Faltblatt TERRA.tipp - Naturpark TERRA.vita

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Herzlake
Berge
Kettenkamp
Bippen
Schnittlinie
Bild unten
Die Sage vom Süntelstein*
Zu jener Zeit hauste der Teufel im Wiehengebirge zwischen
Venne und Vehrte – sein Teigtrog und sein Backofen sind hier
bis auf den heutigen Tage noch zu sehen. Dem Teufel missfiel
es, dass der Christengott ihm zunehmend seine Herrschaft
streitig machte und sich in Venne sogar eine Kirche bauen
ließ. Um aus Rache die Kirchentür zu versperren, eilte er eines
Nachts zum Gattberg und suchte sich im „Steinernen Meer“
den gewaltigsten Felsblock aus. Diesen schnallte er mit einer
Kette auf den Rücken und begann, ihn in Richtung Venne zu
schleppen. Aber die Last wurde so schwer, dass er sich wegen
seiner Verschnaufpausen verspätete und von der aufgehenden Sonne überrascht wurde. Die Sonnenstrahlen setzen der
Macht des Teufels ein jähes Ende. Wütend rammte er den
Felsblock an Ort und Stelle in den Boden und verschwand. Von
dem gewaltigen Stoß hat der Felsblock dort, wo die Kette ihn
umspannte, Risse bekommen. Es wird gemunkelt, dass sich
seit jener Zeit der Stein jeden Morgen um seine eigene Achse
dreht, wenn der erste Sonnenstrahl erscheint.
Once upon a time the Devil lived in the Wiehengebirge
between Venne and Vehrte – there where the “Devil‘s Oven”
(Teufels Backofen) and the “Devil’s Dough Trough” (Teufels
Teigtrog) can still be seen today. The devil was displeased,
because the God of the Christians increasingly robbed him of
his rule and even allowed the building of a church in Venne.
To seek revenge, he decided to block the church door, and
one night he raced off to the Gattberg in Belm‘s “Steinernen
Meer” (literally “Sea of Rocks”) and sought the most powerful
boulder he could find . This he secured with a chain on his
back and began to pull it towards Venne. But the load was so
heavy that he had to rest for awhile, and was thereby late and
surprised by the rising sun. The sun‘s rays brought the power
of the Devil to an abrupt end. Enraged, he slammed the stone
then and there into the ground and disappeared. From this
enormous impact, the boulder cracked in the places where
the chain had been wrapped around it. Rumor has it that every
morning since then the stone rotates about its axis when the
first sunbeam appears.
* verändert nach Rickling, M. (2013): Sagenhaftes Osnabrücker Land.
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Georgsmarienhütte
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Das Fabrikgebäude der “Vehrter Schwarzkreidewerke”um 1930
The factory building of the “Vehrter Schwarzkreidewerke” about 1930
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Mühlenkreis Porta Westfalica
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Vehrter Schwarzkreidegrube
“Black chalk” – bituminous oil shale pit in Vehrte
Herford
Borgholzhausen
Werther (Westf.)
Kreis Gütersloh
Halle (Westf.)
Bielefeld
Steinhagen
Naturdenkmal
Fünf Kilometer unter dem Osnabrücker Land ist vermutlich vor
Millionen von Jahren eine riesige Magmablase entstanden (Draufsicht).
Durch die Hitze stieg in der Umgebung des Plutons in manchen
Gesteinen der Gehalt an reinem Kohlenstoff.
Five kilometers (~3 mi) below the Osnabrücker Land is a huge magma
bubble that probably developed millions of years ago (top view). Due
to the extreme heat, the pure carbon content increased in some rocks
in the vicinity of the pluton.
Die Schwarzkreidegrube Vehrte ist ein
geschütztes Naturdenkmal. Bitte helfen Sie
mit, unser Naturerbe zu erhalten.
The legend of the Suentelstein
Ank
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Fürstenau
The “black chalk” pit in Vehrte is a protected
natural monument. Please help to save our
natural heritage.
The Bramscher Pluton
Where did the intense heat come from that
transformed this clay into “black chalk”?
There are several theories. Many indications
suggest that magma – hot, molten rock –
from the depths of the earth created the high
temperatures. According to this theory, the
magma arose during the Cretaceous period
from deeper layers of the earth and solidified
into a huge block about three miles deep
under the northern part of Osnabrück . The
rock strata in the vicinity of this so-called
“Bramscher pluton” were strongly heated.
Even the mudstone here in Vehrte was strongly heated.
Der Bramscher Pluton
Woher stammte die starke Hitze, die das Tongestein zu
„Schwarzkreide“ werden ließ? Dazu gibt es verschiedene
Theorien. Viele Hinweise sprechen dafür, dass Magma – also
heißes, geschmolzenes Gestein – aus der Tiefe für die hohen
Temperaturen sorgte. Das Magma stieg nach dieser Vorstellung
in der Kreide-Zeit aus tieferen Schichten der Erde auf und erstarrte unter dem Norden von Osnabrück in etwa fünf Kilometer
Tiefe zu einem riesigen Block. Die Gesteine in der Nähe dieses
sogenannten „Bramscher Plutons“ wurden stark erhitzt. Auch
der Tonstein hier in Vehrte wurde stark aufgeheizt.
Ob still bewundernd oder aktiv genießend: Was uns die letzten 300
Millionen Jahre äußerst bewegter Erdgeschichte hinterlassen haben,
lässt sich im Natur- und Geopark TERRA.vita auf rund 1.500 km² Fläche
in ganz besonderer Weise erleben.
Tauchen Sie ein in die Besonderheiten unserer Region! Mit den sogenannten TERRA.tipps – Faltblättern zu unseren Highlights – helfen wir
Ihnen gerne dabei. Die Schwarzkreidegrube in Vehrte und die umgebenden Großsteingräber laden ein zu einer ausgiebigen Entdeckungstour.
Whether silently admiring or actively enjoying, what 300 million years
of Earth’s geological history have left us can be experienced in a very
special way on some 1,500 km² (~ 580 sq mi) in the Natur- und Geopark
TERRA.vita .
Dive into the specifics of our region! Let our TERRA.tipps – leaflets about
our highlights – help you. The Schwarzkreidegrube (“Black chalk” – bituminous oil shale pit) in Vehrte and the surrounding megalithic tombs
offer an exciting discovery tour.
Weitere Informationen: www.geopark-terravita.de
For more information: www.geopark-terravita.de
Impressum
Schwarzer Ton aus heiSSen zeiten
Black stone from torrid times
Herausgeber und Kontakt
Natur- und Geopark TERRA.vita
Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Telefon: (0541) 501 4217
Telefax: (0541) 501 4424
www.geopark-terravita.de
[email protected]
Der Bramscher Pluton: Hitze lässt den Anteil reinen Kohlenstoffs in
Gesteinen ansteigen (Querschnitt).
The Bramscher Pluton: heat enables the proportion of pure carbon in
rocks to increase (cross-section).
Layout & Redaktion
Natur- und Geopark TERRA.vita, Timo Kluttig, Melanie Schnieders
Fotos
Michael Münch, Heimat- und Wanderverein Vehrte e.V., Melanie Schnieders
Druck
Günter Druck, Georgsmarienhütte
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.
NÖRDLICHER TEUTOBURGER WALD,
WIEHENGEBIRGE, OSNABRÜCKER LAND E.V.
Magische Orte
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Süntelstein
Großsteingrab „Teufels Backofen“
Megalithic grave „devils oven“
Naturfreundehaus
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Teufels
Teigtrog
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Schwarzkreidegrube
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Teufels
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regio.outdooractive.com/
oar-terra-vita/de
Vehrter Schwarzkreidegrube
und Umgebung
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Schützenverein Vehrte
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Rundwandermöglichkeit
aus DiVa-Walk und R2 (6,5 km)
Steigung: +137 m/ -137 m
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Farnbrink
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Vehrte
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Wanderparkplatz
bzw. Parkmöglichkeit
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Bushaltestelle ‚Vehrte Seelhorst‘
Verbindungen: www.vos.info
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Schutzhütte
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SchwarzkreideErlebnisRoute (3,5 km)
Steigung: +46 m/-46 m
Informationstafeln
SchwarzkreideErlebnisRoute
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Informationstafel
TERRA.vita
300 Meter
Auf den Spuren der „SchwarzkreideErlebnisRoute“
werden Sie zurückversetzt in die Wendezeit vom 19. ins
20. Jahrhundert. Damals wären Sie hier von Ton- und
Schwarzkreidegruben umgeben gewesen und hätten
ein Stück Vehrter Bergbaugeschichte „live“ miterlebt.
Entlang des 3,5 km langen Rundweges erfahren Sie an
7 Erlebnisstationen, wo und wie der Abbau von Ton und
Schwarzkreide seinerzeit erfolgte. Wer etwas länger auf
Schusters Rappen unterwegs sein möchte, dreht eine schöne
Runde durch das Wiehengebirge. Der 6,5 km lange Rundweg
setzt sich aus einer Schleife des DiVa-Walks sowie dem
Rundwanderweg 2 zusammen.
Gleich neben der Schwarzkreidegrube befinden sich die
Großsteingräber „Teufels Backofen“ und „Teufels Teigtrog“.
Beide Gräber wurden in der Jungsteinzeit vor rund 5.500
Jahren errichtet. Mehr Infos gibt‘s vor Ort. Ein wenig weiter
liegt der Süntelstein. Der beeindruckende, fast 4 Meter hohe
Findling wurde vor rund 200.000 Jahren mit Gletschern der
Saale-Eiszeit von Skandinavien ins Osnabrücker Land transportiert und wahrscheinlich von Menschen in der Jungsteinzeit als Menhir aufgerichtet.
What else?
Teckelbahn (Historischer
Transportweg der Schwarzkreide)
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H
Wittekindsweg
Bei der Umwandlung des Faulschlamms zu Tonstein entstanden
ölartige Verbindungen, die man auch Bitumina nennt. Diese
Bitumina verwandelten sich durch starke Hitze später in reinen
Kohlenstoff. Daher hat das Gestein seine tiefschwarze Farbe.
Vehrter
Bergstraße
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In dieser Grube wurde bis in die 60er Jahre die sogenannte
„Schwarze Kreide von Vehrte“ abgebaut und in erster Linie für
die Farbproduktion genutzt. Getrocknet und zu Pulver gemahlen
exportierte man sie unter anderem bis in die USA. Mit Kreide hat
dieses tiefschwarze Gestein in Wirklichkeit allerdings nichts zu
tun. Eigentlich ist die „Schwarzkreide“ ein Tongestein, das durch
einen besonders hohen Gehalt an Kohlenstoff stark abfärbt. Es
entstand in der Jura-Zeit, als diese Region von einem flachen
Meer bedeckt war. Weil sehr wenig Sauerstoff im Wasser war,
bildete sich am Meeresgrund Faulschlamm. Dieser wurde später
durch Entwässerung und Zusammenpressen zu Stein.
GPX-Tracks sowie weitere
Informationen zu den
Routen finden Sie hier:
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Veh
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Ein Tongestein names „Schwarzkreide“
www.magischeorte.eu
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Tiefschwarz präsentiert sich die Vehrter Schwarzkreide
The Vehrter “black chalk” – bituminous oil shale – is pitch black
Die Großsteingräber und
Süntelstein sind Bestandteile des Ausstellungsprojekts „Magische Orte“ der
Stadt- und Kreisarchäologie
und lassen sich per App
erkunden. Die Landschaft
wird zum Ausstellungraum!
Und sonst?
N
On the “SchwarzkreideErlebnisRoute” (Black chalk
Experience Trail) you return into the time from the 19th to
the 20th century. Along the 3.5 km (~2-mi) loop trail you can
experience at 7 stations where and how the mining of clay
and “black chalk” at this time was made. Note: The panels
are in German! Along the 6.5-km (~4-mi) loop trail through
the Wiehengebirge, there are more attractions to explore!
The path is composed of a loop of the DiVa-Walk and Hiking
loop route 2.
Right nearby are the megalithic tombs “Devil‘s Oven”
(Teufels Backofen) and “Devil’s Dough Trough” (Teufels
Teigtrog). Both tombs were built in the Neolithic Age around
5,500 years ago. More information is available on site. A little
further along lies the Süntelstein. The impressive, almost
4-meter (13- ft) tall glacial erratic boulder was transported
around 200,000 years ago by glaciers of the Saale ice age
from Scandinavia to the Osnabrück region and probably
erected by man in the Neolithic Age as a menhir or monolith.
A mudstone called „ “black chalk”
– bituminous oil shale
Up into the 1960’s, a so called “Schwarzkreide” (“black
chalk” or bituminous oil shale) was mined near Belm-Vehrte
at the southern edge of the Wiehengebirge. It was mainly
used for the production of paint and was exported even
as far as the USA. Actually, however, this pitch black stone
has nothing to do with chalk at all. In fact, it is a mudstone,
which, due to its extremely high carbon content, can color
other things black. “Schwarzkreide” formed during the Early
Jurassic period some 190 million years ago, when this region
was covered by a shallow ocean. Due to the lack of oxygen
at the bottom of the sea, digested sludge developed, which
then changed into rock through compaction.
As the rotting sediments changed were compressed into
stone, they also grew oily. These oily substances now are
called Bitumen, and under the influence of strong heat they
changed into pure carbon. That‘s why the rock is pitch black.
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