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BAND 60
BAND 60
Im Jahr 1095 ruft Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug auf.
Ritter, Bauern und Stadtbewohner, Männer, Frauen und
Kinder folgen seinem Ruf. Sie machen sich auf, um
das Heilige Land von den „Ungläubigen“ zu befreien.
Bis zum Jahr 1270 kommt es zu einer Reihe von weiteren
Feldzügen europäischer Christen in den Vorderen
Dr. Manfred Vasold
Orient. Kompetent und anschaulich schildert der
Historiker Dr. Manfred Vasold die wichtigsten Ereignisse dieser Epoche. Wir erfahren
von Ordensrittern und Kreuzfahrerburgen,
vom Leben in den Kreuzfahrerstaaten
und von der Begegnung Europas mit der
orientalischen Kultur.
In dieser Reihe bereits erschienen:
Band 1 Unsere Erde
Band
2 Der Mensch
Band
3 Energie
Band
4 Chemie
Band
5 Entdecker und ihre Reisen
Band
6 Die Sterne
Band 7 Das Wetter
Band
8 Das Mikroskop
Band
9 Der Urmensch
Band 10 Fliegerei und Luftfahrt
Band 11 Hunde
Band 12 Mathematik
Band 13 Wilde Tiere
Band 14 Versunkene Städte
Band 15 Dinosaurier
Band 16 Planeten und Raumfahrt
Band 17 Licht und Farbe
Band 18 Der Wilde Westen
Band 19 Bienen, Wespen und
Ameisen
Band 20 Reptilien und
Amphibien
Band 21 Der Mond
Band 23 Architektur
Band 24 Elektrizität
Band 25 Schiffe
Band 27 Pferde
Band 28 Akustik
Band 29 Wissenschaften
Band 30 Insekten
Band 31 Bäume
Band 32 Meereskunde
Band 33 Pilze
Band 34 Wüsten
Band 35 Erfindungen
Band 36 Polargebiete
Band 37 Computer und Roboter
Band 38 Säugetiere der Vorzeit
Band 39 Magnetismus
Band 40 Vögel
Band 41 Fische
Band 42 Indianer
Band 43 Schmetterlinge
Band 44 Die Bibel.
Das Alte Testament
Band 45 Mineralien und Gesteine
Band 46 Mechanik
Band 47 Elektronik
Band 48 Luft und Wasser
Band 49 Sport
Band 50 Der menschliche Körper
Band 51 Muscheln, Schnecken,
Tintenfische
Band 52 Briefmarken
Band 53 Das Auto
Band 54 Die Eisenbahn
Band 55 Das alte Rom
Band 56 Ausgestorbene
und bedrohte Tiere
Band 57 Vulkane
Band 58 Die Wikinger
Band 59 Katzen
Band 60 Die Kreuzzüge
Band 61 Pyramiden
Band 62 Die Germanen
Band 63 Fotografie
Band 64 Die alten Griechen
Band 65 Eiszeiten
Band 66 Geschichte der Medizin
Band 67 Die Völkerwanderung
Band 68 Natur
Band 69 Fossilien
Band 70 Das alte Ägypten
Band 71 Piraten
Band 72 Heimtiere
Band 73 Spinnen
Band 74 Naturkatastrophen
Band 75 Fahnen und Flaggen
Band 76 Die Sonne
Band 78 Geld
Band 79 Moderne Physik
Band 80 Tiere – wie sie sehen,
hören und fühlen
Band 81 Die sieben Weltwunder
Band 82 Gladiatoren
Band 83 Höhlen
Band 84 Mumien aus aller Welt
Band 85 Wale und Delfine
Band 87 Türme und
Wolkenkratzer
Band 88 Ritter
Band 89 Menschenaffen
Band 90 Der Regenwald
Band 91 Brücken und Tunnel
Band 92 Papageien und Sittiche
Band 93 Die Olympischen Spiele
ISBN 978-3-7886-0300-7
00995
09 070803070808 060003000007
Europreis [D]
04/10
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Band 94 Samurai
Band 95 Haie und Rochen
Band 96 Schatzsuche
Band 97 Zauberer, Hexen
und Magie
Band 98 Kriminalistik
Band 99 Sternbilder und
Sternzeichen
Band 100 Multimedia und
virtuelle Welten
Band 101 Geklärte und
ungeklärte Phänomene
Band 102 Unser Kosmos
Band 104 Wölfe
Band 105 Weltreligionen
Band 106 Burgen
Band 107 Pinguine
Band 108 Das Gehirn
Band 109 Das alte China
Band 110 Tiere im Zoo
Band 112 Fernsehen
Band 113 Europa
Band 114 Feuerwehr
Band 115 Bären
Band 116 Musikinstrumente
Band 117 Bauernhof
Band 118 Mittelalter
Band 119 Gebirge
Band 120 Polizei
Band 121 Schlangen
Band 122 Bionik
Band 123 Päpste
Band 124
Band 125
Band 126
Band 127
Band 128
Bergbau
Klima
Deutschland
Ernährung
Hamster, Biber und andere Nagetiere
BAND 60
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RE_WIW_60_Kreuzzuege_1_48.qxp
19.03.2010
11:19 Uhr
Ein
Seite 1
Buch
Von Dr. Manfred Vasold
Illustrationen von Hauke Kock und Frank Kliemt
Kreuzfahrer beim Gebet
RE_WIW_60_Kreuzzuege_1_48.qxp
19.03.2010
11:19 Uhr
Seite 2
Vorwort
Der Vordere Orient, wo das westliche Asien und
der Nordosten Afrikas aneinandergrenzen und das
Mittelmeer eine Verbindung zu Südeuropa herstellt, ist die Wiege dreier großer Weltreligionen:
Judentum, Christentum und Islam. Sie alle besitzen dort heilige Stätten. Für Juden, Christen und
Muslime war und ist Jerusalem der Mittelpunkt
des Heiligen Landes.
Vor tausend Jahren, im Mittelalter, war das Leben der meisten Menschen in Europa sehr karg.
Sie fanden Trost in ihrem Glauben, in der Vorstellung, dass es ein Leben nach dem Tod gab. Die
heiligen Stätten in Palästina, wo Jesus einst gewandelt war, waren für sie von größter Bedeutung. Zu wissen, dass sich das Heilige Land in der
Hand von „Ungläubigen“ befand, war für diese
Menschen schwer zu ertragen.
Das für diese Produktion verwendete Inhaltspapier
Arctic matt liefert Gryxbo, Schweden.
In diesem WAS IST WAS-Buch wird von den
folgenschweren Feldzügen der Christen des
Abendlandes gegen die Muslime im Vorderen Orient erzählt: Nach einer Bitte des byzantinischen
Kaisers um Hilfe gegen die türkischen Seldschuken, die weite Teile des Vorderen Orients in ihren
Besitz gebracht hatten, kam es im Jahr 1096 zum
ersten Kreuzzug. Der Papst hatte zu dieser bewaffneten Pilgerfahrt aufgerufen, und Tausende
gehorchten ihm. 1270 – fast 200 Jahre später –
brachen Christen zum letzten Kreuzzug auf. Er
verlief, wie die meisten, erfolglos und war mit
großen Verlusten verbunden.
Heute, mehr als 700 Jahre nach dem Ende der
Kreuzzüge, ist Jerusalem eine noch immer umstrittene Stadt. Der Frieden ist dort noch nicht
eingekehrt.
BAND 60
Die Schreibweise entspricht den Regeln der neuen Rechtschreibung.
BILDQUELLENNACHWEIS:
FOTOS: AKG, Berlin: S. 5, 12, 22 (2), 26u, 26ol (Konrad III.), 31l, 34o, 34r, 40o, 41u, 44ol, 47; Archiv Tessloff Verlag, Nürnberg: S. 10l, 11o, 11ul, 11ur, 17o, 17r, 23o,
36om, 48o; Bibliothèque municipale de Boulogne-sur-Mer, France: S. 13o; Bibliothèque nationale de France, Paris: S. 13u, 16; Bilderberg, Hamburg: S. 16/17;
The Bridgeman Art Library, London: S. 26o (Ludwig VII.), 29u; The British Library, London: S. 1, 46, 48u; Cinetext, Frankfurt: S. 29mr, 33l; Corbis, Düsseldorf: S. 10o,
17ml (Grabeskirche), 23ul, 31r, 34ul, 36 (Seide), 39o, 39mr; Interfoto, München: S. 7; Picture-Alliance, Frankfurt: S. 4, 9 (2), 10u, 11m (2), 14, 23ol, 29o, 30, 33o,
33u, 36 (5), 37o, 38, 39ul (Astrolabium), 39ur (Ibn Sina), 40/41 (2), 41o, 45r; Picture Desk/The Art Archive, London: S. 15 (Basilica San Marco Venice), 25 (Bibliothèque municipale Bar-sur-Aube), 26or (Manuel I.), 40u (Bodleian Library Oxford), 45l (Basilica di Santa Croce Florence); Ullstein Bild, Berlin: S. 44or
UMSCHLAGFOTOS: Kim Kaminski: (Kreuzritter); Shutterstock: R. R. Beiler (Burg)
UMSCHLAGGESTALTUNG: Antje Ickler
ILLUSTRATIONEN: Hauke Kock und Frank Kliemt (Karten)
GRAFIK: Johannes Blendinger, Nürnberg
Copyright © 2010, 2006 TESSLOFF VE RL AG, Burgschmietstraße 2–4, 90419 Nürnberg
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Die Verbreitung dieses Buches oder von Teilen daraus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe
sowie die Einspeicherung in elektronische Systeme sind nur mit Genehmigung des Tessloff Verlages gestattet.
ISBN 978-3-7886-0300-7
2
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03.03.2010
15:11 Uhr
Seite 3
Inhalt
Wer war Saladin?
Warum eröffnete Saladin den Krieg?
28
29
Der dritte Kreuzzug
Wie es zu den Kreuzzügen kam
Wie sah die Welt im 11. Jahrhundert um das
Mittelmeer aus?
4
Wer bedrohte Byzanz?
6
Warum rief der Papst zum Kreuzzug auf?
7
Warum nahmen so viele das Kreuz?
8
Darf ein Christ töten?
9
Judentum, Christentum und Islam
10
Warum verfolgten die Kreuzfahrer ihre
jüdischen Mitbürger?
12
Wie verlief der dritte Kreuzzug?
Wer war Richard Löwenherz?
Woher kam das Geld für einen Kreuzzug?
31
32
33
Das Leben in den Kreuzfahrerstaaten
Wovon lebte man in den Kreuzfahrerstaaten?
Landwirtschaft
Wie war es um die Landesverteidigung
bestellt?
Was hielten die Muslime von den Franken?
Die Arabische Wissenschaft
35
36
37
38
39
Der erste Kreuzzug
Wie gelangten die Kreuzfahrer ins Heilige Land?
Byzanz/Konstantinopel
Wie verhielten sich die
Byzantiner?
Wie besiegten die Kreuzfahrer die
Seldschuken?
Jerusalem
Was geschah bei der Eroberung Jerusalems?
Der Verlauf der Kreuzzüge
1096 bis 1270
Wie setzten sich die Kreuzfahrer im Heiligen
Land fest?
Arabisches Essen
Wie stellten sich die Muslime zu den neuen
Staaten?
Der vierte Kreuzzug
13
14
15
15
17
17
20
22
23
23
Wie kam es zum vierten
Kreuzzug?
Wie verlief der vierte
Kreuzzug?
40
40
Die späteren Kreuzzüge
Warum verkündete Papst Innozenz einen
neuen Kreuzzug?
Warum scheiterte der fünfte Kreuzzug?
Der Kinderkreuzzug
Was erreichte der Kreuzzug Friedrichs II.?
Wie verliefen die Kreuzzüge Ludwigs IX.?
Was bewirkte der Mongoleneinfall im
Heiligen Land?
Die Pilgerfahrt zur Grabeskirche
Index
42
43
44
44
45
46
48
48
Der zweite Kreuzzug
Was war der Anlass für den zweiten
Kreuzzug?
Wie verlief der zweite Kreuzzug?
Die geistlichen Ritterorden
25
26
27
3
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03.03.2010
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Seite 4
Wie es zu den Kreuzzügen kam
Zu Beginn des 11. Jahrhunderts
wussten die Menschen in Europa
Wie sah die Welt
im 11. Jahrhunnicht sehr viel
dert um das
über die Erde.
Mittelmeer aus?
Für sie bildete
das Mittelmeer
das Zentrum der Welt: Dort residierte der Papst als oberster Herr
der Christenheit. Im Mittelmeerraum lagen die Hauptstädte des alten Römischen Reiches, Rom und
Konstantinopel (heute Istanbul,
Türkei).
Das alte Römische Reich war um
das Jahr 400 n. Chr. in zwei Teile
zerbrochen, in einen westlichen und
einen östlichen. Das griechische
Ostreich wurde als Orient oder Morgenland bezeichnet (weil im Osten
die Sonne aufgeht). Das lateinische
Westreich nannte man Okzident
DAS MUSLIMISCHE
SPANIEN
Im frühen 8. Jahrhundert überschritten muslimische Heere
aus Nordafrika die Meerenge
von Gibraltar und unterwarfen
Spanien. Sie drängten die dortige Bevölkerung nach Norden
zurück und errichteten auf der
Iberischen Halbinsel ein muslimisches Reich; seine Blütezeit hatte es im späten 10.
Jahrhundert. In dieser Zeit
In der Moschee von Córdoba
oder Abendland (weil im Westen die
Sonne untergeht).
Das westliche Reich war bereits
gegen Ende des 5. Jahrhunderts zerfallen. Die östliche Reichshälfte, Byzanz, bestand aber weiter. In der
wurde die großartige Moschee
von Córdoba errichtet.
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03.03.2010
Siegel der Könige von Jerusalem. Während der Kreuzzüge
gründeten Christen aus Europa
Staaten im Orient.
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Hauptstadt Konstantinopel regierte
noch immer ein Kaiser. Beide Teile
des ehemaligen Römischen Reiches
lagen nördlich des Mittelmeeres. Die
Nordküste dieses lang gestreckten
Beckens wurde von Christen bewohnt; die südliche und östliche
Küste beherrschten Völker, die sich
zum Islam bekannten, die Muslime.
Diese hatten sogar das Mittelmeer
überschritten und auf dessen Nordufer Fuß gefasst, in Italien und Spanien. Aber inzwischen waren die
Christen dabei, sie wieder zurückzudrängen.
Die Christenheit selbst war sich
nicht einig. Zwischen Rom, dem Sitz
des westlichen, und Konstantinopel,
dem Sitz des östlichen Oberhauptes
der Kirche, gab es seit Langem Spannungen. Das ist nicht verwunderlich,
denn im Verlauf vieler Jahrhunderte
hatten sich die beiden Hälften des
Römischen Reiches zu verschiedenen
Kulturen entwickelt. Der Bischof von
Schon lange vor den Kreuzzügen pilgerten Menschen aus
Europa zu den heiligen Stätten
der Christen in Jerusalem.
Mittelalterliche Weltkarte mit Jesus und
Engeln. Jerusalem bildet den Mittelpunkt.
Rom beanspruchte als Papst, Führer
der gesamten Christenheit zu sein,
klagten die Christen im Osten, die in
ihm nur eines ihrer vier Oberhäupter
sahen. Als eine päpstliche Gesandtschaft, die mit der Kirche des Byzantinischen Reiches über religiöse und
politische Streitfragen verhandelte,
zu keinem Ergebnis kam, schloss
man im Jahre 1054 den Patriarchen,
das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche von Byzanz, aus der
römisch-katholischen Kirche aus. Die
christliche Kirche ist seither in eine
Westkirche und eine Ostkirche aufgespalten.
5
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FRANKREICH
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die asiatischen Länder östlich
des Mittelmeers zusammengefasst. Dazu gehören heute
die Türkei, Syrien, der Libanon,
Israel, Jordanien, Irak und Iran
sowie die Länder der arabischen Halbinsel. Auch Ägypten wird meist zum Vorderen
Orient gezählt.
Der Name „Palästina“ steht
für das „Heilige Land“ der
Christen, in dem Jesus einst
gelebt hat. Heute befinden
sich hier der Staat Israel und
die palästinensischen Autonomiegebiete.
Die Länder rings um das Mittelmeer zur Zeit der Kreuzzüge
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D
RÖMISCHDEUTSCHES
KAISERREICH
Als „Vorderer Orient“ werden
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UNGARN
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ORTSBEZEICHNUNGEN
wurde von den türkischen Eroberern
besetzt. Der Besuch der heiligen
Stätten in Jerusalem und Palästina
wurde für Christen dadurch gefährlicher.
Diese Eindringlinge, die sich erst
wenige Jahre zuvor zum Islam bekehrt hatten, waren Seldschuken,
Angehörige des großen Turkvolkes.
Ein armenischer Zeitgenosse, Matthäus von Edessa, gibt folgende Beschreibung von ihnen: „Zu dieser
Zeit sammelte sich das wilde Volk
von Ungläubigen, das man Türken
nennt. Sie tauchten auf, drangen in
die Provinz Vaspurgan ein und
schlugen die Christen mit dem
Schwert . . .“
Warum kamen die Seldschuken
jetzt nach Kleinasien? Es wird vermutet, dass es damals im östlichen
Asien zu einer Abkühlung des Klimas gekommen war; das könnte die
Wenige Jahre nach dem Tod des
Propheten Mohammed (632 n.
Chr.), des GrünWer bedrohte
Byzanz?
ders des Islam,
waren Araber von
der Arabischen
Halbinsel nach Norden vorgestoßen
und hatten weite Teile des Vorderen
Orients in ihren Besitz gebracht. Das
Heilige Land war seither unter muslimischer Herrschaft. Viel später,
im 11. Jahrhundert, zogen türkische
Volksstämme aus dem Inneren Asiens heran und bedrohten den Orient. 1071 schlugen sie ein byzantinisches Heer bei Mantzikert (heute
Malazgirt, Türkei). Sie eroberten die
östlichen Gebiete des Reiches und
machten das nur etwa 100 Kilometer von Konstantinopel entfernte
Nicaea (heute Iznik, Türkei) zu ihrer
Hauptstadt. Auch das Heilige Land
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Griechisch-orthodoxe Christen
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festigen. Als ihn jetzt der byzantinische Kaiser Alexios I. um Hilfe gegen
die Seldschuken bat, war der Papst
dazu bereit. Schon sein Vorgänger,
Gregor VII., hatte Byzanz im Kampf
gegen die türkischen Eindringlinge
unterstützen wollen. Die militärischen Erfolge der westlichen Christenheit gegen den Islam – vor allem
in Spanien und Süditalien – stärkten
den Wunsch, die Seldschuken auch
von den heiligen Stätten Palästinas
zu vertreiben.
Am 18. November 1095 eröffnete Urban II. in Clermont eine Versammlung von Bischöfen, die sich
vor allem mit kirchlichen Reformen
beschäftigen sollte. Da dieses Konzil
Zur Ausrüstung eines Seldschukenkriegers gehörten Pfeil
und Bogen, ein langes Schwert
und ein runder Schild.
DIE SELDSCHUKENKRIEGER hatten Pluderhosen
an, darüber einen knielangen
Kaftan, der von einem Gürtel
zusammengehalten wurde.
Auf dem Kopf trugen sie einen
spitzen Helm oder einen Turban. Sie kämpften mit einem
langen Schwert; die feindlichen Hiebe wehrten sie mit
kleinen runden Schilden ab.
Besonders gefährlich waren
ihre hölzernen Bogen: Sie
konnten Pfeile damit 500
Meter weit schießen.
Seldschuken nach Süden getrieben
haben. In Westeuropa setzte diese
Klimaveränderung erst viel später
ein.
Im späten 11. Jahrhundert kam
es in Westeuropa zu einem
Warum rief
Machtkampf
der Papst zum
zwischen Kirche
Kreuzzug auf?
und Staat. Die
Päpste waren
nicht mehr bereit, sich vom deutschen Kaiser bevormunden zu lassen. Sie verstärkten ihren Einfluss
und nahmen Kriege nun selbst in
die Hand.
Seit März 1088 war Urban II., ein
gebürtiger Franzose, Papst. Er beabsichtigte, die römisch-katholische
Kirche zu reformieren, um ihr Ansehen zu stärken. Dadurch wollte er
vor allem seinen Anspruch, „Stellvertreter Gottes auf Erden“ zu sein,
Kaiser Alexios I. von Byzanz (links im Bild)
in Frankreich stattfand, wurde es
vorwiegend von französischen Bischöfen besucht. Am Ende des Konzils hielt der Papst eine öffentliche
Rede. Viele Zuhörer strömten herbei.
Der genaue Wortlaut dieser Rede ist
uns nicht erhalten geblieben, aber
mehrere Ohrenzeugen haben sie
später aus dem Gedächtnis niedergeschrieben. Als zuverlässigste Fassung gilt die des Geschichtsschreibers Fulcher von Chartres:
7
BAND 60
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Im Jahr 1095 ruft Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug auf.
Ritter, Bauern und Stadtbewohner, Männer, Frauen und
Kinder folgen seinem Ruf. Sie machen sich auf, um
das Heilige Land von den „Ungläubigen“ zu befreien.
Bis zum Jahr 1270 kommt es zu einer Reihe von weiteren
Feldzügen europäischer Christen in den Vorderen
Dr. Manfred Vasold
Orient. Kompetent und anschaulich schildert der
Historiker Dr. Manfred Vasold die wichtigsten Ereignisse dieser Epoche. Wir erfahren
von Ordensrittern und Kreuzfahrerburgen,
vom Leben in den Kreuzfahrerstaaten
und von der Begegnung Europas mit der
orientalischen Kultur.
In dieser Reihe bereits erschienen:
Band 1 Unsere Erde
Band
2 Der Mensch
Band
3 Energie
Band
4 Chemie
Band
5 Entdecker und ihre Reisen
Band
6 Die Sterne
Band 7 Das Wetter
Band
8 Das Mikroskop
Band
9 Der Urmensch
Band 10 Fliegerei und Luftfahrt
Band 11 Hunde
Band 12 Mathematik
Band 13 Wilde Tiere
Band 14 Versunkene Städte
Band 15 Dinosaurier
Band 16 Planeten und Raumfahrt
Band 17 Licht und Farbe
Band 18 Der Wilde Westen
Band 19 Bienen, Wespen und
Ameisen
Band 20 Reptilien und
Amphibien
Band 21 Der Mond
Band 23 Architektur
Band 24 Elektrizität
Band 25 Schiffe
Band 27 Pferde
Band 28 Akustik
Band 29 Wissenschaften
Band 30 Insekten
Band 31 Bäume
Band 32 Meereskunde
Band 33 Pilze
Band 34 Wüsten
Band 35 Erfindungen
Band 36 Polargebiete
Band 37 Computer und Roboter
Band 38 Säugetiere der Vorzeit
Band 39 Magnetismus
Band 40 Vögel
Band 41 Fische
Band 42 Indianer
Band 43 Schmetterlinge
Band 44 Die Bibel.
Das Alte Testament
Band 45 Mineralien und Gesteine
Band 46 Mechanik
Band 47 Elektronik
Band 48 Luft und Wasser
Band 49 Sport
Band 50 Der menschliche Körper
Band 51 Muscheln, Schnecken,
Tintenfische
Band 52 Briefmarken
Band 53 Das Auto
Band 54 Die Eisenbahn
Band 55 Das alte Rom
Band 56 Ausgestorbene
und bedrohte Tiere
Band 57 Vulkane
Band 58 Die Wikinger
Band 59 Katzen
Band 60 Die Kreuzzüge
Band 61 Pyramiden
Band 62 Die Germanen
Band 63 Fotografie
Band 64 Die alten Griechen
Band 65 Eiszeiten
Band 66 Geschichte der Medizin
Band 67 Die Völkerwanderung
Band 68 Natur
Band 69 Fossilien
Band 70 Das alte Ägypten
Band 71 Piraten
Band 72 Heimtiere
Band 73 Spinnen
Band 74 Naturkatastrophen
Band 75 Fahnen und Flaggen
Band 76 Die Sonne
Band 78 Geld
Band 79 Moderne Physik
Band 80 Tiere – wie sie sehen,
hören und fühlen
Band 81 Die sieben Weltwunder
Band 82 Gladiatoren
Band 83 Höhlen
Band 84 Mumien aus aller Welt
Band 85 Wale und Delfine
Band 87 Türme und
Wolkenkratzer
Band 88 Ritter
Band 89 Menschenaffen
Band 90 Der Regenwald
Band 91 Brücken und Tunnel
Band 92 Papageien und Sittiche
Band 93 Die Olympischen Spiele
ISBN 978-3-7886-0300-7
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Band 94 Samurai
Band 95 Haie und Rochen
Band 96 Schatzsuche
Band 97 Zauberer, Hexen
und Magie
Band 98 Kriminalistik
Band 99 Sternbilder und
Sternzeichen
Band 100 Multimedia und
virtuelle Welten
Band 101 Geklärte und
ungeklärte Phänomene
Band 102 Unser Kosmos
Band 104 Wölfe
Band 105 Weltreligionen
Band 106 Burgen
Band 107 Pinguine
Band 108 Das Gehirn
Band 109 Das alte China
Band 110 Tiere im Zoo
Band 112 Fernsehen
Band 113 Europa
Band 114 Feuerwehr
Band 115 Bären
Band 116 Musikinstrumente
Band 117 Bauernhof
Band 118 Mittelalter
Band 119 Gebirge
Band 120 Polizei
Band 121 Schlangen
Band 122 Bionik
Band 123 Päpste
Band 124
Band 125
Band 126
Band 127
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Bergbau
Klima
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Ernährung
Hamster, Biber und andere Nagetiere
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