Helicobacter PYlori

Werbung
Alle Laboruntersuchungen
Mikrobiologie, Genanalysen
Alle Kassen und Privat
Helicobacter pylori
ISO 9001 Systemzertifizierung
Dr. J. Bauer, Univ.-Doz. Dr. M. Exner, Dr. E. Mühl, Dr. M. Mühl, Univ.-Prof. Dr. W. Speiser, Univ.-Prof. Dr. S. Spitzauer und Dr. S. Wagner
Helicobacter PYlori
Helicobacter pylori – H.p.-Infektion
Symptome • Infektion • Untersuchung • Medikamente
Einflussfaktoren • Wissenswertes • Behandlung
(01) 260 53-0
www.labors.at
Fax: (01) 260 53-500
8 x in Wien
[email protected]
www.labors.at
Sehr geehrte PatientInnen und KollegInnen,
der vorliegende Informationsfolder der Gruppenpraxis Labors.at
beschäftigt sich mit einer weitverbreiteten Infektionserkrankung des Magen-Darmtrakts, deren Bedeutung erst vor
wenigen Jahren erkannt wurde.
An den Beginn der Broschüre haben wir eine für Patienten
gedachte Kurzinformation gestellt. Im Anschluss daran finden
sich detaillierte Ausführungen zur Helicobacter-pylori-Infektion für besonders interessierte Patienten und Ärzte.
Es handelt sich um die Helicobacter pylori Infektion, die für
verschiedene Magenbeschwerden bis hin zum Magengeschwür
und zum Magenkrebs verantwortlich ist.
Wir hoffen mit dieser Informationsbroschüre eine hilfreiche
Unterstützung zu Ihrem Therapieerfolg zu liefern.
Der Nachweis von Helicobacter pylori ist durch einen einfachen Stuhltest möglich, die Therapie mit Antibiotika äußerst
erfolgreich.
Dr. Johannes Bauer, Univ.-Doz. Dr. Markus Exner, Dr. Eva Mühl,
Dr. Michael Mühl, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Speiser,
Univ.-Prof. Dr. Susanne Spitzauer und Dr. Sonja Wagner
Helicobacter pylori | Kurzinformation
Was ist Helicobacter pylori (H.p.)? (S. 4)
°Bakterium, das den Magen besiedelt (infiziert)
Welche Auswirkung hat eine H.p. Infektion für den
Magen? (S. 4)
°begleitende Schmerzen: krampfartige bzw. brennende
Schmerzen im Oberbauch und hinter dem Brustbein, die
periodisch (Tage bis Wochen) verlaufen; Schmerzattacken
im Nüchternzustand (Nacht, früher Morgen), aber auch 2–3 Stunden nach dem Essen; Besserung durch Essen und
eine säurehemmende Therapie (Antazida)
°akute Entzündung der Magenschleimhaut (akute Gastritis)
Was ist ein Magengeschwür? (S. 5)
°ohne Therapie kann der Organismus H.p. nicht entfernen;
daher entsteht eine chronische Gastritis
°Loch in der Magenschleimhaut
°Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür; 9 von 10
derartigen Geschwüren werden durch H.p. hervorgerufen;
Geschwüre entwickelt sich nur bei wenigen H.p.-Infizierten
°entsteht durch Magensäureeinwirkung auf eine durch die
H.p.-Infektion geschwächte Schleimhaut
°Komplikationen: Magenblutung, Magendurchbruch,
Magenkrebs
° im schlimmsten Fall Entstehung von Magenkrebs
Wie erfolgt die Infektion mit H.p.? (S. 7)
Welche Symptome hat ein Patient der mit H.p. infiziert
ist? (S. 6)
°die meisten H.p.-Infizierten entwickeln keine Krankheits symptome
°warum nicht alle H.p.-Infizierten Beschwerden haben, ist
unklar
°Grund für Beschwerden ist oft ein Magen- oder Zwölf fingerdarmgeschwür
°typische Symptome: Völlegefühl, Sodbrennen, saures
Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit
2
°meist im Kindesalter unter schlechten hygienischen
Bedingungen
°über infiziertes Erbrochenes, infizierten Stuhl oder
Mund-zu-Mund Kontakt
°Infektion im Erwachsenenalter sehr selten
°keine Übertragung Tier zu Mensch
Helicobacter pylori | Kurzinformation
Wie häufig sind H.p.-Infektionen? (S. 7)
Wann soll eine H.p.-Infektion behandelt werden? (S. 10)
°westliche Industrieländer 3 von 10 Personen
°Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
°Entwicklungsländer 9 von 10 Personen
°chronische Magenentzündung (Gastritis)
Wie kann eine H.p.-Infektion festgestellt werden? (S. 8)
°gutartige und bösartige Magentumore
°Magenkrebs in der Familie (Verwandte 1. Grades)
°H.p.-Nachweis im Stuhl (einfach, kostengünstig)
°Patienten mit typischen Oberbauchbeschwerden
°Atemtest (aufwendig, teurer als Stuhltest)
°H.p.-Nachweis in einer Probe, die bei einer
Magenspiegelung gewonnen wird
°H.p.-positive, beschwerdefreie Personen, die über einen
längeren Zeitraum Medikamente einnehmen, die die Magenschleimhaut angreifen (z.B. Aspirin, Rheumamedikamente)
[° Nachweis spez. gegen H.p. gerichteter Antikörper im Blut]
°beschwerdefreie aber verunsicherten Personen, die eine
Behandlung wünschen
Wann ist eine H.p. Untersuchung angezeigt? (S. 9)
°Patienten mit Oberbauchbeschwerden unter 45 Jahren
(ohne Komplikationen bzw. besondere Risikofaktoren):
H.p.-Nachweis im Stuhl; im ersten Diagnose-/Therapieansatz keine Magenspiegelung, da Magenkarzinom unter
45 Jahren äußerst selten
Mit welchen Medikamenten wird eine H.p. Infektion
behandelt? (S. 10)
°Kombinationstherapie: Medikamente, die die
Magensäure­produktion hemmen und Antibiotika
°Patienten mit Oberbauchbeschwerden über 45 Jahren:
Magenspiegelung und Entnahme von Gewebeproben;
H.p.-Untersuchung und Histologie zum Ausschluss eines
Magenkarzinoms
° Ob beschwerdefreie Personen die über einen längeren
Zeitraum Medikamente einnehmen, welche die Magenschleimhaut angreifen (z. B. Aspirin, Rheuma­me­di­­
kamente) auf H.p. untersucht werden sollen, ist
umstritten; die Kombination dieser Medikamente mit
einer H.p.-Infektion erhöht das Risiko für das Auftreten
eines Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwürs.
3
Helicobacter pylori | Detailinformation
Was ist Helicobacter pylori?
Welche Auswirkungen hat ein H.p.-Befall für den Magen?
Helicobacter pylori (H.p.) ist ein gramnegatives (Färbungsverhalten), spiralförmiges und begeisseltes (bewegliche, längliche Fortsätze) Bakterium mit dem sich der Mensch schon
sehr lange auseinandersetzen muss.
Die Magenwand besteht im inneren Anteil aus einer Schleimhaut mit Drüsenzellen. Danach folgt eine Verbindungsschicht
zur außen gelegenen Muskelschicht.
So wurde H.p. in einer 1700 Jahre alten kolumbianischen
Mumie nachgewiesen.
Das Helicobacter pylori-Bakterium (schematisch)
Die unterschiedlichen Drüsen der Magenwand produzieren
einerseits eine die Innenwand auskleidende Schleimschicht,
die das darunterliegende Gewebe vor der Magensäure schützt,
und andererseits die Magensäure, die ins Mageninnere abgegeben wird und für die Verdauung notwendig ist.
Der Verdauungstrakt
Speiseröhre
Bei einer Infektion besiedelt dieses Bakterium den menschlichen Magen, der aufgrund der Magensäureproduktion und
dem daraus resultierenden niedrigen ph-Wert, üblicherweise
steril ist. H.p. kann allerdings in diesem sauren Milieu überleben, da er über eine effiziente Säureneutralisation verfügt.
Leber
Magen
Zwölffingerdarm
Diese charakteristische Eigenschaft von H.p. ist dadurch
bedingt, dass das Bakterium das Enzym Urease freisetzen
kann, welches den im Magen vorkommenden Harnstoff in
Kohlendioxyd und Ammoniak umsetzen kann. Ammoniak
neutralisiert die Magensäure und schützt damit H.p.
Aufgrund seiner Begeisselung, den sogenannten Flagellen,
kann sich H.p. im Magenschleim fortbewegen. Dabei durchdringt er die Schleimschicht, die das Mageninnere auskleidet
und erreicht die Magenzellen. H.p. kann sich in weiterer Folge
über spezielle Strukturen, die soge­nannten Adhäsine, an den
Magenschleimhautzellen festhalten und im Bereich der Magenschleimhaut eine Abwehrreaktion des Organismus (=Entzündung) hervorrufen.
Helicobacter pylori (10.000-fach vergrößert)
Dickdarm
Dünndarm
Enddarm
Gastritis (Magenentzündung)
Bei ca. 30 % der mit H.p. Infizierten entsteht im Laufe der Erkrankung eine chronische, oberflächliche Gastritis, bei der
Entzündungszellen (Monozyten, Granulozyten) in die Schleimhaut einwandern. Das Immunsystem des Infizierten versucht
durch die Bildung von Antikörpern (das sind Abwehrstoffe, die
speziell gegen einen bestimmten Krankheitserreger gerichtet
sind) und die Bildung spezifischer, gegen H.p. gerichteter Abwehrzellen, das Bakterium aus dem Organismus zu entfernen.
H.p. kann die Abwehrmaßnahmen hemmen. Diese sind dadurch
nicht in der Lage die Infektion zu überwinden. Aus diesem
Grund verläuft die unbehandelte H.p.-Infektion als chronische
Gastritis über viele Jahre, wenn nicht lebenslang.
4
Helicobacter pylori / Gastritis
Magenschleimhaut
Da die Magensäure an der Entstehung der durch H.p. hervorgerufen Ulcera ebenfalls beteiligt ist, konnten in vielen Fällen
die Ulcera zur Abheilung gebracht werden.
Sie traten allerdings in über 80 % der Fälle nach Absetzen
der Therapie wieder auf. Durch eine gegen den Hauptgrund
der Ulcusentstehung, die H.p.-Infektion, gerichtete antibiotische Therapie konnte die Rückfallsrate im ersten Jahr nach
Abheilen eines Ulcus von 80 % auf 15 % gesenkt werden.
Bakterien
Weiße Blutkörperchen
Entzündung
Ulcus
Ulcus (Geschwür)
(Geschwür) im
im MagenMagen- bzw.
bzw. Zwölffingerdarm
Zwölffingerdarm
Bis
zu
10 %
der
mit
H.p.
infizierten
Personen
entwickeln
im
Ein gesicherter Zusammenhang besteht
zwischen
einer chroVerlauf der
Infektion einund
Ulcus
(= Geschwür,
nischen
H.p.-Infektion
dem
Auftreten Mehrzahl:
von UlceraUlcera).
(=GeEs
besteht
ein
gesicherter
Zusammenhang
zwischen
schwüre; Mehrzahl von Ulcus) im Magen
undeiner
im
chronischen
H.p.-Infektion
und
dem
Auftreten
von
Ulcera
im
Zwöffingerdarm (Duodenum). Ulcus ist ein allgemeiner AusMagenfür
und
im Zwöffingerdarm
(Duodenum).
ist des
ein
druck
einen
löchrigen Substanzdefekt,
der Ulcus
im Falle
allgemeiner
Ausdruck
für
einen
löchrigen
Substanzdefekt,
der
Magengeschwüres durch das Zugrundegehen eines Teils der
im Falle des Magengeschwüres
durch
das Zugrundegehen
eines
Magenwand
hervorgerufen wird
(siehe
Abbildung).
Teils der Magenwand hervorgerufen wird (siehe Abbildung).
Zwölffingerdarm- bzw Magengeschwür
Über viele Jahre wurde angenommen, dass Faktoren wie die
Über viele von
JahreRheumamitteln
wurde angenommen,
wie die
Einnahme
(NSARs dass
bzw. Faktoren
Aspirin), psychiEinnahme
vonerhöhte
Rheumamitteln
(NSARs bzw. Aspirin),
psychischer
scher
Stress,
Magensäuresekretion,
besonders
scharStress,
erhöhte
Magensäuresekretion,
besonders
scharfe
Speife Speisen, Rauchen oder eine genetische Veranlagung
sen,
Rauchen
eine genetische
Veranlagung
an
ursächlich
an oder
der Entstehung
von Magenbzw. ursächlich
Zwölffingerder
Entstehung
von
Magenbzw.
Zwölffingerdarmgeschwüren
darmgeschwüren beteiligt sind. Heute weiß man, dass neun
beteiligt
Heute
weiß man,
neun
zehn Ulcera
in
von zehnsind.
Ulcera
in erster
Linie dass
durch
die von
Infektion
mit H.p.
erster
Linie werden.
durch die Infektion mit H.p. verursacht werden.
verursacht
Die
Die im
im Rahmen
Rahmen einer
einer H.p.-Infektion
H.p.-Infektion hervorgerufenen
hervorgerufenen VeränVeränderungen
der
Magenschleimhaut
führen
derungen der Magenschleimhaut führen zu
zu einer
einer vermehrten
vermehrten
Säureproduktion.
vorvor
derder
Säure
schützen­
Säureproduktion. Ferner
Fernerverlieren
verlierendiedie
Säure
schütden
Mechanismen
der
Schleimhaut
ihre
Effektivität,
zenden Mechanismen der Schleimhaut ihre Effektivität, und
und
andererseits
geht
auch
die
Regenerationsfähigkeit
der
Schleimandererseits geht auch die Regenerationsfähigkeit der Schleimhaut
haut verloren.
verloren. Dadurch
Dadurch kann
kann es
es an
an bestimmten
bestimmten Stellen
Stellen zu
zu
einer
säurebedingten
Auflösung
von
Teilen
der
Magenwand
einer säurebedingten Auflösung von Teilen der Magenwand
und
und zur
zur Entstehung
Entstehung von
von Ulcera
Ulcera kommen.
kommen.
Bevor
Bevor der
der Zusammenhang
Zusammenhang zwischen
zwischen der
der H.p.-Infektion
H.p.-Infektion und
und
der
Ulcusenstehung
erkannt
wurde,
hat
man
der Ulcusenstehung erkannt wurde, hat man in
in der
der Therapie
Therapie
der
der Ulcera
Ulcera in
in erster
erster Linie
Linie Medikamente
Medikamente eingesetzt,
eingesetzt, die
die die
die
Säureproduktion
des
Magens
hemmen.
Säureproduktion des Magens hemmen.
Häufigste Lokalisationen
von Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüren
Magenwand im Ulcusbereich
Im Zuge der durch H.p. hervorgerufenen chronischen Entzündung kommt es zu einer Rückbildung (Atrophie) und
Umwandlung (intestinale Metaplasie) der Magenschleimhaut.
Eine rückgebildete (atrophe) Magenschleimhaut kann die für
die Aufnahme des Vitamins B12 notwendigen Faktoren nicht
mehr bilden.
Vitamin B12-Mangels mit
Dies kann zur Entwicklung eines Vitamin-B12-Mangels
den entsprechenden Folgen (hämatologische und neurologische Begleiterkrankungen) führen.
Tritt ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür bei Patienten auf, die nicht mit H.p. infiziert sind, so sind folgende
Ursachen möglich:
Ulcus
innere
Schleimschicht
Magengeschwür
Magenwand
Zwölffingerdarmgeschwür
°chronische Einnahme von Rheuma-/Schmerzmitteln (Aspirin,
NSARs)
°bösartige Tumore
°erhöhte Säureproduktion z. B. hervorgerufen durch Tumore
(Gastrinom), die Eiweißstoffe (Gastrin) produzieren, welche
die Säureproduktion steigern
5
Magenkrebs
Bei 1–2 % der infizierten Personen entwickelt sich im Bereich
einer H.p.-infizierten atrophen Magenschleimhaut ein Magenkarzinom.
So hat ein Patient mit einer atrophen Gastritis bei H.p.-Infektion ein sechs- bis achtfach höheres Risiko an einem
Magenkarzinom zu erkranken, als ein Patient ohne die genannte Infektionskrankheit. Bei manchen chronisch H.p.infizierten Patienten entwickeln sich im Bereich der Magenschleimhaut von den Abwehrzellen ausgehende Tumore
(B-Zell-Lymphome, MALT/mucosa associated lymphoid tissue).
Diese Tumore bilden sich meist nach einer erfolgreichen
Therapie, die zum Verschwinden von H.p. geführt hat, zurück.
Das Magenkarzinom ist das zweithäufigste Karzinom weltweit.
Es kommt besonders häufig in Ländern mit einer hohen H.p.Infektionsrate, wie z.B. Kolumbien oder China vor. Man geht
davon aus, dass etwa die Hälfte aller Magenkarzinome durch
eine H.p.-Infektion bedingt sind. H.p. wurde von der Weltgesundheits-Organisation als erstes krebserregendes Bakterium
eingestuft.
Wovon hängt das Auftreten von Folgeerscheinungen einer
H.p.-Infektion ab?
Nahezu alle Menschen mit einer H.p.-Besiedelung des Magens
entwickeln eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut (chronische Gastritis). Nur 15 % der Infizierten erleiden
schwerwiegende Folgeerscheinungen dieser Entzündung, wie
Magen- bzw. Zwölffingerdarm-Geschwüre, ein Magenkarzinom oder ein Lymphom der Magenwand.
Die meisten Menschen mit einer H.p.-Infektion entwickeln
keine Symptome. Dass manche Menschen erkranken und
andere nicht, liegt wohl an einer Kombination aus Unterschieden der Bakterienstämme, der Krankheitsempfäng­lichkeit
des Wirts und Umweltfaktoren. Verschiedene H.p.-Stämme
verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten, die Magenschleimhaut anzugreifen. So gibt es Stämme, die über ein
Zellgift verfügen, welches an die Magen­zellen abgegeben
wird und diese schädigt.
Dieses Zellgift wird VacA (vacuolisierendes Cytotoxin) genannt
und beeinträchtigt auch die Heilung und die Regeneration
der Magenschleimhaut. VacA hemmt lokale Abwehrmechanismen in der Schleimhaut, sodass die körpereigenen Abwehrmechanismen nicht mehr in der Lage sind H.p. zu
entfernen.
Eine weitere Möglichkeit bestimmter H.p.-Stämme die Magenschleimhautzelle zu verändern, besteht darin einen Eiweiß­
körper (CagA) in die Magenzelle einzuschleusen.
6
Dies bewirkt Veränderungen in der Zellmembran der Wirtszelle und führt zu einer Veränderung der Zellform.
In den Stämmen, die über die Fähigkeit verfügen das CagAEiweiß zu produzieren, wurden bestimmte Gengruppen, die
Cag-Pathogenitätsinseln (CagPAI), nachgewiesen.
Diese Gene sind dafür verantwortlich, dass das CagA-Eiweiß
in die Magenschleimhautzelle eingeschleust werden kann. Es
wird diskutiert, dass nur bestimmte H.p.-Stämme, nämlich
jene, die über CagPAI verfügen, Ursache von Magenkrebs sein
können. H.p. wurde von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als erstes krebserregendes Bakterium eingestuft.
Im Rahmen der derzeit durchgeführten H.p.-Routineinfek­­tionsdiagnostik findet keine Unterscheidung zwischen den
unterschiedlichen H.p.-Stämmen statt.
Eine Besiedlung mit H.p.-Stämmen, die die Adhäsine BabA
und SabA produzieren, geht mit einer gesteigerten Schleimhautentzündung und einem höheren Risiko für die Entstehung
von Geschwüren und Krebs einher.
Die am besten charakterisierten Wirtseigenschaften, die das
Risiko für die Entwicklung einer chronische Entzündung der
Magenschleimhaut, von Magen- bzw. ZwölffingerdarmGeschwüren oder eines Magenkarzinoms erhöhen, sind bestimmte Genzusammensetzungen (Polymorphismen), die zu
einer vermehrten Bildung von entzündungsfördernden Substanzen im Rahmen eine H.p.-Infektion führen.
An Umweltfaktoren erhöhen eine salzreiche Ernährung und
konservierte Speisen das Risiko für die Geschwür- und Krebs­
entstehung, während Vitamin C und Antioxidantien risikomin­
dernd wirken.
Welche Symptome hat ein Patient der mit H.p. infiziert ist?
Die meisten Menschen, die eine Magenbesiedelung mit H.p.
aufweisen, haben keine Krankheitssymptome.
Warum allerdings manche Menschen erkranken und entsprechende
Symptome entwickeln ist noch in vielen Punkten ungeklärt.
Entwickelt ein H.p.-infizierter Patient Beschwerden, so sind dies
sogenannte dyspeptische Oberbauchbeschwerden, wie z. B.:
°Völlegefühl
° Sodbrennen
°saures Aufstoßen
°Übelkeit
°Erbrechen
°Appetitlosigkeit
°Die begleitende Schmerzsymptomatik besteht aus krampfartigen bzw. brennenden Schmerzen im Oberbauch und
hinter dem Brustbein. Die periodisch (Tage bis Wochen)
verlaufenden Schmerzattacken können im Nüchternzustand
(Nacht, früher Morgen), aber auch 2–3 Stunden nach dem
Essen auftreten. Sie bessern sich typischerweise durch Essen
und eine säurehemmende Therapie (Antazida).
Die beschriebenen Symptome treten üblicherweise beim
Vorliegen eines Ulcus (Geschwür) im Bereich des Magens oder
des Zwölffingerdarms auf. Es ist umstritten, ob die durch H.p.
hervorgerufene Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut)
auch ohne Vorliegen eines Ulcus derartige Beschwerden
machen kann.
Eine erfolgreiche Therapie der H.p.-Infektion, die zum Verschwinden des Bakteriums aus dem Magen führt (Eradikations­
therapie), bewirkt bei einem Teil der Patienten (ca. 8 %) ohne
Ulcus eine Verbesserung der genannten Beschwerden.
Bei manchen Patienten entwickelt sich im Rahmen der chroni­
schen, durch H.p. hervorgerufenen, Gastritis ein Ulcus im
Magen oder im Zwölffingerdarm.
Die Symptome gleichen im Wesentlichen den oben angeführten dyspeptischen Oberbauchbeschwerden.
Ein derartiges Ulcus kann aber auch zu akuten Komplikationen führen.
Der Substanzdefekt kann nicht nur die innere Schleimhautschicht sondern auch die gesamte Magen- bzw. Duodenumwand betreffen.
In diesem Fall durchbricht das Ulcus die Wand des Organs
(=Perforation), und es kommt in der Folge zu einer Entzündung
der Bauchhöhle, begleitet von einem plötzlich auftretenden
heftigen dauerhaften Bauchschmerz.
Eine weitere Komplikation, die auch ohne Perforation vorliegen kann, ist die Ulcusblutung, die dann auftritt, wenn im
Zuge der Entstehung des Substanzdefektes ein Blutgefäß
betroffen ist, aus dem es dann in den Magen oder in das
Duodenum hineinblutet.
Ist ein größeres Blutgefäß betroffen so kann es zu einer
akuten, lebensbedrohlichen Blutung in den Magen-DarmBereich kommen. Diese äußert sich in Bluterbrechen (Häma­
temesis), Abgang blutigen Stuhls (Melena) und evtl.
Kreis­laufversagen.
Die Blutung kann aber auch geringgradig sein und in einer
chronischen Form verlaufen. Dies führt dazu, das über längere Zeit eine Anämie (Blutarmut) und ein Eisenmangel
entstehen.
Im Falle des Erbrechens sind die Farbe und das Ausmaß der
Blutbeimengung für die Lokalisation der Blutungsquelle
hilfreich.
Bei einer Magenblutung finden sich kaffeesatzartige schwarze Beimengungen, während Spuren von hellrotem Blut auf
eher harmlose Einrisse der Schleimhaut der Speiseröhre im
Verlauf des Erbrechens hinweisen.
Die gravierendste Folge einer chronischen H.p.-bedingten
Gastritis ist aber die Entstehung eines Karzinoms im Bereich
des Magens.
Diese bösartigen Tumore haben, wenn sie nicht frühzeitig
erkannt werden, eine äußerst schlechte Prognose.
Wie erfolgt die Infektion mit H.p.?
Weltweit sind mehr als 50 % der Menschen mit H.p. infiziert.
In den Entwicklungsländern liegt die Rate deutlich höher (bis
zu 90 %), während in den Industrieländern (Europa, Amerika)
nur 20–30 % der Bevölkerung mit H.p. infiziert sind.
Man geht bei solchen Daten davon aus, dass unterschiedliche
Hygienestandards in den genannten Regionen der Grund für
die verschiedenen Infektionsraten sind. Die genauen Infektionswege sind nicht bekannt. Man nimmt allerdings an, dass
die Infektion sowohl durch Mund-zu-Mund-Kontakt als auch
durch Kontakt mit infiziertem Stuhl bzw. Erbrochenem erfolgen kann.
Obwohl im Tierreich ebenfalls Helicobacter-Stämme nachge­
wiesen werden konnten, ist eine Infektion von Tier-zu-Mensch
unwahrscheinlich. Die bei Tieren gefundenen HelicobacterArten verursachen beim Menschen keine Erkrankung.
Auch andere Infektionswege wie z.B. durch Blut und Blutprodukte wurden nicht beobachtet.
Die Infektion von H.p. erfolgt üblicherweise im Kleinkindesalter. Das niedrige Infektionsalter und die in den letzten
Jahrzehnten deutliche Verbesserung der hygienischen Umstände in der industrialisierten Welt haben dazu geführt, dass
in den USA etwa 50 % der Sechzigjährigen aber nur 25 %
der Dreißig­jährigen eine Infektion mit H.p. aufweisen.
Erfolgt eine Infektion im Kindesalter, und wird diese im
Erwachsenenalter erfolgreich behandelt, kommt es nur
in äußerst seltenen Fällen zu einer neuerlichen Infektion
mit H.p.
Die wahrscheinlichsten Übertragungswege sind von Kind-zuKind bzw. von Mutter-zu-Kind. Eine Infektion von Erwachsenen-zu-Erwachsenen ist sehr unwahrscheinlich.
7
Wie kann eine H.p.-Infektion festgestellt werden?
Es gibt mehrere Methoden die in der Diagnostik einer H.p.
Infektion eingesetzt werden.
H.p. Stuhl Antigen Test (HpsA®)
Der einfachste Test zum Nachweis einer H.p.-Infektion ist der
Direktnachweis von H.p. im Stuhl. Dieser Nachweis erfolgt
nicht über Bakterienkulturen, sondern über einen immunologischen Antigennachweis (ELISA).
Der Test ist aus einer Stuhlprobe rasch, einfach und kostengünstig durchzuführen. Er zeigt Ergebnisse, die in ihrer Qualität denen des Atemtests (Sensitivität und Spezifität 94–98 %)
gleichzusetzen sind. Der Test sollte zum Nachweis eines Therapieerfolges frühestens vier Wochen nach Beendigung der
Therapie durchgeführt werden.
Um falsch negative Resultate zu vermeiden, soll der Test erst
14 Tage nach Absetzen einer Therapie mit Antibiotika, Protonenpumpenhemmern oder Bismutpräparaten durchgeführt
werden.
Atemtest
Dieser Test beruht darauf, dass die in der Magenschleimhaut
befindlichen H.p.-Bakterien typische Stoffwechselaktivitäten
zeigen.
Der Patient trinkt eine Lösung die Harnstoff enthält, der mit
einer winzigen Dosis des radioaktiven Isotops C14 markiert
ist. Dieser Harnstoff wird im Falle einer Magenbesiedelung
durch H.p. von diesen Bakterien abgebaut, wobei radioaktiv
markiertes CO2 (Kohlendioxid) entsteht.
Dieses gelangt in die Ausatemluft des Patienten, die in einem
Atembeutel gesammelt wird. Findet sich in der Ausatemluft
radioaktives CO2, so liegt eine H.p.-Infektion vor.
8
Mit dem Atemtest kann ein Erfolg der Therapie einen Monat
nach ihrem Ende ermittelt werden. Der Nachteil dieser Methode besteht in der für Patient und Labor relativ aufwendigen Diagnostik und den hohen Kosten.
Um falsche negative Resultate zu vermeiden, soll der Test erst
14 Tage nach Absetzen einer Therapie mit Antibiotika, Protonenpumpenhemmern oder Bismutpräparaten durchgeführt
werden.
Blut-Test
Der Nachweis von Antikörpern im Blut des Patienten, die
gegen H.p. gerichtet sind, weist darauf hin, dass dieser mit
H.p. in Kontakt gekommen ist.
Geht man davon aus, dass eine H.p.-Besiedelung der Magenschleimhaut ohne Therapie nicht von alleine wieder verschwindet, so ist der Antikörpernachweis bei unbehandelten
Patienten einem Beweis für eine aktuelle Infektion gleichzusetzen.
Der Antikörpernachweis sollte in spezialisierten Laboratorien
durchgeführt werden, da die in der Praxis angewandten
Schnelltests nicht sehr verlässlich sind.
Wird ein qualitativ hochwertiger Test angewendet, so ist ein
definierter quantitativer Abfall des Antikörpertiters in Serumproben, die vor und sechs Monate nach der Therapie
gewonnen wurden, ein starker Hinweis auf eine erfolgreiche
H.p.-Eradikation (Entfernung).
Die zweite Probe sollte nicht früher gewonnen werden, da
der Antikörpertiter nur langsam absinkt.
Der Nachweis spezifischer IgG-Antikörper hat allerdings in
letzter Zeit stark an Bedeutung verloren, da es einfache
Möglichkeiten für den direkten Keimnachweis gibt.
Nachweis von H.p. in Gewebeproben
Im Rahmen einer Gastroskopie (Magenspiegelung) werden
aus dem Bereich eines Ulcus (Geschwür) Gewebeproben
entnommen. Diese Gewebeproben werden in ein Gel eingebracht, welches Harnstoff und einen Indikator enthält.
Endoskopische Untersuchung (Magen)
Endoskop
In Gegenwart des für H.p.-typischen Enzyms Urease kommt
es in dem Gel zu einem Farbumschlag des Indikators. Findet
dieser Farbumschlag nicht statt, war in der Gewebeprobe H.p.
nicht vorhanden.
Magen
Dieser Test dient primär zum Erst-Nachweis von H.p., er kann
aber auch frühestens vier Wochen nach Beendigung einer
Therapie zur Überprüfung des Therapieerfolges eingesetzt
werden.
Magengeschwür
H.p.-Kultur
Die im Rahmen einer Gewebeentnahme gewonnenen H.p.
Bakterien können auch im mikrobiologischen Labor kultiviert
werden. Diese Kultur dient in erster Linie zu einer Überprüfung
der Antibiotika–Empfindlichkeit (Resistenz–Prüfung).
Endoskopische Untersuchung (Zwölffingerdarm)
Wann ist eine H.p.-Untersuchung angezeigt?
Endoskop
Man unterscheidet unterschiedliche Gruppen von Patienten
mit sogenannten dyspeptischen Beschwerden, die für eine
Magen– bzw. Zwölffingerdarmerkrankung typisch sind (siehe
Abschnitt „Welche Symptome hat ein Patient der mit H.p.
infiziert ist?“).
Bei Patienten über 45 Jahren sollten bei entsprechenden Symptomen eine H.p.-Untersuchung und zum Ausschluss einer
bösartigen Erkrankung auch eine endoskopische Abklärung
(Magenspiegelung) der Beschwerden durchgeführt werden.
Bei dieser Untersuchung (siehe Abbildung) wird ein dünner
Schlauch, der an seiner Spitze eine Kamera trägt, über den
Mund und die Speiserröhre in den Magen eingeführt.
Mit dem Instrument werden Bilder aus dem Magen bzw.
Zwölffingerdarm auf einen Monitor übertragen. Zu Dokumentationszwecken können auch Fotos gemacht werden.
Über das Gerät können auch entsprechende Werkzeuge zur
Entnahme von Gewebeproben für eine mikroskopische Untersuchung eingeführt werden.
Bei Patienten unter 45 Jahren sollte bei entsprechenden
Beschwerden eine H.p.-Untersuchung durchgeführt werden. Auf eine Gastroskopie kann im ersten Diagnoseansatz verzichtet werden, wenn der Patient keine gastroösophageale Reflux
symptomatik aufweist, nichtsteroidale Antirheumatika oder
Magen
Zwölffingerdarm
Zwölffingerdarmgeschwür
Azetylsalicylsäure-Präparate nicht einnimmt, sowie keine
Alarmsymptome (Bluterbrechen, schwarzer Stuhl, dauernder
heftiger Oberbauchschmerz) aufweist, und wenn in der Familie des Patienten kein Hinweis auf das Auftreten von Magen­
karzinomen vorliegt.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Patienten vor dem 45.
Lebensjahr an einem Magenkarzinom erkranken. Im Regelfall
genügt es daher im ersten Diagnose-/Therapieansatz einen
H.p.-Nachweis (Stuhltest) zu führen und eine säurehemmende
– bei positivem H.p.-Nachweis gemeinsam mit einer antibiotischen Therapie – durchzuführen.
9
Wann soll eine H.p.-Infektion behandelt werden?
In folgenden Situationen sollte, bei postivem H.p.-Nachweis,
eine Antibiotikatherapie (Eradikationstherapie) unbedingt
durchgeführt werden:
°Peptisches (durch Säureeinwirkung bedingtes) Ulcus (Geschwür) im Bereich des Magens oder des Zwölffingerdarms;
aktive und inaktive Ulcera sowie Ulcera mit Komplikationen
°Lymphom (MALToma) der Magenwand
Aus diesem Grund werden derzeit bei beschwerdefreien Personen auch kein H.p.-Screening-Untersuchungen durchgeführt.
Bei folgenden Erkrankungen wurde in Einzelfällen eine
Besserung durch eine H.p.-Eradikation beschrieben:
Akne rosacea, verschiedene Hautausschläge, depressive
Verstimmungen, CFS (chronic fatigue syndrome).
°atrophe Gastritis; Gastritis mit hoher Aktivität, insbesonders Corpus-dominanter Typ; Gastritis mit intestinaler Metaplasie;
Riesenfaltengastritis
Therapie der H.p.-Infektion
°Zustand nach Magenresektion wegen Karzinom
Die Therapie umfasst einerseits eine Hemmung der Magensäureproduktion durch Protonenpumpen-Hemmer und andererseits eine direkte Antibiotika-Wirkung auf das Bakterium.
°Patienten, deren Anverwandte ersten Grades an Magen karzinom leiden
°Patienten die eine Therapie unbedingt wünschen
[° chronische idiopathische thrombozytopenische Purpura]
[° unerklärte Eisenmangelanämie]
Bei folgenden Situationen wird, bei postivem H.p.-Nachweis,
eine Eradikationstherapie empfohlen:
° Funktionelle dyspeptische Beschwerden (Magenbeschwer-
den ohne Ulcus), da es bei einem Teil dieser Patienten zu
einer Besserung der Beschwerden kommt.
°Patienten, die wegen einer gastroösophagealen Refluxerkrankung eine langzeitige säurehemmende Therapie benötigen. Die
H.p.-Eradikation trägt weder zur Entwicklung noch zur Verschlechterung einer bestehenden Refluxerkrankung bei.
°Primärprävention:
Es ist umstritten, ob Patienten, die nicht über Magenbeschwerden klagen, aber über einen längeren Zeitraum
nichtsteroidale Antireumatika (NSAR) oder Azetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) einnehmen müssen, auf H.p. getestet
werden sollen.
°Sekundärprävention:
Patienten, die unter einer Therapie mit NSAR/ASS ein Ulcus
(Magengeschwür) entwickeln, sollen auf H.p. getestet und
bei positivem Nachweis auch behandelt werden. Eine Eradikationstherapie sollte erst nach Abheilung eines derartigen
Geschwürs durchgeführt werden. Es ist festzustellen, das
H.p. und NSAR/ASS unabhängige Risikofaktoren für die
Ulcuskrankheit darstellen.
10
Ist ein Patient bei postivem H.p.-Nachweis völlig beschwerdefrei, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine sichere Empfehlung
zur Behandlung.
Seit vielen Jahren wird die sogenannte Triple-Therapie als
Ersttherapie eingesetzt.
Italienische Tripletherapie:
PPI (2 x täglich in Standarddosierung) + Clarithromycin
2 x 250–500 mg + Metronidazol 2 x 400–500 mg; Tag 1–7
Französiche Tripletherapie:
PPI (2 x täglich in Standarddosierung) + Clarithromycin
2 x 250–500 mg, Amoxicillin 2 x 1000 mg; Tag 1–7
In den letzten Jahren ist allerdings eine zunehmende Antibiotika-Resistenz von H.p. festzustellen. So zeigt eine rezente
europäische Resistenzstudie (2008–2009) für Mittel- und
Osteuropa folgende durchschnittliche Resistenzraten:
Clarithromycin: 19 %
Metronidazol: 44 %
Levofloxacin: 18 %
Amoxicillin, Rifabutin und Tetracyclin: < 1 %
Diese Resistenzsituation ist als kritisch anzusehen. Experten
schätzten daher den Erfolg der klassischen Triple-Therapie in
Österreich derzeit nur mehr auf 70 bis 80 %. Aus diesem
Grund werden in zunehmendem Maße alternative Therapieschemata als Ersttherapie eingesetzt.
° PPI (2 x täglich in Standarddosierung) + Amoxicillin 2 x
1000 mg + Metronidazol 2 x 500 mg + Clarithromycin 2 x
500 mg; die in der Literatur angegebene Therapiedauer
schwankt zwischen 7 und 14 Tagen
° PPI (2 x täglich in Standarddosierung) 10 Tage + Amoxicillin 2 x 1000 mg Tag 1–5 und Metronidazol 2 x 500 mg +
Clarithromycin 2 x 500 mg jeweils Tag 6–10. (sequenzielle
Therapie)
Der Vorteil dieser Therapieschemata liegt darin, dass – publizierten Studien zufolge – auch bei Vorliegen von Resistenzen
in vielen Fällen noch ein Therapieerfolg erzielt werden kann.
Weitere kostenlose Informationsfolder:
Alle Laboruntersuchungen
Da die prinzipiell wünschenswerte Resistenzprüfung vor
Therapie in der Praxis schwer durchführbar ist, können genannte Quadruple-Therapien zumindest bei Erwachsenen
auch ohne eine Resistenztestung eingesetzt werden.
Die „klassische“ Quadruple-Therapie bestehend aus einer
Kombination von PPI + Wismut + Metronidazol + Tetracyclin
ist eine gut geeignete Primärtherapie, aufgrund der in Österreich nicht erhältlichen Wismut- und Tetracyclin-Präparate
vermutlich aber nicht 1. Wahl.
Mikrobiologie, Genanalysen
Impfungen 2011
Alle Kassen und Privat
ISO 9001 Systemzertifizierung
Dr. J. Bauer, Univ.-Doz. Dr. M. Exner, Dr. E. Mühl, Dr. M. Mühl, Univ.-Prof. Dr. W. Speiser, Univ.-Prof. Dr. S. Spitzauer und Dr. S. Wagner
IMPFUNGEN
Information zum Thema: Impfungen 2011
Eine Resistenzprüfung ist unbedingt empfehlenswert:
Diphtherie • FSME • Gelbfieber • Haemophilus influenzae
° Bereits primär bei Kindern und Jugendlichen; aufgrund der
noch höheren Clarithromycinresistenz ( > 30 %) und der
verminderten Möglichkeit des Einsatzes von Alternativtherapien (z. B. Fluochinolone)
Hepatitis A+B • HPV • Influenza • Japanische Enzephalitis • Masern
Meningokokken • Mumps • Pertussis • Pneumokokken • Polio • Rotaviren
Röteln • Tetanus • Tollwut • Typhus • Varizellen
Impfarten • Schutzwirkung • Wissenswertes • Impfplan
° Nach Therapieversagen
Eine Überprüfung eines Therapieerfolges 4–6 Wochen nach
Absetzen der Therapie (auch für PPI gilt eine mindestens
2-wöchige Therapiepause!) kann in der Regel mit nicht invasiven Verfahren (z. B. Stuhlantigentest) erfolgen.
(01) 260 53-0
www.labors.at
Fax: (01) 260 53-500
8 x in Wien
[email protected]
www.labors.at
➣ Alle Kassen und Privat
➣ Alle Laboruntersuchungen
Blutverdünnung – OAK
➣ ISO 9001-zertifiziert
Dr. J. Bauer, Univ.-Doz. Dr. M. Exner, Dr. E. Mühl, Dr. M. Mühl, Univ.-Prof. Dr. W. Speiser, Univ.-Prof. Dr. S. Spitzauer und Dr. S. Wagner
BLUTVERDÜNNUNG
Blutverdünnung – orale Antikoagulanzien (OAK)
Blutgerinnung • Thrombose • Embolie • Antikoagulanzien
OAK-Therapie • INR-Zielbereiche • Medikamente
Einflussfaktoren • Wissenswertes • Therapie
(01) 260 53-0
www.labors.at
Fax: (01) 260 53-500
8 x in Wien
[email protected]
www.labors.at
Ebenso erhältlich:
Zecken – Schutz, Impfung, Wissenswertes
11
Standorte der Labors.at
Alle Laboruntersuchungen aus einer Hand
Wien 2, Praterstraße 22
U1 (Nestroyplatz)
Telefon: 260 53-1020
Montag, Mittwoch, Donnerstag: 7.00–17.00 Uhr
Dienstag: 7.00-17.00 Uhr
Freitag: 7.00–15.30 Uhr
Blut
Harn
Stuhl
Spermiogramm
Wien 11, Simmeringer Hauptstraße 147
U3 (Simmering)
Telefon: 260 53-1110 Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Wien 12, Meidlinger Hauptstraße 7-9
U4 (Meidling), U6 (Niederhofstraße)
Telefon: 260 53-1120
Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Gynäkologietests
Mutter-Kind-Pass
Rheuma
Tumore
Hormone
Wien 13, Dommayergasse 12
U4 (Hietzing)
Telefon: 260 53-1130
Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Wien 15, Meiselstraße 8
U3 (Johnstraße)
Telefon: 260 53-1150
Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Abstriche
Thrombose
Mikrobiologie
Molekularbiologie
Allergie
Wien 20, Dresdner Straße 32
U6 (Dresdner Straße)
Telefon: 260 53-1200
Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Wien 21, Frömmlgasse 33
U6 (Floridsdorf)
Telefon: 260 53-1210
Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Vitamine
Blutzucker
Stoffwechsel
Spurenelemente
Drogennachweis
Virusdiagnostik
Weitere Informationen
Impressum
Bitte kontaktieren Sie uns für Fragen und
weitere Informationen:
Herausgeber und Redaktion: Labors.at / Gruppenpraxis der
FachärztInnen für medizinische und chemische Labordiagnostik:
Dr. Johannes Bauer, Univ.-Doz. Dr. Markus Exner, Dr. Eva Mühl,
Dr. Michael Mühl, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Speiser, Univ.-Prof.
Dr. Susanne Spitzauer und Dr. Sonja Wagner
Stand: September 2011
Design: vision|works
• Telefon: 260 53-0
• Fax: 260 53-500
• E-Mail: [email protected]
• Website: www.labors.at
24
Infektionen
9/2011
Wien 22, Langobardenstraße 103B
U2 (Donauspital)
Telefon: 260 53-1220
Montag–Freitag 7.00–15.30 Uhr
Herunterladen