Kokzidiose: leistungseinbußen frühzeitig verhindern

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Kokzidiose
Kokzidiose: leistungseinbußen
frühzeitig verhindern
Dr. Marion Tischer und Dr. Katharina Traulsen
was sagt die tierärztin/der tierarzt über Kokzidiose?
Kokzidien sind in Kälberställen weit verbreitet. Typischerweise erkranken Kälber 3 Wochen nach Einstallung in die Gruppe, dann, wenn der Infektionsdruck zu groß wird und wegen
des Umstallungsstresses ihr Immunsystem geschwächt ist. Eine Infektion mit Kokzidien kann unbemerkt bleiben, aber auch
zu schweren Durchfällen führen. Für alle gilt aber: Betrofene Kälber nehmen langsamer zu, kümmern und
sind anfälliger für Sekundärerkrankungen. Das führt
zu erheblichen wirtschaflichen Schäden (bis zu ca.
50 Euro pro Tier plus Terapiekosten).
Und welche Fragen hat die
landwirtin/der landwirt?
Symptome:
Woran erkennt man Kälberkokzidiose?
Erreger:
Welche Schäden verursachen Kokzidien im Tier?
Diagnose:
Wann und wie soll der Kot untersucht werden?
Terapie:
Wie und wann wird behandelt?
Nutzen:
Was bringt die Kokzidienbekämpfung?
Praxistipp:
Wie schütze ich meine Tiere vor Kokzidiendurchfall?
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n Milchpraxis 2/2013 (51. Jg.) n
Neuer Online-Blog
für Milcherzeuger
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Praxiswissen für Milchkuhhalter
Der Rindermedizin-Blog in Kooperation mit der Fachzeitschrif Milchpraxis bietet Wissen über Rinderkrankheiten
für den Milchkuhhalter. Im Dialog zwischen Landwirt und
Tierarzt werden die wichtigsten Rinderkrankheiten übersichtlich und anhand vieler Fotos erklärt. Beginnend bei
den klassischen Symptomen erfahren Landwirte, wie sie
Krankheiten bei Kühen und Kälbern frühzeitig erkennen
können. Der Blog hilf verstehen, warum Tierärzte wie behandeln, und zeigt, wo Landwirte vorbeugen können. Zusätzlich wird ein Newsletter angeboten.
Die Inhalte können als Text- oder Tondateien heruntergeladen werden. Das Angebot ist kostenfrei.
Rindermedizin im Internet: http://www.rindermedizin.
com
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Jungtiere auf der weide mit Kokzidiendurchfall
Symptome: woran erkennt
man Kälberkokzidiose?
Kälber erkranken
• im Alter von 3 Wochen bis 18 Monaten
(gelegentlich auch ältere Tiere)
• gruppenweise unterschiedlich schwer:
• viele Tiere mit erhöhter Krankheitsanfälligkeit
• einige Tiere mit Durchfall
• einige Tiere mit geringen Zunahmen, Kümmern
• wenige Tiere mit blutigen Durchfällen
• selten schwere Verläufe mit Todesfolge
Of berichtet im Zusammenhang mit:
• Umstallung von der Einzel- in Gruppenhaltung
Kokzidiosen gehen mit schlechten Zunahmen und Kümmern einher
• Überbelegung und kotverschmutzten Ställen
• Absetzen von der Milchtränke
• Umstallung, Transportstress,
Weideaustrieb
• Nasse, matschige Weiden
• schlechte Futteraufnahme/Zunahme
erreger: welche Schäden
verursachen Kokzidien im tier?
Kokzidien sind einzellige Darmparasiten (Eimerien). Ws gibt viele verschiedene Arten, z.B.
• Eimeria bovis
• Eimeria zuernii
• Eimeria alabamensis (Weidekokzidiose).
• Infektion erfolgt über die Aufnahme
der sehr widerstandsfähigen Dauerformen (Oozysten) aus verunreinigtem Futter, Wasser oder beim Belecken
anderer Tiere
• Je mehr Erreger aufgenommen werden, desto schwerer verläuft die Erkrankung.
• Eimerien schädigen Darmwandzellen und stören die Nährstofaufnahme
(Kümmern). Durchfall tritt auf.
• Verlust von Blut, Flüssigkeit, Proteinen und Elektrolyten über den
Darm. Durchfall kann auch Blut oder
Schleimhautbestandteile enthalten.
• Geschädigter Darm ist anfällig für andere Infektionserreger (z. B. gifbildende E.-coli-Bakterien).
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Die Oozysten aus der Kotprobe sind nur unter dem Mikroskop zu
sehen
Diagnose: wann und wie soll
der Kot untersucht werden?
Die meisten infektiösen Kokzidien
(Oozysten) werden in der ersten Woche
nach Beginn des Durchfalls ausgeschieden.
• Intensität der Ausscheidung nimmt
dann kontinuierlich ab.
" Stichprobenumfang sollte daher
repräsentativ sein.
• Die Kokzidien werden nicht kontinuierlich ausgeschieden
" Untersuchung unter Umständen
wiederholen
• Auch Kälber ohne klinische Symptome können hochgradig Oozysten ausscheiden
• Kotproben von 10 % der Kälber, min-
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hygienische Kälberaufzucht ist ein guter Schutz vor Kokzidiendurchfall
destens 5 Kälbern untersuchen lassen
(Sammelkotprobe möglich)
• Kot frisch aus dem Enddarm entnehmen
• Kotproben von Kälbern einer Gruppe
mit und ohne klinische Symptomen
untersuchen
Versand der Kotproben ins Untersuchungslabor
" dort differenzierter Nachweis von
krankmachenden Eimerien
Woche vor dem erwarteten Aufreten (z. B. Umstallungsstress) der klinischen Symptome mit Diclazuril
oder Toltrazuril.
" Z u diesem frühen Zeitpunkt ist
die Durchfallsymptomatik und die
Schädigung des Darmes noch zu
verhindern.
Nutzen: was bringt die
Kokzidienbekämpfung?
therapie: wie und wann
wird behandelt?
Terapie
Kälber mit nachgewiesenem Kokzidiendurchfall:
• einmalige orale Behandlung mit einem
wirksamen Antikokzidium. Wirkstoffe: Diclazuril (Vecoxan®) oder Toltrazuril (Baycox®).
Fragen zu Arzneimitteln und Terapieplan richten Sie bitte an Ihren Hofierarzt!
• oder: Trimet hoprim-Su lfonamid
(mehrtägige Injektionsbehandlung)
Schutz vor Kokzidiendurchfall:
• Keine durchfallbedingten Mehrarbeiten
Die Terapie zu diesem Zeitpunkt kann
die Symptome abschwächen, die Darmschädigungen sind dann aber schon eingetreten und Minderleistung und die damit verbundenen wirtschaflichen Folgen
nicht mehr abwendbar.
Metaphylaxe
Ist die Kokzidiose im Bestand diagnostiziert, können nachfolgende Kälbergruppen geschützt werden:
" orale Behandlung idealerweise eine
Orale eingabe eines antikokzidiums
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Regelmäßige Reinigung und Spezialdesinfektion ist eine wichtige
Prophylaxemaßnahme gegen Kokzidiose
• Weniger Sekundärerkrankungen
• Rückgang von Kümmerern und Tierverlusten
• Bessere Zunahmen
• Rechtzeitiges Erreichen des idealen Erstkalbealters
• Bessere Milchleistung in der ersten Laktation
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Praxistipp: wie schütze ich meine
tiere vor Kokzidiendurchfall?
Sauberkeit ist die Basis für die Prävention:
• Stall zwischen Tiergruppen reinigen und desinfzieren (Trockenheit)
• verstärkt das Absterben der Oozysten
• Überbelegung vermeiden
• Kot regelmäßig entfernen
• Feuchte, matschige Stellen in der Umgebung der Tiere entfernen
• Kot darf nicht ins Wasser oder Futter gelangen
• Kokzidiose-Erreger überleben die normale Stallreinigung
" zusätzliche Desinfektion mit einem kokzidienwirksamen
Mittel (z.B. Desintec FL®, Endosan Forte S, Interkokask®,
Neopredisan®) nötig
" Liste wirksamer Desinfektionsmittel: www.dvg.net
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Bayer hat die Lösung bei Kokzidien-bedingtem Durchfall:
• Die Krankheitserreger Eimeria bovis und Eimeria zuernii
werden wirksam bekämpft
• Die tägliche Gewichtszunahme Ihrer Kälber kann durch
die Verhinderung von Darmschäden1 erhöht werden
• Die vorbeugende Behandlung ermöglicht die Entwicklung
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einer normalen oder sogar verstärkten Immunantwort
Mehr Informationen zu praxisrelevanten Fragen rund um
die Rindermedizin unter: http://www.rindermedizin.com
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1
Epe C et al. (2005). Clinical evaluation of metaphylactic and therapeutic efficacy and safety of Baycox®
(Toltrazuril) in the treatment of clinical signs of coccidiosis in calves kept on pasture. 20th International
Conference of the WWAVP.
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Jonsson N et al. (2011). Efficacy of toltrazuril 5 % suspension against Eimeria bovis and Eimeria zuernii
in calves and observations on the associated immunopathology. Parasitol Res, 109: S113 – S128.
n Milchpraxis 2/2013 (51. Jg.) n
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