Newsletter Nr. 02 2006 - Österreichischer Astrologenverband

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news
Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes
02 / 2006
Einzelpreis: € 2,50
Nakshatras - Die 27 Mondhäuser
I. Teil
oeav – Vortrag , 13. Dezember 2005
Maria Luise Mathis
Der Mond zählt zu den wichtigsten
Horoskopfaktoren, seine Bedeutung auf dem Weg durch die einzelnen Sternbilder wird vor allem in
den davon abgeleiteten Mondstationen - den Nakshatras hervorgehoben.
Die indische Astrologie würdigt den
Mond durch einen eigenen Tierkreis, und wird deshalb auch als
"Mondastrologie"
bezeichnet.
Demnach unterteilen die Inder den
Fixsternhimmel nicht nur in 12
Sonnenzeichen, in die Strecke, die
die Sonne innerhalb eines Monats
zurücklegt, sondern besitzen eine
viel ursprünglichere Ebene, näm-
lich: die Einteilung in 27 Abschnitte
zu 13°20, den Mondzeichen. 13°20
entsprechen der durchschnittlichen
Strecke, die der Mond innerhalb
eines Tages zurücklegt. Sie werden als NAKSHATRAS bezeichnet, was soviel bedeutet wie: "Über
die Nacht herrschen".
Während ein Planet ein Sonnenzeichen durchläuft, residiert er somit in 3 unterschiedlichen Nakshatras, da ein solares Zeichen jeweils aus 2 1/4 lunaren Konstellationen besteht. Er drückt so nicht
nur die Energien des Sonnenzeichens aus, in dem er sich befindet,
sondern gibt auch auf einer
3. Jahresversammlung des
wesentlich subtileren Ebene die
Energie des Nakshatras wieder.
Bevor ich aber auf die Bedeutung
einzelner Nakshatras eingehe,
möchte ich zunächst auf einen
grundlegenden Unterschied zwischen der westlichen und der östlichen Astrologie hinweisen. Der
westliche Astrologe legt seinen Berechnungen des Horoskops den
tropischen Tierkreis zugrunde,
während die Inder den siderischen
Tierkreis verwenden. Die Differenz
zwischen den beiden Tierkreisen
beträgt zur Zeit fast 24° und wird
"Ayanamsa" genannt.
- Änderungen im Vorstand
Am 19. Mai 2006 fand unter reger Teilnahme die 3. Jahresversammlung des Österreichischen Astrologenverbandes statt. oeav Mitglieder waren aus allen Bundesländern angereist, insbesondere aus Tirol, Oberösterreich, Steiermark und natürlich auch aus Niederösterreich, Burgenland und Wien.
Die erfolgreiche Entwicklung des Mitgliederstandes mit Steigerungen von durchschnittlich 26% pro Jahr wurde
von allen als Motivation für die weiteren Aktivitäten angesehen. Die Erarbeitung eines Berufsbildes für
professionelle Astrologie (siehe www.astrologenverband.at) sowie die Ausweitung der Vorträge auf die
Bundesländer fanden bei den Teilnehmern volle Zustimmung.
Der bestehende Vorstand konnte somit für das Jahr 2005 entlastet werden. In Folge wurden Mag. Silvia Irene
Schachner als 1. Kassiererin und Susanne Cerncic als 2. Schriftführerin neu in den Vorstand gewählt.
Wir bedanken uns bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern Romana Sander und Ulrike Wallner, die aus
privaten bzw. beruflichen Gründen ausscheiden und bedanken uns für ihre tatkräftige Mitwirkung in den letzten Jahren. Sie werden uns in der einen oder anderen Tätigkeit weiterhin unterstützen.
Mag. Silvia Irene Schachner ist den LeserInnen der oeav news bereits mit diversen Artikeln bekannt, so z.B.
„Astrologie als Beruf – Was ist alles zu beachten?“ – eine detaillierte Darstellung lesen Sie auf Seite 3.
Susanne Cerncic beschäftigt sich seit 1992 mit Astrologie, absolvierte mehrere Ausbildungen und gründete
2002 in Graz die Schule für ganzheitliche Astrologie. Als Leiterin der Regionalen Gruppe Steiermark wird sie
künftig die Anliegen der Bundesländer im Vorstand vertreten. Damit wird der österreichweiten Bedeutung des
oeav verstärkt Rechnung getragen.
Der oeav Vorstand besteht somit aus: Mag. Maria Luise Mathis (Präsidentin), Mag. Gabriela Steiner (VizePräsidentin), Mag. Silvia Irene Schachner (1. Kassierin), Josef Wanek (2. Kassier), Mag. Erwin Frank (1.
Schriftführer), Susanne Cerncic (2. Schriftführerin).
Insgesamt eine Mitgliederversammlung, die das Team ermutigte, den oeav in dem guten Geist, der hinter der
Verbandsidee steht, weiterzuführen.
Abo-Service: 2344 Maria Enzersdorf, Tel. +43 (0)676 930 4135, eMail: [email protected]
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news 02 / 2006
Wer also die Planeten seines Horoskops hinsichtlich ihrer Position
in den Nakshatras genauer untersuchen möchte, zieht einfach das
Ayanamsa für sein Geburtsjahr ab.
Ein kleiner Abstecher in die indische Mythologie: Der Mond
besucht, so erzählt uns die
Mythologie, jede Nacht eine andere
seiner 27 Frauen, die so schöne
Namen wie z.B. Rohini, Pushya
und Ashwini tragen. Alle 27 sind
Töchter Dakshas, eines an der
Schöpfung der Welt beteiligten
Gottes und geben den Nakshatras
ihre Namen. Weilt nun der Mond
für einen Tag in der Konstellation
einer bestimmten Mondfrau, so
wird der Mensch, der an diesem
Tag geboren ist, die Charakteristika dieser Vereinigung des Mondes mit dem Nakshatra in sich tragen und in seinem Leben zur Entfaltung bringen.
fachartikel
der er gerne länger verweilen
wollte.
Das Bild von Mrigashira ist ein
scheues Reh, das stets auf der
Suche nach Nahrung und Sicherheit ist. Die materielle Sicherheit ist
besonders wichtig. Andererseits
bringt die mentale Suche auch unbeständige Energien, sowie eine
ausgeprägte Intelligenz hervor und
eine große Lust zu Reisen.
kommunikative Fähigkeiten versprechen Erfolg.
Pushya, dargestellt durch ein Kuheuter, bedeutet "ernähren" und
weist somit auf die versorgenden
Kräfte in der Natur hin. Wachstum
wird auf allen Ebenen, aber besonders auf der spirituellen Ebene
gefördert, um wiederum andere
nähren zu können und ihnen Vorbild zu sein.
Jedes Nakshatra drückt also ganz
bestimmte Energien, d.h. Qualitäten aus, die symbolhaft in bildhaften Darstellungen ihren Ausdruck
finden.
In der Folge gehe ich näher auf die
ersten 9 Nakshatras ein:
Ashwini wird durch einen Pferdekopf dargestellt und symbolisiert
demnach Kraft, Schnelligkeit, Impulsivität, und wird auch mit heilenden Kräften in Verbindung gebracht.
Bharani entspricht das Bild einer
Vagina, und ist einerseits das
Symbol für sexuelle Erfüllung, andererseits jedoch als Zeichen für
die Entstehung und das Heranreifen von Neuem. Veränderungen
und Transformation werden mit
enormer Durchhaltekraft vorangetrieben.
Krittika
heißt
Klinge
oder
Schneide, sie verrät eine kämpferische Einstellung, die im positiven
Fall sehr entwicklungsfördernd eingesetzt werden kann. Auch die
Kraft des Feuers , Agni, hilft bei der
Verdauung der Nahrung, bzw.
durch Verbrennung der Klärung
und Reinigung von schädlichen
Energien.
Rohini heißt "die Rötliche", wird
durch eine Kutsche dargestellt,
was mit Reichtum und Luxus assoziiert werden kann. Dieses Nakshatra verspricht Sinnlichkeit und
Schönheit, schließlich war Rohini
die Lieblingsfrau des Mondes, bei
Tierkreiszeichen und Nakshatras
Ardra wird durch Tränen und einen
Edelstein verkörpert. Menschen,
bei denen dieses Nakshatra betont
ist, haben es nicht leicht im Leben.
Der Edelstein in der Mitte steht
symbolisch für die Bereitschaft zur
Anstrengung, was letztlich der Bewusstseinserweiterung
dient.
Durch die Überwindung der
Schwierigkeiten und Schmerzen
kann das Juwel zu strahlen beginnen.
Purnavashu gilt als Nakshatra der
Erneuerung. Ein Köcher mit Pfeilen
deutet auf passive, aufnehmende
und reflektierende Eigenschaften
hin. Dieses Nakshatra wird vor allem mit Rückzug und Ruhe in Verbindung gebracht, die notwendig
ist, um eine neue Sache zu starten.
Imaginative,
intuitive
und
Aslesha wird mit einer Schlange in
Verbindung gebracht und verkörpert die kraftvolle Kundalini-Energie. Dieses Nakshatra verleiht eine
starke, fast hypnotische Ausstrahlung und eine tiefe philosophische
Natur. Immer auf der Suche nach
neuen Erkenntnissen wird eher Zurückhaltung geübt, aber gleichzeitig
besteht die latente Bereitschaft, jederzeit an- und einzugreifen.
Jedes Nakshatra steht unter dem
Einfluss einer bestimmten planetaren Energie. Dazu ist wichtig zu
wissen, dass die zwei Lichter wie
Sonne und Mond, die fünf Planeten
Merkur, Venus, Mars, Jupiter und
Saturn, aber auch die Mondknoten,
die sogenannten Schattenplaneten
Rahu und Ketu ein Nakshatra regieren können (siehe Tabelle).
Fortsetzung Seite 11
köpfe
news 02 / 2006 3
Aus unserer Reihe
Das
-Team stellt sich vor:
Mag. Silvia Irene Schachner
Seit kurzem 1. Kassiererin und Leiterin der Sektion Vedische
Astrologie
Eine Frau mit der Kraft der inneren Ruhe
Gabriela Steiner
Nomen est omen – ein wahres
Wort, wenn es um die beiden Vornamen von Silvia Irene Schachner
geht: So bedeutet Irene im Griechischen Ruhe, Frieden, Stille und
Silvia steht für Silva, den Wald, der
von den meisten Menschen als
Oase der Ruhe und Einssein mit
der Natur empfunden wird. Nichts
könnte diese ausgeglichene, gelassene Frau besser beschreiben.
Die gebürtige Klagenfurterin, die
bereits seit Monaten im Kernteam
des oeav mitwirkt und bisher wertvolle Arbeit, insbesondere bei der
Erstellung des Berufsbildes für Astrologen, geleistet hat, ist Ende Mai
dieses Jahres nun auch in den
Vorstand eingetreten. Sie löst damit Ulrike Wallner, die sich aus familiären Gründen aus dem Vorstand zurückzieht, in ihrer Funktion
als 1. Kassierin des oeav ab.
Silvia Irene Schachner ist seit ihrem Studium der Geographie in
Wien ansässig. Während einer
längeren
Studienunterbrechung,
die ein Pflegefall innerhalb der Familie notwendig machte, begann
sie einer besonderen Begabung zu
folgen und lernte das Tischlerhandwerk
mit
anschließender
Meisterprüfung. Ihr spezifisches
Können stellte sie in der Folge bei
der Restaurierung der Sakristeien
von Rochuskirche und Augustinerkirche in Wien und weiteren Inventarien von Kirchen und denkmalgeschützten Gebäuden sowie
Möbeln aller Stilrichtungen unter
Beweis.
Aber nicht nur geschickte Hände
zeichnen diesen körperbewussten
und sehr zentrierten Charakter aus:
Bereits als Kind vermochte sich
Silvia Irene im Leistungs-Spitzensport einen Namen zu machen:
So wurde sie Kärntner Landesmeisterin im Schwimmen sowie
Kärntner Judo-Landesmeisterin. Im
zarten Alter von 12 Jahren trug sie
bereits den blauen Gürtel, ein Synonym für einen sehr guten Leistungsgrad im Judo. Ihre enorme
Disziplin, bei ihrem Sonne / Mars /
Saturn-Stellium im 8. Radix-Haus
und einem Steinbock-Mond wohl
nicht ganz von der Hand zu weisen, ließ sie 2004 auch ihr wieder
aufgenommenes Studium erfolgreich abschließen. Ihre soziale
Ader drängte sie im Rahmen ihrer
universitären Arbeit zur Humanökologie und zu Betrachtungen
über Nachhaltigkeit in ökologischen
Prozessen - und nicht nur dafür,
sondern auch für eine zunehmende
Hinwendung zu östlichen Religionen und Wissensgebieten wie Ayurveda und Yoga zeichnet wohl ihr
aufsteigender Mondknoten im 12.
Haus verantwortlich. Der Glückspunkt sitzt nahe daneben, und so
erklärt sich vielleicht auch der glühende Eifer für die vedische Astrologie, die sie nach einer Grundausbildung in westlicher Astrologie
intensiv studiert hat. Kaum ein
Kongress, kaum ein auf europäischem Boden angebotenes Seminar der bekanntesten Größen der
indischen Astrologie, an dem sie
nicht in den letzten 3 Jahren teilgenommen hat. In ihrem Werdegang
zur vedischen Astrologin stehen
die Namen von berühmten Lehrern
wie Komilla Sutton aus England,
Vinay Aditya aus Indien, Nalini
(Tom Hopke) aus den USA, Perl
Finn aus Irland und ein Meister der
vedischen Astrologie, der ehrwürdige Professor Jaya Sekhar aus
Bangalore. Und so darf es nicht
verwundern, wenn sie trotz ihres in
Selbständigkeit ausgeübten Brotberufs, der Holzrestauration, erst
vor kurzem eine der schwierigsten
Prüfungen auf dem Gebiet der vedischen Astrologie bei der deut-
Der Österreichische Astrologenverband wird unterstützt von
schen Gesellschaft vedischer Astrologen (DGVA) ablegen konnte:
Nach Einreichung zahlreicher Fallstudien und einer Prüfung, deren
schriftlicher Teil allein 3 Stunden in
Anspruch nahm, wurde ihr vom
Prüfungskomitee (bestehend aus
so prominenten Namen wie Dr. KS
Charak und Vinay Aditya vom Institute of Vedic Astrology in Delhi
sowie Nicholas Lewis und Gudrun
Schellenbeck) das Diplom einer
geprüften DGVA-Astrologin überreicht.
Silvia Irene Schachner, die mit ihrem vermittelnden und ausgleichenden Wesen von Anbeginn ihrer Mitwirkung beim oeav als kooperative Mitarbeiterin auffiel, wird
angesichts dieser Sachkompetenz
auch ab sofort von Maria-Luise
Mathis, der Präsidentin des oeav,
die Leitung der Sektion Vedische
Astrologie übernehmen.
Was Silvia Irene Schachner, die
kein Mittelpunkt-Mensch ist, aber –
oder gerade deshalb – ein Gefühl
vermittelt, als würde sie ständig
ganz in ihrer Mitte ruhen, Zeit ihres
Lebens auszeichnet, ist der absolute Wille, einen einmal begonnenen Weg zu Ende zu gehen. Sie
wirkt auf den ersten Blick nicht so,
aber sie ist ein Alles-Oder-NichtsTyp: Alles, was sie tut, macht sie
mit Herzblut, sie fokussiert ihre
enorme Energie gezielt und auf
unspektakuläre Weise auf ihre
Projekte.
Und das ist genau der Typ, den der
Verband in seinem Team braucht:
Menschen, die bereit sind, sich
ohne Wenn und Aber zu engagieren, ohne Seitenblick auf mögliche
persönliche oder monetäre Gewinne, mit bedingungslosem Idealismus, mit Herzblut – so wie Silvia
Irene Schachner eben.
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news 02 / 2006
info
Dr. Christoph Schubert-Weller: Die integrierte
Prognose
- Vortrag und Seminar im April 2006
Gabriela Steiner
Zum 2. Mal seit Bestehen des oeav
beehrte uns Dr. Christoph Schubert-Weller, seit 2005 Präsident
des Deutschen Astrologenverbandes (DAV), ist mit einem weiteren
interessanten Vortrag zum Thema
„Die integrierte Prognose - Ein
Weg zur klaren und verantwortlichen astrologischen Vorschau“.
Am Leben von Wolfgang Amadeus Mozart zeigt er die Anwendung verschiedener Methoden,
wobei Solare bei Schubert-Weller
einen besonderen Schwerpunkt in
der Prognose bilden.
Gerne bezieht er auch die Häuserrhythmen von Döbereiner in die
Analyse mit ein, wo zum Beispiel
Mozart mit 25 Jahren eine Betonung des 9. Hauses als wichtigsten
Lebensbereich vorfindet und damit
Merkur, vom Aszendenten im Uhrzeigersinn gerechnet, an der Häuserspitze steht. Damit müsse also
Merkur ganz besonders in diesem
Lebensjahr in Betracht gezogen
werden. Auch Aspektfiguren sind
nach Schubert-Weller ein wichtiger
Hinweis in der Prognose. So bildet
sich etwa im selben Lebensjahr in
Mozarts Sekundärprogression eine
Jod-Figur (Jupiter im Sextil zur
Mond/Pluto-Konjunktion und 2
weiten Quinkunxen zum Schicksalspunkt), immer auch als Zeitqualität zu sehen, wo Schicksal ins
Bewusstsein tritt.
Schubert-Weller achtet auch immer
darauf, zwischen welchen Planeten
eine Progression läuft, etwa wenn
im besagten Alter von 25 Jahren
Mozarts Sonne von der Venus
kommend auf den Uranus zuläuft
oder sich der progressive Mond
vom
Jupiter
in
Richtung
Mond/Pluto-Konjunktion
bewegt
und damit eine Phase definiert, in
der „innerer Reichtum zunehmend
geschöpft werden will“. Beim Solar
weist er u.a. darauf hin, immer
auch auf das Zeichen zu sehen, in
dem der Solar-Mond steht (im 25.
Lebensjahr von Mozart in den
Fischen, ein zusätzliches Indiz für
eine Phase höchster Kreativität).
Die Techniken sind im wesentlichen nicht neu, aber SchubertWeller zeigt sehr gut, wie man alle
Methoden sinnvoll miteinander
verbinden kann.
Lässt sich astrologisch vorhersagen, ob das kommende Lebensjahr
vorwiegend mit Partnerschaft, Beruf oder Grenzbereichen des Lebens zu tun hat? Für eine klare
Themenprognose werden Stellenwert und Verknüpfung verschiedener Prognosetechniken (sowohl
langfristige wie Direktionen und
Transite von Langsamläufern, mittelfristige wie Solare sowie kurzfristige wie z.B. Lunare und Transite von Schnellläufern) erläutert
und ins rechte Verhältnis zueinander gebracht.
Eine Vertiefung seiner integrierten
Prognose dürfen am darauffolgenden Tag die Seminarteilnehmer
erfahren. Insbesondere anhand der
Teilnehmer-Solare
vergangener
ereignisreicher Jahre sowie des
kommenden Jahres wird dann die
Art und Weise, wie SchubertWeller an die Prognostik herangeht, tüchtig geübt, und die kleine
Gruppe erlebt einen intensiven Tag
in ungezwungener Atmosphäre
gemeinsam mit einem hervorragenden und menschlich unkomplizierten Astrologen, dem StarAllüren und Experten-Eitelkeiten
ein Fremdwort sind.
Dr. Christoph Schubert-Weller
Schubert-Weller kommt nach seinen eigenen Worten „gerne wieder“, denn er fühlte sich in der
herzlichen und gastfreundlichen
Atmosphäre des oeav rundherum
wohl. Das hören wir gerne.
LeserInnen - Echo
Liebes oeav-Team,
es bereitet mir jedes Mal eine große Freude, wenn ich den oeav newsletter zugeschickt bekomme.
Diesmal (oeav news 01 2006) muss ich ein BRAVO schreiben, weil so hervorragende Artikel drinnen sind, wie
z.B. über Mozart, über die Mondknoten (sehr gut - DANKE Susi), über die Venus usw. Ich konnte gar nicht
aufhören zu lesen.
LEIDER hat aber beim Bericht über Haralds Vortrag offensichtlich "unser Freund Uranus" seine Späße
getrieben und gleich 100 Jahre zu den Jahreszahlen dazu geschwindelt. Tja, auch wenn die Freudsche
Theorie heute noch sehr aktuell ist und vielfach ver-/angewendet wird, so ist Sigmund Freud doch schon 1939
verstorben.
Sehr gut und professionell finde ich auch, dass der newsletter gedruckt und geheftet ist.
NOCHMALS ein herzliches DANKESCHÖN für die news und Eure Arbeit, die Ihr im Hintergrund für den oeav
macht.
Inge Schiessler
spezialthema
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Spezialthema
Die Mondknoten –
eine Lebensaufgabe
II. Teil
Susanne Cerncic
Haben wir im 1. Teil Allgemeines
über die Mondknoten gelesen, will
ich hier, anhand mehrerer Ereignisse im Leben einer Frau, einige
praktische Beispiele für Mondknotenauslösungen aufzeigen.
Legende:
D
... Diurnal
Pr
... Sekundärprogression
R
... Radix
S
... Solar
Tr
... Transit
Te ... Tertiär
MONDKNOTEN UND
DEREN AUSLÖSUNGEN
18.2.1984 Heirat der Horoskopeignerin (abgekürzt HE)
In der Sekundärprogression sieht
man, dass die Venus Pr in Kon-
junktion mit dem aufsteigenden
Mondknoten R steht und gleichzeitig ein Sextil zu Saturn R (verbindlich machen) und ein Sextil zum
MC Pr bildet.
Da die Venus im Radix der Herrscher des 1. Hauses und der
Dispositor
des
aufsteigenden
Mondknotens ist, nimmt sie auch
bei Auslösungen einen hohen
Stellenwert ein!
Im Transithoroskop für 11:00 Uhr,
diese Zeit entspricht dem Termin
am Standesamt, befindet sich der
aufsteigende Mondknoten Tr auf
der Sonne R in gradgenauer Konjunktion mit dem Aszendenten Tr.
Gleichzeitig sieht man, dass sich
der absteigende Knoten Tr in Konj.
mit Uranus Tr und DC Tr befindet.
Man weiß, dass dies nicht das
„Non plus Ultra“ für eine Hochzeit
ist.
13.7.1984 Geburt der 1. Tochter
Chiron Pr und aufsteigender Mondknoten Pr stehen in Konjunktion mit
Mars R. Die HE wäre bei der Geburt fast gestorben, da innere Geburtsverletzungen zu extremen
Blutverlusten geführt haben.
Im Diurnal sehen wir zusätzlich den
AC D in Konjunktion mit dem Mars
D. Außerdem findet ein Vollmond
auf der MC/IC Achse R statt. Es ist
bekannt, dass bei Vollmond nicht
operiert werden soll, da verstärkt
Blutungen auftreten können.
18.2.1984: Heirat (Progressiv und Transite)
13.7.1984: Geburt der 1. Tochter (Progressiv und Transite)
4.3.1989: Geburt der 2. Tochter (Tertiär und Transite)
22.4.1999: Geburt des Sohnes (Tertiär und Transite)
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news 02 / 2006
Es fällt auf, dass Neptun D rückläufig ist und sich nochmals dem
Mond R nähert. Die Gemütsverfassung der HE war schon vorgeburtlich labil. Nach der Geburt wurde
durch verschiedenste familiäre
Umstände eine Depression akut,
welche erst vorüber war, als der
Mondknoten Tr den Neptun R im
März 2005 endgültig passiert hatte.
4.3.1989 Geburt der 2. Tochter
Zur Geburt der 2. Tochter steht im
Transit der Mars Tr auf dem aufsteigenden Mondknoten R (vergleiche 1. Tochter) und auch hier gab
es Probleme während der Geburt.
Durch die schwierige Lage des
Kindes gab es Komplikationen und
es konnte nur knapp eine Saugglockengeburt verhindert werden.
Venus Tr, der Dispositor des aufsteigenden Mondknotens, befindet
sich in Konjunktion mit dem aufsteigenden Knoten Tr und macht
ein Quadrat auf den Mars R.
Die tertiäre MC/IC Achse befindet
sich auf der Knotenachse R. Zusätzlich steht der tertiäre Jupiter
wunderschön im Sextil bzw. Trigon
zu den Knoten R. Der Mondknoten
Te ist im Eineinhalbquadrat zur
Uranus/Plutokonjunktion R (Uranus
der Planet der „Entbindung“ und
des „Plötzlichen“, Pluto der Dispositor des absteigenden Knotens)
gelaufen.
spezialthema
1993 Scheidung
Im Solar von 1993 sieht man einen
Vollmond S in Konjunktion mit den
Mondknoten R, was eine Finsternis
anzeigt. Das entsprechende Ereignis war eine Scheidung.
Natürlich zeigen auch andere
Konstellationen die Trennung an,
wie z.B. Uranus S und Neptun S in
Konj. am IC R, DC S am Neptun R,
oder DC S Konj. Pluto R.
1996 Neue Liebe
Am 29.3.1996 steht der tertiäre
Mondknoten auf der Venus R und
wie unschwer zu erraten ist, verliebt sich die HE in ihren zukünftigen Ehemann (vergleichen Sie die
Konstellation mit der ersten Hochzeit!).
22.4.1999 Geburt eines Sohnes
Merkur Te und Jupiter Te stehen in
Konjunktion in Löwe R, was eine
glückliche Phase und Wachstum in
der Familie zeigt. Der Mondknoten
Te wechselt das Zeichen, von Stier
in den Widder. So erhalten wir wieder ein Mars/Mondknotenthema
(wie bei den anderen Geburten).
Diese Geburt wurde 1,5 Tage lang
eingeleitet und durch die vielen
Medikamente waren bei der Geburt
keine Presswehen vorhanden (der
Sohn hat übrigens Aszendent
Konjunktion Neptun R – das zeigt
sowohl die Medikamente, als auch
die Schwäche beim „durchkämpfen“ an). Außerdem steht der
Mondknoten Tr im Quadrat zu
Neptun R. Uranus Tr steht in Konjunktion mit dem Mondknoten Tr
und wirft harmonische Aspekte.
Da bei jeder Geburt die Kombination von Mondknoten und Mars so
bedeutsam ist, wollen wir uns die
Radix der HE kurz ansehen. Sowohl Mars R, als auch der Mondknoten R befinden sich im 8. Radixhaus.
Das 8. Haus steht unter anderem
für Loslassen, Krisen, Veränderungen und auch für Operationen. Es
ist anzunehmen, dass bei einer
weiteren Geburt wieder Komplikationen auftreten könnten.
Ich hoffe, Ihnen hat der kleine Einblick in die Auslösungen der Mondknoten gefallen. Man sieht sehr
gut, dass die Mondknoten häufig
mit schicksalhaften Veränderungen
in Zusammenhang stehen. Ein
Tipp: Nehmen Sie sich Ihr Radix
und schauen Sie sich Ihre eigenen
Ereignisse durch die „Mondknotenbrille“ an! Sie werden staunen, wie
viel Sie über Ihre „Achse der Bestimmung“ und somit über sich
selbst lernen. Fragen zu diesem
Thema können Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected],
0316
680250,
www.astrologisch.at.
Mag. Maria Luise Mathis - BERUFSGRUPPENSPRECHERIN der
AstrologInnen der Allgemeinen Fachgruppe des Gewerbes NÖ
Wie bereits in früheren Ausgaben (siehe www.astrologenverband.at) berichtet, gibt es diverse astrologische
Bestrebungen in den jeweiligen Wirtschaftskammern Österreichs. Der oeav hat sich in seinen Statuten die
Aufgabe gestellt, Astrologie zu fördern und auch auf Kammerebene Entwicklungen zu unterstützen, die die
Professionalität der Astrologie heben.
Daher ist es uns eine besondere Freude bekannt geben zu können, dass die Präsidentin des oeav, Mag.
Maria Luise Mathis, nun Berufsgruppensprecherin der Astrologen in NÖ ist.
Als eine der ersten Handlungen setzte Maria Luise Mathis einen Appell zur Mitarbeit an alle gewerblich
gemeldeten AstrologInnen in NÖ. Ein Auszug aus Ihrem Schreiben:
„Meine Tätigkeit als Berufsgruppensprecherin sehe ich vor allem in der weiteren Steigerung des Rufes der
Astrologie. Dazu schlage ich folgende Bearbeitungsthemen vor:
1) die Qualitätsmerkmale professioneller Astrologie zu definieren,
2) ein Berufsbild für Astrologen zu entwickeln,
3) den Interessensaustausch unter KollegInnen zu fördern,
4) die Öffentlichkeit über professionelle Astrologie aufzuklären,
5) die Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Berufsgruppen zu pflegen,
6) die Astrologie als Kulturgut wieder bewusst zu machen,
7) gemeinsam aufzutreten und für die Berufsgruppe und ihre einzelnen Mitglieder zu werben.
Um diese wichtigen Aufgaben bearbeiten zu können, ersuche ich Sie um Ihr aktives Engagement. Wir können nur
gemeinsam die vorgeschlagenen Themen zielorientiert entwickeln und auch im Sinne Ihrer Interessen gestalten.“
Der oeav wünscht Maria Luise Mathis viel Erfolg und ist überzeugt, dass sie auf Basis ihrer fachlichen
Erfahrung und ihres konsequenten, engagierten Agierens einiges für die AstrologInnnen Niederösterreichs
bewegen wird.
Falls Sie sich über die Situation der Astrologie in der Wirtschaftskammer NÖ informieren
(http://wko.at/noe/dienstleister) oder Informationen bzw. Einladungen der Berufsgruppe der Astrologen
erhalten oder selbst mitarbeiten wollen, kontaktieren Sie bitte [email protected], Fax: 02742
851-19169 oder Tel. 02252 86266.
vortrag
news 02 / 2006 7
Für Astro-Detektive !
Wenn Du Dein Schicksal nicht in
die Hand nimmst, nimmt es Dich!
oeav – Vortrag , 24. März 2006
I. Teil
Edith Altmann
Was ist das „SEIN“?
Wie kann ich es „DENKEND“
erfassen?
eingeschrieben. Das „Kreuz im
Kreis“ wird bestimmend für
unseren Lebensrahmen!
Der Verlauf unseres Lebens wird
als weitgehend bestimmt angesehen. Die Dimension, die sich hinter
Astrologie-Symbolen
verbergen
kann, ist individuell. Das Ausmaß
des Erlebens ist für niemanden
vorherzusehen. Alle Versuche, unser Leben, das „Sein“, mittels einer
bestimmten Kategorie zu fassen,
scheitert. Es sind Verabsolutierungen, denn die Inhalte unseres Lebens sind ungreifbar. Wie weit wir
auch versuchen, über den Horizont
des Erkennens hinauszudrängen,
der Horizont geht gleichsam mit, er
steht immer wieder vor uns als
„neue Grenze“.
Wir sehnen uns über unser eigenes begrenztes Dasein mehr zu
erfahren, was das „Sein“ ist, und
was wir selbst eigentlich sind.1)
Die Hand ist das Organ der
Organe, das „Instrument“
des menschlichen Körpers.
Über die BEDEUTUNG einer
„AUSSAGE“!
In der Astrologie sollen Zeichen
und Symbole mittels Sprache vermittelt werden, ein Wort steht in der
gleichen Verantwortlichkeit wie jeder einzelne Pfeiler einer Brücke;
Astrologie schlägt eine „Brücke“
zwischen Realem und Transzendentalem. In der Bewegung der
Sterne offenbart sich „die Handschrift Gottes“ (sagte Origines,
184-254).
In einem KREIS, dem Abbild des
Kosmos, ist ein KREUZ,
als Sinnbild für die Befreiung des
Menschen aus der Gewalt Unheil
bringender Mächte, Dämonen,
1
Jaspers Karl, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin 1919
– Psychiater und Philosoph, Vertreter der
Existenzphilosophie, für den die menschliche
Existenz gemeinsam mit dem „Umgreifenden“,
das sie umschließt, vor allem in „Grenzsituationen“ von Scheitern, Schuld und Tod
erfahrbar wird. Er meint, dass sich in der
Kommunikation mit anderen die menschliche
Freiheit am vollkommensten realisiert.
ARISTOTELES (384 – 322 v. Chr.)
sagt, die Linien seien nicht ohne
Ursachen in die Hände der Menschen geschrieben, sondern durch
den Einfluss des Himmels, also
kosmischer Kräfte und der eigenen
menschlichen Individualität (in: „De
coelo et mundi causa“). Die in die
Hände gezeichneten Linien sind
auch in der Horoskopzeichnung
wieder zu finden. Die ältesten Hinweise über Chirologie finden wir in
den VEDEN (indische Schriften
von 1500 - 500 v. Chr.).
Auch im ALTEN TESTAMENT stoßen wir auf Hinweise über die Bedeutung der Handlinien. Der Prophet Jesaja (49, 14 – 16) schreibt
um 700 v. Chr. in: Gottes Trost für
Zion: „Der Herr hat mich verlassen,
Gott hat mich vergessen. Kann
denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen
Sohn? Und selbst, wenn sie ihn
vergessen würde: ich vergesse
Dich nicht. Sieh her: ich habe Dich
eingezeichnet in meine Hände,
deine Mauern habe ich immer vor
Augen.“
Dies ist eine eindeutige Aussage
über die Bedeutung der Handlinien.
Die Mauern stehen für den uns begrenzten Rahmen, auch für unseren begrenzten Horizont.
In Vergangenheit und Gegenwart
kündigt sich unsere Zukunft an.
Jede „real seiende Wesenheit“
fasst in sich das ganze
UNIVERSUM zusammen.
Alle Ereignisse deuten über sich
hinaus und stellen in einem höheren Sinne eine Synthese zum
Ganzen dar.
ASTRO – DETEKTIV BEISPIELE: Fall 1
Niemand kennt sein LOS,
wenn er für die nächsten
Tage Pläne macht!
Wir sind „DASEIN“ in der ZEIT!
Das Ganze der Welt kann so wenig
im Wissen erfasst werden. Das
Ganze ist unfasslich. Überall stoßen wir auf letzte Unbegreiflichkeiten. Es gibt keinen endgültigen
Rahmen. Es gibt nur radikale Offenheit und Bereitschaft zu immer
neuer Erfahrung.
Transzendenz ist nicht zu denken,
sondern nur in Symbolen zu fassen. Es gibt Chiffren, in denen die
Transzendenz ganz deutlich zu uns
spricht. Die entscheidende Chiffre
ist das Sein im Scheitern. Das
Scheitern ist das Letzte das für uns
bereitgehalten wird, deshalb sollen
wir Grenzsituationen mit offenen
Augen entgegentreten. 2)
Zwischen „SEIN“ und
„NICHT– SEIN“
Eine Mutter gibt ihren kranken
Sohn zur Beobachtung (Drogen) in
eine Nervenklinik. Dort wird er aber
falsch eingewiesen und landet auf
der Abteilung für Schizophrenie.
Die Einwände der Mutter finden
kein Gehör, da der Stationsarzt nie
anwesend ist. Der Sohn begeht
Selbstmord, wird in letzter Minute
gerettet, ist jedoch ganzseitig gelähmt und ein lebenslänglicher
Pflegefall. Wer soll das bezahlen
und wer sorgt für den Sohn, wenn
seine Mutter nicht mehr in der Lage
ist? Finanzielle Zuwendungen sind
dringend gefordert, eine gerichtliche Klage unabwendbar. Nach einem langjährigen Verfahren gegen
den Staat wird der Prozess gewonnen und eine Abfindungssumme für die Pflege des Sohnes
genehmigt.
2
Jaspers Karl, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin 1919
8
vortrag
news 02 / 2006
Abb. 1: Mutter Courage
Abb. 2: Mutter Courage
22.03.1951 03:25:17 MET
Zürich, Schweiz (Radix und Solar 1996)
22.03.1951 03:25:17 MET
Zürich, Schweiz (Radix und Tertiär 9.1.1996)
Abb.3: Sohn Courage
Abb. 4: Sohn Courage
06.04.1978 08:45 MET
Leoben, Austria (Radix und Tertiär 9.7.1997)
06.04.1978 08:45 MET
Leoben, Austria (Radix und Solar 2002)
Mutter „Courage“ (Abb.1): Eine
Ballung von Planeten im 2. Haus
im Zeichen Widder weist auf existentielle, finanzielle Herausforderungen hin. Die Bewusstseinsveränderungen ihres Sohnes bemerkte sie im Jänner 1996. In Ihrem Solar von 1996 deutet die MC
Achse auf anstehende Veränderungen hin, sie geht durch das 8.
Haus: Krise und Neubeginn; Saturn
stand in Opposition zum Radix
Saturn und forderte eine Umstellung des finanziellen Fundamentes
– 2. Haus; es ergab sich eine Saturn-Konjunktion mit Mars – Merkur
– Sonne, der Mond näherte sich
Mars und sorgte für Aufregung.
In der Tertiärdirektion vom Jänner 1996 (Abb.2) war der progr.
Mond auf Pluto zugelaufen in Haus
7, auch Lilith ist dabei; die AC
Achse durchschnitt exakt den Radix Saturn im 8. Haus, ein Hinweis
auf eine Trennung (vom Sohn), die
bald erfolgte. Saturn Konj. Neptun
progr. im 9. Haus fordert eine Auseinandersetzung mit sich ständig
verändernden Situationen hinsichtlich Recht - Gesetz und Lebensphilosophie.
Sohn „Courage“ (Abb.3): Die
Betonung des 11. Hauses lässt auf
einen geselligen, gruppenbezogenen Typ schließen; sein Mond im
Widder spiegelt seine Mutter als
mutige, kämpferische Frau. Eine
„unreine“ Droge wurde ihm auf einer Party verabreicht, seine Sonne
steht in Opposition zu Pluto, betrifft
11. / 5. Haus, Freunde und intensive gefährliche Spiele; die Schädigung seiner Gesundheit, vor allem durch Gift ist H.6, dem Neptun
zuzuordnen; Neptun steht im Eineinhalbquadrat zu Mars und Venus
– fehlgeleitete Energien, hilflos
zum Opfer werden, keinen Plan
mehr haben; aber auch Uranus ist
rückläufig, ein plötzlicher Zufall hat
seine Gesundheit und sein Leben
zerstört. Am IC steht Saturn rückläufig, ein Elternteil, bei ihm der
Vater, war nicht da.
Am Tag des versuchten Selbstmordes, am 9.7.1997 stehen außer
Sonne und Mars alle Planeten unter dem Horizont, die Rettung
kommt in letzter Minute, die Sonne
ist „Hyleg“. Harte Aspekte: Mond
progr. Konj. Saturn in H.4, er fühlte
sich auf der Abteilung nicht zugehörig; Venus Konj. Uranus in Haus
6 – plötzlich will er sich von der
nervigen Situation befreien. Im
Jahr 2002 (Abb.4) wurde der Prozess gewonnen und es konnten für
ihn Therapien veranlasst und Heilbehelfe angeschafft werden. Neptun im 6. Haus wird von der MC
Achse des Solars geschnitten, und
von Pluto im Transit konjugiert eine Kehrtwende zum Positiven.
kongress
news 02 / 2006 9
5. Kongress für Vedische Astrologie
13. - 14. Mai 2006 in Bad Kreuznach / Deutschland
Maria Luise Mathis
Wieder einmal rückte Bad Kreuznach, das mitteldeutsche Städtchen, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Am 5. Kongress für
Vedische Astrologie trafen sich
Referenten aus Indien, USA / Florida, England, Österreich und
Deutschland sowie ca. 60 Teilnehmer aus Deutschland, Holland,
Schweiz und Österreich, um ihr
Wissen um die vedische Astrologie
zu vertiefen und Forschungsergebnisse auszutauschen.
Gudrun
Schellenbeck
und
Nicholas Lewis begrüßten die
Teilnehmer wie immer auf sehr
herzliche Art und Weise.
gen des Ashtaka Varga in unterschiedlichen Situationen" konnten
die Zuhörer aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz profitieren.
Er besprach ausführlich, wie diese
spezielle Methode der indischen
Astrologie besonders vorteilhaft in
Fragen der Wirtschaft, der Partnerschaft und der Gesundheit angewandt werden kann.
Nicholas Lewis
Vinay Aditya: Handlesen
Gudrun Schellenbeck
Vinay Aditya, geschätzter Lehrer
am Indian Council of Astrological Sciences und in den USA, erklärte in seinem ersten Vortrag
über "Jupiters Weisheit und Merkurs Intellekt - Mythologie und
mehr" das Gemeinsame, wie auch
das Unterschiedliche dieser beiden
Planetensymbole. Schon an der
Größe Jupiters und der Kleinheit
Merkurs, aber auch an der Zuordnung Jupiters als weisen Minister,
und Merkurs als rebellierender
Prinz im planetaren Kabinett
konnte man die Bedeutung für die
Interpretation gut nachvollziehen.
In seinem zweiten Vortrag "Hände
auf für das Handlesen - ein interaktiver Workshop" konnten die
Teilnehmer an den eigenen Handlinien und Handformen lernen, die
wichtigsten Veranlagungen zu erkennen.
Bei seinem dem Kongress nachgeschalteten Workshop "Anwendun-
Ausbildung in vedischer Astrologie
und sind die Autoren vom "Praxisbuch der Vedischen Astrologie".
Florian Euringer, Heilpraktiker,
Lehrer in indischer Astrologie und
Autor des Buches "Die 27 Frauen
des Mondes", das soeben erschienen ist, und gibt seit 1989 jährlich
den indischen Mondkalender (Panchang) für Westeuropa heraus. Er
führte in "Der spirituelle Kalender
der Veden und das Yoga der Zeit"
ein, in dem er den Nutzen des
Panchang aufzeigte, da man in
Kenntnis der Zeitqualität und der
entsprechenden Rhythmik den
Alltag besser bewältigen kann.
Weiters trug er in seinem Vortrag
"Gut oder Böse - wo liegt der Unterschied im Horoskop" über die
vielfältigen
Realisierungsformen
bestimmter Konstellationen vor.
Parallel dazu stellte Ilona Hellmann das Krishna Padhadhti
System vor. Sie verbindet ihre Erfahrungen als Heilpraktikerin in ihrer homöopathischen Kinderpraxis
mit der tiefgehenden Horoskopanalyse und zeigt so Zusammenhänge zwischen Krankheiten und
bestimmten Konstellationen auf. In
diesem komplexen System werden
der solare und der lunare Tierkreis,
sowie eine weitere Unterteilung in
249 kleine Areale kombiniert.
Nicholas Lewis und Gudrun
Schellenbeck, beide Heilpraktiker,
sind die Gründer der Deutschen
Gesellschaft für Vedische Astrologie, leiten die Dirah-Akademie
Deutschland und ein Institut zur
Ihr zweites Buch mit dem Titel:
"Chandra, der Mond in der Astrologie" erscheint demnächst. Sie besprachen in "Die vielfältigen planetaren Karakas und ihre Interpretation" durch welche Planeten
ein bestimmtes Lebensthema und
in welcher Form dieses zum Ausdruck gebracht werden kann.
Maria Luise Mathis, Leiterin der
Dirah-Akademie Austria und von
Astromatis®, der Österreichischen
Schule für Astrologie, demonstrierte in "Hoppla Zwillinge - Deutung eines Horoskops für zwei oder
mehr Persönlichkeiten" anhand der
Horoskope für eineiige und zweieiige Zwillingsgeburten, sogar auch
Drillings- und Vierlingsgeburten,
wie man trotz ähnlicher oder fast
gleicher Konstellationen mit der
Combin-Methode die unterschiedlichen Anlagen erkennen kann.
Nalini (Tom Hopke)
Nalini, Tom Hopke, genießt innerhalb des American Council of Vedic Astrology hohe Anerkennung
und ist Autor von zwei Büchern:
"How to read your Horoscope" und
"The Divine Path of Prediction".
10
news 02 / 2006
In seinem Workshop über "Spiritualität im Horoskop" zeigte er auf,
wie man den persönlichen Weg
zwischen freiem Willen und
Schicksal finden und gestalten
kann. In seinem Vortrag machte
er auf die "10 wichtigen Kriterien
und 10 gefährlichen Fallen in der
Horoskopdeutung" aufmerksam.
Besonders spannend gestaltete er
"Die besondere Rolle des Aszendentenherrschers in der Horoskopinterpretation" sowohl an Radices berühmter Persönlichkeiten
als von Kongressteilnehmern.
Schließlich referierte die Inderin
Komilla Sutton, Mitbegründerin
der British Association of Vedic
Astrology und Dozentin des
American Council of Vedic
kongress
Astrology, Autorin von "Indische
Astrologie", The Lunar NodesCrisis and Redemption" und "Vedic Astrology" über "Die Thitis und
ihre Gottheiten". Sie zeigte damit
auf, welche wesentliche Rolle die
einzelnen Mondphasen (Thitis) im
Charakterbild eines Menschen
spielen. Ihr zweiter Vortrag, "Die
Pushkarnavamsas und ihre Bedeutung" beschäftigte sich vor allem mit der Frage, warum manche
Personen besonders erfolgreich in
der Verwirklichung ihrer Lebensziele sind.
Besonderer Dank gilt den beiden
Verantwortlichen Gudrun Schellenbeck, die zusätzlich durch brillante Übersetzungen überzeugte,
und Nicholas Lewis, der mit sei-
ner indologischen Buchhandlung
für adäquate Fachliteratur sorgte,
für die gelungene Veranstaltung
und deren hervorragende Organisation in harmonisch freundlicher
Atmosphäre. Es war wieder einmal eine gute Gelegenheit mit
Gleichgesinnten aus aller Welt in
Kontakt zu treten und deren Gesellschaft zu genießen.
DGVA-GEPRÜFTE VEDISCHE ASTROLOGINNEN
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Silvia Irene Schachner
JOTISH die Lehre vom Licht, wie
die indische oder vedische Astrologie genannt wird, kann als eigenes
Universum des Wissens und der
Weisheit angesehen werden. Ein
zentrales Anliegen ist es, dem
Menschen das Streben nach
„Licht“ zu vermitteln. Ein inneres
Bemühen um Wahrheit und Weisheit, sowie die Hingabefähigkeit an
eine höhere göttliche Ordnung soll
den Menschen befähigen, eine ihm
und seinen Aufgaben gemäße Lebensführung zu finden.
Jotish und der/die ausübende AstrologIn hat die Aufgabe, oder auch
die Pflicht, dem mit Hingabe Fragenden und Suchenden durch sein
Wissen zu dienen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde in
Indien seit jeher von erfahrenen,
weisen Lehrern an geeignete
Schüler weitergegeben. Durch die
Anleitung des Lehrers gilt es, neben dem Erwerben von Wissen,
die eigene Lebensführung entsprechend auszurichten, um mit der
Zeit vom Schüler zum Lehrer zu
wachsen.
Dieses wunderbare System der
astrologischen Ausbildung hält seit
Jahren durch diverse Zentren des
vedisch astrologischen Lehrens
und Lernens im europäischen
Raum Einzug. Gudrun Schellenbeck und Nicholas Lewis gründeten die DGVA (Deutsche Gesellschaft für Vedische Astrologie).
Es gelang ihnen bedeutende Lehrer einzuladen. Gemeinsam mit
dem angesehenen Institut of Ve-
dic Astrology in Delhi und deren
Vertreter Dr. K S Charak und Vinay
Aditya erarbeiteten sie eine Prüfung für deutschsprachige Schüler.
In Österreich bemüht sich Maria
Luise Mathis, als 1. vedische
Schule Österreichs das Wissen der
indischen Astrologie zu verbreiten.
So bestanden unsere Präsidentin
Mag. Maria Luise Mathis und unsere Leiterin der vedischen Sektion
Mag. Silvia Irene Schachner die
Prüfung des DGVA mit Bravour.
Gudrun Schellenbeck und Nicholas
Lewis zeichneten die Kandidaten
zusammen mit Vinay Aditya durch
Überreichung des begehrenswerten ZERTIFIKATS ZUM / ZUR
"DGVA
GEPRÜFTEN
VEDISCHEN ASTROLOGIN" aus.
von links: Maria Luise Mathis, Vinay
Aditya, Silvia Irene Schachner
Im Vorfeld des 5. vedischen Kongresses fanden die ersten Prüfungen des DGVA statt. Sie beinhalteten das Einreichen von Fallstudien, eine dreistündige schriftliche
Prüfungsarbeit und ein Prüfungsgespräch mit Vinay Aditya. Aditya
führte die Prüflinge weise an ihre
Grenze und zeigte ihnen somit den
Bereich, in dem es gilt, Wissen zu
erlangen, und den Weg, auf dem
ständig an der eigenen Person zu
arbeiten ist. Die SchülerInnen
tankten Selbstvertrauen, aber dennoch nicht Übermut, ob des Geleisteten - eine gute Grundlage um
in die Welt der beratenden AstrologenInnnen zu wechseln.
Prüfer und Geprüfte
Für die Aufgabe der lehrenden AstrologInnen bedarf es weiteren Wissens und Erfahrung. Dafür ist eine
weitere Stufe mit eigenem Abschluss vorgesehen. Eine entsprechend anspruchsvolle Prüfung
kann ab dem nächsten Jahr absolviert werden.
Falls Ihr Interesse an vedischer
Astrologie geweckt wurde, stehen
Ihnen Maria Luise Mathis und
Silvia Irene Schachner im Rahmen
der Vedischen Sektion des oeav
mit Rat und Tat zur Seite.
fachartikel
news 02 / 2006 11
Fortsetzung von Seite 2:
Nakshatras - Die 27 Mondhäuser
Diese planetaren Herrscher sind
maßgeblich für das bedeutendste
indische Prognosesystem, die Dasas. Sie bestimmen zu welcher Zeit
und wie lange es zur Entfaltung der
einzelnen Lebensthemen kommt.
So wird im sogenannten Vimshottari-Dasa System der Herrscher
des Nakshatras, in dem sich der
Mond zur Zeit der Geburt befindet,
als Ausgangspunkt für die Berechung herangezogen. Befindet sich
der Geburtsmond z.B. in Bharani,
einem von Venus regiertes Nakshatra, so beginnt das Leben sozusagen unter der Schirmherrschaft
der Venus. Je nachdem, welche
Strecke der Mond in diesem Nakshatra bereits zurückgelegt hat, so
lange dauert das Dasa. Die Länge
und Abfolge der einzelnen Phasen
(siehe Tabelle) sind genau festgelegt. Der gesamte Zyklus dauert
120 Jahre.
Die Nakshatras werden auch zur
Berechnung des günstigen Augenblicks verwendet. Unter anderem
wird dabei die Qualität des Nakshatras untersucht, in dem sich der
Mond zum Zeitpunkt des Beginns
der Handlung befindet. Z.B. ist Rohini ein geeignetes Nakshatra für
eine Hochzeit oder für eine Grundsteinlegung ist. Der Beginn einer
Reise ist dagegen in Ashwini oder
Mrigashira besonders günstig, weil
man rasch vorankommen möchte.
Eine ebenso wichtiger Bereich, indem die Nakshatras eine wesentliche Rolle spielen, ist die Partnerschaftsastrologie. Da der Mond im
Horoskop die Bedürfnisse eines
Menschen darstellt, lässt sich aus
seiner Stellung im Zeichen und
Haus naturgemäß auch seine Bindungsfähigkeit, und daraus abgeleitet, sein Verhalten in der Partnerschaft ableiten. Zusätzlich werden die Mondstellungen der Partner in den einzelnen Nakshatras
auf ihre Kompatibilität untersucht.
Jedes Nakshatra wird auch einem
der drei Dosas, Vata, Pitta und
Kapha, aus dem Ayurveda zugeordnet. Und beruht auf der traditionellen Verknüpfung von Ayurveda
und Astrologie, wobei jedes Dosa
im Körper durch eine bestimmte
Konstitution oder auch Temperament ausgedrückt wird. Das Zu-
Indien bei der Namensgebung des
Kindes im Einklang mit der kosmischen Schwingung des Nakshatras
zu sein, welches durch die Mondkonstellation gegeben ist. Wird ein
Kind mit seinem Mond auf 10° Stier
(Nakshatra Rohini) geboren, so
sammenwirken der Dosas zweier
Monde findet ebenso in der Partnerschaftsastrologie seine Anwendung. Partner, deren Monde sich in
Nakshatras mit verschiedenen Dosas befinden, haben die größte
Chance, einander zu ergänzen.
Das Temperament des einen wirkt
sich förderlich auf das Temperament des anderen aus.
sollte im Namen die Silbe "oh" enthalten sein. Der Name Otto oder
Roland z.B. festigt die Persönlichkeit dieses Kindes bei jeder Namensnennung.
Letztlich entsprechen jedem Nakshatra bestimmte Laute, die mit ihm
in Harmonie schwingen. Und da
der Name das erste und bedeutendste Mantra im Leben eines
Menschen ist, trachten die Eltern in
Literaturhinweise: Nick Lewis und
Gudrun Schellenbeck: Praxisbuch
der vedischen Astrologie, Chironverlag.
Fragen zu diesem Thema können
Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected], 02252
86266.
Impressum:
Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806
2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4
Tel.: +43 (0)676 930 41 35
Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at
Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner
Layout:
Mag. Erwin Frank
Beiträge:
Dr. Edith Altmann, Susanne Cerncic, Mag. Erwin Frank, Mag. Maria-Luise Mathis, Dkfm. Friederike Rath, Mag.
Silvia Irene Schachner, Mag. Gabriela Steiner
12
news 02 / 2006
serie
Archetypische Bilder
Brücken zu unserer Wirklichkeit
4. Teil
Friederike Rath
MERKUR
Merkur – in der Mythologie auch
Hermes genannt – ist der Sohn des
Zeus und der Nymphe Maia. Wobei
Zeus sich heimlich von seiner Gattin Hera davonschlich, um Maia zu
lieben. Aus dieser Verbindung entstand der uneheliche Hermes.
Deswegen blieb seine Existenz
auch vorerst im Verborgenen.
Hermes ist von Anfang an auf sich
gestellt, flüchtet früh aus dem Nest
und macht sich auf die Suche nach
Abenteuern. Schon als kleiner Bub
raubt er die Rinderherde von
Apollo, seinem Halbbruder, und
macht dies so listig, dass der Diebstahl zuerst verborgen bleibt. Als
Hermes nach anfangs geschicktem
Leugnen doch entlarvt wird, verteidigt er sich so liebenswert und raffiniert, sodass ihm niemand, auch
nicht sein Vater Zeus, böse sein
kann.
Zeus ist von der Geschicklichkeit
und Listigkeit seines Sohnes sehr
angetan und ernennt ihn zum Boten der Götter und somit zum Herrscher über die Kommunikation.
Hermes bekommt als Symbol einen geflügelten Helm und Sandalen, die ihm erlauben, mit beflügelten Schritten von Ort zu Ort zu
eilen. Seine Aufgabe ist es, den
Willen der Götter zu den Menschen
zu bringen und den Menschen Gehör im Himmel zu verschaffen.
Mit seinen flinken Gedanken und
geschickten Händen kann Hermes/Merkur vieles „be-greifen“ und
„er-fassen“. Seine, schon als Kleinkind entwickelte, körperliche Beweglichkeit kommt ihm ebenso zugute, wie seine Geistesgegenwart
und seine Intelligenz, die sich in
seiner Überredungskunst ausdrückt. Er ist der Meister der Sprache und des Doppelsinnes des
Wortes sowie darin, die Wahrheit
des Wortes so lange zu drehen
und zu wenden, bis es ihm zum
Vorteil gereicht. Durch diese
meisterliche
Handhabung
der
Worte wird allerdings manchmal
die Wahrheit zur Lüge und wenn es
hilft, auch zum (leichten) Betrug.
Für ihn sind sowohl die geraden als
auch die krummen Wege möglich.
Auch Neid und Betrug können ein
Thema sein.
Ihm unterstehen einerseits die
Händler und Kaufleute sowie andererseits die Diebe und Betrüger.
Als Gott der Wege ist er auch für
alle Reisen, auch jene in die Unterwelt, zuständig. Er ist es, der
den Menschen das Wissen der
Esoterik vermittelt und Gegensätze
vereint und zusammenführt, wie
sein Zeichen, der Hermes-Stab,
symbolisiert. Dieser Stab wurde als
Äskulapstab zum Zeichen der
Pharmazie und der Mediziner, die
dem Merkur unterstehen. Auch das
Geschick der Hände ist ein wesentliches Merkmal. Somit zählt
auch das Revier allen Handwerks
zu diesem Prinzip. Er ist erfinderisch, findet immer neue Wege und
auch der Straßenverkehr ist sein
Herrschaftsbereich.
Menschen mit Merkurqualitäten auf
der Plus-Seite besitzen Verstandeskraft, sind kontaktfreudig und
kommunikativ. Sie haben die Gabe
der Vermittlung und des Geschäfte
Machens, ein gutes Reaktionsvermögen, sind geistig wach und immer am Aufspüren von Neuigkeiten. Und wie der Volksmund sagt,
finden sie zur rechten Zeit das
richtige Wort.
Im nächsten Newsletter werde ich
auf das Prinzip des Mondes näher
eingehen.
Fragen können Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected], Tel. 01/581 30 00,
www.cosmo-coaching.at.
Merkur weist den Gelehrten den
Weg. Es unterstehen ihm die wissenschaftliche Analyse und das
Vermitteln von Lehrstoff an die
Schüler. Sein Hauptaugenmerk
liegt beim „In-Beziehung-Treten“.
Er bringt Menschen verschiedenster Richtungen zusammen, bringt
sie zum Reden, Handeln und Flirten. Kommt es zum Streit, überlässt er Mars das Feld, geht der
Flirt tiefer, ist Venus an der Reihe.
Schnelle, unverbindliche Aktivitäten
an der Oberfläche, alles, was nicht
tief und vielleicht auch nicht ganz
ehrlich ist, aber auch nicht böswillig
falsch ist, ist somit seine Domäne.
Er ist der Herrscher über das
Oberflächliche. Seine Stärke liegt
im raschen Denken und geschicktem Handeln, jedoch die Tiefe des
Lebens bleibt ihm verborgen. Er ist
der Menschlichste aller Götter und
hat als Gott die menschlichsten
Schwächen aufzuweisen.
Wertend würde man sagen: Menschen mit Merkurqualitäten auf der
Minus-Seite neigen zu Kritik, Voreiligkeit und Nervosität bis hin zu der
Sucht, Geschäften nachzujagen.
Friederike Rath / oeav Sektion
Astrologie, Spiritualität und Ethik
Erratum zu Artikel „VENUS“ der
vorigen oeav-News
1.) Der Artikel war bereits der 3. Teil
der Serie „Archetypische Bilder“.
2.) Wortfehler: Uranus „verschlang“
nicht seine eigenen Kinder, sondern „verbannte“ sie. Saturn verschlang seine Kinder, aus Angst,
dass das von seinem sterbenden
Vater ausgesprochene Orakel,
das auch er einmal entmachtet
werden wird, in Erfüllung gehen
könnte.
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