- Mozarteum

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JOHANN STRAUSS
DIE FLEDERMAUS
Operette in drei Aufzügen
Eine Veranstaltung des Departments für Musiktheater
in Kooperation mit den Departments für Gesang,
Bühnenbild- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur
sowie Schauspiel/Regie – Thomas Bernhard Institut
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Donnerstag, 3. Dezember 2015
Freitag, 4. Dezember 2015
19.00 Uhr
Samstag, 5. Dezember 2015
17.00 Uhr
Großes Studio
Universität Mozarteum
Mirabellplatz 1
Besetzung
2.12. / 4.12.
3.12. / 5.12.
Musikalische Leitung
Kai Röhrig
Szenische Leitung
Karoline Gruber
Bühne
Anna Brandstätter / Christina Pointner
Kostüme
Iris Jedamski
Master Musiktheater, 3. Semester Master Musiktheater, 3. Semester
Regieassistenz
Agnieszka Lis
Alice Hoffmann
Reba Evans
Dramaturgie
Ronny Dietrich
Master Gesang, 3. Semester
Master Musiktheater, 1. Semester
Dialogarbeit
Ulrike Arp
Thomas Hansen
Darian Worrell
Licht
Christina Pointner / Anna Ramsauer
Master Musiktheater, 3. Semester Master Musiktheater, 1. Semester
Musikalische Einstudierung
Lenka Hebr, Dariusz Burnecki, Andrea Strobl
Thomas Huber
Jungyun Kim
Musikalische Assistenz
Wolfgang Niessner
Master Gesang, 3. Semester
Master Musiktheater, 3. Semester
Technische Leitung
Andreas Greiml, Thomas Hofmüller
Frank, Gefängnisdirektor
Felix Mischitz
Felix Mischitz
Bachelor Gesang, 5. Semester
Bachelor Gesang, 5. Semester
Bühnen-, Beleuchtungs-,
Tontechnik und Werkstätten
Michael Becke, Sebastian Brandstätter, Markus Ertl,
Rafael Fellner, Sybille Götz, Markus Graf, Peter Hawlik,
Alexander Lährm, Anna Ramsauer, Elena Wagner
Adele, Kammermädchen
Jennie Lomm
Claire Austin
Salonorchester der Universität Mozarteum
Gabriel von Eisenstein, Notar Markus Ennsthaller
Rosalinde, seine Frau
Orlofsky
Dr. Falke, Notar
Alfred, Gesangslehrer
Ida, ihre Schwester
Dr. Blind, Advokat
Frosch, Gerichtsdiener
Drei Mädchen
Michael Etzel
Bachelor Gesang, 3. Semester
Bachelor Gesang, 7. Semester
Sassaya Chavalit
Julia Rath
Master Musiktheater, 3. Semester Master Musiktheater, 3. Semester
Domenica Radlmaier
Sarah Bröter
Bachelor Gesang, 9. Semester
Elementare Musik- und Tanzpädagogik - Gesang, 3. Semester
Konstantin Riedl
Benjamin Sattlecker
Bachelor Gesang, 7. Semester
Bachelor Gesang, 5. Semester
Igor Karbus
Igor Karbus
Schauspiel, 2. Semester
Schauspiel, 2. Semester
Niklas Mitteregger
Niklas Mitteregger
Schauspiel, 2. Semester
Schauspiel, 2. Semester
Alina Martemianova
Tamara Obermayr
Neelam Brader
Alina Martemianova
Tamara Obermayr
Neelam Brader
Violine 1
Violine 2
Violoncello
Kontrabass
Flöte
Klarinette
Schlagzeug
Harmonium
Klavier
Kamille Kubiliute
Elia Antunez
Enrico Corli
Omar Gonzales
Tamas Ludmany
Andrzej Kucharski
Richard Putz und Christian Jank
Theresa McDougall
Lenka Hebr
Vokal-Ensemble der Universität Mozarteum
Marie Ryckmanns, Domenika Radlmaier, Sarah Bröter, Alina Martemianova,
Margherita Vacante, Celina Hubmann, Sophia Fischbacher, Johanna Heller,
Himani Grundström, Neelam Brader, Theresa Pfau, Magdalena Eidenhammer,
Tamara Obermayr, Richard Glöckner, Jakob Karas, Benjamin Sattlecker, Max Tavella,
Sebastian Sattlecker, Jakob Mitterrutzner
Dauer ca. 2 Std. 30 min., 1 Pause
Arrangement für kleines Orchester von Franz Wittenbrink
Aufführungsrechte bei Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin
Inhaltsangabe
Vorspiel
Noch jung an Jahren und reich, aber des Lebens bereits überdrüssig, ist Orlofsky eine
umworbene Persönlichkeit, die unterhalten werden will. Durchaus nicht uneigennützig kündigt
der Anwalt Dr. Falke an, für amüsante Abwechslung zu sorgen: Um sich an seinem Kollegen
Gabriel von Eisenstein zu rächen, der ihm gesellschaftlich und beruflich geschadet hat, plant
er einen dramatischen Scherz zu veranstalten, der auch Orlofsky zum Lachen bringen werde.
Mit von der Partie sind Orlofskys Gesangslehrer Alfred, der gleichfalls noch eine Rechnung mit
Eisenstein offen hat: Rosalinde, vormals mit Alfred verlobt, hatte ihn verlassen, um Eisenstein
zu heiraten. Und auch Eisensteins Stubenmädchen Adele weiß sich in die Intrige einzufädeln.
1. Akt
Alfred hat sich zum Hause der Eisensteins geschlichen, um Rosalinde erneut zu umgarnen.
Diese wird gerade von Adele bedrängt, ihr den Abend freizugeben. Rosalinde lehnt kategorisch
ab, denn ihr Mann muss noch am selben Abend eine fünftägige Arreststrafe wegen
Beamtenbeleidigung antreten. Alfred beschwört Rosalinde heimlich, ihn zu empfangen,
sobald ihr Mann im Gefängnis sitzt.
Eisenstein kehrt in Begleitung seines Verteidigers Dr. Blind zurück, der durch seine
Ungeschicklichkeit vor Gericht dafür gesorgt hat, dass Eisensteins Strafe auf acht Tage
erhöht worden ist. Nur mühsam kann Rosalinde ihren Gatten beruhigen, der nach einem
opulenten Abendessen und seinem schäbigsten Anzug für das Gefängnis verlangt. Während
Rosalinde und Adele sich entfernen, um das Gewünschte zu besorgen, erscheint Dr. Falke.
Er kann Gabriel dazu überreden, mit ihm einen Ball, zu dem Orlofsky eingeladen habe, zu
besuchen. Dort soll er sich ohne das Wissen seiner Frau für eine Nacht noch amüsieren, ehe
er am Morgen den Arrest antritt.
Als Rosalinde zurückkehrt, findet sie ihren Mann in bester Laune vor. Den schäbigen Anzug,
den sie ihm herausgesucht hat, lehnt er ab. Stattdessen will er nun seinen Smoking anlegen.
Während er sich ankleidet, teilt Rosalinde Adele mit, dass diese nun doch den Abend
freibekommen kann. Der feierliche Abschied fällt keinem der Beteiligten schwer, da jeder
einem heimlichen Abenteuer entgegenfiebert.
Kaum haben Eisenstein und Adele das Haus verlassen, nimmt Alfred keck die Stelle des
Hausherrn ein. Rosalinde, zunächst noch widerstrebend, erliegt schließlich seinem Werben,
doch ihr Zusammensein wird durch den Gefängnisdirektor Frank gestört, der gekommen
ist, um den säumigen Eisenstein persönlich in Gewahrsam zu nehmen. Rosalinde bleibt
nichts anderes übrig, als Alfred als ihren Gemahl auszugeben. Dieser muss sich von Frank
festnehmen lassen, nicht ohne zuvor noch die Situation zu einem zärtlichen Abschied von
Rosalinde genutzt zu haben.
2. Akt
Bei Orlofsky begrüßt Dr. Falke die eintreffenden Gäste, darunter Adele, die sich von ihrer
Schwester Ida als Olga, eine angehende Künstlerin, vorstellen lässt.
Auch Eisenstein lässt nicht lange auf sich warten und wird von Falke als „Marquis Renard“
eingeführt. Orlofsky fordert ihn auf, hemmungslos dem Wodka zuzusprechen, was dieser sich
nicht zwei Mal sagen lässt. Erschrocken erkennt Adele ihren Dienstherrn, doch als Eisenstein
erstaunt eine Ähnlichkeit zwischen ihr und seinem Stubenmädchen konstatiert, spielt sie die
Entrüstete und gibt sich als große Dame aus. Eisenstein wird von der Gesellschaft verspottet.
Unterdessen ist Gefängnisdirektor Frank eingetroffen; Falke stellt ihn als Chevalier Chargrin
vor und bald schon verbrüdert dieser sich mit seinem „Landsmann“ Marquis Renard. Zuletzt
trifft, von Falke alarmiert, Rosalinde ein – maskiert als ungarische Gräfin. Wutenbrannt muss
sie feststellen, dass ihr Gatte nicht im Gefängnis weilt, sondern sich amüsiert. Eisenstein
findet sofort Gefallen an der schönen „Ungarin“ und flirtet ungeniert mit ihr, wobei es
Rosalinde gelingt, sich jener Uhr zu bemächtigen, die er immer benutzt, um Frauen zu ködern.
Als die Gesellschaft verlangt, sie möge endlich ihre Maske fallen lassen, nimmt Orlofsky sie in
Schutz. Aufgereizt und angeheizt von Csardas und Champagner gerät die Stimmung außer
Kontrolle, bis sechs Glockenschläge das Ende der Nacht ankündigen: Signal für Eisenstein,
seinen Arrest, aber auch für Frank, seinen Dienst anzutreten.
3. Akt
Frank wird vom Gefängnisaufseher Frosch davon unterrichtet, dass der Gefangene Eisenstein
einen Anwalt verlangt habe; er hat Dr. Blind für ihn bestellt. Gleich darauf kommt Eisenstein,
um seine Haft anzutreten. Verblüfft muss er zur Kenntnis nehmen, dass sein Duzfreund der
vergangenen Nacht als Direktor des Gefängnisses waltet. Dieser versichert ihm, dass er den
Herrn von Eisenstein bereits gestern Abend den liebevollen Armen seiner Gattin entführt und
in Arrest gesetzt habe.
Um sich Gewissheit zu verschaffen, tauscht Eisenstein die Rolle mit dem inzwischen
eingetroffenen Dr. Blind und beginnt seine Frau, die gekommen ist, um Alfred aus dem
Gefängnis zu holen, tobend vor Eifersucht zu verhören.
Da hält ihm Rosalinde jene Uhr vor die Nase, die sie ihm als „ungarische Gräfin“ entwendet
hat – er ist der Blamierte. Auf dem Höhepunkt der ehelichen Auseinandersetzung stellt sich
die ganze Orlofsky’sche Gesellschaft ein, angeführt von Dr. Falke, der Eisenstein darüber
aufklärt, dass er das Fest der vergangenen Nacht inszeniert habe, um sich an ihm zu rächen.
„O je, o je, wie rührt mich dies“ –
zwischen Rausch und Katzenjammer
Julia Rath, Michael Etzel, Claire Austin, Benjamin Sattlecker
Alina Martemianova, Michael Etzel, Tamara Obermayr, Darian Worrell, Neelam Brader
Nicht viel hätte gefehlt, und „Die Fledermaus“, die die Gattung der Wiener Operette recht
eigentlich begründete, wäre nie komponiert worden: 1872 war in Paris das Schauspiel „Le
Réveillon“ von Henri Meilhac und Ludovic Halévy – der Librettisten von Jacques Offenbach
– mit sensationellem Erfolg auf die Bühne gelangt. Dieser war nicht zuletzt darauf
zurückzuführen, dass auf offener Szene dampfende Speisen aufgetragen wurden, deren
Duft den Zuschauerraum erfüllte. Und außerdem wurde mit einer Grundregel des damaligen
Theaterspielens gebrochen: Die Darsteller agierten mit dem Rücken zum Publikum.
Als der Verleger Gustav Lewy dem Direktor des Theaters an der Wien, Maximilian Steiner, vom
Erfolg des Stückes vorschwärmte, kaufte dieser es unbesehen, musste aber beim Durchlesen
feststellen, dass „Le Réveillon“ mit dem ganz auf Frankreich zugeschnittenen Stoff für die
Wiener Verhältnisse denkbar unbrauchbar war. Das Libretto betont schon im Titel, worum es
geht: „Réveillon“ ist jenes ausgelassene Fest, mit dem die Franzosen den Weihnachtsabend
begehen – mit Soupers, Kostümbällen und Feuerwerk, also so ziemlich mit allem, was das
Gegenteil von einer stillen, heiligen Nacht ist und zugleich bekanntlich ein sehr anfälliges
Datum für das Auseinander- oder Zusammenbrechen bürgerlicher Familienverbände.
Steiner versuchte daraufhin das Buch seinem Kollegen Jauner vom Carltheater anzudrehen,
der es an seinen Hausdichter Karl Haffner zum Übersetzen gab. Als er dessen Adaptierung
gelesen hatte, kam auch er zu dem Schluss, das Stück eigne sich nicht für sein Theater, und
er sandte Original und Übersetzung an Steiner zurück, der sich seinerseits nunmehr an Lewy
schadlos halten wollte.
Zum Glück wies dieser, ein Freund und Vertrauter von Johann Strauss, auf die musikalischen
Möglichkeiten des Buches hin und schlug vor, es mit Hilfe von Richard Genée, dem damaligen
Kapellmeister im Theater an der Wien, in ein Libretto für Strauss umzuwandeln. Und Genée
verwandelte die französische Vorlage nicht nur in ein zutiefst wienerisches Textbuch, sondern
auch in eines, das die Musik als Handlungsträger zwingend thematisiert.
Auffällig sind die zahlreichen Anleihen bei der flugfähigen Tierwelt, die erst bei Genées
Umarbeitung in das Libretto eingeflossen sind: Besonders ausgeprägt scheint der Wunsch
nach leichtem Entschweben bei jenem Herrn zu sein, den sein Name am schwersten an
die Erde bindet – Eisenstein. Auf jenem, die Rache der Fledermaus auslösenden Maskenball
erschien er als Papillon – ausgerechnet er, der sich jetzt wie eine Katze aus dem Haus
schleichen will, um als Fuchs Jagd auf Ratten, jene vom Ballett, zu machen. Da war das
Kostüm des Dr. Falke doch näher an der Realität; schließlich sagt man der Fledermaus nach,
dass sich in ihrem Flug das scheinbar ziellos launige Gaukeln und Taumeln eines Falters mit
der Schnelligkeit und Präzision des zustoßenden Falken vereint. Und Gefängnisdirektor Frank
weiß um die Sehnsüchte seiner Mitmenschen offenbar Bescheid, preist er seine Lokalität
doch als großes, schönes Vogelhaus an. Dr. Blind, der Notar, schwatzt – laut Eisenstein –
immerhin wie ein Star und Adele träumt davon, jenes Täubchen zu sein, das Rosalinde in den
Augen Alfreds ist: ein entflattertes. All das komponiert von einem Strauß: „Die Fledermaus“
– ein Traum vom Fliegen? Johann Strauss jedenfalls zeigte sich von der Adaption begeistert,
enthielt sie doch große dramatische Situationen und Steigerungen und verlangte nach
differenzierten musikalischen Charakteren. Als genuiner Musikdramatiker schuf Strauss mit
dieser, seiner dritten Operette ein Werk, das Heinrich Eduard Jacob nicht von ungefähr als
„eine der wenigen komischen Opern, die die Deutschen seit ,Le nozze di Figaro’ besitzen“
bezeichnete.
Die Berichte über den Erfolg der Uraufführung lesen sich sehr unterschiedlich. So berichtete
etwa die „Morgenpost“: „Das klingt ans Ohr und rieselt durch das Blut hinab bis in die
Beine, und der faulste Mensch im Zuschauerraum fängt unwillkürlich zu nicken an mit dem
Kopfe und wiegt den Leib und strampelt mit den Füßen. Man kann jetzt in einer Loge des
Theaters an der Wien die schönste Seekrankheit kriegen, so wogt es im Parterre unter den
bezaubernden Tönen, die Johann Strauss mit seinem Stabe aus dem Orchester wirbelt. Es
lässt sich schwer sagen, welche Piece der reichen Partitur den Preis verdiene, sie sind von
ebenbürtiger Schönheit.“ Und die „Sonn- und Montagszeitung“ meldete: „Triumph! Sieg auf
allen Linien! Wie die Wiener Strauss bewillkommnet haben? Nun, wie es zu erwarten war, mit
einem Beifallstosen, das das Haus erzittern machte.“
Doch auch kritische Stimmen machten sich bemerkbar. In der „Neuen Freien Presse“ befand
Eduard Hanslick: „Sein Talent ist beschränkt und seine Musik eine musichetta … schlechte
Witze und schlechte Kalauer jagen sich wie Ungeziefer am unreinlichen Ort … Ein unlösbares
Rätsel bleibt es, dass man für solche Worte Musik haben kann, dass nicht der Tongedanke,
welcher im Kopf des Komponisten entsteht, lieber in Nichts verhallt, ehe er derlei Plattitüden
sich anschmiegt.“ Weiters tat man das Werk als „Potpourri aus Walzer- und Polkamotiven
ab“ und bemängelte, dass „die melodische Erfindung hier nicht mehr ganz so reich quelle wie
im ,Indigo’“. Das Champagnerlied musste sich den Vorwurf gefallen lassen, dass es „nichts
Moussierendes und Prickelndes enthalte.“
Nicht zuletzt galt die Kritik auch dem Libretto: „Glaubten die Herren Librettisten, damit
Personen unserer hochachtbaren Wiener Bürgergesellschaft diffamieren und der
Lächerlichkeit preisgeben zu können, als sie solche in der neuen Operette auf die Bühne
brachten? Will man dermaßen den alten Glanz der lieben Wienerstadt diskriminieren und
Unzufriedenheit mit unserer freisinnigen Lebensfreude wecken?“ fragte der Rezensent
des „Wiener Generalanzeiger für die gebildeten Stände“. Spürbar wird hier die Empörung
darüber, dass man auf der Bühne offenbar völlig unerwartet und dazu noch unverblümt mit
seinesgleichen konfrontiert wurde. Das an exotische Ausstattungsstücke gewöhnte Publikum
war von diesem Gegenwartsstück, dieser Operette im zeitgenössischen Frack irritiert. Dem
hellhörigen Ohr blieb nicht verborgen, dass hier hinter Walzer- und Melodienseligkeit
Abgründe lauerten, der auf Vereinbarungen der Komödientradition beruhende feste Boden
ins Wanken geraten war, denn bei allem durch die Musik vorgegebenen Wiener Kolorit ist
„Die Fledermaus“ keine charmante Posse, sondern eine ausgesprochen böse Geschichte über
menschliche Gemeinheit und die Doppelmoral der bürgerlichen Gesellschaft. Falke betreibt
einen großen Aufwand, um sich für einen ihm zugefügten Streich zu rächen, den Eisenstein
ihm spielte. Dabei nutzt er seine offenbar intimen Kenntnisse über das eheliche Verhältnis
der Eisensteins schamlos aus. Er spekuliert mit der Verführbarkeit Rosalindes und Eisensteins
und trifft damit voll ins Schwarze.
Der nur von geringfügigen Gewissensbissen getrübten Vorfreude auf einen Ausbruch aus
dem Ehegefängnis folgt jenes rauschende Fest, in dem Zeit und Raum für einen Moment
aufhebbar erscheinen – allerdings nur unter kräftiger Zuhilfenahme der Droge Champagner.
Ronny Dietrich
Chefdramaturgin Salzburger Festspiele
Department für OPERette
Mit den Aufführungen der „Fledermaus“ betreten wir mit den Studierenden des Departments
für Musiktheater und in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Universität
Mozarteum Neuland. Noch nie ist an der Universität Mozarteum ein abendfüllendes Werk
des Genres „Operette“ aufgeführt worden.
Die Pflege des klassischen Opernkanons ist natürlich richtig und wichtig aber gleichzeitig
wollen wir unseren Studierenden die Vielfältigkeit des Berufsbildes vermitteln. Nach der
Begegnung mit den Anfängen der Gattung Oper (C. Monteverdis „L‘Incoronazione di Poppea“)
und mit der zeitgenössischen Musik (M. Trojahns „Limonen aus Sizilien“) im zurückliegenden
Studienjahr steht jetzt mit der „Fledermaus“ ein Werk der „Goldenen Wiener Operette“ auf dem
Programm. Bevor die Studierenden unserer Klasse im Juni 2016 mit einem der wichtigsten
Werke des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts, F. Poulencs „Dialogues des Carmélites“
absolvieren werden, steht in den kommenden Monaten zunächst ein Mozart-Schwerpunkt
inklusive eines Galakonzertes mit dem Sinfonieorchester von Bad Reichenhall bevor.
Mit der „Fledermaus“ haben wir ein Standardwerk ausgewählt, welches von allen Theatern,
vom Stadttheater bis zur Staatsoper, regelmäßig aufgeführt wird – als wesentlicher Bestandteil
eines stetig schrumpfenden Kernrepertoires mit Werken von Strauss und Lehár, vielleicht
noch Offenbach und Kálmán. Während zur Zeit der Wiener Operette die Rollen überwiegend
von Sing-Schauspielern verkörpert wurden, haben sich mehr und mehr Opernsänger das
Genre erobert. Gleichzeitig hat natürlich das „Opernhafte“ in den Operetten zugenommen
und bis heute sind „Ausflüge“ von zugkräftigen Opernstars gut zu vermarktende Events.
Währenddessen hat sich das Musical in eine völlig eigenständige Richtung entwickelt und
steht heute völlig spezialisiert und ohne Schnittmenge mit dem Opernbetrieb da. Dies – nur
kurz skizziert – spiegelt sich in der Ausbildung wider: Grundlegender Unterricht an allen
Fronten, aber kaum Platz für die spezifischen und spartenübergreifenden Anforderungen
der Operette. So war unsere zweimonatige Beschäftigung mit der „Fledermaus“ also ein
Experiment – will aber gleichzeitig mehr sein: Die Herausforderung, unserem internationalen
und vielsprachigen Ensemble ein in Musik und Sprache ur-österreichisches Werk näher
zu bringen. Die musikstilistische Arbeit am Genre zwischen großer Operngeste, Couplet,
Melodram etc. einerseits sowie die Arbeit an den Dialogen und Spielszenen andererseits. Der
Fokus liegt bei unserer Produktion naturgemäß auf der Bühne und wird im Graben bereichert
durch eine kammermusikalische Fassung für Salonorchester von Franz Wittenbrink, welche
im Jahr 1992 für eine Produktion von Herbert Wernicke am Theater Basel entstanden ist. Das
Arrangement mit vier Streichern, Flöte, Klarinette, Harmonium, Klavier und Schlagzeug ist
angelehnt an Arnold Schönbergs und Alban Bergs Strauss-Bearbeitungen aus den 1920er
Jahren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ronny Dietrich, Chefdramaturgin der Salzburger
Festspiele, die uns mit Rat und Tat zur Seite stand und uns ihren „Fledermaus“- Artikel für
dieses Programmheft zur Verfügung stellte.
Prof. Karoline Gruber, Prof. Kai Röhrig
Julia Rath, Jungyun Kim, Felix Mischitz
Sassaya Chavalit, Markus Ennsthaller
Sarah Bröter, Claire Austin, Darian Worrell, Reba Evans, Johanna Heller
Markus Ennsthaller – Gabriel von Eisenstein
Sassaya Chavalit – Rosalinde
Markus Ennsthaller besuchte von 2002 bis 2010 das musische
Gymnasium Salzburg, parallel dazu erhielt er Klavier- und
Gesangsunterricht am Musikum Salzburg. Von Oktober 2011 bis
Juni 2012 begann er, parallel zur Ausbildung in der Gesangsschule
Canta, geleitet von Mario Diaz, mit einem Studium für Germanistik
an der Paris Lodron Universität Salzburg.
Seit Oktober 2014 studiert er an der Universität Mozarteum
Salzburg Konzertfach Gesang, zunächst im Vorbereitungslehrgang
bei Michèle Crider, danach im Bachelorstudium bei Andreas Macco.
Er wirkte bereits bei einigen Opernproduktionen der Universität Mozarteum mit, als Alcindoro
in Puccinis „La Bohème“, Dancaïro in Bizets „Carmen“ sowie als Maler in „Senfsauce mit
Ei“ von Johannes Brockt. Demnächst ist er als „Pederl“ in J.E. Eberlins Kammeroper „Das
misslungene Doktorat“ zu sehen.
Sassaya Chabalit wurde 1989 in Bangkok geboren und begann ihr
Gesangsstudium mit 17 Jahren bei Wirat Patimapakorn. Danach
studierte sie am College of Music der Mahidol University bei
Nancy Tsui-Ping Wei. Während ihres Studiums wirkte sie solistisch
u.a. im Brahms-Requiem, in Puccinis „Messa di Gloria“ sowie im
Mozart-Requiem mit. Auf der Bühne war sie in Mozarts „Bastien
und Bastienne“, „Der Schauspieldirektor“, als Fiordiligi in „Così fan
tutte“, weiters in H. Purcells „King Arthur“, Verdis „La Traviata“ sowie
in F. Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ zu hören.
2010 war sie Teilnehmerin der Osaka International Music Competition, wo ihr der Espoir
Preis zuerkannt wurde. 2011 gewann sie den 1. Preis der Settrade Youth Music Competition
und erhielt ein Stipendium an der Mahidol University Thailand. Sie besuchte Meisterkurse
bei Franz Lukasovsky, Pamela Hinchman und Loh Siew Tuan. Zurzeit studiert sie an der
Universität Mozarteum Salzburg bei Mario Diaz. Im Sommer 2014 sang sie in der Rolle der
Lauretta in Puccinis „Gianni Schicchi“ in Norwegen. 2015 trat sie in der Rolle der Poppea
in Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“ sowie in der Produktion von Manfred Trojahns
Oper „Limonen aus Sizilien“ an der Universität Mozarteum auf.
2016 wird sie als Mimi von Puccinis „La Bohème“ debütieren.
Michael Etzel – Gabriel von Eisenstein
Michael Etzel, geboren in Augsburg, machte seine ersten musikalischen
Erfahrungen in verschiedenen Kinder- und Jugendchören. Seine
schulische Laufbahn absolvierte er am Gymnasium bei St. Stephan
in Augsburg. Von 2009 bis 2013 war er Mitglied der Bayerischen
Chorakademie und erhielt in diesem Rahmen seine ersten
Stimmbildungsstunden bei den Gesangspädagoginnen Dobrochna
Payer und Manuela Dill. Er konzertierte in zahlreichen namhaften
Chören und Ensembles im In- und Ausland. Nach dem BachelorAbschluss „angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik“ an der KU Eichstätt (2011)
studiert er seit Oktober 2012 Gesang an der Universität Mozarteum Salzburg, zunächst
bei Barbara Bonney und seit Oktober 2013 bei Elisabeth Wilke. Am Mozarteum hat er bei
„Frauenliebe“ und bei der Uraufführung des Oratoriums „An versteinerter Schwelle“ zum
Georg-Trakl-Jahr mitgewirkt. Seit Beginn des Studium ist er Mitglied des Konzertchores des
BR. Dort arbeitete er bereits unter anderem mit den Dirigenten Mariss Jansons, Christian
Thielemann, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Bernard Haitink, Ulf Schirmer, Johannes
Kalitzke, Franz Welser-Möst, Peter Dijkstra bei verschiedenen Festspielen in Salzburg, Luzern,
Nürnberg, und in den schönsten Konzerthallen in Hamburg, Kattowitz, Versailles, Wien,
Tokio, Yokohama und im Oman. Im Juni 2015 sang er die Rolle des Dancaïro in der CarmenInszenierung von Alexander von Pfeil an der Universität Mozarteum.
Julia Rath – Rosalinde
Die Salzburger Sopranistin Julia Rath absolvierte an der Universität
Mozarteum Salzburg bereits das Studium der Elementaren Musikund Tanzpädagogik am Carl Orff Institut sowie das Masterstudium
im Fach Lied und Oratorium. Derzeit setzt sie ihr Masterstudium
im Fach Oper und Musiktheater in der Klasse von Kai Röhrig und
Karoline Gruber und in der Gesangsklasse von Michèle Crider fort.
Sie gibt regelmäßig Operettenkonzerte und wirkt oft solistisch in
Messen mit. 2015 war sie an der Universität Mozarteum in der Rolle
der Drusilla in Monteverdis „L‘incoronazione di Poppea“ sowie in Manfred Trojahns Oper
„Limonen aus Sizilien“ zu hören.
Alice Hoffmann – Orlofsky
Markus Ennsthaller, Sassaya Chavalit
Alice Hoffmann
1986 in Langenhagen geboren, wuchs die Sängerin zweisprachig in
Frankreich auf. 2010 absolvierte sie zunächst ein Violinstudium, von
2007 bis 2012 studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik,
Theater und Medien Hannover bei Norma Enns, wo sie im Rahmen
des Studiums als Ottone in Monteverdis „L´incoronazione di
Poppea“ sowie als Toni in Franz Lehárs Operette „Frühling“ zu hören
war, daneben trat sie am Staatstheater Osnabrück als Ruggiero in
der Kinderoper „Alcina“ auf.
Seit Oktober 2012 studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg Gesang bei Elisabeth
Wilke sowie Lied/Oratorium bei Wolfgang Holzmair. In Produktionen der Universität
Mozarteum war sie 2013 als Marcellina in Mozarts „Le nozze di Figaro“ und als Mercedes in
der Produktion „Carmencita“ (Ausschnitte aus Bizets „Carmen“) zu sehen, 2014 trat sie beim
Schubert Festival Bad Gastein sowie in Mozarts „Betulia liberata“ in der Stadtpfarrkirche
Meran und im Dom von Brixen auf. Im November 2014 wirkte sie in der Uraufführung von
Klemens Verenos Trakl-Oratorium „An versteinerter Schwelle“ mit, im Februar 2015 übernahm
sie die Rolle des Valetto in Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“ in einer Aufführung
an der Universität Mozarteum. Sie besuchte Meisterkurse u.a. bei Christa Ludwig, Hanna
Schwarz, Dalton Baldwin und Margit Legler.
Reba Evans – Orlofsky
Sarah Bröter, Reba Evans, Claire Austin
Die amerikanische Mezzosopranistin Reba Evans wurde 1989
geboren und kommt aus New York City. 2011 absolvierte sie
ihr Bachelor-Gesangsstudium an der Frost School of Music der
University of Miami in Florida.
Im Manhattan Opera Studio war sie als Dryad in „Ariadne auf Naxos“
und als Annina in „Der Rosenkavalier“ von R. Strauss sowie als
Suora Zelatrice in Puccinis „Suor Angelica“ und als Dritte Dame in
Mozarts „Die Zauberflöte“ zu sehen. Weiters trat sie in Opernszenen
als Bradamante in Händels „Alcina“, in der Titelrolle in Bizets „Carmen“, als Hänsel in E.
Humperdincks „Hänsel und Gretel“, als Idamante in Mozarts „Idomeneo“ sowie als Frau Reich
in O. Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“ auf. Derzeit ist sie im Masterstudium Oper
und Musiktheater an der Universität Mozarteum Salzburg in der Gesangsklasse von Elisabeth
Wilke.
Thomas Hansen – Dr. Falke
Thomas Huber – Alfred
Der italienische Bariton Thomas Hansen wurde 1989 geboren und
begann sein Gesangsstudium am Konservatorium „N. Paganini“ in
Genua und am Konservatorium „G. Rossini“ in Pesaro. 2011 und
2012 nahm er an der Internationalen Sommerakademie Salzburg
bei Horiana Branisteanu teil. Seit 2012 studiert er an der Universität
Mozarteum Salzburg, wo er 2014 unter der Leitung von Boris
Bakow sein Bachelorstudium erfolgreich abschloss. Zurzeit setzt er
sein Masterstudium am Mozarteum im Fach Oper und Musiktheater
bei Karoline Gruber und Kai Röhrig fort.
2013 war er Finalist beim Internationalen Wettbewerb in Vrable (Slowakei), weiters besuchte
er einen Meisterkurs bei Tom Krause in Sachrang (Deutschland). Er trat in Produktionen
der Universität Mozarteum als Antonio in Mozarts „Le nozze di Figaro“, als Pimpinone in
Telemanns gleichnamiger Oper sowie als Masetto in Mozarts „Don Giovanni“ auf. 2015 sang
er die Rolle des Liberto in Monteverdis „L´incoronazione di Poppea“, weiters wirkte er in der
Produktion von Manfred Trojahns Oper „Limonen aus Sizilien“ mit.
Seit 2014 nimmt er an Projekten des Institutes für Mozart Interpretation (Schwerpunkt:
Musiktheater) unter der Leitung von Josef Wallnig teil.
Thomas Huber wurde 1986 in Bozen geborene und studierte
von 2003 bis 2005 Gesang am staatlichen Musikkonservatorium
„C. Monteverdi“, wo er außerdem auch sein Klarinettenstudium
absolvierte. Erste Engagements erhielt er beim Festival „Oper im
Berg“ Salzburg, beim Verein „Erlesene Oper“ in Rosenheim sowie an
der Kammeroper München. An der Universität Mozarteum stand er
als Zar in Adriaan de Wits „Die Kavalleristin“ und als Don Ottavio in
Mozarts „Don Giovanni“ auf der Bühne.
2012 schloss er das Instrumental-und Gesangspädagogikstudium an der Universität
Mozarteum Salzburg mit Auszeichnung ab. 2013 sang er am Theater an der Rott den Hänsel
in Humperdincks „Hänsel und Gretel“ sowie die Rolle des Toby in Stephen Sondheims
Musical „Sweeney Todd“. Neben Liedauftritten in Wien, Salzburg, Mailand und Südtirol
wirkte er im April 2014 als Solist in Bachs „Matthäuspassion“ mit Mitgliedern der Münchner
Philharmoniker und des Bayerischen Staatsopernorchesters mit. Er arbeitete mit Dirigenten
wie Dennis Russell Davies, Trevor Pinnock, Ivor Bolton, András Schiff, Leo Hussain und Kasper
de Roo zusammen. Er ist Gesangsstipendiat der Benno-Kittl-Stiftung 2014/15 und studiert
derzeit Gesang bei Mario Diaz und Lied/Oratorium bei Wolfgang Holzmair an der Universität
Mozarteum Salzburg.
Darian Worrell – Dr. Falke
Darian Anderson Worrell stammt aus Speightstown, Barbados, und
zog im Alter von elf Jahren in die USA. Er schloss seinen Bachelor
of Science am Lehman College, Bronx, New York unter der Leitung
von Osceola Davis-Smith und Diana Mittler-Battipaglia ab. 2009,
während einer Konzertreise durch Deutschland, lobte die Zeitung
„Die Stimme“ Worrells „weichen, charakteristischen Stil“ und nannte
ihn einen „Meister seines Instruments in allen Facetten“. Im Februar
2015 sang er Beethovens „An die Ferne Geliebte“ am Bruno Walter
Auditorium im Lincoln Center, New York als Mitglied des Con Brio Ensemble.
Im Juni 2015 war er in der ersten Wiederaufführung seit 1928 von Harry Lawrence Freemans
Harlem Renaissance Oper „Voodoo“ in der Titelrolle des Ephraham an der Columbia University
zu sehen. Bei der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg besuchte er
Meisterkurse bei Michèle Crider und Wolfgang Holzmair. Derzeit ist er im Masterstudium
Oper und Musiktheater an der Universität Mozarteum Salzburg in der Gesangsklasse von
Michèle Crider.
Jungyun Kim – Alfred
Der 1989 in ChangWon, Südkorea, geborene Tenor Jungyun Kim
studierte von 2009 bis 2013 an der Korea National University of Arts.
Er gewann den 1. Preis der Music Association of Korea Competition
und war Finalist bei der 2. Korea National Opera Competition.
Bühnenerfahung konnte er bereits in Korea sammeln, wo er an
der National Opera of Korea in der Rolle des Monostatos in „Die
Zauberflöte“ auftrat und am Theater der Korea National University
of Arts in dem koreanischen Bühnenwerk „Hwang jin-i“ mitwirkte.
Im Dezember 2014 sang er im Rahmen des Opernstudios der Universität Mozarteum die
Rolle des Sir George in Mieczysław Weinbergs „Lady Magnesia“, weiters wirkte er im Juni
2015 als Remendado in der Produktion von G. Bizets „Carmen“ mit.
Felix Mischitz – Frank
Sassaya Chavalit, Thomas Hansen, Alice Hoffmann, Jennie Lomm, Markus Ennsthaller
Felix Mischitz wurde 1992 in Kärnten geboren und erhielt seine
musikalische Grundausbildung bei den Regensburger Domspatzen,
wo er mit Ensembles wie dem L’Orfeo Barockorchester und der
Akademie für Alte Musik sowie mit Dirigenten wie Ivor Bolton und
Enoch zu Guttenberg auftrat. Derzeit studiert er an der Universität
Mozarteum Salzburg bei Bernd Valentin. Wichtige Impulse erhält er
zudem in Kursen bei Marga Schiml und Wolfgang Holzmair.
Sein Konzertrepertoire reicht von den Passionen, Oratorien und
Kantaten J. S. Bachs und dessen Zeitgenossen über Oratorien der Klassik und Romantik bis
hin zu Werken zeitgenössischer Komponisten. Regelmäßig konzertiert er mit der Salzburger
Hofmusik (Wolfgang Brunner), dem Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft (Albert
Hartinger), dem Ensemble Bach Werk Vocal (Gordon Safari) oder den Salzburg Orchester
Solisten. Seine Liebe zum Liedgesang pflegt er u.a. gemeinsam mit der Pianistin Manuela
Giardina, mit der er dieses Jahr bei den Chamer Rathauskonzerten gastierte.
Sarah Bröter, Darian Worrell, Reba Evans, Claire Austin
Igor Karbus, Michael Etzel, Felix Mischitz
Jennie Lomm – Adele
Domenica Radlmaier – Ida
Die in Stockholm geborene Sopranistin studierte von 2009 bis 2012
an der Royal Danish Academy of Music in Kopenhagen und danach
für ein Jahr am Operastudio 67 in Stockholm. Derzeit studiert sie an
der Universität Mozarteum Salzburg in der Klasse von Mario Diaz.
Während ihrer Studienzeit wirkte sie in mehreren Chören und
Vokalensembles in Kopenhagen mit. Meisterkurse besuchte sie u.a.
bei Felicity Palmer, Rudolf Jansen, Kirsten Buhl Möller, Ylva Kihlberg
und Turid Karlsen. Im Februar 2015 sang sie die Rolle der Drusilla
in Monteverdis „L‘incoronazione di Poppea“ in einer Produktion der Universität Mozarteum,
weiters wirkte sie in Manfred Trojahns Oper „Limonen aus Sizilien“ mit.
Domenica Maria Radlmaier wurde 1990 geboren erhielt ihren
ersten Gesangsunterricht bei der Sopranistin Manuela Dill. Derzeit
studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg bei Andreas
Macco im Konzertfach Gesang und wird im nächsten Semester
ihren Bachelorstudiengang abschließen.
Schon während ihrer Schulzeit wurde sie als Solistin für verschiedene
Musicals und geistliche Werke engagiert. Sie war unter anderem in
„The Rest is Silence“ von Agustín Castilla-Ávila und als Narrator in
„Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ von Andrew Lloyd Webber zu sehen. 2013
spielte sie das Sandmännchen aus E. Humperdincks ,,Hänsel und Gretel“ im Theater an der
Rott und auch 2014 sang sie diese Partie in einer Inszenierung unter der Leitung der OPERA
INCOGNITA. An der Universität Mozarteum war sie zuletzt im Juni 2015 als Lesbia in Carl
Orffs „Catulli Carmina“ zu sehen.
Claire Austin – Adele
Die 1991 in Australien geborene Sopranistin Claire Austin erhielt
2012 ihren Bachelorabschluss mit Auszeichnung in Gesang am
Queensland Conservatorium of Music Brisbane. Ihr Interesse am
Theater wurde durch ihre Mitwirkung in Andrew Lloyd Webbers
Musical „Aspects of Love“ geweckt, wo sie die Rolle der Young
Jenny verkörperte. Danach trat sie als Tuptim in „The King and I“
und als Christine in „The Phantom of the Opera“ auf und wirkte in
zahlreichen Musical- und Opernensembles mit. Ihre Opernpartien
schließen La Prima Cercatrice in Puccinis „Suor Angelica“, 4ème Esprit in Massenets
„Cendrillon“ und den Ersten Knaben in Mozarts „Die Zauberflöte“ ein.
Zurzeit studiert sie Master Oper und Musiktheater an der Universität Mozarteum Salzburg in
der Gesangsklasse von Bernd Valentin und in der Opernklasse von Karoline Gruber und Kai
Röhrig. 2015 sang sie in Produktionen der Universität Mozarteum die Titelrolle in Monteverdis
„L‘incoronazione di Poppea“ und wirkte in Manfred Trojahns „Limonen aus Sizilien“ mit.
Sarah Bröter – Ida
Ihre Leidenschaft zur Oper entdeckte Sarah Bröter im Alter von elf
Jahren, als sie mit dem Kinderchor des Staatstheaters Nürnberg
für „Der Rosenkavalier“ auf der Bühne stand. Dort wirkte sie in
zahlreichen Produktionen mit, unter anderem in E. Humperdincks
„Hänsel und Gretel“ mit Siegfried Jerusalem, Verdis „Macbeth“ und
der Uraufführung von „Das Babylon-Experiment“ unter der Leitung
von Frances Pappas und Gero Nievelstein.
Zurzeit studiert sie im dritten Semester Elementare Musik- und
Tanzpädagogik am Carl Orff Institut der Universität Mozarteum Salzburg. wirkte sie in Bizets
„Carmen“ an der Universität Mozarteum mit und war an der Produktion „Brandner Kaspar“
am Salzburger Landestheater beteiligt.
Konstantin Riedl – Dr. Blind
Geboren 1994, spielt Konstantin Riedl seit seinem sechsten
Lebensjahr Cello und entdeckte kurz vor dem Abitur seine Stimme.
Im Prinzregententheater München schnupperte er als Praktikant in
Licht und Ton zum ersten Mal Theaterluft.
Seit Oktober 2012 studiert er an der Universität Mozarteum Salzburg
Konzertfach und Pädagogik mit Hauptfach Gesang bei Andreas
Macco und dem zweitem Instrument Cello bei Susanna Riebl.
2014 debütierte er am Theater Eggenfelden in Stephen Sondheims
„Sweeney Todd“. Zuletzt war er als Sebastian in der Uraufführung von Klemens Verenos
Trakl-Oratorium „An versteinerter Schwelle“ zu hören. Er trat bei Konzerten in Deutschland
und Österreich auf. Im Mai 2015 wirkte er in der Produktion von Manfred Trojahns Oper
„Limonen aus Sizilien“ an der Universität Mozarteum mit.
Benjamin Sattlecker – Dr. Blind
Sassaya Chavalit, Thomas Huber, Markus Ennsthaller
Benjamin Sattlecker wurde 1993 geboren und begann seine
Gesangsausbildung bei den Salzburger Domkapellknaben -und
Mädchen. Erste Gesangsstunden bekam er bei Sophie Mitterhuber
und Christian Herbst. Ab 2008 erhielt er Gesangsunterricht bei
Helmut Zeilner am Musikum Salzburg. Seit 2013 studiert er an
der Universität Mozarteum Salzburg bei in der Gesangsklasse von
Elisabeth Wilke.
Mit Michael Walter am Klavier gab er bisher schon einige
Liederabende, zuletzt im April 2015 mit Schuberts „Die schöne Müllerin“.
Beim Gesangswettbewerb „Prima la musica“ erhielt er 2012 den 1. Preis.
Michael Etzel, Jungyun Kim, Julia Rath
Igor Karbus – Frosch
Igor Karbus wurde 1991 geboren und absolviert seit März 2015 ein
Schauspielstudium am Thomas Bernhard Institut der Universität
Mozarteum Salzburg.
Niklas Mitteregger – Frosch
Niklas Mitteregger wurde 1991 geboren und absolviert seit März
2015 ein Schauspielstudium am Thomas Bernhard Institut der
Universität Mozarteum Salzburg.
Markus Ennsthaller, Alice Hoffmann, Thomas Hansen, Jennie Lomm,
Domenica Radlmaier, Sassaya Chavalit
Igor Karbus, Felix Mischitz
Julia Rath, Michael Etzel
Kai Röhrig – Musikalische Leitung
Karoline Gruber – Szenische Leitung
Der deutsche Dirigent Kai Röhrig wurde in Oberhausen geboren. Er
studierte an der Musik-hochschule in Köln sowie an der Universität
Mozarteum in Salzburg in der Klasse von Michael Gielen und
Dennis Russell Davies. Er ist Preisträger der Internationalen Stiftung
Mozarteum, die ihn mit der „Bernhard-Paumgartner-Medaille“
auszeichnete. Als musikalischer Assistent war Kai Röhrig bei den
Bayreuther und langjährig bei den Salzburger Festspielen tätig, als
Protegé von Bernard Haitink war er beim European Union Youth
Orchestra, bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden und beim Concertgebouw Orkest in
Amsterdam engagiert.
Als Gastdirigent trat Kai Röhrig in den zurückliegenden Jahren u.a. an der Staatsoper
Hannover, am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, am Innsbrucker Landestheater
und am Königlichen Opernhaus in Kairo in Erscheinung. Im Rahmen des Festivals zur
Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010 dirigierte er eine Produktion von Hans Werner
Henzes Oper Das Wundertheater und Mozarts Singspiel Der Schauspieldirektor. Bei den
Salzburger Festspielen dirigierte er im Rahmen des Young Singers Projects die Produktionen
von Mozarts Zauberflöte und Entführung aus dem Serail sowie Vorstellungen von Rossinis
La Cenerentola. Konzerte führten ihn ans Pult des Mozarteum Orchester Salzburg, des
European Union Youth Orchestra, des Slowenischen Radio-Sinfonie-Orchesters, der Neuen
Philharmonie Westfalen und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Sein Debüt in der
Berliner Philharmonie gab er am Pult des Deutschen Sinfonie Orchesters. Im Mai 2013
debütierte Kai Röhrig am Pult des koreanischen KBS Symphony Orchestra im Rahmen einer
Wagner-Gala im Seoul Arts Center.
Nach Stationen als Kapellmeister in Passau, Baden-Baden und am Salzburger Landestheater
ist Kai Röhrig seit Herbst 2014 als Professor und musikalischer Leiter der Opernklasse an
der Universität Mozarteum tätig. Hier dirigierte er zuletzt die Opernproduktionen „Lady
Magnesia“ von Mstislav Weinberg sowie im Mai 2015 die österreichische Erstaufführung
von Manfred Trojahns „Limonen aus Sizilien“.
Die Regisseurin Karoline Gruber wurde in der Steiermark geboren
und studierte Theater- und Musikwissenschaft, Kunstgeschichte
und Philosophie an der Universität Wien. Nach ersten erfolgreichen
Inszenierungen in Österreich und Deutschland erfolgte ihr
internationaler Durchbruch mit einer Interpretation von „Il mondo
della luna“ von Joseph Haydn, die sie 2001 mit René Jacobs bei den
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik erarbeitete und die 2002
von der Staatsoper Unter den Linden Berlin übernommen wurde.
Karoline Gruber war zwischen 2003 und 2005 regelmäßig Gast an der Hamburgischen
Staatsoper. 2005 gab sie ihr Debut an der Staatsoper Wien, an der Sächsischen Staatsoper
Dresden und an der Nikikai Opera Tokyo. Zu ihren weiteren Stationen gehörten unter
anderem das Teatro Nacional de Sao Carlos Lissabon, die Oper Leipzig, das Aalto-Theater
Essen und die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf.
Nach verschiedenen Lehraufträgen übernahm sie von 2005 bis 2010 eine befristete Professur
für Szenischen Unterricht an der Universität der Künste Berlin. Weitere Gastprofessuren
führten sie an die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, das Opernstudio des Teatro
Nacional de Sao Carlos Lissabon und das Opernstudio des New National Theatre Tokyo.
Zuletzt gelang ihr ein großer Erfolg mit „Lear“ von Aribert Reimann an der Hamburgischen
Staatsoper mit Bo Skovhus als „Lear“ und mit „Die tote Stadt“ von E.W. Korngold mit Klaus
Florian Vogt als Paul, ebenfalls an der Hamburgischen Staatsoper.
Die nächsten Produktionen sind unter anderem „Ariadne auf Naxos“ von R. Strauss an der
Nikikai Opera Tokyo (2016) und „Der Spieler“ von S. Prokofjew an der Wiener Staatsoper
(2017), beide in Zusammenarbeit mit der Dirigentin Simone Young.
Karoline Gruber übernahm mit 1. Oktober 2014 eine Professur im Fach „Musikdramatische
Darstellung – szenisch“ an der Universität Mozarteum Salzburg.
Christina Pointner – Bühne
Christina Pointner, gebürtig aus München, begann ihre Ausbildung
mit einer Lehre zur Holzbildhauerin in Berchtesgaden und studierte
danach Bühnen- und Kostümgestaltung an der Universität
Mozarteum Salzburg, zunächst bei Herbert Kapplmüller und dann
bei Henrik Ahr.
Nach einer Spielzeit als Ausstattungsassistentin am Oldenburger
Staatsschauspiel und mehreren Kostümassistenzen bei den
Salzburger Festspielen arbeitet sie nun freiberuflich als Bühnen- und
Kostümbildnerin. 2015 war sie in Salzburg mit eigenen Produktionen bei der Sommerszene
Salzburg und dem Taschenopernfestival vertreten.
Iris Jedamski – Kostüme
Iris Jedamski absolvierte das Studium der Freien Malerei mit
Schwerpunkt Druckgrafik sowie ihr Bühnen- und Kostümbildstudium an der Kunstakademie der Bildenden Künste in Maastricht
(Niederlande).
Seit ihrer Assistenzzeit u.a. an der Bayerischen Staatsoper lebt sie
in München und arbeitet freischaffend als Ausstatterin und Malerin
im ganzen deutschsparchigen Raum.
Ulrike Arp – Dialogarbeit
Ulrike Arp ist Schauspielerin am Schauspielhaus Salzburg und
Sprechlehrerin an der Schauspielschule am Schauspielhaus
Salzburg. Weiters ist sie als Sprecherin für Radio, Fernsehen und
Videoproduktionen, als Lektorin an der Universität Mozarteum
Salzburg für Sprecherziehung für Sänger sowie als Sprechlehrerin
nach ‚Linklater Stimmtraining’ und zertifizierte AAP–Stimmtrainerin
(„Atemrhythmisch Angepasste Phonation“) tätig.
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