2. Nierenkrebs-Forum für Betroffene und Ihre

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www.lh-nierenkrebs.org
WissensWer t
Nr. 2 – September 2009
DER LEBENSHAUS-NEWSLET TER FÜR NIERENKREBS-BETROFFENE
2. Nierenkrebs-Forum für Betroffene und Ihre Angehörige
Am 19. und 20. Juni 2009 fand im
Hotel Mercure in Frankfurt-Eschborn
das 2. Nierenkrebs-Forum für
Betroffene und Ihre Angehörigen
statt. Rund 100 Teilnehmer aus ganz
Deutschland, aber auch aus
Österreich und der Schweiz hatten
dabei die Möglichkeit sich in
Experten-Vorträgen und Gesprächen
über den neuesten Stand der
Nierenkrebs-Forschung und aktuelle
Diagnose- und Therapie
Möglichkeiten zu informieren und
sich mit anderen Betroffenen
auszutauschen.
„… Diese 2 Tage haben uns
wieder Kraft gegeben“
Diese Aussage einer Teilnehmerin des
Forums war wohl das schönste Resultat, das eine Veranstaltung wie diese
erreichen konnte!
Betroffene, Angehörige und auch
Interessierte aus ganz Deutschland,
Österreich und der Schweiz waren zusammengekommen um „miteinander
Antworten zu finden bei Nierenkrebs.“ Im Publikum fanden sich viele
neue Gesichter, aber auch „alte“
Bekannte, die bereits das 1. Nierenkrebs-Forum 2008 besucht hatten Patienten die erst kürzlich mit der
„Diagnose Nierenkrebs“ konfrontiert
wurden und andere, die bereits vor
21 Jahren davon erfuhren!
„So unterschiedlich der Hintergrund
aller Anwesenden auch ist, wünsche
ich uns, dass wir am Ende dieser zwei
Tage gemeinsam viel Wissen und
Informationen gewonnen haben werden...“ begrüßte Dr. Marion Beier,
Bereichsleiterin des Lebenshauses
Nierenkrebs die Teilnehmer zu Beginn des Forums.
Und dieser Satz war Programm: In
zahlreichen Expertenvorträgen wurde
viel Wissenswertes und Neues rund
um die Erkrankung vermittelt. So
vielfältig wie das Publikum waren
dabei natürlich auch die zahlreichen
Fragen an die Nierenkrebs-Experten,
die – geprägt durch ihre offene Art –
gerne praxisnahe Antworten gaben.
Ein einleitender Vortrag zur Thematik
und Abgrenzung des Nierenzellkarzinoms, der durch einen lebendigen
Einblick in die Welt der Pathologie
vertieft wurde, spannte dabei den
roten Faden durch die Veranstaltung.
Im Mittelpunkt des restlichen ersten
Tages standen die Therapien: Sowohl
operative als auch medikamentöse
Ansätze und damit zusammenhängend
auch Fragen zur Nachsorge und Überprüfung des Ansprechens der Behandlung. Besonders großen Anklang bei
allen Teilnehmern des Forums fand
der Abschluss des ersten Tages – ein
Round-Table mit Experten: Eine
offene Fragerunde zu allen Themen
des Alltages, die Raum ließ für das,
was sonst in der Routine beim behandelnden Arzt nicht zur Sprache
kommt. Hier hatte jeder die Möglichkeit ganz persönliche Fragen zu stellen
und Unsicherheiten zu klären.
Inhaltsverzeichnis:
2. Nierenkrebs-Forum für Betroffene
und Ihre Angehörige
1
„Nierenkrebs ist nicht gleich
Nierenkrebs!“
4
Das Nierenzellkarzinom unter der
Lupe
7
Die Operation bei Primärtumor
und Metastasen:
8
Die Operation ist gut verlaufen:
Was kommt danach?
10
Medikamentöse Therapieoptionen:
Den Krebs gezielt angreifen
13
Ansprechen der Therapie
15
Nebenwirkungsmanagement bei
Target-Therapien
16
Komplementäre Therapie bei
Nierenkrebs
19
Medizin im Fortschritt: Klinische
Studien und Ihre Bedeutung
20
Nierenzellkarzinom:
Was gibt es Neues?
21
Nierenkrebs und Sport
24
Krankheitsbewältigung
25
Neu: „Das Lebenshaus ExpertenTelefon“
26
Neu: Das Lebenshaus Mailsystem 28
Mutmacher gesucht
29
Antrag auf Mitgliedschaft
31
Seite WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Beim gemeinsamen Abendessen wurde
nicht nur gesund geschlemmt, sondern
das „Herz“ der Veranstaltung gelebt:
Der rege Austausch über die Erkrankung, die Erfahrungen und dem
Leben mit Nierenkrebs mit anderen
Betroffenen und den Experten.
Der zweite Veranstaltungstag untermauerte die Themen des Vortages
durch praxisorientierte Vorträge zu
Nebenwirkungsmanagement und
komplementären Therapien sowie
durch die Vermittlung des Hintergrundes von klinischen Studien und
Aktuellem im Bereich Nierenkrebs.
Zum Abschluss der Veranstaltung
erhielten die Teilnehmer praktische
Hilfen zur Bewältigung im Alltag –
ob durch Sport oder durch seelische
Unterstützung.
Alles in allem eine rundum gelungene
Veranstaltung deren Pausen viele
Betroffene zum Dialog mit den anwesenden Experten nutzen konnten.
Zusätzlich bot sich die Möglichkeit
sich mit den Leiterinnen der Selbst­
hilfegruppen München (Frau Tina von
Kapff ) und Österreich (Frau Helga
Mramor) auszutauschen. Beide trugen
wesentlich zum Gelingen, der im
Anschluss an die Veranstaltung stattfindenden, Erfahrungsgruppe Nierenkrebs bei – vielen Dank für diese
großartige Unterstützung.
Diese Ausgabe des
WissensWert…
nist
ein Dankeschön an alle Beteiligten und Teilnehmer des Forums,
nsoll denen, die bei der Veranstaltung
anwesend sein konnten eine Zusammenfassung der Präsentationen
geben und die Erinnerung an das
gemeinsam Erlebte wach halten,
nsoll denen, die neu beim Lebenshaus
Nierenkrebs dabei sind, Lust machen
die Informationen beim nächsten
Mal aus erster Hand zu erfahren und
den Austausch zu erleben
Nr. 02 – September 2009
Nicht nur hören, sondern gleich
umsezten…
Gemäß diesem Motto gibt es einige
Neuigkeiten für alle Betroffenen und
Ihre Angehörigen aus dem Lebenshaus:
nBeim
Öffnen des Umschlages ist
Ihnen sicher das kleine Büchlein in
die Hände gefallen: Der PatientenPass Nierenkrebs. Er ist als Ihr ständiger Begleiter durch die Erkrankung gedacht, eine Art Sammelstelle
aller wichtigen Informationen.
nDenjenigen,
die nicht am Forum
teilnehmen konnten, möchten wir
dennoch die Möglichkeiten geben,
Informationen zu einzelnen Themen
aus erster Hand von den Experten
zu bekommen. Dazu haben wir ein
Expertentelefon eingerichtet – mehr
zu diesem neuen Service für Betroffene und Familien unter „Das
Lebenshaus Experten-Telefon.“
Die Auswahl der Themen basiert
dabei auf Ihren Beurteilungsbögen
des Forums und der anschließenden
Erfahrungsgruppe.
nEin
weiterer neuer Service für
Betroffene und Ihre Familien ist das
„Lebenshaus Mailsystem“, das Ihnen
zukünftig über das Lebenshaus zur
Verfügung stehen wird und Ihnen
den Austausch untereinander
erleichtern möchte.
Wir hoffen, dass auch sie unser Motto
teilen und erleben konnten – und
nicht nur gemeinsam Wissen zu Nierenkrebs gewonnen haben, sondern
dies auch für sich nutzen können!
Vielleicht haben Sie ja auch durch das
Forum Lust bekommen anderen Mut
zu machen? Dann unterstützen Sie
doch bitte unser „Mutmach-Buch“ –
einem Begleiter durch das Jahr, der
bereits zahlreichen GIST-Betroffenen
viel Halt gegeben hat. Das MutmachBuch Nierenkrebs 2010 möchte persönliche Geschichten von Menschen
erzählen – die ihren Weg gefunden
haben, das Leben mit Nierenkrebs zu
meistern – die ihre Erfahrungen teilen
und anderen damit Mut machen! Helfen auch Sie uns dabei – wie es geht,
erfahren Sie am Ende dieses Heftes!
Ein herzliches Dankeschön!
Im Namen des gesamten LebenshausVorstandes und aller Teilnehmer,
möchten wir uns noch einmal ganz
herzlich für die Zeit und das persönliche Engagement aller Referenten
bedanken: Danke an die Mitglieder
des medizinisch-wissenschaftlichen
Beirates Dr. Viktor Grünwald, Prof.
Dr. Heinzer, Prof. Dr. Jan Roigas,
Dr. Michael Staehler und Prof. Dr.
Stephan Störkel, sowie die Experten
Dr. Marcus Bernhörster, Dr. Jutta
Hübner und Ursula Nowak.
Auch bei den Mitgliedern des Beirates,
die sehr gerne dabei gewesen wären
und von extern zum Gelingen mit
beigetragen haben - Prof. Dr. Elke
Jäger, PD Dr. Bernhard Brehmer und
PD Dr. Thomas Steiner - möchten wir
uns bedanken.
Allen Teilnehmern der Erfahrungsgruppe gilt ebenfalls unser Dank für
Ihre Offenheit und ihren Willen
Anderen weiter zu helfen.
Wir möchten diese Form des engen
Austausches auch gerne in Zukunft
weiter behalten.
Unser Dank gilt auch den forschenden
Pharmaunternehmen Bayer Health­
Care, Novartis, Pfizer, Roche und
Wyeth für die finanzielle Unterstützung, die diese Veranstaltung erst
ermöglicht hat.
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Seite Etwa 75 bis 80% der
Patienten haben einen Vorteil von der
systemischen Therapie…
„Überlegen Sie mal, sie würden
Ihren Lottoschein abgeben und
Sie hätten die Chance von 75%
dass sie damit gewinnen könnten.
Jeder von uns würde sofort raus
rennen und den Schein
abgeben.“ [Dr. Staehler]
Impressionen der
Teilnehmer …
„… Diese 2 Tage haben uns
wieder Kraft gegeben.“
„Als Neuling habe ich sehr viele
wichtige Informationen erhalten
und Mut schöpfen können für den
weiteren Weg. Die Atmosphäre
war sehr persönlich, fast familiär,
toll dass auch die Referenten sehr
offen für Fragen waren!“
„Man spürte das Anliegen, den
Betroffenen und Angehörigen bei
der Krankheitsbewältigung zu
helfen.“
„Ich konnte von Allem
profitieren, da ich sehr viele
Informationen erhalten haben und
nicht „blind“ meiner
Zukunft entgegen gehe.“
Und Sätze,
die man nicht
vergessen wird…
„Nierenkrebs ist nicht gleich
Nierenkrebs: Für jeden Patienten
kann die Behandlung unterschiedlich sein: Jeder Tumor ist anders,
jeder Patient ist anders, jeder
Zustand ist anders…“ [Prof. Dr. Heinzer]
Krebs bedeutet bildhaft in der
„Autofahrersprache“:
Dauergas (Onkogene),
Bremsenausfall (Suppressorgene),
kein Mechaniker vorhanden
(Reparaturgene).“ [Prof. Dr. Störkel]
Temsirolimus, Everolimus,
Sunitinib, Sorafenib,
Bevazizumab – und was dann?
„Es sind noch genug
„mus“, „ib‘s“ und „mab’s“
in der Pipeline.“ [Dr. Staehler]
Das Zusammenspiel der einzelnen
Disziplinen spielt in der Medizin eine
zunehmend größere Rolle...
„Es ist wichtig, dass Diagnostik,
Therapie und Nachsorge eine
Einheit bilden.“[Prof. Dr. Roigas]
Seite WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
„Nierenkrebs ist nicht gleich Nierenkrebs!“
Die unterschiedlichen Erscheinungsformen
Den roten Faden durch die Veranstaltung spannte Prof. Dr. Hans Heinzer – Urologe
und Chefarzt der Martini-Klinik am Universitäts­kranken­haus Hamburg-Eppendorf –
mit seinem Überblick zum Nierenzellkarzinoms. Dabei machte er besonders die
Individualität dieser Erkrankung deutlich.
Welche Aufgaben haben die
Nieren?
Was ist das
Nierenzellkarzinom?
Die positive Nachricht von Prof.
Heinzer gleich zu Anfang „Trotz Ihrer
vielfältigen und wichtigen Aufgaben –
eine Niere reicht zum Leben aus.“
Das Nierenzellkarzinom (auch Adenokarzinom der Niere, „Nierentumor“)
macht mit rund 90% den häufigsten
bösartigen Tumor der Niere aus. Meist
handelt es sich um einen festen Tumor
in einer Niere, selten liegen mehrere
Tumoren in einer Niere vor oder
beide Nieren sind betroffen.
Die wichtigste Aufgabe der Niere ist
dabei sicherlich die Blutfilterung und
damit die Entgiftung des Körpers.
Dem Körper wird dabei überschüssiges
Wasser entzogen, so dass immer eine
ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz vorliegt. Die Leistung der Niere ist beeindruckend: Rund 180 Liter Flüssigkeit
durchströmen sie und werden filtriert,
davon werden 99% wieder resorbiert –
übrig bleiben rund zwei Liter Harn,
mit denen ein Teil der Giftstoffe (ein
anderer Teil wird über die Leber abgebaut) unseren Körper verlässt. Daneben werden in der Niere wichtige
Hormone produziert, die für die
Stabilität anderer Körperfunktionen
wichtig sind: So sorgt z.B. das Ery­
thropoetin für die Anregung der
Bildung von roten Blutkörperchen im
Knochenmark. Wird es nun vermindert produziert, kann dies der Grund
für den oft bei Nierenkrebs-Betroffenen vorgefundenen schlechten
Hämoglobin-Wert sein.
Beim Nierenzellkarzinom sind verschiedene Untertypen zu unterscheiden: der klarzellige, der papilläre (Typ
1 und 2), der chromophobe Typ sowie
weitere seltene Formen. „Die Kenntnis
welcher der Untertypen vorliegt – und
zukünftig eventuell auch die genetische Analyse – ist für die Wahl der
späteren Therapie entscheidend und
wird zunehmend an Bedeutung gewinnen“ unterstrich Prof. Heinzer die
Bedeutung der Analyse und damit der
Rolle des Pathologen.
Vom Nierenzellkarzinom abzugrenzen
sind – und dies ist vor allem aufgrund
unterschiedlicher Therapieweisen
wichtig – weitere bösartige Tumoren
der Niere: Das Urothelkarzinom – mit
dem Nierenbeckentumor, der Wilmstumor - der fast ausschließlich Kinder
betrifft sowie das Sarkom der Niere.
Daneben können auch verschiedene
gutartige Tumoren in der Niere vorkommen, die jedoch möglicherweise
nur schwer, zum Teil nur durch OP,
vom Nierenzellkarzinom unterscheidbar sind. Dazu gehören Nierenadenome, Onkozytome (diese können oft
sehr groß werden), Angiomyolipome
(bestehen aus Blutgefäßen, Muskelgewebe und Fett) und „komplizierte“
Nierenzysten.
Statistik zum
Nierenzellkarzinom
Jedes Jahr wird in den USA bei rund
57.700 und in Europa bei rund 30.000
Menschen ein Nierenzellkarzinom
diagnostiziert: Das durchschnittliche
Erkrankungsalter liegt bei 65 Jahren,
Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen und auch Afroamerikaner haben ein höheres Risiko. Die
Anzahl der Betroffenen steigt seit den
70er Jahren an – wobei dies auch an
der häufigeren Entdeckung mittels
moderner Untersuchungsverfahren
begründet sein kann.
„Das Nierenzellkarzinom ist einfach
selten und daher sind auch die Datenbanken noch recht unvollständig“
betonte Prof. Heinzer und ermutigte
in diesem Zusammenhang zum
Anschluss an Das Lebenshaus, um die
Interessensvertretung und Lobby für
Nierenkrebs-Betroffene zu verstärken.
„Nierenkrebs ist nicht
gleich Nierenkrebs:
Für jeden Patienten
kann die Behandlung
unterschiedlich sein:
Jeder Tumor ist anders,
jeder Patient ist anders,
jeder Zustand ist
anders…“
Nr. 02 – September 2009
Was sind die Ursachen für
das Nierenzellkarzinom und kann
ich seine Entstehung
verhindern?
Es gibt keine exakten Ursachen, aber
es gibt Risikofaktoren, die eine Entstehung des Nierenzellkarzinoms zu
begünstigen scheinen: Dazu gehören
neben Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck (eventuell aufgrund der
Medikamente), die Einnahme
bestimmter Medikamente (das alte
Schmerzmittel Phenacetin) auch
bestimmte Berufsrisiken (Cadmium,
Pf lanzenschutzmittel, organische
Chemikalien).
Besondere Achtsamkeit ist geraten,
wenn seltene Erkrankungen wie das
von Hippel-Lindau Syndrom vorliegen,
Familienangehörige erkrankt sind oder
bei Nierenfunktionsstörungen, die
eventuell eine Dialyse nötig machen.
Eine Vermeidung der beeinf lussbaren
Risikofaktoren kann die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Nierenzellkarzinoms vermindern, ist aber keine Garantie! Sport und eine gesunde
Ernährung mit viel Obst und Gemüse
können jedoch allgemein bei der Vorbeugung von Erkrankungen helfen.
Wie kann das Nierenzellkarzinom
entdeckt werden?
Nierentumoren können sehr groß
werden, ohne dass sie Schmerzen oder
andere Probleme verursachen. Bei der
reinen körperlichen Untersuchung
können kleine Tumore nicht getastet
werden und es gibt auch keinen
„einfachen“ Test zur Erkennung des
Nierenzellkarzinoms. So kommt es,
dass über 50% der Tumoren heute
zufällig bei einer Ultraschall und
CT-Untersuchung entdeckt werden.
Erst relativ spät zeigen sich Symptome
wie blutiger Urin, einseitige Rückenschmerzen, eine tastbare Vorwölbung,
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Abgeschlagenheit, unklare Gewichtsabnahme, unklares Fieber oder
Wasseransammlung in den Beinen.
Einen Hinweis auf eine Nierenzell­
karzinom können allerdings abnorme
Blutwerte liefern. Entsprechend sollten
der Kreatinin und der HämoglobinWert, die Blutsenkungsgeschwindigkeit, der Calciumspiegel sowie die
Aktivität der alkalischen Phosphatase
genau beachtet werden.
Wichtige Hinweise oder Belege liefern
vor allem auch die Bildgebenden Verfahren wie Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen und Computertomographie (CT).
Wie kann das Stadium festgelegt
werden und für was ist die
Festlegung hilfreich?
Basierend auf der Umgebungsunter­
suchung beispielsweise mittels CT
wird die Bestimmung des Erkrankungsstadiums vorgenommen. Hierbei
hilft das sogenannten TNM-System:
T – steht dabei für Tumor, N – für
Nodi und bezieht sich auf die Lymphknoten und letztendlich M – für
Metastasen. Je weiter sich dabei der
Tumor ausgedehnt hat, je mehr
Lymphknoten betroffen sind und je
mehr Metastasen vorliegen, umso
weiter ist das Stadium fortgeschritten.
Das Stadium kann wiederum Hinweise auf den klinischen Verlauf geben:
Je früher das vorliegende Stadium ist,
umso besser ist die Prognose, ist hier
die allgemeine Aussage. Aber: „Statistiken – wie z.B. die auf dem Stadium
basierende Angabe zum Überleben
beim Nierenzellkarzinom – spiegeln
nur Durchschnittswerte wider – über
den individuellen klinischen Verlauf
können sie jedoch keine Aussage
machen“ betonte Prof. Dr. Heinzer.
Seite Neben der TNM- Beurteilung sind
noch weitere Faktoren wichtig für die
Prognose: Die Histologie des Gewebes
(welcher Untertyp liegt vor?), der
Allgemeinzustand des Patienten und
Veränderungen der Labor- bzw. Blutwerte. Bisher sind noch keine genetischen Tests bzw. Marker-Substanzen
verfügbar, die bei einer weiteren
Einschätzung helfen könnten.
Essentials:
nAufgabe
der Nieren:
Entgiftung und Hormon­
produktion
nNierenzellkarzinom (NZK)
häufigster Tumor der Niere
(90%)
nVerschiedene Untertypen des
Nierenzellkarzinom
nEs kommen andere Tumorarten
in der Niere vor (10%)
nPatienten mit (NZK) im
Durchschnitt 65 Jahre,
mehr Männer
nRisikofaktoren für NZK
vorhanden (z.B. Rauchen,
Bluthochdruck)
nVermeiden Sie Risikofaktoren,
wenn Sie es können
nEntdeckung des NZK vielfach
zufällig über CT oder Ultraschall
nBeschwerden erst in späten
Stadien (blutiger Urin!)
nHeilung vom Stadium abhängig
nTherapie abhängig vom Stadium
(Operation/Medikamente)
nSeien Sie kritisch bei
„alternativen“ Therapienformen
nLassen Sie sich ausführlich von
Ihrem Arzt informieren
Seite WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Wie wird das Nierenzellkarzinom
behandelt?
Ist ein Nierenzellkarzinom festgestellt
worden, so gibt es verschiedene An­
sätze der Therapie: Neben dem klassischen chirurgischen Eingriff – entweder der Operation des Tumors oder
der Metastasen – gibt es die Verfahren
der Kryotherapie und Radiofrequenz­
ablation. Neben der Bestrahlung bei
Knochenmetastasen sind ganz besonders die medikamentösen Therapien
von Bedeutung: Neben dem Einsatz
der modernen zielgerichteten
Therapien (Targeted Therapy) ist dabei
auch die Schmerztherapie nicht zu
vergessen.
Was versteht man unter
komplementärer und alternativer
Behandlung?
Unter dem Begriff „komplementäre
Behandlung“ ist eine Zusatztherapie
zu einer Standardbehandlung der
Ärzte, die nicht zur Heilung, sondern
zur Besserung des Befindens des Betroffenen beitragen soll, zu verstehen.
Nicht alle der angebotenen Behandlungen sind auch getestet – oft können
sie hilfreich sein, aber auch Gefahren
bergen.
Anders verhält es sich bei den „alternativen Behandlungen“: Die Therapie
soll eine Standardbehandlung der
Ärzte ersetzten und ist zur Heilung
gedacht. Diese Methoden sind nicht
überprüft, also nicht in einer klinischen Studie vorab getestet! „Hier ist
Vorsicht geboten, denn es sind einerseits schwere Nebenwirkungen möglich und andererseits kann die Chance
auf eine anerkannte Therapie damit
verloren gehen“ warnte Prof. Heinzer.
Nr. 02 – September 2009
Achten Sie auf „rote Fahnen“: Muss
ich meine Standardtherapie unterbrechen/abbrechen? Ist die Therapie ein
Geheimnis? Muss ich zur Therapie
weit reisen (Ausland?). Diese Fragen
sollten Sie kritisch stellen und mit
Ihrem behandelnden Arzt besprechen!
Was sollten Sie Ihren
Arzt fragen?
Abschließend gab Prof. Heinzer allen
Interessierten eine Checkliste „Was
sollten Sie Ihren Arzt fragen“ mit auf
dem Weg und ermutigte dazu auch
eine Zweitmeinung einzuholen:
„Sie haben die Entscheidung.
Lassen Sie sich ausführlich von Ihren
Ärzten informieren!“
Was sollten Sie Ihren Arzt fragen?
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Nennen Sie mir die genaue Art meines Tumors?
Gibt es eine Tumoraussaat außerhalb der Niere?
Welches Stadium liegt vor und was bedeutet dies für mich?
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Welche Therapie empfehlen Sie und warum?
Gibt es ein Risiko, dass der Tumor wiederkommt?
Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?
Wie sind meine Therapieaussichten?
Wie kann ich mich auf die Therapie vorbereiten?
Wie schnell sollte die Therapie begonnen werden?
Welche Nachuntersuchungen sind später notwendig?
Gibt es klinische Studien, die für mich in Betracht kommen?
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Seite Das Nierenzellkarzinom unter der Lupe:
Von Zelltypen, Genen und Proteinen
Wie schon auf dem 1. Nierenkrebs-Forum hat Prof. Störkel, Direktor des Instituts
für Pathologie in Wuppertal, die Teilnehmer auch diesmal auf eine interessante Reise
mitgenommen, deren einzelne Stationen die Fragen klärten:
„Was macht ein Pathologe?“, „Welche Nierenkrebsarten gibt es?“ oder auch
„Was bedeutet die pathologische Diagnose für den Patienten – wie sind die
Therapieansätze?“
„Was macht eigentlich ein
Pathologe?“
Haben Sie sich das auch schon gefragt?
Nach einer Biopsie oder Operation
schickt der behandelnde Arzt entnommene Gewebeproben oder die gesamte
Niere an den Pathologen zur Untersuchung. 65.000 dieser Proben gehen jedes Jahr in der Pathologie des Helios
Klinikums Wuppertal ein. Nicht hinter jeder Probe versteckt sich dabei die
gleiche Fragestellung: So kann es sich
bei dem eingesandten Gewebe um
eine Metastase handeln, bei welcher
der Primärtumor nicht lokalisiert werden konnte. Oder es wurde in einem
Organ ein Tumor entfernt - für den
Chi­rurgen ist jedoch unklar, ob es sich
um einen Primärtumor oder eine
Metastase handelt, weil der Patient
ggf. bereits vorher einmal eine (lokalisierte) Krebs­erkrankung hatte. Der
Pathologe kann durch die Untersuchung des Gewebes Antworten auf die
jeweilige Fragestellung geben. Und dies ist insofern von großer Bedeutung,
da diese Einteilung die Grundlage für
die Therapieentscheidung darstellt.
Der Pathologe kann also als „Lotse der
Therapie“ gelten.
Die Unterschiedlichkeit der Nierenzellkarzinome zeigt sich dabei nicht
nur unter dem Mikroskop (also der
histologischen Analyse) sondern auch
in der betroffenen Erbsubstanz! Und
genau diese steht im Mittelpunkt der
Antwort auf die Frage „Wie entsteht
Krebs eigentlich?“ Es wird vermutet,
dass in den meisten Fällen ein Fehler
in der Erbsubstanz vorliegt, der sich
überträgt und in der Folge zur Tumor­
entstehung führt. Dieser kann „von
außen“ durch so genannte exogene
Faktoren oder Karzinogene und auch
durch spontan auftretende körpereigene (endogene) Faktoren auftreten. So
können normale Gene zu Onkogenen
werden, das Tumorwachstum also
beschleunigen. Man könnte sie mit
einem permanent durchgetreten Gaspedal im Auto vergleichen. Sie signalisieren der Zelle, dass sie sich teilen und
wachsen soll. Wenn gleichzeitig die
Bremse, also die so genannten
Suppressorgene ausfallen, die den
programmierten Zelltod einleiten,
dann ist das Zellwachstum nicht mehr
stoppbar. Reparaturgene können
solche Fehler in der Regel identifizieren und ausbessern - aber auch hier
kann eine Störung vorliegen.
Beim Nierenzellkarzinom ist die „Feindiagnose“ besonders wichtig „Heutzutage spricht man nicht mehr von „dem“
Nierenzellkarzinom, sondern von mehreren Typen des Nierenzellkarzinoms“,
so Prof. Dr. Störkel: Neben dem weit
verbreiteten klarzelligen Nierenzellkarzinom, gibt es seltene Formen wie das
papilläre und chromophobe Nierenzellkarzinom und noch seltenere Arten wie
das Ductus Bellini und noch andere,
nicht klassifizierbare Tumoren.
Dieses Wissen um die Tumorent­
stehung bildet auch den Ansatz für
neue Therapien: Den unterschiedlichen Nierenzellkrebsarten liegen unterschiedliche Gendefekte zu Grunde.
Die neuen Therapien setzen genau hier
an, um durch die gezielte Blockade
einzelner Signalwege in die Genregulation einzugreifen und damit das
Tumorwachstum zu stoppen. Mit den
Therapien kann das Wachstum der
Zellen, der Zelltod und die Zelldiffe-
renzierung (bösartig oder weniger
bösartig) und die Angiogenese (Gefäßneubildung) beeinf lusst werden. Jeder
Nierentumortyp nutzt abhängig vom
jeweiligen Malignitätsgrad bestimmte
Signalwege. Diese muss die Wissenschaft allerdings noch identifizieren damit könnte eine Therapie individuell ausgewählt bzw. angepasst werden.
Essentials:
„Das“ Nierenzellkarzinom
existiert nicht, es gibt mehrere
Typen des Nierenzellkarzinoms
n Krebs bedeutet bildhaft in der
„Autofahrersprache“:
Dauergas (Onkogene),
Bremsenausfall (Suppressorgene),
kein Mechaniker vorhanden
(Reparaturgene)
n Die Fehlsteuerung in Zellen der
Nierenzellkarzinome basiert auf
einer Aktivierung verschiedenster
Signalwege, die das Wachstum
der Tumorzellen und das der sie
versorgenden Blutgefäße betrifft
n Die pathologisch-anatomische
Diagnose legt den Typ, den
Malignitätsgrad, das Stadium
(Ausbreitung) und damit eine
potentielle medikamentöse
Therapie des Nierenzell­karzinoms
fest: der Pathologe ist der Lotse in
der Therapie
n
Einen ausführlichen Artikel der
Reise durch die Welt des
Pathologen finden Sie auf der
Homepage des Lebenshauses
Nierenkrebs.
Seite WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Die Operation bei Primärtumor und
Metastasen: Möglichkeiten und Chancen
Chirurgische, minimal-invasive und alternative
Therapien
Prof. Dr. Jan Roigas – Chefarzt der Klinik für Urologie am Vivantes Klinikum am Urban
und am Klinikum Friedrichshain in Berlin gab seine langjährige Erfahrung im OP bei
Nierenkrebs weiter.
Operationen der Niere
„Wenn man von Operationen an der
Niere spricht, so stehen heute verschiedene Optionen zur Verfügung“
so Prof. Roigas einleitend. Besteht die
Möglichkeit Teile der Niere zu erhalten, so kann heute anstelle einer Radikaloperation (Nephrektomie nach
Robson 1969) auch eine partielle
Nephrektomie durchgeführt werden.
Neben den klassischen, offenen
Operations-Methoden existieren heute
die Möglichkeiten der Laparoskopie
(Minimalinvasive Eingriffe, Knopfloch-Chirurgie) und der Einsatz ablativer Verfahren wie Radiofrequenz­
ablation (RFA), Kryotherapie und
hochfokussierter Ultraschall, die
entweder offen, laparoskopisch oder
perkutan angewendet werden können.
Gleichzeitig wird hinterfragt, ob auch
die Alternative „nicht zu operieren“ in
Frage kommt.
Bei der operativen Therapie – besonders bei der Teilnephrektomie – muss
der Chirurg mit den physiologischen
Bedingungen, die in der Niere herrschen klar kommen. „Besonders die
hohe Durchblutungsrate (1,2 l/min)
und das mögliche Fließen von Harn
machen die Teilnephrektomie zu einer
anspruchsvollen Operation“,
so Prof. Roigas.
Kleine renale Raumforderungen –
Bedeutung und Probleme
Prof. Roigas griff in seinem Vortrag
ein Thema auf, dass in der Diskussion
unter Chirurgen zunehmend an Bedeutung gewinnt: „Heute sieht man in
der Urologie sehr häufig sehr kleine
Nierentumoren – so genannte Small
renal masses – auf deutsch kleine renale Raumforderungen. 60-70% der
Patienten, bei denen ein Nierentumor
diagnostiziert wurde, haben so einen
kleinen Nierentumor.“
Prinzipiell sind Raumforderungen der
Niere in circa 80% der Fälle bösartig.
Bei kleinen Tumoren und älteren Patienten ist aber die Rate an gutartigen
Tumoren sehr viel höher (3,5fach
höher). Einer Studie zur Folge weisen
Tumoren mit weniger als drei Zentimeter im Vergleich zu denen bis vier
Zentimeter seltener Ausdehnungen in
das umgebende Gewebe auf. Das Zellbild ist nicht so stark verändert und sie
bilden weniger Metastasen. „Je kleiner
der Tumor ist, umso wahrscheinlicher
ist er gutartig. Zusätzlich wachsen diese kleinen Tumoren auch sehr langsam
(weniger als 1mm pro Jahr), so dass
sich die Frage stellt, ob diese überhaupt operiert werden sollten“,
so Prof. Roigas.
Paradigmenwechsel in der
operativen Therapie des NZK
Im Lauf der letzten Jahre hat sich bei
der operativen Therapie ein Wandel
vollzogen: Heute wird hinterfragt, ob
überhaupt und wenn ja, ob dann eine
radikale oder partielle Entfernung der
Niere und mit welchen Methoden
durchgeführt werden soll. Die Entwicklung geht von der radikalen
Tumorneprektomie hin zur offenen
partiellen Nephrektomie, zur laparo­
skopischen radikalen Tumorneprektomie oder hin zur laparoskopischen
partiellen Nephrektomie.
Warum sollte nun eine Nephrektomie
vermieden werden? Eine retrospektive
Studie zeigte, dass eine radikale
Nephrektomie einen signifikanten,
unabhängigen Risikofaktor für die
Entwicklung einer terminalen Niereninsuffizienz darstellt – und dies gilt es
zu vermeiden.
Laparoskopische Nierenchirurgie?
Außerhalb der klassischen Nierenoperation ist die Alternative der laparo­
skopischen Nierenchirurgie in Betracht
zu ziehen. Dieses Verfahren kann
sowohl für die Gesamtentfernung der
Niere (dies gilt für bestimmte TumorKategorien als Standard), als auch für
eine Nierenteilresektion (kein Standard) eingesetzt werden. „Die Vorteile
der Laparoskopie liegen in der Ver­
meidung einer offenen Operation und
verbesserter nachoperativer Lebensqualität“, so Prof. Roigas.
Nr. 02 – September 2009
Nieren-OP bei gleichzeitiger
Metastasierung?
Während in der Ära der Immuntherapie die Frage nach Nierenoperation bei
gleichzeitigem Vorliegen von Metastasen klar mit „Ja“ beantwortet wurde,
ist dies in Zeiten der neuen Substanzen
noch ein unklares, vorläufiges „Ja.“
Bisher ist nicht eindeutig, ob die Operation zur Heilung oder Verlängerung
des Überlebens beiträgt. Die Vorteile
der Nierenoperation liegen in der Vermeidung von lokalen Problemen wie
Blutung und Schmerzen, der Reduktion der Tumorlast und nicht zuletzt
dem psychologischem Effekt.
Die Optionen sind also entweder Operation und systemisch medikamentöse
Therapie oder nur letzteres – ohne
vorherige chirurgische Entfernung,
wobei diese gegebenenfalls im Nachhinein erfolgen kann. Prof. Roigas
betonte, dass es sich hierbei jedoch
immer um eine Einzelfallentscheidung
handeln muss, und eine allgemeine
Beantwortung nicht möglich ist.
Operation von Metastasen Rolle der Metastasenchirurgie?
Im Fall des Vorliegens einzelner Metastasen ist die Metastasenchirurgie
von entscheidender Bedeutung, da sie
(kurzfristig) Metastasenfreiheit ermöglichen und damit oft Metastasen-verursachte Symptome (z.B. bei Metastasen der Wirbelsäule) kurieren kann.
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Sowohl im Fall von Lungen- als auch
Skelettmetastasen, die in geringer Anzahl vorliegen und metachron (also zu
verschiedenen Zeiten auftreten) metastasiert sind, ist eine Chance auf vollständige Entfernung durch Metastasenchirurgie gegeben. Voraussetzung bei
Lungenmetastasen (eine bis maximal
6-7 Metastasen) ist, dass keine Lymphknoten befallen sind und eine komplette chirurgische Resektion stattfinden kann. Bei Skelettmetastasen (eine
Metastase) eines klarzelligen Nierenkarzinoms sind die Kriterien, dass nur
das Skelettsystem betroffen und ein
weites operatives Resektionsgebiet
zugänglich sein sollte.
Seite unter Umständen auch ambulante
Behandlung und die Wiederholbarkeit
sprechen für diese Therapieform.
Allerdings findet bei diesen Ansätzen
keine Entfernung des Tumors statt und
bisher fehlen onkologische Langzeitdaten sowie ausreichenden Kriterien
zur Einschätzung des Therapieerfolges.
Weitere Nachteile betreffen die nicht
mögliche repräsentative histologische
Beurteilung des Tumors, und dass
nachfolgende Therapiesitzungen
notwendig sind.
Eine weitere Chance auf vollständige
Entfernung besteht auch, wenn nach
medikamentöser Therapie – die zu
einer Reduktion bzw. Stabilisierung
vorliegender Metastasen führen kann –
einzelne Metastasen (z.B. Lungenmetastasen) chirurgisch entfernt werden.
Nierenzellkarzinom – ablative
Verfahren
Zu den ablativen Verfahren zählen
Radiofrequenzablation (RFA), Kryotherapie und hochfokussierter Ultraschall (HIFU). Besonders der Ansatz
der CT kontrollierten RFA (einen
Artikel zur RFA finden Sie im WissensWert 08-2008) ist dabei aufgrund
der guten Ergebnisse hervorzuheben.
Vorteil der ablativen Verfahren ist, dass
es sich um minimal invasive Therapieformen (die Applikation kann dabei
perkutan oder laparoskopisch erfolgen)
handelt, die eine hohe lokale Effizienz
bei geringer Komplikationsrate aufweisen. Auch die kurze stationäre bzw.
Essentials
Therapie von renalen
Raumforderungen:
nzunehmende Diagnostik kleiner
Nierentumoren
nTrend zu minimal-invasiven
Verfahren (!)
nAbkehr von großen OPs
(mit Organverlust)
Bei Metastasierung in der Regel:
nOP der Niere und dann
medikamentöse Therapie
noperative Metastasenresektion als
Chance auf Heilung begreifen
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Die Operation ist gut verlaufen:
Was kommt danach?
Nachsorge – wie und wie oft und wie individuell?
Die Frage, warum Nachsorge notwendig ist, und ob es einen allgemein gültigen
Nachsorgeplan gibt, wurde von Prof. Dr. Jan Roigas während seines zweiten Vortrags
beantwortet.
Warum und wie Nachsorge?
Unmittelbare Nachsorge
Langfristige Nachsorge
Prinzipiell sind zwei Arten von
Nachsorge zu unterscheiden:
ndie unmittelbare nach der OP
erfolgende und
ndie langfristige Nachsorge.
Die unmittelbare Nachsorge im
Anschluss an eine Nierenoperation
beinhaltet
ndie Entfernung von Naht- oder
Klammermaterial,
ndie Kontrolle von möglichen Wundheilungsstörungen, Nachblutung,
Fieber (Lungenentzündung,
Abszessen), Narbenbruch und auch
ndie Überprüfung der Nieren­
funktion (Kreatininwert steigt an)
ndie Überwachung der
Rekonvaleszenz.
Die langfristige Nachsorge hat als
Hauptziel eine Fortschreiten der
Erkrankung möglichst frühzeitig zu
erkennen, da dies potentiell eine
Aussicht auf eine effektive Therapie
erhöht. Dabei unterstrich Prof. Roigas,
dass das individuelle Risiko, Metastasen zu entwickeln jedoch sehr unterschiedlich ist, und die persönliche
Prognose des Betroffenen im Nachsorgeplan in Form der Risiko-adaptierten
Nachsorge berücksichtigt wird.
Bei der unmittelbaren Nachsorge gilt
es vor allem postoperative Komplika­
tionen der OP zu erkennen und die
Nierenfunktion zu überprüfen. „Langfristig gesehen ist es hingegen das Ziel,
Veränderungen – ob lokale Rezidive,
mögliche Nierenzellkarzinome in der
Restniere oder aber hauptsächlich die
Entstehung von Metastasen – möglichst
frühzeitig zu erkennen“, so fasste Prof.
Roigas die Frage nach dem „warum
und wie Nachsorge“ zusammen.
Dies geschieht durch körperliche
Untersuchungen, Wundbeschau,
Blutentnahme und bildgebende
Verfahren wie Ultraschall, RöntgenThorax sowie Computertomographie.
Bisher gibt es hinsichtlich der lang­
fristigen Nachsorge – sowohl betreffend des Zeitplans als auch der durchzuführenden Untersuchungen – keinen gemeingültigen Konsens. Grund
hierfür ist unter anderem die geringe
Datenlage.
„Es ist wichtig, dass
Diagnostik, Therapie und
Nachsorge eine
Einheit bilden“
Die Prognose wird dabei anhand von
anatomischen, histologischen, klinischen und molekularen Prognose­faktoren bestimmt. Basierend auf diesen Faktoren werden Punkte vergeben
und es erfolgt eine Einteilung in drei
Risikogruppen:
nniedriges
Risiko:
Risiko:
nhohes Risiko:
nmittleres
0-2 Punkte
3-5 Punkte
> 6 Punkte
Für diese Gruppen wurde das prozentuale Risiko (im Fall eines klarzelligen
Nierenzellkarzinom) bestimmt, eine
Metastasierung z.B. 5 Jahren nach
einer Tumornephrektomie zu bekommen. Dass dieses Risiko in den Gruppen stark unterschiedlich verteilt ist,
wird in der angepassten, Risiko-adaptierten Nachsorge berücksichtigt.
Nr. 02 – September 2009
Aber CAVE (Vorsicht) betont Prof.
Roigas: „Wir reden über Wahrscheinlichkeiten, d.h. nicht, dass bei einem
individuellen Patienten der klinische
Verlauf der Erkrankung dem ermittelten Risiko entsprechen muss.
Die Risikoadaptation ist jedoch hilfreich für die Nachsorgeintervalle.“
Welche Untersuchungen sollten
nun bei der Nachsorge vorgenommen werden?
Sowohl Anamnese, klinische Unter­
suchung und Laboruntersuchungen
wie Blutbild und Erfassung der Nierenwerte sind Standard. Bildgebende
Techniken wie Ultraschall, RöntgenThorax, Computertomographie (CT),
Magnetresonanztomographie (MRT)
oder Ganzkörperskelettszintigraphie
(Szintigraphie) werden je nach Risikogruppe und eventuell auftretenden
Symptomen eingesetzt. Besonders von
Metastasen betroffen und daher zu
untersuchende Organe sind dabei
Lunge (73 %), Skelett (32 %), Leber
(21 %), Lymphknoten (26 %) und
Gehirn (3 %) (Untersuchung von 1137
Fällen, Bukowski, Clin Cancer Res,
2004).
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
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Die Risiko-adaptierte Nachsorge sieht dann in
bestimmten Zeitabständen folgende Untersuchungen vor:
niedriges Risiko:
US, Rö-Tho, CT
nur Bedarf
mittleres Risiko:
CT
alle 6 Monate
hohes Risiko:
CT
alle 3 bis 6 Monate
Sondergruppe
CT
(Patienten nach
zielgerichteter Therapie oder
Metastasenchirurgie)
alle 3 bis 6 Monate
Essentials:
nDiagnostik,
Therapie und
Nachsorge sollten eine Einheit
bilden
nenge Kooperation von Patient,
Klinik und niedergelassenen
Kollegen erforderlich
npostoperative Komplikationen /
Nierenfunktion
nunmittelbare Nachsorgeinhalte
nRezidive / Metastasen
(Progression der Erkrankung)
nlangfristige Nachsorgeinhalte
ndurch Nachsorge kann diese ggf.
schneller erkannt werden und es
besteht potentiell eine höhere
Aussicht auf eine effektive
Therapie
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Medikamentöse Therapieoptionen:
den Krebs gezielt angreifen
Welche Optionen/ Therapiekonzepte gibt es?
Nach den operativen Therapien wurde, von Dr. Michael Staehler von der
Ludwigmaximilian Universität in München, die Frage nach den medikamentösen
Therapien in einem lebendigen Vortrag beantwortet.
Therapieprinzip bösartiger
Erkrankungen und des Nierenzellkarzinoms
„Prinzipiell gibt es bei allen bösartigen
Erkrankungen drei Therapie-Optionen: Operation, Chemotherapie und
Bestrahlung. Erst wenn die operativen
Maßnahmen nicht mehr ausreichen –
und das ist beim NZK der Fall –
kommen die zwei anderen Optionen
in Frage“, so Dr. Staehler.
Wie sieht es mit diesem Prinzip
beim Nierenzellkarzinom aus?
Die konventionelle Bestrahlung funktioniert beim Nierenzellkarzinom
nicht. Bei der konventionellen Bestrahlung werden 40-50 Gray (radiologische Einheit) eingesetzt – allerdings
benötigt jede Zelle eine spezifische
Intensität und diese liegt bei Nierenzellen bei 90 Gray. Eine konventionelle Bestrahlung kann aber das umliegende Gewebe stabilisieren – beispielsweise den Knochen, um ein
Metastasen-Wachstum einzudämmen.
Auch die Chemotherapie funktioniert
beim Nierenzellkarzinom nicht. Wa­
rum nicht? Nierenzellen sind Zellen,
deren Aufgabe es ist Gifte aus dem
Körper zu eliminieren und die Zellen auch wenn sie bösartig verändert sind haben diese Funktion nicht vollständig
verloren. So werden also auch die
„Gifte“ einer Chemotherapie direkt
wieder aus den Zellen transportiert
und gelangen nicht zur Wirksamkeit.
Für die Behandlung des Nierenzellkarzinoms müssen also andere Wege
gesucht werden, andere Ziele oder
„Targets“ gefunden werden, um den
Tumor anzugreifen. Solche „Targets“
in der onkologischen Therapie können
an verschiedenen Orten im Stoffwechselgeschehen der Zelle gefunden
werden. Mögliche Ansatzpunkte sind
beispielsweise die Hemmung von
Rezeptoren an der Zelloberf läche oder
auch von Übertragungswegen in der
Zelle selbst, um so die Vermittlung
eines „falschen“ Signals von außen, das
zur Reaktion der Zelle führen würde,
zu verhindern.
Grundlagen der Nierenzellkarzinom-Therapie: Neoangiogenese
„Jeder Tumor – egal welcher - braucht
ab einer Größe von circa zwei Millimetern Blut zum wachsen“ betonte
Dr. Staehler. Dieses Blut bekommt er
aus Blutgefäßen, die er „aktiv“ heranlockt. Dies nennt man Neoangiogenese, also die Neubildung von Tumorblutgefäßen. Die Regelung der Neoangiogenese wird durch Wachstumsfaktoren vermittelt, die der Tumor
selbst abgibt. Dadurch werden am
Blutgefäß kleine Kapillaren gebildet,
die eine ungeordnete Architektur
aufweisen. Die Folge ist ein wild­
wucherndes Wachstum der Blutgefäße
rund um den Tumor.
„Besonders das Nierenzellkarzinom,
insbesondere das klassische klarzellige,
ist äußerst reich mit Blutgefäßen versorgt - deswegen gilt es als das Paradebeispiel eines Tumors der Angiogenese
betreibt. Ziel ist es also eine Normalisierung der Tumorgefäßarchitektur zu
erreichen, um die Blutgefäße zu reduzieren, so dass Gewebe eben auch in
den Untergang überführt werden
kann“ führte Dr. Staehler aus.
Da die medikamentöse Hemmung der
Angiogenese nur so lange wirken
kann, wie eine solche Therapie auch
angewendet wird – bei Absetzen
kommt es erneut zur Versorgung des
Tumors mit Blut und damit zu
Tumorwachstum – muss die antiangiogenetische Therapie eine chronische
Therapie sein.
Die Signalwege die letztendlich zum
Auswachsen der Blutgefäße führen
sind relativ komplex: Ein Wachstumsfaktor wie VEGF bindet an einen
Rezeptor, dieser verändert seine Konfiguration und damit kommt es zu
einer Signalkaskade, die letztlich zu
Zellwachstum, Zellausbildung und
Zellwanderung - und damit Zellen die
metastasieren können - führt. Dieser
Vorgang kann durch verschiedene
Substanzen blockiert werden – und
dies macht sich die systemische
Therapie zu nutze.
Systemische Therapie
Beim Nierenzellkarzinom sind vier
Therapiestandbeine bekannt: Die Immuntherapie und die moderneren, gezielten Therapien, die im Wesentlichen
aus drei Substanzgruppen bestehen:
den Multikinase- beziehungsweise
Tyrosinkinase-Inhibitoren, den
mTOR-Inhibitoren und dem VEGFAntagonist.
nDie
Multikinase- beziehungsweise
Tyrosinkinase-Inhibitoren sind
Substanzen, die den Rezeptor der
Signalübermittlung hemmen. Vertreter dieser Gruppe sind Sunitinib
und Sorafenib.
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
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„Überlegen Sie mal, sie würden Ihren
Lottoschein abgeben und Sie hätten die
Chance von 75% dass sie damit gewinnen
könnten. Jeder von uns würde sofort raus
rennen und den Schein abgeben.“
nDie
mTOR-Inhibitoren wirken
durch die Hemmung eines Stoffwechselweges in der Signalkaskade
selbst. Vertreter dieser Gruppe sind
Temsirolimus und Everolimus.
nUnd letztendlich der VEGF-Antagonist Bevacizumab, der direkt den
sich im Blut befindenden Wachstumsfaktor adressiert.
Alle Therapien wurden in klinischen
Studien getestet und führten – im
Vergleich zu einer bis dato Standardtherapie oder einem Placebo - zu einer
Verlängerung des progressionsfreien
Überlebens (Neuauftreten oder
Wachstum von Metastasen) und zum
Großteil des Gesamtüberlebens (wenn
auch nicht immer statistisch signifikant). Die einzelnen Therapien sind
dabei für unterschiedliche Bedingungen zugelassen.
Bei der Auswahl der systemischen
Therapien – ob Erstlinie oder Zweit­
linie, für welche Risikogruppe und in
welcher Abfolge – wird Ihr behandelnder Arzt dabei auf offizielle Leit­
linien zurückgreifen, die auf klinischen Daten beruhen und von Expertengremien ausgearbeitet wurden.
TKI Therapie:
Wer – Welche – Wann – Wie?
Unabhängig davon welches Medikament eingesetzt wird, haben diese
Therapien zwei Wirkungen:
nDas Überleben der Patienten wird
im Allgemeinen verlängert. „Wir
haben deutlich das Gefühl, dass wir
heute wesentlich mehr für sie tun
können als noch vor zehn Jahren“,
so Dr. Staehler.
nDie
Therapien halten den Tumor –
zumindest zeitweise – in seinem
Wachstum auf. Man kann dabei
davon ausgehend, dass je weniger
Tumorlast vorliegt, umso geringer
werden die damit einhergehenden
Beschwerden sein.
Wer?
Die Frage, die sich stellt - und auch
von Prof. Dr. Motzer aus Amerika
gestellt wurde - ist, ob es irgendwelche
Faktoren gibt, die darauf hinweisen,
welche Prognose der Patient hat. Die
Einteilung in drei Risikogruppen –
niedriges, mittleres und hohes Risiko
– hilft bei der Einschätzung der Prognose und damit auch bei der Orientierung, welche der Therapien die für
den individuellen Patienten geeignete
Wahl darstellt.
Welche Therapie?
Ein entscheidender Faktor für die
Wahl der Therapie ist, welche Art
Tumor vorliegt: Alle Substanzen
wurden in Studien beim klarzelligen
Nierenzellkarzinom (NZK) getestet –
im Fall der anderen Tumorarten liegen
weniger Daten und geringere Erfahrungswerte vor. Aufgrund theoretischer und teils praktischer Überlegungen können auch hier verschiedene
Substanzen in Betracht gezogen werden:
nChromophobes NZK Sunitinib, Sorafenib
nSarkomatoides NZK
Sorafenib
nPapilläres NZK
Sunitinib, Sorafenib, Temsirolimus
TKI-Therapie: Proof-of Principle:
Grundsätzlich funktioniert das Prinzip
der Anti-Angiogenese bei der Therapie des Nierenzellkarzinoms. Die
Effekte reichen von einer partiellen
Antwort (nicht alle Metastasen reagieren), stabiler Krankheit bis zum progressions-freien Überleben, wobei die
Tumore nur sehr selten vollständig
(2%) verschwinden.
„Auch vor dem Hintergrund der klinischen Erfahrung und der Prognosefaktoren ist nicht von Anfang bestimmbar, wer von welcher Therapie
und ob überhaupt profitiert“ erläuterte
Dr. Staehler die Feststellung, dass nicht
alle Betroffenen einen Benefit von der
ersten gewählten systemischen Therapie haben. Allerdings weiß man mittlerweile, dass alle Substanzen die in
der Erstlinie verabreichbar sind, auch
als Zweitlinientherapie eingesetzt
werden können und dabei ihre Wirksamkeit nicht verlieren.
Zwar liegen bisher noch keine Langzeit-Daten zu den Therapien vor, aber
mit den systemischen Therapien liegen
auf jeden Fall effektive, palliative
Therapien vor. Palliativ des­wegen,
weil eben keine vollständiges Verschwinden der Tumore erreicht werden kann. Aufgrund der Funktionsweise der Medikamente – das Stoppen
der Blutversorgung für die Dauer der
Verabreichung der Substanz – ist eine
anhaltende Therapie notwendig.
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Gibt es „die beste“ Substanz
Alle VEGFR/PDGFR inhibierenden
Substanzen (Sunitinib, Sorafenib,
Bevacizumab) und auch die mTOR
Inhibitoren (Temsirolimus, Everolimus) haben Ihre Effektivität bei der
Behandlung des Nierenzellkarzinoms
für ihren jeweiligen Zulassungsbereich
bewiesen. Wollte man bestimmen,
welches die beste Substanz ist, so
müssten alle gegeneinander verglichen
werden: 360 000 Studienprotokolle
währen dazu nötig! Was wichtig ist, ist
der Benefit für den Patienten - eine
objektiv messbare Remission und die
Verlängerung der Zeit bis zur Progression – und dieser ist für alle Substanzen nachgewiesen.
Abschließend soll noch betont werden,
dass in bestimmten Fällen eine Kombination von Therapien sinnvoll ist
und viele „Erfolgsgeschichten“ daraus
resultieren: Beispielsweise von systemischer Therapie und Operation oder
auch bei Knochenmetastasen mit
Bestrahlung. In letzterem Fall ist allerdings zu beachten, dass es sich um sehr
komplizierte Bestrahlungsprotokolle
handelt, die lediglich von Spezialisten
durchgeführt werden können (sehr
hohe Bestrahlungsdosis in sehr kurzen
Zeitabständen nötig).
Wann?
Die Frage nach dem „wann“ kann
nicht eindeutig beantwortet werden.
Alle systemischen Therapien tragen
dazu bei, aus dem Krebs eine chronische Erkrankung zu machen. Und
dies ist genau das Langzeitziel:
„Wir wollen Sie behandeln wie einen
Diabetes-Patienten, nicht wie einen
Krebs-Patienten“ hob Dr. Staehler
diesen Ansatz hervor.
Vergleicht man die Substanzen hinsichtlich der Verkleinerung des Tumors (Remission) so erhält man zwar
ein uneinheitliches Bild, aber: Etwa
75 bis 80% der Patienten haben einen
Vorteil von der gewählten Therapie,
unabhängig davon welche eingesetzt
wurde. „Überlegen Sie mal, sie würden Ihren Lottoschein abgeben und
Sie hätten die Chance von 75% dass sie
damit gewinnen könnten. Jeder von
uns würde sofort raus rennen und den
Schein abgeben.“
„Es sind noch genug
„mus“, „ib‘s“ und „mab’s“
in der Pipeline.“
Nr. 02 – September 2009
Essentials:
nKonventionelle
Bestrahlung und
Chemotherapie wirken beim
NZK nicht.
nKernansatz der systemischen
NZK-Therapie: Hemmung der
Angiogenese (Blutgefäßbildung)
und des Zellwachstums
nVier systemische Therapiestandbeine beim NZK:
• Immuntherapie
• Multikinase- bzw.
Tyrosinkinase-Inhibitoren
• mTOR Inhibitoren
• VEGF-Antagonisten
nFür die Wahl der Therapie ist die
Prognose des Betroffenen und die
Art des Tumors wichtig
nEine „beste“ Substanz/ Therapie
gibt es nicht! Der Benefit für den
Patienten ist eine objektiv messbare Remission und die Verlängerung der Zeit bis zur Progression
– und diese ist für alle Substanzen
nachgewiesen.
nZiel ist es die Erkrankung Krebs
zu einer chronischen Erkrankung
zu machen
nDie Chance von einer systemischen Therapie zu profitieren
liegt bei 75-80%
nPrinzipielle Einsatzmöglichkeiten
der systemischen Therapien (Erstlinie, Zweitlinie, RisikogruppenOrientierung) sind in offiziellen
Richtlinien festgelegt
nOft ist eine Kombination von
Therapieoptionen erfolgversprechend (System. Therapie und OP
oder Bestrahlung)
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
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Ansprechen der Therapie
Progress, Stillstand oder sogar Rückgang?
Welche Wirkungen und auch diagnostisch relevante Nebenwirkungen haben die
systemischen Therapien und wie stellt sich dies bei der Erfolgskontrolle dar?
Diese Frage beantwortete Dr. Staehler im Anschluss an den Vortrag zu den
medikamentösen Therapien.
Wirkungen der systemischen
Therapie
Was passiert bei der systemischen Therapien im Körper, welche Wirkungen
aber auch Nebenwirkungen werden
verursacht? Die Kenntnis hierzu ist
wichtig für das Verständnis der
Erfolgskontrolle der Therapie.
Das Ansprechen der Therapie kann
sich dabei sehr unterschiedlich äußern:
Eine Hauptwirkung der modernen
Substanzen ist eine Hemmung der
Durchblutung im Tumor. In der
Praxis zeigt sich dies im Röntgenbild:
Eine aufgrund der guten Durchblutung sehr hell erscheinende Metastase
(hell bedeutet im Röntgenbild die
Perfusion von viel Kontrastmittel,
gleichzusetzen mit hoher Durchblutung) stellt sich nach Therapie als
graue Fläche dar – die Durchblutung
hat dramatisch abgenommen.
Auch eine Reduktion der Größe des
Tumors ist möglich. Meist ist diese
jedoch zu klein, um messtechnisch
erfasst zu werden. Zwar kann dann
die Diagnose „Größenreduktion
(Revision)“ nicht gestellt werden, aber
dennoch dem Patienten wesentliche
Erleichterung zu bringen: „Sollten Sie
z.B. einen Thrombus in den Gefäßen
haben, so wird sich bereits eine
kleinste Größenreduzierung positiv auf
Ihr Befinden auswirken“ machte
Dr. Staehler deutlich.
Eine Wirkung der systemischen Therapie kann auch einfach „Stillstand“,
einen stabilen Zustand bedeuten!
Hierzu führte Dr. Staehler das Beispiel
eines Patienten an, der über vier Jahre
eine stabile Situation unter Therapie
erreicht hatte. Die Diagnose Revision
konnte nie gestellt werden, die Alternative wäre allerdings die Entfernung
der Restniere und damit verbunden
Dialyse gewesen.
Eine sehr seltene (nur in rund 2% aller
Fälle), aber dennoch mögliche Wirkung konnte Dr. Staehler auch schon
in der eigenen Praxis erleben: Ein
vollständiges Verschwinden von
Metastasen (komplette Remission).
Probleme der Erfolgskontrolle
Eben diese unterschiedlichen Wirkungen – die vor der Ära der TargetTherapien so nicht zum Standardbild
des Radiologen gehörten – machen die
Beurteilung der Therapiewirksamkeit,
die Erfolgskontrolle zu einer Herausforderung. Dr. Staehler führte verschiedene Beispiele auf, die verdeut­
lichten wie schwierig oft die Beurteilung der Aufnahmen und damit der
Wirkung der modernen systemischen
Therapie ist.
Beispielsweise ist es möglich, dass eine
Metastase erst nach der Therapie, aufgrund des durch die verminderte
Durchblutung erhöhten Kontrasts, im
Röntgenbild richtig sichtbar wird. So
wird die Diagnose „der Patient ist im
Progress, eine neue Metastase ist vorhanden“ durch den mit den neuen
Therapien nicht vertrauten Radiologen
gestellt. Erst ein vergleichender Blick
auf eine ältere Aufnahme zeigt, dass die
Metastase bereits vorhanden, sogar in
der Gesamtmasse zurückgegangen war.
Auch Nebenwirkungen der Therapie
wie eine Pneumonities (bei Therapie
mit mTOR Inhibitoren möglich) können Schwierigkeiten bei der Erfolgskontrolle erzeugen. Diese Lungenentzündung ist selbst für erfahrene Radiologen nur sehr schwer von einer
Metastase zu unterscheiden. Allerdings
verschwindet sie bei entsprechender
Medikation vollständig!
Abschließend unterstrich Dr. Staehler
nochmals die Bedeutung der Diagnostik „Wir sind ganz wesentlich auf unsere Diagnostik, die Bildgebung angewiesen, um die Therapien richtig steuern zu können, um den richtigen
Wirkstoff dem richtigen Patienten zum
richtigen Zeitpunkt geben zu können.
Sie sehen, da ist ganz viel „Richtiges“
drin – das bedeutet wir können ohne
dies ganz viel falsch machen.“
Essentials:
Mögliche Wirkungen eines
Ansprechens der Target-Therapien:
nHemmung
der Durchblutung
(Revision)
nStabiler Zustand
nkomplette Remission
(nur in 2% der Fälle)
nGrößenreduktion
Die Diagnostik bzw. Bildgebende
Verfahren als wichtiges Mittel zur
Beurteilung des Ansprechens der
Therapie
Schwierigkeiten liegen in der
richtigen Deutung der Aufnahmen die Interpretation braucht viel
Erfahrung
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Nebenwirkungsmanagement bei
Target-Therapien:
Was muss ich beachten, was kann ich selber tun?
Bei der Verabreichung von systemischen Therapien erlangen Therapie- bzw.
Nebenwirkungsmanagement zunehmend an Bedeutung. Dr. Grünwald, Oberarzt
an der Hämatologischen und Internistischen Onkologie der medizinischen Hochschule
Hannover, gab in seiner Übersicht viele praktische Tipps und Hinweise auf
Alarmzeichen.
Das Management der Nebenwirkungen ist äußerst wichtig: Zwischen
10 bis 15% der Patienten sind aufgrund
der Nebenwirkungen onkologisch
nicht sinnvoll therapierbar. „Im Alltag
ist es einfach wichtig, dass man weiß,
was eine Nebenwirkung sein könnte,
wie man damit umgeht und auch
wann man besser seinen Arzt direkt
aufsucht“ betonte Dr. Grünwald
einleitend.
Auch allgemeine Informationen
können bereits beim Umgang mit den
Nebenwirkungen helfen: Beispiels­
weise kommen und gehen die Nebenwirkungen bei Sunitinib – die Phase
der eigentlichen Nebenwirkungen
konzentriert sich auf die Woche 3 bis
Ende der 4. Woche und spiegeln damit
auch den Wirkspiegel des Medikamentes wieder.
Zusätzlich zur Behandlung bei
Erscheinen, kann oft Prophylaxe –
beispielsweise im Fall von Diarrhoe
und auch dermatologischen Problemen
– zur Linderung der Beschwerden
beitragen.
Oft hilft es auch zu wissen, dass die
Nebenwirkungen mit starker Ausprägung (Grad III und IV) sowohl im
Schweregrad als auch in der Anzahl
über die Zeit der Therapie hin gesehen
abnehmen.
Prinzipien der Tumortherapie und
Ihre Begleiterscheinungen
„Die Ansatzpunkte der unterschiedlichen systematischen Therapien sind
dabei die Grundlage für die Art der
auftretenden Nebenwirkungen und
diese können stark variieren,” unterstrich Dr. Grünwald in seinem Beitrag.
Das Prinzip der Blutgefäß-Hemmung,
das sich die Sunitinib-, Sorafenib-und
Bevazizumab-Therapie zu Nutze
machen, kompliziert gleichermaßen
die Behandlung durch Auswirkungen
auf andere Organe: Herzerkrankungen, Herzinfarkt, Gefäßerkrankungen, Schlaganfall, möglicherweise
auch Thrombosen oder Embolien und
eine schlechte Blutversorgung frischer
Operationen können Folgen sein.
Substanzen wie Everolimus und
Temsirolimus hemmen den Signal­
übermittler mTOR und folgen damit
dem Prinzip der Hemmung der Zellteilung. Eine Therapie mittels mTORHemmern kompliziert die Behandlung
durch Nebenwirkungen an Schleimhäuten (Mund und Magen-DarmTrakt), Blutzucker-Steuerung, Fettstoffwechsel-Steuerung, Lungengeweben und Infektionen.
Nebenwirkungen:
Was muss ich beachten, was kann
ich selber tun?
„Besonders bei der Umstellung von
TKI-Therapie zu einer mTOR Therapie muss man beachten, dass neue und
andere Nebenwirkungen auftreten
können, wobei andere nicht mehr
erscheinen werden,” betonte
Dr. Grünwald.
Bitte finden Sie alle Tipps „Was kann
ich tun“ und „Welche Behandlung ist
möglich“ am Ende dieses Artikels in
einer Tabelle zusammengestellt.
Blutzucker: Unter mTOR
Therapie kann es zu einer
Erhöhung kommen
Patienten unter Sunitinib oder Sora­
fenib benötigen häufig keine oder nur
geringere Mengen Antidiabetika. Bei
der Behandlung mit mTOR Inhibitoren kann es jedoch zu einer Erhöhung des Blutzuckers kommen. Symptome wären starker Durst, häufiges
Wasserlassen, Abgeschlagenheit und
Verwirrtheit.
Fettstoffwechsel: Unter mTOR
kann es zu Störungen kommen
Bei der Behandlung mit mTOR Inhibitoren kann es zu Fettstoffwechselstörungen kommen. Es treten keine
Symptome auf und der klinische Stellenwert ist bisher noch unklar. Dennoch sollte eine Laborkontrolle durch
den behandelnden Arzt erfolgen, der
dies gegebenenfalls z.B. mit Fettstoffwechselsenkern behandeln kann.
Haut – Unter VEGFR-TKI und
mTOR Therapie kann es zu
Veränderungen kommen
Sowohl bei der Behandlung mit VEGFR-TKI als auch mTOR Inhibitoren
kann es zu Hautveränderungen kommen. „Diese sind allerdings sowohl in
ihrer Ausprägung als auch dem
Schweregrad unterschiedlich,” so
Dr. Grünwald. Bei starkem oder
beeinträchtigendem Ausmaß sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden!
Nr. 02 – September 2009
Bei der Therapie mit VEGFR-TKI
sind die sogenannte Hand-Fuß-Syndrom, und Hautauschlag die wesentlichen Nebenwirkungen.
nDie
Hand-Fuß-Reaktion tritt oft bei
zu trockener Haut und an mechanisch beanspruchten Stellen auf.
Die Symptome reichen von Gefühlsstörungen und Schmerzen in der
betroffenen Region, über Blasenbildung, trockene und rissige Haut bis
hin zu Funktionseinschränkungen.
nDer auftretende Hautausschlag ist
stammbetont, kleinf leckig und
konf luierend (zusammenf ließend)
Die bei der Therapie mit mTORInhibitoren auftretenden Hautveränderungen sind weitaus weniger problematisch als die unter Sunitinib oder
Sorafenib auftretenden: Weder das
Hand-Fuß-Syndrom noch das bläschenhafte Exanthem gehören dazu.
Auftreten können allerdings trockene
Haut, Juckreiz, Exanthem (Ausschlag),
Ödeme (Wassereinlagerungen) und
brüchige Nägel.
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
sein. Hauptsächlich von den TherapieNebenwirkungen betroffen sind jedoch Mund (Stomatitis) und Darm.
Unter TKI-Therapie - besonders bei
Sunitinib Einnahme – können Geschmacksstörungen, Überempfindlichkeiten und funktionelle Mukositis
auftreten. Unter mTOR-Inhibitoren –
besonders Everolimus – sind Geschmacksstörungen selten, allerdings
sind die Schleimhautentzündungen
oft schmerzhaft und teilweise mit
Geschwüren verbunden (ulcerativ).
nGeschmacksstörungen
könne das
tägliche Leben belasten. Allerdings
ist es hilfreich zu wissen, dass die
Geschmacksstörungen in der Regel
nach 3-4 Monaten wieder
verschwinden!
nEine Schleimhautentzündung des
Darms Diarrhoe = Durchfall sollte
als ein Alarmzeichen angesehen
werden,” hob Dr. Grünwald diese
Neben wirkung hervor
Was muss ich beachten?
nLiegt
Andere Hautveränderungen die unter
der systemischen Therapie auftreten
können sind
nder sogenannte Skin Rush: Ein
reversibler Hautausschlag mit
Rötungen, der oft nicht von allergischen Reaktionen abzugrenzen ist,
ndurch Thrombozyten-Funktions­
störungen verursachte Einblutungen
nund speziell unter Sunitinib eine
Gelbfärbung der Haut. Dabei handelt es sich nicht wie annehmbar,
um eine Leberfunktionsstörung,
sondern lediglich um ein ungefährliches Umwandlungsprodukt der
Substanz Sunitinib. Dieses lagert sich
dann in der Haut ab und verschwindet aber auch nach Absätzen der
Therapie
sofort wieder.
Schleimhautentzündungen unter
VEGFR-TKI und mTOR
Unsere Schleimhäute reichen vom
Mund bis zum After – dementsprechend unterschiedlich können die
Auswirkungen und Anzeichen von
Schleimhautentzündungen (Mukositis)
ein ungewollter Gewichtsverlust vor?
nIst Trinken möglich (>1,5 l/Tag)?
nWie viele Mahlzeiten werden noch
eingenommen?
nWas beeinträchtigt das Essen am
meisten?
Geschmacksstörung? Schmerzen
beim Essen?
nWie ausgeprägt ist die Appetitlosigkeit?
nKommt es zu Sodbrennen?
nDurchfall mit mehr als siebenmal
dünnen Stühlen täglich?
Hypertonus – Unter VEGFR-TKI
Therapie kann Bluthochdruck
auftreten
Zu den Nebenwirkungen die unter
der Therapie mit VEGFR-TKIs –
nicht jedoch unter mTOR Therapie –
auftreten, gehört der Bluthochdruck.
Da Bluthochdruck aus medizinischer
Sicht als Grund für einen Therapieabbruch zu sehen ist, muss er regelmäßig
kontrolliert und (auch bei leicht erhöhtem Blutdruck) im angemessenen
Rahmen therapiert werden. Treten
Luftnot und Brustschmerzen auf so ist
Seite 17
dies ein immer ernst zu nehmendes
Alarmzeichen!
Fatigue = Abgeschlagenheit und
Müdigkeit
„Bitte nehmen Sie es durchaus ernst,
wenn Sie sich müde und abgeschlagen
fühlen und hinterfragen Sie die Gründe dafür,“ so Dr. Grünwald. Zunächst
sollte abgeklärt werden, ob eventuelle
sekundäre Ursachen wie Hypothyreose
(Schilddrüsenunterfunktion), Anämie
oder auch Testosteronmangel Basis der
Fatigue sind.
Liegen keine dieser Ursachen vor, so
ist Bewegung und körperliche Aktivität die beste Therapie, wobei dies immer im Rahmen der eigenen Leistungs­
fähigkeit liegen sollte. Dr. Staehler
meinte mit einem Lächeln an die Partner der Betroffenen „Die gutgemeinte
Schonung ist nicht immer richtig.”
Was muss ich beachten?
nWie
lange sind meine Liegezeiten im
Laufe des Tages? Verbringe ich mehr
als die Hälfte im Bett?
nWann ist die Schwäche am stärksten?
nKann ich meinen Haushalt oder
andere Dinge noch selber führen?
nWie häufig benötige ich Pausen?
Und welche Tätigkeiten sind ohne
Pausen noch möglich?
nTreten Veränderungen der
Stimmung auf?
Pro und Kontra der
molekularen Therapie
PRO:
nIst besser verträglich als die
Immuntherapie
nWirkt bei ca. 80% der Patienten
nHilft Symptome zu bekämpfen
nWird meist als Tablette/Kapsel
eingenommen
KONTRA:
nNebenwirkungen sind für die
Dauer der Einnahme zu verzeichnen
nUmgang mit den Neben­
wirkungen will gelernt sein
nCa. 10% der Patienten brechen
die Therapie aufgrund von
Nebenwirkungen ab
Seite 18
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Maßnahmen unter der Therapie:
Jede Behandlung muss vorher mit dem Arzt abgestimmt werden
Was kann ich tun?
Ärztliche Maßnahmen
Bluthochdruck = Hypertonie
Tgl. 1-2 mal Blutdruck messen:
Messungen im Sitzen nach 5 Min. Ruhe.
Bei erhöhter Messung: Ruhe bewahren,
10 Min. warten, erneut messen
Salzarm essen
Frühe Behandlung
RR-Wert über 140/90 mmHg:
unbedingt Rücksprache mit Arzt erforderlich!
Betablocker
Kurzwirksame Medikamente vermeiden
ggf. Dosisreduktion
Blutzucker
Bei Wechsel auf Everolimus:
Regelmäßig Blutzuckerspiegel kontrollieren
Ggf. Insulin
Extremitäten-Schmerzen
Fatigue
Physiotherapie
periphere Analgetika (z.B. Paracetamol, Ibuprofen)
Leichte körperliche Betätigung
Ratgeber der deutschen Krebsgesellschaft
Fettstoffwechsel
Blutwerte (BB, TSH) kontrollieren
Laborkontrolle
Ev. Fettstoffwechsel- Senker
Geschmackstörung
Würzige/salzige Speisen meiden
Kaffee/Alkohol, Zitrusfrüchten meiden
Keine Therapie-Empfehlungen
Hand-Fuß-Syndrom
Vorbeugend:
Kortisonsalben
ggf. Dosisreduktion
Haut bereits vor Therapiebeginn intensiv feucht halten
Lindernd:
Mechanische Belastung meiden
Intensive Fußpflege (harnstoffhaltige Cremes)
Läsionen nicht abtragen
Hautveränderungen
allgemein
Hautpflege mit harnstoffhaltigen Cremes (z.B. Excipial).
Fußpflege und Inspektion
Geleinlagen (sog. Diabetes-Einlagen)
Physikalischen Stress vermeiden
(z.B. Gartenarbeit, Wandern)
Steroidhaltige Cremes, Antihistaminika
Hautausschlag
(harnstoffhaltige) Feuchtigkeitslotion
Sonnenmilch
thermische Reize (z.B. heiße Dusche) vermeiden
ggf. Kortisonsalbe
Kompl.
Schleimhautentzündung
durch Pilzbefall
Schleimhautentzündungen
des Darms, Durchfall =
Diarrhoe
Schleimhautentzündung,
Stomatitis
Vorstellung beim Arzt nötig Pilzbehandlung
Behandlung bereits bei ersten Anzeichen von Durchfall
beginnen! Viel trinken!
Unterstützende Diät: Stark gewürzte Speisen,
Milchzucker, Obst (Säure) vermeiden
Gut verträglich sind:
Geriebene Äpfeln, Bananen, Reis, Kartoffeln
Unterstützende Maßnahmen:
Pflege des Analbereichs (Babyöl)
Loperamid (individuelle Dosierung, mit jedem
Durchfall!) Tinctura opii Gegebenenfalls Perenterol
(Hefepräparat) Nicht resorbierbare Steroide, beispielsweise Budesonid
Vorbeugend:
PPI, Antazida, Subcutin N,
ggf. Dosisreduktion
Mundspülungen (3-6x tgl. Kochsalzlösung, Salbeitee)
Scharfe, gewürzte Speisen, Alkohol meiden
Mundwasser und Zahnpasta ohne Menthol
Weiche Zahnbürste
Schleimhautpflege (Salbeitee, ölige Nasentropfen)
Bei Schmerzen:
Xylocain-viskös 2%, Mugard, Gelclair, Caphosol
„Geheimtip“: Gefrorene frische Ananas-Stückchen
lutschen!
Sodbrennen
Viel trinken!
Protonenpumpenhemmer -
Vorsicht:
gleichzeitige Gabe mit Sunitinib ist ohne
Einschränkung möglich!
Nicht empfohlen ist die Verwendung in
Kombination mit Sorafenib!
Antazida
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Seite 19
Komplementäre Therapie bei Nierenkrebs
Ein „anderer“ Weg oder eine sinnvolle Ergänzung?
Dr. Jutta Hübner – Chefärztin Onkologie der Habichtswald Klinik Kassel sowie
Sprecherin des Arbeitskreises komplementäre onkologische Medizin der deutschen
Krebsgesellschaft gab den Betroffenen und ihren Begleitern einen Einblick in das
Thema „komplementäre Therapien.“
Die Basis
Eine der wichtigsten Fragen nach der
Diagnose ist „Was kann ich selbst
tun?“ Ernährung und Sport als Basis
werden von Dr. Hübner als sehr
positiv bewertet. Mit beiden Komponenten kann eine Verbesserung des
Wohlbefindens erreicht werden, ohne
dass Leistungssport betrieben werden
muss – jeden Tag ein schnellerer
Spaziergang ist zum Beispiel eine erste
Möglichkeit.
Was muss man beachten?
Bei den komplementären Therapien
sollte ebenso auf die Wirkung, mögliche Nebenwirkungen als auch die
Wechselwirkungen geschaut werden,
wenn ein Mittel neben einer Targeted
Therapie genutzt wird. Ein wichtiger
Punkt, der unbedingt zu beachten ist,
sind zudem die möglichen Kosten einer Therapie – bei horrenden Summen
sollte die Wirkung umso genauer hinterfragt werden. „Es ist wichtig, jedes
zusätzliche Mittel mit dem behandelnden Onkologen abzusprechen, damit
ungewollte Wechsel- und Nebenwirkungen verhindert werden können“
unterstrich Dr. Hübner.
Nahrungsergänzungsmittel
Die Einnahme von Kombipräparaten
ist kontraproduktiv, die gezielte Behandlung eines vorliegenden Mangels
an Nährstoffen ist nach Absprache mit
dem Onkologen aber sehr sinnvoll.
Vitamine
Die Therapie mit Vitamin C oder D
ist bis jetzt nur an einer kleinen Zahl
Patienten getestet worden. Hoch­
dosiertes Vitamin C könnte helfen,
jedoch ist es bis jetzt nur ein Labor­
experiment. Bei Vitamin D können
Menschen unterschiedlich reagieren,
jeder braucht wahrscheinlich eine andere Dosis. Vorsicht ist zudem geboten, da Vitamin D den Kalziumspiegel
erhöhen und auch zu Nierensteinen
führen kann. Daher ist eine Behandlung mit Vitamin D ohne medizinische Beratung nicht zu raten.
Spurenelemente
Bei einer Behandlung mit Selen kann
zur Abschwächung von Nebenwirkungen wie Lymphödemen genutzt
werden, jedoch gibt es keine speziellen
Untersuchungen, die einen Nutzen für
Nierenkrebs erforscht haben.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Es ist nicht sinnvoll sekundäre Pf lanzenstoffe in Tablettenform zu kaufen,
da sie nur in der Gemeinschaft wirken
und auch davon ausgegangen wird,
dass es 10 bis 20.000 verschiedene
sekundäre Pf lanzenstoffe gibt. Der Rat
der Expertin ist – wie auch zum Thema Flavonoide – das regelmäßige Essen von Obst. Zudem kann es möglich
sein, dass die hochwirksamen sekundären Pf lanzenstoffe in einer zu hohen
Dosis sogar schädlich sein können.
Vorsicht
Dr. Hübner betonte, dass beim Umgang mit Mistel, Thymus, Scutellaria,
Cimetidin und Cumarin aufgepasst
werden muss, da diese Substanzen erst
bei einer kleinen Anzahl von Patienten
innerhalb von Studien angewendet
worden sind.
Als völlig unwirksam gelten Vitamin
B17 (existiert nicht), bedenklich sind
die Verwendung von Heilpilzen, da
diese eine Immunstimulanz auslösen
können sowie Aminosäuren, die zum
Tumorwachstum führen können.
Wichtige Tipps zum Abschluss
„Eine wichtige Rolle kann die komplementäre Therapie bei der Behandlung von Nebenwirkungen der Targeted Therapien spielen“, so Dr. Hübner.
So kann z.B. Öl-ziehen mit Vitamin
E-haltigem Öl Linderung bei Problemen mit der Mundschleimhaut verschaffen. Zudem gibt es pf lanzliche
Mittel zum Wassertreiben sowie einfache Tipps: den Oberkörper hoch
lagern und Stützstrümpfe tragen.
Essentials:
bei komplementären Therapien
auf die Nebenwirkungen und
Wechselwirkungen achten
n Naturheilkunde kann Neben­
wirkungen der Target Therapien
abschwächen
n der Patient wird an der Therapie
beteiligt
n die Lebensqualität wird verbessert
n
Zum Weiterlesen:
Literaturtipp: Aloe, Ginkgo, Mistel & Co –
Ergänzende Wirkstoffe in der
Krebsbehandlung.
Dr. med. Jutta Hübner
(2009, Schattauer)
Seite 20
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Medizin im Fortschritt:
Klinische Studien und Ihre Bedeutung
Was sind klinische Studien, warum sind sie so wichtig
und was muss man als Patient dazu wissen?
In seiner Präsentation zu den Hintergründen von klinischen Studien erklärte
PD Dr. Manfred Johannsen, Facharzt an der Urologischen Klinik der Charité, in Berlin
nicht nur Fachbegriffe und Abläufe, sondern ging vor allem auch auf die ethischen
Richtlinien und die Bedeutung von klinischen Studien für Betroffene und den medizinischen Fortschritt ein.
Was sind klinische Studien? Eine
Antwort gibt die Definition „Die
Erforschung des Einf lusses einer medizinischen Behandlung auf eine Krankheit in einem kontrollierten experimentellen Umfeld am Menschen“,
die Dr. Johannsen den Zuhörern zu
Beginn mit auf dem Weg gab.
In der Praxis steckt dahinter ein großer Aufwand: Ein hohes Maß an wissenschaftlicher Expertise, Planung,
Erfüllung von regulatorischen Anforderungen und ethischen Grundsätzen
– die Aufzählung wäre sehr lange.
Es sind viele Schritte nötig bis
eine Studie starten kann
Bevor eine Studie beginnt, wird sie
sehr sorgfältig und nach strengen
Regeln geplant, um eine optimale
Durchführung zu gewährleisten.
Nach der Festlegung eines Studienprogramms erfolgt die Erstellung des
eigentlichen Studienprotokolls. Hier
wird von den Zielen, über das Studiendesign, den Ein- und Ausschluss­
kriterien, der Behandlung, Untersuchungen bis hin zur Art der Auswertung der gesamte Rahmen der Studie
detailliert festgelegt.
Erst nach der Genehmigung des Studienprotokolls durch die Behörden –
einem zum Teil sehr langwierigen
Prozess – kann die Patientenrekrutierung und damit die eigentliche Durchführung der Studie beginnen. Den
Abschluss bildet dann die statistische
Analyse aller Daten.
ETHIK groß geschrieben:
Ethische Grundlagen und
Voraussetzungen
Grundvoraussetzung für die Durchführung einer Studie ist, dass verschiedene, in verschiedenen Dokumenten
festgelegte, ethische Grundlagen erfüllt werden. Wichtigster Inhalt dieser
Grundsätze ist der Schutz des Patienten: Sie reichen vom alleinigen
Nutzen für den Patienten über die
Auf klärung, Einwilligung etc.
Die vollständige Einhaltung dieser
Grundsätze, die durch die Ethikkommission überprüft wird (ein Forum aus
Ärzten, Laien und Wissenschaftlern),
ist die Bedingung für die Bewilligung
der Studie und Veröffentlichung ihrer
Ergebnisse in Fachzeitschriften.
Studien und ihre Phasen
Bevor ein Medikament in die klinische Prüfung am Menschen gehen
kann, müssen Sicherheit und Verträglichkeit in Versuchen mit Zellkulturen
und im Tiermodell getestet werden.
Erst dann werden die sogenannten
klinischen Studien durchgeführt. Man
unterscheidet vier verschiedene Phasen, wobei jede Phase unterschiedliche
Aufgaben und Untersuchungsschwerpunkte als Ziel hat. Phase III - bei der
die Absicherung der Wirksamkeit,
Sicherheit und Unbedenklichkeit im
Vordergrund steht - ist dann die
ausschlaggebende Studie für eine mögliche Zulassung der Substanz. Dies
wird durch die entsprechenden
Gesundheitsbehörden bestimmt: In
Deutschland ist das Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte
(BfArM) zuständig, in Europa die
European Medicines Agency (EMEA)
und in den USA die Food and Drug
Administration (FDA).
Dr. Johannsen unterstrich abschließend
die Bedeutung von klinischen Studien
mit einem Dankeschön an die Teilnehmer „Klinische Studien schaffen
die Basis für neue Therapien – viele
von Ihnen wären heute sicherlich nicht
hier, ohne die auf Studien basierende
Zulassung bestimmter Medikamente.
Und einige von Ihnen haben eventuell
dazu beigetragen und so wieder anderen Betroffenen geholfen, in dem Sie
an klinischen Studien teilgenommen
haben.“
Einen ausführlichen Artikel zu den
Hintergründen, mit vielen
Erklärungen zu den Fachbegriffen,
Voraussetzungen und
verschiedenen Phasen von
klinischen Studien finden Sie im
WissensWert Nr.1 -Oktober 2008.
Sollten Sie diesen noch nicht
haben, kann er gerne bei uns
angefordert werden.
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Seite 21
Nierenzellkarzinom: Was gibt es Neues?
„Was gibt es Neues?“ war die übergeordnete Frage, die Dr. Johannsen von der Klinik für Urologie der Charité in Berlin – sowohl in Bezug auf
neue Therapien als auch aktuelle Studien – in seiner Präsentation beantwortete.
Zielstrukturen der molekularen
Therapie
„In der Behandlung des Nierenzellkarzinoms hat in den letzten Jahren
mit fünf neu zugelassenen TherapieSubstanzen regelrecht eine Revolution
stattgefunden – dies findet man in dieser Form bei keiner anderen Krebsart“
unterstrich PD Dr. Johansen die Entwicklung.
Die neuen molekularen Substanzen
wirken wie ein kleiner Schalter an
oder in der Zelle, wobei sie an verschiedenen Stellen ansetzen können
und dementsprechend auch unterschiedliche Wirkungsweisen haben.
Zu den bereits zugelassenen Substanzen
sind nun neue hinzugekommen, die
entweder in der Prüfung oder kurz vor
der Erhaltbarkeit in Deutschland sind.
nIn
der Gruppe der Multi- oder Tyrosinkinase-Inhibitoren mit den bereits bekannten Vertretern Sunitinib
und Sorafenib sind hier die in der
Prüfung befindlichen Substanzen
Axitinib und Pazopanib zu nennen.
Weitere sind das Gefitinib und
Lapatinib.
nBei
den mTOR Inhibitoren mit dem
bekannten Temsirolimus wird
Everolimus bald in Deutschland
erhältlich sein.
nBei
der Gruppe der außerhalb der
Zelle angreifenden Schalter, zu
denen der zugelassene VEGF-Antagonist Bevacizumab gehört, werden
die Substanzen Panitumumab,
Cetuximab und Erlotinib
untersucht.
Im Bereich der Erstlinientherapie gab
es zwar 2009 verschiedene neue
Daten, die größten Neuerungen gibt
es jedoch im Bereich der Zweitlinientherapie:
Zweitlinientherapie –
Was gibt es Neues?
Bisher gab es in der ZweitlinienTherapie den Tyrosinkinase-Inhibitor
Sorafenib als Behandlungsmöglichkeit.
Eine neue Substanz in dieser Therapielinie ist der mTOR Inhibitor Everolimus. Dieser wurde in der RECORD1 Studie auf seinen Benefit für Betroffene mit fortgeschrittenem Nieren­
zellkarzinom nach Versagen von
Sunitinib, Sorafenib oder beiden im
Vergleich zu einem Placebo überprüft.
Warum ist in diesem Fall das Placebo
gerechtfertigt? „In diesem Fall hatten
die Patienten zuvor bereits mindestens
eine andere Substanz erhalten, manche
wurden sogar mit zweien therapiert –
das heißt für diese Betroffenen war es
eine Drittlinien-Therapie. Für manche, die zuvor schon eine InterferonTherapie hatten, lag hier sogar eine
Viertlinientherapie vor. Das heißt, die
Grundvoraussetzungen waren so gemischt, dass ein Einsatz eines Placebos
nötig und gerechtfertigt war“ beleuchtete PD Dr. Johannsen diese Frage.
Aufgrund der Zwischenergebnisse
wurde durch die Empfehlung der
Zulassungsbehörden den Patienten des
Placebo-Arms bei Progress eine Behandlung mit Everolimus ermöglicht.
Im Rahmen der Studie wurde die
Wirksamkeit von Everolimus für alle
untersuchten Therapielinien nachgewiesen: Sowohl hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (4,9 Monate) als auch des Gesamtüberlebens
(14,8 Monate) und der Erhaltung des
Allgemeinzustandes konnten Vorteile
gegenüber der Placebo Behandlung
gezeigt werden. „Die Verträglichkeit
ist dabei gut, ähnlich der des Temsirolimus“, so Dr. Johannsen.
Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der
Daten der RECORD-1 Studie wurde
Everolimus unter dem Handelsnamen
Afinitor am 6. August 2009 zur Behandlung beim fortgeschrittenem Nierenzell­
karzinom nach Versagen von VEGFInhibitoren zugelassen.
Bitte finden Sie einen Bericht dazu auf
unserer Homepage.
Die Originalversionen der
internationalen
Therapieempfehlungen der EAU
und der NCCN finden Sie auf der
Homepage des Lebenshauses
Nierenkrebs zum Downloaden:
Euopean Association of Urology_
Richtlinien zur Behandlung von
NZK.pdf
Nat. Comprehensive Cancer
Network_Richtlinien zur
Behandlung von NZK.pdf
Seite 22
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Therapieempfehlungen Was gibt es Neues?
Wie äußern sich die Neuerungen jetzt
in den Therapie-Empfehlungen?
Wenige Änderungen gibt es bei der
Erstlinientherapie. Für die Wahl der
Therapie ist hier der Prognose-Faktor
entscheidend. Bei günstiger und intermediärer Prognose ist Sunitinib aber
auch Bevacizumab+IFN geeignet,
während bei einer ungünstigen Prognose das besser verträgliche Temsirolimus gute Wirksamkeit bewiesen hat.
Alternativ kann Sunitinitib als Einzelfallentscheidung in Betracht gezogen
werden.
In der Zweitlinientherapie haben viele
der Betroffenen bereits eine Zytokintherapie erhalten. Gemäß den Zulassungsempfehlungen kann hier eine
Therapie mit Sorafenib erfolgen,
wobei auch sekundäre Ergebnisse für
Sunitinib vorliegen. Bei Patienten die
bereits Sunitinib oder Bevacizu­
mab+IFN und im Einzelfall auch
Sorafenib erhalten haben, kann nach
der Zulassung Everolimus eingesetzt
werden. Wurde zuvor Temsirolimus
verabreicht, findet sich allerdings noch
ein Fragezeichen bezüglich der weiteren Behandlung.
Nach Therapie mit Sunitinib und
Sorafenib, also in der Drittlinie, kann
ebenfalls Everolimus als Therapie
verabreicht werden.
Studien - Was gibt es Neues?
„Es gibt nach wie vor viele offene Fragen, die im Rahmen von klinischen
Studien geklärt werden müssen, um so
neue Optionen für Patienten zu eröffnen“ begann Dr. Johannsen seine
Übersicht zu den aktuell laufenden
Studien.
Adjuvante Therapie
Eine adjuvante Situation ist dadurch
gekennzeichnet, dass noch keine Metastasen vorhanden sind – das Risiko
für Ihre Entstehung aufgrund verschiedener Parameter aber als äußerst
hoch eingeschätzt wird. Ziel einer adjuvanten, vorbeugenden Medikamentenverabreichung ist es daher das Metastasenbildungs-Risiko zu reduzieren.
Bisher waren diese Untersuchungen
für Nierenkrebs noch nicht erfolgreich. Entsprechend der Definition
einer adjuvanten Situation darf der
Zeitraum zwischen Operation und
Studienbeginn nicht zu hoch sein – in
der Regel sind dies 12 Wochen – da
sonst ist Möglichkeit erhöht ist, dass
sich in der Zwischenzeit Mikrometastasen gebildet hätten.
Bisher ist es der Standard in dieser
Situation keine weitere Therapie einzusetzen. Um nun zu vergleichen, ob
durch Verabreichung eines der systemischen Medikamente ein Vorteil für
die Patienten vorliegt, werden derzeit
sowohl Sunitinib (S-TRAC) als auch
Sorafenib (SORCE) oder beide
(ASSURE) gegenüber Placebo-Gabe
getestet. Dabei variieren allerdings die
Studiendauern erheblich von einem bis
zu drei Jahren.
Nr. 02 – September 2009
Erstlinientherapie
Bei den Erstlinientherapien werden
derzeit neben einem neuen potentiellen Therapie-Kandidaten vor allem
Sequenzen, Kombinationen und Veränderungen von Therapien oder deren
Einsatz beim nicht-klarzelligem Nierenzellkarzinom auf die Vorteilhaftigkeit für die Betroffenen geprüft.
nIn
der RCC Switch Studie wird verglichen, ob eine bestimmte und festgelegte Sequenz der Substanzen
einen Vorteil für den Patienten darstellt. Dabei wird entweder zunächst
Sunitinib gegeben und wenn dies
nicht mehr wirkt oder aufgrund der
Nebenwirkungen abgesetzt werden
muss, Sorafenib oder genau anders
herum. Bei dieser Studie sind alle
Tumorarten, nicht nur das klar­
zellige Nierenzellkarzinom mit
einbezogen.
nBei
der RECORD II Studie handelt
es sich um eine Kombinationsstudie
von Everolimus mit Bevacizumab
gegenüber der Standardtherapie
Bevacizumab mit Interferon. Dabei
werden also zwei verschiedene
Wirkmechanismen kombiniert.
Everolimus ist dabei sehr gut mit der
„nicht-mTOR“ Klasse der Therapien zu kombinieren, da eine Summierung von Nebenwirkungen nicht
so stark zu befürchten ist.
nIn
der COMPARZ Studie, einer
Vergleichsstudie, soll beantwortet
werden, ob die neue, noch in der
Prüfung befindliche Substanz
Pazopanib gegenüber Sunitinib
einen Vorteil für die Patienten
darstellt.
Nr. 02 – September 2009
nDie
BevLin Studie, einer einarmigen
Studie, hinterfragt die dem Bevazizumab in Kombination beigegebene Interferon Dosis und soll klären, ob einer niedrigen Dosis der
Vorzug zu geben ist.
nDie
CESAR Studie ist speziell an
die Therapie des nicht klarzelligen
Nierenzellkarzinom – also für das
papillläre, sarkomatoide oder weitere
Subtypen – adressiert. Bisher scheint
es so, dass alle zugelassenen Medikamente auch beim papillären Nierenzellkarzinom wirken, genaue Daten
liegen aber nicht vor. In diesem Fall
wird nun die Wirksamkeit von
Temsirolimus oder aber Sunitinib
untersucht.
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Zweitlinientherapie
Everolimus wird ab diesen Jahr auf
dem Markt sein, womit eine deutliche
Lücke gefüllt wird. Allerdings müssen
in diesem Therapiebereich nach wie
vor andere Optionen unter anderen
gegebenen Voraussetzungen überprüft
werden.
nDie
Studie Wyeth 404 hinterfragt,
welche Zweittherapie nach Sunitinib
besser ist: Verglichen wird dabei die
Wirkung von Temsirolimus gegenüber Sorafenib. Voraussetzung zur
Teilnahme an dieser Studie ist, dass
außer Sutent zuvor keine weitere
Therapie durchgeführt wurde.
nÄhnlich
verhält es sich in der AXIS
Studie, wobei hier die Wirksamkeit
von Axitinib – ebenfalls eine neue
in der Untersuchung befindliche
Substanz – gegenüber Sorafenib
verglichen wird. Die Kriterien sind
in diesem Fall weiter gefasst: Hier ist
eine Einschluss sowohl von Patienten die nach Sunitinib oder
Temsirolimus oder Bevazizumab
oder Immuntherapie einen Progress
zeigten möglich.
nREACT,
eine Phase IV Studie ist
eine Art Zusatzüberprüfung des
bereits in seiner Wirksamkeit
bewiesenen Everolimus.
Demgemäß wird hier auch kein
Vergleich durchgeführt.
Seite 23
Essentials:
Neue Substanzen ➧ neue
Therapie-Empfehlungen in der
Zweitlinientherapie
Neu: Nach Sunitinib oder
Bevacizumab+IFN:
Everolimus
Neu: Nach Sunitinib und
Sorafenib:
Everolimus
Klinische Studien:
Adjuvante Studien: Vorbeugende
Therapie, um Risiko der Metastasenbildung zu reduzieren:
S-TRAC, SORCE, ASSURe
Erstlinien-Studien: Untersuchung
von neuen Therapie-Substanzen
(Pazopanib, COMPARZ), Sequenzen (RCC switch), Kombinationen
(RECORD II), Veränderungen
(BevLin), Therapie-Einsatz beim
nicht-klarzelligem Nierenzellkarzinom (CESAR)
Zweitlinien-Studien: Therapievergleichende Studien
(Wyeth 404, AXIS) und Zusatz­
überprüfungen (REACT)
Seite 24
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Nierenkrebs und Sport
Hilfe bei der Krankheitsbewältigung?
Dr. Marcus Bernhörster – Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institut für
Sportwissenschaften der Universität Frankfurt – hielt einen kompakten Vortrag
über die positive Wirkung von Sport bei der Krankheitsbewältigung.
Es gibt verschiedene Studien, die sich
damit beschäftigen, ob Sport das Rezidivrisiko senken kann oder auch wie
Sport, einem onkologischen Patienten
unter Therapie hilft. Bei diesen Studie
ist ein Vergleich aber schwerer als in
Medikamentenstudien, denn entweder
möchte ein Patient aktiv werden oder
eben nicht – ein Vergleichsarm ist hier
nicht möglich.
Es wurde bereits herausgefunden, dass
das Rezidivrisiko nach sechs Mal 30
Minuten leichter körperlicher Aktivität
in der Woche verringert wird. Warum
dies so ist, konnte aber noch nicht
geklärt werden. „Es kann an der positiven Wirkung für das cardiovaskuläre
System liegen, aber auch an der positiven Wirkung auf verbliebene
Tumorzellen oder an der vermehrten
Aufnahme von Sauerstoff “, so
Dr. Bernhörster.
Während der durchschnittliche Herzschlag bei einem gesunden Menschen
bei 80 Schlägen pro Minute liegt,
erhöht sich dieser unter Anstrengung.
Je häufiger die Person nun trainiert,
desto mehr Sauerstoff wird aufgenommen und das Herz muss nun weniger
Herzschläge durchführen. Somit kann
auch im Ruhezustand die Herzfrequenz auf 60 Schläge pro Minute
gesenkt werden.
In Frankfurt am Main gibt es eine
erste Studie im Bereich der sportlichen
Niedrigleistung. Das interdisziplinäre
Team möchte mit diesem Programm
zum Beispiel das Problem der Fatigue
in den Griff bekommen. Hierbei soll
der Körper wieder zu Kräften kommen. Trainiert wird im aeroben
Bereich (muskuläre Energiebereitstellung kann mittels ausreichender Sauerstoffversorgung erfolgen) bei gezieltem
Muskeltraining. „Dazu muss kein
Hochleistungssport betrieben werden,
sondern ein leichter Ausdauersport –
je nach Vorlieben – Nordic Walking,
Schwimmen oder Radfahren“ betonte
Dr. Bernhörster.
Je nach Trainingstyp kann so ein Forschungsprojekt das Mittel der Wahl für
den Einzelnen sein, für einen Anderen
ist es das Training alleine, mit Freunden oder dem Partner. Das Wichtigste
ist nur, dass man bei der sportlichen
Bewegung bleibt und versucht zwei bis
drei Mal für jeweils 30 bis 60 Minuten
sich zu betätigen.
Essentials:
Sport tut gut und macht Mut
Ziel von Sport ist die Belastung
von Erkrankung und Therapie
durch regelmäßige sportliche
Betätigung aktiv zu überwinden
und mit erhöhter Kondition und
Kraft für den Alltag die Lebensqualität zu verbessern
n eine patientengerechte, regel­
mäßige sportliche Betätigung
kann die Verträglichkeit der
Krebsbehandlung verbessern
n es muss kein Hochleistungssport
sein – jeden Tag ein Spaziergang
im Rahmen der Möglichkeiten,
kann zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen
n
n
Zum Weiterlesen:
Besuchen Sie doch die Homepage
der Stiftung Leben mit Krebs
www.stiftung-leben-mit-krebs.de
oder melden Sie sich telefonisch
0611-3608023
Die Stiftung Leben mit Krebs hat
es sich zur Aufgabe gemacht
Netzwerke und therapieunterstützende Projekte zu entwickeln, zu
fördern und umzusetzen mit dem
Ziel, die Lebensqualität von
Krebspatienten entscheidend zu
verbessern.
Sport zum Leben
Bewegungstherapeutisches Kurs­
angebot für onkologische Patientinnen
und Patienten
Ansprechpartner:
Herr Prof. Dr. Dr. W. Banzer /
Dr. M. Bernhörster
Tel.: 069-79824583
Veranstalter: Institut für Sportwissenschaften Abteilung Sportmedizin der
Goethe-Universität Frankfurt
Monozentrische Studie an der Charité
in Berlin; „Auswirkung von körperlicher Aktivität auf die Endothel- und
Herzfunktion von Patienten mit Nierenzellkarzinom unter Therapie mit
einem Tyrosinkinase-Hemmer (Sunitinib)“
Ansprechpartner:
PD Dr. Fernando C. Dimeo
Charité Universitätsmedizin Berlin
Bereich Sportmedizin
Tel. 030-84452098
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Seite 25
Krankheitsbewältigung
Möglichkeiten psychoonkologischer Unterstützung
Den verschiedenen Möglichkeiten der psychoonkologischen Unterstützung
widmete sich Ursula Nowak – Dipl.- Psychologin, Heilpraktikerin und Psychoonkologin
– aus Bochum.
Welche Anliegen, Wünsche und
Ziele haben Betroffene nach ihrer
Diagnose?
Da die Diagnose eine schwere Krise
auslösen kann und somit das alte Leben meist nicht mehr „funktioniert“,
möchten die meisten Betroffenen lernen, ihre eigenen Kräfte zu mobilisieren. Zudem kann der Wunsch bestehen, aus der Erkrankung heraus, Veränderungen im Leben herbeizuführen
– das Leben neu zu gestalten – und die
Krankheit aktiv anzunehmen.
Möglichkeiten und Vorteile
eines ressourcenorientierten
Verhaltens
Die psychoonkologische Betreuung
kann für Betroffene ein neutraler
Beistand sein, die Möglichkeit bieten
Ressourcen wieder verfügbar zu
machen und alltagstaugliche Hilfe zur
Selbsthilfe geben. Zudem kann die
Lebensenergie gestärkt werden.
Kann psychologische
Unterstützung wirklich nützlich
sein?
Ursula Nowak kam in ihrem Vortrag
auch auf Studien zu sprechen, die die
positive Wirkung verschiedener Arten
psychologischer Unterstützung untersucht haben. Durch den psychologischen Beistand kann eine soziale
Isolierung verhindert werden und die
Lebenszufriedenheit trotz Erkrankung
erhöht werden.
Wie sieht die ideale
Unterstützung aus?
„Jeder, der sich professionelle Unterstützung sucht, sollte besonnen wählen. Ein Augenmerk sollte sowohl auf
die Wahl der „passenden“ Person –
ob Therapeut oder Berater – und der
„richtigen“ Arbeitsweise – erzielte
Wirkung sowie Zeitaspekt – gelegt
werden“, so Ursula Nowak zum
Abschluss ihres Vortrages über die
Möglichkeiten der psychoonkologischen Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung.
Essentials:
Psychoonkologie bietet
professionelle Unterstützung,
die „sich lohnt“
für den Betroffenen selbst, der
sich ohne Rücksichtnahme auf
das Gegenüber „Luft verschaffen“
kann
n für den/die Begleiter, die direkt
und indirekt entlastet werden
n als Unterstützung für den medizinischen Behandlungsprozess, der
die Mitverantwortung und aktive
Mitarbeit des Betroffenen
erfordert.
n
Zum Weiterlesen:
Literaturtipp: Den Krebs bewältigen und einfach
wieder leben,
Tanja Diamantidis
(2004, Trias-Verlag)
Internet: Deutsche Arbeitsgemeinschaft für
Psychosoziale Onkologie e.V.
www.dapo-ev.de
(Adressübersicht)
Seite 26
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Services für Patienten und Begleiter:
Neu: „Das Lebenshaus Experten-Telefon“
Liebe Patienten und Begleiter
– liebe Mitglieder, Interessenten
und Freunde des Lebenshauses!
Die aktuelle, verständliche und korrek­
te Information von Betroffenen ist von
Beginn an eines der wesentlichen Ziele
des Vereins „Das Lebenshaus e.V.“
Und da nicht alle Betroffenen
Internet-Zugang haben oder zu Ver­
anstaltungen kommen können, sind
wir immer wieder bemüht alternative
Informationswege zu finden. Heute
möchten wir Sie einladen, an einer
neuen Form der Information und
Kommunikation für NierenkrebsBetroffene teilzunehmen:
Dem Lebenshaus Experten-Telefon.
Künftig werden monatlich Nierenkrebs-Experten zu ausgewählten Themen über das Telefon referieren und
Ihre Fragen beantworten. Den Auftakt
und eine Art „erster Testbetrieb“ soll
folgendes Angebot bilden:
Die genauen Termine und Referenten
finden Sie aktuell angekündigt auf der
Homepage des Lebenshauses Nierenkrebs (www.lh-nierenkrebs.org)
Lebenshaus Experten-Telefon (Auftakt):
„Die Operation bei Primärtumor und Metastasen“
Am: Freitag, 09. Oktober 2009
Um: 18:00 bis 18:25 Uhr: Vortrag am Telefon
18:25 bis 19:00 Uhr: Ihre Fragen
Mit: PD Dr. Thomas Steiner, Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Urologie
Themenbereich: Operative Therapien
Thema: Chirurgische, minimal-invasive und alternative Therapien
Dialoggruppe: Die Veranstaltung wendet sich an neu diagnostizierte Patienten, die einen
ersten umfassenden Überblick bekommen möchten oder an Betroffene,
die ihr Basiswissen einfach gerne mal wieder auffrischen möchten.
Eine Vorschau und die Themen im Laufe des Jahres:
Oktober
Oktober
Oktober
November
November
November
Dezember
Die Operation bei Primärtumor und Metastasen
Medikamentöse Therapien: Den Krebs gezielt angreifen
Teil 1: Sunitinib, Sorafenib, Bevacizumab
Medikamentöse Therapien: Den Krebs gezielt angreifen
Teil 2: Temsirolimus, Everolimus
Therapie- und Nebenwirkungs- Management bei Target-Therapien
Neue Substanzen mit Potential
Naturheilkunde für Patienten mit Nierenkrebs: Komplementär,
alternativ oder überflüssig
Krankheitsbewältigung: Möglichkeiten psychoonkologischer Unterstützung
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
So funktioniert die Teilnahme:
So wählen Sie sich ein
Zum angegebenen Termin und der
Startzeit wählen Sie sich bitte von
einem beliebigen Telefon (Einwahlnummern und Kosten siehe unten) in
den Vortrag ein. Sie werden dann von
einer Stimme gebeten den folgenden
Zugangscode (844448) über Ihre
Telefontastatur einzugeben. Sie
betreten damit telefonisch den Vortrags-/Konferenzraum.
Aus Deutschland:
Tel.: 01803-003332
(0,09 € / Min. aus dem dt. Festnetz)
Für Preise aus dem Mobilfunknetz,
fragen Sie bitte Ihren Anbieter.
So läuft die Veranstaltung ab
Sie sind als Teilnehmer des Vortrages/
der Konferenz generell „stumm geschaltet“, d.h.: Sie werden nicht von
den anderen Teilnehmern gehört.
Damit werden Störgeräusche minimiert und ein Chaos bei möglichen
Fragen vermieden.
Notieren Sie während des Vortrages
Ihre Fragen; diese können Sie im Anschluss an den Vortrag stellen. Um
eine Frage anzumelden, drücken Sie
bitte die Taste 1 an Ihrem Telefon dann erhält der Moderator der Konferenz einen Hinweis auf Ihre Frage und
kann Sie entsprechend der Reihenfolge auffordern Ihre Frage zu stellen.
Sie hören dann eine kurze Ansage,
dass Sie nun von den anderen Teilnehmern gehört werden: Nun können
Sie Ihre Frage stellen. Falls Ihre Frage
in der Zwischenzeit bereits beantwortet wurde, können Sie Ihre Meldung
mit der Taste 0 wieder zurücknehmen.
Aus Österreich:
Tel.: 0900-000234
(0,19 € / Min. aus dem Festnetz)
Für Preise aus dem Mobilfunknetz,
fragen Sie bitte Ihren Anbieter.
Wichtig: Sie brauchen nicht die
deutsche Ländervorwahl zu wählen,
bitte verwenden Sie genau die
genannte Nummer.
Aus der Schweiz:
Tel.: 0900-354045
(0,24 € / Min. aus dem Festnetz)
Für Preise aus dem Mobilfunknetz,
fragen Sie bitte Ihren Anbieter.
Wichtig: Sie brauchen nicht die
deutsche Ländervorwahl zu wählen,
bitte verwenden Sie genau die
genannte Nummer.
Noch einige Hinweise
nDie
hier angegeben Kosten je Minute trägt jeder Teilnehmer - über seine eigene Telefon-Rechnung. Sie
stellen die Kosten des Providers dar,
der die Konferenz/den Vortrag
anbietet und technisch betreut.
Weder Der Verein „Das Lebenshaus
e.V.“ noch die Nierenkrebs-Experten sind in irgendeiner Weise an
diesen Einwahlgebühren beteiligt
bzw. profitierten davon.
Seite 27
nDie
Veranstaltungen der Reihe
„Das Lebenshaus Experten-Telefon“
werden grundsätzlich vom Verein
„Das Lebenshaus e.V.“ elektronisch
aufgenommen bzw. mitgeschnitten.
Ziel hierbei ist es, das Expertenwissen zu gewinnen und – auch auszugsweise – über diverse Informationsmedien auch anderen Betroffenen
zur Verfügung zu stellen. Das kann
unter Umständen bedeuten, dass die
Vortragveranstaltungen als OriginalAudio-Dateien im Internet publiziert werden. Alle teilnehmenden
Referenten/Experten und alle Anrufer erklären sich bei Teilnahme/
Einwahl automatisch damit einverstanden. Sollten Sie nicht wollen,
dass Ihr Name/Ihre Erkrankung
öffentlich wird, empfehlen wir
dringend, Ihre Frage – während der
Telefon-Veranstaltung – ohne
Nennung Ihres Namens zu stellen.
nDa
wir die Zeit der Experten bei
einem solchen Angebot für alle Teilnehmer optimal nutzen möchten,
bitten wir Sie sich bei Ihren Fragen
auf allgemein interessante Aspekte
zu konzentrieren. Gegenstand der
Experten-Telefone sollten nicht
Schilderungen eigener Erkrankungsverläufe und spezifische Fragen hierzu sein. Für diese Situationen und
Fragen können Sie Mo. bis Fr. von
9:00 bis 17:00 unser LH-Team unter
0700-4884-0700 erreichen. Wir
leiten gerne Ihre Fragen an die
Experten weiter oder stellen den
Kontakt für eine Zweitmeinung her.
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Services für Patienten und Begleiter
Neu: Das Lebenshaus Mailsystem
mittels Google-Gruppen
Was ist das Mailsystem?
Ganz einfach beschrieben: Die elektronische Post des Lebenshauses für die
unterschiedlichen Erkrankungen: Nur
für Sie, die Patienten und Begleiter
(Angehörige) des Lebenshauses! Nach
Anmeldung haben Sie als Betroffene/r
die Möglichkeit, e-Mails mit Ihren
Fragen, Problemen, Wünschen, Erfahrungen – über eine zentrale MailAdresse – an alle anderen Teilnehmer
der Gruppe zu senden. So findet ein
reger Informations- und Erfahrungsaustausch per Tastatur und MouseKlick statt. Sie erhalten einerseits
Praxis-Erfahrungen von Mit-Betroffenen und anderseits die aktuellsten
Informationen über Therapien, Studien, etc. Darüber hinaus, werden Sie in
vielen „Mutmacher- Mails“ das Motto
der Lebenshaus-Gemeinschaft spüren:
„Denn niemand ist allein…“
Wie funktioniert das und was sind
Google-Gruppen?
Eine Google-Gruppe funktioniert
nach dem folgenden Prinzip:
njeder Nutzer kann Anfragen per
E-Mail an eine zentrale
E-Mailadresse schicken,
ndiese Anfrage wird dann an alle
Nutzer des Mailsystems verteilt
nalle anderen Teilnehmer an der
Google-Gruppe können auf diese
Anfrage reagieren, indem Sie
wiederum eine E-Mail an die
zentrale E-Mailadresse schicken
nEs müssen keine spezielle Kenntnisse/Fähigkeiten/Programme
vorhanden sein, die einzige Voraussetzung ist eine funktionierende
E-Mailadresse.
Die Sicherheit der persönlichen Daten
wird dabei von Google garantiert.
Inhaltlich wird jede Gruppe von mindestens einem erfahrenen Experten aus
dem Lebenshaus “begleitet”. Damit
ist gemeint, dass der Experte die Mails
auch bekommt und bei unvollständigen oder falschen Informationen
korrigierend eingreift.
Anmeldung bei einer
Google-Gruppe
Um die Privatsphäre der Gruppenmitglieder zu wahren, ist eine Anmeldung
an der Google-Gruppe nur persönlich
möglich.
nEntweder Sie nutzen das Kontaktformular auf der Internetseite des
Lebenshauses
www.lh-nierenkrebs.org oder
nsie schreiben uns eine E-Mail mit
Ihrem Namen, Ihrer Adresse und
Ihrem Status (Patient, Begleiter oder
interessierter Mediziner) an:
[email protected]
Nachdem wir Ihre Daten bekommen
haben, nehmen wir Sie in die GoogleGruppe auf und Sie erhalten dann eine
E-Mail mit einem Link. Erst durch
dessen Bestätigung werden Sie endgültig in die Google-Gruppe aufgenommen. So wird verhindert, dass ein
Fremder uns Ihre E-Mail Adresse
mitteilt und Sie dann ungewollt die
Nachrichten bekommen. Und wenn
Sie das System nicht länger nutzen
wollen, schicken Sie bitte eine
Nachricht mit dem Betreff:
„Liste: Abmeldung von der Liste“ an
[email protected].
Regeln der Google-Gruppe
Um den Missbrauch der GoogleGruppen zu verhindern, gibt es einfache Spielregeln: So sind z.B. politische, religiöse, werbliche, verkaufende oder diskriminierende Äußerungen
untersagt: Das System soll nur zum
Austausch, rund um die Erkrankung
unter Betroffenen, dienen!
Auf der Homepage des Lebenshauses
Nierenkrebs finden Sie genauere
Informationen zu allem was von Interesse ist: Noch mehr über die Hintergründe, eine genaue Anleitung zur
„Anmeldung bei Google“ und wie
funktioniert es, oder auch warum wir
Google nutzen, Bedienungshinweise,
die E-Mail-Etikette oder auch
„NETIKETTE“ und ganz wichtig Das Kontaktformular!
Und bei weiteren Fragen:
Melden Sie sich einfach bei
Kai Pilgermann unter:
[email protected]
Also: Einfach das Kontakt­
formular ausfüllen oder eine
e-Mail an uns schreiben und
dann die vielfältigen Möglichkeiten des Mailsystems nutzen!
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
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Mutmacher gesucht
Das erste Mutmach-Buch
für Nierenkrebs 2010
„Vielen Dank für das Mutmach-Buch 2009. Ich habe angefangen zu lesen
und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. *** Ganz herzlichen Dank
für die Übersendung des Mutmach-Buches: Es hat meiner Frau und mir
viel gegeben – plus wieder einmal die Erkenntnis, dass GIST eben nicht
gleich GIST sind. *** Vielen Dank für die schönen Kalendermotive und
Sprüche. Sie kamen an einem trüben Tag bei mir an, und ich habe mich
sehr darüber gefreut. *** Es ist so schön geworden und hat uns beide
so bewegt - es stockt einem nicht nur einmal der Atem und es gibt
nicht nur einmal Tränen! *** Nachdem ich das alles gelesen hatte,
habe ich den Entschluss gefasst, mich ebenfalls hinzusetzen und meine
Geschichte zu schreiben. Ich denke – ich habe anderen Patienten einiges mitzuteilen – von Seiten der medizinischen Erfahrungen – aber auch zum Thema
Mut und Krankheitsbewältigung.“
Diese und weitere tolle Aussagen
haben wir zum GIST Mutmach-Buch
2009 erhalten.
Solche Reaktionen sind wichtig für
unsere Arbeit als Gemeinschaft zur
Unterstützung von Betroffenen mit
GIST, Sarkomen und Nierenkrebs,
denn sie zeigen uns, dass bestimmte
Maßnahmen richtig und wichtig sind,
Ihnen – den Betroffenen – und Ihren
Angehörigen wirklich zu helfen.
Nun möchten wir Sie – Betroffene mit
Nierenkrebs – auch auffordern mitzumachen! Sie haben es ja jetzt gelesen:
es ist gar nicht sooooo schwer, seine
persönliche Geschichte aufzuschreiben.
Also: Nehmen Sie sich doch etwas
Zeit und etwas Mut – und schreiben
Sie anderen Mut. Das Mutmach- Buch
2010 sollte persönliche Geschichten
von Menschen erzählen – die ihren
Weg gefunden haben, das Leben mit
Nierenkrebs zu meistern – die ihre
Erfahrungen teilen und anderen damit
Mut machen!
Schreiben Sie anderen Mut!
Jede Geschichte ist einzigartig – wir
alle können noch viel voneinander
lernen! Jeder von uns schöpft aus
anderen Quellen Kraft und Mut.
Egal, ob Sie Patient oder Begleiter sind
– das Buch sollte möglichst viele,
verschiedene Wege zeigen, die zum
gleichen Ziel führen: Ein lebenswertes
Leben – trotz Nierenkrebs.
Ihr Bericht sollte – wenn möglich
– aus folgenden Teilen bestehen:
■
■
■
Ein kurzes „Autorenprofil“ in
Tabellenform
Ihre „sachliche“ Patientengeschichte
als Text (max. 2 DIN A4-Seiten)
Ihre „emotionale“ Patienten­
geschichte als Text
(max. 2 DIN A4-Seiten)
Ganz wichtig:
Niemand muss Schriftsteller sein,
um mitzumachen!
Ihren Bericht schicken Sie bitte bis
zum 5. Oktober 2009 an:
Das Lebenshaus
Usa-Str. 1
61231 Bad Nauheim
[email protected]
Spendenaufruf
Um das Mutmach-Buch zu realisieren,
haben viele Betroffene gespendet.
Vielen Dank dafür! Auch das ist
wichtig! Nur mit den nötigen Finanzmitteln können wir solche Projekte
und Maßnahmen auch finanzieren.
Wenn Sie das Projekt Mutmach-Buch
Nierenkrebs 2010 unterstützen
möchten, dann spenden Sie bitte an:
Dresdner Bank Bad Nauheim
BLZ: 513 800 40
Konto: 01 30 52 07 00
Stichwort: Mutmach-Buch
Nierenkrebs
Und nun? Ran an den Stift, die
Schreibmaschine oder den PC!
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Unterstützen Sie unsere Arbeit!
Werden Sie Mitglied!
Oder unterstützen Sie die Arbeit Ihres Lebenshaus
durch eine Spende:
Dresdner Bank Bad Nauheim
BLZ: 513 800 40
Konto: 0130520700
Nr. 02 – September 2009
WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Seite 31
Antrag auf Mitgliedschaft
❏ Ja, ich möchte „Das Lebenshaus e.V.“ (Amtsgericht Friedberg/Hessen – VR 1152) gern unterstützen und beantrage gemäß
Satzung des gemeinnützigen Vereins (§3 Punkt 2) die Mitgliedschaft.
Mitgliedsbeitrag – zur Auswahl
❏ 30,- Euro Jahres-Mitgliedsbeitrag (Mitgliederbeschluss 24. Juni 2003)
❏ 50,- Euro Jahres-Mitgliedsbeitrag
❏ _______ Euro freiwillig höherer Jahres-Mitgliedsbeitrag
❏ Ich beantrage beim Vorstand die beitragslose Mitgliedschaft aus ganz besonderem Grund:
...................................................................................................................................................................................................
...................................................................................................................................................................................................
Name:.......................................................................................... Vorname:...............................................................................................
Straße/Nr.:................................................................................... PLZ / Ort:...............................................................................................
Ort:.............................................................................................. Land:......................................................................................................
Telefon:........................................................................................ Telefax: .................................................................................................
Mobil:.......................................................................................... E-Mail:...................................................................................................
Beruf:........................................................................................... Geb.-Datum: .........................................................................................
Nierenkrebs seit:.......................................................................... Behandlung in :......................................................................................
Ich bin:
❏ Patient/in
❏ Begleiter/in
❏ Sonstige/r
Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch Lastschriften
Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie (Das Lebenshaus e.V. sowie das vom Verein bevollmächtigte Kreditinstitut) widerruflich, die von
mir/uns zu entrichtenden Zahlungen wegen Förder-Mitgliedschaft im Verein „Das Lebenshaus e.V.“ in Höhe von
❏ 30 Euro / in Worten – dreißig/00
❏ 50 Euro / in Worten – fünfzig/00
❏ ______Euro / in Worten – ..................................................../00
(Zutreffendes bitte ankreuzen bzw. eintragen!)bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos:
Inhaber:....................................................................................... Kto-Nr.:..................................................................................................
Bankleitzahl: . .......................................................................................
bei Institut:............................................................................................
. .............................................................................................................
. ............................................................................................................. (genaue Bezeichnung des kontoführenden Instituts)
durch Lastschrift einzuziehen. Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden
Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Teileinlösungen werden im Lastschriftverfahren nicht vorgenommen.
Ort, Datum
Unterschrift(en)
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WissensWert für Nierenkrebs-Betroffene
Nr. 02 – September 2009
Das Lebenshaus – Überblick
„Das Lebenshaus e.V.“ ist die Patientenorganisation für Betroffene, Familie und medizinische Fachkräfte mit bestimmten seltenen
soliden Tumoren wie GIST, Sarkomen und Nierenkrebs. Die wesentlichen Aufgabenbereiche des Lebenshauses sind: n Betroffene
informieren n Interessen vertreten n Behandlung optimieren n Forschung unterstützen n Hoffnung geben. Der gemeinnützige
Verein arbeitet professionell mit medizinischen Fachkräften, der forschenden Pharmaindustrie und anderen Patientenorganisationen
weltweit zusammen, um das Bestmögliche für die Betroffenen und ihre Familien in den jeweiligen Indikationen zu erreichen.
Das Lebenshaus ist eine gemeinnütziger Non-Profit Verein, ohne Einflussnahme Dritter. Er finanziert sich durch Fördermitgliedschaften, Privatspenden, Firmenspenden, Sponsoring, Benefizaktivitäten sowie Mitarbeit in EU-geförderten Projekten.
Status: Gemeinnütziger Verein, gegründet am 24. Juni 2003 (14 Gründungsmitglieder),
eingetragen unter VR 1152 im Vereinsregister des Amtsgerichts Friedberg/Hessen.
Finanzierung:
Durch Mitgliedsbeiträge (ab 30,– EUR pro Jahr), Privat- und Firmen-Spenden (abzugsfähig),
Sponsoring und Benefizaktivitäten.
Spenden/Sponsoring Nierenkrebs: Initial: Bayer Healthcare, Leverkusen
Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe
2008: Wyeth Pharma GmbH, Münster
2009: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Spenden/Sponsoring GIST: Initial: Novartis Oncology, Nürnberg
2005: Novartis Oncology, Wien
2005: Pfizer Oncology, Karlsruhe
Spenden-/Bankkonto: Dresdner Bank Bad Nauheim
BLZ: 513 800 40 · Konto: 01 30 52 07 00
Vorstand: 1. Vorsitzende – Frau Karin Pelzing, Bochum (verstorben)
Stellv. Vorsitzende – Frau Christel Jäger-Freysoldt, Köln
Kassenwart – Herr Kai Pilgermann, Wesel
Schriftführerin – Frau Stefanie Peyk, Berlin
Vereinssprecher – Markus Wartenberg
Bereichsleitung Nierenkrebs: Dr. Marion Beier
Vereinsadresse: Das Lebenshaus e.V.
Usa-Strasse 1, D-61231 Bad Nauheim
Tel.: + 49 (0) 700 5885 0700
www.daslebenshaus.org
Mitgliedschaften bei: Mailadressen:
Allg. Informationen/Anfragen Bereich Nierenkrebs Bereich GIST GIST in der Schweiz: Helga Meier Schnorf Web-Auftritt, LH-Mailsystem ECPC = European Cancer Patient Coalition (www.ecpc-online.org)
Member of the Global GIST-Network (www.globalgist.net)
Founding member of Sarcoma Patients EuroNet Assoc. (SPAEN)
Partner des EU-geförderten Netzwerkes CONTICANET.EU
Partner des EU-geförderten Netzwerkes RARECARE
Impressum und Disclaimer:
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Dieser Infobrief WissensWert ist ein kostenloses Informationsangebot des Lebenshauses –
der Gemeinschaft zur Unterstützung von Betroffenen mit Nierenkrebs (V.i.S.d.P. Dr. Marion Beier)
Umfang: 32 Seiten, DIN A4, Druck: 2-farbig – 900 Exemplare sowie als Acrobat-PDF
Verteilung: Per Post, per Mail, als Download unter www.lh-nierenkrebs.org
ACHTUNG! Wir sind Patienten, Angehörige, Redakteure und freiwillige Mitarbeiter – keine Ärzte! Die Informationen dieses Infobriefes
dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.
Wir haben versucht, diesen Infobrief mit größtmöglicher Sorgfalt zu erstellen – dennoch sind Irrtümer und Änderungen möglich.
Das ist menschlich! Hierfür übernehmen Herausgeber, Vorstand, Vereinssprecher, Redakteure, Fremd-Autoren und Gestalter keine
Haftung. Sollten Sie Irrtümer und Änderungen finden, bitte machen Sie die Redaktion unmittelbar darauf aufmerksam:
[email protected] – Vielen Dank!
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