Quellenreader Erich Scholz

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Quellenreader Erich Scholz
Version vom 28. Februar 2007
Im Folgenden lest ihr den ursprünglichen Artikel aus dem eisbrecher 3.2006, hier nun ergänzt um
einige weitere Angaben und Korrekturen. Wir erhoffen uns von dieser Dialogform einen anregenden
und der tatsächlichen Meinungsfindung dienlichen Austausch von Argumenten. Den Anspruch und die
Kapazität, olkas Leben in seiner Gänze historisch aufzubereiten, haben wir nicht – gleichwohl ist es
nicht in unserem Interesse, Dinge einseitig darzustellen, zu verdrehen oder auch zu verschweigen.
Im Anhang findet ihr einige Ausschnitte der Aktensammlung (von Paulus Buscher zusammengestellt,
auf diese wird im Artikel auch Bezug genommen), sowie einen Bericht über die Auflösung der
Baubrigade 4 (zur Verfügung gestellt von Jürgen Reulecke).
Die andere Saite
Olkas Lieder und das Leben von Erich Scholz
Aber am Abend laden wir uns ein
Bruder, nun wird es Abend
Meine Sonne will ich fragen
Unter den Toren im Schatten der Stadt
Springt der Stein vom Huf
Was ließen jene, die vor uns schon waren
Wir wählten den Sommer
Hinter all diesen in der bündischen Jugend heute noch populären Lieder steht Erich Scholz, bekannter
unter seinen Fahrtennamen Olka. Doch wer war Erich Scholz? Bei der Begeisterung für seine Lieder
bleibt seine eigene Biografie meist unbeleuchtet. Manche ältere Bündische mögen sich noch an Olkas
Engagement für den bdj (Bund deutscher Jungenschaften) in den 60er Jahren erinnern, 1959 wurde
er von Karl Christian Müller (teut) in die Deutsche Jungentrucht geholt und wirkte dann an der
Gründung des bdj mit. Doch war er da schon fast 50 Jahre alt. Als „bündischer Guru" bezeichnet und
bis ins Greisenalter noch auf bündischen Szeneveranstaltungen anzutreffen, blieben die Frage nach
seiner eigenen Jugend, seinem früheren Engagement in der (politischen) Jugendbewegung und vor
allem seine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus lange offen.
Vor 1933 war Erich Scholz aktiv in der „Jungdeutschen Erneuerungsbewegung" in Polen. Diese
Gruppe machte politische Aktionen und war inhaltlich stark deutsch-völkisch ausgerichtet; wegen
seines Engagements in diesen Gruppen musste er später das Land verlassen. Scholz wurde in
seinem Geburtsort Tarnowitz Führer in der „Deutschen Jungenschaft in Polen" und gab die Zeitschrift
„Zelte im Osten" heraus.
{Fritz Schmidt: Scholz war zwar Autor und Redakteur, nicht jedoch Herausgeber von „Zelte im Osten“
– als Gründer und Herausgeber fungierte Peter Nasarski. „Zelte im Osten“ waren in Polen geduldet,
im Deutschen Reich ab 1935 jedoch wegen bündischer Gesinnung für die Hitler-Jugend verboten.
Was luke mit der „deutsch-völkisch“ ausgerichteten Zeitschrift nur marginal anspricht, ist die Situation
der Deutschen im Ausland nach 1. Weltkrieg und Versailler Vertrag. Man mag heute darüberstehen,
aber damals richtete sich der bislang unterdrückte Nationalismus nach der Wiedererstehung Polens
und anderswo gegen die Minderheit der verbliebenen Deutschen, worauf diese entsprechend
reagierten. Dieses einschneidende Ereignis seiner Jugend ist bei der Bewertung von Scholz’ Leben zu
berücksichtigen.}
Während seines Studiums in Danzig gründete er dann die Ostlegion, die der dj.1.11 beitrat. Nach
tusks Hinwendung zum Kommunismus spaltete sich die Ostlegion wieder ab und schloss sich ein Jahr
später der Danziger Hitlerjugend an. In der HJ war Scholz von 1933 bis 1936 hauptamtlicher Führer.
Die Zeit in Polen und Danzig behandelt wohl sein Lied „Im Morgennebel schwimmen Tal und Wälder".
Es wurde 1935 vom kurze Zeit später verbotenen Verlag Günther-Wolff im Liederbuch „Lieder der
Rotte Brabant" veröffentlicht. Das Lied soll sich in den illegalen bündischen Gruppen weit verbreitet
haben, sie übertrugen es auf ihre eigene Situation, als Unterdrückte im Dritten Reich. Doch Erich
Scholz hatte sich auf der Seite der Unterdrücker eingefunden - und sich auch offiziell vom Verlag
Günther-Wolff distanziert.
{Fritz Schmidt: Scholz blieb der Jungentrucht von Karl Christian Müller, teut, verbunden, auch
nachdem sie in der NS-Zeit aufgelöst worden war. Die „Lieder der Rotte Brabant“ wurden von Scholz
und einem Freundeskreis der ehemaligen Jungentrucht herausgegeben; der Name lehnt sich an das
hessische Wappen mit dem Löwen von Brabant an, weil auf Burg Ludwigstein in Nordhessen eines
der letzten Lager der Trucht stattgefunden hatte. Nebenbei, die Gestapo interessierte sich für die
Rotte Brabant.}
Noch bis Anfang der 90er Jahre behauptet Erich Scholz öffentlich, „Soldat bis Kriegsende" gewesen
zu sein. Eine absolute Verharmlosung, bedenkt man, dass er sowohl Mitglied der Waffen-SS als auch
Kommandant in einem Konzentrationslager war. Olka machte im Deutschen Reich Karriere: Nach
seiner Einbürgerung trat er 1938 in Berlin der Allgemeinen SS bei, war ab 1940 Mitarbeiter im
'Hauptamt Haushalt und Bauten' der Reichsführung SS und meldete sich 1941 freiwillig zur WaffenSS.
{Fritz Schmidt: In der Tat gehörte Scholz zeitweise – wie ein Großteil von dj.1.11 dem Jungvolk – der
Hitler-Jugend an und auch freiwillig der Waffen-SS, aber von einer Karriere im Dritten Reich kann wohl
keine Rede sein. Er war in der SS bis zum Ende Untersturmführer = Leutnant, mit dem Zusatz F =
Fachführer auf baulichem Gebiet.}
{luke: Am 25. Januar 1943 wurde Erich Scholz von seiner „Dienststellung als Fachführer der WaffenSS enthoben“. Die Quelle liegt bei.}
{Fritz Schmidt: Es ist richtig, daß Erich Scholz mit Datum vom 21./22. 1. 1943 seiner Dienststellung als
Fachführer (F) der Waffen-SS enthoben wurde. Im Gegensatz zu der von P. Buscher in diesem
Zusammenhang behaupteten „Frontverschonung“ bedeutete diese Enthebung jedoch genau diese
nicht, sondern im Gegenteil die Kommandierung zur Front als Truppenoffizier! (S. SSWirtschaftsverwaltungs-Hauptamt A V/2n/Pers./Ni./We., 21. 1. 1943) Hintergrund bildet das Desaster
von Stalingrad. Unter diesem Eindruck war der „Reichsführer-SS“ von Hitler aufgefordert worden,
umgehend zwei neue SS-Divisionen aufzustellen. Im Falle Scholz wurde die Frontkommandierung
rückgängig gemacht, mit Sicherheit auf Initiative seines Vorgesetzten und Chefs des
Rüstungslieferungsamts im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition – wohin er im September
1942 versetzt worden war –, Staatsrat Dr. Walter Schieber. Eine anscheinend beabsichtigte
Beförderung von Scholz zum SS-Sturmführer wurde deshalb nicht wirksam.}
Er landete 1943 nicht an der Front, sondern im „Hauptamt II, Haushalt und Bauten" des
Wirtschaftshauptverwaltungsamtes, das auch für die Konzentrationslager zuständig war.
{Fritz Schmidt: Eine komplizierte Geschichte bietet das öfter umgegliederte SS-Hauptamt Haushalt
und Bauten, die hier nicht behandelt werden kann. Nur soviel: Ich habe intensiv nachgeforscht, ob
Scholz an der Planung von Auschwitz beteiligt war, mit negativem Resultat.}
Ab 1. Februar 1945 war er Kommandant der vierten Sträflings-Baubrigade im Konzentrationslager
Mittelbau-Dora.
{Fritz Schmidt: Hier ist zu unterscheiden: Die Baubrigade unterstand nicht dem KZ Mittelbau-Dora, war
auch nicht mit dem Außeneinsatzlager Ellrich identisch, jedoch, wenn auch mit anderen
Befehlswegen, Teil der SS, obgleich die Häftlinge als Arbeitssklaven für private Baufirmen schuften
mussten. Ihr Einsatzgebiet lag beim Ausbau der Infrastruktur für Mittelbau-Dora sowie im Bau einer
Umgehungslinie der durch den Harz führenden Eisenbahn. Als Kommandanten der Baubrigaden in
der Harz-Region dienten gelegentlich Handwerksmeister o.ä., weniger scharfe SS-Offiziere oder
überhaupt nicht Dienstgrade aus der Schule des Reglemententwicklers der KZ-Lager, Theodor Eicke.
Es sind Berichte erhalten, aus denen hervorgeht, dass solche Kommandanten sich menschlich
verhalten haben, so der Kommandant der in der Nähe stationierten Baubrigade III, Völkner, ScholzVorgänger Diembt oder Scholz selbst. Das änderte jedoch nichts am Status der Zwangsarbeit für die
Häftlinge.}
{luke: Es findet sich ein Befehl von SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Kammler,
datiert auf den 30. September 1944, die SS-Baubrigade IV an das nun von Buchenwald
selbstständige Konzentrationslager Mittelbau zu übergeben, siehe Anhang. („Die Vernichtung der
Häftlinge des Lagers Mittelbau-Dora. Aus dem Bulletin der Hauptkommission zur Untersuchung der
Verbrechen Hitlers in Polen“, von Wincenty Hein, Band 16, Seite 135f, Warschau 1967).
Die Angabe „Am 28.10./01.11.1944 dem KZ Mittelbau-Dora unterstellt“ findet sich zudem im
„Kompendium über ehemalige Außenlager des KZ Dora vor dessen organisatorischer
Verselbständigung vom Stammlager Buchenwald“ (von Gisela Schröter u. Jens Trombke, WeimarBuchenwald 1993, unveröffentlicht). Daten mit Quellenangabe zum Außenlager Ellrich sind auf dieser
Seite gesammelt: www.keom.de/denkmal/karte/lager_auswert.php?lager_id=2372}
{Fritz Schmidt: Die Unterstellungsverhältnisse der SS-Baubrigaden sind verworren und unklar. Zwar
wurde die 4. Baubrigade wie andere am 30. September 1944 an das KZ Mittelbau-Dora übergeben.
Im Januar1945 war jedoch das KZ Sachsenhausen für die Baubrigaden zuständig! (S.
www.keom.de/denkmal; mehrfach in: Firouz Vladi [Hg.], Der Bau der Helmetalbahn. Duderstadt 2000)
Scholz teilt mit, seine Befehlsstelle sei die Inspektion der SS-Baubrigaden in Berlin-Nikolassee
gewesen. Für die Arbeitseinsätze verantwortlich waren der SS-Führungsstab B 13 in Woffleben sowie
private Baufirmen.}
{Fritz Schmidt: Offensichtlich muß nochmals darauf hingewiesen werden, daß SS-Baubrigade EllrichBürgergarten und SS-Außenlager Ellrich-Bahnhof (auch Juliushütte oder Erich I) unterschieden
werden müssen! (S. hierzu: Karola Fings, Krieg, Gesellschaft und KZ: Himmlers SS-Baubrigaden.
Paderborn 2006, S. 233 f.)}
In dieser größten Rüstungsfabrik des Zweiten Weltkrieges starben noch in den letzten sechs
Kriegsmonaten rund zwanzigtausend Menschen. Am 10. April, einen Tag vor der Befreiung des
Lagers durch die amerikanischen Truppen, führte er einen Evakuierungsmarsch an, wurde verhaftet
und blieb bis 1948 in amerikanischem Gewahrsam.
{Fritz Schmidt: Als das Herannahen des Kriegsendes nicht mehr zu übersehen war, trat ein in der
Baubrigade inhaftierter französischer Professor in seiner Eigenschaft als Mitglied des illegalen
Häftlingsrates an den überraschten Scholz heran mit der Bitte, doch mit dem Gremium zu
beratschlagen, wie das Lager möglichst unbeschadet das Kriegsende überstehen könne. Scholz
schiene ihnen kein Scharfmacher, sondern ein humaner Mensch. Allerdings existierte ein strikter
Befehl, das Lager zu evakuieren, was denn auch geschah. Jedoch ohne das andere Märsche
begleitende Blutvergießen. Scholz hatte den Wachmannschaften den Gebrauch der Schußwaffe
untersagt, und es gab viele ehemalige Häftlinge, die der Ansicht waren – und es Scholz gegenüber
zum Ausdruck brachten –, daß sie seinem umsichtigen Verhalten in den letzten Kriegstagen ihr Leben
verdankten. Scholz wurde inmitten von Häftlingen gefangengenommen, interniert, von den
Amerikanern natürlich vernommen, jedoch im Dachauer Nordhausen-Prozeß 1947 nicht angeklagt
und 1948 ohne Auflagen entlassen. Im Kontext eines späteren Strafverfahrens, das Mitglieder des
ehemaligen Häftlingsrates gegen frühere SS-Bewacher angestrengt hatten, waren Diembt und Scholz
ebenfalls nicht angeklagt, wurden hingegen von den ehemaligen Häftlingen mit Lob bedacht.}
{luke: Bei der Darstellung der vorliegenden Fakten zu Olkas Tätigkeit wurde nicht näher auf den
Evakuierungsmarsch eingegangen, zu diesem wurden uns nun einige Materialien zur Verfügung
gestellt. Laut diesen Materialien rettete Erich Scholz die Häftlinge seiner Baubrigade bei der
Evakuierung, indem er gegen Befehle handelte und sich für die Unversehrtheit der Häftlinge einsetzte.
Nach Kriegsende wurde eine gemeinsame Erklärung der Häftlinge in diesem Sinne verfasst und den
Amerikanern übergeben, Erich Scholz wurde aus dem Gewahrsam entlassen.
Die Darstellung zu dieser Zeit von Erich Scholz selbst ist sein Text „Baubrigade 4 – Ein Bericht“.
Dieser kursiert nur als Manuskript. Antiquarisch erhältlich ist seine Autobiographie „Die Unruh“ (s.u.),
interessant für alle die sich mehr mit Olkas Darstellung seines Werdegangs im Nationalsozialismus
auseinandersetzen wollen.}
Ein Häftling in Mittelbau-Dora war Paulus Buscher. Er war in der dj.1.11 aktiv nachdem sie verboten
wurde und wurde wegen seines bündischen und antifaschistischen Engagements verfolgt. Ab dem
Alter von 8 Jahren wurde er mehrmals von der Gestapo inhaftiert und war von September 1943 bis
Oktober 1944 in Konzentrationslagern.
{luke: Die biographischen Angaben zu Paulus Buscher sind einem kurzen Lebenslauf unter
www.edition-westfront.de entnommen. Ein Fehler hat sich jedoch eingeschlichen, er ist nicht mit 8
Jahren, sondern mit 11 in Gestapo-Haft gekommen. Nach eigenen Angaben dort war er in der IV.
Baubrigade, allerdings heißt das nicht automatisch, dass er im Konzentrationslager Mittelbau-Dora
war.}
Als Erich Scholz nach dem Krieg wieder in der Jugendbewegung aktiv wurde, begann Buscher
Informationen über seine Karriere zu sammeln. Er veröffentlichte diese jedoch erst 1993, als Erich
Scholz den Eichendorff-Literaturpreis erhalten sollte. Die Jury nahm daraufhin ihr Votum zurück und
erkannte Scholz den Preis ab. Auch die Burg Balduinstein sagte eine Veranstaltung mit Olka ab,
nachdem sich öffentlicher Protest von verschiedensten Seiten regte, von der jungenschaft
grenzlandfahrer bis zum Bildungs- und Solidaritätswerk Anna Seghers.
{Fritz Schmidt: Die Darstellung, als „Scholz nach dem Krieg wieder in der Jugendbewegung aktiv
wurde, begann Buscher Informationen über seine Karriere zu sammeln“, ist so falsch!}
1999, ein Jahr vor seinem Tod, veröffentlichte Erich Scholz eine Autobiografie („Die Unruh"), in der er
versucht, die meisten Details seiner Rolle im Nationalsozialismus zu relativieren. Er sagt, er habe
unfreiwillig und unwissend im System der Nazis gearbeitet und von den Verbrechen der SS nichts
gewusst. Seine Tätigkeit als KZ-Kommandant fasst er mit der harmlosen Formulierung
„Kommandierung zur Übernahme einer Häftlingsbrigade" zusammen. In vielem widerspricht er seinen
eigenen schriftlichen Erklärungen aus der Zeit bei der SS, beispielsweise was die Freiwilligkeit angeht.
Klar ist, Erich Scholz verstand es, sich im Nationalsozialismus mit den Verhältnissen zu seinem
persönlichen Vorteil zu arrangieren. Seine Vergangenheit steht damit in krassem Gegensatz zu den in
seinen Liedern dargestellten Ansprüchen. Ein passendes Beispiel für diese Widersprüchlichkeit findet
sich in "Springt der Stein vom Huf" mit der geforderten „Freiheit in Worten und Denken". Wer sich wie
er so stark auf das verbrecherische und freiheitsfeindliche System der Nazis eingelassen hat, kann
danach nicht unkommentiert als Vertreter der Freiheit gelten. Da den wenigsten der persönliche
Hintergrund des Autors bekannt ist, vermitteln Lieder wie dieses einen falschen Eindruck von ihm.
Olkas Lieder finden sich in fast jedem bündischen Liederbuch und jeder Singerunde, die kritische
Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit bleibt derzeit außen vor. Vielleicht kann dieser Artikel
ermuntern, diese Diskussion zu führen.
von luke
http://de.wikipedia.org/wiki/Olka
{luke: Durch die Angabe des Weblinks zu Wikipedia ist anscheinend bei einigen Lesern der Eindruck
entstanden, dieser sei die Quelle des Artikels gewesen. Das stimmt nicht: Der Artikel ist mit Hilfe der
Zusammenstellung von NS-Akten über Erich Scholz, hauptsächlich aus dem „Berlin Document
Center“ und Erich Scholz’ Autobiographie entstanden. Einige davon finden sich in dieser
Quellenzusammenstellung. Der Link sollte Interessierte auf eine weitere Plattform hinweisen auf der
Wissen zu Erich Scholz zusammengetragen und zur Verfügung gestellt werden kann.}
ANHANG
- Zwei Lebensläufe (1938 und 1941) von Erich Scholz aus der Zeit des Nationalsozialismus
- Antrag und Genehmigung der Enthebung als Fachführer
- Übernahme der Baubrigade 4
- Daten von http://www.keom.de/denkmal/karte/lager_auswert.php?lager_id=2372 (abgerufen 13.1.2007)
- Text über die Auflösung der Baubrigade 4
Information zu den Lager aus den Detailkarten
http://www.keom.de/denkmal/karte/lager_auswert.php?lager_id=2372
Ergebnis Ihrer Auswahl:
Einsatzort der IV. SS-Baubrigade, dem Konzentrationslager Mittelbau-Dora unterstellt
Nummer:
2372
Ort:
Ellrich [1]
Bezeichnung:
"Ellrich-Stadt" [2];
Gebiet:
Preußen (Provinz Sachsen)
Eröffnung:
Im August 1943 wurde die IV. SS-Baubrigade als
Außenkommando des KZ Buchenwald gegründet. Am
28.10./01.11.1945 dem KZ Mittelbau-Dora unterstellt. [1]; / Mitte
Mai 1944 Abzug der Baubrigade aus Wuppertal [2]
Schließung:
Am 04.04.1945 wurden die Kranken in Sammelzügen
"evakuiert", die Marschfähigen wurden über Zorge und den
Harz nach Wernigerode getrieben und von dort weiter mit der
Bahn transportiert. [2]
Deportationen:
Häftlinge:
Durchschnittlich 800 Häftlinge. Am 31.05.1944: 533 Häftlinge,
am 31.07.1944: 830, im September 1944: 1400 Häftlinge, am
28.10.1944: 826 Häftlinge [1]
Geschlecht:
Männer
Einsatz der Häftlinge
bei:
Art der Arbeit:
Bau der Helmetalbahn zwischen Gleisingen und Woffleben [1]
Bemerkungen:
Die Häftlinge waren im "Bürgergarten", einer ehemaligen
Gaststätte am Schwanenteich an der Spiegelstraße
untergebracht. Ellrich ("Ellrich Stadt", "kleines Lager", [Ellrich
("Erich") = Ellrich Bahnhof] war das Stammlager der IV.
SS-Baubrigade mit einem Unterkommando in Günzerode.
Kranke und Tote wurden nach "Erich" gebracht. [2] Mitte 1944
wurde die Bezeichnung der Baubrigade von "IV" in "4" geändert.
Die Baubrigade wurde am 15.01.1945 formal dem KZ
Sachsenhausen unterstellt. [1]
Quelle:
[1] Schröter/Trombke 1993; [2] Bornemann 1992
Markierung:
Ja
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13.01.2007 15:51
Quellennachweis für "KZ Mittelbau-Dora"
http://www.keom.de/denkmal/quelle/kz_mittelbau_dora.html
ITS 1979: Internationaler Suchdienst (Hg.): Verzeichnis der Haftstätten unter dem Reichsführer SS (1933-1945).
Konzentrationslager und deren Außenkommandos sowie andere Haftstätten unter dem Reichsführer SS in
Deutschland und deutsch besetzten Gebieten, unveröffentlichtes Manuskript, Archiv Arolsen, Arolsen 1979.
[1] Schröter/Trombke 1993: Gisela Schröter u. Jens Trombke: Kompendium über ehemalige Außenlager des KZ
Dora vor dessen organisatorischer Verselbständigung vom Stammlager Buchenwald, Weimar-Buchenwald 1993.
(unveröffentlicht)
[2] Bornemann 1992: Manfred Bornemann: Chronik des Lagers Ellrich 1944/45. Ein vergessenes
Konzentrationslager wird neu entdeckt, Nordhausen 1992.
[3] Fiedermann 1993: Angela Fiedermann, Thorsten Hess, Markus Jaeger: Das Konzentrationslager Mittelbau
Dora. Ein historischer Abriß, Berlin/Bonn 1993.
[4] Pachaly/Pelny 1990: Erhard Pachaly u. Kurt Pelny: Konzentrationslager Mittelbau-Dora: zum antifaschistischen
Widerstandskampf im KZ Dora 1943 bis 1945, Berlin 1990.
[5] Weinmann 1990: Marin Weinmann (Hg.): Das nationalsozialistische Lagersystem, Frankfurt a. M. 1990.
[6] Puvogel/Stankowski 1995: Ulrike Puvogel u. Martin Stankowski, Gedenkstätten für die Opfer des
Nationalsozialismus: Eine Dokumentation, Bd. I, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Schriftenreihe, 2.
Aufl., Band 245, Bonn 1995.
[7] Wagner 1998: Jens-Christian Wagner: Das Außenlagersystem des KL Mittelbau-Dora, in: Ulrich Herbert, Karin
Orth, Christoph Dieckmann: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager - Entwicklung und Struktur, Bd. II,
Göttingen 1998, S. 707-729.
[8] Hoey 1988: Albert van Hoey: Todesmarsch und Befreiung, in: Gerhard Hoch u. Rolf Schwarz (Hg.): Verschleppt
zur Sklavenarbeit. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig Holstein, Alveslohe und Rendsburg, 2. Aufl.,
1988, S. 7-12.
[9] Wegweiser 5 1991: Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtliche Wegweiser zu Stätten des
Widerstands und der Verfolgung 1933-1945, Baden-Württemberg I, Regierungsbezirke Karlsruhe und Stuttgart, Bd.
5, Frankfurt a. M. 1991.
[10] Fings 1996: Karola Fings: Messelager Köln: ein KZ-Außenlager im Zentrum der Stadt, Schriften des
NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, Bd. 3, Köln 1996.
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13.01.2007 15:54
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