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Schädlinge im Altbau
Diebskäfer (Ptinidae)
Die Diebskäfer bilden eine eigene Familie innerhalb der vorratsschädigenden Käferarten.
Diebskäfer sind mit ca. 32 Arten in Mitteleuropa verbreitet. Einige Arten wurden durch den Menschen verschleppt und treten heute kosmopolitisch auf. Weltweit wurden über 600 Arten beschrieben. Bei den Diebskäfern handelt es sich um kleine, unscheinbare Käfer, deren Körperlänge nur selten 2-5 mm überschreitet. Manchmal ist der Körper gestreckt, häufiger jedoch
rundlich gewölbt, was ihnen dann ein spinnenartiges Aussehen verleiht. Die Fühler sind 11gliedrig, meist lang fadenförmig und bei den Männchen länger als bei den Weibchen.
Sowohl die Larven als auch die erwachsenen (adulten) Käfer ernähren sich von tierischen und
pflanzlichen Überresten, von Früchten, Textilien, Wolle und toten Insekten. Oft haben sie ein nur
geringes Feuchtigkeitsbedürfnis und entwickeln sich in trockenen Materialien. Aufgrund dieser
Fähigkeit sich an trockenen Materialien zu entwickeln, spielen vor allem Messingkäfer und
Kugelkäfer als Insekten, die häufig in Altbauten auftreten, eine große Rolle. Aus diesem Grund
werden sie in dieser Kurzbetrachtung an den Anfang gestellt.
Messingkäfer (Niptus hololeucus)
Die Messingkäfer gehören zur Familie der Diebskäfer und dürften ursprünglich im Gebiet des
Schwarzen Meeres beheimatet gewesen sein und sind heute weltweit verbreitet. Das typische
Erkennungsmerkmal dieser Käfer ist der kugelige Körper mit einer starken messingfarbenen
Behaarung.
Messingkäfer
5 mm
Messingkäfer sind typische Altbauschädlinge, wobei es oft nach Sanierungs-, Renovierungsoder Umbaumaßnahmen zu einem massenhaften Auftreten der Käfer kommen kann. Häufig
wurden diese Gebäude in der Vergangenheit landwirtschaftlich genutzt oder es wurden in ihnen
Lebens- oder Futtermittel gelagert oder verarbeitet.
Besonders gehäuft treten diese Käfer in Fachwerkhäusern mit Lehm- oder Strohausfachung
auf.
Aber auch in Fehlböden von Balkendecken entwickeln sich die Käfer innerhalb von Stroh- oder
anderer organischer Dämmstoffe. Im Freiland kommen sie in Vogelnestern, verlassenen Bienenstöcken oder Wespennestern vor.
Messingkäfer können nicht fliegen und sind, wenn sie nicht gestört werden, in der Regel nachtaktiv. In den Brutstätten können sich große Befallstärken entwickeln, wobei es nach baulicher
Veränderung zur Ausdehnung des Befalls und Masseneinwanderung in die Wohnbereiche kommen kann. Dabei verbleiben die Eier und die Larven in den Brutstätten und es kommt zu regelmäßigem Wiederbefall, wenn lediglich die umherlaufenden Käfer bekämpft werden. Die Larven
entwickeln sich an organischen Produkten oder Materialien wie Stroh, Heu oder andere getrocknete Pflanzen oder deren Samen. Aber auch Backwaren und Getreideprodukte, Häute, Knochen und Leder können befallen werden. Die erwachsenen Käfer richten nur geringe Schäden
an, wobei an Papier, Textilien und ähnlichen Produkten Loch- oder Flächenfraß entsteht.
Pro Weibchen werden ca. 50 Eier produziert, wobei die Larven vom Spätsommer bis zum
Herbst schlüpfen. Die Tiere sind nach 4 bis 6 Monaten geschlechtsreif. Die erwachsenen Käfer
leben etwa 6 Monate. In der Regel wird pro Jahr eine Generation gebildet, nur bei optimalen
Entwicklungsbedingungen können sich auch 2 Generationen im Laufe eines Jahres entwickeln.
Kugelkäfer (Gibbium psylloides)
Ähnlich wie beim Messingkäfer kann der Kugelkäfer durch Massenauftreten in Wohn- und
Fabrikräumen oder Bäckereien sehr lästig werden. Auch er ist nicht ursprünglich in Mitteleuropa
beheimatet sondern stammt wahrscheinlich aus den Halbwüsten von Nordafrika und Vorderasien bis hin nach Pakistan und Indien. In Ägypten war er bereits zur Zeit der Pharaonen als Vorratsschädling bekannt. In Mitteleuropa kommt er meist in den Gebäuden des Menschen und
seltener im Freiland vor. Die Käfer werden immer wieder über befallene Waren aus dem indisch-pakistanischen Raum und aus den USA, hier meist mit Erdnussmehl und –kuchen oder
Baumwollsaat, eingeschleppt.
Kugelkäfer
Die Käfer besitzen lange Beine und sind rotbraun eingefärbt. Sie sind ca. 3 mm lang und besitzen einen glänzend-durchscheinenden, kugeligen Hinterleib. Auch er ist ein typischer Altbauschädling wobei es häufiger nach Sanierungs-, Renovierungs- oder Umbaumaßnahmen zu einem massenhaften Auftreten der Käfer kommt. Besonders betroffen sind auch hier Altbauten
mit vorheriger oder aktueller landwirtschaftlicher Nutzung und besonders Fachwerkhäuser mit
Stroh- bzw. Lehmausfachung. Ebenso werden Geschossdecken mit Stroh- oder anderer organischer Dämmung befallen.
Die flugunfähigen Käfer sind sehr lichtscheu und im Gegensatz zum Messingkäfer sehr
feuchtigkeitsliebend. Auch sie sind überwiegend in der Nacht aktiv und wandern in den Räumen
umher. Sie laufen zwar langsam, ca. 50 cm pro Stunde, aber stetig. Sie sind nicht in der Lage
an glatten oder verschmutzten Wänden hochzuklettern. Tagsüber halten sie sich in dunklen
Rückzugsbereichen, wie Fußleisten, unterhalb der Fußbodendielung usw. auf. Die adulten Käfer
sind flugunfähig und äußerst lichtscheu. Als Nahrung dienen ihnen organische Produkte wie
Stroh, Heu und andere Pflanzen. Bei ihren Wanderungen fressen sie an allen möglichen pflanzlichen und tierischen Vorräten. In Textilien entstehen recht große, unregelmäßig umrandete Löcher. Oft suchen sie, wegen ihres Feuchtigkeitsbedarfes Waschbecken, Badewannen, Eimer
und andere Behälter auf, aus denen sie meistens nicht wieder entkommen können.
Ein Weibchen legt ca. 200 Eier ab, wobei die Eier einzeln an die Substratoberfläche angeklebt
werden. Die Gesamtentwicklung beträgt bei 23 °C etwa drei Monate. Die adulten Käfer können
bis zu einem Jahr alt werden. Trotz ihres Feuchtigkeitsbedürfnisses können sie auch Trockenheit ertragen, jedoch suchen sie bevorzugt feuchte Bereiche auf. Auch bei Massenauftreten
können nur selten die Brutstätten gefunden werden, da sie sich meistens in Fehlböden von Balkendecken oder in der Stroh- oder Lehmausfachung von Fachwerken befinden. Wie beim
Messingkäfer treten sie oft im Rahmen von Sanierungen/Umbaumaßnahmen auf.
Bekämpfung von Diebskäfern in Gebäuden
Entwicklungsbereiche von Messingkäfern im Gebäude
vergessene
Lebens- /
Futtermittel
Fehlbodenfüllung
Fachwerk mit
organischen
Ausfachungen
Fehlbodenfüllung
vergessene
Lebens- /
Futtermittel
Der Erfolg einer Bekämpfungsmaßnahme steht für den Schädlingsbekämpfer immer in einem
engen Zusammenhang mit der Mitwirkung seines Kunden. Dabei sollten z.B. die während
Sanierungs- bzw. Umbaumaßnahmen eingebauten organischen Dämmstoffe ausgebaut werden.
Befallene Hohlräume oder bevorzugte Aufenthaltsplätze sollten unbedingt zugänglich gemacht
werden, was oft im Zusammenhang mit dem Entrümpeln von Kellerräumen oder Dachböden
steht.
Auch das Öffnen von Wand- oder Deckenverkleidungen, das Abnehmen von Beleuchtungskörpern, das Öffnen bzw. der Abbau von Steckdosen und Verteilerdosen kann erforderlich werden.
Ebenso ist das Freiräumen der Behandlungsbereiche unbedingt erforderlich.
Während der Bekämpfung werden Kontaktinsektizide, in Form von Barriere-, Laufflächen- und
Schlupfwinkelbehandlungen, ausgebracht. Die Behandlung dieser Laufwege der adulten Käfer
führt allein jedoch nicht zum Tilgungserfolg. Vielmehr müssen auch alle potentiellen Hohlräume
in die Maßnahmen einbezogen werden, wobei diese mit staubförmigen Insektiziden, aber auch
mit Silikagel (Diatomeenerde) oder borhaltigen Stäuben behandelt werden können.
Nicht nur bei der Bekämpfung von Kugelkäfern sollte das Feuchtigkeitsbedürnis der Insekten
berücksichtigt werden, da die Wirkung von Silikagel bereits ab einer Dauerfeuchte von
> 60 % zunehmend unwirksamer wird. Hier sollte auf Stäubepräparate ausgewichen werden,
die weniger feuchtigkeitsempfindlich reagieren. Bei den Behandlungen der Hohlräume ist sicherzustellen, dass die Mittel nicht durch Zugluft wieder ausgetragen werden können.
Aufgrund der versteckten Lebens- und Entwicklungsbereiche muss damit gerechnet werden,
dass Nachbehandlungen erforderlich werden können. Dabei ist eine Nachbehandlung der im
Vorwege bereits mit Langzeitmitteln bearbeiteten Hohlräume nicht notwendig. In den übrigen
Bereichen sollten die Bekämpfungsmaßnahmen nach etwa 6 bis 8 Wochen wiederholt werden,
um auch die nachfolgende Generation aus unerreichbaren Brutstätten zu erfassen. Bei einer
geschlossenen Bauweise ist gleichzeitig ein hohes Zuwanderungspotential zu berücksichtigen.
Verantwortlich für den Inhalt:
André Hermann
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