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Was ist Slow Food?
Das ist Slow Food:
Gut, sauber und fair.
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Unsere Ziele:
Wir wollen wissen, woher das, was wir auf unserem Teller haben, kommt.
Wir wollen, dass den Erzeugern ein fairer Preis für ihre Arbeit
bezahlt wird und Nahrung nicht durch ruinösen Preiskampf in ihrer
Qualität verschlechtert wird.
Wir sprechen uns im Sinne der Nachhaltigkeit für eine möglichst
naturnahe und ökologische Lebensmittelerzeugung aus.
Wir treten ein für eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft,
Fischerei und Lebensmittelproduktion.
Slow Food trägt zur Bewahrung lokaler und regionaler
Lebensmittel bei.
Werden Sie Mitglied!
S
Frankreichs Nein
zur Lebensmittelverschwendung
Mehr Informationen
über unsere Ziele,
unsere Arbeit und
aktuelle Kampagnen
sowie Ansprechpartner
in Ihrer Region finden
Sie unter
→ www.slowfood.de
Ihre Vorteile als Mitglied:
→ Sie erhalten zum Beispiel das Slow Food Magazin
im Abonnement gratis nach Hause geliefert und noch vieles mehr …
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Slow Food | 02/2015
Zeichnung © Hendrik Haase
→ Mitglied werden ist ganz einfach unter www.slowfood.de/mitgliedwerden
oder wenden Sie sich an unsere Geschäftsstelle:
Slow Food Deutschland e. V., Luisenstraße 45, 10117 Berlin,
Tel 030. 24 62 59-39, Fax -41, [email protected]
Das Slow Food Youth Network ist die Jugendbewegung von Slow Food.
Hier kommen junge Konsumenten, Bauern, Köche, Lebensmittelhandwerker,
Künstler und Studenten zusammen, um gemeinsam eine nachhaltige und
lebendige Esskultur zu schaffen – mit Aktionen wie Schnippeldiskos, Eat-Ins,
Kochaktionen, Workshops und und und …
→ www.slowfoodyouth.de
nach uns auf dieser Erde leben werden.
eit einigen Jahren ist LebensmittelLebensmittel zu verschwenden bedeutet
verschwendung zu einem Thema
geworden, das immer mehr Mennämlich, all jene nicht erneuerbaren Resschen interessiert. Die Aufmerksamkeit
sourcen zu verschwenden, die für ihre Herstellung notwendig waren: Wasser, fruchtwächst ständig, ebenso wie auch die nachbare Böden, Energie. In einer Welt, in der
ahmenswerten Initiativen von Bürgern
ein großer Teil der Umweltprobleme
und Organisationen, die mit unterschiedlichen Ansätzen und Methoden nachhaltigerade der Produktion von Lebensmitteln
zuzuschreiben ist (vergessen wir nicht,
gere und bewusstere Lebensstile praktizieren. Ebenso nehmen die Eingriffe in die
dass über 70 Prozent des Wassers in der
Produktionsketten zu. Sie haben das Ziel,
Landwirtschaft verwendet wird), ist diedie Menge an Lebensmitteln zu reduzieses Unrecht gegenüber den nächsten Generen, die im Müll landen.
rationen unannehmbar. Die französische
Einer der Botschafter und Pioniere dieMaßnahme stellt sich damit hinter eine
ses weltweiten Phänomens ist Tristram
Erkenntnis, die Jahrtausende lang zur KulStuart in Großbritannien. Er hat bereits
»Unverkaufte Ware, die noch tur aller Völker der Welt gehörte und nur
im letzten Jahrhundert verloren gegangen
vor vielen Jahren auf die Verschwendung
essbar wäre, darf nicht mehr ist: den Wert der Nahrung.
aufmerksam gemacht. Und so entstehen
weltweit immer mehr lokale Initiativen,
Die Wertschätzung des Essens bleibt
als Müll entsorgt werden.«
um ein Problem von beängstigendem Ausaber ohne Inhalt, wenn sie eine Verschwenmaß zu bekämpfen. Nach letzten Schätzundung dieses Ausmaßes duldet, wenn
gen der Organisation für Ernährung und
Appelle an den guten Willen nicht mehr
Landwirtschaft (FAO) hat die Lebensmitausreichen. Bis vor Kurzem erschien es
telverschwendung 35 Prozent der Gesamtproduktion überschrit- nicht wichtig genug für eine direkte Intervention durch Politik
ten. Solche Zahlen machen sprachlos, zeigen aber, dass Verschwen- und Gesetz. Über das schändliche Problem wurde zwar viel geredung das erste Feld ist, das es zu beackern gilt, wenn wir Hunger det, aber jetzt endlich gibt es eine institutionelle Antwort. Die
und Mangelernährung bekämpfen wollen.
Lebensmittelverschwendung ist letztendlich nur die sichtbare
Was die Bandbreite der Aktionen gegen Lebensmittelver- Seite einer nicht funktionierenden Art, Nahrung zu produzieren,
schwendung betrifft, gab es jedoch vor einigen Wochen eine kleine zu vertreiben, zu verkaufen und zu konsumieren. Nach SchätzunSensation: Zum ersten Mal hat ein Parlament, das französische, gen der FAO kostet die Menge an Lebensmitteln, die im Müll laneinstimmig ein Gesetz verabschiedet, das Lebensmittelverschwen- den, in etwa eine Trillion US-Dollar. Können wir uns dies alles leisdung zur Straftat erklärt. Die Maßnahme richtet sich im Wesent- ten?
lichen an einen der Knoten der Produktionskette, bei dem VerFrankreich hat Nein gesagt, aber nicht nur. Es hat auch - und
schwendung entsteht: den des großen organisierten Einzelhandels. das ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt - die DurchSicherlich nicht der einzige Knoten, aber immerhin ein wichtiger führung von Erziehungsprogrammen in den Grundschulen
Schritt. Ab Inkrafttreten des Gesetzes dürfen Geschäfte über 400 beschlossen. Früh den Kindern beibringen, dass das Essen
Quadratmetern Fläche unverkaufte Ware, die noch essbar wäre, genauso respektiert werden soll wie die Arbeit derjenigen, die es
nicht mehr als Müll entsorgen - eine Praxis, die leider unter den produziert haben, und dass Verschwendung sowohl der Wirtgroßen Händlern noch üblich ist. Wer dagegen verstößt, riskiert schaft als auch der Umwelt schadet, ist ein notweniger Schritt.
bis zu zwei Jahren Gefängnisstrafe und sehr hohe Geldstrafen.
Ohne ihn ist keine andere Zukunft vorstellbar. Wenn wir nicht lerSelbst wenn ich mich im Allgemeinen nicht über die Einfüh- nen, bessere Bürger zu sein, helfen keine Gesetze: Deswegen
rung härterer Strafen oder Abschreckungsmaßnahmen freue, war gehört Ernährungserziehung unbedingt ins Schulprogramm.
es in diesem Fall notwendig, ein klares Zeichen zu setzen. Es war
wichtig, um zu betonen, dass noch essbare Lebensmittel wegzuwerfen ein Unrecht gegenüber denjenigen ist, die sie produziert Übersetzung: Elisabetta Gaddoni
haben. Ebenso gegenüber den Menschen, die an Hunger und Man- Redaktionsarbeit: Veronica Veneziano
gelernährung leiden und gegenüber all den Generationen, die
Slow Food | 04/2015
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