Grundsatzprogramm zum

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Grundsatzprogramm
Präambel
Die Ingenieure für Kommunikation sind Europas größter Verband von
Kommunikationsingenieuren. Das Grundsatzprogramm beschreibt den Standort des Ingenieurs in
der Gesellschaft, zeigt die Bedeutung der Ingenieurarbeit für die Gesellschaft auf und legt die
berufspolitischen Ziele fest.
I. Beruf und Gesellschaft
Die IfKom bekennen sich zum freiheitlich-demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Auf dieser
Grundlage steht auch das Bekenntnis zur Verwirklichung der politischen Union Europas.
Der Mensch muss im Mittelpunkt aller Entwicklungen stehen.
Der Ingenieur als Gestalter und Träger technischer Entwicklungen folgt diesem Leitbild. Die IfKom
unterstreichen die hohe Bedeutung einer menschlich und ökologisch verantwortbaren
Zukunftsplanung und -gestaltung.
Technik und Gesellschaft stehen in enger Wechselbeziehung zueinander. Die IfKom stellen sich
daher die Aufgabe, das gesellschaftspolitische Engagement seiner Mitglieder zu fördern sowie
entsprechende Grundsätze zu entwickeln und zu vertreten. Mit ihrer Sachkompetenz wirken die
IfKom hierbei auf eine realistische Einschätzung von Technikchancen und -folgen hin. Die
Vertretung der berufspolitischen Interessen ist damit eng verbunden. Die IfKom wirken im Sinne
der vorgenannten Grundsätze auf berufliche, technisch- wissenschaftliche, gewerkschaftliche,
parteipolitische und andere gesellschaftliche Ebenen ein. Die IfKom sind parteipolitisch nicht
gebunden. Sie wirken im Sinne ihrer Ziele auf die politischen Parteien ein. Die IfKom empfehlen
ihren Mitgliedern, sich an der Arbeit demokratischer Parteien zu beteiligen, damit das Wissen der
Ingenieure um die Technik und deren Folgewirkungen in politische Entscheidungsprozesse
einbezogen wird.
Die IfKom unterstützen im Rahmen ihrer Ziele die Bemühungen der Gewerkschaften, für
Arbeitnehmer eine adäquate soziale Stellung in der Gesellschaft zu erreichen und zu sichern. Die
IfKom sehen in der gewerkschaftlichen Mitarbeit ihrer Mitglieder eine Möglichkeit, die Belange der
Ingenieure zu vertreten und die gesellschaftspolitische Arbeit der Gewerkschaften mitzugestalten.
Zur Verwirklichung der Verbandsziele kooperieren die IfKom mit Verbänden und Institutionen, da
diese wichtige Faktoren bei der Willensbildung in der Gesellschaft darstellen.
II. Ordnungspolitik
Die sich vertiefende internationale Arbeitsteilung, der rasante technische Fortschritt, die Kostenund Preisentwicklung bei Kommunikationstechnologien bei gleichzeitig verkürzten Produktzyklen
sowie die weltweite Politik der Privatisierung und Marktöffnung führen zu einer Dynamisierung und
Globalisierung der Kommunikationsmärkte. Dies wiederum verändert Struktur und Marktverhalten
der in diesem Bereich tätigen Unternehmen grundlegend; für die Regulierungstiefe gilt dies
ebenfalls.
Der Wandel der Marktstrukturen, der eine fortschreitende Internationalisierung einschließt, setzt
sich im Sinne einer dynamischen Marktentwicklung kontinuierlich fort. Grundsätzlich werden die
Marktpartner zum Nutzen aller Beteiligten an dem durch Wettbewerb ausgelösten Wachstum
profitieren.
IfKom Grundsatzprogramm, 28.11.2001
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Hierfür ist nach Auffassung der IfKom die Sicherstellung eines diskriminierungsfreien
Leistungswettbewerbs unverzichtbar. Die Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost
dürfen keinem politischen Einfluss ausgesetzt sein. Infrastrukturaufgaben sind von allen Anbietern
zu übernehmen.
Eine spezifische Regulierung ist für die Bereiche Post und Telekommunikation unverzichtbar.
Neben den ordnungspolitischen Aufgaben hat die Regulierung auch für die Sicherstellung der
technischen Qualität der Infrastruktur sowie deren Schutz vor Missbrauch zu sorgen. Hierzu ist die
maßgebliche Mitwirkung von Ingenieuren erforderlich.
III. Berufspolitik
Die IfKom vertreten die berufspolitischen Interessen und Belange der Ingenieure aus den
Bereichen der Kommunikationstechnik und bündeln dadurch die Forderungen der betroffenen
Ingenieure. Sie nehmen Einfluss auf die Unternehmen, Verbände, Gewerkschaften, Parlamente,
Bundes- und Landesregierungen, die politischen Parteien und andere gesellschaftliche
Gruppierungen.
Die IfKom bieten Informationen, Veranstaltungen und Serviceleistungen mit dem Ziel an,
Ingenieure für die Wahrnehmung von Führungs- und Spezialaufgaben zu qualifizieren. Die IfKom
fordern den verstärkten Einsatz von Ingenieuren in den Unternehmen der
Kommunikationswirtschaft zur Förderung des technischen Fortschritts und damit zur Erhöhung der
Produktivität sowie des Markterfolgs. In den Unternehmen der Kommunikationswirtschaft müssen
Ingenieure Führungspositionen leistungs- und chancengerecht einnehmen können. Die IfKom
fordern attraktive Rahmenbedingungen für Ingenieure im öffentlichen Dienst. Sie müssen
aufgaben- und leistungsgerecht eingestuft werden und sind nach Leistung und Eignung zu fördern.
Starre Laufbahngrenzen sind aufzuheben.
Die IfKom erheben Anspruch auf - das Mitgestalten des Berufsbildes und der
Beschäftigungsbedingungen für Ingenieure, - das Mitwirken bei der Entwicklung neuer
Tätigkeitsfelder und Führungsfunktionen für Ingenieure.
Die sich beschleunigende Entwicklung der Kommunikationsmärkte erfasst auch die
Ingenieurarbeitsplätze. Klassische Ingenieurarbeit wird zunehmend ergänzt durch Managementund Marketingaufgaben. Deshalb wirken die IfKom auf die Bildungspolitik ein. Wissenschaftliche
Forschung und deren praxisgerechte Umsetzung sind ureigenste Aufgaben des Ingenieurs. Er darf
mit seinem Wirken nicht nur das technisch Mögliche und wirtschaftlich Wünschenswerte sehen.
Menschliche, gesellschaftliche und ökologische Gesichtspunkte bestimmen die Arbeit des
Ingenieurs mit. Analytische Denkweise und die Fähigkeit zur Kreativität prägen sein
Führungsverhalten und bestimmen seine Stellung im Unternehmen und in der Gesellschaft. Zur
Erfüllung seiner Aufgaben sind neben fachlicher Qualifikation auch Führungs- und soziale
Kompetenz unerlässlich.
Die IfKom setzen sich dafür ein, dass in den natur- und technikwissenschaftlichen Studiengängen
neben den wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen auch Führungs-, Management- und
Marketingwissen vermittelt wird. Umgekehrt sind in den geisteswissenschaftlichen Fakultäten
naturwissenschaftliche Kenntnisse und Denkweisen vermehrt zu berücksichtigen. Einen
Praxisbezug der gesamten Ausbildung halten die IfKom für unerlässlich.
Der technologische Fortschritt, der gesellschaftliche Wertewandel sowie die Notwendigkeit des
vernetzten Denkens und Handelns verlangen vom Ingenieur eine stetige Erweiterung seines
Wissens. Die IfKom fordern von den Unternehmen und Hochschulen, Fort- und
Weiterbildungsmaßnahmen zu fördern. Fort- und Weiterbildung ist aber auch Aufgabe des
einzelnen Ingenieurs. Die IfKom tragen durch Angebote zur Fort- und Weiterbildung bei.
Schlusswort
Die im Verband "Ingenieure für Kommunikation" zusammengeschlossenen Ingenieure und alle
Gremien des Verbandes sind aufgefordert, das Grundsatzprogramm auszugestalten und seine
Ziele zu verwirklichen.
IfKom Grundsatzprogramm, 28.11.2001
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