Flachgauer Tafel eröffnet dritte Ausgabestelle in Faistenau

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4 Flachgauer Nachrichten
THEMA DER WOCHE
15. OKT OBER 20 15
THEMA DER WOCHE
15. OKT OBER 20 15
Die Initiative für die Gründung einer Einrichtung, mit
deren Hilfe nicht mehr für den
Verkauf bestimmte, jedoch
einwandfreie Lebensmittel
eingesammelt und an Menschen mit geringem Einkommen weitergegeben werden,
wurde im Jänner 2011 mit einem Aufruf des Sozialen
Hilfsdienstes Eugendorf in
der Bürgerinformation der
Marktgemeinde Eugendorf
gestartet.
Nach Eugendorf und Mattsee hat nun auch die Fuschlseeregion eine Ausgabestelle, die überschüssige
Lebensmittel an Menschen mit geringem Einkommen ausgibt. Eröffnet wird am 16. Oktober.
Der Standort ist nahezu ideal. Die ehemalige
Fleischhauerei Grill in Faistenau
bietet nicht nur ein praktisch
komplett eingerichtetes Ladenlokal, sondern hat auch entsprechende Kühlräume aufzuweisen.
„Besitzerin Maria Grill stellt uns
das Geschäft kostenlos zur Verfügung“, ist Georg Girlek sehr dank-
FAISTENAU.
bar. Der Faistenauer leitet zusammen mit Anna Hinterholzer aus
Fuschl die neue Ausgabestelle
der Flachgauer Tafel in Faistenau.
Beide kommen aus der Lebensmittelbranche. Anna Hinterholzer führte ein Lebensmittelgeschäft in Salzburg, Georg Girlek
ist Konditormeister und war in
der Qualitätskontrolle tätig.
„Die Idee der Tafel ist einfach:
Im Handel fallen täglich große
Mengen an Lebensmitteln an, die
nicht mehr verkauft werden können und im Müll landen. Wir
sammeln diese Lebensmittel, die
knapp vor dem Ablaufdatum stehen, deren Verpackung beschädigt ist, oder Obst und Gemüse,
das leichte Schönheitsfehler aufweist, ein, und stellen es Menschen mit geringem Einkommen
zur Verfügung“, erklärt Girlek. So
wird
der
Lebensmittelverschwendung entgegengewirkt
und gleichzeitig geholfen.
Die neue Ausgabestelle in Faistenau steht Bürgern aus den Gemeinden Hof, Koppl, Ebenau,
Plainfeld, Thalgau, Fuschl, Faistenau und Hintersee zur Verfügung. Wer die noch einwandfreien Waren von der Flachgauer
Tafel beziehen will, muss einen
Einkommensnachweis erbringen
und bekommt dann eine Berechtigungskarte. „Ein Problem ist,
dass sich gerade die Leute, die es
am nötigsten brauchen, oft nicht
outen wollen“, so Girlek. „Es wird
sicher einige Zeit dauern, den
Menschen die Hemmungen zu
nehmen. Das geht am besten im
persönlichen Gespräch im Ort.“
Mit etwa zehn potenziellen
Kunden pro Gemeinde könne
man rechnen. „Nicht alle werden
kommen, aber auch Flüchtlinge
sind willkommen.“
In den acht Gemeinden kann
man auf die Erfahrungen der vor
fünf Jahren in Eugendorf gegründeten Flachgauer Tafel zurückgreifen. In Faistenau eröffnet
nach Eugendorf und Mattsee am
Jeden Freitag von
15 bis 17 Uhr geöffnet
Georg Girlek und Anna Hinterholzer leiten die Ausgabestelle der Flachgauer Tafel in der ehemaligen
Fleischhauerei Grill in Faistenau. Unterstützt werden sie von einem rund 50-köpfigen Team aus der ganzen Fuschlseeregion.
BILD: GEORG FINK
Freitag, dem 16. Oktober, die dritte Ausgabestelle.
Die Initiative dazu ging vom Salzburger Bildungswerk Hof aus.
Gemeinsam mit dem Verein
„Flachgauer Tafel“, der LeaderRegion Fuschlsee und dem Katholischen Bildungswerk wurde
im Mai zu einem ersten Treffen in
Hof eingeladen. „Damals wurde
ein Projektteam gegründet. Mittlerweile haben wir einen Stamm
von etwa 50 Personen, die mitarbeiten“, so Girlek. Teams von
Fahrern für die Abholung der Waren und für die Ausgabestelle
wurden zusammengestellt. Ein
eigenes Team kümmert sich um
die Ausgabe der Berechtigungskarten und die sozialen Kontakte.
„Die Lebensmittel kommen
von großen Handelsbetrieben in
der Region, aber es beteiligen
sich auch ortsansässige Bäcker“,
sagt Girlek. Durch Spenden
konnte ein Tiefkühler angeschafft werden. Damit können etwa Backwaren vom Vortag eingefroren und bei Bedarf ausgegeben werden.
Mit dem Bus sei Faistenau
stündlich erreichbar. Es könnten
aber auch Fahrgemeinschaften
aus den einzelnen Gemeinden
gebildet werden.
Die Ausgabestelle Faistenau
der Flachgauer Tafel befindet
sich direkt im Ortszentrum (Dorf-
Moderne Anlage für optimales Recycling
Süßes im
Freilichtmuseum
Das neues Altstoffsammelzentrum in Grödig nahm vergangene Woche offiziell den Betrieb auf.
Einen „süßen“
Aufenthalt verspricht der Besuch des Salzburger Freilichtmuseums am Sonntag, 18. Oktober. Zwölf Damen der Goldhauben- und Kopftuchgruppe
Eugendorf machen sich von 11
bis 16 Uhr im Freilichtmuseum
in Großgmain daran, süße Verführungen frisch vor Ort zuzubereiten. Wer verschiedene
Arten von Krapfen, gebackene
Mäuse und Apfelradln zu seinen Lieblingsspeisen zählt, ist
hier genau richtig. Für die passende musikalische Begleitung sorgt die „Loidhartinger
Tanzlmusi“.
Eine gute Idee, die immer
weitere Kreise zieht
Für die Eröffnung am Freitag wurden schon vergangene Woche die
BILD: FINK
ersten Waren eingeräumt.
Offiziell in Betrieb gegangen ist kürzlich das neue Altstoffsammelzentrum der Gemeinde Grödig. Auf rund 2400
Quadratmetern stehen sieben
vertiefte Containerstandplätze,
drei Presscontainer und ein eigener Strauch- und Grünschnittbereich zur Verfügung. Der Recyclinghof befindet sich auf einem
ehemaligen Steinbruchgelände
in der Kellerstraße 39.
„Grödig verfügt damit über ein
modernes Sammelzentrum für
optimale Trennung und bestmögliches Recycling“, so UmGRÖDIG.
weltreferentin
Landeshauptmann-Stellvertreterin
Astrid
Rössler bei der Eröffnung mit
Bürgermeister Richard Hemetsberger.
Auch der Naturschutz kam
beim Umbau nicht zu kurz, so
wurden am angrenzenden Steinschlagschutzdamm von einem
Imker mehrere Bienenstöcke aufgestellt. Auf allen geeigneten Flächen im Eigentum der Gemeinde
sollen ab sofort alle Nachsaaten
mit einer bienenfreundlichen Samenmischung
bewerkstelligt
werden.
Bgm. Richard Hemetsberger, Landeshauptmann-Stv. Astrid Rössler
und ein Mitarbeiter des neu eröffneten Altstoffsammelzentrums
BILD: LMZ/NEUMAYR
Grödig.
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Flachgauer Tafel – Verein
für sozialen Ausgleich
Flachgauer Tafel eröffnet dritte
Ausgabestelle in Faistenau
GEORG FINK
Flachgauer Nachrichten
GROSSGMAIN.
SCHLAGLICHT
Georg Fink
Wenn man an der Supermarktkassa ansteht und die gefüllten
Einkaufswagen sieht, kann man
sich kaum vorstellen, dass es
viele Menschen gibt, die vor
dem Einkauf jeden Euro umdrehen müssen. Für Pensionisten
mit Ausgleichszulage, Alleinerzieherinnen, Familien, aber
auch Alleinstehende, die von
der Mindestsicherung leben
straße 2), ist mit einer großen Tafel gekennzeichnet und hat jeden
Freitag von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Bei Interesse zur Mitarbeit bei
der Flachgauer Tafel oder bei Fragen zur Ausstellung der Berechtigungskarte stehen Georg Girlek
(Tel. 0664/764 84 46, E-Mail:
[email protected]) und Anna Hinterholzer (Tel. 0664/320 29 17, EMail:
helmut.hinterholzer@
gmail.com) gerne für Auskünfte
zur Verfügung.
müssen, bedarf es genauer Planung, um jeden Monat über die
Runden zu kommen. Jenen
Menschen, denen man die Armut auf den ersten Blick oft gar
nicht ansieht, will die Flachgauer Tafel durch die Abgabe von
Lebensmitteln, die im Handel
nicht mehr verkauft werden,
helfen. Die soziale Idee, die
auch ein Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung setzt,
zieht erfreulicherweise immer
weitere Kreise.
[email protected]
Mittlerweile gibt es Ausgabestellen in Eugendorf (für
Bezugsberechtigte der Gemeinden Hallwang, Eugendorf und Seekirchen), in Mattsee (Trumer Seen, Gemeinden Seeham, Berndorf, Mattsee und Obertrum) und in
Faistenau (Fuschlseeregion,
Gemeinden Hof, Koppl,
Ebenau, Plainfeld, Thalgau,
Fuschl, Faistenau und
Hintersee).
www.flachgauertafel.at
KURZ AKTUELL
Sonntagskonzert
in Mattsee
Das „Accio Piano
Trio“ spielt am 18. Oktober im
Kapitelsaal des Stiftes Mattsee
um 11.15 Uhr ein Sonntagskonzert mit Werken von
Haydn, Beethoven, Debussy.
MATTSEE.
Gedenken an
Franz Breinich
ANIF. Die Franz-Breinich-Gedächtnisausstellung der Malerin Gertraud Eder wird am
Sonntag, 18. Oktober, 17 Uhr,
im Haus der Kultur eröffnet.
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