Frauen in der politischen Repräsentation

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Växjö universitet
TY3003
Institutionen för humaniora
HT 2007
Tyska, kandidatkurs
Handledare: Thomas Marten
Frauen in der politischen Repräsentation Deutschlands und Schwedens
Malin Gustafsson
1. Abstract
Diese vergleichende Fallstudie zielt darauf, zu untersuchen, ob es zwischen 1949 bis 2006
unterschiedliche Entwicklungen bezüglich des Anteils der Frauen in der politischen
Repräsentation Deutschlands und Schwedens gegeben hat. Sie soll auch beschreiben, wie
diese Unterschiede aussehen und testen, ob es eine Rolle spielt, dass Schweden öfter und
länger von linken Parteien (oft Sozialdemokraten) regiert wurde als Deutschland.
Die Entwicklung des Frauenanteils in den Parlamenten, Regierungen und bei den
Parteivorsitzenden wird untersucht und verglichen mithilfe von Statistiken und Diagrammen.
Schweden hat insgesamt einen größeren Anteil Frauen in der Politik, vor allem im
Parlament und in den Regierungen. Bei den Parteivorsitzenden ist der Unterschied gering.
Welche Parteikonstellation an der Macht gewesen ist, kann den Unterschied zwischen den
Ländern jedoch nicht völlig erklären. In den Parlamenten haben die Linksparteien mehr
Frauen gehabt, gleichzeitig haben aber die bürgerlichen Parteien Schwedens einen höheren
Anteil gehabt als ihre deutschen Gegenstücke. In den Regierungen scheint die
Parteikonstellation ohne Bedeutung zu sein und nur die beiden Umweltparteien haben viele
Frauen als Parteivorsitzende gehabt.
Schlüsselbegriffe: Frauen, politische Repräsentation, Deutschland, Schweden, Parteien
2
2. Inhaltsverzeichnis
1. ABSTRACT....................................................................................................................................................... 2
2. INHALTSVERZEICHNIS............................................................................................................................... 3
3. TABELLENVERZEICHNIS ........................................................................................................................... 4
4. ABKÜRZUNGEN ............................................................................................................................................. 4
5. EINLEITUNG ................................................................................................................................................... 5
6. THEORIE UND FORSCHUNG ...................................................................................................................... 7
6.1. THEORIE ÜBER POLITISCHE REPRÄSENTATION ........................................................................................ 7
6.2. THEORIE UND FORSCHUNG ÜBER PARTEIEN ............................................................................................. 7
7. HYPOTHESE.................................................................................................................................................... 8
8. FRAGESTELLUNGEN ................................................................................................................................... 9
9. ABGRENZUNGEN .......................................................................................................................................... 9
10. ZIEL ............................................................................................................................................................... 10
11. QUELLENKRITIK ...................................................................................................................................... 10
12. METHODE UND MATERIAL ................................................................................................................... 11
12.1. STATISTIKEN ........................................................................................................................................... 11
12.2. DIAGRAMME ........................................................................................................................................... 12
12.3. VERGLEICHBARE PARTEIEN .................................................................................................................. 13
13. HINTERGRUND .......................................................................................................................................... 15
13.1. SCHWEDEN .............................................................................................................................................. 15
13.1.1. Wahlsystem und Legislative ........................................................................................................... 15
13.1.2. Exekutive......................................................................................................................................... 15
13.1.3. Parteiensystem ................................................................................................................................ 15
13.1.4. Allgemeine Einstellung zur Frauenfrage ...................................................................................... 16
13.1.5. Einstellung zu Frauenquoten......................................................................................................... 16
13.2. DEUTSCHLAND ........................................................................................................................................ 17
13.2.1. Wahlsystem und Legislative ........................................................................................................... 17
13.2.2. Exekutive......................................................................................................................................... 17
13.2.3. Parteiensystem ................................................................................................................................ 17
13.2.4. Allgemeine Einstellung zur Frauenfrage ...................................................................................... 18
13.2.5. Einstellung zu Frauenquoten......................................................................................................... 18
14. ERGEBNISSE ............................................................................................................................................... 19
14.1. WIE HAT SICH DER FRAUENANTEIL IN DEN NATIONALEN PARLAMENTEN UND REGIERUNGEN
DEUTSCHLANDS UND SCHWEDENS SEIT 1949 ENTWICKELT? ........................................................................ 19
14.2. WIE HAT SICH DER FRAUENANTEIL BEI DEN PARTEIVORSITZENDEN DER IM PARLAMENT
VERTRETENEN PARTEIEN SEIT 1949 IN BEIDEN LÄNDERN ENTWICKELT? .................................................... 21
14.3. WIE SEHEN EVENTUELLE UNTERSCHIEDE BEZÜGLICH DER FRAUENREPRÄSENTATION ZWISCHEN DEN
BEIDEN LÄNDERN AUS? ................................................................................................................................... 22
14.4. ERGEBNISSE IM HINBLICK AUF THEORIE UND HYPOTHESE ................................................................. 26
15. LITERATUR................................................................................................................................................. 28
16. ÜBRIGE QUELLEN/INTERNET............................................................................................................... 29
3
3. Figur- und Tabellenverzeichnis
Figur 12.3.1. Vergleichbare Parteien in Schweden und Deutschland……………. 12
Tabelle 14.1.1. Anteil Frauen in den nationalen Parlamenten Deutschlands und Schwedens
1949-2006 (Prozent)………………………………………………………………. 19
Tabelle 14.1.2. Anteil Frauen in den schwedischen Regierungen 1949-2006 (Anzahl
Personen)………………………………………………………………………….. 20
Tabelle 14.1.3. Anteil Frauen in den deutschen Kabinetten 1949-2006 (Anzahl
Personen)………………………………………………………………………….. 21
Tabelle 14.2.1. Frauenanteil bei Parteivorsitzenden 1949-2006 nach Parteien in Schweden.
(Anzahl Personen)………………………………………………………………… 21
Tabelle 14.2.2. Frauenanteil bei Parteivorsitzenden 1949-2006 nach Parteien in Deutschland.
(Anzahl Personen)………………………………………………………………… 22
Tabelle 14.3.1. Anteil Frauen in den nationalen Parlamenten Deutschlands und Schwedens
1949-2006 (Prozent)………………………………………………………………. 22
Tabelle 14.3.2. Frauenanteil bei linken Parteien in den Parlamenten in Deutschland und
Schweden (Prozent)………………………………………………………………..23
Tabelle 14.3.3. Frauenanteil bei bürgerlichen Parteien in den Parlamenten in Deutschland und
Schweden (Prozent)………………………………………………………………. 23
Tabelle 14.3.4. Frauenanteil in den Regierungen Schwedens und Deutschlands 1949-2006
(Prozent)…………………………………………………………………………... 24
Tabelle 14.3.5. Frauenanteil bei den Parteivorsitzenden in Deutschland und Schweden
(Anzahl Personen)………………………………………………………………… 25
4. Abkürzungen
Die BPB – Die Bundeszentrale für politische Bildung
Die BRD – Die Bundesrepublik Deutschland
Die CDU – Die Christlich Demokratische Union
Die CSU – Die Christlich-Soziale Union
Die DDR – Die Deutsche Demokratische Republik
Die FDP – Die Freie Demokratische Partei
Die FES – Die Friedrich Ebert-Stiftung
Die PDS – Die Partei des demokratischen Sozialismus
SAP – Socialdemokratiska arbetarepartiet (Die sozialdemokratische Arbeiterpartei)
SCB – Statistiska centralbyrån (Das Zentralamt für Statistik)
Die SED – Die sozialistische Einheitspartei Deutschlands
Die SPD – Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Die WASG – Die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit
4
5. Einleitung
”Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen
könnte.“
Schon in den 60er Jahren äußerte die deutsche Sozialdemokratin Käthe Strobel ihre Ansichten
über ein Thema, das im 20. wie jetzt im 21. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Fragen der
Politik wurde; nämlich die Entwicklung der Rolle der Frau in der politischen Repräsentation.
Während der „ersten Frauenbewegung“, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts
stattfand, erregte die Frage zum ersten Mal große Aufmerksamkeit. Damals kämpften die
meisten Frauenorganisationen um das Stimmrecht. Die Neuseeländerinnen erhielten dieses
Recht schon im Jahre 18931, in Käthe Strobels Deutschland dagegen durften Frauen von 1850
bis 1908 nicht einmal politischen Organisationen angehören und durften erst 1919 zu den
Wahlurnen gehen.2
Nach und nach bekamen Frauen in den meisten Staaten im Westen ihr Wahlrecht. Alle
Probleme mit der Frauenvertretung in der Politik waren dadurch jedoch nicht gelöst, denn
heute immer noch ist in den meisten Ländern nur eine Minderheit in den politischen
Vertretungen Frauen.
Ein Land, das häufig als Vorbild bezüglich der Frauenrepräsentation in der Politik
bezeichnet wird, ist Schweden. Das schwedische „Gleichberechtigungswunder“ ist aber eine
ziemlich neue Erscheinung; die schwedischen Frauen erhielten ebenso wie die deutschen erst
1919 ihr Wahlrecht.3 Jetzt aber beläuft sich in Schweden der Frauenanteil sowohl im
nationalen Parlament als auch in der Regierung auf fast 50 Prozent.4
Persönlich habe ich lange geglaubt, dass Frauen fast immer einen großen Teil der
politischen Repräsentation ausmachten. Deshalb war ich erstaunt, als ich entdeckte, wie neu
die Erscheinung mit 50 Prozent Frauen im Reichstag ist und erstaunt, dass Deutschland
immer noch einen geringeren Anteil Frauen in der Politik hat.
Ich
begann
nach
möglichen
Erklärungen
zum
Unterschied
bezüglich
der
Frauenrepräsentation in Schweden und Deutschland zu suchen und was mir auffiel war, dass
Deutschland und Schweden oft parteipolitisch unterschiedliche Regierungen gewählt hatten.
Schweden ist z.B. (die anderen skandinavischen Länder ausgenommen) bei weitem das Land,
1
NE, kvinnlig rösträtt.
www.bundestag.de/Blickpunkt/104_Dossier/0506e/0506e030.html
3
NE, kvinnlig rösträtt.
4
www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Publikationen/genderreport/6-Politische-partizipation-undbuergerschaftliches-engagement/6-2-geschlechtsspezifische-verteilung-der-parlamentssitze-und-ministeraemterim-europaeischen-vergleich.html 2007-09-25
2
5
das die meisten sozialdemokratischen Regierungen gehabt hat.5 Deutschland hat dagegen eine
buntere politische Geschichte mit mehreren verschiedenen Parteikonstellationen an der
Macht. Tatsächlich sind „alle bisherigen Bundesregierungen Koalitionsregierungen
gewesen.“6
In diesem Aufsatz möchte ich diese Erklärung testen, und stelle deswegen die Frage, ob es
tatsächlich unterschiedliche Entwicklungen in Deutschland und Schweden bezüglich des
Anteils der Frauen in der politischen Repräsentation gibt und inwiefern die politischen
Parteien dabei eine Rolle spielen?
5
6
Ismayr 2003, S. 106
Bpb, Pocket Politik; Bundesregierung
6
6. Theorie und Forschung
6.1. Theorie über politische Repräsentation
In sowohl Deutschland als in Schweden gilt die repräsentative Demokratie, d.h. die
wahlberechtigten Bürger in beiden Ländern wählen diejenigen Repräsentanten, die ihre
Meinung vertreten sollen.7 Da Männer theoretisch auch Frauen repräsentieren können, wird
manchmal in Frage gestellt, ob man mehr Frauen in der Politik braucht.
In einem Artikel beschreibt Peter Esaiasson das Modell für politische Repräsentation, das
Hanna Pitkin schon in den 60er Jahren entwickelte. Esaiasson interpretiert Pitkin und meint,
dass der/die Gewählte die Ansichten derer, die ihn oder sie gewählt haben, vertreten muss
(populistische Demokratie). Gleichzeitig muss aber die/der Gewählte in gewissem Maße die
Möglichkeit haben, selbst Entscheidungen zu treffen, da die Wähler ja nicht jede einzelne
Situation kennen oder sich in jede Situation hineinversetzen können (Elitendemokratie).
Drittens muss der Wähler Vertrauen zu der Gewählten/dem Gewählten haben. Wenn gewisse
Gruppen von der Politik ausgeschlossen werden, kann kein Vertrauen entstehen. Eine gewisse
soziale Repräsentation, die einer Miniaturkopie vom Volk ähnelt, ist also notwendig8 – und
damit auch mehr Frauen.
Anne Phillips vertritt eine ähnliche Ansicht, die allerdings radikaler ist. Sie meint, dass
Männer und Frauen wegen der „unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Bedingungen und
Erfahrungen“ verschiedene Interessen und Prioritäten haben.9 Unser Hintergrund, sagt
Phillips, beeinflusst unser Handeln in der Gegenwart und soziale Repräsentation wird
deswegen wichtig, weil wir durch sie besser wissen können, wie unsere gewählten
Repräsentanten in unvorgesehenen Situationen handeln werden.10
6.2. Theorie und Forschung über Parteien
Eine bekannte Untersuchung in diesem Zusammenhang von Pippa Norris zeigt, dass das
Wahlsystem großen Einfluss darauf hat, wie groß der Frauenanzahl im Parlament ist. Das
proportionale Wahlsystem fördert die Frauen am meisten. Dieses System gibt es in Schweden
und in Deutschland.11 (Siehe auch „Hintergrund“ auf S. 15 und 17) Maria Oskarsson und
Lena Wängnerud weisen auf einen anderen Punkt der Untersuchung hin und zwar, dass auch
die politischen Parteien von großer Bedeutung sind.12 Bürgerliche Parteien haben im
Allgemeinen weniger weibliche Repräsentanten, als linke. Norris verbindet diese Erscheinung
7
NE demokratins mångfald 2007-10-16
Esaiasson, Dagens Nyheter 2003-09-27
9
Phillips 1995, S. 105
10
Wängnerud 1999, S. 16-17
11
Norris 1985, S. 98-99
12
Oskarsson & Wängnerud 1996, S. 99-100
8
7
mit den verschiedenen Ideologien der Parteien; bürgerliche Parteien steuern weniger, wer
rekrutiert wird, als linke.13
Phillips ist einer ähnlichen Ansicht und schreibt, dass sich die skandinavischen Länder
bezüglich
der
Frauenrepräsentation
deshalb
vor
anderen
auszeichnen,
weil
die
Sozialdemokratie dort groß ist. Sie meint, dass linke Parteien in höherem Maße als
bürgerliche Parteien willig sind, das Private, und dabei die Gleichstellungsfrage, „zu einem
öffentlichen Anliegen“ zu machen.14
Lenita Freidenvall beschreibt in ihrer Dissertation über Frauenquoten, dass die
schwedischen linken Parteien, d.h. die SAP, die Umweltpartei und die Linkspartei,
„radikalere“ Maßnahmen ergriffen haben, um den Frauenanteil zu erhöhen, als die anderen
Parteien. Die linken Parteien verwenden u.a. alle Frauenquoten, was die anderen im Reichstag
vertretenen Parteien nicht machen.15
Über eine ähnliche Erscheinung in Deutschland berichtet Angelika von Wahl, indem sie die
Frauenquoten der deutschen Parteien beschreibt. Die Grünen und die Linke – beide links auf
der politischen Skala – sind die Parteien in Deutschland, die die radikalsten Quotenregelungen
eingeführt haben. Als eine Reaktion darauf führte auch die SPD Quoten ein, jedoch erst in den
90er Jahren. Die bürgerlichen Parteien dagegen haben eine freiwillige Quote oder keine
Quoten überhaupt.16 (Siehe auch „Hintergrund“ auf S. 16-19). Diese Tatsachen könnten die
These unterstützen, dass linke Parteien „frauenfreundlicher“ sind.
7. Hypothese
Mithilfe der Theorien und Forschungsresultate kann eine Hypothese formulieret werden:
Eine größere Anzahl Frauen in der politischen Repräsentation in Schweden als in
Deutschland kann auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass die Linksparteien (die Linken,
die Umweltparteien und vor allem die Sozialdemokraten) relativ gesehen in Schweden stärker
waren und längere Zeit an der Regierung waren als in Deutschland.
Wenn die Hypothese stimmt, hatten die linken Parteien in beiden Ländern einen höheren
Anteil Frauen im Bundestag und im Reichstag. Es gab mehr weibliche Regierungsmitglieder
in den linken Regierungen, und die linken Parteien hatten in höherem Maße Frauen als
Parteivorsitzende. Wenn diese Voraussetzungen stimmen, können wir uns dessen sicherer
sein, dass die Tatsache, dass Schweden öfter und längere Perioden Linksregierungen hatte,
13
Wängnerud 1999, S. 34
Phillips 1995, S. 145
15
Freidenvall 1998, S. 77
16
von Wahl 2006, S. 465-468
14
8
auf jeden Fall zum Teil erklären kann, warum Deutschland einen eventuell geringeren
Frauenanteil in der politischen Repräsentation hat.
Wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, wird die Hypothese falsifiziert und ein höherer
Frauenanteil in der Politik in Schweden und ein niedrigerer in Deutschland kann nicht
dadurch erklärt werden, dass Schweden mehr linke Regierungen gehabt hat als Deutschland.
8. Fragestellungen
Um mein Ziel (siehe S. 10) zu erreichen, werde ich folgende Fragestellungen beantworten:
1. Wie hat sich der Frauenanteil in den nationalen Parlamenten und
Regierungen Deutschlands und Schwedens seit 1949 entwickelt?
2. Wie hat sich der Frauenanteil bei den Parteivorsitzenden der im
Parlament vertretenen Parteien seit 1949 in beiden Ländern entwickelt?
3. Wie sehen eventuelle Unterschiede bezüglich der Frauenrepräsentation zwischen den
beiden Ländern aus?
9. Abgrenzungen
Erstens ist dieser Aufsatz auf zwei verschiedene Länder konzentriert; Deutschland und
Schweden. Ein Vergleich zwischen mehreren Ländern ist zeitlich nicht möglich.
Zweitens wird im Aufsatz nur die Frauenrepräsentation in der politischen Repräsentation
untersucht. Der Anteil der Frauen in der Wirtschaft wird nicht behandelt.
Die Frauenrepräsentation wird des Weiteren nur auf nationaler Ebene, das heißt
Bundesebene, verglichen. Schweden und Deutschland haben unterschiedliche regionale und
lokale Verwaltungssysteme und es wäre deshalb schwierig, die Länder auf diesen Ebenen zu
vergleichen.
Die bis in die 70er Jahre in Schweden vorhandene erste Kammer wird im Aufsatz nicht
weiter untersucht. Erstens weil sie nicht mehr existiert, zweitens weil nur Teile der Kammer
bei jeder Wahl ausgetauscht wurden. Rotation ist laut Wängnerud „eine Notwendigkeit wenn
neue Gruppen Repräsentation erreichen wollen“.17 Auch die andere deutsche Kammer, der
Bundesrat, wird im Aufsatz nicht untersucht, weil die regionalen Ebenen in Schweden und
Deutschland sehr unterschiedlich sind. (Siehe auch „Hintergrund“ auf S. 15 und 17).
Dieser Aufsatz beinhaltet eine zeitliche Abgrenzung und zwar wird nur die Zeit nach 1949
beschrieben. Erst dann wurde die BRD nämlich gegründet. Demokratie ist eine
17
Wängnerud 1999, S. 33
9
Voraussetzung für politische Repräsentation und in der Zeit vor 1949 gab es wegen des
schwachen politischen System und des Nationalsozialismus in Deutschland keine
Demokratie. Auch die DDR wird im Aufsatz wegen des Mangels an Demokratie nicht
berücksichtigt.
Zuletzt wird nur die Frauenrepräsentation in einer Partei als Gesamtheit untersucht mit
Ausnahme von dem Parteivorstand. Der Aufsatz ist zu kurz, als dass ich beschreiben könnte,
welche genauen Positionen Frauen in den Parteien innehaben.
10. Ziel
Das Ziel dieses Aufsatzes kann in drei Teile eingeteilt werden: Zuerst ist zu untersuchen, ob
es Unterschiede gibt bezüglich des Anteils der Frauen in der politischen Repräsentation auf
Bundesebene in Schweden und Deutschland. Der andere Teil des Zieles soll die Unterschiede
näher beschreiben, d.h., wie groß die eventuellen Unterschiede sind und wie sie aussehen. Im
dritten Teil des Zieles soll getestet werden, ob die eventuellen Unterschiede darauf beruhen,
dass Schweden in höherem Masse als Deutschland „Linksregierungen“ gehabt hat.
11. Quellenkritik
In einer wissenschaftlichen Arbeit sind zuverlässige Quellen von großer Bedeutung. Ich gehe
von den Regeln aus, die in Metodpraktikan, einem bekannten schwedischen Buch über
wissenschaftliche Methoden, empfohlen werden und habe soweit wie möglich versucht,
verschiedene Quellen zu finden, die sich gegenseitig bestätigen können, die von
unparteiischen Autoren geschrieben und die aktuell sind.18 Da ein großer Teil des Aufsatzes
von statistischen Daten ausgeht, die nur von einer Behörde erhältlich sind, ist es manchmal
schwer gewesen, diese Regel völlig zu berücksichtigen. Ich habe mich deshalb bemüht, meine
Fakten nur dem Anschein nach aus seriösen Quellen zu holen. Als solche Quellen bezeichne
ich u.a. SCB, Statistisches Bundesamt Deutschland und die BPB, die alle drei verpflichtet
sind, objektiv zu sein.19
Meine Wahl, Anne Phillips zu zitieren, könnte in Frage gestellt werden, da sie oft als
Radikalfeministin betrachtet wird. Doch beschreibe ich nur ihre Ansichten und zitiere sie nur,
wenn es um die Theorie geht. Ich behaupte nirgendwo, dass ihre Theorie der Wahrheit völlig
entspricht, sondern verwende nur gewisse Teile ihrer Theorie, um meine Theorie zu ergänzen.
18
Esaiasson, Peter, Gilljam, Mikael, Oscarsson, Henrik & Wängnerud, Lena 2007, S. 317-323
www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Service/UeberUns/Aufgaben,templa
teId=renderPrint.psml__nnn=true; www.scb.se/templates/Listning1____44031.asp; www.bpb.de/die_bpb/ 200711-02
19
10
Die meisten Internetseiten, die ich benutzt habe, gehören seriösen Behörden oder
Institutionen, wie z.B. den Parlamenten selbst, den statistischen Ämtern oder der BPB. Zitate
der Parteien habe ich nur benutzt, um die jeweils eigene Partei zu beschreiben, und nicht
dazu, Aussagen über sachliche Themen zu exemplifizieren.
Zitate aus Lexika kommen entweder von der BPB oder aus Nationalencyklopedin. Das
letztere dürfte Schwedens bekanntestes und seriösestes Lexikon sein.
12. Methode und Material
Dieser Aufsatz ist eine vergleichende Fallstudie.20 Ich konzentriere mich auf die
Fragestellung, wie die Frauenrepräsentation in der Politik aussieht, vergleiche aber diese
zwischen zwei Ländern, Deutschland und Schweden, und über den Zeitraum von 1949 bis
2006.
Der Aufsatz ist zum Teil quantitativ und zum Teil qualitativ. Quantitativ insofern, dass ich
statistische Daten benutzt habe, um Unterschiede zu finden; qualitativ insofern, dass ich die
Unterschiede zwischen den beiden Ländern mehr im Detail beschreibe.
12.1. Statistiken
Um meine Fragestellungen beantworten zu können, brauchte ich Dokumente, die mir eine
deutliche Übersicht über den Frauenanteil in den Parlamenten, in den Regierungen und in den
Parteivorständen geben konnten. Ich fand, dass Statistiken und Tabellen das am besten zeigen
konnten, weshalb ich solche gesucht habe. Es stellte sich allerdings früh heraus, dass alle die
Daten, die ich benötigte, nicht vorhanden waren.
Die Daten über die Bundestagabgeordneten habe ich beim Statistischen Bundesamt
Deutschland erhalten können. Die entsprechenden Daten für den schwedischen Reichstag
habe ich zum Teil selbst zusammenstellen müssen. Die Daten für 2006 habe ich von SCB
erhalten, die Daten für die Jahre nach 1976 habe ich im Buch Fakta om folkvalda vom
schwedischen Reichstag gefunden, die Informationen für die Jahre 1971 und 1974 habe ich in
Riksdagstrycket gefunden. Die Statistiken für die Jahre 1949 bis 1969 habe ich mithilfe des
Riksdagstrycket selbst zusammengestellt. Riksdagstrycket erscheint jedes Jahr und nennt alle
Mitglieder des Reichstages. Ich habe die Jahre nach einem Wahljahr ausgesucht, weil nicht
hervorging, ob die Verzeichnisse der Wahljahre die Mitglieder vor oder nach der Wahl im
September zeigten. In den Jahrbüchern habe ich diejenigen mit weiblichen Namen in jeder
Partei in der zweiten Kammer gezählt (siehe „Hintergrund“ auf S. 17). Um die Validität zu
20
Esaiasson, Peter, Gilljam, Mikael, Oscarsson, Henrik & Wängnerud, Lena 2007, S. 121-122
11
verbessern, habe ich die Frauen von allen Parteien zusammenaddiert und das Resultat mit den
Daten von SCB verglichen, die die Frauenanzahl im ganzen Reichstag angeben, nicht aber in
den jeweiligen Parteien. In den Fällen, wo Personen aus verschiedenen Gründen ihre Mandate
anderen überlassen hatten, habe ich nur die erste Person gezählt.
Die Homepage der Schwedischen Regierung stellt eine Liste über alle Mitglieder der
bisherigen schwedischen Regierungen zur Verfügung. Die Listen über die deutschen
Kabinettsmitglieder, fand ich auf www.election.de. Diese Website ist zwar nicht besonders
bekannt, die Namen der Kabinettsmitglieder sind jedoch sachliche Fakten, so dass es
schwierig und zwecklos wäre zu manipulieren. Ich habe die Frauenanzahl selbst
zusammengestellt. Ich habe alle Regierungsmitglieder nur einmal gezählt, auch wenn sie
Posten innerhalb der Regierung wechselten. Wiedergewählte Regierungen mit derselben
Bundeskanzlerin/demselben Bundeskanzler/demselben Ministerpräsidenten und mit derselben
Parteienkonstellation habe ich als eine Regierung gezählt. Der Grund hierfür ist, dass die
schwedischen Regierungen in dieser Weise gezählt und aufgestellt waren.
Die Statistik über die schwedischen Parteivorsitzenden habe ich mithilfe des Buches
Modern svensk politisk historia zusammengestellt. Die entsprechenden deutschen
Informationen habe ich von der Friedrich Ebert-Stiftung, von Deutschland auf einen Blick,
und von den Internetseiten der Linken und der Grünen erhalten.
12.2. Diagramme
Wie schon erwähnt, machen Tabellen mit Statistiken eine wichtige Grundlage des Aufsatzes
aus. Da Tabellen selbst ohne Kommentare wenig aussagen, sind sie für den eigentlichen
Aufsatz schlecht geeignet. Ich habe die Statistiken deswegen in Diagramme umwandelt.
Diagramme können nicht nur den Frauenanteil deutlich zeigen, sondern auch die Entwicklung
über einen Zeitraum verdeutlichen. Sie sind auch gut geeignete Werkzeuge, wenn ich die
beiden Länder vergleiche.
Zusammengefasst helfen mir die Diagramme erstens, die rein statistischen Informationen
vorzustellen. Gleichzeitig kann ich die Diagramme kommentieren und mich dadurch auf den
qualitativen Teil des Aufsatzes konzentrieren.
12
12.3. Vergleichbare Parteien
Figur 12.3.1. Vergleichbare Parteien in Schweden und Deutschland.
L
B
Schweden
Die Linkspartei
Die SAP
Die Umweltpartei
Die Zentrumspartei
Die Volkspartei
Die Moderaten
Die Christdemokraten
Deutschland
Die Linke
Die SPD
Bündnis 90/Die Grünen
Die FDP
Die CDU/Die CSU
Um einen Vergleich zwischen den Ländern durchführen zu können, habe ich die Parteien in
den beiden Ländern in zwei Gruppen in der Tabelle oben aufgestellt.
Die deutsche Linke ist zwar möglicherweise radikaler als die Linkspartei, vor allem weil sie
weitgehend als Nachfolgepartei der SED in der DDR gilt.21 Beide sind jedoch die linksten der
Parteien, die es in den Parlamenten in ihren Ländern gibt und sie werden deswegen
verglichen. In diesem Zusammenhang sollte auch erwähnt werden, dass die Linke in
Deutschland seit 2007 eine Fusion ist zwischen den beiden Parteien der PDS – früher
Ostdeutschland – und der WASG – früher Westdeutschland.22 Die Zusammenarbeit begann
schon 2005.23 Um die Statistiken übersichtlicher zu machen, werde ich im Aufsatz nur von
der „Linken“ sprechen, auch wenn die linke Fraktion vor 2005 eigentlich nur die PDS war.
Die SAP und die SPD sind große sozialdemokratische Parteien und passen deswegen
zusammen.
Die Umweltparteien unterscheiden sich zwar u.a. in der Einstellung zur EU, haben aber eine
ähnliche Einstellung zur Gleichstellung und Quoten, weshalb sie hier ein Paar ausmachen
dürfen. Die Umweltpartei in Deutschland ist eine Zusammensetzung zwischen den
ehemaligen westdeutschen „Grünen“ und dem ehemaligen ostdeutschen Bündnis 90,24 wird
aber im Aufsatz ausschließlich als eine Partei betrachtet.
Die Zentrumspartei hat kein Gegenstück in Deutschland und steht deshalb allein. Die beiden
liberalen Parteien, die FDP und die Volkspartei, bilden dagegen ein natürliches Paar.
Die CDU/CSU ist christdemokratisch und dürfte den schwedischen Christdemokraten am
besten entsprechen. Allerdings sind die Christdemokraten in Schweden eine kleine Partei,
während die CDU/CSU sehr groß ist. Schwedens größte bürgerliche Partei sind die
Moderaten, weshalb die CDU/CSU sowohl den Moderaten als den Christdemokraten
21
Jesse 1997, S. 180
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,483707,00.html 2007-11-21
23
http://archiv2007.sozialisten.de/partei/geschichte/view_html?zid=28370&bs=1&n=8 2007-11-19
24
McKay 2004, S. 62
22
13
entsprechen kann. Sowohl die CDU/CSU und die Moderaten positionieren sich auch als der
Hauptgegenpol zu der größten der linken Parteien, d.h. der SPD bzw. der SAP. Die Ansichten
der Moderaten und der CDU/CSU über Gleichberechtigung sind auch ähnlich; u.a. betonen
sie, dass die Aufgabenaufteilung innerhalb der Familie eine private Angelegenheit ist.25
Um testen zu können, inwiefern die politischen Parteien eine Rolle in der
Frauenrepräsentation spielen, d.h. ob Linksparteien an der Macht zugleich mehr Frauen in der
Politik bedeuten, habe ich die Parteien auf einer links-rechts(=bürgerlich)-politischen Achse
eingeteilt. Die Achse entspricht den Blöcken, in die die schwedischen Parteien üblicherweise
eingeteilt werden. Die „L“ und die „B“ in der linken Kolumne stehen also für „links“ bzw.
„bürgerlich“. Ich bin mir dessen bewusst, dass die deutschen Blöcke weniger ausgeprägt sind
als die schwedischen. Die Einteilung in Blöcke existiert trotzdem, weil keine Statistiken über
die Anzahl der Frauen in jeder Partei in den Regierungen vorhanden waren. Ich habe selbst in
einem Verzeichnis über alle Regierungsmitglieder nachsehen müssen, wie viele Frauen es
unter ihnen gab. Da es viele Koalitionsregierungen gegeben hat, wäre es schwierig, alle
Mitglieder aller Regierungen nachzuschlagen, um festzustellen, welcher Partei sie angehörten.
Dies habe ich deshalb nur dann gemacht, wenn es um Koalitionen über die Blockgrenzen
hinweg geht.
Auch die Parteien sind im letzten Kapitel als Blöcke aufgestellt. Dadurch wurden die
Diagramme übersichtlicher.
25
Die CDU 2007-08-10, S. 1, 5; www.moderat.se/faq.aspx?faqid=154 2007-11-15;
www.csu.de/home/Display/Politik/Themen/Frauenpolitik/Startseite_Frauenpolitik?Thema=Frauenpolitik&Unter
thema=Frauenpolitik 2007-11-19
14
13. Hintergrund
13.1. Schweden
13.1.1. Wahlsystem und Legislative
Die legislative Gewalt, d.h. das nationale Parlament, ist der Reichstag. Er hat seit 1974 349
Abgeordnete, die alle vier Jahre (1970 bis 1994 alle drei Jahre26) vom Volk gewählt werden.
Das Wahlsystem ist ein Verhältniswahlsystem. 310 von den 349 Mandaten werden in 29
Wahlkreisen gewählt. Die restlichen Mandate sind sog. Ausgleichsmandate. Zuerst werden
310 Mandate zu den Parteien in den Wahlkreisen verteilt. Die Parteien, die mehr Mandate
bekommen hätten, wenn Schweden nur ein großer Wahlkreis gewesen wäre, bekommen ihre
extra Mandate durch die 39 Ausgleichsmandate, damit sie im Verhältnis zu ihrem
Stimmenanteil im Lande im Reichstag vertreten sind. Seit 1998 ist es möglich, Kandidaten
auf den Stimmzetteln vorzukreuzen und sie dadurch zu bevorzugen.
Die wichtigsten Aufgaben des Reichstags sind es, nationale Gesetze zu beschließen, das
Budget zu planen und die Arbeit der Regierung und der Verwaltung zu überwachen.27
Heute hat Schweden ein Einkammerparlament, während das Parlament bis in die 70er Jahre
aus zwei Kammern bestand. Die Abgeordneten der ersten Kammer wurden von den
regionalen Parlamenten gewählt.
13.1.2. Exekutive
Die exekutive Gewalt ist die Regierung. Die Reichstagspräsidentin/der Reichstagspräsident
ernennt
eine
Regierungschefin
oder
einen
Regierungschef,
normalerweise
die
Parteivorsitzende/den Parteivorsitzenden der größten Partei. Die Regierungschefin/der
Regierungschef ernennt die anderen Ministerinnen und Minister der Regierung.28
Die wichtigsten Aufgaben der Regierung sind es, die Verwaltung zu leiten und dem
Reichstag neue Gesetzvorschläge vorzulegen.29
13.1.3. Parteiensystem
In Schweden sind zurzeit sieben Parteien im Reichstag vertreten.30 Es gilt als ein Land mit
ausgeprägter Block-Politik „entlang einer Links/Rechts-Achse“. Der linke, d.h. sozialistische
Block besteht aus der Linkspartei, der SAP und der Umweltpartei, während der bürgerliche
26
Ismayr 2003, S. 106
www.regeringen.se/sb/d/505/a/3033 2007-10-16
28
Ismayr 2003, S. 98
29
www.sweden.se/upload/Sweden_se/german/factsheets/SI/Die_schwedische_Regierung_TS55r.pdf 2007-10-16
30
www.sweden.se/upload/Sweden_se/german/factsheets/SI/Die_schwedische_Regierung_TS55r.pdf 2007-10-16
27
15
Block aus der liberalen Volkspartei, der Zentrumspartei, den Moderaten und den
Christdemokraten besteht.31
13.1.4. Allgemeine Einstellung zur Frauenfrage
Dass die Frage der Gleichstellung der Geschlechter sehr bedeutend ist, geht aus den
Webseiten der Parteien hervor, wo Gleichstellung unter den wichtigsten Fragen genannt wird.
Die Linkspartei dürfte die radikal-feministischste Partei im Reichstag sein. Sie ist für
Quoten, will feministische Selbstverteidigung in den Schulen einführen und will dem
Ombudsmann für Gleichberechtigung mehr Macht geben.32 Die SAP verbindet die
Frauenfrage vor allem mit der Situation auf dem Arbeitsmarkt, wo Frauen öfter Teilzeit
arbeiten müssen.33 Die Umweltpartei will auch mehr Geld zur Bekämpfung von
Diskriminierung geben und ist der Ansicht, dass der öffentliche Sektor hierbei vorbildlich sein
soll.34 Die Zentrumspartei will es einfacher machen für Frauen, Firmen zu gründen, aber auch
Beamte in der Verwaltung über die Gleichstellungsfragen besser ausbilden.35 Die Volkspartei
ist gegen Quoten36 und will eine Steuersenkung auf Haushaltsarbeit einführen.37 Laut der
Christdemokraten sind Quoten moralisch falsch.38 Sie hätten gern mehr private Arbeitgeber
und würden Haushaltsdienste billiger machen.39 Die Moderaten meinen, dass Quoten die
Unterschiede zwischen den Geschlechtern vergrößern.40 Sie wollen auch Haushaltsdienste
billiger machen.41
13.1.5. Einstellung zu Frauenquoten
Bezüglich Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils hat die Umweltpartei Quoten
eingeführt, um einen 50:50-Anteil in den Parteiorganisationen und den vom Volke gewählten
Organen zu gewährleisten. Die Linkspartei soll eine Quote von mindestens 50 Prozent Frauen
auf den Stimmzetteln haben. Die sozialdemokratische Quote bedeutet, dass jede zweite
Person auf den Parteilisten eine Frau sein soll.
Die anderen vier Parteien haben keine Quoten. Die Volkspartei empfiehlt aber ein Streben
danach, dass jede zweite Person auf den Listen eine Frau sein sollte. Die Christdemokraten
31
Ismayr 2003, S. 107
www.vansterpartiet.se/content/view/195/279/ 2007-11-15
33
www.socialdemokraterna.se/Templates/Page____1984.aspx 2007-11-15
34
mp.se/templates/Mct_78.aspx?avdnr=12317&number=69207 2007-11-15
35
www.centerpartiet.se/templates2/Page.aspx?id=33695 2007-11-15
36
www.folkpartiet.se/FPTemplates/ListPage____19722.aspx 2007-11-15
37
www.folkpartiet.se/FPTemplates/ImportantArea____20465.aspx 2007-11-15
38
www.kristdemokraterna.se/PressOchMedia/Pressmeddelanden/Jamstalldhet/Kvoteringarmoralisktfel.aspx
2007-11-15
39
www.kristdemokraterna.se/VarPolitik/Politikomraden/Jamstalldhet.aspx 2007-11-15
40
www.moderat.se/faq.aspx?faqid=106 2007-11-15
41
www.moderat.se/faq.aspx?faqid=154 2007-11-15
32
16
wollen für eine gerechtere Verteilung der Aufträge zwischen Männern und Frauen innerhalb
der Partei arbeiten. Die Moderaten und die Zentrumspartei sagen beide, dass sie allgemein
nach einer höheren Anzahl von Frauen in der politischen Vertretung streben.42
13.2. Deutschland
13.2.1. Wahlsystem und Legislative
Das nationale Parlament Deutschlands hat zwei Kammern; den Bundestag und den Bundesrat,
von denen die erste mehr Macht besitzt. Sie besteht aus 598 Abgeordneten, die alle vier Jahre
neu gewählt werden. Das Wahlsystem nennt sich „personalisiertes Verhältniswahlsystem“.43
Alle Stimmberechtigten haben je zwei Stimmen. Mit der Erststimme und Zweitstimme
werden
jeweils
299
Abgeordnete
gewählt.
Mit
der
Zweitstimme
wählen
die
Wählerinnen/Wähler durch ein Verhältniswahlsystem eine Partei. Mit der Erststimme wird
dagegen durch ein Mehrheitswahlsystem mit Wahlkreisen eine Direktkandidatin/ein
Direktkandidat gewählt. Oft kommen Überhangmandate vor; diejenigen, die durch die
Erststimme einen Platz im Bundestag erhalten haben, behalten ihre Plätze, auch wenn die
Partei durch die Zweitstimmen weniger Mandate im Bundestag erhalten würde.44
Die wichtigsten Aufgaben des Bundestags sind es, das Budget zu verabschieden, Gesetze zu
verabschieden und die Regierung zu überwachen.45
Die andere Kammer, der Bundesrat, soll vor allem Gesetzvorschläge prüfen46 und ist aus 69
Vertretern der 16 regionalen Länderregierungen zusammengesetzt. Die Vertreter werden von
den Landesregierungen selbst ernannt.
13.2.2. Exekutive
Die deutsche Exekutive ist die Bundesregierung. Die Bundespräsidentin/der Bundespräsident
schlägt eine Bundeskanzlerin/einen Bundeskanzler vor, die/der vom Bundestag gewählt wird
und die/der die anderen Minister ernennt.47
Die Bundesregierung soll Gesetzvorschläge machen und den Behördenapparat leiten.
13.2.3. Parteiensystem
Nach dem zweiten Weltkrieg waren nur eine kommunistische, eine sozialdemokratische, eine
liberale und eine christliche Partei in Deutschland erlaubt, um eine Instabilität wie in der
Weimarer Republik zu vermeiden. Lange gab es deshalb nur die CDU/CSU, die SPD und die
42
Freidenvall 1998, S. 77-78
Jesse 1997, S. 127
44
(Red.) Diehl, Faulenbach & Hesse 1998, S. 20-22
45
Bechtel 1998, S. 15
46
Bpb, Politiklexikon; Bundesrat
47
Jesse 1997, S. 111
43
17
FDP. Den Grünen und der Linken und gelang es erst in den 90er Jahren, Bedeutung zu
bekommen.48
Heute sind fünf Parteifraktionen im Bundestag vertreten;49 die Linke, die SPD, Bündnis
90/die Grünen, die FDP und die CDU/CSU.
13.2.4. Allgemeine Einstellung zur Frauenfrage
In Deutschland wie in Schweden nennen alle der im Bundestag vertretenen Parteien auf ihren
Webseiten Gleichberechtigung als eine der wichtigsten Fragen der Politik.
Die Linke will ein Gleichstellungsgesetz in der Wirtschaft einführen, damit die
Unternehmen einen gewissen Anteil Frauen haben müssen. Mehr Kinderbetreuungsplätze
werden auch genannt.50 Die SPD erwähnt bessere Möglichkeiten, Beruf und Familie zu
vereinbaren.51 Die Grünen/Bündnis 90 sagen ungefähr das gleiche wie die SPD.52 Die FDP
möchte, „dass Frauen auf Listenplätzen angemessen berücksichtigt werden“.53 Die CDU
findet, dass die Familien selbst das Recht haben sollen, die Aufgaben innerhalb der Familie
aufzuteilen. Außerdem soll es für Frauen, die das wollen, einfacher werden, berufstätig zu
werden.54 Die CSU betont die Wahlfreiheit bei der Aufgabenaufteilung in der Familie und
will eine „finanzielle Aufwertung traditioneller Frauenberufe“.55
13.2.5. Einstellung zu Frauenquoten
Bei den Grünen muss jede zweite Person auf den Parteilisten eine Frau sein und Frauen
müssen 50 Prozent der Mandate und Positionen innerhalb der Partei besitzen. Seit 1998 sollen
Frauen in der SPD mindestens 40 Prozent aller Sitze haben. Die Linke hat eine 50-prozentige
Frauenquote und eine Listenregel wie die Grünen. Die Maßnahmen der Linken haben sich
aber als schwer durchführbar erwiesen. Die CDU hat ein unverbindliches „Quorum“ mit 33
Prozent Frauenanteil eingeführt.56
Die FDP unterstützt nur freiwillige Maßnahmen und der konservativere bayerische Zweig
der CDU – die CSU – hat keine Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils ergriffen.57
48
Jesse 1997, S. 167
www.bundestag.de/parlament 2007-10-29
50
die-linke.de/politik/themen/positionen_a_z/gleichstellung/ 2007-11-15
51
www.spd.de/menu/1689534/ 2007-11-15
52
www.gruene.de/cms/themen_frauenpolitik/dok/202/202951.gruene_fordern_geschlechtergerechtigkeit.htm
2007-11-15
53
http://53.parteitag.fdp.de/bpt_dyn.phtml?inc_collection_name=antraege&id=29 2007-11-15
54
Die CDU 2007-08-10, S. 1, 5.
55
www.csu.de/home/Display/Politik/Themen/Frauenpolitik/Startseite_Frauenpolitik?Thema=Frauenpolitik&Unt
erthema=Frauenpolitik 2007-11-19
56
von Wahl 2006, S. 465-467
57
von Wahl 2006, S. 465-467
49
18
Die Quoten in Deutschland beeinflussen normalerweise nur die Landeslisten und nicht die
Aufstellung der Direktkandidatinnen/Direktkandidaten. Die kleineren Parteien wie die
Grünen, die Linke und die FDP haben nur geringe Chancen, ein Direktmandat zu gewinnen
und für sie sind die Landeslisten deswegen ausschlaggebend. Die größeren Parteien wie die
SPD, die CDU und die CSU dagegen gewinnen oft Direktmandate. 2002 waren 45 Prozent
der durch die Listen gewählten Sozialdemokraten Frauen, aber nur 26 Prozent der gewählten
Direktkandidaten. Die entsprechenden Zahlen der CDU waren im selben Jahr 35 bzw.58 10
Prozent. Dieses Phänomen wird im Aufsatz nicht weiter diskutiert, ist aber wichtig zu
erwähnen, da es die Zusammensetzung des Bundestages beeinflussen kann.
14. Ergebnisse
14.1. Wie hat sich der Frauenanteil in den nationalen Parlamenten und Regierungen
Deutschlands und Schwedens seit 1949 entwickelt?
Tabelle 14.1.1. Anteil Frauen in den nationalen Parlamenten Deutschlands und Schweden
1949-2006 (Prozent).
100
90
Schweden
80
Deutschland
70
60
50
40
30
20
10
19
49
19
52
19
55
19
58
19
61
19
64
19
67
19
70
19
73
19
76
19
79
19
82
19
85
19
88
19
91
19
94
19
97
20
00
20
03
20
06
0
Die Tabelle zeigt den gesamten Frauenanteil im Bundestag und im Reichstag. Der deutsche Bundesrat und die
bis in die 70er Jahre in Schweden vorhandene erste Kammer sind nicht berücksichtigt. Die Daten für die
Entwicklung in Deutschland kommen vom Statistischen Bundesamt. Die entsprechenden Daten für Schweden
sind mithilfe des Riksdagstrycket der Jahre 1949, 1953, 1957, 1959, 1961, 1965, 1969, 1971, 1974, des Buches
Fakta om folkvalda und des SCB zusammengestellt worden.
Schweden begann mit etwa 10 Prozent Frauenanteil im Reichstag 1949, heute ist der Anteil
auf fast 50 Prozent gestiegen. Der große Boom fand zwischen Mitte der 70er Jahre bis Ende
der 80er Jahre statt, wo der Anteil um fast 25 Prozentpunkte stieg. Während zweier Perioden
ist der Anteil gesunken; Mitte der 60er Jahre und Anfang der 90er. Anfang der 60er Jahre war
eine starke sozialdemokratische Periode, während der Rückgang in den 90er Jahren, unter
58
McKay 2004, S. 62-63, 66, 69, 72
19
einer bürgerlichen Mehrheit stattfand.59 Heute beläuft sich der Frauenanteil auf fast 50
Prozent.
Der deutsche Frauenanteil im Bundestag begann bei 10 Prozent und bewegte sich kaum bis
Ende der 60er Jahre. In den 60er Jahren bis in die 80er Jahre fand sogar ein Rückgang statt.
Der Rückgang begann, als die CDU/CSU die größte Partei war und ging während der
sozialdemokratischen/liberalen Ära unter Bundeskanzler Brandt weiter.60 Der große Boom
Deutschlands fand Ende der 80er Jahre bis Anfang des 21. Jahrhunderts statt, wo der
Frauenanteil um etwa 20 Prozentpunkte stieg. Er beläuft sich heute auf etwa 30 Prozent.
Tabelle 14.1.2. Anteil Frauen in den schwedischen Regierungen 1949-2006 (Anzahl
Personen).
100%
90%
80%
70%
L Frauen
60%
B Frauen
50%
L Männer
40%
B Männer
30%
20%
10%
0%
Erlander
1946-51
Erlander
Erlander
Palme
Fälldin
Ullsten
Fälldin
Palme
Carlsson
1951-1957 1957-1969 1969-1976 1976-1978 1978-1979 1979-1982 1982-1986 1986-1991
Bildt 19911994
Carlsson
Persson
1994-1996 1996-2006
Reinfeldt
2006-
Die Daten für die Tabelle sind der Webseite der schwedischen Regierung entnommen worden. Die
Regierungsmitglieder in derselben Regierung wurden nur einmal gezählt, auch wenn sie z.B. Posten innerhalb
der Regierung wechselten. Verschiedene Regierungen mit demselben Ministerpräsidenten und derselben
Parteienkonstellation sind als eine Regierung gezählt worden.
Der Frauenanteil in den schwedischen Regierungen hat sich ziemlich regelmäßig entwickelt.
Oft ist der Frauenanteil gestiegen, wenn eine neue Regierung an die Macht gekommen ist.
Auch Rückgänge haben aber stattgefunden und zwar hatten die Regierungen Erlander 1951,
Fälldin 1979, Palme 1982 und Persson 1996 einen geringeren Anteil Frauen als ihre
Vorgänger. Besondere Unterschiede zwischen den beiden Blöcken scheint es nicht gegeben
zu haben. Nennenswert sind die drei letzten Regierungen seit 1994, die alle fast 50 Prozent
Frauen aufweisen.
59
60
www.scb.se/templates/tableOrChart____32059.asp 2007-12-05
Statistisches Bundesamt Deutschland 2007
20
Tabelle 14.1.3. Anteil Frauen in den deutschen Kabinetten 1949-2006 (Anzahl Personen).
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
L Frauen
B Frauen
L Männer
B Männer
Adenauer
Erhard
Kiesinger
Brandt
Schmidt Kohl 1982- Schröder
1949-1963 1963-1966 1966-1969 1969-1974 1974-1982
1998
1998-2005
Merkel
2005-
Die Daten stammen von der Webseite www.election.de. Wiedergewählte Regierungen mit derselben
Kanzlerin/demselben Kanzler sind als eine Regierung gezählt worden. Alle Regierungsmitglieder in einer
Regierung wurden nur einmal gezählt, auch wenn sie z.B. Posten innerhalb der Regierung wechselten.
Der Frauenanteil in den deutschen Kabinetten hat sich langsam aber sicher erhöht. Auch das
heutige Kabinett ist nicht ganz gleichgestellt, aber im Vergleich zu Adenauers Kabinetten,
sind viele Fortschritte gemacht worden. Es gibt keine großen Unterschiede zwischen den
Blöcken bezüglich der Frauenanzahl. Es sieht so aus, als hätte sich der Frauenanteil erhöht,
weil Zeit vergangen ist und nicht weil ein neuer Block an die Macht gekommen ist.
14.2. Wie hat sich der Frauenanteil bei den Parteivorsitzenden der im Parlament
vertretenen Parteien seit 1949 in beiden Ländern entwickelt?
Tabelle 14.2.1. Frauenanteil bei Parteivorsitzenden 1949-2006 nach Parteien in Schweden.
(Anzahl Personen).
14
12
10
8
Frauen
6
Männer
4
2
V
ol
ks
pa
C
rte
hr
is
i
td
em
ok
ra
te
n
M
od
er
at
en
m
pa
rte
i
Ze
nt
ru
el
tp
ar
te
i
S
AP
U
m
w
Li
nk
sp
ar
te
i
0
Die Statistiken sind mithilfe des Buches Modern svensk politisk historia zusammengestellt worden.
Von
den
schwedischen
Parteien
hat
die
Umweltpartei
die
meisten
weiblichen
Parteivorsitzenden gehabt. Bei der Zentrumspartei und der Linkspartei waren jeweils zwei
von sieben Parteivorsitzenden Frauen. Die SAP und die Volkspartei haben je nur eine Frau
gehabt und die Moderaten und die Christdemokraten haben nur männliche Vorsitzende
gehabt. Die weiblichen Vorsitzenden hat es erst seit Ende der 80er Jahre gegeben.
21
Tabelle 14.2.2. Frauenanteil bei Parteivorsitzenden 1949-2006 nach Parteien in
Deutschland (Anzahl Personen).
35
30
25
20
Frauen
15
Männer
10
5
0
Linke
SPD
Grüne/B
90
FDP
CDU
CSU
Die Zahlen stammen von der Friedrich Ebert-Stiftung (die SPD), aus Deutschland auf einen Blick (die CSU, die
CDU und die FDP) und von den Internetseiten der Linken und der Grünen.
In Deutschland haben die Grünen den höchsten Frauenanteil gehabt; mehr als die Hälfte der
Parteivorsitzenden waren Frauen. Die Linke und die CDU haben eine Frau als Vorsitzende
gehabt und die SPD die FDP und die CSU keine. Alle weiblichen Vorsitzenden hat es seit den
80er Jahren gegeben.
14.3. Wie sehen eventuelle Unterschiede bezüglich der Frauenrepräsentation zwischen
den beiden Ländern aus?
Tabelle 14.3.1. Anteil Frauen in den nationalen Parlamenten Deutschlands und Schwedens
1949-2006 (Prozent).
100
90
Schweden
80
Deutschland
70
60
50
40
30
20
10
19
49
19
52
19
55
19
58
19
61
19
64
19
67
19
70
19
73
19
76
19
79
19
82
19
85
19
88
19
91
19
94
19
97
20
00
20
03
20
06
0
Kommentar: Siehe Tabelle 14.1.1.
Schon seit den 60er Jahren hat Schweden einen deutlich höheren Anteil Frauen im Parlament
als Deutschland. Seit den 50er Jahren ist der Anteil in Schweden mehr als 10 Prozent,
während man in Deutschland erst in den 80er Jahren, 30 Jahre später, dieses Niveau erreicht
hat.
Schweden hat heute fast 50 Prozent Frauen im Parlament. In Deutschland ist der
Frauenanteil im Parlament in den letzen zehn Jahren nur sehr wenig gestiegen und beträgt
22
jetzt gut 30 Prozent. Der Unterschied, d.h. 50 minus 30 Prozent, 20 Prozentpunkte, ist also
recht groß.
Tabelle 14.3.2. Frauenanteil bei linken Parteien in den Parlamenten in Deutschland und
Schweden (Prozent).
100
90
80
SPD
70
SAP
60
Linke
50
Linkspartei
40
Grüne/B 90
30
Umweltpartei
20
10
03
00
97
94
91
06
20
20
20
19
19
19
85
82
88
19
19
19
76
73
70
67
64
61
58
79
19
19
19
19
19
19
19
19
52
55
19
19
19
49
0
Kommentar: Siehe Tabelle 14.1.1.
Mithilfe des obigen Diagramms ist es möglich, die linken Parteien in Deutschland und
Schweden zu vergleichen. Vor allem hat die SPD im Vergleich zu ihrem schwedischen
Gegenstück, der SAP, einen relativ viel geringeren Anteil Frauen.
Die manchmal extremen Abweichungen der kleineren Parteien beruhen darauf, dass sie ab
und zu nur sehr wenige Mandate gehabt haben. Als die Linke 100 Prozent Frauen aufwies,
hatte sie nur zwei Mandate im Bundestag. Zusammengefasst haben aber die Linke und die
Grünen mehr Frauen gehabt als ihre schwedischen Gegenstücke. Die Umweltparteien und die
linken Parteien weisen, zumindest in den letzten Jahren, einen hohen Anteil Frauen auf.
Tabelle 14.3.3. Frauenanteil bei bürgerlichen Parteien in den Parlamenten in Deutschland
und Schweden (Prozent).
100
90
80
CDU
70
CSU
60
M
50
Kd
40
FDP
30
Fp
20
C
10
19
49
19
52
19
55
19
58
19
61
19
64
19
67
19
70
19
73
19
76
19
79
19
82
19
85
19
88
19
91
19
94
19
97
20
00
20
03
20
06
0
Kommentar: Siehe Tabelle 14.1.1.
23
Das Diagramm über den Frauenanteil bei bürgerlichen Parteien zeigt, dass für die
schwedische Zentrumspartei zwar erst in den 70er Jahren Frauen im Parlament waren,
seitdem aber hat die Partei einen ständig größeren Frauenanteil.
Was auch auffällt, ist der große Unterschied zwischen der Volkspartei und der FDP, wobei
die Volkspartei jedenfalls seit Mitte der 80er Jahre „frauenfreundlicher“ wirkt. Der
Frauenanteil in den konservativsten Parteien– der CDU und der CSU bzw. den Moderaten
und den Christdemokraten – ist ungefähr gleichzeitig in beiden Ländern gesunken oder
gestiegen, die schwedischen Parteien haben aber insgesamt mehr Frauen gehabt.
Tabelle 14.3.4. Frauenanteil in den Regierungen Schwedens und Deutschlands 1949-2006
(Prozent).
100%
90%
80%
70%
L Frauen
60%
B Frauen
50%
L Männer
40%
B Männer
30%
20%
10%
0%
Erlander
1946-51
Erlander
Erlander
Palme
Fälldin
Ullsten
Fälldin
Palme
Carlsson Bildt 1991-
1951-1957 1957-1969 1969-1976 1976-1978 1978-1979 1979-1982 1982-1986 1986-1991
1994
Carlsson
Persson
1994-1996 1996-2006
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Reinfeldt
2006-
L Frauen
B Frauen
L Männer
B Männer
Adenauer
Erhard
Kiesinger
Brandt
Schmidt Kohl 1982- Schröder
1949-1963 1963-1966 1966-1969 1969-1974 1974-1982
1998
1998-2005
Merkel
2005-
Kommentar: Siehe Tabellen 14.1.2. und 14.1.3.
Die zum größten Teil linken Regierungen Erlander hatten ein bisschen mehr weibliche
Mitglieder als zur gleichen Zeit die bürgerlichen deutschen Regierungen Adenauer und
Erhard. Die Regierung Palme hatte einen größeren Frauenanteil als die Koalitionsregierung
Kiesinger, aber einen gleich großen Anteil wie die unter Brandt. Die bürgerlichen
schwedischen Regierungen Fälldin und Ullsten hatten alle drei mehr Frauen als die
Koalitionsregierung Brandt. Die Regierungen Kohl und Palme hatten Anfang der 80er Jahre
ungefähr gleich viele Frauen, aber während Kohl an der Macht blieb, entwickelte sich der
24
Frauenanteil in den Regierungen Carlsson und Bildt. Besonders bemerkenswert ist der fast
50-prozentige Frauenanteil der drei letzten schwedischen Regierungen. Der Frauenanteil der
gleichzeitigen deutschen Regierungen ist geringer gewesen.
Zusammenfassend haben die schwedischen Regierungen oft mehr Frauen im Kabinett
gehabt als Deutschland. Ob die Regierungen links oder bürgerlich gewesen sind, scheint
jedoch nicht von Bedeutung zu sein.
Tabelle 14.3.5. Frauenanteil bei den Parteivorsitzenden in Deutschland und Schweden
(Anzahl Personen).
Frauen
Männer
FD
V
ol
P
k
Ze sp
a
nt
ru rtei
m
pa
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i
S
PD
S
AP
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90
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C
D
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C
C
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ra
te
n
34
32
30
28
26
24
22
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Kommentar: Siehe Tabellen 14.2.1. und 14.2.2.
In beiden Ländern haben die Umweltparteien den höchsten Frauenanteil bei den
Parteivorsitzenden gehabt, was mit der Tatsache zu tun haben kann, dass diese Parteien
meistens zwei Parteivorsitzende auf einmal gehabt haben. Die Linksparteien haben mehr
Männer im Vorstand gehabt als Frauen, was ihrem teilweise radikalen Streben nach
Gleichberechtigung widerspricht.
Die sozialdemokratischen Parteien sind hier auch keine besonders guten Vorbilder; die SAP
hat nur eine Vorsitzende von insgesamt fünf Personen gehabt und von den zwölf
Parteivorsitzenden der SPD ist niemand eine Frau gewesen. Auch die liberalen Parteien haben
einen sehr geringen Frauenanteil gehabt; nur die Volkspartei hat eine Vorsitzende gehabt.
Von den bürgerlichen Parteien rechts auf der Achse hat nur die CDU eine Vorsitzende;
Angela Merkel, die zugleich auch Bundeskanzlerin ist.
Heute haben außer den Umweltparteien auch die SAP, die Zentrumspartei und die CDU
weibliche Vorsitzende. Auch wenn die schwedischen Parteien prozentuell gesehen vielleicht
einen höheren Anteil Frauen im Parteivorstand gehabt haben, soll erwähnt werden, dass
bisher nur Deutschland eine Frau als Bundeskanzlerin gehabt hat.
25
14.4. Ergebnisse im Hinblick auf Theorie und Hypothese
Die linken Parteien in beiden Ländern hatten einen höheren Anteil Frauen im Bundestag und
im Reichstag als die bürgerlichen. Die schwedischen Parteien hatten einen höheren
Frauenanteil im Parlament als ihre deutschen Gegenstücke. Nur die Grünen und die Linke
hatten mehr oder gleich viele wie ihre schwedischen Gegenstücke. Insofern stimmen die
Hypothese und die Theorien, dass linke Parteien einen höheren Anteil weiblicher
Abgeordnete haben, als bürgerliche. Das kann aber nicht völlig erklären, warum Schweden
mehr Frauen im Parlament hat, denn die bürgerlichen Parteien Schwedens haben auch einen
höheren Frauenanteil gehabt als die bürgerlichen Parteien Deutschlands.
Die schwedischen Regierungen hatten oft mehr weibliche Mitglieder als die deutschen zur
gleichen Zeit, aber weder Schweden noch Deutschland haben einen größeren Unterschied
zwischen bürgerlichen oder linken Regierungen gehabt, was gegen die Hypothese spricht.
Bei den Parteivorsitzenden sind die zwei Umweltparteien am weitesten gekommen. Die
schwedischen Parteien hatten einen größeren Anteil weiblicher Vorsitzende als die deutschen.
Doch die Volkspartei und die Zentrumspartei hatten einen genauso hohen Anteil wie die
Linkspartei und die SAP. Die konservativsten schwedischen Parteien die Christdemokraten
und die Moderaten hatten, wie meine Hypothese voraussetzt, keine Frauen als Vorsitzende. In
Deutschland hatten die CSU, die FDP und – im Gegensatz zur Hypothese – die SPD keine
Frau als Vorsitzende. Die CDU hat eine Frau als Vorsitzende; keine Geringere als
Bundeskanzlerin Merkel.
Meine Hypothese ist also zum größten Teil falsifiziert worden; im Parlament haben die
linken Parteien zwar mehr Frauen als die bürgerlichen, aber auch die schwedischen
bürgerlichen Parteien haben mehr Frauen als ihre deutschen Gegenstücke. Es gibt auch keine
offenbaren Unterschiede zwischen den bürgerlichen und linken Parteien, wenn es um den
Frauenanteil in den Regierungen gibt und nur die grünen Parteien haben viele weibliche
Parteivorsitzende gehabt. Die Tatsache, dass Schweden öfter von linken Parteien regiert
worden ist, kann also nicht allein erklären, warum Schweden insgesamt mehr Frauen in der
politischen Repräsentation aufweist, als Deutschland.
Käthe Strobel könnte beruhigt sein – Frauen haben den Männern die Politik nicht
überlassen, denn heute gibt es mehr Frauen in der Politik als je zuvor. Dies bedeutet aber
nicht, dass wir jetzt aufhören können, dieses Thema zu erforschen. Ich habe zwar die richtige
Erklärung zu den Unterschieden zwischen Schweden und Deutschland in diesem Aufsatz
nicht finden können, hoffentlich kann dieser Aufsatz aber andere Aufsatzverfasser inspirieren,
nach der Erklärung weiter zu suchen. Wenn wir die Erklärung kennen würden, dann könnten
26
wir vielleicht die manchmal langsame Entwicklung zur Gleichberechtigung der Geschlechter
in der Politik beschleunigen.
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politischen Bildung Aktuell, Nr. 259, S. 15-19
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