a < b

Werbung
Prop&auml;deutikum Mathematik
Sommersemester 2016
Carsten Krupp
BBA
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 1
Literaturhinweise
Cramer, E., Neslehova, J.: Vorkurs Mathematik, Springer,
2004
Piehler, Sippel, Pfeiffer: Mathematik zum Studieneinstieg,
Springer, 1995
Sch&auml;fer, W. et. Al.: Mathematikvorkurs, Teubner,
Wiesbaden, 2002
Kemnitz, A.: Mathematik zum Studienbeginn, Vieweg,
Wiesbaden, 2001
van de Craats, J. / Bosch, R.: Grundwissen Mathematik,
Springer, 2009
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 2
Literaturhinweise
Ein gro&szlig;er Teil der &Uuml;bungsaufgaben ist dem Buch von
Karl Bosch: Br&uuml;ckenkurs Mathematik, Oldenbourg Verlag
M&uuml;nchen
entnommen. Dieses Buch deckt auch inhaltlich
weitgehend (aber nicht vollst&auml;ndig!) den im Prop&auml;deutikum
behandelten Stoff ab.
Hilfen findet man auch im Internet, z.B. unter
www.mathe-online.at
Hier gibt es auch Links zu weiteren Internetseiten.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 3
Inhalt
1.
Mengen
2.
Zahlbereiche
3.
Rechenregeln f&uuml;r reelle Zahlen
4.
Bruchrechnen
5.
Summen und Produkte
6.
Binomische Formeln
7.
Potenzen und Wurzeln
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 4
Inhalt
8.
Logarithmen
9.
Gleichungen mit einer Unbekannten
10.
Prozentrechnung, Dreisatz
11.
Ungleichungen mit einer Unbekannten
12.
Gleichungssysteme
13.
Grundlagen der ebenen Geometrie
14.
Trigonometrische Funktionen
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 5
1. Mengen
Eine Menge ist eine Zusammenfassung von bestimmten
unterscheidbaren Objekten zu einem Ganzen.
Ein Objekt geh&ouml;rt entweder zu einer Menge oder nicht.
• F&uuml;r jedes Objekt x gilt entweder x  A oder x  A.
Die Objekte einer Menge hei&szlig;en Elemente dieser Menge.
• Falls x Element der Menge A ist schreibt man:
xA
• Falls x nicht Element von A ist schreibt man:
xA
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 6
Zur Darstellung einer Menge A gibt es folgende M&ouml;glichkeiten:
1.
Beschreibung der Elemente von A durch Angabe der
charakterisierenden Eigenschaften
A = {x | x ist eine Grundfarbe }
2.
Aufz&auml;hlung der Elemente von A
A = { rot, gelb, blau }
3.
Zeichnen eines Mengendiagramms von A
rot
A
gelb
blau
Grundmenge: Menge aller zul&auml;ssigen Objekte (Universum)
leere Menge: Menge, die kein Element enth&auml;lt
• Schreibweisen f&uuml;r die leere Menge:  oder { }
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 7
Zwei Mengen A und B sind gleich, in Zeichen A = B, wenn
sie die gleichen Elemente besitzen.
Eine Menge A hei&szlig;t Teilmenge der Menge B, wenn jedes
Element von A auch Element von B ist.
Schreibweise: A  B
B
A
Mengenoperatoren: Schnittmenge , Vereinigungsmenge 
A  B = { x | x  A und x  B }
A  B = { x | x  A oder x  B }
A
A
B
B
Hierbei wird „oder“ im nichtausschlie&szlig;enden Sinn verwendet, d.h. zu A  B geh&ouml;ren auch diejenigen Elemente,
die sowohl Element von A als auch Element von B sind.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 8
2. Zahlbereiche
Menge der nat&uuml;rlichen Zahlen IN
ℕ = { 1, 2, 3, ... }
Menge der ganzen Zahlen 
 = { ..., -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, ... }
Menge der rationalen Zahlen (Bruchzahlen) 
={
𝑥
𝑦
x  , y  , y ≠ 0 }
(Menge der periodischen Dezimalbr&uuml;che)
Menge der reellen Zahlen ℝ
(Menge der unendlichen Dezimalbr&uuml;che)
(Punkte auf der Zahlengeraden) ( und irrationale Zahlen)
Beispiele f&uuml;r irrationale Zahlen: 𝑒 = 2,718 … ; 𝜋 = 3,14 … ; 2 ;
3
F&uuml;r die Zahlbereiche gilt: ℕ      ℝ
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 9
3. Rechenregeln f&uuml;r reelle Zahlen
F&uuml;r die Addition + und die Multiplikation ∙ von reellen
Zahlen a, b, c gelten die Regeln:
a + b = b + a;
ab = ba;
Kommutativgesetze
(a + b) + c = a + (b + c); (ab)c = a(bc); Assoziativgesetze
a + 0 = 0 + a = a;
0 ist neutrales Element der Addition
1 ∙ a = a ∙ 1 = a; 1 ist neutrales Element der Multiplikation
a + (-a) = a - a = 0;
-a ist inverses Element der Addition
a∙(1/a) = 1, falls a≠0; 1/a ist inverses El. der Multiplikation
a(b + c) = ab + ac; (a+b)c = ac + bc; Distributivgesetze
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 10
3. Rechenregeln f&uuml;r reelle Zahlen (Fortsetzung)
a∙0=0∙a=0
a ∙ b = 0 gilt genau dann, wenn a = 0 oder b = 0.
Terme sind sinnvolle Ausdr&uuml;cke bestehend aus Konstanten
(Zahlen), Variablen, Rechenoperationen und Klammern.
Die Reihenfolge der Auswertung (Berechnung) eines Terms
wird durch Klammersetzung bzw. Vorrangregeln
verschiedener Rechenoperatoren bestimmt, z.B.
„Punktrechnung geht vor Strichrechnung“
&Uuml;1
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 11
4. Bruchrechnen
Erweitern und K&uuml;rzen von Z&auml;hler und Nenner eines
Bruches mit der gleichen Zahl c  0 &auml;ndert den Wert des
Bruches nicht:
𝒂 𝒂 ∙ 𝒄 𝒂: 𝒄
=
=
𝒃 𝒃 ∙ 𝒄 𝒃: 𝒄
Zwei Br&uuml;che a/b und c/d sind gleich, wenn ad = bc gilt.
Um zwei Br&uuml;che zu addieren, m&uuml;ssen die Nenner der
Br&uuml;che gleich sein:
𝒂 𝒄 𝒂+𝒄
+ =
𝒃 𝒃
𝒃
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 12
Um zwei Br&uuml;che zu multiplizieren, rechnet man „Z&auml;hler
mal Z&auml;hler und Nenner mal Nenner“:
𝒂 𝒄 𝒂∙𝒄
∙ =
𝒃 𝒅 𝒃∙𝒅
Dividieren durch einen Bruch bedeutet multiplizieren mit
dem Kehrwert des Bruches:
𝒂 𝒄 𝒂 𝒅 𝒂∙𝒅
: = ∙ =
𝒃 𝒅 𝒃 𝒄 𝒃∙𝒄
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 13
5. Summen, Produkte, Binomialkoeffizienten
Falls viele Summanden addiert werden, verwendet man
oft folgende Schreibweise mit dem griechischen
Buchstaben Sigma als sogenanntem Summenzeichen:
𝒏
𝒂𝒌 = 𝒂𝒎 + 𝒂𝒎+𝟏 + 𝒂𝒎+𝟐 + … + 𝒂𝒏−𝟐 + 𝒂𝒏−𝟏 + 𝒂𝒏
𝒌=𝒎
Analog verwendet man f&uuml;r das Produkt mehrerer
Faktoren das Produktzeichen:
𝒏
𝒂𝒌 = 𝒂𝒎 ∙ 𝒂𝒎+𝟏 ∙ 𝒂𝒎+𝟐 ∙ … ∙ 𝒂𝒏−𝟐 ∙ 𝒂𝒏−𝟏 ∙ 𝒂𝒏
𝒌=𝒎
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 14
F&uuml;r eine nat&uuml;rliche Zahl n wird n! (sprich: n Fakult&auml;t)
definiert als das Produkt der ersten n nat&uuml;rlichen Zahlen:
n! = 1 &middot; 2 &middot; 3 &middot; 4 &middot;...&middot; (n-1) &middot; n
Zus&auml;tzlich wird definiert
0! = 1.
F&uuml;r zwei nat&uuml;rliche Zahlen n und k mit k  n wird der
Binomialkoeffizient
𝒏
𝒌
(sprich: n &uuml;ber k) definiert als:
𝒏
𝒏!
=
𝒌
𝒌! 𝒏 − 𝒌 !
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 15
6. Binomische Formeln
(𝒂 + 𝒃)𝟐 = 𝒂𝟐 + 𝟐𝒂𝒃 + 𝒃𝟐
(𝒂 – 𝒃)𝟐 = 𝒂𝟐 – 𝟐𝒂𝒃 + 𝒃𝟐
(𝒂 + 𝒃)(𝒂 – 𝒃) = 𝒂𝟐 – 𝒃𝟐
Allgemeiner Binomischer Lehrsatz f&uuml;r reelle Zahlen a
und b und nat&uuml;rliche Zahl n:
𝒌=𝒏
(𝒂 +
𝒃)𝒏 =
𝒌=𝟎
𝒏 𝒏−𝒌 𝒌
𝒂 𝒃
𝒌
&Uuml;2
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 16
7. Potenzen und Wurzeln
F&uuml;r n  IN und a  IR ist an die n-te Potenz der Zahl a,
d.h. das n-fache Produkt der Zahl a mit sich selbst, also
𝒂𝒏 = 𝒂 &middot; 𝒂 &middot; ⋯ &middot; 𝒂.
a hei&szlig;t Basis und n Exponent.
Es gelten die Potenzgesetze:
𝒂𝒏 &middot; 𝒂𝒎 = 𝒂𝒏+𝒎
(𝒂𝒏 )𝒎 = 𝒂𝒏∙𝒎
𝒂𝒏 &middot; 𝒃𝒏 = (𝒂 &middot; 𝒃)𝒏
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 17
F&uuml;r 𝒂 ≠ 𝟎 definiert man 𝒂𝟎 = 𝟏 und 𝒂−𝟏 =
Damit gelten die Potenzgesetze
𝟏
𝒂𝒏
.
𝒂𝒏 &middot; 𝒂𝒎 = 𝒂𝒏+𝒎
(𝒂𝒏 )𝒎 = 𝒂𝒏∙𝒎
𝒂𝒏 &middot; 𝒃𝒏 = (𝒂 &middot; 𝒃)𝒏
auch f&uuml;r beliebige ganzzahlige Exponenten und
au&szlig;erdem gilt
𝒂𝒏
𝒏−𝒎
=
𝒂
𝒂𝒎
𝒏
𝒂 , die n-te Wurzel aus 𝒂 ist diejenige positive reelle
Zahl, deren n-te Potenz gleich 𝒂 ist.
Weitere Definitionen:
𝟏
𝒂𝒏
=
𝒏
𝒂 ;
𝒎
𝒏
𝒏
𝒂 =
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
𝒂𝒎
;
𝒎
−𝒏
𝒂
=
𝟏
𝒎
𝒂𝒏
=
𝟏
𝒏
𝒂𝒎
Seite 18
8. Logarithmen
F&uuml;r 𝑎, 𝑏 ∈ 𝐼𝑅 mit 𝑎 ≠ 1 und 𝑏 &gt; 0 hei&szlig;t die L&ouml;sung der
Gleichung 𝒂𝒙 = 𝒃 der Logarithmus von 𝑏 zur Basis 𝑎,
geschrieben:
𝒙 = 𝒍𝒐𝒈𝒂𝒃
logab ist diejenige Zahl, mit der man a potenzieren muss,
um b zu erhalten.
Rechenregeln:
𝒍𝒐𝒈𝒂(𝒙 &middot; 𝒚) = 𝒍𝒐𝒈𝒂𝒙 + 𝒍𝒐𝒈𝒂𝒚
𝒍𝒐𝒈𝒂(𝒙/𝒚) = 𝒍𝒐𝒈𝒂𝒙 − 𝒍𝒐𝒈𝒂𝒚
𝒍𝒐𝒈𝒂(𝒙𝒄 ) = 𝒄 &middot; 𝒍𝒐𝒈𝒂𝒙
𝒍𝒐𝒈𝒂𝟏 = 𝟎;
Umformungsregel:
𝒍𝒐𝒈𝒂𝒂 = 𝟏
𝒍𝒐𝒈𝒃𝒙
𝒍𝒐𝒈𝒂𝒙 =
𝒍𝒐𝒈𝒃𝒂
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
&Uuml;3
Seite 19
9. Gleichungen mit einer Unbekannten
F&uuml;r eine lineare Gleichung der Form 𝒂 &middot; 𝒙 = 𝒃 gilt
1. Fall:
falls 𝑎 ≠ 0, ist 𝑥 = 𝑏/𝑎 die einzige L&ouml;sung
2. Fall:
falls 𝑎 = 0 und 𝑏 ≠ 0, gibt es keine L&ouml;sung
3. Fall:
falls 𝑎 = 0 und 𝑏 = 0, ist jedes 𝑥 ∈ 𝐼𝑅 L&ouml;sung.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 20
Eine quadratische Gleichung der Form 𝒙𝟐 + 𝒑𝒙 + 𝒒 = 𝟎 hat,
falls 𝒑𝟐 − 𝟒𝒒 &gt; 𝟎 ist, die L&ouml;sungen
𝒑
𝒙𝟏 = − −
𝟐
𝒑
𝟐
𝟐
−𝐪
;
𝒑
𝒙𝟐 = − +
𝟐
𝒑
𝟐
𝟐
−𝐪
Falls 𝒑𝟐 − 𝟒𝒒 = 𝟎, gibt es die eindeutige L&ouml;sung – 𝒑/𝟐.
Falls 𝒑𝟐 − 𝟒𝒒 &lt; 𝟎, hat die quadratische Gleichung keine
L&ouml;sung in der Grundmenge der reellen Zahlen.
Faktorisierung von quadratischen Termen 𝒙𝟐 + 𝒑𝒙 + 𝒒 :
Sind x1 und x2 die L&ouml;sungen der quadratischen Gleichung
𝒙𝟐 + 𝒑𝒙 + 𝒒 = 𝟎, so gilt
𝒙𝟐 + 𝒑𝒙 + 𝒒 = (𝒙 – 𝒙𝟏)(𝒙 – 𝒙𝟐)
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
&Uuml;4
Seite 21
10. Dreisatz und Prozentrechnung
Einfacher Dreisatz: Zwei Gr&ouml;&szlig;en A und B stehen in konstantem
Verh&auml;ltnis zueinander (sind proportional, „je mehr von A, umso mehr von
B“). Hat man a Einheiten von A und b Einheiten von B gegeben und
sucht die Anzahl x Einheiten von A, die in demselben Verh&auml;ltnis zu d
Einheiten von B stehen, so gilt:
𝒙 𝒂
=
𝒅 𝒃
Umgekehrter Dreisatz: Zwei Gr&ouml;&szlig;en A und B stehen in umgekehrt
proportionalem Verh&auml;ltnis zueinander („je mehr von A, umso weniger
von B“). Hat man a Einheiten von A und b Einheiten von B gegeben und
sucht die Anzahl x Einheiten von A, die zu d Einheiten von B geh&ouml;ren,
so gilt:
𝒙∙𝒅=𝒂∙𝒃
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 22
Prozent bedeutet „von Hundert“,
d.h. p % sind p Hundertstel, also p/100.
Hat man einen prozentualen Anteil p gegeben und sucht die
zugeh&ouml;rige absolute Zahl, so multipliziert man die absolute
Gr&ouml;&szlig;e der Grundgesamtheit (den Grundwert) mit p/100
(entspricht dem einfachen Dreisatz).
Zinss&auml;tze werden &uuml;blicherweise in Prozent angegeben.
Bei der sogenannten Verzinsung mit Zinseszins lautet der
fundamentale Zusammenhang zwischen Anfangskapital K0,
𝒑
j&auml;hrlichem Zinssatz 𝐢 =
, Anlagezeitraum n in Jahren und
𝟏𝟎𝟎
Endkapital Kn :
𝒑
𝑲𝒏 = 𝑲𝟎 ∙ 𝟏 +
𝟏𝟎𝟎
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
𝒏
= 𝑲𝟎 ∙ 𝟏 + 𝒊
𝒏
Seite 23
11. Ungleichungen mit einer Unbekannten
F&uuml;r zwei beliebige reelle Zahlen a und b gilt genau eine der
drei Beziehungen
a&lt;b
a ist kleiner als b, falls a auf dem Zahlenstrahl
links von b liegt
a
a=b
b
a ist gleich b, falls a und b denselben Punkt
auf dem Zahlenstrahl darstellen
a=b
a&gt;b
a ist gr&ouml;&szlig;er als b, falls a auf dem Zahlenstrahl
rechts von b liegt.
b
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
a
Seite 24
Lineare Ungleichungen mit einer Unbekannten
l&ouml;st man analog linearen Gleichungen durch
&Auml;quivalenzumformungen, wobei zu beachten ist, das bei
Multiplikation bzw. Division der Ungleichung mit einer
negativen Zahl das Ungleichheitszeichen umgekehrt wird.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 25
Zur L&ouml;sung quadratischer Ungleichungen kann man
folgenderma&szlig;en vorgehen:
1. Schritt:
Ungleichung in Normalform x2 + px + q &gt; 0
(bzw. &lt; 0) bringen
2. Schritt:
Faktorisierung in (x – x1)(x – x2) &gt; 0 (bzw. &lt; 0)
(siehe Kapitel 9)
3. Schritt:
Ermittlung der L&ouml;sungsmenge durch
Fallunterscheidung
Im 3. Schritt verwendet man:
Ein Produkt ist genau dann &gt; 0, wenn beide Faktoren &gt; 0
sind oder wenn beide Faktoren &lt; 0 sind,
bzw. ein Produkt ist genau dann &lt; 0, wenn ein Faktor &gt; 0 ist
und ein Faktor &lt; 0 ist.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 26
12. Gleichungssysteme
Lineare Gleichungssysteme mit zwei Unbekannten
kann man mit der Einsetzungsmethode
(Substitutionsmethode) oder mit der Additionsmethode
l&ouml;sen.
Die Einsetzungsmethode l&auml;sst sich folgenderma&szlig;en
skizzieren:
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 27
1. Aufl&ouml;sen einer der beiden Gleichungen nach einer
Variablen.
2. Einsetzen des f&uuml;r diese Variable erhaltenen Ausdrucks in
die andere Gleichung.
3. Aufl&ouml;sung dieser Gleichung nach der (verbliebenen)
Variablen.
4. Einsetzen dieser Variablen in 1.
Falls in 3. ein Widerspruch entsteht, hat das System keine
L&ouml;sung.
Falls in 3. eine Identit&auml;t entsteht hat das System unendlich
viele L&ouml;sungen, die durch die Gleichung in 1.
beschrieben werden k&ouml;nnen.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 28
13. Grundlagen der ebenen Geometrie
Jeder Punkt P in der Ebene l&auml;sst sich durch ein Paar
(xP | yP) reeller Zahlen beschreiben, wobei xP die x-Koordinate von P ist
und yP die y-Koordinate von P.
Die Punktmenge einer Geraden g in der Ebene l&auml;sst sich durch eine
lineare Gleichung y = mx + n beschreiben,
𝒚=𝒎∙𝒙+
g = { (x | y) | xIR, yIR, y = mx + n}.
Hierbei ist m die Steigung von g und
n der Schnittpunkt von g mit der
y-Achse des Koordinatensystems.
∆𝒚 𝒚𝟏 − 𝒚𝟎
𝒎 = 𝒕𝒂𝒏(𝜶) =
=
∆𝒙 𝒙𝟏 − 𝒙𝟎
𝒏 = 𝒚𝟏 − 𝒎 ∙ 𝒙 𝟏
𝒏
𝒏
Zwei Geraden g und h mit den Steigungen m1 bzw. m2 sind parallel,
falls m1 = m2. Die Geraden stehen senkrecht zueinander, falls 𝒎𝟏 ∙ 𝒎𝟐 =
−𝟏. Die Schnittpunkte der Geraden bestimmt man durch L&ouml;sen des
linearen Gleichungssystems (der Geradengleichungen).
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 29
C
𝒃
A
𝜸
𝒂

𝒄

B
Drei Punkte A, B und C, die nicht auf einer gemeinsamen Geraden liegen,
bilden ein Dreieck. Die den Punkten gegen&uuml;berliegenden Seiten (und ihre
L&auml;ngen) werden mit a, b und c bezeichnet, die Winkel mit , , . F&uuml;r die
Summe der Winkel im Dreieck gilt  +  +  = 𝟏𝟖𝟎𝒐. F&uuml;r die
Seitenl&auml;ngen gelten die Dreiecksungleichungen
𝒂 &lt; 𝒃 + 𝒄;
𝒃 &lt; 𝒂 + 𝒄;
𝒄 &lt; 𝒂 + 𝒃.
Ist hc die zur Seite c geh&ouml;rige H&ouml;he des Dreiecks, so gilt f&uuml;r den
Fl&auml;cheninhalt F des Dreiecks:
𝑭 =
𝟏
𝟐
∙ 𝒄 ∙ 𝒉𝒄 .
(Entsprechende Formeln gelten f&uuml;r die Seiten a und b).
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 30
C
∙
Gegenkathete zu 
Ankathete zu 
 = 𝟗𝟎&deg;
𝒃
Gegenkathete zu 
Ankathete zu 
𝒂
hc


A
Hypotenuse
𝒄
B
Sind a und b die Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks
mit Hypotenuse c (also  = 90o), so gilt der
Satz des Pythagoras:
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
𝒂𝟐 + 𝒃𝟐 = 𝒄𝟐 .
Seite 31
Ein Viereck mit vier rechten Winkeln hei&szlig;t Rechteck.
Gegen&uuml;berliegende Seiten sind gleichlang und parallel.
Sind a und b die Seitenl&auml;ngen des Rechtecks, so berechnet
sich sein Fl&auml;cheninhalt F nach der Formel
𝑭 = 𝒂 ∙ 𝒃.
F&uuml;r den Umfang U gilt
𝑼 = 𝟐𝒂 + 𝟐𝒃.
Ein Rechteck mit vier gleichen Seitenl&auml;ngen hei&szlig;t Quadrat.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 32
M
d
r
Die Menge aller Punkte der Ebene, die zu einem Punkt M
den gleichen Abstand r haben, bilden einen Kreis. Der
Punkt M ist dann der Mittelpunkt des Kreises, der Abstand r
ist der Radius des Kreises. Der doppelte Radius d hei&szlig;t
Durchmesser des Kreises.
F&uuml;r den Fl&auml;cheninhalt F und den Umfang U eines Kreises
mit Radius r gelten folgende Formeln:
𝑭 = 𝝅 ∙ 𝒓𝟐
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
𝑼 = 𝟐𝝅 ∙ 𝒓
Seite 33
14. Trigonometrische Funktionen
Im rechtwinkligen Dreiecken
C
Gegenkathete zu 
Ankathete zu 
mit  = 90o gilt:
∙
Gegenkathete zu 
Ankathete zu 
 = 𝟗𝟎&deg;
b
a
hc


A
𝐬𝐢𝐧 𝜶 =
𝒂 𝑮𝒆𝒈𝒆𝒏𝒌𝒂𝒕𝒉𝒆𝒕𝒆
=
𝒄
𝑯𝒚𝒑𝒐𝒕𝒉𝒆𝒏𝒖𝒔𝒆
𝐜𝐨𝒔 𝜶 =
𝒃
𝑨𝒏𝒌𝒂𝒕𝒉𝒆𝒕𝒆
=
𝒄 𝑯𝒚𝒑𝒐𝒕𝒉𝒆𝒏𝒖𝒔𝒆
Hypotenuse
𝐭𝐚𝐧 𝜶 =
B
c
𝒂 𝑮𝒆𝒈𝒆𝒏𝒌𝒂𝒕𝒉𝒆𝒕𝒆
=
𝒃
𝑨𝒏𝒌𝒂𝒕𝒉𝒆𝒕𝒆
Winkelmessungen lassen sich im Kreis in Grad (eine volle Umdrehung
entspricht 360o) oder in Bogenma&szlig; (eine volle Umdrehung entspricht
dem Kreisumfang 2r) durchf&uuml;hren.
Ein Winkel  entspricht der
Kreisbogenl&auml;nge
r
b

𝜶
𝒃 = 𝟐𝝅𝒓 ∙
𝟑𝟔𝟎
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 34
Der Einheitskreis hat Radius r = 1 und Mittelpunkt im
Nullpunkt des Koordinatensystems.
𝒔𝒊𝒏 𝒕
𝒄𝒐𝒔 𝒕
Ein Kreisbogen der L&auml;nge t definiert einen Punkt auf dem
Einheitskreis, dessen Koordinaten mit cos t und sin t
definiert werden. Dies erweitert die Definition der
trigonometrischen Funktionen sinus und cosinus im
rechtwinkligen Dreieck auf beliebige reelle Zahlen t.
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
Seite 35
Gem&auml;&szlig; Definition sind diese Funktionen periodisch mit
Periode 2, d.h. es gilt:
𝒔𝒊𝒏(𝒙 + 𝟐) = 𝒔𝒊𝒏 𝒙 und 𝒄𝒐𝒔(𝒙 + 𝟐) = 𝒄𝒐𝒔 𝒙
f&uuml;r alle reellen Zahlen x.
Aus dem Satz des Pythagoras ergibt sich direkt die
Gleichung
𝒔𝒊𝒏𝟐 𝒙 + 𝒄𝒐𝒔𝟐 𝒙 = 𝟏
f&uuml;r alle reellen Zahlen x.
Weitere n&uuml;tzliche Beziehungen zwischen den
trigonometrischen Funktionen sind
𝒔𝒊𝒏 𝒙
𝐭𝐚𝐧 𝒙 =
und
𝒄𝒐𝒔 𝒙
Vorkurs Mathematik - Sommersemester 2016
𝝅
𝒄𝒐𝒔 𝒙 = 𝒔𝒊𝒏 𝒙 +
𝟐
Seite 36
Herunterladen