Themendienst Das ICE-Werk Hamburg-Eidelstedt

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Das ICE-Werk Hamburg-Eidelstedt
(Hamburg, 1. April 2016) Auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in
Hamburg-Eidelstedt wurde am 26. April 1991 das erste ICE-Werk der
Deutschen Bahn in Deutschland offiziell in Betrieb genommen.
Den Kern bildet die 430 Meter lange und 65 Meter breite Halle. Die Größe
entspricht etwa der von vier Fußballfeldern. Es ist bis heute das größte
ICE-Werk in Deutschland.
Das ICE-Werk Hamburg ist „Heimatwerk“ für den ICE 1. Weiterhin sind dort
auch der ICE TD und die Lok der Baureihe 101 in Eidelstedt beheimatet.
Jeder ICE fährt in zwei Tagen rund 3.600 Kilometer und erhält dann eine
Inspektion. Um die Standzeiten der ICE-Züge möglichst gering zu halten, wird
die Wartung sowie die Ver- und Entsorgung im Fließbandverfahren ausgeführt.
Zwischen Ankunft und Abfahrt der Züge stehen am Tag 60 Minuten im Werk zur
Verfügung. Für planmäßige Wartungsarbeiten, wie Außenreinigung der Züge in
einer besonderen Waschstraße und größere Reparaturen, sind längere
Standzeiten eingeplant.
In der Halle können auf acht Gleisen jeweils acht Züge gleichzeitig auf drei
verschiedenen Arbeitsebenen behandelt werden – unter dem Zug, auf
Einstiegshöhe und auf dem Dach. Alle Gleise sind mit jeweils 56 Gleisbrücken
ausgestattet, die es erlauben einen Radsatz in Minutenschnelle zu tauschen.
Auch der Aus- und Einbau eines kompletten Drehgestells ist kein Problem.
Teilweise arbeiten bis zu 70 Mitarbeiter gleichzeitig am Zug.
Auf der unteren Ebene – 2,40 Meter unter den auf Stahlstützen liegenden
Schienen – werden Drehgestelle und Unterboden geprüft. Züge können hier so
präzise halten, dass jedes Triebdrehgestell und Mittelwagengestell auf einer
seitlich ausfahrbaren und sich selbst verriegelnden Gleisbrücke zum Stehen
kommt. So ist es möglich, dass der auf Luftkissen schwebende Hubwagen
unter dem Zug jeden Radsatz innerhalb kürzester Zeit austauschen kann ohne
den Zug zu bewegen.
In der mittleren Ebene – den sogenannten Pilzbühnen – erfolgt die Ver- und
Entsorgung der Wagen und des Bordrestaurants. Ebenso die Innenreinigung
sowie die Befüllung der Betriebsvorräte wie, Papier und das Auffüllen der
Vorräte an Speisen und Getränken.
Die Stromabnehmer am vorderen und hinteren Teil der Züge können schließlich
von der oberen Ebene aus gewartet werden. Diese befinden sich 6,20 Meter
über dem Hallenboden bzw. 3,80 Meter über den Gleisen. Hier sind spezielle
Kräne für Arbeiten an den Dächern der Triebköpfe sowie am Maschinenraum
eingebaut.
Zu den besonderen Ausstattungsmerkmalen des ICE-Werkes gehört eine
Radsatzdiagnose, auf der die Radsätze der Triebköpfe und Mittelwagen
Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt:
Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher
April/2016 AT/EML
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vermessen werden. Zur Beseitigung von Laufflächenschäden an den Rädern
der Schienenfahrzeuge steht eine Tandem-Unterflurdrehmaschine zur
Verfügung, die bei der Behandlung von Radsätzen das aufwendige Ausbauen
der Drehgestelle erspart.
Im nordwestlichen Teil des ICE-Werkes befindet sich eine 210 Meter lange
automatische Außenreinigungsanlage. Hier können im Winter auch ICE-Züge
enteist werden.
Einen hohen Stellenwert nehmen in der heutigen Zeit Aspekte des
Umweltschutzes ein. So wurden Schallschutzmaßnahmen wie Isolierung der
Außenhaut der Triebfahrzeughalle verbaut. Die Außenreinigungsanlage wurde
mit einer Wasserrückgewinnungsanlage ausgestattet. 70 Prozent können für
die Außenreinigungsanlage wieder verwendet werden. Weiterhin entstanden
auf dem Gelände etwa 10.000 Quadratmeter Grünflächen und Biotope.
Die modernen Anlagen und Arbeitsverfahren des Werkes werden ständig dem
neuesten Stand der Technik angepasst um auch die neuesten Generationen
von Hochgeschwindigkeitszügen hier aufzunehmen.
Zahlen im Überblick:
Gelände:
Gesamtfläche:
ca. 3 Kilometer lang, ca. 150 Meter breit
220.000 Quadratmeter
Gleisanlagen :
10 Gleise im Süden und 6 Gleise im Norden
gesamt 16 Kilometer Gleise und 60 Weiche
ICE-Halle:
430 Meter lang, 65 Meter breit
8 aufgeständerte Gleise
2 Unterflurdrehbänke
1 Radsatzdiagnoseanlage
1 Außenreinigungsanlage
1 Graffitireinigungsanlage mit
Unterflurreinigungsgrube
Anlagen:
Mitarbeiter:
rund 700
Gefahrene Km eines ICE 1: ca. 13.000.000 seit 1991
entspricht ca. 35 mal zum Mond,
ca. 325 mal um die Erde
Verbrauch Toilettenpapier: rd. 8.739.200 Rollen seit 1991
entspricht einem Jahresverbrauch von Kassel
Verbrauch Sand:
rund 8750 Tonnen seit 1991
Getauschte Drehgestell:
8025 seit 1991
Getauschte Radsätze:
2135 seit 1991
Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
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Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher
Egbert Meyer-Lovis
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