Europäische HIV- und Hepatitis

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TESTWOCHE
Europäische HIV- und
Hepatitis-Testwoche
Eine Initiative zur Optimierung des Testangebots
V
In Europa leben 2,5 Millionen Menschen mit HIV. Mehr als
ein Drittel davon ist sich der Infektion nicht bewusst, weshalb
diese oft erst erkannt wird, wenn das Immunsystem bereits stark
geschwächt ist. Auch in Österreich wird die Hälfte aller HIVDiagnosen spät gestellt, was einen späten Zugang zur Therapie
mit sich bringt. Das mindert den individuellen Therapieerfolg
und führt zu weiteren, vermeidbaren Infektionen sowie höheren
Behandlungskosten. Die Europäische Testwoche widmet sich
auch dem Thema Hepatitis. Insbesondere in der HIV-positiven
Bevölkerung und bei Personen mit erhöhtem HIV-Risiko treten
Infektionen mit Hepatitis B und/oder C–Viren häufig auf. In
der WHO-Europa-Region leben ca. 13,3 Millionen Menschen
mit Hepatitis B und 15 Millionen Menschen mit Hepatitis C.
Undiagnostiziert und dementsprechend unbehandelt können
diese Infektionen zu Leberschäden führen.
„Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.
Menschen mit einem erhöhten HIV- bzw. Hepatitis-Risiko müssen rasch Zugang zu niederschwelligen Testangeboten haben“,
meint der Präsident der NÖ Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc, und betont: „Besonders bei Ärztinnen und Ärzten für
Allgemeinmedizin ist diese Niederschwelligkeit gut gegeben, was
diese zu sehr wichtigen Partnern der Testwoche macht.“ Eine
frühe HIV-Diagnose hat viele Vorteile für Patientinnen und
Patienten und verringert die finanzielle Belastung des Gesundheitssystems. „Eine HIV Infektion möglichst früh zu erkennen
und zu behandeln, heißt für sich und andere das Beste aus der
Situation gemacht zu haben“, ergänzt Dr. Armin Rieger, Ass.
Prof. der Universitätsklinik für Dermatologie und Leiter der
HIV-Ambulanz am AKH Wien.
Testbarrieren sollen überwunden werden
Die Testung auf HIV muss immer freiwillig erfolgen und mit
Informationen zum Test einhergehen. Die Testwoche stellt eine
gute Gelegenheit dar, den Test v. a. Patientinnen und Patienten
mit einem erhöhten Risiko und allen Personen mit HIV-Indikatorerkrankungen anzubieten. Details dazu finden sich online
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CONSILIUM 10/16
Foto: Aids Hilfe Wien, Jürgen Hammerschmid
on 18. - 25. November 2016 wird europaweit eine HIV/Hepatitis-Testwoche ausgerufen. Auch die NÖ Ärztekammer
beteiligt sich an dieser Initiative, die unter anderem mit dem
BM für Gesundheit und Frauen, der Aids Hilfe Wien (www.
aids.at) sowie medizinischen Fachgesellschaften durchgeführt
wird. Gemeinsames Ziel ist die Optimierung des HIV/HepatitisTestangebots.
im Leitfaden der Österreichische Gesellschaft niedergelassener
Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter unter http://www.oegnaehiv.at/HIV-Handlungsleitfaden.pdf. Die meisten Menschen lassen sich gerne testen, wenn ihnen der Test proaktiv angeboten
wird. Um Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten den Gesprächseinstieg zu erleichtern, wurden ein Wartezimmerplakat sowie Folder entwickelt, die auf www.testwoche.net
verfügbar sind.
Risikofaktoren für eine HIV-Infektion sind:
•ungeschützter Sex, insbesondere
- mit mehreren/anonymen Partnerinnen oder Partnern
- als Mann mit anderen Männern
- in Zusammenhang mit Sexarbeit
- mit Personen, auf die die oben angeführten Punkte zutreffen
•bestehende sexuell übertragbare Erkrankung, Hepatitis oder
Tuberkulose
•das Teilen von Spritzbesteck zum intravenösen Drogengebrauch
Risikofaktoren für eine Hepatitis-Infektion sind:
•alle Risikofaktoren einer HIV-Infektion
•Piercings,Tätowierungen, Fuß- und Handpflege unter nicht
sterilen Bedingungen
•eine chronische Nierenkrankheit bzw. Dialyse
•häufige Bluttransfusionen oder Blutprodukte
•eine HIV-Infektion
•Reisen in Länder mit hoher Hepatitis-Prävalenz
•Haft oder Aufenthalte in einer psychiatrischen Einrichtung
bzw. Behindertenwerkstatt
•(beruflicher) Kontakt zu infizierten Personen (Familie, Pflege,
Kindergarten, Schule etc.)
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