Stundenvorbereitung

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Stundenvorbereitung
Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung
Basisinformationen zum Unterricht
Thema der Einheit:
Kreuzzüge
Einführung und Überblick
Einzelstunde (50 Minuten)
8. bis 9. Schulstufe
Einführung in das Thema
Brainstorming an der Tafel
Zunächst soll an Hand eines Brainstormings an der Tafel der derzeitige
Wissensstand der Schüler/innen zu diesem Thema erarbeitet werden.
Fallen den Schüler/innen zum Schlagwort „Kreuzzüge“ keine weiteren Begriffe mehr
ein, ist es die Aufgabe der Lehrperson, diese Begriffe kurz zu besprechen.
Offener Vortrag
Um nun den Schüler/innen einen groben Überblick über das Thema zu geben,
versucht die Lehrperson das Thema Schritt für Schritt zu erläutern und geht auf
mögliche Zwischenfragen ein.
Inhaltliche Vorbereitung:
Im Mittelalter gab es verschiedene Möglichkeiten um für die Sünden zu büßen:

die Entsagung der Welt im Kloster – also ein Leben als Mönch oder Nonne.

die Mühsal einer Wahlfahrt auf sich zu nehmen
Wahlfahrt bedeutet so viel wie Buße, Prüfung, Läuterung, eine Vorbereitung auf das Jüngste Gericht.Die
bekanntesten Wahlfahrtsorte der damaligen Zeit waren Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela (Spanien),
die von den Pilgern besucht wurden.
Ab dem 11. Jahrhundert bedeutete Wahlfahrt jedoch für das Rittertum „Kriegsdienst für Christus“.
Die muslimischen Seldschuken fielen in Kleinasien ein und beraubten Byzanz rund die Hälfte des Reiches. Ab
diesem Einfall nahm man den Hilferuf des oströmischen Kaisers ernst und begann die Moslems aus dem
ehemaligen christlichen Gebieten zu vertreiben. Die Christen wollten Jerusalem unter christliche Herrschaft
bringen.
"Gott will es"
Am 27. November 1095 rief Papst Urban II. auf einem Konzil in Clermont - Ferrand vor einer großen
Menschenmasse (hauptsächlich französischen Klerikern und Laien) zum Kreuzzug auf. Die Ziele des Kreuzzuges
waren dem Hilferuf der christlichen Kirche des Ostens nachzugehen. Die Befreiung Jerusalems und des Heiligen
Landes machte dann die Öffentlichkeit während der folgenden Monate zum konkret greifbaren Ziel des
Kreuzzugs. Nachdem Papst Urban II. seine Rede beendet hatte rief die versammelte Menschenmenge „Gott will
es!“. Einige der Menschen rissen sich ihre Mäntel in Streifen und hefteten sie in Form eines Kreuzes auf ihre
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Schultern. Das sollte ein Zeichen der Nachfolge Christi sein. Bettler, Betrüger, Kaiser, Könige, Geistliche, Ritter,
Bauern, arme sowie auch reiche Leute wollten die heiligen Stätten den Händen der ungläubigen entreißen.
Auswirkungen der Kreuzzüge
Politische Auswirkungen:
Bei der Einschätzung der politischen Auswirkungen der Kreuzzüge scheiden sich die Geister. Heute ist man
jedoch allgemein der Meinung, dass sie politische weitgehend folgenlos blieben. West- und Ostkirche blieben
getrennt, die Kluft zwischen Christen und Muslimen wurde sogar noch größer. Der islamische Osten wurde von
den Osmanen geeint und man nahm Eroberungen großer Teile Europas vor, so zum Beispiel die Besetzung
Kretas und Zyperns sowie der zweimaligen Belagerung Wiens.
Kulturelle Auswirkungen:
Zur Zeit der Kreuzzüge hatte die arabische Welt, von Spanien bis zum Irak, noch die materiell und intellektuell am
weitesten fortgeschrittene Kultur der Erde inne. Danach verlagerte sich der Mittelpunkt der Welt klar nach Osten.
Obwohl die Kreuzfahrer nie mit den Zentren der arabischen Bildung in Bagdad und Damaskus in Berührung
kamen, gewannen sie dennoch gewaltiges Wissen im Bereich der Geographie, die dem Seehandel zugute kam.
So fand in Westeuropa ein wahre Revolution auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet statt.
Der expandierende Orienthandel verhalf den oberitalienischen Handelsstädten wie Venedig und Genua zu neuer
Blüte und bedeutete natürlich auch gesteigerten Geldbedarf. Auf diesem Wege erwarben die Europäer
Kenntnisse in Bank-, Geld- und Transportgeschäften.
Die Kreuzzüge dienten aber auch der Ausbildung des Rittertums. So konzentrierte sich die höfische Dichtung, die
auch häufig „Kreuzzugsdichtung“ genannt wird, auf den unfehlbaren Ritter und seine Hauptfeinde, die Sarazenen.
Man darf sich die Zeit der Kreuzzüge jedoch nicht als andauernden Kriegszustand vorstellen. Vielmehr war
Waffenruhe der Normalzustand. Dadurch war es den christlichen Kreuzfahrern möglich, mit der Kultur des Nahen
Ostens vertraut zu werden. So kam es, dass im Laufe der fränkischen Besatzung ein erheblicher Teil der
Bevölkerung zweisprachig wurde und umgekehrt. Grundsätzliches kann man sich das Nebeneinander von
Christen, Muslimen und Juden eher als oberflächliches Kennenlernen bezeichnen, trotz allem wuchs dennoch
das Verständnis für den Wert der fremden Kultur.
Der Austausch dürfte aber vor allem durch die italienischen Kaufleute passiert sein, die sich natürlich vorrangig
auf den Erwerb wirtschaftlich wertvoller Kenntnisse, wie beispielweise Geographie und Kommerztechnik,
konzentrierten.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Christen Westeuropas sehr viel von den Arabern gelernt haben, vor allem
auf den Bereichen der Philosophie, der Medizin, der Naturwissenschaften und der Landwirtschaft. Umgekehrt
jedoch übernahmen die Moslems nur wenig von den Europäern. Nur im Bereich der Kriegstechnologie konnten
sie von dem Wissen der Kreuzfahrer profitieren.
Die muslimische Sicht:
Zuerst muss gesagt werden, dass von muslimischer und nicht von arabischer Geschichtsschreibung die Rede ist,
denn manche Autoren sind nichtarabischen Ursprungs, jedoch sehr wohl muslimischen Glaubens.
Als nächstes sollte erwähnt werden, dass sich bereits viele Historiker darum bemüht haben, einen allgemeine
Geschichte der Kreuzzüge aus der Sicht der Muslime zusammenzustellen. Leider versuchten sie dies alle
vergebens, denn eine einheitliche „Geschichte der Frankenkriege“ existiert nicht. Wir können uns jedoch aus
verschieden Ideen ein sehr gutes Gesamtbild der Geschehnisse erstellen. Zu den bekanntesten Verfassern des
Orients zählen Ibn al-Qalanisi, Ibn al-Atir und Usama. Letzterer ist vermutlich der einzige, der versuchte, objektiv
zu schreiben und beide Gegner gleichwertig zu sehen.
Allgemein ist zu erkennen, dass die muslimische Geschichtsschreibung, wie auch die christliche, sehr stark von
Kampfberichten dominiert ist, denn Friedensberichte waren nicht bevorzugter Gegenstand der
Geschichtsschreibung.
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Außerdem zeigen die muslimischen Quellen, wie wenig der Islam von den Franken wusste und annehmen wollte,
viel weniger als die Franken von den Arabern übernahmen. So gibt es beispielsweise Autoren, die Arabischen
lernten und nach arabischen Quellen seine Geschichte aufzeichnet – eine Erscheinung, die im gegnerischen
Lager nicht ihres gleichen findet.
Abschließend bleibt zu sagen, dass klarerweise die Geschichtsschreibung beider Seiten stark von der Herkunft
des Verfassers beeinflusst wurde. Deswegen ist es natürlich schwierig, nur einer Version zu glauben.
Grundsätzlich ist aber festzustellen, dass beide, sowohl Christen als auch Muslime, aus tiefstem Fanatismus
gehandelt haben, der heute so auf beiden Seiten nicht mehr existiert.
Zusammenfassung/Wiederholung
Um nun einerseits zu überprüfen ob die Schüler/innen gut aufgepasst haben und
ihnen andererseits eine schriftliche Zusammenfassung auszuhändigen, teilt die
Lehrperson einen Lückentext aus.
Das Besondere hierbei ist, dass jeder fehlende Begriff zuvor auf ein Kärtchen
geschrieben wird und von den Schüler/innen gezogen wird. Geht die Lehrperson nun
den Text gemeinsam mit den Schüler/innen durch, soll sich die/derjenige Schüler/in
melden, der/die meint den richtigen Begriff in den Händen zu halten. Auf diese Weise
ergibt sich, dass alle mitarbeiten und aufpassen müssen.
Folgende Begriffe müssen auf die Kärtchen geschrieben werden:
Sünden, Wahlfahrt, Buße, Prüfung, Läuterung, „Kriegsdienst für Christus“,
muslimische Seldschuken, Moslems, Papst Urban II., allen Bevölkerungsschichten,
Ungläubigen, Heilige Land, Jerusalem, Beutegier und Geldneid, Juden, noch größer,
Osmanen, Eroberungen, Spanien, intellektuell, weitesten fortgeschrittene, Westen,
Orienthandel, Bank-, Geld- und Transportgeschäften, Waffenruhe, zweisprachig,
Verständnis, Philosophie, Medizin, Naturwissenschaften, Landwirtschaft,
Kriegstechnologie
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Lückentext:
Zusammenfassung zum Thema
Kreuzzüge
Im Mittelalter (500-1500 n.Chr.)
gab es zwei Möglichkeiten um für seine ________ zu büßen:
Ein Leben als Mönch oder Nonne im Kloster oder eine ___________ auf sich zu
nehmen.
Unter Wahlfahrt verstand man ______,_________, _________, eine Vorbereitung
auf das Jüngste Gericht. Ab dem 11. Jahrhundert bedeutete Wahlfahrt jedoch für das
Rittertum „____________ ___ ________“.
Die _______________ ___________ fielen in Kleinasien ein und
beraubten Byzanz rund die Hälfte des Reiches. Durch diesen Einfall wurde
der Hilferuf des oströmischen Kaisers ernst genommen und man begann
die _________ aus dem ehemaligen christlichen Gebieten zu
Reich der Seldschuken
vertreiben. Die Europäer wollten Jerusalem unter christliche
Herrschaft bringen.
Um den Hilferufen des oströmischen Kaisers nachzugehen, rief
_______________ 1095 vor einer großen Menschenmasse
zum Kreuzzug auf.
Menschen aus ______ ____________________ wollten die
heiligen Stätten aus den Händen der ____________ entreißen
und sich so von ihren Sünden befreien.
Auf Grund der weiten Reise gelangten nur gut organisierte
Ritterheere in das __________ ______. Sie eroberten im
ersten Kreuzzug (1096-1099) die heilige Stadt_____________.
Sie richteten ein unvorstellbares Massaker an.
Der Hass gegen die Ungläubigen machte auch im eigenen Land nicht halt.
Das Volk wandte sich in religiösem Fanatismus, gemischt mit ___________ ___
____________gleich zu Beginn der Kreuzzüge zusammen mit den Rittern gegen die
_______. Das Aufkommen von Hass gegen die Juden bildet den Auftakt einer bis in
die Gegenwart immer wiederkehrenden Judenverfolgung.
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Auswirkungen der Kreuzzüge:
West- und Ostkirche blieben getrennt, die Kluft zwischen Christen und Muslimen
wurde sogar _____ ______. Der islamische Osten wurde von den __________1
geeint und man plante ______________großer Teile Europas.
Zur Zeit der Kreuzzüge war die arabische Welt, von _________
bis zum Irak, noch die materiell und _____________ __ _______
________________ Kultur der Erde. Danach verlagerte sich der
Mittelpunkt der Welt klar nach _________.
So fand in Westeuropa eine wahre Revolution auf
wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet statt.
Durch den expandierenden ___________erwarben die Europäer
Kenntnisse in ______-, ______- ___ ___________________.
Die Zeit der Kreuzzüge war kein andauernder Kriegszustand.
Vielmehr war ___________ der Normalzustand. So lernten die
christlichen Kreuzfahrer die Kultur des nahen Ostens kennen. So
kam es dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung ___________
wurde und umgekehrt. Trotz allem wuchs dennoch das
____________ für den Wert der fremden Kultur.
Auf den Bereichen der _____________, der __________, der
_______________________ und der_______________ haben
die Christen Westeuropas vieles von den Muslimen gelernt.
Umgekehrt profitierten die
Moslems nur im Bereich der
___________________ von
Die Kreuzfahrerstaaten um 1100
den Europäern.
1
Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis 1923. In Europa wurde das Land als „Türkei“
beziehungsweise „Türkisches Reich“ bezeichnet.
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