Umweltbericht 2000

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RWE Umweltbericht 2000
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Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir nicht,
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zukünftigen Weltenergieversorgung”
die Studie „Chancen und Risiken der
den aktuellen Personalbericht der RWE AG
den aktuellen Geschäftsbericht der RWE AG
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RÜCKANTWORTKARTE
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zukünftigen Weltenergieversorgung”
die Studie „Chancen und Risiken der
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D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E
Umweltbericht 2000
Eine Verbesserung der systematischen Analyse gegenüber dem Vorgängerbericht bedeutet
der Konzern von seinen wichtigsten Beteiligungen im Telekommunikationsbereich getrennt.
auch die Darstellung von Umweltkennzahlen.
Parallel dazu wurde die Fusion mit der VEW AG eingeleitet und anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlungen im Juni 2000 von den Aktionären gebilligt.
Der Braunkohlenblock mit optimierter Anlagentechnik (BoA), den RWE Energie derzeit in
Seite 36
Niederaußem baut, erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent.
Konzernleitlinien
Gemäß den sieben Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit, die RWE bereits im Umweltbericht
Seite 14
1998 als entscheidend definiert hat, erfolgte nun eine Anpassung der Leitlinien. Sie sind für
Im Oktober 1998 erhielt Rheinbraun die wasserrechtliche Erlaubnis für Garzweiler II.
Seite 52
alle Konzernbereiche als Orientierungsrahmen verbindlich und werden durch unternehmensspezifische Leitlinien ergänzt.
Herausgeber:
RWE-DEA hat den Umweltschutz in das bestehende Managementsystem integriert und
Seite 64
RWE Aktiengesellschaft
eine nachhaltige
1999 ein Transferseminar statt. Teilgenommen haben nicht nur die Umweltschutzbeauf-
Entwicklung
tragten aller Konzernbereiche, sondern auch Mitarbeiter aus Marketing, Forschung,
Bei Heidelberger Druckmaschinen wurden sämtliche bisherigen inländischen Standorte nach
Seite 22
Entwicklung und Personalwesen. Die Bedeutung des Themas für den RWE-Konzern wurde
EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert.
Inhaltliche Konzeption und Text:
Seite 92
Akzente Kommunikationsberatung, München,
unter Mitarbeit von AkkU Umweltberatung, München
anhand einzelner Fallstudien zu den sieben Handlungsfeldern diskutiert.
Seit Ende 1999 sind mit Ausnahme der Heidelberger Druckmaschinen AG die Geschäfts-
Umweltmanagement
Zum Oktober 1999 wurde mit Jan Zilius, Vorstand für Personal und Recht der RWE AG, ein
felder der ehemaligen Lahmeyer AG sowie der NUKEM-Gruppe in der TESSAG Technische
im Konzern
neuer Umweltkoordinator im Vorstand benannt. Zur übergreifenden Datenerfassung und
Systeme & Services Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengefasst.
Seite 26
Informationsvermittlung führte RWE 1999 ein konzernweites Umweltberichtswesen (UBIS)
Ein zentraler Umweltschutzbeauftragter koordiniert die umweltbezogenen Aktivitäten aller
ein. Die Umsetzung der Richtlinie zum Umweltmanagement wurde durch Rahmenvorgaben
Beteiligungsgesellschaften.
Seite 100
Gestaltung:
LANDOR Associates GmbH, Hamburg
Produktionsleitung:
NETWØRK GmbH, Hamburg
konkretisiert.
Fotos:
HOCHTIEF hat sich als erster internationaler Baukonzern verpflichtet, bei seinen Bauvor-
Seite 32
größten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen umfasst.
RWE AG, Bernd Bodtländer
haben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten.
Lithografie:
Beim Ranking der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen in der Zeit-
RWE im Dialog
schrift „Capital” nimmt der RWE Umweltbericht 1998 den 16. Platz ein. Mit 348 von
Seite 130
w&co MediaServices GmbH & Co KG, Hamburg
Druck:
500 Punkten erreichte er den ersten Rang unter den Mischkonzernen.
Druckerei Grütter GmbH & Co KG, Ronnenberg
Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster
Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff
An
RWE wurde 1998 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, der die 200 weltweit
Seite 118
ABSENDER:
45128 Essen
Name
norm DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen.
Um den Erfahrungsaustausch zum Thema Nachhaltigkeit zu intensivieren, fand im November
Straße, Hausnummer
Opernplatz 1
Postleitzahl, Ort, Land
bereits alle Standorte des Chemiebereichs nach der internationalen Umweltmanagement-
Aktivitäten für
Status und Ausblick
ABSENDER:
Aufgaben konsequent gebündelt. Durch den Verkauf der Anteile an o.tel.o und e-plus hat sich
Name
Konzernbereichen
An
Produkte eine Betrachtung der Umweltaspekte für den gesamten Lebensweg angestellt.
RWE Aktiengesellschaft
betriebs beschlossen. Energieerzeugung, Netz und Vertrieb wurden getrennt, übergeordnete
RWE Aktiengesellschaft
Seite 6
Postfach 10 30 61
Aus den
Postfach 10 30 61
Erstmals wurde in diesem Umweltbericht von den Konzernbereichen für ausgewählte
45030 Essen
Im Herbst 1999 hat RWE eine umfassende Neuorganisation und -ausrichtung des Geschäfts-
45030 Essen
Konzernportrait
Straße, Hausnummer
Postleitzahl, Ort, Land
D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E
I N H A LT
2
Vorwort
6
Konzernportrait
11
Entwicklung des Umweltschutzes
14
Konzernleitlinien
22
Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung
26
Umweltmanagement im Konzern
32
Status und Ausblick
34
Umweltprogramm des RWE-Konzerns
36
■ Energie
IM BLICKPUNKT
8
Engagement für den Klimaschutz
43
Die VEW AG
45
Wärmegeführte Gas- und Dampfturbinenanlagen
47
Energiekonsens
48
Fallstudie „Brennstoffzellentechnologie”
1
52
64
■ Bergbau und Rohstoffe
■ Mineralöl und Chemie
57
Optimierung der Braunkohlenkraftwerkstechnik
59
Aktuelle Entwicklung Garzweiler II
60
Methangewinnung aus Kohleflözen
61
Fallstudie „Bürgerbeteiligung”
69
Ölförderung von Land aus
71
Europäisches Auto-Öl-Programm
76
Fallstudie „Programm zum Erfahrungsaustausch
bei CONDEA”
80
92
■ Umweltdienstleistungen
■ Industriesysteme
88
Wasserwirtschaft als Zukunftsaufgabe
89
Fallstudie „Innovatives Verwertungskonzept”
96
Fallstudie „Produktentwicklung”
■ Heidelberger Druckmaschinen
113
Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien
■ TESSAG
114
Fallstudie „Solarzellenfertigung”
125
Weltweit gültige Sozialstandards
126
Fallstudie „Neues Geschäftsfeld”
■ NUKEM
118
■ Bau
130
RWE im Dialog
132
Ansprechpartner im Konzern
134
Einbezogene Gesellschaften
VORWORT
Gemeinsames Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
und des Umweltkoordinators.
2
„Wir machen Fortschritte.” So könnte das Fazit des vorliegenden zweiten Umweltberichts der RWE AG lauten. Im Umkehrschluss aber auch: „Wir sind noch lange nicht
am Ziel.” Auch dies wäre eine faire Beurteilung unserer Leistungen im Umweltschutz seit
Erscheinen unseres ersten Umweltberichts im Jahre 1998. Beide Aussagen dienen uns als
Ansporn, den Umweltschutz weiterzuentwickeln und das Leitbild einer „Nachhaltigen
Entwicklung” in unserem unternehmerischen Handeln zu verankern.
Das Umfeld für unseren Konzern hat sich in den vergangenen beiden Jahren dramatisch verändert. Die Liberalisierung der Energiemärkte in Deutschland und Europa hat zu
einem Wettbewerb geführt, der in seiner Intensität kaum für möglich gehalten wurde. Gleichzeitig eröffnet die Liberalisierung in Europa dem RWE-Konzern neue Wachstumschancen in
unserem Kerngeschäft Energie und energienahe Dienstleistungen. Diese unternehmerischen
Chancen werden wir konsequent nutzen.
Unsere Antwort auf die geänderten Rahmenbedingungen heißt „Multi Utility”. Wir
orientieren uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden und verstehen uns heute
als Komplettanbieter für Strom, Gas, Wasser, Abwasserbehandlung, Abfall und Recycling,
Mineralöl sowie energienahe Dienstleistungen. Um unsere Schlagkraft noch zu erhöhen,
haben wir uns mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Juli 2000 mit der VEW AG zusammengetan. RWE und VEW ergänzen sich hervorragend und können den Kunden eine breite
Angebotspalette zuverlässig, komfortabel und preisgünstig liefern. Im Kapitel „Konzernporträt” finden Sie nähere Erläuterungen über unseren neuen Konzern und seine strategische
Ausrichtung.
Dr. Dietmar Kuhnt
Jan Zilius
Vorsitzender des Vorstands
Vorstand für Personal und Recht,
Umweltkoordinator
Als kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen wissen wir sehr wohl um die
Bedeutung, die unsere Kunden dem Umweltschutz beimessen. Insbesondere in unserem Kerngeschäft, der Energiewirtschaft, aber auch in allen anderen Geschäftsfeldern unseres Konzerns, stehen wir in einer besonderen Verantwortung für die Umwelt und damit auch im
Fokus der Öffentlichkeit. Unser Augenmerk gilt dabei nicht allein dem klassischen Umweltschutz, sondern ebenso den Aspekten „wirtschaftlicher Erfolg” und „soziale Verantwortung”, die dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung gleichermaßen zu Grunde liegen.
Unsere Kunden erwarten innovative und umweltverträgliche Lösungen. Sie fragen
Produkte und Dienstleistungen nach, die ressourcenschonend und sozialverträglich hergestellt wurden. Um diesen Wünschen nachzukommen und über unsere Leistungen zu
informieren, haben wir im Umweltbericht 2000 erstmalig den Versuch unternommen, den
Lebensweg einiger unserer Produkte zu betrachten und darzustellen.
Nicht nur Kunden und Gesellschaft, auch die Kapitalmärkte interessieren sich
zunehmend für unser Engagement in Sachen Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung.
Analysten aus aller Welt fragen uns nach Konzepten und konkreten Maßnahmen zur
Sicherung unserer natürlichen Ressourcen und einer zukunftsfähigen Entwicklung. Diesen
Anfragen liegt der Gedanke zugrunde, dass Unternehmen, die ökonomisch, ökologisch und
sozial verantwortlich handeln, am Markt langfristig erfolgreicher sind als andere. Sie sehen
also: Auch unter den Bedingungen eines immer intensiveren globalen Wettbewerbs sind
Umweltschutz und Steigerung des Unternehmenswerts keine Gegensätze. Wir freuen uns
daher über die Aufnahme von RWE in den Dow Jones Sustainability Index, der etwa 200
der weltweit größten und in ihrer Branche in Bezug auf nachhaltige Entwicklung jeweils
führenden Unternehmen umfasst.
3
VORWORT
4
Wir werden das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung im RWE-Konzern weiterentwickeln und auch außerhalb unseres Konzerns fördern. Im Sommer des Jahres 2000 sind
wir als aktives Mitglied dem „Forum Nachhaltige Entwicklung” des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI) e. V. beigetreten, das sich die Förderung des nachhaltigen Wirtschaftens in Deutschland zum Ziel gesetzt hat.
Der vorliegende Bericht ist ein „klassischer” Umweltbericht, der unsere Leser mit
den wesentlichen Umweltaspekten unserer Aktivitäten vertraut macht. Er gibt aber auch
einen Überblick über unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren. Sie finden herausragende Beispiele für innovative Konzepte in unserem
Konzern, wie beispielsweise die Brennstoffzellentechnologie, das Braunkohlenkraftwerk mit
optimierter Anlagentechnik (BoA), die TESSAG-ASE-Solarzellenfertigung oder neue Bohrtechnologien zur Gewinnung von Erdöl aus dem Wattenmeer. Darüber hinaus haben wir die
bereits 1998 definierten „Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung” mit konkreten
Projekten unterlegt.
Trotz der Fülle an Aktivitäten haben wir die Darstellung knapp und übersichtlich
gehalten. Wie bereits im Bericht 1998 finden Sie für jeden Konzernbereich einen beschreibenden und einen statistischen Teil. Letzterer basiert auf einem inzwischen installierten
EDV-gestützten Umweltberichts- und Informationssystem, das es uns ermöglicht, umweltrelevante Daten des Konzerns umfassend, präzise und zeitnah zu erfassen und auszuwerten.
Der Datenteil ist im Gegensatz zu 1998 nun vollständiger, außerdem haben wir die InputOutput-Bilanzen mit der Darstellung ausgewählter, aussagekräftiger Kennzahlen ergänzt.
Zu guter Letzt möchten wir Sie zum Dialog einladen. Am Ende dieses Berichts
finden Sie eine Feedbackkarte, und natürlich erreichen Sie uns auch im Internet unter
www.rwe.de. Lassen Sie uns bitte wissen, was Ihnen an diesem Bericht zusagt oder missfällt,
und geben Sie uns Ihre Hinweise und Kommentare, wie wir uns in Zukunft noch weiter
verbessern können.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.
www.rwe.de
5
KONZERNPORTRAIT
Stark und gut gerüstet für den Wettbewerb.
6
Seit der Veröffentlichung des letzten RWE-Umweltberichts im Jahr 1998 hat sich unser
Konzern grundlegend verändert. Die Liberalisierung der europäischen und vor allem der
deutschen Energiemärkte führte zu einem Wettbewerb, dessen Dynamik alle Beteiligten
überrascht hat.
Die sinkenden Energiepreise erfordern einerseits
Gas, Wasser, Abwasserbehandlung, Abfall und Recycling,
eine klare Fokussierung auf die Kernkompetenzen sowie
Mineralöl sowie energienahe Dienstleistungen orientieren
Kostensenkungen in allen Bereichen. Andererseits bietet
wir uns unmittelbar an den Kunden und ihren Bedürfnis-
die Entwicklung eines gesamteuropäischen Markts für
sen. „Multi Energy” bedeutet, die Energieträger Kohle,
Energiedienstleistungen dem einzelnen Unternehmen auch
Gas, Öl und Strom jeweils so kostengünstig und effizient
Chancen, Märkte auszubauen und sich neue zu erschließen.
bereitzustellen wie möglich, entweder aus eigenen Vorkommen oder durch externen Bezug über unsere Handels-
Bereits im vergangenen Jahr hat RWE damit
aktivitäten. Indem wir mit Multi Utility/Multi Energy
begonnen, sich konsequent an diesen veränderten Umfeld-
unsere Stärken auf allen Stufen der Wertschöpfungskette
bedingungen auszurichten. Mit dem Fokus auf „Multi
nutzen und weiterentwickeln, werden wir unsere Position
Utility” können wir unsere vorhandenen Wettbewerbsvor-
als ein führender Anbieter von Energie und energienahen
teile voll zum Tragen bringen und gleichzeitig neue Markt-
Dienstleistungen europaweit ausbauen.
potenziale erschließen. Als Komplettanbieter für Strom,
7
Parallel zur Neuausrichtung unserer Konzern-
satz der integrierten Führung für unsere sieben Unterneh-
strategie erfolgte die Fusion mit der VEW AG. Sie stellt
mensbereiche. Nun steuert die geschäftsführende Holding
einen gewaltigen Sprung nach vorne dar: Mit der Ver-
die operativen Gesellschaften direkt und übernimmt die Ver-
schmelzung von RWE und VEW entsteht ein Konzern mit
antwortung für die Kernbereiche Multi Utility und Multi
einem Jahresumsatz von etwa 52 Milliarden Euro und
Energy. Das operative Geschäft obliegt den selbstständigen
weltweit rund 170.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Stammhäusern, die eigenverantwortlich am Markt agieren.
Als drittgrößter Multi-Utility-Anbieter Europas ist das
Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Auflösung der
neue Unternehmen, das weiterhin den Namen RWE tragen
zuvor integrierten Wertschöpfungskette, die Aufschluss und
wird, in Deutschland Nummer eins bei der Strom- und Was-
Gewinnung, Erzeugung, Handel, Netz und Vertrieb um-
serversorgung sowie der Entsorgung. Unter den deutschen
fasste. Jede dieser Stufen wird sich in Zukunft eigenständig
Gasanbietern nimmt es Platz zwei ein. Im Zuge der strate-
am Markt behaupten und ihre Wettbewerbsfähigkeit unter
gischen Neuausrichtung hat sich der RWE-Konzern eine
Beweis stellen müssen. Aus dem Bereich Telekommunika-
neue Organisationsstruktur gegeben: Bisher galt der Grund-
tion hat sich RWE weitgehend zurückgezogen.
IM BLICKPUNKT ENGAGEMENT FÜR DEN KLIMASCHUTZ
Klimaschutz ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Nach wie vor ist naturwissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen, ob und in welchem Umfang die Erwärmung des globalen Klimas auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist. Aus Gründen der Vorsorge sieht sich die internationale Politik jedoch veranlasst, weitgehende Beschlüsse
zur Minderung der weltweiten Treibhausgasemissionen zu fassen. Deutschland und Europa nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein. Für RWE als größtes deutsches und drittgrößtes europäisches Energiedienstleistungsunternehmen ist
der Klimaschutz schon aus Gründen der Vorsorge eine zentrale Aufgabe, die auch in Zukunft von höchster umweltpolitischer und wirtschaftlicher Relevanz sein wird.
Das Klimaschutzprogramm des RWE-Konzerns ist unter anderem ein wesentlicher Bestandteil der „Erklärung
der VDEW zum Klimaschutz” von 1995, in der sich die deutschen Stromerzeuger bereit erklärt haben, ihre CO2Emissionen bis 2015 um 12,5 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren (> www.strom.de). Kern der RWE-Aktivitäten
ist ein umfangreiches Kraftwerkserneuerungsprogramm, in dessen Rahmen bestehende Kraftwerke ertüchtigt sowie
neue, effizientere Kraftwerke geplant und errichtet werden (> S. 45 und 57). Dadurch lassen sich die CO2-Emissionen
bei gleichbleibender Stromerzeugung um bis zu zehn Millionen Tonnen jährlich reduzieren. Weitere Maßnahmen sind
die Förderung von erneuerbaren Energien, des rationellen Energieeinsatzes sowie von zukunftsfähigen Technologien.
Darüber hinaus ist RWE an verschiedenen internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt (> S. 17).
Eine freiwillige Selbstverpflichtung ist auch die Mineralölwirtschaft eingegangen, in die unsere Mineralölsparte aktiv eingebunden ist. Sie hat sich verpflichtet, den spezifischen Heizölverbrauch im Raumwärmemarkt durch
8
geeignete Maßnahmen um 25 Prozent von 1990 bis 2005 zu senken. Dies entspricht einer Reduktion von rund
20 Millionen Tonnen CO2. Die Selbstverpflichtung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), die unsere Chemiesparte mit einbezieht, zielt darauf ab, den spezifischen Energieverbrauch und die energiebedingten CO2-Emissionen
zwischen 1999 und 2005 um jeweils mehr als 30 Prozent zu senken (> S. 66).
www.strom.de
UNSERE NEUE STRUKTUR
■ Die RWE Plus AG wird im Wesentlichen aus den
Vertriebsorganisationen von RWE Energie und VEW
Im vorliegenden Umweltbericht, der sich auf die Jahre
Energie (> S. 43) bestehen. Hier kann der Kunde alle
1998 und 1999 bezieht, sind unsere Aktivitäten noch
Produkte aus einer Hand und damit von einem
nach der bisherigen Organisationsstruktur gegliedert.
Ansprechpartner erhalten. Um einen einheitlichen
Entsprechend der konzernweiten Konzentration auf die
Marktauftritt zu gewährleisten, koordiniert die
Geschäftsfelder Energie und energienahe Dienst-
RWE Plus AG Marketingstrategien, die Bearbeitung der
leistungen (Multi Utility) werden sie künftig jedoch
verschiedenen Kundensegmente sowie die Entwicklung
folgendermaßen strukturiert:
von Produkten und Vertriebsstrategien in enger Abstimmung mit anderen Konzerngesellschaften.
■ Die Gasaktivitäten des Konzerns werden unter Führung
der RWE GAS AG zusammengefaßt (vorbehaltlich der
Zustimmung der Aufsichtsgremien).
INTERNATIONALES ENGAGEMENT Da es für den globalen Klimaschutz unerheblich ist, wo die Treibhausgasemis-
sionen reduziert werden, sollten Maßnahmen und Projekte dort ansetzen, wo die geringsten Kosten entstehen. Mit den
im Kyoto-Protokoll erwähnten so genannten Kyoto-Mechanismen Joint Implementation (gemeinsame Projekte
zwischen Industrieländern), Clean Development Mechanism (gemeinsame Projekte zwischen Industrie- und Entwicklungsländern) sowie Emissions Trading (Emissionsrechtehandel zwischen Industrieländern) lassen sich Effizienzpotenziale gezielt nutzen (> www.unfccc.de). Damit gehören grenzüberschreitende Initiativen zum Klimaschutz, in
denen RWE sich maßgeblich engagiert, zu den wichtigsten Elementen der laufenden Klimaschutzverhandlungen auf
internationaler Ebene. So ist RWE als einziges deutsches Energieunternehmen am „Prototype Carbon Fund” (PCF)
der Weltbank beteiligt, der mit insgesamt rund 160 Millionen US-Dollar die Kyoto-Mechanismen in der praktischen
Umsetzung erproben soll. Weitere Teilnehmer dieses weltweit einzigartigen Projekts sind führende Unternehmen aus
Japan, Kanada und der Europäischen Union, die nicht nur aus dem Energie-, sondern auch aus dem Finanzsektor
stammen (> www.prototypecarbonfund.org).
Internationale Klimaschutzprojekte zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung verfolgt auch die
E7-Initiative, ein Zusammenschluss von acht weltweit führenden Energieversorgern, bei der RWE Mitglied ist
(> www.e7.org). Sowohl in Mittel- und Osteuropa als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern wurden bereits
zahlreiche wegweisende Vorhaben durchgeführt. Hierzu zählen Effizienzsteigerungen bei fossil befeuerten Kraftwerken in Jordanien, der Aufbau einer netzunabhängigen Stromversorgung aus Wind- und Sonnenenergie in Indonesien sowie der Bau eines Wasserkraftwerks in Simbabwe.
9
Eine grenzüberschreitende Kooperation hat RWE auch mit dem Bau eines Kraftwerks für ŠKODA in der
tschechischen Republik verwirklicht. Nachdem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit dieses Projekt bereits als nationales Klimaschutzprojekt anerkannt hatte, sprachen die tschechischen Behörden
ihre offizielle Anerkennung im April 2000 aus (> S. 44).
www.unfccc.de
www.prototypecarbonfund.org
www.e7.org
■ In der RWE Umwelt AG werden die Aktivitäten von RWE
Umwelt, Trienekens und EDELHOFF zusammengeführt.
■ Die RWE Net AG soll sämtliche Stromnetzaktivitäten
von RWE und VEW umfassen.
■ Die RWE Trading GmbH bündelt alle Handelsaktivitäten
Bei der Erzeugungsstrategie und der Kraftwerkseinsatzplanung erfolgt die Abstimmung mit der
RWE Power AG.
■ Die RWE-DEA AG – ohne die Chemieaktivitäten – und
die TESSAG werden in der bestehenden Struktur
des Konzerns und beschafft Primärenergien für den
weitergeführt, aber in die Multi-Utility- bzw. Multi-
Erzeugungsbereich.
Energy-Koordination eingebunden.
■ Die RWE Power AG hält die Gesamtverantwortung für
■ Die RWE Systems AG erbringt übergreifende Dienst-
alle Kraftwerke des neuen Konzerns mit Ausnahme der
leistungen für den Konzern, damit sich die operativen
Braunkohlenkraftwerke.
Gesellschaften auf ihr Kerngeschäft konzentrieren
■ Die RWE Rheinbraun AG bündelt die Förderung der
können. Hierzu gehören Dienstleistungen von der
Braunkohle und deren Verstromung sowie unser
Datenverarbeitung über die Materialwirtschaft bis
Engagement im internationalen Steinkohlebergbau.
zum Immobilien- und Gebäudemanagement.
KONZERNPORTRAIT
10
Unsere Unternehmen außerhalb des Kerngeschäfts
UMWELTSCHUTZ IM NEUEN RWE-KONZERN
werden wir als Finanzbeteiligungen führen. Hierzu ge-
Auch im neuen RWE-Konzern spielt der Umweltschutz eine
hören HOCHTIEF, Heidelberger Druckmaschinen, HARPEN
zentrale Rolle. Die bisherige Organisation des Umwelt-
und – bis zu ihrer Veräußerung – die Chemieaktivitäten
schutzes wird deshalb mit den nötigen Anpassungen auf
der RWE-DEA.
den neuen Konzern übertragen. Damit bleibt die Holding
zuständig für die Koordination des Umweltschutzes im
Konzern sowie für Aufgaben und Tätigkeiten mit konzernübergreifendem Charakter. Die operative und rechtliche Verantwortung für den Umweltschutz liegt weiterhin bei den
Stammhäusern (> S. 26 „Umweltmanagement im
Konzern”).
E N T W I C K L U N G D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E
11
Grundlage aktiven Handelns.
Um dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung
näher zu kommen, sind Anstrengungen nötig, die sich
nicht in Einzelmaßnahmen erschöpfen, sondern einer
integrierten Strategie zur Ressourcenschonung und zum
Klimaschutz bei gleichzeitiger Berücksichtigung öko-
Hat sich der Umweltschutz bis Ende der acht-
nomischer und sozialer Interessen folgen. In den vergan-
ziger Jahre stark an den gesetzlichen Bestimmungen zum
genen Jahren haben die RWE-Konzerngesellschaften ihre
Immissionsschutz orientiert, so liegt der Schwerpunkt
organisatorischen Voraussetzungen optimiert und mit
seit einigen Jahren auf freiwilligen Verpflichtungen sowie
zahlreichen Innovationen zur kontinuierlichen Verbesse-
innovativen produktions- und produktintegrierten Maß-
rung des Umweltschutzes beigetragen. Im Konzern selbst
nahmen. Damit rückt auch die bereichsübergreifende
schaffen die übergreifende Koordination und Organisation
Organisation und Koordination des Umweltschutzes in
des Umweltschutzes eine geeignete Basis, diese Heraus-
den Vordergrund.
forderungen aktiv anzugehen.
E N T W I C K L U N G D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E
1971 ■ Erste Versuchsanlagen zur Rauchgas-
entschwefelung
bei LAUBAG
1979 ■ Gründung der Abteilung Umweltschutz
1980 ■ Einrichtung einer Umweltschutzabteilung bei
Rheinbraun
■ Einrichtung der Stabsstelle Umweltschutz,
Verpflichtung der CONDEA zur Initiative
Responsible Care, Einführung der DEA-Öltheke
■ Aufbau von Umweltschutzorganisationseinheiten
in den operativen Bereichen
12
1991 ■ Einrichtung einer Umweltschutzabteilung
1981 ■ Inbetriebnahme der ersten Rohstoffrück-
gewinnungsanlage bei Trienekens in Neuss
1983 ■ Emissionsminderungsprogramme für das Rauch-
gas der Kraftwerke und Feuerungsanlagen
1985 ■ Bestellung eines zentralen Umweltschutzbeauf-
1992 ■ Erstes internes Umweltaudit
■ Umrüstung der Tankstellen mit Gasrückführsystemen und flüssigkeitsundurchlässigen Fahrbahnen
1993 ■ Retrofit-Programm für die Turbinen der Wärme-
kraftwerke bis 1997
■ Einführung der Umweltverträglichkeitsprüfung
in das Braunkohleplanverfahren
■ Aufbau eines Umweltmanagementsystems
tragten
■ Neubau des Werks Amstetten der Heidelberger
■ Umweltbezogene Unternehmensgrundsätze und
Druckmaschinen mit neuester Umwelt-
jährlicher Umweltbericht bei Heidelberger
technologie
Druckmaschinen
1986 ■ Zusammenfassung der organisatorischen
Regelungen im „Umweltschutzleitfaden der
RWE AG”
1994 ■ Umweltschutzrichtlinie der RWE Energie
■ Europäischer Transportpreis für das DEAService-System „Schmierstoffe”
■ Emissionsminderung durch Bau von
Dämpferückgewinnungsanlagen in Raffinerien
1995 ■ Erste Anlage zur trockenmechanischen
Aufbereitung von Elektronikschrott
■ Umstellung auf FCKW-freie Polyurethan-
und Tanklägern
■ Hauptabteilung „Umweltschutz und Umwelttechnik” bei Lahmeyer International gegründet
1988 ■ Gründung der Abteilung Boden- und
Grundwasserreinigung
schäume bei Maquet
1996 ■ Broschüre „Umweltschutz bei RWE”
■ Zertifizierung der operativen Einheiten zum
Entsorgungsfachbetrieb
1990 ■ Bundesweit erste Kühlgerätezerlegung mit
vollständiger FCKW-Erfassung bei Bresch
■ Registrierung des Standorts Amstetten der
Heidelberger Druckmaschinen nach EG-ÖkoAudit-Verordnung (EMAS)
■ RWE AG
■ Energie
■ Bergbau und Rohstoffe
■ Mineralöl und Chemie
1997 ■ Benennung eines Umweltkoordinators im
1999 ■ Aufbau eines konzernweiten Umweltberichts-
Vorstand
wesens
■ Inkrafttreten der eigenen Leitlinien
■ Anerkennung von Braunkohlen-REA-Gips als
„Verpflichtung zum Umweltschutz”
Produkt
1998 ■ Einrichtung der Stabsstelle Umweltschutz
■ Flächendeckende Einführung des Umwelthand-
■ Aufbau eines Umweltmanagementsystems
buchs bei Rheinbraun
■ Veröffentlichung des ersten systematischen
■ Anlagenumrüstung für die Erfüllung des Auto-
Umweltberichts
Öl-Programms
■ Grundsteinlegung für das erste BoA-Kraftwerk
■ Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 sowie
mit 43 Prozent Wirkungsgrad
EMAS-Revalidierung eines CONDEA Standorts
■ Einführung einer Software für den Umgang mit
■ Der Vorstandsvorsitzende von Heidelberger
Druckmaschinen wird „Öko-Manager des Jahres”
Gefahrstoffen, Abfällen und Gefahrgütern
■ SCC-Zertifizierung (Sicherheits Certifikat
■ Benennung von Umweltschutzsprechern für
Contraktoren) der TESSAG SAG Montage-
Tagebaue und Fabriken
■ Erarbeitung von Umweltleitlinien
gesellschaft und der TESSAG SAG Kraftwerks-
■ Beginn der thermischen Verwertung von Altholz
und Industrieanlagentechnik
■ Überarbeitung des Managementbuchs und
im Rheinbraun-Kraftwerk Berrenrath
■ Inbetriebnahme der Sonderabfallverbrennungs-
Ergänzung um Meldesystem für Umweltschäden
■ Zertifizierung von HOCHTIEF Umwelt zum
anlage Brunsbüttel als eine der modernsten
Entsorgungsfachbetrieb
Anlagen Europas
■ Umweltpolitik und Umweltleitlinien bei
2000 ■ Erfolgreiche Zertifizierung nach DIN EN ISO
14001 aller übrigen Standorte der CONDEA
LAHMEYER
■ Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO
sowie Revalidierung von zwei CONDEA Standorten nach EMAS
14001 bei Piller-GmbH, Werk Mechernich
■ Aufbau des Umweltmanagements bei TESSAG
■ Ernennung eines Umweltschutzbeauftragten für
■ SCC-Zertifizierung der TESSAG Rheinelektra
die NUKEM-Gruppe
Technik GmbH
■ Validierung aller inländischen Standorte der
Heidelberger Druckmaschinen nach EMAS (ohne
die 1999 neu hinzugekommenen Standorte).
■ Umweltdienstleitungen
■ Industriesysteme
■ Bau
13
KONZERNLEITLINIEN
Die Zukunft gestalten.
Für die Weiterentwicklung des RWE-Konzerns im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung haben
14
wir 1998 Handlungsfelder festgelegt und im Umweltbericht vorgestellt. Die Diskussion der
vergangenen zwei Jahre hat ergeben, dass diese durchaus geeignet sind, als Leitlinien die Ausrichtung des Konzerns an Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung anzustoßen und voranzubringen.
Diese Leitlinien stellen nun die Weiterentwicklung
unserer Konzernleitlinien zum Umweltschutz dar. Um die
aufgestellt wurden, bleiben für die einzelnen Bereiche
weiterhin bestehen:
Entwicklung in den vergangenen Jahren nachzuzeichnen,
■
Rheinbraun (> S. 54)
haben wir sie mit kurz gefassten Beispielen für unsere
■
RWE-DEA (> www.rwe-dea.de)
Aktivitäten unterlegt. Darüber hinaus findet sich bei den
■
RWE Umwelt (Umweltleitlinien 5/99)
Unternehmensbereichen jeweils eine ausführliche Fall-
■
Heidelberger Druckmaschinen
(> www.heidelberg.com)
studie zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung.
Die spezifischen Umweltleitlinien, die von den
Konzerngesellschaften zur Ergänzung und Konkretisierung der Konzernaussagen in den vergangenen Jahren
www.rwe-dea.de
www.heidelberg.com
www.tessag.com
■
TESSAG (> S. 102 und www.tessag.com)
■
HOCHTIEF (Managementbuch 1/99)
15
PRÄAMBEL
RWE sieht sich in einer besonderen Verantwortung, zu einer nachhaltigen Entwicklung
beizutragen. Um diese Verantwortung für alle Konzernbereiche und -gesellschaften zu konkretisieren, haben wir Handlungsfelder definiert, in denen wir uns durch besonderes Engagement
und innovative Lösungen auszeichnen wollen. Sie spiegeln sich in den folgenden Leitlinien
wider.
KONZERNLEITLINIEN
1.
Durch langfristige Planung sichern wir eine stabile
wirtschaftliche Entwicklung unseres Konzerns.
Wir haben uns ausdrücklich eine langfristige und kontinuierliche Wertsteigerung zum Ziel gesetzt. Ein stabile und
erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung unseres Konzerns
ist Voraussetzung dafür, die Erwartungen unserer Kunden
und Anteilseigner zu erfüllen sowie die bestehenden
Arbeitsplätze zu erhalten. Gleichzeitig dient eine vorausschauende Planung dazu, bestehende Geschäftsfelder
zu sichern, neue zu entwickeln und zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen.
16
■ Stromnetz als Medium: Die RWE Energie
■ Dezentrale Lösungen: Die RWE Umwelt prä-
demonstriert in einem Musterhaus in Essen, wie der
sentierte im Februar 2000 ein neues Konzept für kleine
digitale Haushalt der Zukunft aussehen kann und welchen
thermische Behandlungsanlagen und kann damit dezen-
Beitrag das Unternehmen dazu leistet: Der Datenaus-
trale Müllverbrennungsanlagen (MVA) kostengünstig
tausch zwischen den Geräten wird über das Stromnetz
anbieten. Die Klein-MVAs für Mengen von 50.000 be-
mit Hilfe der Powerline-Technologie erfolgen.
ziehungsweise 75.000 Tonnen jährlich tragen zur Umset-
■ Neue Bohrtechnologie: Zur Erschließung der
größten deutschen Erdöllagerstätte Mittelplate auch von
Land aus hat das Konsortium aus RWE-DEA und Winters-
zung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi)
in dünn besiedelten Regionen bei.
■ E-Commerce: Mit der Abwicklung von Con-
hall mit der so genannten Extended-Reach-Bohrtech-
tainerdienstleistungen über das Internet ist RWE Umwelt
nologie ein in Deutschland bisher einmaliges Konzept an-
in den elektronischen Handel eingestiegen.
gewandt und fortentwickelt, das eine langfristige und
umweltverträgliche Rohölförderung sichert.
■ Service als Geschäftsfeld: Das breit gefächerte
Angebot an Dingen des alltäglichen Bedarfs ist für Tankstellen zu einem entscheidenden wirtschaftlichen Faktor
geworden. Um die Beratung der Tankstellen- und
Markenpartner von DEA in diesem schnell wachsenden
Geschäft weiter zu verbessern, wurde 1999 die DEA
Shop Service GmbH gegründet.
■ Neue Märkte: Der Erwerb der Turner Corporation mit Sitz in New York sichert HOCHTIEF den
Einstieg in den langfristig zukunftsträchtigen nordamerikanischen Markt.
2.
Mit der Weiterentwicklung der Energiewirtschaft
3.
Mit der Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft
durch innovative Technologien und neue Produkte tragen
leisten wir unseren Beitrag zur Ressourcenschonung.
wir zur Verbesserung des Umweltschutzes bei.
Nachhaltigkeit erfordert vor allem die Ausrichtung des
Die Energiewirtschaft ist besonders gefordert, wenn es um
Wirtschaftens am Kreislaufgedanken. Dazu gehören auch
den schonenden Umgang mit Ressourcen und die Reduk-
intelligente Produktionsprozesse, die dabei helfen, den
tion des Schadstoffausstoßes geht. Einen wesentlichen
Rohstoff- und den Wasserverbrauch zu senken und die
Beitrag leisten wir durch den effizienten Umgang mit
Abfälle möglichst gering zu halten. Der verantwortungs-
Energie. Neue Potenziale wollen wir unter anderem durch
bewusste Umgang mit Ressourcen trägt zum wirtschaft-
die verstärkte Nutzung von regenerativen Energieträgern,
lichen Erfolg bei, da er zu erheblichen Kosteneinsparungen
Kraft-Wärme-Kopplung und neuen Technologien erschließen.
führt.
■ Wissenschaftliche Projekte: Bei der Internatio-
■ Ersatzbrennstoffe: Mit der Aufbereitung von
nalen Energie Agentur (IEA) unterstützt RWE ein Pro-
jährlich 200.000 Tonnen Gewerbe- und Industrieabfällen
jekt zur Erforschung technologischer Möglichkeiten zur
zu Sekundärbrennstoffen verringert RWE Umwelt den
Minderung des Treibhauseffekts (> www.ieagreen.org.uk).
Abbau fossiler Rohstoffe und verbessert die CO2-Bilanz.
Gemeinsam mit Rheinbraun ist RWE Partner des Pro-
Durch die Mitverbrennung von Klärschlamm und
jekts „Global Change” am Massachusetts Institute of
Altholz in den Kraftwerken von Rheinbraun wird Braun-
Technology (MIT), bei dem klimatologische und volks-
kohle als Regelbrennstoff teilweise substituiert. Die dabei
wirtschaftliche Aspekte des Klimaschutzes untersucht
gewonnene Energie wird mit Kraft-Wärme-Kopplung zur
werden (> web.mit.edu/globalchange/www).
Trocknung von Rohbraunkohle genutzt.
■ Kraft-Wärme-Kopplung: Das Kraftwerk des
■ Kreislaufführung: Durch verstärkte Kreislauf-
CONDEA Werks Meerbeck erzeugt Strom durch Kraft-
führung konnten TESSAG SGB, Piller und Maquet ihren
Wärme-Kopplung und nutzt hierfür auch den Dampf einer
Wasserverbrauch in den vergangenen drei Jahren um
Chemieanlage, die von einer Beteiligungsgesellschaft auf
knapp ein Drittel reduzieren.
dem Werksgelände betrieben wird.
■ Niedrigenergiegebäude: Um den Energiebedarf
■ Bodenmanagement: Beim Ausbau des Flughafens Düsseldorf International wurde durch die Flug-
von Gebäuden zu reduzieren, erarbeitete HOCHTIEF in
hafen Düsseldorf GmbH, an der HOCHTIEF AirPort
Forschungs- und Entwicklungsprojekten Konzepte für Passiv-
beteiligt ist, ein Verfahren zum Bodenmanagement
häuser und Niedrigenergiesporthallen (> S. 123).
entwickelt, das mittels einer Stoffkreislaufführung zur
■ Methangasgewinnung: Als Beitrag zum Klimaschutz fängt die Rheinbraun-Tochter CONSOL Energy
Inc. das Methan, das bei Entgasungsbohrungen im Vorfeld der Kohlegewinnung anfällt, seit 1991 auf. (> S. 60).
www.ieagreen.org.uk
web.mit.edu/globalchange/www
Ressourcenschonung beitragen soll (> S. 123).
17
KONZERNLEITLINIEN
4.
Wir richten unsere Produktpolitik an ökologischen
Gesichtspunkten aus.
Um Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die in allen
Phasen möglichst umweltverträglich sind, müssen ökologische Kriterien bereits bei der Planung berücksichtigt
werden. Dazu gehört es auch, die zukünftigen Bedürfnisse
unserer Kunden und der Gesellschaft frühzeitig zu
erkennen und einzubeziehen.
18
■ Öko-Strom: Mit Avanza Ökostrom bietet RWE
■ Solarmodul: Mit den semitransparenten Dünn-
Energie ein zertifiziertes Produkt an, das ausschließlich mit
schicht-Solarmodulen, die TESSAG Solartechnik (ASE)
Hilfe von Solar-, Wasser- und Windkraftanlagen hergestellt
anbietet, lässt sich nicht nur umweltschonend Strom
wird. Die Erlöse aus dem Verkauf werden in Anlagen zur
erzeugen, sondern auch der Licht- und Wärmeeintrag in
umweltverträglichen Energieerzeugung investiert.
Gebäude regulieren (> S. 114).
■ Pflanzliche Basis: Die Umweltvorteile der
■ Grundwasseranreicherung: Um die Auswirkun-
Synthesetechnologie hat DEA frühzeitig erkannt und
gen der Braunkohlegewinnung auf schützenswerte Feucht-
bietet seit Mitte der neunziger Jahre Hochleistungs-
gebiete zu minimieren, wird bei Rheinbraun das im Tage-
schmierstoffe auf pflanzlicher Basis an.
bau gehobene Wasser über Versickerungsanlagen dem
■ Verringerter Schwefelgehalt: Obwohl in Europa
erst ab 2005 verbindlich vorgeschrieben, bietet DEA
bereits seit Januar 2000 die Kraftstoffsorte Super Plus
mit einem extrem niedrigen Schwefelgehalt von maximal
50 ppm an. (> S. 71).
■ PCB-frei: Die TESSAG Starkstrom-Gerätebau
(SGB) hat für ihre Gießharz- und Verteiltransformatoren
umweltschonende Kühlkonzepte entwickelt, die mit Luft
oder PCB-freien Ölen arbeiten.
Grundwasserhaushalt wieder zugeführt.
5.
Unsere gesellschaftliche Verantwortung nehmen wir
umfassend wahr.
Als großer Konzern stehen wir in der gesellschaftlichen
Mitverantwortung. Diese nehmen wir wahr, indem wir
Ausbildungsplätze bieten, eine zukunftsgerichtete Infrastruktur mitgestalten, uns an der Diskussion gesellschaftlicher Fragen und Probleme beteiligen und Lösungen im
Konsens entwickeln.
■ Stiftung für die Jugend: Anlässlich seines 100.
■ Infrastrukturprojekt: Rheinbraun und RWE
Geburtstags hat RWE 1998 eine Jugendstiftung ins
Energie beteiligen sich gemeinsam an der Umgestaltung
Leben gerufen und mit 30 Millionen DM dotiert. Geför-
des Industriegeländes in Hürth-Knapsack zum Techno-
dert werden Projekte, die zu einer lebenswerten Zukunft
logie- und Existenzgründungszentrum, die vom nordrhein-
für Kinder und Jugendliche beitragen.
westfälischen Wirtschaftsministerium gefördert wird.
■ Existenzgründerwettbewerb: Als einer von elf
■ Dialog mit Anwendern: TESSAG Maquet hat in
Förderern unterstützt Dietmar Kuhnt, Vorstandsvor-
Rastatt ein internationales Ausbildungs- und Ausstellungs-
sitzender der RWE AG, den Wettbewerb „StartUp 2000”,
zentrum für Ärzte und Pflegepersonal eingerichtet. Die
der von der Zeitschrift „Stern”, Sparkassen und der
Surgical Academy fungiert zugleich als Forum des
Unternehmensberatung McKinsey veranstaltet wird, um
Dialogs zwischen Industrie, Wissenschaft und Anwendern.
Existenzgründern unter die Arme zu greifen.
■ Beschäftigungsinitiative: Im Rahmen seiner Be-
■ Katastrophenhilfe: Streif Baulogistik unterstützte einen Hilfsgütertransport nach Rumänien und
schäftigungsinitiative stellte RWE 1999 für die nächsten
stellte dafür im Essener Werk einen LKW und zwei
drei Jahre 20 Millionen DM für Qualifizierungsmaßnahmen
Fahrer zur Verfügung. Rheinbraun spendete 2.000 Tonnen
im Personalbereich bereit. Unter anderem werden schwer
Braunkohlebriketts für die Heizwärmeversorgung an die
vermittelbare jugendliche Arbeitslose in einem einjährigen
Flüchtlinge im Kosovo.
Kurs auf RWE-Einstellungstests vorbereitet.
■ Ausbildungsplätze: Mit einer Ausbildungsquote von 5,2 Prozent – ein Prozent mehr als im
Vorjahr – konnte RWE-DEA im Jahr 1999 einen neuen
Rekord aufstellen. Rheinbraun erreichte sogar eine
Ausbildungsquote von 6,1 Prozent. Auch ohne eigenen
Bedarf hat die LAUBAG bisher jährlich rund 100 Lehrstellen bereitgestellt, um die Ausbildungssituation in der
Lausitz zu verbessern.
19
KONZERNLEITLINIEN
6.
Wir setzen auf Qualifikation und Beteiligung unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Basis einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung sind
qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir fördern deren Ausbildungsstand auf allen
Ebenen durch gezielte Weiterbildung. Vielfältige Maßnahmen tragen auch dazu bei, die Verantwortung und die
Eigeninitiative der Mitarbeiter zu stärken sowie individuellen Bedürfnissen Rechnung zu tragen.
20
■ Transferseminare: Zur Beteiligung der Mit-
■ Weiterbildung: RWE Umwelt führte im Ge-
arbeiter an der bereichs- und unternehmensübergreifen-
schäftsjahr 1998/99 zur Erweiterung der fachlichen
den Diskussion neuer Herausforderungen veranstaltet
Qualifikation und der sozialen Kompetenz 986 Seminare
RWE zweitägige Transferseminare. 1998 war das
mit 7.706 Teilnehmertagen für 3.855 Mitarbeiterinnen
Thema Umweltmanagement Gegenstand einer solchen
und Mitarbeiter durch.
Veranstaltung, 1999 wurde über Nachhaltigkeit
diskutiert.
■ Individuelle Förderung: HOCHTIEF entwickelte 1998 das Einarbeitungskonzept „Blue Chip”, das
■ Familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung:
sozusagen die Eintrittskarte in das Unternehmen dar-
Zwischen Vorstand und Betriebsrat von Rheinbraun
stellt. Gemeinsam mit den neuen Mitarbeitern werden
wurde 1998 im Rahmen einer Betriebsvereinbarung eine
individuelle Programme zur Einarbeitung und Entwick-
Regelung zur intensiven Förderung von Teilzeit ab-
lung erarbeitet. Dies schließt bereichsübergreifende
geschlossen.
Rotation und persönliche Qualifizierungsmaßnahmen ein.
■ Arbeitssicherheit: Zur Förderung der Arbeitssicherheit verleiht CONDEA jährlich den „Global Safety
Award”. Mit dem „Global Safety Award” 1998/99
HOCHTIEF will mit diesem Konzept verstärkt um qualifizierte Hochschulabsolventen werben.
■ Aktienoptionsprogramm: Ergänzend zu der seit
wurden Standorte ausgezeichnet, die im abgelaufenen
über 20 Jahren bestehenden Möglichkeit, Belegschaftsaktien
Geschäftsjahr entweder keinen Unfall hatten, die Zahl
zu erwerben, hat der RWE-Konzern ein Aktienoptions-
der Unfälle im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre
programm für alle Mitarbeiter gestartet.
1994 bis 1996 um mehr als 50 Prozent reduzieren konnten oder im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger Unfälle
aufwiesen als im Jahr zuvor.
7.
Weltweit fördern wir eine nachhaltige Entwicklung
durch den Transfer unseres Know-hows.
Viel lässt sich für eine nachhaltige Entwicklung erreichen,
wenn Know-how und Standards in Länder transferiert werden, die beim Aufbau ihrer Infrastruktur und ihrer
Wirtschaft noch nicht unsere Standards erreicht haben.
Dazu können wir in zweifacher Hinsicht beitragen: Über
unsere Beteiligungen sowie durch Beratung bei und Unterstützung von Entwicklungsprojekten.
■ E7-Initiative: Als Mitglied der E7-Gruppe, in
angesammelte Know-how, das technische, organisatorische
der sich acht der weltweit größten Energieversorgungs-
und wirtschaftliche Aspekte bei Gewinnung und Handling
unternehmen zusammengeschlossen haben, trägt RWE
oberflächlicher Energierohstoffe und Mineralien umfasst.
mit seiner Erfahrung und seinem Know-how dazu bei, in
Ein wesentliches Kriterium bei fast allen Beratungen,
Entwicklungsländern eine umweltverträgliche Stromer-
Studien und Projekten ist die Berücksichtigung der Umwelt
zeugung zu etablieren. Ein von der Gruppe 1998 einge-
und der sozialen Randbedingungen, ohne die derzeit keine
richteter Fonds soll beispielhafte Projekte für eine nach-
Projektfinanzierung möglich ist. Zur Anwendung kommen
haltige Energieversorgung finanziell unterstützen.
dabei überwiegend die jeweils aktuellen Richtlinien von
■ Effiziente Energieerzeugung: RWE Energie ist
an der Errichtung des ersten Gas- und Dampfkraftwerks
in Portugal beteiligt. Die Anlage in der Nähe von Porto
erzeugt fast ein Viertel des nationalen Strombedarfs.
■ Immissionsschutz: Obwohl die vom ungarischen
Weltbank und Internationalem Währungsfonds („Environmental and Social Policies and Guidelines”).
■ Internationale Grundsätze: Für alle Standorte
der CONDEA sind die in einem Grundsatzpapier zusammengefassten fünf „Basic Principles” verbindlich. Damit
Umweltministerium übernommenen Umweltschutznormen
sollen auf den Gebieten Umweltschutz, Gesundheit und
der Europäischen Union erst ab 1. Januar 2005 verbind-
Sicherheit für die einzelnen Standorte weltweit vergleich-
lich sind, hat das Konsortium unter Führung von RWE
bare Standards gelten.
Energie für das Kraftwerk Matra Investitionen in emis-
■ Virtuelle Universität: ERM Lahmeyer
sionsmindernde Maßnahmen beschlossen, mit deren Hilfe die
International konzipiert in Zusammenarbeit mit dem
Vorgaben bereits ab Oktober 2000 erfüllt werden können.
World Business Council for Sustainable Development
■ Programm zum Erfahrungsaustausch: Um den
Know-how-Transfer zwischen den Standorten weltweit zu
fördern, hat CONDEA das so genannte Technology
Exchange Network etabliert (> S. 76).
■ Bergbauliches Know-how: Rheinbraun Engineering
vermarktet das im eigenen Bereich sowie bei Rheinbraun
(WBCSD) eine virtuelle Universität als weltweite
Plattform für Hochschulen und Industrieunternehmen.
■ Internationale Sozialstandards: HOCHTIEF
vereinbarte mit der IG Bau weltweit gültige Sozialstandards (> S. 125).
21
A K T I V I T Ä T E N F Ü R E I N E N A C H H A LT I G E E N T W I C K L U N G
Vom Leitbild zum Handeln.
22
Als großer Konzern sehen wir uns in einer besonderen Verantwortung, das Thema Nachhaltigkeit aktiv anzugehen und eine zukunftsorientierte Entwicklung mitzugestalten. Dies ist keine
geringe Herausforderung, zumal bis heute in Politik und Wissenschaft zwar viel über das Thema
diskutiert wird, sich aber noch keine klare Vorstellung abzeichnet, wie damit umzugehen ist. So
haben wir 1998 bewusst Neuland betreten und konkrete Handlungsfelder festgelegt.
U N S E R W E G Z U R N A C H H A LT I G K E I T
1998
Umweltbericht 1998
Unser grundlegendes Verständnis
von Nachhaltigkeit
1999
Fallstudien
Beispiele zur Umsetzung von
Nachhaltigkeit bei RWE
1999
Entwurf eines Fragebogens
Vorbereitung zu einer
umfassenden Bestandsaufnahme
1999
Transferseminar
Konzernübergreifender
Erfahrungsaustausch
2000
Umweltbericht 2000
Kommunikation
des Themas Nachhaltigkeit
nach innen und außen
23
2001
Konzept „Nachhaltige Entwicklung“
Nachhaltigkeit als Element
der Konzernentwicklung
UNSERE VORGEHENSWEISE
herzustellen. Da der Erfahrungsaustausch und das Lernen
Unser grundlegendes Verständnis von Nachhaltigkeit
von anderen im Vordergrund stehen sollte, hat jeder Kon-
haben wir im Umweltbericht 1998 anhand von sieben
zernbereich 1999 eines der Handlungsfelder ausgewählt
Handlungsfeldern und beispielhaften Projekten aus den
und daraus ein beispielhaftes Projekt zur Umsetzung von
Konzernbereichen skizziert. Diese Darstellung hielten wir
Nachhaltigkeit aufbereitet. Die Ergebnisse dieser Fallstu-
für geeignet, das abstrakte Thema gegenüber Mitarbeite-
dien, wie wir sie bezeichnen, wurden später gemeinsam in
rinnen und Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit zu kon-
einem Transferseminar diskutiert und zusammengeführt.
kretisieren und den Bezug zum Unternehmensgeschehen
A K T I V I T Ä T E N F Ü R E I N E N A C H H A LT I G E E N T W I C K L U N G
FALLSTUDIEN ZUR NACHHALTIGKEIT
FRAGEBOGEN ZUR NACHHALTIGKEIT
Diese Fallstudien zur Nachhaltigkeit sollten Auslöser und
Parallel dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt, der
Ablauf der Projekte darstellen. Gleichzeitig war zu unter-
eine Bestandsaufnahme zum Thema Nachhaltigkeit in den
suchen, welchen ökonomischen, ökologischen und sozialen
Unternehmensbereichen ermöglichen soll und sich in die
Nutzen sie hatten und ob sie auf andere Konzernbereiche
sieben Handlungsfelder untergliedert. Da wir zunächst
übertragbar sind.
testen wollten, welche Fragen sinnvoll und zielführend
sind, erarbeiteten die Konzernbereiche im ersten Schritt
■ Handlungsfeld „Sicherung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung durch langfristige Planung“
feld. Zusammengeführt ergeben sie einen Fragebogen, der
Neues Geschäftsfeld bei HOCHTIEF (> S. 126)
alle Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens im RWE-Kon-
■ Handlungsfeld „Weiterentwicklung der
24
jeweils nur die Fragen für ihr ausgewähltes Handlungs-
zern abdeckt. Dieser soll künftig eine Selbstbewertung
Energiewirtschaft“
ermöglichen und damit die Kontinuität unseres Handelns
Brennstoffzellentechnologie bei RWE Energie
sichern. Schließlich sind wir überzeugt davon, dass eine
(> S. 48) und Solarzellenfertigung bei ASE
konsequente Verfolgung dieser Ziele für die Bewertung
(> S. 114)
unseres Unternehmens durch Markt und Gesellschaft
■ Handlungsfeld „Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft“
immer entscheidender sein wird.
Innovatives Verwertungskonzept bei RWE Umwelt
(> S. 89)
■ Handlungsfeld „Ausrichtung der Produktpolitik an
TRANSFERSEMINAR NACHHALTIGKEIT
Ein Netzwerk soll dafür sorgen, dass der Gedanke einer
ökologischen Gesichtspunkten“
nachhaltigen Entwicklung in alle Unternehmensbereiche
Produktentwicklung bei Heidelberger Druckmaschinen
und -ebenen getragen wird. Den Anstoß dazu gab ein
(> S. 96)
zweitägiges Transferseminar, zu dem sich Vertreter aller
■ Handlungsfeld „Wahrnehmung gesellschaftlicher
Konzernbereiche im November 1999 trafen. Anhand der
Verantwortung“
präsentierten Fallstudien diskutierten die Teilnehmer
Bürgerbeteiligung bei Rheinbraun (> S. 61)
nicht nur ihr Verständnis von Nachhaltigkeit und deren
■ Handlungsfeld „Know-how-Transfer zur Förderung der
Bedeutung für den RWE-Konzern. Konkret ging es auch
nachhaltigen Entwicklung weltweit“
um Erfolgskriterien für Projekte, die zu einer zukunfts-
Programm zum Erfahrungsaustausch bei CONDEA
fähigen Entwicklung beitragen.
(> S. 76)
Aha-Effekte gab es bei der Präsentation so mancher Fallstudie: Was zunächst vor allem auf die Verbesserung des Umweltschutzes und der Kommunikation hinwirken sollte, trug bei genauerer Betrachtung entscheidend
zu einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung bei.
Gleichzeitig zeigten die ausgewählten Beispiele, egal ob
Kommunikationsmaßnahmen oder Vorhaben der Produktentwicklung, ein Dilemma auf: Obwohl vorhanden, lässt
25
sich gerade bei langfristig angelegten Projekten der öko-
Dass Nachhaltigkeit viele Gesichter haben kann,
nomische Nutzen anfangs kaum beziffern. Fazit der Teil-
ist vielleicht das wichtigste Ergebnis des Transfersemi-
nehmer: Wer ausschließlich auf kurzfristigen wirtschaft-
nars. So unterschiedlich sich die Anliegen der Projekte
lichen Nutzen setzt, kann wichtige Chancen verpassen.
auch präsentierten, zu einer nachhaltigen Entwicklung
Eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltiges Handeln
tragen sie alle – teilweise in erheblichem Maße – bei.
ist deshalb das Denken in größeren Zusammenhängen
Schließlich ist ihnen eines gemeinsam: Sie verfolgen eine
und über die Unternehmensbereiche hinaus. Als
langfristige Perspektive und überlassen soziale und
Erfolgsfaktoren können dabei Glaubwürdigkeit und
ökologische Auswirkungen nicht dem Zufall. Um diesen
Offenheit in der Kommunikation sowie eine aktive
Weg bei RWE konsequent weiterzugehen, so die Empfeh-
zukunftsorientierte Strategie am Markt gelten.
lung des Teilnehmerkreises, sollten künftig Beurteilungskriterien für eine nachhaltige Entwicklung im Konzern
allen verantwortlichen Mitarbeitern zur Verfügung stehen
(> S. 32 „Status und Ausblick”).
U M W E LT M A N A G E M E N T I M K O N Z E R N
Strukturiert und konsequent.
Um Umweltschutz effektiv gestalten und zukunftsweisende Lösungen entwickeln zu können,
26
muss er in alle Geschäftsprozesse integriert sein. Die Grundlage dafür bildet ein systematisches
und konsequentes Umweltmanagement, das auf die strukturellen Erfordernisse im RWEKonzern zugeschnitten ist.
Die Holding nimmt grundsätzlich koordinierende
UMWELTKOORDINATION
und übergreifende Aufgaben wahr. Für das operative
Seit Oktober 1999 ist Jan Zilius, der als Mitglied im Vor-
Geschäft sind die Unternehmensbereiche zuständig, die
stand der RWE AG für Personal und Recht verantwort-
damit auch die Verantwortung für eine wirkungsvolle und
lich ist, Umweltkoordinator des Konzerns. Bei dieser Auf-
sachgerechte Umsetzung des Umweltschutzes tragen. Wie
gabe steht ihm die Abteilung Umweltkoordination als
Holding und Unternehmensbereiche in Sachen Umwelt-
Stabsstelle zur Seite. Der Koordinierungskreis Umwelt-
management zusammenwirken, erläutern wir im Folgenden.
schutz, dem die umweltverantwortlichen Vorstände der
Ausführungen zur Organisation des Umweltschutzes in
Unternehmensbereiche und der Umweltkoordinator
den einzelnen Unternehmensbereichen enthalten die
angehören, trifft sich als Bindeglied zwischen Holding
jeweiligen Kapitel.
und Unternehmensbereichen zweimal jährlich. Fachlich
unterstützt wird er vom Ständigen Stab der Umweltschutzbeauftragten, der quartalsweise und bei Bedarf
zusammenkommt.
27
Da die Rahmenvorgaben detaillierte Anforderun-
AUSBAU DES UMWELTMANAGEMENTS
Ergänzend zu den Konzernrichtlinien wurden „Rahmen-
gen enthalten, ermöglichen sie es, den Stand des Umwelt-
vorgaben für das Umweltmanagement im RWE-Konzern”
managements in den Unternehmensbereichen regelmäßig
entwickelt. Sie richten sich an die Führungsgesellschaften
zu beurteilen.
sowie die unmittelbaren Beteiligungen der RWE AG und
Folgende Punkte sollten die Unternehmens-
legen Eckpunkte für deren Umweltmanagement fest. Grundsätzlich empfehlen sie, die Anforderungen der internationalen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 bezie-
bereiche in jedem Fall erfüllen:
■
politik,
hungsweise der EG-Öko-Audit-Verordnung, soweit sie jeweils
anwendbar sind, zu berücksichtigen. Bei ausländischen Toch-
■
fortschrittlicher Industrieregionen eingehalten werden.
Erarbeitung von Umweltprogrammen mit Zielen und
Maßnahmen,
ter- und Beteiligungsgesellschaften soll das Umweltmanagement so aufgebaut sein, dass die Umweltstandards
Aufstellen einer unternehmensspezifischen Umwelt-
■
Dokumentation der Aufbau- und Ablauforganisation
für den Umweltschutz,
U M W E LT M A N A G E M E N T I M K O N Z E R N
28
■
■
Benennung verantwortlicher Personen für das
nehmensspezifischen Umweltleitlinien überarbeitet
Umweltmanagement und den Umweltschutz,
(> S. 82), bei HOCHTIEF wurde 1999 ein Meldesystem
Dokumentation der Pflichten aus öffentlich-
für Umweltschäden eingerichtet (> S. 122).
rechtlichen Vorschriften, Genehmigungen etc.,
■
■
■
■
soweit diese den Umweltschutz betreffen,
RISIKOMANAGEMENT
Darlegung der Maßnahmen zur Einbindung des
Um das Risikomanagement in den Unternehmensbereichen
Umweltschutzes in die Geschäftsprozesse,
zu steuern und sich auf Konzernebene einen Überblick über
Einführung eines Berichts-, Kontroll- und Steue-
sämtliche unternehmerische Risiken verschaffen zu können,
rungssystems zur Umsetzung der erforderlichen
hat der Vorstand 1999 die „Interne Richtlinie zur Orga-
Maßnahmen sowie zur Optimierung des Umwelt-
nisation des Risikomanagements in der RWE AG” erlas-
managements,
sen. Die Konzerngesellschaften melden nun jährlich die in
Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
ihrem Bereich identifizierten Risiken, die dann in einem
die umweltrelevante Tätigkeiten ausüben,
Risikoatlas zusammengefasst und bewertet werden.
Regelungen zum Störfall- und Krisenmanagement.
Ergänzend dazu enthalten die Rahmenvorgaben
In Unternehmensbereichen, in denen noch Rege-
zum Umweltmanagement ausführlichere Regelungen zur
lungen zum Umweltschutz fehlten, wurden mittlerweile
umweltbezogenen Risikovorsorge und zum Notfallmelde-
Richtlinien oder Bestimmungen erarbeitet und umgesetzt.
wesen. So sollen die Unternehmensbereiche erhebliche
So hat Rheinbraun 1998 eine unternehmensspezifische
Gefahren und Risiken, die vom Betrieb der Anlagen aus-
Umweltpolitik formuliert (> S. 54), bei der TESSAG als
gehen oder beim Erbringen von Dienstleistungen auf-
Nachfolgegesellschaft der Lahmeyer AG wurden eine um-
treten können, ermitteln, erfassen und dokumentieren.
fassende Umweltschutzorganisation aufgebaut und ein
Entsprechendes gilt für die mit Altlasten verbundenen
zentraler Umweltbeauftragter benannt (> S. 103), RWE
Risiken.
Umwelt hat 1999 eine Richtlinie zum Umwelt-, Qualitätsund Sicherheitsmanagement erlassen und die unter-
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S I M R W E - K O N Z E R N
Umweltkoordinator
(verantwortliches Vorstandsmitglied)
RWE AG
Vorstand
KonzernKrisenstab
Stabsstelle
Umweltschutz
Koordinierungskreis Umweltschutz (der umweltschutzverantwortlichen/-koordinierenden Bereichsvorstände)
Ständiger Stab (der Umweltschutzbeauftragten)
Umweltschutzverantwortliche/-koordinierende Bereichsvorstände
Energie
Bergbau und
Rohstoffe
Mineralöl
und Chemie
Industriesysteme
Umweltdienstleistungen
HDM
TESSAG
NUKEM
Bau
Umweltschutzbeauftragte
Unterstellung
Zusammenarbeit
Leitung
29
Die Gesellschaften müssen
■
■
seitigung von Altlasten, für Prozessrisiken, zusätzliche
in ihren Betrieben über geeignete Sicherheitseinrichtungen verfügen und diese regelmäßig überwachen,
■
■
Investitionen und andere Vorsorgemaßnahmen verfügen,
sicherheitsgerechte Organisationen und Arbeits-
■
einen ausreichenden Versicherungsschutz besitzen,
abläufe definiert haben,
■
alle Aktivitäten und die korrekte Berichterstattung
in Abstimmung mit den zuständigen Behörden
darüber regelmäßig überprüfen und bei Bedarf wei-
Maßnahmen für den Notfall und zum Katastrophenschutz festgelegt haben,
■
über erforderliche finanzielle Rückstellungen zur Be-
die erforderlichen Notfall- und Katastrophenschutzmaßnahmen erproben,
tere Maßnahmen einleiten,
■
erhebliche umweltrelevante Ereignisse umgehend an
die Holding melden.
U M W E LT M A N A G E M E N T I M K O N Z E R N
30
BERICHTS- UND INFORMATIONSSYSTEM
dere für die Erstellung des alle zwei Jahre erscheinenden
Im Intranet des RWE-Konzerns sind Informationen zum
Konzernumweltberichts.
Umweltmanagement unter dem Titel „Focus Umwelt” für
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugänglich. Dazu
ERFASSUNG DER STOFF- UND ENERGIESTRÖME
gehören sämtliche Richtlinien, die Rahmenvorgaben zum
Die Erfassung der umweltrelevanten Stoff- und Energie-
Umweltmanagement sowie die Umweltleitlinien aller
ströme in einem Input-Output-Kontenrahmen erfolgt
Unternehmensbereiche.
zusammen mit anderen UBIS-Inhalten auf das Jahr bezogen. Stichtag ist der 31. Dezember. Dieser Berichts-
Um die Weiterentwicklung des Umweltschutzes
zeitraum stimmt zwar nicht mit dem Geschäftsjahr von
im Konzern darstellen und überprüfen zu können, hat
RWE überein, ist aber im Umweltbereich Voraussetzung,
RWE 1999 ein internes Umweltberichts- und Informa-
um die öffentlich-rechtlichen Informationspflichten erfül-
tionssystem (UBIS) eingerichtet. Es ist auf die Rahmen-
len zu können.
vorgaben zum Umweltmanagement abgestimmt und
erfasst Angaben der Unternehmensbereiche zu:
Die wesentlichen Daten zu den Stoff- und Ener-
■
Organisation des Umweltschutzes,
gieströmen werden aus zwei Gründen nicht auf Konzern-
■
Umweltprogrammen mit Stand der Umsetzung,
ebene aggregiert. Zum einen soll sich die Berichterstat-
■
Daten bezüglich der Stoff- und Energieströme
tung vor allem an den Geschäftsprozessen ausrichten, um
gemäß Input-Output-Kontenrahmen,
die Stoff- und Energieströme mit den zugrunde liegenden
■
Umweltschutzaufwendungen,
Tätigkeiten verknüpfen zu können. Zum anderen macht
■
Zertifizierung und Überwachung der Umwelt-
die Vielzahl der internen Stoffströme eine einfache Addi-
managementsysteme,
tion unmöglich. Die Bilanzgrenzen wurden um die jeweili-
umweltrelevanten Ereignissen und Störfällen.
gen Unternehmensbereiche gezogen, so dass interne
■
Stoff- und Energieströme nicht berücksichtigt werden.
Damit bietet UBIS auch die Informationsbasis
für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit, insbeson-
BILDUNG UND DARSTELLUNG VON
Dienstleister entwickelte SCC-Zertifikat (Sicherheits
UMWELTKENNZAHLEN
Certifikat Contraktoren), das für eine Überprüfung der
Um die Entwicklung der Umweltleistung besser beurtei-
Sicherheits- und Gesundheitsstandards steht.
len zu können, haben wir für jeden Konzernbereich Kennzahlen für die wesentlichen Umweltaspekte ausgewählt.
Extern begutachtete Standorte im RWE-Konzern
Da es sich dabei hauptsächlich noch um absolute Kenn-
1998
1999
zahlen handelt, wurden sie in den Input-Output-Tabellen
EMAS
5
6
der jeweiligen Unternehmensbereiche durch Hinterlegung
ISO 14001
1
3
kenntlich gemacht, manche davon sind auch grafisch dar-
Entsorgungsfachbetrieb
80
79*
gestellt.
SCC
4
7
* Ein Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.
Relative Kennzahlen, die Verbräuche oder Emissionen beispielsweise je Produkt darstellen, gibt es bisher
AUFWENDUNGEN FÜR DEN UMWELTSCHUTZ
nur wenige, da eine Berechnung differenzierteres Daten-
Erfasst nach dem deutschen Umweltstatistikgesetz,
material voraussetzt. Sie sind im Datenteil der Unterneh-
haben die Führungsgesellschaften sowie die wesentlichen
mensbereiche grafisch abgebildet.
Beteiligungen von RWE im Geschäftsjahr 1998/1999 insgesamt 1,26 Milliarden Euro für den Umweltschutz auf-
ZERTIFIZIERUNG UND ÜBERWACHUNG DER
gewendet. Die Ausgaben setzen sich wie folgt zusammen.
UMWELTMANAGEMENTSYSTEME
■
Luftreinhaltung: 41 Prozent
Aufgrund der vielfältigen Geschäftsfelder des RWE-
■
Landschaftsschutz: 30 Prozent
Konzerns und der großen Zahl rechtlich selbstständiger
■
Abfallentsorgung: 15 Prozent
Unternehmen bleibt die Wahl geeigneter Maßnahmen den
■
Gewässerschutz: 13 Prozent
Unternehmensbereichen überlassen. Im Unternehmens-
■
Lärmschutz: 1 Prozent
bereich Mineralöl und Chemie ist bereits ein Werk nach
DIN EN ISO 14001 zertifiziert, die übrigen Werke
ARBEITSKREISE ZU UMWELTTHEMEN
bereiten sich darauf vor. Nach EG-Öko-Audit-Verordnung
Um aktuelle Entwicklungen aufzugreifen, ihre Bedeutung
(EMAS) sind drei CONDEA Werke validiert. Bei RWE
für den Konzern zu diskutieren und Vorschläge für das
Umwelt steht die Zertifizierung gemäß der Entsorgungs-
weitere Vorgehen zu entwickeln, werden je nach Bedarf
fachbetriebeverordnung im Vordergrund, die in den
Arbeitskreise gebildet. Darin sind nicht nur Mitarbeiter
meisten Unternehmen auch schon durchgeführt wurde.
der Holding, sondern auch jener Unternehmensbereiche
Von den Standorten der Heidelberger Druckmaschinen
vertreten, die mit der Fragestellung zu tun haben. Ein
hatten bis Ende 1999 drei EMAS umgesetzt, einer davon
Beispiel ist der Arbeitskreis „CO2 und Klima” im RWE-
gleichzeitig auch die DIN EN ISO 14001. Die Unterneh-
Konzern. Zu seinen Aufgaben gehören die Erarbeitung
men der TESSAG setzen vor allem auf die DIN EN ISO
von Grundlagen für eine CO2-Minderungsstrategie des
14001 und bauen derzeit entsprechende Management-
Konzerns und die Koordination von Forschungs- und Ent-
systeme auf. Bei HOCHTIEF verfügen dagegen zahl-
wicklungsaktivitäten zum Klimaschutz.
reiche Unternehmenseinheiten über das speziell für
31
STAT US UN D AUS B L I C K
Nachhaltige Entwicklung im RWE-Konzern: ein kontinuierlicher Prozess.
Im Umweltbericht 1998 hat RWE das Thema nachhaltige Entwicklung erstmalig aufgegriffen
32
und unter das Motto „Gesellschaftlich und global verantwortlich handeln“ gestellt. Diesem
Leitsatz fühlen wir uns mehr denn je verpflichtet.
Steigende Anforderungen an Klimaschutz,
Als grundsätzliche Wettbewerbspotenziale haben
Ressourceneffizienz sowie Transparenz der Herstellungs-
wir definiert: effiziente und innovative Stromerzeugung,
verfahren und der Umgang mit Anspruchsgruppen sind
öko-intelligente Produkte und Dienstleistungen, Schließung
zusätzliche Wettbewerbselemente geworden. Die zukünf-
der Verwertungskreisläufe und Entwicklung neuer Dienst-
tige Wertsteigerung unseres Konzerns hängt damit auch
leistungen. Die Beteiligung und Qualifizierung unserer
von der richtigen Positionierung in Bezug auf Umwelt-
Mitarbeiter sowie der internationale Know-how-Transfer
schutz und soziale Fragen ab. Diese Überlegungen gelten
sind aus unserer Sicht als verantwortlich denkender
uneingeschränkt auch für diejenigen Unternehmens-
Konzern weitere Voraussetzungen für einen langfristigen
bereiche, die nicht mehr zum Kern des neu strukturierten
Unternehmenserfolg. Wir haben diese Prioritäten in
Konzerns gehören und als Finanzbeteiligungen geführt
unsere Konzernleitlinien aufgenommen. Sie bilden den
werden.
Rahmen für die operativ tätigen Unternehmensbereiche
und sollen dort wie auch in der Holding selbst eine
nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Dass wir damit
33
auf dem richtigen Weg sind, zeigt die Aufnahme des RWE-
stellt der jährlich erscheinende Geschäftsbericht des
Konzerns in den Dow Jones Sustainability Index 1998,
RWE-Konzerns dar (> zu bestellen bei RWE AG). Über
der die 200 weltweit größten nachhaltig wirtschaftenden
soziale Aspekte wie Mitarbeiterstruktur und -entwick-
Unternehmen umfasst (> www.sustainability-index.com).
lung, Aus- und Weiterbildung, Mitarbeiterbeteiligung
sowie Arbeitssicherheit informiert der jährlich erschei-
Mit dem zweiten Umweltbericht des RWE-Kon-
nende Personalbericht des RWE-Konzerns (> zu bestellen
zerns legen wir eine aktualisierte systematische Übersicht
bei RWE AG). Was wir noch nicht leisten können, ist eine
zum Umweltschutz im gesamten Konzern vor. Dabei
integrierte Betrachtung der umweltbezogenen, sozialen
haben wir besonders darauf geachtet, die Entwicklung
und wirtschaftlichen Dimensionen unserer Aktivitäten, in
der wesentlichen Umweltaspekte aufzuzeigen. Die wirt-
der Zusammenhänge und Wechselwirkungen untersucht
schaftlichen und finanziellen Aspekte unserer Tätigkeit
und die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf eine
www.sustainability-index.com
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
Gestaltung der Rahmenbedingungen
Entwicklung von Rahmenvorgaben für die Anforderungen an 6/1999
die Umweltmanagementsysteme der Konzerngesellschaften
■ Umsetzung der Rahmenvorgaben in den Konzern6/2000
gesellschaften
■ Einführung eines konzernweiten Berichtssystems zu den
6/1999
Umweltaspekten und dem Stand des Umweltmanagements
■
■
Ausbau des Erfahrungsaustauschs zum Umweltmanagement
Anpassung des Umweltmanagements an die veränderten
Konzernstrukturen
■ Anpassung der externen Berichterstattung an internationale
Standards (z.B. Global Reporting Initiative)
■
erreicht
erreicht
erreicht
kontinuierlich
6/2001
EDV-gestütztes Umweltberichterstattungs- und
Informationssystem
(UBIS)
Transferseminare zu den
Themen Umweltmanagement und Nachhaltigkeit
durchgeführt, Themenblock
Umweltschutz im RWEIntranet realisiert
einschließlich UBIS
6/2002
Weiterentwicklung des Umweltschutzes
Fortschreibung der Maßnahmen zum Erreichen der für den
RWE-Konzern relevanten nationalen und internationalen
Umweltziele zu
– Klimaschutz, insbesondere Verringerung der CO2-Emissionen
– Schutz der Atmosphäre
– Boden- und Gewässerschutz
– Natur- und Landschaftsschutz
– Ressourcenschonung und Abfallvermeidung
■ Strukturierte Abfrage zum Stand der Umsetzung
■ Mitwirkung bei nationalen und internationalen Forschungsprojekten zum Klimaschutz
■
34
jährlich zum
31.12.
ab 1/2001
kontinuierlich
> S. 17 „Wissenschaftliche Projekte”
Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in den Geschäftsprozessen
Ermittlung der wesentlichen Handlungsfelder für nachhaltiges Wirtschaften
■ Ergänzung der Umweltleitlinien um Vorgaben zum
nachhaltigen Wirtschaften
■ Konzept zur systematischen Einbindung nachhaltiger
Entwicklung in die Geschäftsprozesse
■ Verbesserung der Erfassung und Zuordnung von
Umweltschutzkosten
■ Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus bei Planung
und Entwurf unserer Produkte und Dienstleistungen
■ Erprobung neuer Instrumente zur globalen Reduktion von
Treibhausgasen (Zertifikatehandel, Joint Implementation,
Clean Development Mechanism)
■ Identifikation und Bewertung von Energieeinsparpotenzialen in den Betrieben sowie bei Transport und Logistik
■ Erhöhung des Wirkungsgrads bei der Braunkohlenverstromung durch Einführung der Braunkohlekraftwerke
mit optimierter Anlagentechnik (BoA)
■ Diversifizierung des Kraftwerksportfolios durch
– Expansion in den Markt für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
– Ausbau der alternativen Energien
■ Erprobung des Einsatzes der Brennstoffzelle mit
nachgeschalteter Kleinturbine
■ Ausbau innovativer Dienstleistungen für unsere Kunden wie
– Energiemanagement
– Energiecontrolling, Anlagenüberwachung
■
3/1999
erreicht
6/2000
erreicht
12/2002
12/2001
6/2002
12/2002
> S. 8/9 „Engagement
für den Klimaschutz”
6/2001
6/2002
Kraftwerk im Bau
kontinuierlich
kontinuierlich
kontinuierlich
Prototypeanlage im Bau
> S. 48 „Brennstoffzellentechnologie”
nachhaltige Entwicklung gesamthaft dargestellt werden.
Der Umweltbericht zeigt, dass bei den wesent-
Als ersten Schritt in diese Richtung haben wir für jedes
lichen umweltpolitischen Zielsetzungen Klimaschutz,
unserer sieben Handlungsfelder eine Fallstudie aus-
Schutz der Atmosphäre, Boden und Gewässerschutz,
gearbeitet. Die dabei gesammelten Erfahrungen werden
Natur- und Landschaftsschutz sowie Ressourcenschonung
wir Schritt für Schritt auf den gesamten Konzern
und Abfallvermeidung deutliche Fortschritte erzielt oder
übertragen. Wir halten dies für den besten Weg, um das
zumindest entscheidende Maßnahmen eingeleitet werden
Bewusstsein für Nachhaltigkeit in unserem Konzern zu
konnten. In Zukunft werden wir neben den produktions-
entwickeln.
bezogenen Fragen des Umweltschutzes verstärkt die
Umweltaspekte des gesamten Lebenszyklus unserer
Darauf aufbauend werden wir eine Strategie er-
Produkte betrachten müssen. Hierzu und zur weiteren
arbeiten, wie das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung
Verbesserung unserer Umweltleistungen haben sich alle
im Konzern umgesetzt werden kann. Für die Zukunft
Unternehmensbereiche konkrete Ziele gesetzt und
wollen wir unter Einbeziehung der für unseren Konzern
Maßnahmen benannt.
bedeutenden umweltpolitischen Ziele Messgrößen für
Nachhaltigkeit schaffen, anhand derer wir unsere Fortschritte überprüfen und unsere Strategie zielgerichtet
verfolgen können – ein Vorhaben, das im übergreifenden
Programm des RWE-Konzerns enthalten ist. Was in den
vergangenen zwei Jahren geleistet wurde, zeigt der
Statusreport zum Umweltprogramm des RWE-Konzerns.
Besonders hervorzuheben ist hier die Einrichtung eines
konzernweiten Umweltberichts- und Informationssystems
sowie der Ausbau des internen Erfahrungsaustauschs zu
den Themen Umweltmanagement und Nachhaltigkeit.
35
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE
Weiterentwicklung durch Innovation.
Geschäftsfeld des Konzernbereichs Energie ist die Versorgung mit Strom sowie mit Gas,
36
Wasser, Fern- und Prozesswärme. Den größten Teil davon stellt die RWE Energie AG bereit.
Dazu betreibt das Unternehmen, bei dem über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, eine
Reihe von Kraftwerken verschiedener Art, ein großräumiges Hochspannungsnetz sowie die
dazugehörigen Stromverteilungsanlagen.
1
Braunkohle
48,7 %
2
Kernenergie
21,9 %
3
Steinkohle
20,3 %
4
Gas
4,3 %
5
Wasser
4,3 %
6
Erneuerbare Energien
0,2 %
7
Sonstige
0,3 %
2
Beiträge der einzelnen Primärenergieträger zum Gesamtstromaufkommen
1
3
1998/99 der RWE Energie
5 4
7
6
37
In jüngster Zeit hat sich das Aufgabenfeld um
sind im Internet erhältlich (> www.strom.de). Darüber
energienahe Dienstleistungen erweitert. Dazu gehören
hinaus beteiligt sich RWE Energie an Versorgungs-
Energiecontrolling für Industriekunden sowie Planung,
unternehmen und Projekten im Ausland.
Bau und Betrieb von Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen. RWE Energie ist außerdem an verschiedenen
Von besonderer Umweltrelevanz ist der Betrieb
Versorgungsunternehmen beteiligt. Die drei größten
fossil befeuerter Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle,
Mehrheitsbeteiligungen in Deutschland sind envia Energie
Gas und Heizöl), eines Müllheizkraftwerks sowie von
Sachsen Brandenburg AG, Lech-Elektrizitätswerke AG
Kernkraftwerken. Der Kraftwerkpark (eigene und
und Main-Kraftwerke AG, die zusammen rund 6.000
Vertragskraftwerke) mit einer Gesamtleistung von rund
Mitarbeiter beschäftigen. Umfangreiche Informationen
26.000 Megawatt (MW) umfasst zudem eine größere
zum Strommarkt und zur Energiepolitik in Deutschland
Anzahl an Wasserkraftwerken, etliche Windkraft- und
www.strom.de
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE
38
Fotovoltaikanlagen sowie Wasserkraftanlagen geringerer
elektrischen Anlagen gehen außerdem elektrische und
Leistung, die teilweise mit den Erlösen aus dem Umwelt-
magnetische Felder aus (> ausführliche Informationen
tarif finanziert wurden (> www.umweltplus.de). Zu den
im Internet unter www.femu.rwth-aachen.de). Die von
umweltrelevanten Anlagen des Unternehmens gehören
der Verordnung über elektromagnetische Felder
auch die Übertragungs- und Verteilungsnetze für Strom,
(26. BImSchV) festgelegten Grenzwerte werden bei
Fernwärme, Gas und Wasser. Für die Errichtung und
allen Anlagen eingehalten.
den Betrieb der Anlagen mussten verschiedenste
Genehmigungen eingeholt werden: So sind beispielsweise
Die RWE Energie AG beteiligt sich an der Selbst-
die Kernkraftwerke nach Atomgesetz, alle fossil befeuer-
verpflichtung des Verbands der Deutschen Elektrizitäts-
ten Kraftwerke und Umspannungsanlagen mit mehr als
wirtschaft (VDEW) zur CO2-Minderung, die bis 2015
220 Kilovolt Oberspannung nach Bundes-Immissions-
eine Reduktion der CO2-Emissionen der Energiewirt-
schutzgesetz (BImSchG) und die Wasserkraftwerke nach
schaft um rund zwölf Prozent vorsieht. Über den Verband
Wasserhaushaltsrecht genehmigt.
der Bayerischen Elektrizitätswirtschaft sind die LechElektrizitätswerke Mitglied beim Umweltpakt Bayern.
Wesentliche Umweltauswirkungen der Strom-
Die Main-Kraftwerke beteiligen sich über die hessische
und Wärmeerzeugung sind Emissionen in die Luft,
Landesgruppe des VDEW an der im Mai 2000 gegründe-
insbesondere Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx),
ten Unweltallianz Hessen.
Staub, Kohlendioxid (CO2), Wasserdampf, Wärme und
Lärm. Weitere Aspekte sind neben dem Abfallauf-
UMWELTMANAGEMENT
kommen auch die Belastung von Gewässern, die Be-
Die Umweltleitlinien des RWE-Konzerns sind fester Be-
einträchtigung von Landschaft und Natur durch den
standteil des Unternehmensleitbilds der RWE Energie. Um
Verbrauch oder die Nutzung von Flächen sowie Trans-
alle Einheiten und Funktionsträger mit umweltrelevanten
port und Lagerung radioaktiver Abfälle. Von den
Aufgaben einzubeziehen, wurde im August 1994 mit der
www.umweltplus.de
www.femu.rwth-aachen.de
STANDORTE DER KRAFTWERKE UND ANLAGEN
12
Hamburg
Bremen
9
Berlin
Hannover
6
3
4
13
15
Leipzig
Essen
10
2
1
2
3
2
2
4
1
4
5
16 2
8
1
Frankfurt
1
39
14
1
3
7
11
Stuttgart
3
München
4
6
5
Nettoleistung in Megawatt (MW)
14 Dettingen
97
4 Schluchseewerk (50%)*
1 Niederaußem
2.650
15 Karnap
37
5 Kaunertal (TIWAG)
2 Frimmersdorf
2.151
16 Weisweiler MHKW
31
6 Albbruck-Dogern (Radag/77%)* 80
3 Neurath
2.106
17 Voerde (25 %)*
Konventionelle Kraftwerke
4 Goldenberg
171
5 Weisweiler
2.093
6 Ibbenbüren (76%)*
709
7 Ensdorf
273
8 Hoechst
108
9 Meppen
610
Kernkraftwerke
Windkraftanlagen
1 Kirf
1,50
2.407
2 Grevenbroich
0,60
2 Mühlheim-Kärlich
1.219
3 Stemwede
1,60
3 Gundremmingen (75%)*
2.572
4 Sechtem
0,60
4 Emsland (12,5%)*
1.290
580
Wasserkraftwerke
11 Ludwigshafen
396
1 Betrieb Herdecke
12 Rostock (24,6%)*
509
2 Betrieb Bernkastel
1.344
360
1 Biblis
10 Huckingen
13 Scholven (50%)*
1.288
1.730
3 SEO Vianden
Fotovoltaikanlagen
1 Kobern-Gondorf
0,34
187
2 Neurather See
0,36
253
3 Kleinanlagen Umwelttarif
1,00
1.096
*)
Beteiligung der RWE Energie
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE
40
Umweltschutzrichtlinie eine umfassende Organisation in
Da die Erfahrung und das Wissen möglichst vieler
Kraft gesetzt. Diese Richtlinie wurde im März 2000 novel-
Mitarbeiter genutzt werden sollen, ist der Umweltschutz
liert, um Änderungen der Rechtsvorschriften sowie der
nicht nur bei RWE Energie Teil des betrieblichen Vor-
Unternehmensstruktur Rechnung zu tragen. Im Vorstand ist
schlagswesens. Auch die Lech-Elektrizitätswerke und
je ein Mitglied mit besonderer Verantwortung für den Um-
envia Energie Sachsen Brandenburg honorieren realisier-
weltschutz in den Kraftwerken sowie im Netzbereich benannt.
bare Ideen mit einer angemessenen Prämie. Bei den
Main-Kraftwerken gibt es für Vorschläge zum Umwelt-
Die Lech-Elektrizitätswerke, die sich 2000 nach
schutz und zur Arbeitssicherheit sogar Extrapunkte. Um
DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen wollen, und die
einen Erfahrungsaustausch zwischen den Umweltschutz-
Main-Kraftwerke haben Abläufe und Aufgaben des betrieb-
beauftragten und -koordinatoren zu ermöglichen, haben
lichen Umweltschutzes durch Organisationshandbücher
alle Unternehmen Arbeitskreise eingerichtet. Bei RWE
geregelt. Die envia Energie Sachsen Brandenburg hat eine
Energie treffen sich zudem alle Personen, die in der
Anweisung zur Organisation erlassen. Bei der RWE Energie
Hauptverwaltung schwerpunktmäßig mit Umweltauf-
AG wird die Ablauforganisation durch das Leistungs-
gaben befasst sind, regelmäßig zu einem „Umweltschutz-
einheiten- und Umweltschutzhandbuch (für die fossil be-
gespräch”. Eine eigene Arbeitsgruppe behandelt die Be-
feuerten Kraftwerke sowie die regenerativen Stromerzeu-
reiche Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umwelt-
gungsanlagen), das Organisationshandbuch (für Kernkraft-
schutz sowie Aspekte des Strahlenschutzes für die
werke) und das Kapitel „Umweltschutz” des Baustellen-
Beschäftigten.
handbuchs dokumentiert. Im Netzbereich sind zu den wichtigen Umweltfragen ausführliche Anweisungen ergangen.
Insgesamt kümmern sich an verschiedenen Standorten des
Unternehmens rund 120 Umweltschutzbeauftragte und
-koordinatoren um die Bereiche Immissions- und Gewässerschutz, Abfallentsorgung, Gefahrgut, Störfall-, Strahlen-,
Natur-, Landschafts- und Bodenschutz.
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E E N E R G I E A G
Umweltschutzverantwortliche
Vorstände
Vorstand
Übergeordnete Umweltschutzüberwachende
Umweltschutzbevollmächtigte für:
• Planung
• Errichtung
• Betrieb
• Stilllegung
Zentraler Umweltschutzbeauftragter
Zentraler Gefahrgutbeauftragter
Umweltschutzbeauftragte
für Immissionsschutz,
Störfallschutz, Abfall,
Gewässerschutz,
Bodenschutz, Natur- und
Landschaftsschutz
Umweltschutzbeauftragte
für Gefahrgut
Betriebsbeauftragte*
Betriebsbeauftragter für
Gefahrgut
Umweltschutzkoordinator*
Weisung
übergeordnete Umweltschutzüberwachung
Koordinierung, Beratung, Information, Unterstützung, Überwachung
41
* für Immissionsschutz, Störfallschutz,
Abfall und Gewässerschutz
AUS- UND WEITERBILDUNG
Störfallpläne sowie die Einrichtung eines Krisenstabs.
Da Umweltschutz nicht nur fester Bestandteil der Aus-
Zusätzliche organisatorische Vorgaben sind im Umwelt-
bildung, sondern auch der Weiterbildung ist, finden bei
schutzhandbuch festgelegt. Nicht zuletzt sind alle im
RWE Energie – zusätzlich zu den gesetzlich geforderten
Betrieb verwendeten Gefahrstoffe entsprechend ihrem
– folgende Schulungen statt:
Gefährdungspotenzial gekennzeichnet und in einer Daten-
■
im Rahmen des innerbetrieblichen
bank (ISUS) mit Anweisungen für den Umgang
Bildungsprogramms zu allen Umweltschutzthemen,
aufgeführt.
■
Spezialseminare zu aktuellen Themen,
■
Behandlung von Umweltfragen in betrieblichen
ARBEITSSICHERHEIT
Routinebesprechungen,
Das Arbeitsschutzgesetz von 1996 hat RWE Energie
Kraftwerker-Lehrgänge.
weitgehend umgesetzt und baut derzeit ein entsprechen-
■
des Managementsystem auf. Die grundsätzlichen
RISIKOMANAGEMENT
organisatorischen Vorgaben dazu wurden in der Arbeits-
Zur Risikovorsorge der RWE Energie gehört die regel-
schutzrichtlinie festgelegt. Regelmäßige Weiterbildung
mäßige Überprüfung der umweltbezogenen Aufbau- und
der Führungskräfte und spezielle Schulungen sollen die
Ablauforganisation. Audits kontrollieren auch, ob die
Mitarbeiter in Sachen Arbeitssicherheit und Gesundheits-
gesetzlichen und unternehmensinternen Regelungen ein-
schutz fit machen. Die Quote aller meldepflichtigen Un-
gehalten werden. Weitere Vorkehrungen sind Betriebs-
fälle einschließlich Wege- und Sportunfälle lag 1998/99
feuerwehren, Löschwasserrückhaltesysteme, Alarm- und
bei 29,9 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter.
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE
42
BESCHAFFUNG UND LOGISTIK
Damit die Transporte möglichst umweltverträg-
Damit ökologische Kriterien bereits bei der Beschaffung
lich verlaufen, verfügen fast alle Kraftwerke und großen
berücksichtigt werden, stimmen die Mitarbeiter des Ein-
Betriebsstätten über eigene Gleisanschlüsse. Die Förder-
kaufs den Einsatz umweltverträglicher Produkte mit den
bänder zur Belieferung der Kraftwerke mit Braunkohle
Technikern ab. Außerdem können sie sich an den umwelt-
sowie zum Abtransport der Aschen sind mit Einrichtun-
bezogenen Einkaufsrichtlinien orientieren, die in einem
gen ausgestattet, die Staub- und Lärmemissionen gering
Handbuch eigens festgelegt sind. Bei der Beauftragung
halten. Für die eigenen Fahrzeuge gilt ebenfalls, dass sie
von Lieferanten und Dienstleistern kommen die in den
möglichst emissions- und lärmarm sein sollen, wozu eine
Verträgen enthaltenen Umweltschutzklauseln zum Tra-
regelmäßige Wartung und Überprüfung beiträgt.
gen. Für Aufträge zur Abfallentsorgung gelten die allgemeinen Entsorgungsbedingungen von RWE Energie.
UMWELTSCHUTZMASSNAHMEN
RWE Energie hat in den vergangenen Jahren umfangreiGemeinsam mit den Lieferanten hat RWE
che Maßnahmen realisiert, um die mit der Stromerzeu-
Energie in den vergangenen Jahren Beschichtungssysteme
gung verbundenen Umweltbelastungen zu reduzieren und
auf Wasserbasis entwickelt und geprüft. 1998 wurde die
den Umgang mit Ressourcen schonender zu gestalten.
erste Maststrecke von Brauweiler ins Kraftwerk Goldenberg mit dem neuen Mittel gestrichen, um Anwendungs-
Immissionsschutz: An allen Kohlekraftwerken sind
fähigkeit, Langzeitverhalten und Korrosionsbeständigkeit
Rauchgasentschwefelungsanlagen installiert, um die
zu testen. Parallel dazu wurden 1999 die ersten Trans-
Schwefeldioxidemissionen zu senken. Im Schnitt liegen sie
formatoren mit wasserbasierenden Korrosionsschutz-
um mehr als 90 Prozent niedriger als 1983. Die Stickoxid-
beschichtungen in Betrieb genommen.
emissionen sanken im gleichen Zeitraum durch verschiedene Maßnahmen um mehr als 70 Prozent. Umfangreiche
Untersuchungen haben in den vergangenen zwei Jahren
ergeben, dass der Einsatz von Adipinsäure als Additiv dazu
beiträgt, den Wirkungsgrad von Rauchgasentschwefelungs-
IM BLICKPUNKT DIE VEW AG
Am 4. Mai 2000 haben die Aufsichtsräte von RWE und VEW beschlossen, die Unternehmen zu verschmelzen.
Kerngeschäft der VEW AG ist die Energieerzeugung, die einen Anteil am Gesamtumsatz von über 68 Prozent ausmacht. Weitere Geschäftsbereiche sind Ferngas, Entsorgung und Immobilien. Seinen Ursprung hat das Dortmunder Unternehmen in einem Zusammenschluss von drei westfälischen Elektrizitätswerken. Die Stromerzeugung
wird heute von der Tochtergesellschaft VEW Energie AG geführt, die rund 4.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zum Unternehmen gehören fünf eigene Kraftwerke, drei Kraftwerksbeteiligungen und
13 Wasserkraftwerke. Bei einer installierten Leistung von 6.454 MW erfolgt die Stromerzeugung zu 60 Prozent
aus Steinkohle. 26 Prozent entfallen auf Kernenergie und sechs Prozent auf Erdgas. Wasserkraft und Sonstige
machen acht Prozent aus. 1996 hat die VEW Energie Leitlinien zum Umweltschutz verabschiedet und ein Umweltmanagementsystem aufgebaut. Seinen ersten Umweltbericht mit Daten zu den Stoff- und Energieströmen sowie
spezifischen Umweltkennzahlen legte das Unternehmen 1997 vor. Ein Folgebericht erschien 1999. Mit dem
bereits 1991 im Dortmunder Westfalenpark errichteten Sonnenenergie-Forum bietet VEW Energie Besuchern die
Möglichkeit, erneuerbare Energien kennen zu lernen. Das Forum vermittelt naturwissenschaftliche Zusammenhänge, gibt technische Tipps, Informationen zum Energiesparen und praktische Anwendungshilfen. Weitere
Informationen zum Unternehmen sowie den aktuellen Umweltbericht als Download gibt es im Internet (> www.vew.de).
www.vew.de
43
anlagen zu erhöhen. Wie dieses Potenzial zu nutzen ist, soll
konnte den Wirkungsgrad im Durchschnitt um über einen
noch 2000 entschieden werden. Schließlich wurde im ver-
Prozentpunkt steigern und den jährlichen CO2-Ausstoß
gangenen Jahr auch das letzte der Braunkohlenkraftwerke
damit rein rechnerisch um rund zwei Millionen Tonnen
an das Emissionsfernüberwachungssystem (EFÜ) der Be-
senken. Einen Schritt weiter geht RWE Energie mit der
hörden angeschlossen (> www.lua.nrw.de). Beispiele für
Errichtung eines Kraftwerks der nächsten Generation in
Beiträge zum Immissionsschutz im Ausland sind die Nach-
Niederaußem. Der Braunkohlenblock mit optimierter
rüstung des Braunkohlenkraftwerks Matra in Ungarn sowie
Anlagentechnik (BoA) besitzt einen Wirkungsgrad von
die Fertigstellung des Kohlenkraftwerks Plomin 2 in
über 43 Prozent und ersetzt Altanlagen mit Wirkungs-
Kroatien. Die Umweltschutzanlagen dieser Kraftwerke
graden von rund 31 Prozent (> „Kurzbeschreibung
entsprechen deutschen Standards.
Kraftwerk Niederaußem BoA-Block K” kann bei
RWE Energie AG bestellt werden). Unter dem Titel
Energieeffizienz: Zur Senkung der CO2-Emis-
„Kohlekraftwerke der Zukunft – sauber und wirt-
sionen, die bei der Verbrennung fossiler Energieträger
schaftlich” ist im Internet ein Download verfügbar
zwangsläufig entstehen, ist eine Verbesserung des Wir-
(> www.energielinks.de).
kungsgrads der Kraftwerke die wirksamste Maßnahme.
Denn je mehr Strom auf der Basis einer Primärenergie-
Über Kraft-Wärme-Kopplung stellt RWE Energie
einheit erzeugt wird, desto geringer ist der spezifische
seinen Kunden Wärmeenergie aus vorhandenen sowie aus
CO2-Ausstoß und auch der Ressourcenverbrauch. Das
neuen Kraftwerken als Fernwärme und Prozessdampf
1997 abgeschlossene Optimierungsprogramm (Retrofit)
bereit. Insbesondere der Ersatz von Altanlagen bei den
www.lua.nrw.de
www.energielinks.de
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE
44
Kunden durch moderne erdgasbefeuerte Anlagen führt zu
den bisher mehr als 50 Millionen DM investiert. Hier ging
deutlich niedrigeren Emissionen aufgrund sehr hoher
es darum, die Einrichtungen zum Auffangen störungs-
realisierbarer Energienutzungsgrade. Ein Beispiel
bedingter Ölleckagen zu ertüchtigen.
gelungener Zusammenarbeit in diesem Bereich ist die
Kooperation mit der Bayer AG in Dormagen. Dort errich-
Natur- und Landschaftsschutz: Die Unterhaltung
tet RWE Energie derzeit eine Anlage mit einer Leistung
von Trassen und Hochspannungsleitungen richtet sich nach
von 570 MW. Weitere Beispiele sind die GuD-Projekte an
langfristig angelegten Pflegeplänen. Darin sind Art, Umfang
den BASF-Standorten Ludwigshafen, Antwerpen (Belgi-
und zeitliche Abfolge der Maßnahmen beschrieben, die
en) und Tarragona (Spanien). Bereits den Betrieb auf-
nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten
genommen haben unter anderem die im Rüsselsheimer
optimiert werden. Bisher liegen für rund 30 Prozent der
Opel-Werk installierte Anlage mit 112 MW sowie das
walddurchquerenden Trassen solche Pläne vor, bis 2004
Heizkraftwerk für die Produktionsstätte ŠKODA AUTO
sollen für alle derartigen Trassen Pflegepläne erstellt sein.
in der tschechischen Republik, das von den Behörden als
Klimaschutz-Pilotprojekt anerkannt worden ist. Allein
Abfallreduzierung: Um das Abfallaufkommen zu
durch dieses Vorhaben kann der CO2-Ausstoß um
minimieren und durch interne oder externe Verwertung
272.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Das sind
Ressourcen zu schonen, dient beispielsweise der Kalk aus
34 Prozent weniger als die vorherige Anlage emittierte.
der Wasseraufbereitung als Einsatzstoff in den Rauchgasentschwefelungsanlagen, als Zusatzstoff bei der Glas-
Gewässerschutz: Dem vorbeugenden Gewässer-
herstellung und als Düngemittel in der Landwirtschaft.
schutz dienten umfassende Untersuchungsprogramme an
Aschen und Schlacke aus den Steinkohlekraftwerken
allen unterirdischen Abwasserrohrleitungen der Umspann-
gehen als Rohstoffe in Baumaterialien ein, jene aus den
anlagen und der Kraftwerke. Die notwendigen Sanie-
Braunkohlenkraftwerken gelangen zur Verfüllung in die
rungsmaßnahmen sind weitgehend erfolgt und werden im
Tagebaue. Die Verwertungsquote für Aschen beträgt
Jahr 2001 völlig abgeschlossen sein. Für Maßnahmen an
damit fast 100 Prozent. Den bei der Rauchgaswäsche
den Transformatorenstationen des Verteilungsnetzes wur-
anfallenden Gips verwenden Baumaterialhersteller als
IM BLICKPUNKT W Ä R M E GE F Ü H RT E G A S - UN D D A MP F T UR B I NE N A N L A GE N
Ziel:
> 60%
Turbineneintrittstemperatur:
+ 1,2
Verdichterwirkungsgrad:
+ 0,3
Dampfturbine:
+ 0,1
Turbinenwirkungsgrad:
+ 0,4
Aktuell:
< 58%
Wasser-DampfKreislauf:
+ 0,4
Stand 1998
Potenzial zur weiteren Steigerung des Nettowirkungsgrads von GuD-Kraftwerken
Eine der Techniken, denen im Wettbewerb auf den Strommärkten auch unter Umweltgesichtspunkten eine
wachsende Bedeutung zukommt, sind Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (kurz GuD-Kraftwerke). Sie koppeln
Gas- und Dampfturbinen miteinander, um den Wirkungsgrad zu steigern, und werden in der Regel mit Erdgas
betrieben. Wenn sich der Niedertemperaturdampf noch zusätzlich mittels Kraft-Wärme-Kopplung verwerten lässt,
erreicht man besonders hohe Nutzungsgrade von bis zu 87 Prozent. Solche Anlagen lassen sich insbesondere
dann wirtschaftlich betreiben, wenn – wie bei Anlagen der chemischen Industrie – ein weitgehend konstanter
Wärmebedarf besteht. RWE Energie hat bei mehreren Industriekunden Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen errichtet
und versorgt Werke bedarfsgerecht mit Prozessdampf. Den gleichzeitig erzeugten Strom nehmen die Werke
teilweise selbst ab oder speisen ihn in das RWE-Verbundnetz ein. Umgekehrt wird auch ein Mehrbedarf an Strom
über das Verbundnetz ausgeglichen.
Rohstoff. Für etliche weitere Abfälle wurden Verwer-
KOMMUNIKATION
tungsmöglichkeiten erschlossen, entsprechende Maßnah-
Ausführliche Informationen zum Angebot von Avanza
men sind in den Abfallwirtschaftskonzepten der Kraft-
Ökostrom erhalten alle Interessierten über das Internet
werks- und Netzbetriebe festgelegt.
(> www.avanzastrom.de). Die Mitarbeiter von RWE
Energie werden über Umweltschutzbelange durch die
Vogelschutz: Im Netzbereich konnte RWE Ener-
Unternehmenszeitschrift „Verbund”, Standortzeitungen
gie das 1990 begonnene Programm zur vogelfreundlichen
und andere Publikationen der einzelnen Betriebe
Gestaltung des Mittelspannungsnetzes abschließen. Dazu
informiert. Für die Anwohner der Standorte und interes-
wurden 37.000 Kilometer Leitungstrassen untersucht
sierte Gruppen veranstalten die Kraftwerke regelmäßig
und rund 8.000 Masten umgerüstet. Insgesamt wurden
Tage der offenen Tür und bieten Besichtigungen an.
rund sieben Millionen DM investiert, um die Vögel vor
dem Tod durch Stromschlag zu bewahren. Für die Hoch-
Um den Austausch zu Umweltfragen über Unter-
spannungsleitungen wurden im Rahmen eines Forschungs-
nehmensgrenzen hinweg zu pflegen, arbeiten Vertreter
programms ebenfalls wirksame Vogelschutzmaßnahmen
von RWE Energie in zahlreichen Gremien der Branche,
entwickelt.
im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und
beim Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) mit.
www.avanzastrom.de
45
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE
46
Zur ständigen Verbesserung der Kraftwerkstechnik
RWE Energie und der envia Energie Sachsen Branden-
kooperiert das Unternehmen bei Forschungs- und Ent-
burg (> Bestellungen an: RWE Energie AG, Unter-
wicklungsprojekten mit Anlagenherstellern und Forschungs-
nehmenskommunikation).
instituten. Um die Weiterentwicklung der Kraftwerkstechnik durch die Wissenschaft zu fördern, unterstützt
Gesellschaftliches und ökologisches Engagement
RWE Energie den Bau eines neuen Labors an der
bezeugen auch die Spenden- und Sponsoringmaßnahmen:
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH)
Schwerpunkt von RWE Energie ist hier das Engagement
Aachen mit über sieben Millionen DM. Zu den Zielen des
für klassische Musik durch Nachwuchsförderung und
Instituts gehört die Verbesserung der Energieumwand-
Konzertveranstaltungen in der Region sowie an auslän-
lung beim Einsatz von Gas, Öl und Kohle. Eine intensive
dischen Standorten. Gleichzeitig unterstützte das Unter-
Zusammenarbeit hat sich in den vergangenen Jahren auch
nehmen 1999 eine Ausstellung der Naturschutzvereine
mit Natur- und Vogelschutzverbänden ergeben.
des Bergischen Lands zum Thema Artenschutz; der
bayerische Landesbund für Vogelschutz erhielt eine
SOZIALE ASPEKTE
Spende der Lech-Elektrizitätswerke. Bereits seit länge-
Damit sie Beruf und Familie besser verbinden können,
rem engagiert sich RWE Energie für die internationale
bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mit-
Kinderhilfsorganisation UNICEF.
arbeitern flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitarbeit sowie
bis zu vier Jahre Erziehungsurlaub. Die Schwerbehindertenquote betrug bei RWE Energie für das Jahr 1998/99
rund 4,4 Prozent und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen in
diesem Zeitraum 818 Schwerbehinderte. Über weitere
Aspekte informieren die jährlichen Sozialberichte der
IM BLICKPUNKT ENERGIEKONSENS
Im Juni 2000 führten die 1992 begonnenen und mehrfach unterbrochenen Energiekonsensgespräche zu einem
Kompromiss zwischen Bundesregierung und den Kernkraftwerke betreibenden Energieversorgungsunternehmen
über die weitere Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Wesentliche Inhalte der Vereinbarung, die durch eine
Atomgesetz-Novelle umgesetzt werden soll, sind die noch verbleibenden Strommengen, die von den Kernkraftwerken bis zu ihrer Stilllegung produziert werden können, sowie Regelungen zur Entsorgung und Zwischenlagerung
der abgebrannten Brennelemente. Mit dem erzielten Konsens zwischen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen sind Rahmenbedingungen geschaffen worden, die den Betrieb der Kernkraftwerke
zukünftig ohne politisch motivierte Störungen ermöglichen.
Für die einzelnen Anlagen wurden Strommengen festgelegt, die noch erzeugt werden können. Diese Mengen sind
grundsätzlich von einem Kraftwerk auf ein anderes übertragbar, was den Unternehmen die für eine wirtschaftlich
sinnvolle Nutzung der Kraftwerke notwendige Flexibiliät bewahrt. Für alle deutschen Kernkraftwerke zusammen –
einschließlich des RWE-Kraftwerks Mülheim-Kärlich – beträgt die vereinbarte Menge 2.623,30 Terawattstunden.
Der Berechnung liegt eine Regelbetriebsdauer von 32 Jahren mit einem hohen Auslastungsgrad zugrunde. RWE
erhält für den Verzicht auf die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks Mülheim-Kärlich ein auf andere Anlagen
des Konzerns zu übertragendes Kontingent von 107,25 Terawattstunden. Ein Datum, ab dem die einzelnen
Anlagen stillgelegt werden, wurde nicht festgelegt.
Nachdem eine Aufbereitung der Brennelemente politisch nicht mehr erwünscht beziehungsweise bis zum 1. Juli
2005 befristet wird und die Anzahl der Transporte von abgebrannten Brennelementen in die französischen und
britischen Wiederaufbereitungsanlagen sowie in die zentralen Zwischenlager in Ahaus und in Gorleben reduziert
werden soll, verpflichten sich die Betreiber an allen KKW-Standorten dezentrale Zwischenlager für die
abgebrannten Brennelemente einzurichten. Da die deutschen Energieversorger dafür ingesamt rund 780 Millionen
DM investieren müssen, bedeutet diese Lösung erhebliche wirtschaftliche Nachteile. Allerdings nehmen die Kraftwerksbetreiber diese Nachteile in Kauf, damit die Entsorgung der Kernkraftwerke wieder zügig aufgenommen
werden kann und letztlich der Weiterbetrieb und damit auch die Arbeitsplätze an den Standorten gesichert
werden. RWE hat für die Standorte Biblis und Gundremmingen Genehmigungen für dezentrale Zwischenlager
beim Bundesamt für Strahlenschutz beantragt. Ein weiterer Punkt des getroffenen Konsenses betrifft die Endlagerung der Kernbrennelemente. Die Erkundung des bislang als Endlager geplanten Salzstocks in Gorleben wird
für mindestens drei, längstens jedoch zehn Jahre unterbrochen. Die bislang gewonnenen geologischen Befunde
bestätigen, auch nach Auffassung der Bundesregierung, die grundsätzliche Eignung des Salzstocks. Das Endlagerprojekt wird deshalb auch nicht aufgegeben. Jedoch ist geplant, im nun beschlossenen Moratorium sicherheitskonzeptionelle Fragen, unter anderem die Prüfung anderer Wirtsgesteine, zu klären.
47
FA L L S T U D I E B R E NN ST O F F Z E L L E N T E C H N O L O G I E
Handlungsfeld: Weiterentwicklung der Energiewirtschaft
Ziel: Als Baustein für eine zukunftsweisende Strom- und Wärmeversorgung wird die dezentrale Energieversor-
gung durch Brennstoffzellen mit hohen Wirkungsgraden angestrebt. Der gleichzeitige Ausbau der energienahen
Dienstleistungen im Bereich Energiemanagement soll zu einer langfristigen Sicherung des Unternehmens beitragen.
Auslöser: In der gesellschaftlichen und politischen Diskussion setzte sich die Forderung, die Betriebszeit von
Kernkraftwerken in Deutschland zu begrenzen, allmählich durch. Gleichzeitig wird die Strom- und Wärmeerzeugung mit Kleinanlagen, vor allem aus regenerativen Energieträgern, zunehmend finanziell gefördert. Um den
Wirtschaftsstandort Deutschland durch den Forschungs- und Entwicklungsvorsprung weiterhin zu stärken und
somit auch zukünftig Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft zu erhalten, muss in eine ökologisch sinnvolle und
dezentrale Technik wie GuD-Anlagen und regenerative Strom- und Wärmeerzeugung investiert werden. Ein
wichtiger Baustein dabei ist die Entwicklung der Brennstoffzelle.
Das Projekt: Im Prinzip ist die Brennstoffzelle eine
Schema einer Brennstoffzelle
wieder aufladbare Batterie, in der Sauerstoff und
Wasserstoff miteinander über eine Elektrolytmembran
elektrischer Verbraucher
reagieren und in der dadurch direkt elektrische
Elektrolyt + Reaktionswasser
Energie erzeugt wird. Der dafür benötigte Wasserstoff
48
wird aus Erdgas gewonnen. Außerdem kann die Reaktionswärme ausgekoppelt und das Abgas im Falle eines
druckbetriebenen Systems über eine nachgeschaltete
Turbine zur weiteren Stromerzeugung und
reiner
Wasserstoff
oder
wasserstoffreiches Gas
reiner
Sauerstoff
oder
Luft
überschüssiger
Wasserstoff
überschüssiger
Sauerstoff
anschließend zu Heizzwecken verwendet werden.
Insgesamt ergibt sich daraus ein elektrisches
Wirkungsgradpotenzial von mehr als 65 Prozent.
Mitte 1999 entschied sich die RWE Energie AG,
federführend für ein internationales Konsortium,
gemeinsam mit Siemens/Westinghouse zum Bau einer
Brennstoffzellen-Demonstrationsanlage in NordrheinWestfalen. Die Anlage vom Typ SOFC (Solid Oxide
Kathode
Anode
Elektrolyt
Fuel Cell) wird unter Druck betrieben und weist in
Kopplung mit einer Gasturbine eine elektrische Leistung von 320 Kilowatt mit einem Wirkungsgrad von
58 Prozent auf. Die in Europa einmalige Anlage wird auf dem Gelände des RWE-Parks „Meteorit” unter
Einbindung von Zulieferfirmen aus Nordrhein-Westfalen errichtet und soll im ersten Quartal 2002 in Betrieb
gehen. Die gesamte Laufzeit der Anlage ist auf vier Jahre angelegt.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Mittels Brennstoffzellen ist Strom- und Wärmeerzeugung mit hohen Wirkungs-
graden auch für Kleinanlagen möglich, was zu einer Schonung von nichterneuerbaren Ressourcen und zur
Reduktion der CO2-Emissionen führt. Schadstoffe wie Stickoxide und Schwefeloxide entstehen praktisch nicht.
Dass die Brennstoffzellen geräuscharm und nahezu wartungsfrei sind, kann als weiterer Pluspunkt gelten. Da die
Brennstoffzellentechnik auch für Kunden mit hohem Strom- und niedrigem Wärmeverbrauch geeignet ist, kann
der Kraft-Wärme-Kopplungs-Markt erweitert werden. Gleichzeitig ermöglicht diese Technik im Gegensatz zu
Blockheizkraftwerken auch bei Teillast einen konstanten Wirkungsgrad.
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z
Einheit
Geschäftsjahr
Kalenderjahr
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
86.313.630
1.269.051
116
23.531
638.000
3.366.000
4.510
651.674
3.634.726
86.073.637
1.322.892
62
19.757
680.000
3.067.000
4.262
50.754
2.062.579
88.316.995
1.132.927
139
18.163
639.000
3.228.000
3.446
655.171
4.114.979
85.280.251
998.838
69
28.855
1.061.648
3.004.541
3.750
641.491
4.012.652
80.738.085
1.156.200
104
31.637
1.008.915
3.221.797
3.836
651.598
3.874.117
1.000 m3
MWh
t
t
646.000
30.267.708
570.384
756.000
29.561.150
507.311
758.000
22.786.043
505.256
763.000
28.616.000
568.782
1
975.059
46.291.424
405.503
1
MWh
MWh
1.000 m3
1.000 m3
t
t
125.582.254
1.506.000
646.000
35.132
124.308.075
2.914.000
756.000
37.913
129.747.122
4.442.000
758.000
36.835
57.699
57.411
50.803
139.815.000
6.237.000
736.000
26.657
933.285
58.765
157.843.169
8.146.245
975.059
27.290
789.146
56.782
t
t
t
t
t
t
88.583.020
32.442
34.624
58.553
1.622
6,2
91.050.925
29.291
29.219
51.787
1.646
5,6
90.177.363
28.109
31.038
51.392
1.643
5,5
89.180.000
30.216
30.471
59.882
1.654
6,0
88.262.728
29.404
22.997
57.354
1.642
6,0
zur Verwertung
t
Gips zur Verwertung
t
Asche zur Verwertung
t
davon bes. überwachungsbedürftig
t
zur Beseitigung
t
davon bes. überwachungsbedürftig
t
abgebrannte Kernbrennstoffe
t
radioaktive Betriebsabfälle **
t
Abwasser
1.000 m3
Abwasserbelastung CSB
t O2
Kühlwasser an Vorfluter ***
1.000 m3
Wasserverluste Kühltürme
1.000 m3
6.568.785
1.220.021
5.177.855
6.232.263
1.095.018
5.013.764
6.448.436
1.059.284
5.293.020
37.776
48.447
32.193
97
367
70.949
1.073
3.365.411
159.686
76
310
66.248
1.005
1.787.346
167.939
54
175
62.789
941
3.846.506
172.738
4.412.574
258.061
4.047.312
2.541
31.592
5.109
39
357
56.512
986
3.742.019
176.193
3.561.215
110.822
3.372.513
6.204
45.126
5.572
0
312
58.896
1.027
3.645.385
167.068
INPUT
Energie
Braunkohle
Steinkohle
Kernbrennstoffe
Öl
Erdgas
Sonstige Gase
Treibstoffe
Abfälle
t
t
t
t
1.000 m3
1.000 m3
1.000 l
t
1.000 m3
Wasser
Roh- und Betriebsstoffe
Erdgas*
Strom (Fremdbezug)*
Kalk
SF6 (Schwefelhexafluorid)
OUTPUT
Produkte
Strom*
Fernwärme*
Erdgas*
Wasser*
Gips
Kalkdünger
49
Emissionen
CO2
CO
SO2
NOx
Staub
Schwermetalle
Abfälle
* Auch die Angaben für 1998 und 1999 beziehen sich auf das Geschäftsjahr
** unkonditioniert
*** 1995/96 Stillstand KKW Biblis Block A
Kommentar Bei den dargestellten Werten für die produzierten Gipsmengen ist zu berücksichtigen, dass der bei den Braunkohlekraft-
werken anfallende Gips seit 1997/98 als Produkt eingestuft wird. Der starke Rückgang der Gipsmenge, des Kalkeinsatzes und der SO2Emissionen für 1998/99 geht im wesentlichen auf geringere Schwefelgehalte in der Rohbraunkohle zurück. Bei den abgebrannten Brennelementen wirkt sich aus, dass seit Mai 1998 keine Transporte mehr zugelassen sind. Die großen Veränderungen der In- und Outputwerte
für Strom, Gas und Fernwärme 1998/99 beruhen auf der Einbeziehung der drei größten Mehrheitsbeteiligungen.
Spezifische CO2-Emissionen
0,88 kg/kWh
0,86 kg/kWh
0,84 kg/kWh
0,82 kg/kWh
0,80 kg/kWh
0,854
0,870
0,872
0,862
0,836
0,856
0,855
0,811
0,803
0,828
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
Erhöhung der Verwertungsrate nicht vermeidbarer Abfälle,
z.B. durch Sammlung und Bereitstellung in geeigneter
Form.
schrittweise
12/2001
Untersuchung in den
Braunkohlenkraftwerken
zur Optimierung der
Abfallwirtschaft
abgeschlossen.
Steigerung der Wiederverwertung von Bodenaushub- und
Abbruchmaterial, insbesondere durch Separierung und Aufbereitung.
■ Verwertung einiger 100.000 Tonnen Braunkohlenflugaschen im Bau- und Baustoffbereich pro Jahr.
schrittweise
Erstellung eines
Leitfadens ist geplant.
bis 2003
Keine weitere Verwertung.
bis 2003
Großversuch läuft.
1998
erreicht
Verminderung des Abfallaufkommens
■
■
Aufgrund rückläufiger
Aschemengen.
Reduzierung von Emissionen
Flächendeckende Einführung von Anstrichsystemen auf
Wasserbasis für Stahlkonstruktionen (Freileitungsmasten,
Transformatoren, Stahlbau).
■ Ausschließliche Verwendung chromfreier Formsteine und
Stampfmasse für feuerfeste Auskleidungen (z.B.
Erneuerung der Kesselausmauerung).
■ Beschaffung von Transformatoren und Leistungsschaltern
der jeweils geräuschärmsten Ausführung zur Verringerung
der Geräuschemissionen von Schalt- und Umspannanlagen.
■ Einsatz von Adipinsäure zur Erhöhung des Wirkungsgrads
von Rauchgasentschwefelungsanlagen bei einigen Anlagen.
■
Austausch von Altanlagen
bei Bedarf.
2000
Betriebsversuch wird
durchgeführt.
bis 2000/1
Arbeiten sind weitgehend
abgeschlossen.
bis 1999/
2000
bis 2010
Schulungen wurden
durchgeführt.
programmgemäß
bis 2000/1
programmgemäß
bis 2000/1
In Erarbeitung.
bis 2000/1
Umweltschutzhandbuch
wird nicht erstellt.
Anweisungen liegen
komplett vor.
bis 2000
erreicht
Durch UBIS.
bis 1999/
2000
bis 2001
Deckungsgrad von
91 Prozent erreicht.
Inhouse-Schulungen
durchgeführt.
Einbeziehung von
3 Tochtergesellschaften.
Im Gefahrgutbereich auf
sonstige verantwortliche
Personen ausgeweitet.
bis 2000
Fertig für Abfall und Gefahrstoffe, ab Mitte 2000
auch für Gefahrgüter.
Schutz von Boden und Grundwasser
50
Einsatz umweltverträglicher Arbeitsstoffe und Materialien;
Untersuchung der Einsatzstoffe auf Ersatz- und Standardisierungsmöglichkeiten; Festlegung eines Substitutions- und
Einsparungsprogramms.
■ Erarbeitung und Einführung organisatorischer Maßnahmen
und Schulungsvorhaben zum vorsorgenden Bodenschutz.
■ Schrittweise Ertüchtigung der Auffangeinrichtungen weiterer Verteilernetzstationen zum Schutz vor Ölleckagen.
■ Konzeption und Aufbau eines Altlastenverdachtsflächenkatasters.
■ Nachbewertung bereits sanierter Altlasten anhand der Vorgaben des neuen Bodenschutzrechts.
■
Verbesserung des Umweltmanagementsystems
Einführung eines einheitlichen Umweltschutzhandbuchs für
den Netzbereich, Vervollständigung des Systems der
Rahmenanweisungen.
■ Schließung von Lücken im Umweltberichterstattungssystem.
■ Ausweitung des Umweltberichterstattungssystems auf die
wesentlichen Beteiligungsunternehmen.
■ Ausweitung des Schulungs- und Weiterbildungsprogramms,
Verbesserung von Unterweisungsmaterialien und
-methoden.
■ Einrichtung des DV-Systems „Überwachungsbedürftige
Stoffe” (ISUS).
■
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
2002/3
Umsetzung im Zeitplan;
Kühlturm erstellt.
Alte Braunkohlenblöcke
werden stillgelegt.
2000
Verschoben auf 2001.
Probebetrieb in
Demonstrationsanlage.
bis 2003
Projekt Comet läuft
programmgemäß.
Demonstrationsanlage
wird derzeit errichtet.
Weiterentwicklung der Energiewirtschaft
Errichtung des ersten 950-MW-Braunkohlenblocks mit
optimierter Anlagentechnik (BoA) und dadurch Verminderung der CO2-Emissionen um 2,5 Millionen Tonnen
jährlich.
■ Ersatz aller bestehenden Braunkohlenblöcke durch neue
optimierte Anlagen und dadurch Reduzierung der spezifischen CO2-Emissionen um rund 27 Prozent.
■ Erhöhung des Wirkungsgrads der Braunkohlenverstromung
um 5 Prozentpunkte durch Erprobung von Verfahren zur
Braunkohlentrocknung und Entwicklung von
Trockenkohlenfeuerung zur großtechnischen Reife und
dadurch Reduzierung der CO2-Emissionen.
■ Erprobung neuartiger Werkstoffe und Techniken zur Erzielung höherer Kesselwirkungsgrade.
■ Erprobung von Brennstoffzellen zur dezentralen Anwendung im Rahmen der Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von
Erdgas.
■ Entwicklung und Erprobung der Windkraftwerkstechnik.
■
bis 2030
bis 2010
kontinuierlich
6 Anlagen errichtet.
Versuchsanlagen
Kobern-Gondorf und
Neurather See.
Anlagen mit einer
installierten Leistung
von 3,2 Millionen
Kilowattstunden jährlich.
20 Prozent
■
Entwicklung und Erprobung von Fotovoltaikkomponenten.
kontinuierlich
■
Errichtung von Anlagen (Fotovoltaik-, Wind- und
Wasserkraft) im Rahmen des Umwelttarifs.
kontinuierlich
■
Verbesserung des Wirkungsgrads von 10 Wasserkraftwerken durch Umbau der Leit- und Steuertechnik.
bis 12/2003
Errichtung von Demonstrationsanlagen.
Zubau und Test jeweils
neuester Technologie.
Durch Beteiligung von
15.000 Kunden am
Umwelttarif.
51
Investitionsvolumen:
45 Millionen DM.
Reduzierung des Ressourcenverbrauchs
■
Einsatz von Kernbrennstoff mit höherer Anreicherung,
Optimierung von Beladestrategien und Betriebsweise.
Einführung einer EDV-gestützten Transport- und Fahrzeugeinsatzplanung im Netzbereich zur Verminderung des
Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen.
■ Verminderung des Trinkwasserverbrauchs in den Netzbetrieben um 5 Prozent durch verstärkte Nutzung von
Regen- und Grundwasser für Beregnungs- und Sanitärzwecke.
■ Ortsnahe Versickerung von Niederschlagswasser und
Begrünung von Dachflächen.
■
ab 2002
bis 2002
bis 2000
Genehmigung für Einsatz
angereicherter Brennelemente liegt für
Gundremmingen vor.
Software „Plantour”
wird zurzeit
implementiert.
Maßnahme wird nicht
umgesetzt.
bis 2003/4
Teilweise werden neue
Betriebsgebäude mit
Gründach statt Klimaanlage ausgestattet.
bis 2002/3
Umsetzung ist in Arbeit,
muss aber aus Kostengründen um ca. 2 Jahre
gestreckt werden.
Wirksame Markierungen
wurden entwickelt.
Abgeschlossen, weiterhin
bei Neubauten.
Landschafts- und Naturschutz
■
Aufstellung von Pflegeplänen (Festlegung von Art, Umfang
und zeitlicher Abfolge von Pflegemaßnahmen) und flächendeckende Umsetzung im Hochspannungsnetz.
Ausrüstung von Hochspannungsfreileitungen mit Vogelabwehrmarkierungen in exponierten Vogelgebieten.
■ Einführung vogelfreundlicher Bauweisen im
Mittelspannungsfreileitungsnetz.
■
bis 2003/4
bis 1999/
2000
Geschätzter Aufwand:
rund 5 Millionen DM.
Investitionsvolumen:
7 Millionen DM.
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BERGBAU UND ROHSTOFFE
Verantwortung für das Umfeld.
Der Bereich Bergbau und Rohstoffe umfasst Beteiligungsunternehmen im In- und Ausland.
52
Kerngeschäft ist die Gewinnung und Veredelung von Braunkohle. Wahrgenommen wird es im
Wesentlichen von den marktführenden Unternehmen Rheinbraun AG und Lausitzer Braunkohle
AG (LAUBAG).
Rund ein Viertel der Stromversorgung in Deutsch-
Tagebau auch das Veredeln eines Teils der Braunkohle
land wird mit Braunkohle aus dem Rheinland und der
zu Braunkohlenstaub, Briketts und Wirbelschichtkohle,
Lausitz gedeckt. Jährlich liefern die rheinischen Tagebaue
außerdem die Aufbereitung von Grundwasser zu Trink-
95 bis 100 Millionen Tonnen, die der Lausitz knapp
und Brauchwasser. Rheinbraun erzeugt darüber hinaus
50 Millionen Tonnen. (> Einen aktuellen Überblick zur
Braunkohlenkoks und betreibt braunkohlegefeuerte In-
Stromerzeugung aus Braunkohle gibt die Broschüre
dustriekraftwerke zur Strom- und Dampferzeugung für
„Braunkohle in Europa”, zu bestellen bei Rheinbraun).
die Veredelung. In beiden Unternehmen wird zur Gestal-
Zusammen beschäftigen die beiden Unternehmen rund
tung der Bergbaufolgelandschaft eine auch international
17.000 Mitarbeiter.
anerkannte Rekultivierung vorgenommen. Das Heben
von Grundwasser ist zur Führung eines sicheren Berg-
Zu den Tätigkeiten von Rheinbraun und LAUBAG
gehören neben der Förderung von Kohle und der beibrechenden mineralischen Rohstoffe Kies und Ton im
baubetriebs notwendig. Umweltgerechte Aufbereitung
und Verwendung des Wassers sind sichergestellt.
53
Von besonderer Umweltrelevanz sind der Abbau
der Kohle in den Tagebauen, deren Veredelung in den Bri-
pläne zugelassen, 21 davon sind darüber hinaus nach dem
Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt.
kettfabriken sowie die Verbrennung in den Industriekraftwerken. Wesentliche Umweltaspekte für die Tagebaue sind
UMWELTMANAGEMENT
die vorübergehende Flächeninanspruchnahme sowie die
Für alle Unternehmen des Geschäftsbereichs „Bergbau
Auswirkungen der Grundwasserabsenkung. Hinzu kommen
und Rohstoffe” gelten die Umweltleitlinien der RWE AG.
Staub- und Lärmemissionen beim Betrieb der Anlagen,
Zu ihrer Ergänzung haben sowohl Rheinbraun als auch
bei Trocknung und Brikettierung sowie bei Umschlag und
LAUBAG bergbauspezifische Leitlinien für den Umwelt-
Transport. Bei der Kohlenutzung in den Grubenkraft-
bereich in Kraft gesetzt. Bei Rheinbraun sind sie den
werken entstehen Abwässer und unter anderem Schwefel-
Mitarbeitern über das Intranet bekannt.
dioxid (SO2), Stickoxide (NOx) und Kohlendioxid (CO2);
aus dem Verbrennungsprozess bleibt Asche zurück. In den
Betrieben sind alle Anlagen über bergrechtliche Betriebs-
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BERGBAU UND ROHSTOFFE
54
Umweltleitlinien von Rheinbraun
1.
Wir gehen sorgsam und verantwortungsbewusst mit
den natürlichen Ressourcen um.
4.
Wir verpflichten unsere Mitarbeiter zu umwelt-
gerechtem Verhalten. In allen Rheinbraun-Betrieben ist
die Organisation eines wirksamen Umweltschutzes klar
2.
Wir entwickeln unsere Anlagen und Verfahren im
Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren mit dem Ziel der
geregelt. Durch eine gezielte Aus- und Weiterbildung werden die Kenntnisse der Mitarbeiter weiterentwickelt.
Minimierung von Energieverbrauch, Rohstoffeinsatz, Emissionen und Abfallmengen ständig weiter. Umweltschutz
5.
Wir informieren die Öffentlichkeit und unsere Mitar-
bedeutet für uns nicht nur die Erfüllung gesetzlicher
beiter über aktuelle Umweltschutzbelange. Wir suchen und
Anforderungen.
pflegen mit Behörden, Nachbarn sowie sonstigen gesellschaftlichen Interessengruppen einen aktiven und offenen
3.
Wir stellen an die Wiedernutzbarmachung der durch
den Bergbau in Anspruch genommenen Flächen höchste
Anforderungen. Unsere besonderen Anstrengungen gelten
hier einer laufenden Fortentwicklung unseres weltweit
anerkannten Rekultivierungsstandes auch unter
ökologischen Gesichtspunkten.
Dialog in Umweltschutzfragen, um wirksame Lösungen im
Konsens zu erarbeiten.
PRODUKTLEBENSZYKLUS STROM AUS BRAUNKOHLE
Rohstoffbereitstellung
Entsorgung
Produktion
Nutzung
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Transport/Vertrieb
mittel
Rohstoffbereitstellung Der Braunkohlentagebau ist
gering
keine
nicht zutreffend
vollständig herausgefiltert. Der dabei entstehende
mit Eingriffen in die Erdoberfläche und in den
Gips wird als Sekundärrohstoff, Kraftwerksasche zur
Wasserhaushalt verbunden. Diese Auswirkungen wer-
Verfüllung der Tagebaue genutzt.
den durch die Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft
und die Grundwasserstabilisierung in Feuchtgebieten
ausgeglichen.
Transport/Vertrieb Netzanlagen beanspruchen
Fläche und beeinträchtigen das Landschaftsbild und
den Naturhaushalt. Durch ihren Betrieb entstehen
Produktion Die Verbrennung der Braunkohle führt
elektrische und magnetische Felder.
zum Ausstoß von CO2 sowie Luftschadstoffen.
Kühlwasser wird benötigt. Durch feuerungstechnische
Maßnahmen und Wirkungsgradsteigerung der
Nutzung Relevante Umweltauswirkungen entstehen
beim Stromverbrauch nicht.
Kraftwerke werden die Emissionen stetig verringert.
Schwefel wird durch Rauchgaswäschen nahezu
Wesentliche Umweltziele und -maßnahmen sind
Entsorgung Strom muss nicht entsorgt werden.
Eine Besonderheit in Bergbauunternehmen ist die
in den behördlich genehmigten Braunkohlenplänen der
bergrechtliche Bestellung von verantwortlichen Personen:
Tagebaue fixiert und werden in Rahmen- und Haupt-
Vom Vorstand bis hin zu den Personen vor Ort existiert
betriebsplänen, in wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren
damit eine geschlossene Verantwortungskette. Gleich-
wie auch in landschafts- und naturrechtlichen Genehmi-
zeitig wird durch diese Organisation auch die Berücksich-
gungen konkretisiert. Für die Umsetzung werden Inves-
tigung von Umweltschutz und Sicherheit auf jeder Ebene
titions- und Betriebsprojektprogramme aufgestellt, die
verankert. Die verantwortlichen Personen aller Ebenen
jährlich überprüft und fortgeschrieben werden.
werden von den Umweltschutzbeauftragten unterstützt
55
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R H E I N B R A U N A G *
Umweltschu
Umwe
ltschutzve
tzverantwor
antwortl
tliche
icher
Vor
orstand
tand
Vorstand
**
Gruppendirektoren
Tagebaue und Fabriken
Fachbereichsleiter
**
Umweltschutzsprecher
Tagebaue und Fabriken
Betriebsdirektoren
Betriebsbeauftragte in
den Fachbereichen
Betriebsbeauftragte
W
g
K
Unterstü
56
Ber
* fü
Information
äß
. betrieblichen Regelungen
UBAG gilt eine ähnl
anisation
leg
rggesetz
und kontrolliert. Insgesamt sind bei Rheinbraun und
Ausschüssen und Arbeitskreisen statt. Im betrieblichen
LAUBAG über 100 Beauftragte für die Bereiche Gewäs-
Vorschlagswesen stellt Umweltschutz ein Kriterium bei
serschutz, Immissionsschutz, Störfälle, Anlagensicherheit,
der Bewertung von Verbesserungsvorschlägen dar.
Gefahrgut, Abfall, Strahlenschutz und Rekultivierung
bestellt. Aufgrund der Bedeutung des Umweltschutzes hat
RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT
Rheinbraun zur zentralen Vertretung des Unternehmens
Für alle Arbeitsstätten sind hinsichtlich Arbeitssicherheit
nach außen jeweils einen Umweltschutzsprecher für den
und Gesundheitsschutz der Beschäftigten Gefährdungs-
Tagebau- und für den Fabrikbereich benannt. Um die
analysen erstellt worden, deren Ergebnisse ebenso wie die
Berücksichtigung des Umweltschutzes in der täglichen
daraus resultierenden Sicherheitsvorkehrungen und
Arbeit zu gewährleisten, regeln Verfahrens- und Arbeits-
Schutzmaßnahmen in einem Sicherheits- und Gesund-
anweisungen die umweltrelevanten Produktionsschritte.
heitsschutzdokument niedergelegt sind. Alarm- und
Dazu gehören beispielsweise das An- und Abfahren der
Gefahrenabwehrpläne sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter
Veredelungsanlagen, der Betrieb von Beregnungseinrich-
bei Betriebsstörungen oder Unfällen planmäßig und ziel-
tungen zur Staubreduktion in den Tagebauen oder die
gerichtet handeln, um Gefahren für Mensch und Umwelt
Einhaltung der zulässigen Kraftwerksemissionen. Zur
abwenden zu können. Sämtliche Gefahrstoffe, die zum
weiteren Verbesserung der Information von Mitarbeitern
Einsatz kommen, sind entsprechend ihrem Gefähr-
aller Führungsebenen über Verantwortlichkeiten, Abläufe
dungspotenzial gekennzeichnet und unterliegen strengen
und Strukturen des betrieblichen Umweltschutzes hat
Kontrollen. Bei Rheinbraun wurde dazu das Rheinbraun-
Rheinbraun ein Umwelthandbuch für alle Betriebs-
Informationssystem-Gefahrstoffe (RING) eingerichtet, in
bereiche erarbeitet. Es orientiert sich an der internatio-
dem sich sämtliche Gefahrstoffe mit Betriebsanweisung,
nalen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001
Sicherheitsdatenblatt und weiteren Produktinformationen
und ist auch über das Intranet einsehbar. Bei LAUBAG
nach unterschiedlichen Kriterien recherchieren lassen.
wird ein Umwelthandbuch derzeit erarbeitet. Die Dis-
Beauftragte, Fachabteilungen und Stabsstellen über-
kussion aktueller Umweltfragen und der übergreifende
prüfen regelmäßig, ob die gesetzlichen Vorschriften ein-
Erfahrungsaustausch finden in verschiedenen
gehalten werden. Die Erfassung neuer Regelungen ist bei
IM BLICKPUNKT O P T I M I ERUN G D ER B R AUN KO H L E K R A F T WER K ST E C H N I K
Pilottrocknungsanlage im Kraftwerk Niederaußem
In einem Forschungsprogramm zur Optimierung der Braunkohlekraftwerkstechnik wird die Vortrocknung von Braunkohle untersucht. Dieses Verfahren, bei dem Braunkohle energetisch günstig bei niedrigen Temperaturen getrocknet
und der Energiegehalt des ausgetriebenen Wassers genutzt wird, bedeutet die Weiterentwicklung von Braunkohlenkraftwerken mit optimierter Anlagentechnik (BoA) zu BoA-Plus. Mit einem rund 230 Millionen DM umfassenden
sechsjährigen Forschungs- und Entwicklungsprogramm soll unter anderem der Einsatz dieser von Rheinbraun
entwickelten Technik erprobt werden. Kernstück ist die Pilottrocknungsanlage im Kraftwerk Niederaußem, in der
sowohl die Wirbelschichttrocknung als auch die mechanisch-thermische Entwässerung im Zusammenspiel mit einem
Kraftwerk getestet werden (BoA-Plus). (> S. 43 „RWE Energie”)
Rheinbraun durch das Rundschreiben „Bearbeitung neuer
listen in einem Handbuch zusammengestellt und dabei
Vorschriften für den Umwelt- und Arbeitsschutz” fest-
ökologische Anforderungen sowie Umweltleistungen als
gelegt. Um die Arbeitssicherheit zu verbessern, haben
Vergabekriterien aufgeführt. Ein anderes Beispiel für im
Rheinbraun und LAUBAG spezielle Programme auf-
Detail praktizierten Umweltschutz sind die Arbeiten von
gestellt. Die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle lag
Rheinbraun zum Betrieb von Fahrzeugen mit Rapsöl.
1999 bei insgesamt 182. Dies entspricht 6,6 Unfällen
pro einer Million verfahrener Stunden. Im Vergleich zu
1998 ist ein deutlicher Rückgang feststellbar.
Zur Reduzierung des Verpackungsaufwands
setzen Rheinbraun und LAUBAG vorzugsweise Mehrwegpaletten und -behälter ein. Industriekunden werden „ver-
BESCHAFFUNG UND LOGISTIK
packungsfrei” mit Silofahrzeugen für Braunkohlenstaub
Um zur Ressourcenschonung beizutragen, achten die
und Wirbelschichtkohle beliefert, wobei die Schiene Vor-
Unternehmen bei der Beschaffung von Materialien
rang hat. Der Transport vom Tagebau zu den Veredelungs-
darauf, dass diese weitestgehend recyclingfähig sind. So
betrieben und den Kraftwerken der RWE Energie AG
hat LAUBAG für die Beschaffung von Gütern sowie die
oder der VEAG geschieht ausschließlich per Bahn oder
Auswahl von Lieferanten Einkaufsrichtlinien und Check-
Bandanlagen.
57
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BERGBAU UND ROHSTOFFE
58
VERFAHREN UND PRODUKTE
haltigen Abwässer der Veredelungsanlagen werden voll-
Alle von der Gewinnung der Braunkohle ausgehenden
ständig aufbereitet und das gereinigte Wasser im ge-
Umwelteinwirkungen wie beispielsweise Staub, Lärm,
schlossenen Kreislauf erneut eingesetzt. Die dabei
Bodenbewegungen, Veränderungen in Flora und Fauna
zurückgewonnene Kohlesubstanz gelangt wiederum zur
werden erfasst. Die Maßnahmen, um ihnen in den Tage-
Verbrennung in die Kraftwerke. Auch bei der LAUBAG
bauen entgegenzuwirken, sind vielfältig und erstrecken
werden kohlehaltige Abwässer aus der Brikettfabrik auf-
sich auf planerische, technische und organisatorische Vor-
bereitet, um die Kohlesubstanz zurückzugewinnen und
kehrungen. Vorrang haben Aktivitäten, die die Emissionen
energetisch zu verwerten.
bereits an der Quelle vermeiden oder verringern. Hierzu
zählen bei der Staubbekämpfung die Beregnung,
In den Grubenkraftwerken, die Braunkohle zur
Zwischenbegrünung oder Abdeckung länger offen liegen-
Erzeugung von Energie für die Veredelungsanlagen ein-
der Flächen, die Berieselung an Schaufelrädern, Band-
setzen, trägt ein hoher Nutzungsgrad – also die mögliche
übergaben und Bunkern sowie beim Lärmschutz der
Energieausbeute – von 85 Prozent zur Ressourcen-
Einsatz von lärmgeminderten Geräten, Antrieben oder
schonung bei. Er lässt sich durch das von Rheinbraun
Bandrollen und die Kapselung von Anlagenteilen. Zu den
genutzte Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erreichen.
innovativen Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre
Außerdem setzen die Grubenkraftwerke die moderne,
zählt die Weiterentwicklung der Messmethoden, um
effiziente und umweltfreundliche Technik der zirkulieren-
schadhafte Bandrollen zu erkennen und diese aus Lärm-
den Wirbelschichtfeuerung ein, die ohne nachgeschaltete
schutzgründen zu ersetzen. Eine wirksame Ergänzung
Rauchgaswäsche die Emissionsrichtlinien einhält. Im
bilden nachgeschaltete Maßnahmen wie der Bau von
Kraftwerk Berrenrath wird seit 1994 Klärschlamm ther-
Schutzdämmen oder das Anlegen von Schutzpflanzungen.
misch verwertet. Nach einer umfangreichen Versuchs-
Anlagen zur Herstellung der Veredelungsprodukte werden
phase, die auch die Entwicklung eines kostengünstigen
beispielsweise durch Filteranlagen oder Schalldämmung
und effizienten Rauchgasreinigungsverfahrens einschloss,
kontinuierlich verbessert, so dass die spezifischen Um-
erfolgt die Mitverbrennung nun mit einer Jahreskapazität
welteinwirkungen seit Jahren abnehmen. Die kohle-
von rund 130.000 Tonnen. Seit 1998 findet zudem
I M B L I C K P U N K T A K T U E L L E E N T W I C K L UN G G A R Z W E I L E R I I
Der im Norden des Reviers betriebene Tagebau Garzweiler wird etwa 2006 die westliche Abbaugrenze erreichen
und soll anschließend nahtlos im Feld Garzweiler II fortgesetzt werden. Eine im Braunkohlenplanverfahren durchgeführte umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung ergab, dass dieses Vorhaben ökologisch verantwortbar ist.
Alle gegen den Braunkohlenplan erhobenen Klagen sind inzwischen abgewiesen worden. Ende 1997 ließ das Bergamt Düren den Rahmenbetriebsplan – das ist die wesentliche bergrechtliche Genehmigung für Garzweiler II – zu.
Die wasserrechtliche Erlaubnis für die Sümpfung, also die Trockenlegung des Tagebaugebiets, wurde nach intensiver Prüfung insbesondere der hydrologischen und ökologischen Belange im Herbst 1998 erteilt. Im Verfahren
wurde erstmals für ein Tagebauprojekt dieser Größenordnung eine Prüfung auf Verträglichkeit mit der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FHH) durchgeführt. Trotz aufwändiger Absenkung des Grundwassers
im Tagebaugebiet müssen Auswirkungen auf die grundwasserabhängigen schützenswerten Feuchtgebiete im nördlich gelegenen Naturpark Maas-Schwalm-Nette verhindert beziehungsweise eingeschränkt werden. Zum Erhalt
der Feuchtgebiete werden umfangreiche Versickerungsmaßnahmen durchgeführt, die den Bestand der großflächig
als Vogelschutzgebiet (VSchG) und mit zahlreichen Teilflächen als FFH-Gebiete ausgewiesenen Bereichen
gewährleisten.
Im Rahmen des für die Versickerungsmaßnahmen im Herbst 1999 eingeleiteten Wasserrechtsverfahrens waren für
insgesamt 29 FFH- und VSch-Gebiete mit einer Fläche von mehr als 10.000 Hektar ebenfalls Angaben für eine
FFH-Verträglichkeitsprüfung zu erstellen. Im Detail wurde nachgewiesen, dass die Grundwasserstände gehalten
werden können und keine erheblichen Beeinträchtigungen durch das Versickerungswasser sowie den Bau und
Betrieb der Anlagen und Leitungen hervorgerufen werden.
Weitere Informationen zu Garzweiler II sind im Internet erhältlich (> www.rheinbraun.de).
www.rheinbraun.de
versuchsweise eine großtechnische energetische
Damit die verkauften Erzeugnisse möglichst emis-
Verwertung von Altholz statt. Der Einsatz dieser nach-
sionsarm genutzt werden können, gelangen nur schwefel-
wachsenden Brennstoffe führt zur Einsparung von fossilen
und aschearme Kohlen in die Veredelung. Um dies zu
Brennstoffen.
gewährleisten, haben LAUBAG und Rheinbraun ein
Qualitätsmanagementsystem eingerichtet.
Intelligente Regelungstechnik für die SO2-Emissionen an den Grubenkraftwerken Berrenrath und Wacht-
KOMMUNIKATION
berg führten zu wesentlich geringeren Kalkverbräuchen
Zur Einbeziehung der Mitarbeiter berichten Rheinbraun
und damit zu einem reduzierten Ascheanfall. Abfallwirt-
und LAUBAG in Mitarbeiterzeitungen und innerbetrieb-
schaftskonzepte stellen überdies in allen Betrieben sicher,
lichen Informationsschriften über Umweltthemen und
dass unvermeidbare Abfälle getrennt gesammelt und
-maßnahmen. Der Information von Kunden dienen
anschließend vorrangig verwertet oder schadlos beseitigt
Umwelt- und Produktbroschüren sowie Beratungsge-
werden. Bergbauliche Abfälle wie Ziegel, Erde und Steine
spräche beispielsweise im Zusammenhang mit der
sowie die in den Kraftwerken anfallenden Aschen werden
Rücknahme von Braunkohlenasche. Damit die Öffentlich-
zur Wiederverfüllung von ausgekohlten Tagebaubereichen
keit einen Einblick in die Umweltaktivitäten erhält, laden
genutzt. Wertstoffe wie Stahlschrott werden über Fremd-
die Betriebe und das Informationszentrum Schloss
firmen einer Wiederverwertung zugeführt.
Paffendorf zu Führungen und Tagen der offenen Tür ein.
Jährlich besuchen bis zu 100.000 Gäste die
Einrichtungen der rheinischen Braunkohlenindustrie.
59
I M B L I C K P U N K T M E T H A N G E W I NN UN G A U S K O H L E F L Ö Z E N
Methan ist ein wichtiges Treibhausgas, das unter anderem bei der untertägigen Steinkohleförderung und durch
Leckagen bei Förderung und Transport von Erdgas anfällt. Die Klimawirksamkeit von Methan ist 21-mal höher als
die von CO2. Die Verminderung der Methanemissionen im Steinkohlenbergbau durch Absaugen und nachfolgende
Nutzung stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und damit zur
Klimavorsorge dar. Die Rheinbraun-Beteiligungsgesellschaft CONSOL Energy Inc., Wilmington DE, USA, verwertet
seit 1991 in zunehmendem Umfang Grubengas, das in eigenen beziehungsweise in gemeinsam mit Partnern
betriebenen Gruben mit Schwerpunkt in den Zentral-Appalachen gewonnen wird und zuvor in die Atmosphäre
gelangte. Das Grubengas wird systematisch in allen Phasen der Kohlegewinnung aufgefangen und über Gassammelleitungen und Kompressorstationen an amerikanische Erdgasnutzer weitergeleitet. Im Vergleich zu 1990
werden jetzt jährlich rund eine Milliarde Kubikmeter Methan erfasst und verwertet. Dies entspricht der Vermeidung
von rund 40 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.
60
Enge Kooperationen, die auf eine kontinuier-
SOZIALE ASPEKTE
liche Verbesserung des Umweltschutzes abzielen,
Damit Familie und Beruf sich besser vereinbaren lassen,
bestehen mit Gutachtern, Hochschulen, Instituten und
bieten Rheinbraun und LAUBAG die Möglichkeit zur Teil-
Verbänden. Fragestellungen hierbei sind etwa die
zeitarbeit. Bei Rheinbraun bestehen überdies Angebote
Entwicklung Energie sparender Trocknungsverfahren,
zur befristeten Freistellung für die Kinderbetreuung oder
die Rekultivierung der Tagebaue und Bergbaufolgeland-
die Pflege kranker Familienangehöriger. Die Beschäfti-
schaft oder Maßnahmen zur Verminderung der Kippen-
gungsquote für Schwerbehinderte betrug 1999 bei Rhein-
versauerung. Vertreter von Rheinbraun und LAUBAG
braun 6,8 Prozent und bei LAUBAG 4,8 Prozent. Beide
arbeiten außerdem in verschiedenen Gremien der
Unternehmen informieren ihre Mitarbeiter und die
Branche sowie vielen öffentlichen und kommunalen
Öffentlichkeit durch einen Sozialbericht. Der Rheinbraun-
Ausschüssen mit.
Bericht ist als Download im Internet verfügbar
(> www.rheinbraun.de). Die LAUBAG bietet ebenfalls
Informationen zu sozialen Leistungen im Internet an
(> www.laubag.de). Um zukunftsorientierte Bedingungen
in der Region zu schaffen, beteiligt sich Rheinbraun
zusammen mit anderen Unternehmen an der Umgestaltung des Industriegeländes Hürth-Knapsack zu einem
Technologie- und Existenzgründerzentrum.
www.rheinbraun.de
www.laubag.de
FA L L S T U D I E B Ü R G E R B E T E I L I G UN G
Handlungsfeld: Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung
Ziel: Mit einer frühzeitigen und intensiven Bürgerbeteiligung begleitet Rheinbraun die Umsiedlung gewachsener
Dorfgemeinschaften, um soziale Strukturen, Nachbarschaften, Gemeinde- und Vereinsleben zu erhalten. Bürgernahe Kommunikation macht das Umsiedlungsverfahren für alle Beteiligten nachvollziehbar, beeinflussbar und
somit annehmbar.
Auslöser: Dem volkswirtschaftlichen Nutzen des Braunkohlenabbaus mit der Sicherung der Energieversorgung
und der Schaffung beziehungsweise dem Erhalt von Arbeitsplätzen stehen unvermeidbare Belastungen der Umwelt
und der Sozialstrukturen gegenüber. Umsiedlungen im Zusammenhang mit dem Braunkohlenbergbau sind immer
auch mit einem Eingriff in die örtliche gewachsene Lebenswelt verbunden. So müssen im Abbaugebiet des
Tagebaus Garzweiler II im Verlauf von 40 Jahren etwa 7.600 Menschen aus elf größeren Ortschaften sowie
einigen kleineren Ortslagen umgesiedelt werden. Dabei geht es nicht nur um materiellen Besitz, der angemessen
entschädigt werden muss, sondern auch um ideelle Werte wie Nachbarschaft, Heimat und Tradition, die sich nicht
mit Geld bemessen lassen.
Das Projekt: Das auf Basis der bisherigen Praxis 1997 entwickelte Rheinbraun-Kommunikationskonzept
„Gemeinsam die Umsiedlung gestalten” zielt darauf ab, alle Verfahrensschritte der Umsiedlung bürgernah zu
gestalten. Es umfasst die Veränderung von Verfahrensschritten (z.B. zur Standortfindung im Braunkohlenplanverfahren), die Einführung neuer Angebote (z.B. Hausbau, zugeschnitten auf die Bedürfnisse älterer Mitbürger,
Erhalt des Ortsbilds) und Vorschläge zur konkreten Ausgestaltung der Kommunikationsangebote wie die Einrichtung eines Informations- und Beratungszentrums im umzusiedelnden Ort. Dieses Zentrum soll dem vielfältigen
Informationsbedarf aller Beteiligten, der betroffenen Bürger untereinander sowie gegenüber Gemeindeverwaltung,
Planern und Rheinbraun gerecht werden. Durch die räumliche und terminliche Zusammenlegung aller Beratungsangebote lassen sich die Orientierung sowie die Klärung des Sachverhalts erleichtern. Nach diesem Konzept wurden in den vergangenen drei Jahren über fünfzig Veranstaltungen mit den Bürgern der Orte Otzenrath, Spenrath
und Holz durchgeführt. An der Planung für den neuen Standort haben die Umsiedler, nach einem neuartigen
Mitwirkungskonzept durch eigens eingerichtete Bürgerbeiräte vertreten, grundlegend mitgearbeitet.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Durch eine hohe Teilnahme an der gemeinsamen Umsiedlung bleiben die einzelnen
Dorfgemeinschaften weitgehend bestehen. Die Arbeitsplätze in den Betrieben der umzusiedelnden Orte sowie die
Tragfähigkeit der dortigen Infrastruktur können so erhalten werden. Zudem führt die gemeinsame Entwicklung
der Umsiedlungsstandorte zu attraktiven zukunftsfähigen Orten mit einer im Vergleich zur bisherigen Gemeindestruktur verringerten Flächeninanspruchnahme sowie tragbaren Unterhaltsaufwendungen für die Gemeinde.
61
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
Erhöhung der Versickerungs- und Einleitmenge um jährlich
rund 15 Prozent zum Schutz der Feuchtgebiete im
Nordraum des Rheinischen Reviers durch Ausbau der
Versickerungs-, Einleitungs- und Rohrsysteme.
bis 2001
Das Programm wird
fortgeführt, so dass langfristig auch bei höheren
Sümpfungsraten, bedingt
durch Garzweiler II, die
festgelegten Grundwasserspiegel eingehalten
werden.
Erweiterung einer 7.500 Meter langen und 75 Meter tiefen
Dichtwand auf 9.200 Meter entlang der Lausitzer Neiße
zur Vermeidung der Grundwasserabsenkung.
■ Bau einer Pilotanlage zur Grundwasseranreicherung und
Ertüchtigung eines Grabensystems für Infiltrationsmengen
von jährlich 3 Millionen Kubikmeter im Bereich der
Jänschwalder Laßzinswiesen im Lausitzer Revier.
bis 2001
Ausgehend von einer Versickerungskapazität von
jährlich 30 Millionen
Kubikmeter in 1995
konnte bis Ende 1999
eine Kapazität von rund
50 Millionen Kubikmeter
pro Jahr erreicht werden.
Bis Ende 1999 wurden
rund 8.500 Meter fertiggestellt.
Pilotanlage wurde
errichtet. Das Versuchsprogramm läuft bis Ende
2000.
Erhalt schützenswerter Feuchtgebiete
■
■
bis 2000
Schutz des Grundwassers
■
Vermeidung der Kippenwasserversauerung durch Kalkzugabe auf einem Kippenförderweg zur Pufferung des
Säuregehalts von Kippen.
Testphase ist vorlaufend
zu Garzweiler II bereits
angelaufen.
bis 2006
Senkung des Energieverbrauchs
■
Senkung des spezifischen Energieverbrauchs von
Bandanlagen um 2 Prozent bei Rheinbraun.
bis 2001
Drehzahlgeregelte Antriebe
werden in Niederaußem ab
2001 installiert, Vergleichmäßigung der Förderung
im laufenden Betrieb.
Das Programm wird
fortgeführt. Theoretische Überlegungen
hierzu sind weitgehend
abgeschlossen.
Derzeit findet eine Optimierung einzelner Nassabscheider hinsichtlich
Minimierung der Staubemissionen und des
Wasserverbrauchs statt.
Staubförmiger Braunkohlenkoks wird in den
Abgasstrom eingeblasen
und anschließend im
nachgeschalteten Elektrofilter abgeschieden.
62
Reduzierung der Emissionen
■
Errichtung einer stationären Staubabsauganlage und Optimierung bestehender Nassabscheider in der Veredelung.
bis 2001
Staubabsauganlage ist
installiert, Sanierungsprogramm für bestehende
Nassabscheider abgeschlossen.
■
Minderung von Schwermetallen, Dioxinen und Furanen im
Abgasstrom von Prozessen und Müllverbrennungsanlagen
von Kunden durch Entwicklung eines neuen Verfahrens.
bis 2001
Verfahren zur Zeit in
Erprobung, Erfahrungen
liegen bis 2001 abgesichert vor.
Bau eines rund 1.100 Meter langen und 7 Meter hohen
Lärmschutzdamms am Nordostrand des Tagebaus Hambach.
■ Bau eines 520 Meter langen Lärmschutzdamms bei
Viehöven, Tagebau Inden.
■ Entwicklung eines Messgeräts zur Erfassung der Geräuschemissionen an den Bandgeräten.
■ Konstruktionsakustische Optimierung von Antriebsfundamenten.
bis 1999
erreicht
Vorbereitung zum Bau eines Lärmschutzdamms im Bereich
Jackerath. Anlegen einer Ausgleichsfläche für lang andauernden Eingriff durch den Tagebau Garzweiler II.
bis 2001
Reduzierung der Tagebaugeräusche
■
■
Beginn der Baumaßnahme Ende 2000.
Beginn der Betriebsphase.
bis 2001
bis 2001
bis 2001
Theoretische Voruntersuchung abgeschlossen,
Beginn der Pilotphase.
Betriebsplanverfahren
eingeleitet.
Senkung des Abfallaufkommens
■
Thermische Verwertung von Abbruchholz im Kraftwerk
Berrenrath.
ab 1999
erreicht
1999
1999
12/2000
erreicht
erreicht
Verbesserung des Umweltmanagements
Aufbau eines Umweltberichtssystems.
Fertigstellung eines einheitlichen Umwelthandbuchs.
■ Einstellung des Umwelthandbuchs in das Rheinbraun-Intranet.
■
■
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z
Einheit
Geschäftsjahr
Kalenderjahr
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
MWh
MWh
1.000 l
MWh
t
t
t
1.000 m3
4.834.543
1.928.175
2.004.722
97.764
79.596
6.295
999.759
4.806.477
2.126.807
20.200
2.091.944
39.257
133.485
3.850
1.007.280
4.673.817
2.201.156
29.548
1.571.667
14.692
130.090
7.674
980.066
4.587.992
2.125.967
27.970
0
885.840
127.559
0
991.711
4.457.952
2.063.869
26.862
0
1.665.747
141.874
0
1.030.057
t
t
t
t
168.307.623
4.743.033
15.037
5.583.116
167.797.096
4.171.111
12.509
5.637.329
157.513.302
3.711.815
14.146
6.432.005
146.396.547
5.994.883
32.107
9.028.281
137.250.667
9.309.829
52.487
8.491.477
1.785
1.558
INPUT
Energie
Strom
davon Eigenerzeugung
Treibstoffe*
Wärme
Dampf
Klärschlamm
Altkunststoffe
Wasser
Rohstoffe
Rohbraunkohle
Sonstige mineralische Rohstoffe
Kalk (für Kraftwerk)
Kraftwerkabfälle zur Verwertung
Betriebs- und Hilfsstoffe
Öle und Fette***
t
OUTPUT
Produkte
Rohbraunkohle
Veredelungsprodukte
Dampf
Synthesegas
Mineralische Rohstoffe
Kalkdünger
t
t
t
143.905.534
7.241.514
2.903
120.810
4.190.408
19.297
136.644.932
6.504.106
1.342
165.576
3.711.815
19.675
130.990.244
4.875.799
1.029.208
123.361.469
4.843.731
679.853
1.000 m3
t
t
145.523.930
7.072.727
2.628
190.420
4.762.972
19.939
2.696.634
23.110
3.977.813
25.274
Wasserabgabe an Dritte
1.000 m3
Einleitung in Oberflächengewässer 1.000 m3
206.718
722.714
211.111
716.410
201.980
696.058
215.577
717.358
218.273
762.996
4.114.323
490
2.614
3.048
1.452
4.391.036
597
2.702
3.077
1.386
4.403.894
549
2.954
3.277
1.149
4.167.367
386
2.732
3.215
855
4.070.450
455
3.013
3.139
851
1.000 m3
11.745
104.451
18.513
9.863
93.779
16.552
10.460
403.375
107.683
22.393
15.971
314.177
94.449
15.793
6.779
1.000 m2
157.661
160.848
163.413
174.374
178.753
Wasserabgabe
Emissionen**
CO2
CO
SO2
NOx
Staub
t
t
t
t
t
Abfälle
zur eigenen Verwertung***
zur Verwertung
zur Beseitigung
Abwasser
t
t
t
STANDORT
Tagebaubetriebsfläche
* 1995/96 ohne LAUBAG
** Emissionen bezogen auf Kalenderjahr
*** Nachweis ab 1998
Kommentar Die Minderung des Stromverbrauchs liegt im Wesentlichen an der rückläufigen Kohleförderung und am sinkenden Absatz der
Veredelungsprodukte. Bei den Daten bis 1996/97 wurde unter Input sowohl Dampf als auch Wärme angegeben. Da beide Energien dasselbe Medium benutzen, werden sie ab 1998 zusammengefasst und als Dampf in Tonnen angegeben. Der starke Anstieg des Dampfverbrauchs
und der starke Rückgang der Dampfabgabe, der Abfälle zur Verwertung sowie des Abwassers haben ihre Ursache in der Stilllegung von
Grubenkraftwerken bei der LAUBAG zum 1. Juli 1998. Seither wird der Trocknungsdampf vom VEAG-Kraftwerk Schwarze Pumpe bezogen.
Der Mehrverbrauch von Kalk ist auf das Kippenversauerungsprogramm zurückzuführen: Der Einsatz von Kalk verhindert, dass die Böden
versauern. Dass sich der Bezug von mineralischen Rohstoffen erhöht hat, liegt am Zusammenschluss der Hürtherberg Steine und Erden
mit den Rheinischen Baustoffwerken und weiteren Gesellschaften im Herbst 1998. Altkunststoffe werden nicht mehr eingesetzt, da die
HTW-Anlage zur Erzeugung von Synthesegas aus Braunkohle stillgelegt wurde.
Stromverbrauch
4.900.000 MWh
4.700.000 MWh
4.500.000 MWh
4.300.000 MWh
4.834.543
4.806.477
4.673.817
4.587.992
4.457.952
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
63
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE
Dem Umweltschutz verpflichtet.
Die RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und Chemie ist ein integriertes Mineralöl-
64
unternehmen mit internationalen Chemieaktivitäten. Es umfasst zahlreiche Tochter- und
Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland.
Die zur RWE-DEA Gruppe gehörenden konsoli-
betrieb und ein Laboratorium für Erdölgewinnung in
dierten Gesellschaften im Inland beschäftigen rund 7.000
Wietze sowie drei Erdgasspeicher in Bayern. In den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand: 31.12.1999).
beiden DEA Raffinerien Heide und Wesseling wird Rohöl
Zu den Tätigkeiten der Gruppe gehören die Förderung
zu Mineralölprodukten und petrochemischen Grund-
von Erdgas und Erdöl im In- und Ausland, die Mineralöl-
stoffen verarbeitet, im Mineralölwerk Grasbrook in Ham-
verarbeitung, der Verkauf von Mineralöl- und Petro-
burg werden Grundöle für hochwertige Schmierstoffe
chemieprodukten sowie die Herstellung und der Vertrieb
hergestellt. An mehreren zentralen Standorten unterhält
von Chemieprodukten.
das Unternehmen Tankläger. Die Mineralölprodukte werden flächendeckend unter anderem über rund 860 eigene
In Deutschland betreibt RWE-DEA unter ande-
Tankstellen, rund 775 Partnertankstellen sowie über
rem die Bohr- und Förderbetriebe Mittelplate und
DEA Verkaufsgesellschaften vertrieben. In den CONDEA
Schwedeneck-See im Offshore-Bereich, Erdöl- und
Werken Brunsbüttel, Herne, Marl, Meerbeck und Witten
Erdgasförderbetriebe in Holstein und Hohne, einen Bohr-
entstehen verschiedene Vor- und Zwischenprodukte,
65
überwiegend für die chemische Industrie. Der Vertrieb
Wesentliche umweltrelevante Tätigkeiten der RWE-
der Chemieprodukte erfolgt weltweit unter dem Namen
DEA Gruppe sind die Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung
CONDEA.
und Lagerung sowie der Transport und Vertrieb wassergefährdender und brennbarer Stoffe. Die meisten Anlagen
Das Produktspektrum von RWE-DEA umfasst:
■
■
■
unterliegen daher den Regelungen bzw. der Genehmigungs-
Rohöl, Erdgas, Kraftstoffe, Heizöle, Schmierstoffe,
bedürftigkeit nach den Umweltschutzgesetzen. Zu den
Spezialitäten,
Umweltaspekten zählen die Emissionen von gasförmigen
Olefine, Aromaten, Methanol und sonstige Petro-
Stoffen wie Schwefeldioxid (SO2) und Stickstoffoxide
chemikalien,
(NOx) sowie von Kohlenwasserstoffen, das Einleiten von
Waschrohstoffe, Tenside, Fettalkohole,
Abwasser und das Entstehen von Abfall sowie der Ver-
hochreine Tonerden, Performance-Chemikalien,
brauch nichtregenerierbarer Ressourcen. Die Minimierung
Lösemittel/Feinchemikalien.
von Emissionen, Abfällen und Ressourcenverbrauch stellt
eine ständige Herausforderung für das Unternehmen dar.
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE
beizumessen. Zu weiteren Selbstverpflichtungen, denen
sich RWE-DEA angeschlossen hat, gehören die freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen chemischen
Industrie zur Erfassung und Bewertung von Stoffen,
insbesondere von Zwischenprodukten, für die Verbesserung der Aussagefähigkeit sowie die Initiative des
Weltchemieverbands ICCA zur arbeitsteiligen Überprüfung für großvolumige Stoffe.
Informationen zum Thema Klimaschutz und
Mineralöl enthält die Broschüre „Klimaschutz” des
Mineralölwirtschaftsverbands. Sie ist im Internet
66
Im Rahmen der Wahrnehmung unternehmerischer
verfügbar (> www.mwv.de).
Verantwortung für den Umweltschutz beteiligt sich
RWE-DEA an der Selbstverpflichtung der deutschen
Umweltmanagement
Wirtschaft zur Verringerung der CO2-Emissionen. Die
Die Umweltleitlinien der RWE-DEA Gruppe „Verpflich-
deutsche chemische Industrie hat in diesem Zusam-
tung zum Umweltschutz” sind fester Bestandteil der
menhang eine Selbstverpflichtungserklärung auf dem
Unternehmenspolitik und haben das Ziel, den betrieb-
Energiesektor abgegeben, die deutsche Mineralölwirt-
lichen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Sie
schaft eine Klimaschutzerklärung für den Wärmemarkt.
stehen im ganzheitlichen Ansatz mit der „Verpflichtung
Die CONDEA Werke haben sich im Rahmen der weltwei-
zur Qualität” und den „Grundsätzen und Leitlinien zur
ten Responsible Care Initiative der chemischen Industrie
Arbeitssicherheit”. Die Öffentlichkeit kann sich durch
verpflichtet, dem Schutz der Umwelt und der mensch-
Broschüren, per Anfragen oder über das Internet
lichen Gesundheit bei allen Aktivitäten höchste Priorität
(> www.rwe-dea.de) informieren.
Mitarbeiter in der RWE-DEA Gruppe im Inland (Stand: 31.12.1999)
5
1
4
2
3
www.mwv.de
www.rwe-dea.de
1
Chemie
2
Dienstleistungsbereiche
9%
3
Aufschluss und Gewinnung
7%
4
DEA AG
40 %
5
DEA Verkaufsgesellschaften
13 %
31 %
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E - D E A A G
Vorstand
Umweltschutzverantwortliches
Vorstandsmitglied mit Koordinationsfunktion (UK)
UV
UV
UV
Stab Umweltschutz
Bereichsleitungen
Bereichsstab Umweltschutz
Betriebsleitungen
Betriebsbeauftragte*
Delegation
UV = Umweltschutzverantwortliches Vorstandsmitglied
Koordination, Beratung, Information
* = nach Umweltschutzgesetzen
Unterstützung gemäß Umweltrecht bzw. betrieblichen Regelungen
Die Verantwortung für den Umweltschutz liegt
des Umweltschutzes in das integrierte Management-
bei den Vorstandsmitgliedern der operativen Bereiche,
system. Die CONDEA Werke Brunsbüttel, Herne, Marl,
ein Mitglied ist als Koordinator benannt. Die verantwort-
Meerbeck und Witten sowie das DEA Werk Wesseling
lichen Vorstände haben die einzelnen Aufgaben auf die
wurden bereits im Zeitraum von Dezember 1999 bis
Leitungen der Fach- und operativen Bereiche delegiert.
März 2000 gemäß DIN EN ISO 14001 zertifiziert.
Die Stabsstelle Umweltschutz, die unmittelbar dem Vor-
DEA strebt ein unternehmensweites Zertifikat für das
stand berichtet, behandelt und koordiniert die wesentlichen
Jahr 2001 an.
Fragen des Umweltschutzes. Sie berät die Verantwortlichen der operativen Bereiche mit ihren Umweltschutz-
Umweltschutz ist bei RWE-DEA fester
Organisationseinheiten sowie die Beauftragten nach
Bestandteil der Aus- und Weiterbildung. Das bestehende
den Umweltschutzgesetzen in den Betriebsstätten. Die
Fortbildungsprogramm wurde mit der Einführung des
Umweltschutz-Organisationseinheiten in den operativen
Umweltmanagementsystems erweitert. Neben den regel-
Bereichen und deren Beauftragte beraten und unter-
mäßigen Besprechungen in den Betriebsstätten, bei denen
stützen ihrerseits die Verantwortlichen bei den spezifischen
der betriebliche Umweltschutz behandelt wird, finden
Umweltschutzfragen.
jährliche Umwelttagungen der im Umweltschutz tätigen
Mitarbeiter statt. Sie dienen dem intensiven Austausch
Auf der Grundlage des zertifizierten Qualitäts-
von Erfahrungen aus allen Bereichen der RWE-DEA. Die
managementsystems wird die bestehende Organisation
im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens erfassten
des Umweltschutzes als weiterer Baustein für das inte-
Maßnahmen und Einsparpotenziale dienen ebenfalls dem
grierte Managementsystem zur Zertifizierung nach
Umweltschutz. Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung
DIN EN ISO 14001 dokumentiert. Arbeitsabläufe sind
solcher Vorschläge sind das Einsparen von Heizdampf in
durch Verfahrens- und Arbeitsanweisungen festgelegt,
der Xylol-Anlage in Wesseling, die Selbstreinigung von
die unter anderem auf Betriebshandbücher, Betriebs-
Reaktoren durch Einsatz von Monomeren aus laufender
anweisungen und Werkvorschriften zurückgreifen. Ein
Produktion sowie bessere Produktausbeuten durch
übergeordneter Arbeitskreis koordiniert die Eingliederung
Änderung der Kolonnenfahrweisen.
67
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE
anerkannten SCC-Regelwerk (Sicherheits Certifikat
Contraktoren) zertifiziert sein.
Die umweltverträgliche Verteilung der Produkte
beginnt bereits an den Umschlagstellen, zum Beispiel in
Tanklägern und bei Tankstellen. Dort gewährleisten
Schutzeinrichtungen, dass wassergefährdende Stoffe
beim Verschütten nicht in den Boden und in das Grundwasser gelangen können. Die Tankstellen verfügen über
Gasrückführsysteme, die verhindern, dass Benzindämpfe
beim Betanken von Kraftfahrzeugen in die Luft gelangen.
Zur Vermeidung von Abwasserbelastungen wurden eben68
RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT
falls Maßnahmen ergriffen: Bevor das Abwasser von der
Um die Risiken aus unternehmerischer Tätigkeit für Mensch
Tankstelle in die Kanalisation gelangt, wird es in einem
und Umwelt zu minimieren, werden die technischen Ein-
zweistufigen Verfahren zunächst vom Schmutz und
richtungen regelmäßig überwacht, in Stand gehalten und
anschließend von Öl- und Benzinrückständen getrennt.
dem technischen Fortschritt angepasst. Sämtliche Stoffe,
Um das Abwasser möglichst wenig zu belasten, kommen
mit denen in den Betriebsstätten umgegangen wird, sind
ausschließlich umweltverträgliche Reinigungsmittel zum
entsprechend ihrem Gefährdungspotenzial registriert und
Einsatz. Für den sparsamen Umgang mit Trinkwasser
gekennzeichnet. RWE-DEA verfügt über eine umfassende
verfügen viele der Tankstellen über Aufbereitungsanlagen
Notfallorganisation mit detaillierten Alarm- und Gefahren-
für das Waschwasser an den Autowaschanlagen. Zu den
abwehrplänen in allen Betriebsstätten, um bei einem
Vorsorgemaßnahmen gehört auch die sichere Lagerung
Schadensfall schnell reagieren zu können. Die ständige Be-
von Rohstoffen und Produkten.
achtung und Verbesserung der Arbeitssicherheit sowie die
Verhütung von Unfällen sind in den Grundsätzen und Leit-
Transporte werden per Pipeline, auf Binnen-
linien zur Arbeitssicherheit dokumentiert, die durch spe-
wasserstraßen, per Schiene und Straße umweltverträglich
zielle Programme umgesetzt werden. Die Anzahl der melde-
abgewickelt. Die Kapazitätsanrechte der Produktenpipe-
pflichtigen Unfälle lag 1999 bei 51. Dies entspricht einer
lines, die aufgrund ihrer hohen statistischen Sicherheit
1.000-Mann-Quote beziehungsweise Unfallquote von 7,3.
und geringer Emissionen das umweltverträglichste Transportmittel sind, werden ausgeschöpft. Die Tankläger wer-
EINKAUF UND LOGISTIK
den per Bahn und Schiff beliefert. Für die Kesselwagen
Zur Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte verfü-
der Bahn wurden eigene Sicherheitsprüfungen eingeführt.
gen die Mitarbeiter des Einkaufs und der Logistik über
Die Belieferung der Tankstellen ab Tanklager erfolgt per
Einkaufsrichtlinien und Verfahrensanweisungen, die
Straße mit Tankkraftwagen. Durch leichtere Bauweise
entsprechende Vorgaben enthalten. Alle technischen
konnten deren Befüllvolumina um sechs Prozent gestei-
Dienstleister, die mit Arbeiten in den deutschen Werken
gert und damit die transportbedingten Emissionen redu-
der RWE-DEA beauftragt werden, müssen nach dem
ziert werden. In der Binnenschifffahrt werden eigene
I M B L I C K P U N K T: Ö L F Ö R D E R UN G V O N L A N D A U S
Tertiär
Bohr- und
Förderbetrieb
2.200 m
Oberkreide
Salzkissen
Öl führender
Sand
Tonstein
Schemazeichnung Horizontalbohrtechnik
Das Ölfeld Mittelplate vor Friedrichskoog im schleswig-holsteinischen Wattenmeer enthält noch gewinnbare Reserven
von rund 26 Millionen Tonnen, etwa die Hälfte der deutschen Ölvorräte. Die Erfahrungen mit der 1985 errichteten
Bohr- und Förderinsel Mittelplate haben gezeigt, dass eine Ölförderung auch in diesem sensiblen Gebiet über lange
Zeiträume störungsfrei möglich ist. Mit einer Jahreskapazität von rund 800.000 Tonnen ist wegen der tidenbedingt
eingeschränkten Transportmöglichkeiten die Produktion jedoch begrenzt. Um die Ölförderung aus dem Feld zu
optimieren und zeitlich zu verkürzen, hat das Konsortium RWE-DEA/Wintershall zur Erschließung der Erdöllagerstätte Mittelplate von Land aus ein in Deutschland bisher einmaliges Bohrkonzept angewandt und fortentwickelt: die Extended-Reach-Bohrtechnologie. Mit weit abgelenkten, über längere Strecken hinweg horizontalen
Bohrungen über eine Länge von mehr als 8.000 Metern wird nun der östliche Teil der Lagerstätte auch von
Friedrichskoog aus erreicht. Die erste Produktionsbohrung, die „Dieksand 2” mit ihrem umweltverträglichen Bohrbetrieb, zu dem unter anderem Schall- und Gewässerschutzmaßnahmen sowie ein lückenloses Entsorgungssystem
zählen, konnte im Mai 1998 erfolgreich beendet werden. Bis Mitte 2000 werden die weiteren Voraussetzungen für die
Ölförderung von Land aus mit einer geplanten Produktionskapazität von einer Million Jahrestonnen geschaffen. Dazu
gehören drei weitere Extended-Reach-Bohrungen, der Bau einer Landstation mit ausgefeiltem Sicherheitspaket für
eine umweltverträgliche Ölaufbereitung und die Verlegung von Rohrleitungen zum Transport des Öls an die Abnehmer.
Sicherheitsprüfungen durchgeführt und die Vertrags-
durch Beiträge zum „International Oil Pollution
reeder dazu angehalten, eine präventive Instandhaltung
Compensation Fond” abgesichert, der Schäden abdeckt,
und Personalschulung zu betreiben. In der Küstenschiff-
die die Haftungsgrenze der Reeder übersteigen.
fahrt wurde der Anteil gecharterter Schiffe mit Doppel-
Internationale Richtlinien für die Konstruktion neuer
hülle erhöht. Für die Seeschifffahrt existieren unter
Schiffe legen zudem den Einsatz doppelwandiger Tanks
anderem eine „Chartering Policy” und ein Ölalarmplan.
sowie separater Ballasttanks fest, wie sie bereits seit
Alle Rohöl importierenden Unternehmen in Deutschland
Produktionsbeginn der Förderinsel Mittelplate 1987 zur
sind bei Umweltschäden durch Rohöltransporte über See
Anlandung des Erdöls eingesetzt werden.
69
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE
Durch effiziente Energienutzung und konsequente
Anwendung der Kraft-Wärme-Kopplung wird der Einsatz
von Energieträgern möglichst gering gehalten. Außerdem
werden Restgase, unter anderem aus Abgassammelsystemen, in den Werken nicht mehr abgefackelt, sondern
als Brennstoff eingesetzt. Im Kraftwerk des CONDEA
Werks Meerbeck wird Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung
erzeugt, wobei auch der Dampf einer Chemieanlage
genutzt wird, die eine Beteiligungsgesellschaft auf dem
Werksgelände betreibt. Im CONDEA Werk Brunsbüttel
werden die heißen Abgase der Feuerungsanlage direkt
zur Trocknung von Tonerden eingesetzt, wodurch sich der
70
PRODUKTION
Energieeinsatz erheblich reduziert. Die DEA Raffinerie
Die Belastungen für die Umwelt werden durch den Ein-
Heide nimmt im Rahmen ihrer Umstrukturierung eine
satz innovativer Techniken so gering wie möglich gehal-
neue Hydrocrackanlage in Betrieb. Mit der überschüssigen
ten. Viele Einrichtungen der Förderinsel Mittelplate, die
Abwärme, die in der Anlage entsteht, werden Schulen,
jährlich rund 800.000 Tonnen Erdöl aus Deutschlands
Schwimmbad und Freizeitanlage der Gemeinde Hem-
größtem Ölfeld fördert, sind speziell für die Bedingungen
mingstedt beheizt. Durch den Einbau einer Gasturbine
des Wattenmeers entwickelt worden. Modernste Technik,
ließ sich zusätzlich der Wirkungsgrad des Kraftwerks in
mehrfache Sicherungen in allen Betriebsbereichen und
der DEA Raffinierie Heide verbessern.
der Einsatz erfahrener verantwortungsbewusster Fachkräfte bilden ein optimales Sicherheitspaket und gewährleisten zuverlässigen Umweltschutz bei der Ölförderung.
Weitere innovative Technologien sind die geschlossenen und damit emissionsfreien Reinigungsverfahren für
Gastrocknungsanlagen sowie die Dämpferückgewinnungs-
Prozess- und Kühlwasserströme werden in den
anlagen in den Raffinerien und Tanklägern, die gleich-
Betriebsstätten zunehmend im Kreislauf geführt. Zuletzt
zeitig zur Reduktion der Kohlenwasserstoffemissionen
wurden beispielsweise Kühlwasserkreisläufe in den Kühl-
beitragen.
türmen des DEA Werks Wesseling geschlossen. Dadurch
und durch Verbesserung der Produktionsverfahren ließ
In den Betriebsstätten werden Abfallwirtschafts-
sich trotz gestiegener Produktion in den Betriebsstätten
konzepte erstellt, die Maßnahmen zur Reduzierung des
die Abwassermenge in den vergangenen Jahren senken.
Abfallaufkommens enthalten. Bei den anfallenden
Mehrstufige Abwasserreinigungsanlagen, die mechanisch,
Abfällen handelt es sich im Wesentlichen um Schlämme
chemisch und biologisch reinigen, stellen in allen
aus der Abwasserreinigung, verbrauchte Katalysatoren,
Betriebsstätten sicher, dass sämtliche anfallenden Abwäs-
produktionsspezifische Abfälle, verunreinigte Betriebs-
ser gereinigt werden, bevor sie die Werke verlassen. Hoch-
mittel, verschmutztes Isoliermaterial und verunreinigten
verschmutzte Prozesswässer werden darüber hinaus vor
Boden. Hierbei hat die Verwertung Vorrang vor der
Abgabe an die Abwasserreinigungsanlagen vorbehandelt.
Beseitigung.
I M B L I C K P U N K T: E UR O P Ä I S C H E S A U T O - Ö L - PR O G R A M M
Am 1. Januar 2000 erschien eine neue Kraftstoffgeneration auf dem deutschen Markt: Die neuen Kraftstoffe, die
im Zuge der Umsetzung der ersten Stufe des europäischen Auto-Öl-Programms europaweit ab dem Jahr 2000
verbindlich eingeführt werden, tragen zur Verminderung der Schadstoffemissionen im Straßenverkehr bei. So
besitzen die neuen Dieselkraftstoffe neben anderen verbesserten Kraftstoffspezifikationen mit einem Wert von
350 parts per million (ppm) geringere Schwefelgehalte gegenüber bisher 500 ppm (0,05 Gewichtsprozent). Die
neuen Benzinsorten Normalbenzin und Euro Super werden danach mit einem geringeren Schwefelgehalt von
maximal 150 ppm gegenüber dem bis Ende 1999 geltenden Wert von 500 ppm sowie niedrigerem Aromaten- und
Benzolgehalt ausgeliefert. Der Benzolgehalt beträgt nur maximal ein Volumenprozent gegenüber dem vorher geltenden Wert von fünf Volumenprozent.
Obwohl in Europa erst ab 2005 verbindlich vorgeschrieben, bietet DEA bereits seit Januar 2000 die Kraftstoffsorte Super Plus mit einem extrem niedrigen Schwefelgehalt von maximal 50 ppm an. Damit wurde der Schwefelgehalt für die Kraftstoffsorte Super Plus in einem Schritt um 90 Prozent verringert. Für Kraftfahrzeuge mit
modernsten Katalysatorensystemen steht somit ein extrem schwefelarmer Kraftstoff bereit. Um künftig bei allen
Kraftstoffqualitäten einen Schwefelgrenzwert von 50 ppm einhalten zu können, hat die deutsche Mineralölindustrie darüber hinaus ein Investitionsprogramm aufgelegt, das sie voraussichtlich bis Ende 2001 abschließen
wird. Sie ist dann in der Lage, alle Kraftstoffsorten in Deutschland flächendeckend mit dem Schwefelgrenzwert
von 50 ppm auszuliefern.
71
Um den in den Kraftstoffen enthaltenen Schwefel zu entfernen, ist der Einsatz großer Energiemengen in den
Raffinerien erforderlich, der wiederum zu zusätzlichen CO2-Emissionen führt. Damit wird deutlich, dass bei allen
Maßnahmen zur Emissionsreduzierung komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen mit der Umwelt
beachtet werden müssen, um Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Dem Grundsatz der Abfallvermeidung folgt RWE-
Schwefelgehalt von 50 ppm aus (> „Europäisches Auto-
DEA auch bei der Optimierung der Produktionsverfahren
Öl-Programm”, s.o.). Mit dem DEA Heizöl A Plus wurde
und der Verpackung ihrer Produkte. So hat DEA als
ein neues Heizöladditiv entwickelt und auf dem Markt
erstes Mineralölunternehmen Anfang der neunziger Jahre
eingeführt, das vor allem den Brennstoffverbrauch redu-
mit der so genannten Öltheke die Mehrwegflasche für
ziert und die Lagerstabilität erhöht.
Motorenöle eingeführt.
Ein weiterer Aspekt umweltschonender Produkte
PRODUKTE
ist ihre Langlebigkeit. Das gilt insbesondere für Motoren-
Nicht nur die Produktionsverfahren, sondern auch die
öle, bei deren Entwicklung DEA gemeinsam mit Fuchs
Produkte selbst sollen die Umwelt möglichst wenig be-
DEA eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Kilometern
lasten. DEA hat 1996 deshalb die Herstellung und den
für Nutzfahrzeugmotoren anstrebt. Die biologische
Verkauf von verbleitem Ottokraftstoff eingestellt. Bereits
Abbaubarkeit wiederum ist insbesondere für Hydrauliköle
1995 wurde der Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff von
wichtig, da sie vor allem in der Bauwirtschaft zum
0,2 auf maximal 0,05 Gewichtsprozent abgesenkt, wo-
Einsatz kommen. Zur Herstellung bespielsweise von
durch sich die Schwefeldioxid- und Partikelemissionen
Hydraulikölen für mobile Systeme werden synthetische
aus Dieselfahrzeugen verringerten. Seit Januar 2000
Ester genutzt, die aus leicht abbaubaren Alkoholen und
liefert DEA den Kraftstoff Super Plus mit einem
Fettsäuren bestehen. Seit längerem bietet DEA
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE
KOMMUNIKATION
Die Mitarbeiter der RWE-DEA Gruppe erhalten regelmäßig Umweltinformationen durch Rundschreiben, die
Mitarbeiterzeitschrift „Panorama”, die chemieinterne
„CONDEA-Info” und andere Publikationen. DEA informiert ihre Vertriebspartner durch die Zeitschrift „DEA
Partner Magazin” und die Tankstellenpächter über die
Zeitschrift „Zündschlüssel”. Die Kunden werden durch
Sicherheitsdatenblätter, Produktinformationen und Broschüren laufend über die Umweltaspekte der Produkte
unterrichtet. Für die Öffentlichkeit stehen ebenfalls
verschiedene Informationsquellen zur Verfügung, darunter
72
Schmierstoffe an, in denen Komponenten enthalten sind,
Umweltbroschüren, Standortprospekte, Informationen
die aus Rapsöl hergestellt werden. Die Herstellung von
über Sicherheitsmaßnahmen und Umwelttelefone. Die
Fettalkoholen und ihren Derivaten, die bei der Produktion
Standorte Herne, Marl und Witten haben außerdem Um-
von Körperpflegemitteln, Kosmetika und Pharmazeutika,
welterklärungen nach EG-Öko-Audit-Verordnung vor-
Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Duftstoffen ver-
gelegt. Bei aktuellen Umweltfragen arbeitet RWE-DEA
wendet werden, erfolgt aus petrochemischen und
seit vielen Jahren intensiv mit Branchen- und Fach-
nachwachsenden Rohstoffen. Die nach beiden Verfahren
verbänden zusammen. Außerdem organisiert RWE-DEA
hergestellten Fettalkohole sind vollständig biologisch
Tage der offenen Tür und Führungen in den Produktions-
abbaubar und toxikologisch unbedenklich. Als Spezialist
stätten.
für hochreine Tonerden leistet CONDEA auch mit dieser
Produktgruppe einen wichtigen Beitrag zum Umwelt-
SOZIALE ASPEKTE
schutz: Tonerden mit definierten physikalischen
DEA bietet seinen Mitarbeitern flexible Arbeitszeit-
Eigenschaften werden für leistungsfähige und langlebige
modelle und die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit. Das
Katalysatoren bei der Erdölverarbeitung, Autoabgas-
Unternehmen stellt regelmäßig Mittel für ökologische,
reinigung und bei chemischen Prozessen eingesetzt.
soziale und kulturelle Zwecke über Spenden und
Sponsoring zur Verfügung. Bereits seit 1991 läuft
Um eine Grundlage für die Untersuchung von
beispielsweise das Projekt „DEA Mediathek” der
Umweltauswirkungen im gesamten Produktlebensweg zur
deutschen Verkehrswacht e.V. und der DEA Mineraloel
Verfügung zu stellen, wird derzeit eine branchenweite
AG, das die Sicherheit im Straßenverkehr durch
Sachbilanz Mineralöl durchgeführt. Auch für die mengen-
wirksame Maßnahmen zur Verkehrsaufklärung und
mäßig bedeutendsten Tenside und Fettalkohole wurden
-erziehung erhöhen soll.
unter Mitwirkung von CONDEA von internationalen
Experten Ökobilanzen erstellt.
PRODUKTLEBENSZYKLUS SUPER BLEIFREI
Rohstoffbereitstellung
Nutzung
Transport
Vertrieb
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Produktion
mittel
Rohstoffbereitstellung Durch Rohölgewinnung wer-
den nicht erneuerbare Ressourcen genutzt. Emissionen
gering
keine
nicht zutreffend
reinigungsanlagen begrenzen die Emissionen. Abfälle
werden umweltverträglich entsorgt.
in die Luft werden durch den Einsatz technisch anspruchsvoller, zuverlässiger und umweltverträglicher
Ölförderung möglichst gering gehalten.
Vertrieb Bei der Verteilung der Kraftstoffe durch
Kessel-, Tankkraftwagen und Schiff können Kohlenwasserstoffemissionen in die Umwelt gelangen.
Transport Beim Transport des Rohöls werden
Durch den Einsatz von Dämpferückgewinnungsanlagen
Emissionen in die Luft freigesetzt. Bei Unfällen
und Gaspendelsystemen in Raffinerien und Tanklägern
besteht das Risiko austretenden Rohöls. Durch die
sowie von Gasrückführsystemen an Tankstellen wer-
Nutzung von Pipelines und von Tankern mit hohen
den diese Emissionen minimiert. Flüssigkeitsundurch-
Sicherheitsstandards werden diese Umweltaspekte
lässige Fahrbahnen und Auffangräume in Raffinerien,
weitgehend minimiert.
Tanklägern sowie an Tankstellen schützen den Boden
und die Gewässer vor Verunreinigungen.
Produktion Bei der Rohölverarbeitung und der
Herstellung von Kraftstoffen in den Raffinerien ist
Nutzung Das Produkt wird bei der Nutzung voll-
der Einsatz großer Energiemengen erforderlich, Luft-
ständig verbrannt. Dabei werden unter anderem NOx,
schadstoffe werden emittiert, Abwasser und Abfälle
CO2 und Kohlenwasserstoffe emittiert. Effiziente
fallen an. Durch effiziente Energienutzung wie die
Verbrennungsmotoren und Katalysatoren minimieren
Anwendung von Kraft-Wärme-Kopplung wird der
die Emissionen von NOx und Kohlenwasserstoffen.
Energieverbrauch gesenkt. Mehrstufige Abwasser-
73
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
2000
läuft noch
CONDEA Werke Brunsbüttel, Herne, Marl, Meerbeck und Witten sowie die
DEA Raffinerie Wesseling
sind gemäß DIN EN ISO
14001 zertifiziert.
12/1999
erreicht
Mindestens 300 Tonnen
jährlich.
12/1999
erreicht
Rund 30 Prozent durch
zusätzliche Maßnahmen.
12/1998
erreicht
12/1999
erreicht
Umstellung in den
Raffinerien ist erfolgt.
12/1999
erreicht
20 Prozent durch bessere
Kontrolle der Pumpenüberwachung.
1/1999
erreicht
2000
erreicht
Umweltmanagement
Aufbau eines integrierten Managementsystems für alle
Standorte der RWE-DEA, das sowohl das schon zertifizierte Qualitätsmanagementsystem als auch das zurzeit in Vorbereitung befindliche Umweltmanagementsystem umfasst;
in den chemischen Werken Brunsbüttel und Meerbeck soll
zum Jahr 2000 eine Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach DIN EN ISO 14001 erfolgen.
■ Weitere Umsetzung der Responsible Care Richtlinien
(CONDEA Werk Meerbeck).
■ Fortsetzen der Arbeit am Aufbau eines Umweltmanagementsystems und dessen Einbeziehung in ein integriertes
Managementsystem (DEA Raffinerie Heide).
■
6/2001
12/2001
Verringerung von Emissionen
Reduzierung der SO2-Emissionen um 100 Tonnen jährlich
durch Verarbeitung schwefelärmerer Produkte und Stilllegung der SO2-Extraktionsanlage (Mineralölwerk Grasbrook).
■ Verringerung der Chlorkohlenwasserstoffemissionen um
rund 10 Prozent durch Kapazitätsanpassung in der
Produktion (Mineralölwerk Grasbrook).
■ Reduzierung der Kohlenwasserstoffemissionen durch
Errichtung von Gasrückführungssystemen beim Betanken
von Fahrzeugen mit Ottokraftstoffen (Tankstellen).
■ Beginn mit der Herstellung von Ottokraftstoffen mit maximal 1 Prozent Benzol.
■ Reduzierung der diffusen Ammoniakemissionen um 5 Prozent durch verbesserte Maschineneinbindung
(Mineralölwerk Grasbrook).
■ Reduzierung der Ausfallzeiten der Dämpferückgewinnungsanlagen durch Verlagerung der Wartungsarbeiten in die
verladefreie Zeit (Tankläger).
■ Verminderung des spezifischen Dieselverbrauchs sowie der
Emissionen (Aufschluss und Gewinnung).
■
74
12/2001
12/2001
12/2002
Reduzierung des Energieverbrauchs
Reduzierung des Energieverbrauchs um 5 Prozent durch
Optimierung der Pumpenlaufzeiten bei der Kühlwasserförderung (Mineralölwerk Grasbrook).
■ Verbesserung des Wirkungsgrads des Kraftwerks in der
DEA Raffinerie Heide um 10 Prozent durch Einbau einer
Gasturbine.
■ Nutzung der Reaktionswärme der MSA-Anlage zur Dampfund Stromerzeugung im CONDEA Werk Meerbeck.
■ Verminderung des Energieverbrauchs um 2 Prozent gegenüber 1999 durch Überprüfung und Optimierung des
Energiebedarfs (CONDEA Werk Witten).
■ Reduzierung des spezifischen Verbrauchs von schwerem
Heizöl in den Öfen der Extraktionsanlage II um 5 Prozent
durch Optimierung der Ofensteuerung (Mineralölwerk
Grasbrook).
■
12/2002
12/2001
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
Senkung des Wasserverbrauchs um jährlich 150.000 Kubikmeter durch Kondensatkreislauf (DEA Raffinerie Heide).
■ Senkung des Wasserverbrauchs um 50 Prozent durch das
Schließen von Kreisläufen (CONDEA Werk Meerbeck).
12/1999
läuft noch
2000
läuft noch
Reduktion der Grundwasserförderung um 10 Millionen Kubikmeter jährlich durch Kreislauffahrweise (DEA Raffinerie
Wesseling).
12/1999
teilweise erreicht
Umsetzung im Geschäftsjahr 1999/2000.
Weitere verfahrenstechnische Untersuchungen
notwendig, Ziel wurde in
das Geschäftsjahr
1999/2000 übernommen.
Projekt läuft auch noch
im Jahr 2000, Kühlwasserkreislauf eines
weiteren Kühlturms wird
geschlossen.
Reduktion des Wasserverbrauchs
■
■
Einsparung des Trinkwasserbedarfs um 1,7 Prozent
(CONDEA Werk Marl).
■ Reduzierung der Frischwassermenge in der Fettveresterung
um 20 Prozent gegenüber 1999 durch Überprüfung und
Optimierung des Frischwassereinsatzes (CONDEA Werk
Witten).
■ Reduzierung des Stadtwasserverbrauchs im Kesselhaus um
5 Prozent durch Verbesserung der Kondensatrückführung
(Mineralölwerk Grasbook).
■
12/2002
12/2001
12/2001
Reduzierung der Abwassermenge
Reduktion der Abwassermenge durch Abwasserrecycling um
20 Prozent (CONDEA Werk Brunsbüttel).
■ Wiederverwendung von 20 Kubikmeter Abwasser je Stunde
(DEA Werk Wesseling).
■ Reduzierung der Abwassermenge und der Phosphatfracht
im Abwasser um 25 Prozent gegenüber 1999 und Reduzierung des Frischwasserbedarfs um 15 Prozent gegenüber
1999 (CONDEA Werk Herne).
■ Verringerung der Abwassermenge um 17 Prozent (CONDEA
Werk Marl).
■ Senkung des Abwasseranfalls aus der biologischen Stufe
auf einen Durchschnittsanfall von max. 200 Kubikmeter pro
Stunde (DEA Raffinerie Wesseling).
■
bis 2000
läuft noch
6/1999
erreicht
12/2001
12/2002
12/2000
Reduzierung des Lärms
■
CONDEA Werk Brunsbüttel erweitert die Schallschutzmaßnahmen.
bis 2000
Reduktion des Abfalls
Mehrfachverwendung von Ölgebinden an Tankstellen.
Senkung des Schlammanfalls in der Abwasserreinigungsanlage um 25 Prozent (DEA Raffinerie Heide).
■ Senkung des Abfallaufkommens durch thermische Behandlung von Bohrklein und Wiederverwendung des Basisöls
(Aufschluss und Gewinnung).
■
■
fortlaufend
12/2004
12/2003
Verbesserung des Risikomanagements
Umsetzung von Maßnahmen aus der HAZOP-Studie – Hazard
and Operability Study Program (CONDEA Werk Brunsbüttel).
■ Maßnahmen an Tanks und Auffangräumen zur Verbesserung
des Umweltschutzes (Mineralölwerk Grasbrook).
■ Verlegung neuer Abwasserleitungen für das ölhaltige und
häusliche Abwassersystem (Mineralölwerk Grasbrook).
■
6/2001
12/2010
5/2008
erreicht
Umsetzung im Geschäftsjahr 1999/2000.
75
FA L L S T U D I E PR O G R A M M Z U M E R FA H R UN G S A U STA U S C H B E I C O N D E A
Handlungsfeld: Know-how-Transfer zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung weltweit
Ziel: Synergieeffekte sollen durch Technologieaustausch genutzt werden, indem bewährte Produktions- und
Verfahrenstechniken ermittelt und konzernübergreifend implementiert werden. Einheitliche Standards bei der
Bearbeitung bestimmter Projekte sollen zur Stärkung der einzelnen Gesellschaften und damit auch zur Erhöhung
der Konkurrenzfähigkeit der ganzen Organisation beitragen. Außerdem wird eine stetige Verbesserung der Herstellungsverfahren angestrebt.
Auslöser: Durch die in kurzer Zeit weitgehend mittels Akquisition gewachsene Organisation mit ihren vielen inter-
nationalen Standorten bestanden unterschiedliche Firmenkulturen mit Konkurrenzdenken, was sich nachteilig auf
das Gesamtunternehmen auswirkte. Dadurch wurde das umfangreiche Know-how, über das die einzelnen Gesellschaften mit ihren unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten verfügen, nicht ausreichend genutzt.
Das Projekt: Zum „strukturierten Erfahrungsaustausch” wurde ein Programm, das „Technology Exchange
Network”, entwickelt. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich ein Netzwerk aus mehreren Mitarbeiterteams der
verschiedenen Gesellschaften, die auf den Gebieten Prozesstechnologie, Instandhaltung, Projektabwicklung,
Betrieb der Anlagen, fortschrittliche Prozesskontrolle sowie Sicherheit und Umweltschutz intensiv zusammen76
arbeiten. Ein Manager für Global Technology Coordination koordiniert den Erfahrungsaustausch und die weitere
Zusammenarbeit.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Transfer von Know-how und Technologie bedeutet Reduzierung des Energie-
verbrauchs, Überprüfung des Einsatzes von Rohstoffen sowie der Rohstoffausbeute, Kostensenkungen,
Qualitätsverbesserungen sowie Steigerung der Produktivität und der Effizienz.
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – A U F S C H L U S S U N D G E W I N N U N G
Einheit
Kalenderjahr
1995
1996
1997
1998
1999
1.000 Nm3
MWh
t
13.120
16.044
14.114
31.485
4.900
9.505
30.849
4.938
10.589
22.744
5.295
1.000 m3
1.000 m3
1.192
1.230
1.146
28
844
53
749
29
t
1.000 Nm3
742.044
1.678.468
741.612
2.411.832
772.648
2.481.033
950.234
2.093.173
950.943
2.562.192
t
1.000 Nm3
742.044
1.678.468
741.612
2.411.832
772.648
2.481.033
950.234
2.093.173
950.943
2.562.192
t
t
t
t
t
23.921
2
0
18
29.252
2
0
23
41.217
4
18
31
45.897
126
20
480
91
54.461
106
20
555
210
t
t
t
t
18.180
27.158
18.461
13.447
20.744
33.722
61.245
35.025
36.450
16.577
65.951
4.566
26.051
5.245
1.000 m3
1.000 m3
30,1
340
11,7
347
7,5
417
30
231
26
124
INPUT
Energie
Erdgas
Strom
Treibstoffe
Wasser
Eigengewinnung
Fremdbezug
Rohstoffe
Erdöl
Erdgas und Erdölgas
OUTPUT
Produkte
Erdöl
Erdgas und Erdölgas
Emissionen
CO2
CO
SO2
NOX
VOC
Abfälle
zur Verwertung
davon bes. überwachungsbedürftig
zur Beseitigung
davon bes. überwachungsbedürftig
Abwasser
Abwasser
Kühlwasser
Die Zahlen beziehen sich auf die von RWE-DEA in Deutschland betriebenen bzw. als Betriebsführer geführten Aufschluss- und Gewinnungsaktivitäten.
Die Angaben für den Input Erdgas entsprechen dem für den Eigenverbrauch genutzten Anteil des geförderten Erdgases.
Kommentar Die Daten des Bereichs Aufschluss und Gewinnung wurden erstmalig nach dem vom Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. neu eingeführten Leitfaden zur Datenermittlung erfasst. Die damit verbundene geänderte Datenerfassung führte teilweise zu
höheren Werten bei den Emissionen.
Abfallaufkommen
■ Abfälle zur Verwertung
■ Abfälle zur Beseitigung
100.000 t
70.000 t
61.245
27.158
20.744
18.461
18.180
13.447
33.722
36.450
26.051
1995
1996
1997
1998
1999
40.000 t
10.000 t
65.951
Im Bereich Aufschluss und Gewinnung sind 1998 und 1999 erhebliche Rekultivierungsmaßnahmen durchgeführt worden, die zu einer
deutlichen Erhöhung der Abfallmengen zur Verwertung führten.
77
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – M I N E R A L Ö LV E R A R B E I T U N G
Einheit
Geschäftsjahr
Kalenderjahr
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
1.000 Nm3
MWh
181.319
498.644
186.885
437.176
205.657
410.123
159.651
590.456
170.298
600.110
1.000 m3
1.000 m3
39.393
814
38.700
711
32.004
623
35.242
430
34.787
400
t
t
t
t
t
t
10.452.000
733.000
76.000
45.000
11.000
285.580
10.070.000
582.000
114.000
45.000
11.000
239.531
10.855.000
526.000
77.000
45.000
11.000
282.858
11.220.102
390.404
38.233
36.948
14.200
404.882
10.602.164
359.983
135.640
7.811
6.948
363.122
t
t
t
t
t
t
t
t
t
t
t
MWh
118.000
1.933.000
4.853.000
955.000
633.000
1.029.000
107.000
143.000
92.000
104.000
1.917.000
4.721.000
887.000
634.000
966.000
106.000
137.000
101.000
112.000
2.026.000
5.172.000
837.000
698.000
981.000
126.000
140.000
86.000
905.000
29.361
759.000
30.331
801.000
41.252
117.743
2.003.948
5.446.402
943.285
685.648
946.703
409.035
120.289
70.749
159.355
198.378
280.942
113.940
2.029.823
5.156.369
845.277
639.139
888.280
383.831
66.895
52.366
125.208
214.768
257.350
t
t
t
t
t
t
t
t
t
3.591.459
143
11.300
4.275
322
806
264
7
3.489.762
133
10.664
4.058
303
773
228
4
3.670.027
137
11.221
3.880
320
799
264
5
3.847.876
164
11.724
4.149
276
899
209
7
617
3.649.813
211
9.700
4.000
242
975
128
7
623
t
t
t
t
25.572
30.132
27.910
12.396
10.899
9.444
62.362
52.792
5.900
3.117
49.291
34.979
7.258
2.896
1.000 m3
t
1.000 m3
4.586
226
54.183
4.348
219
53.579
4.017
206
51.821
4.065
185
50.624
3.754
188
44.413
INPUT
Energie
Erdgas
Strom
Wasser
Eigengewinnung
Fremdbezug
Rohstoffe
Rohöl
Naphtha
Ottokraftstoffkomponenten
Flash-Destillat
Additive
Sonstige
OUTPUT
Produkte
78
Flüssiggas
Ottokraftstoffe
Mitteldestillate
Heizöl schwer
Aromaten
Olefine
Grundöle
Fertigprodukte DEA
Extrakte DEA
Petrochemikalien
Sonstige
Strom
Emissionen
CO2
CO
SO2
NOX
Staub
Kohlenwasserstoffe
Chlorierte Kohlenwasserstoffe
Schwermetalle
VOC Tankstellen
Abfälle
zur Verwertung
davon bes. überwachungsbedürftig
zur Beseitigung
davon bes. überwachungsbedürftig
Abwasser
Abwasser
Abwasserbelastung CSB
Kühlwasser
Kommentar Die im Bereich Mineralölverarbeitung aufgetretenen Schwankungen der Daten sind insbesondere auf die begonnenen
Umstrukturierungsmaßnahmen in der DEA Raffinerie Heide sowie auf den insgesamt leicht erhöhten Rohöldurchsatz im Jahre 1998
zurückzuführen. Emissionsdaten der DEA-eigenen Tankstellen und von Tankstellen der DEA Mineralölverkaufsgesellschaften werden seit
1998 im Bereich Mineralölverarbeitung unter „VOC Tankstellen” gesondert erfasst.
Abfallaufkommen
80.000 t
■ Abfälle zur Verwertung
■ Abfälle zur Beseitigung
55.000 t
30.000 t
5.000 t
25.572
12.396
30.132
10.899
27.910
9.444
62.362
5.900
49.291
7.258
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
Maßgeblich für die Erhöhung der Abfallmengen in den Jahren 1998 und 1999 im Bereich Mineralöl war das verstärkte Aufkommen von
Abfall zur Verwertung aufgrund der durchgeführten Umstrukturierungsmaßnahmen in der DEA Raffinerie Heide.
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – C H E M I E
Einheit
Geschäftsjahr
Kalenderjahr
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
1.000 Nm3
MWh
t
t
124.844
90.677
32.600
150
134.203
58.006
32.300
150
145.951
40.924
32.900
150
149.876
178.996
24.229
155
142.094
180.203
27.410
155
1.000 m3
1.000 m3
12.753
926
13.322
1.054
13.180
1.012
13.255
3.449
12.165
2.974
t
326.000
304.800
284.100
900.217
935.222
t
MWh
399.100
0
379.100
37.500
384.700
39.000
1.107.596
36.000
1.132.564
44.000
t
t
t
t
t
t
322.200
48
561
357
69
128
336.700
56
556
368
66
125
363.420
69
567
390
70
105
484.999
58
533
403
53
132
470.135
55
532
396
51
131
t
t
t
t
2.030
3.547
7.058
4.930
6.216
6.029
35.653
24.077
6.577
2.522
42.580
23.080
5.531
1.901
1.000 m3
t
1.000 m3
1.191
88
12.153
1.159
101
12.822
1.122
63
12.680
2.371
1.262
57.606
2.090
1.093
59.951
INPUT
Energie
Erdgas
Strom/Zukauf
Heizöl
Treibstoffe
Wasser
Eigengewinnung
Fremdbezug
Rohstoffe
unternehmensspezifisch
OUTPUT
Produkte
unternehmensspezifisch
Strom
Emissionen
CO2
CO
SO2
NOx
Staub
Kohlenwasserstoffe
Abfälle
zur Verwertung
davon bes. überwachungsbedürftig
zur Beseitigung
davon bes. überwachungsbedürftig
Abwasser
Abwasser
Abwasserbelastung CSB
Kühlwasser
Kommentar Da der Bereich Chemie im Jahre 1998 von der Hüls AG die Standorte Herne, Marl und Witten übernommen hat, haben sich
die In- und Outputdaten im Vergleich zu den Vorjahren für den Bereich Chemie erhöht.
Abfallaufkommen
60.000 t
■ Abfälle zur Verwertung
■ Abfälle zur Beseitigung
40.000 t
20.000 t
0t
2.030
4.930
3.547
6.216
7.058
6.029
35.653
6.577
42.580
5.531
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
Die 1998 im Bereich Chemie zu verzeichnende Steigerung der Abfälle zur Verwertung ist auf die Einbeziehung der drei neuen Standorte
der CONDEA zurückzuführen; die weitere Erhöhung im Jahr 1999 wurde von Bauaktivitäten am Standort Herne verursacht.
79
U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N
Verwertung als Strategie.
80
Die Aktivitäten im Unternehmensbereich Umweltdienstleistungen des RWE-Konzerns werden
über die RWE Umwelt AG gesteuert. Fünf Führungsgesellschaften bündeln das operative
Geschäft in den Bereichen Abfall und Recycling, Wasser/Abwasser und Umweltconsulting. Ein
besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten umfasst die Verwertung und Beseitigung von Abfällen
jeglicher Art.
Um den hohen Anforderungen der heutigen Ab-
Führungsgesellschaften RWE Umwelt Services Deutsch-
fallwirtschaft im Sinne einer Schonung der Ressourcen
land GmbH und Trienekens AG (in Nordrhein-Westfalen)
gerecht zu werden, betreibt die Unternehmensgruppe
mehr als sieben Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr. Im
RWE Umwelt zurzeit 136 Recycling- und Abfallbehand-
Ausland werden die Abfall- und Recyclingaktivitäten über
lungsanlagen und beschäftigt in den wesentlichen inlän-
die Führungsgesellschaft RWE Umwelt Services Inter-
dischen Beteiligungsgesellschaften über 8.000 Mitarbei-
national GmbH gesteuert, die schwerpunktmäßig in Öster-
terinnen und Mitarbeiter. Europaweit sind rund 12.500
reich, Spanien sowie mehreren osteuropäischen Staaten
Beschäftigte für RWE Umwelt tätig.
mit eigenen Gesellschaften vertreten ist. Diese Unternehmen entsorgen den Hausmüll mehrerer Millionen Menschen,
Der Geschäftsbereich Abfall und Recycling befasst
erfassen und sortieren Wertstoffe, planen und betreiben
sich mit Sammlung, Transport, Sortierung, Aufbereitung,
Verwertungs- und Behandlungsanlagen sowie Deponien.
Verwertung und Beseitigung von Abfällen. Allein im
Außerdem sind sie in den Arbeitsgebieten Winterdienst
Inland behandeln und entsorgen die Unternehmen der
und Straßenreinigung tätig.
81
Das Leistungsspektrum im Geschäftsbereich Was-
GmbH bietet Unterstützung bei der Planung von umwelt-
ser/Abwasser umfasst Planung, Bau und Betrieb von
technischen Prozessanlagen sowie Leistungen in den
Anlagen zur Trinkwasserversorgung und Abwasser-
Bereichen Abfall- und Abwasserwirtschaft, Luftrein-
behandlung. Außerdem steht die Führungsgesellschaft
haltung, Infrastruktur, Flächenrecycling und Altlasten-
RWE Umwelt Aqua GmbH Kunden aus Kommunen und
sanierung an. Weitere Informationen zu den Geschäfts-
Industrie bei der Realisierung von Finanzierungs- und
tätigkeiten der RWE Umwelt sind im Internet zu finden
Privatisierungsmodellen zur Verfügung. Sie bietet wasser-
(> www.rwe-umwelt.de).
wirtschaftliche Dienstleistungen aus den Bereichen
Projektmanagement, Klärschlammentsorgung und Kanalinstandhaltung an. Der Bereich Umweltconsulting* mit
der Führungsgesellschaft RWE Umwelt Consulting
www.rwe-umwelt.de
* Der Geschäftsbereich wird im Laufe des Jahres 2000 ausgegliedert.
U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N
82
Die wesentlichen umweltrelevanten Tätigkeiten
und Sicherheitsmanagement delegiert die Verantwortung
konzentrieren sich auf den Geschäftsbereich Abfall und
an die operativen Ebenen. Sie umfasst die Umweltleit-
Recycling. Hauptsächliche Umweltauswirkungen ergeben
linien der RWE Umwelt sowie Rahmenvorgaben für das
sich aus dem Energieverbrauch der Recyclinganlagen,
Beauftragtenwesen, die Risikovorsorge und das Berichts-
den Emissionen beim Transport der Abfälle und der
wesen. Gültig ist sie für alle Tochter- und Beteiligungs-
Beseitigung von Abfällen, die nicht verwertbar sind.
gesellschaften, an denen RWE Umwelt mehr als 50 Prozent der Anteile hält. Von ausländischen Tochter- und
UMWELTMANAGEMENT
Beteiligungsgesellschaften fordert die Richtlinie, dass
Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt
„... niedrigere Umweltstandards in Nicht-EU-Staaten
beim Vorstand der RWE Umwelt AG, der ein umweltver-
nicht dazu verwendet werden, die Umweltstandards der
antwortliches Vorstandsmitglied benannt hat. Die 1999
Bundesrepublik Deutschland und vergleichbarer Staaten
vom Vorstand erlassene Richtlinie Umwelt-, Qualitäts-
zu unterlaufen”.
Umsatzverteilung nach Geschäftsbereichen
der RWE Umwelt
4
3
2
1
1 Abfall und Recycling Deutschland
75,0 %
2 Abfall und Recycling International
4,8 %
3 Wasser/Abwasser
5,5 %
4 Umweltconsulting
14,7 %
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E U M W E LT A G
Beauftragtenorganisation
Leitungsorganisation
RWE Umwelt
Vorstand
UV
Umweltbeauftragter
Geschäftsbereich
Geschäftsführung
Umweltbeauftragter
BBU*
Umweltbeauftragter
BBU*
Umweltbeauftragter
BBU*
Niederlassung/
operative Gesellschaft
Niederlassung/
Geschäftsführung
operative Gesellschaft
Geschäftsführung
83
Delegation
Unterstützung gemäß Umweltrecht bzw. betrieblichen Regelungen
UV = Umweltschutzverantwortliches Vorstandsmitglied
BBU = Betriebsbeauftragte für Umweltschutz
Umweltverantwortliches Mitglied des jeweiligen Leitungsgremiums
* bei Bedarf
Koordination, Beratung, Information
Umweltschutzaufgaben sind in Arbeits- und
RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT
Verfahrensanweisungen und, wo kombinierte Qualitäts-
Damit bei potenziellen Störfällen jeder weiß, was zu tun
und Umweltschutzmanagementsysteme vorhanden sind,
ist, haben die Betriebe in Regelungen des Qualitäts-
in Managementhandbüchern verankert. Die Mehrzahl
managements oder durch interne Richtlinien Abläufe und
der operativen Gesellschaften ist nach der Entsorgungs-
Meldewege festgelegt. Vorkehrungen für umweltrelevante
fachbetriebeverordnung zertifiziert und verfügt über ein
Brand- und Gefahrstoffunfälle werden in Abstimmung
nach DIN EN ISO 9001/9002 begutachtetes Qualitäts-
mit den örtlichen Behörden getroffen. Bei besonderen
management, das die spezifischen Umweltaspekte be-
Vorkommnissen erfolgt eine sofortige Information der je-
rücksichtigt. Die Einhaltung der Vorschriften wird durch
weiligen Führungsgesellschaft sowie der RWE Umwelt AG.
Audits kontrolliert.
Die Anzahl der bestellten Fachkräfte für ArbeitsUm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die
sicherheit und der Sicherheitsbeauftragten stieg 1999
Umsetzung des Umweltschutzes einzubeziehen, wurden
auf insgesamt 255 gegenüber 214 im Vorjahr. Die Zahl
regionale Arbeitskreise zum Erfahrungsaustausch ein-
der meldepflichtigen Unfälle lag bei 808. Damit konnte
gerichtet. Außerdem ist Umweltschutz bei den Gesell-
die 1.000-Mann-Quote von 73,6 auf 66,9 gesenkt
schaften der RWE Umwelt fester Bestandteil der Aus-
werden. Ein Resultat, zu dem die Programme für Arbeits-
und Weiterbildung. Bei Trienekens ist er zusätzlich in das
sicherheit beigetragen haben. In allen Betrieben sind die
betriebliche Vorschlagswesen integriert.
verwendeten Gefahrstoffe entsprechend ihrem Gefähr-
U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N
Besonders aufwändig gestaltet sich die marktgerechte Verwertung von Leichtverpackungen. Bundesweit
sammelt RWE Umwelt davon etwa 270.000 Tonnen pro
Jahr und sortiert sie in insgesamt 21 Anlagen. Die zurückgewonnenen Stoffe werden zum großen Teil in unternehmenseigenen Anlagen aufbereitet und einer anschließenden Verwertung zugeführt. Die Fraktionen Folie,
Becher und Hohlkörper aus dem Dualen System Deutschland (DSD) sowie eigenen Sammlungen im gewerblichen
Bereich werden zu sortenreinen Granulaten verarbeitet,
die in der kunststoffverarbeitenden Industrie wieder zum
Einsatz kommen. Aus Mischkunststoffen werden haupt84
dungspotenzial gekennzeichnet und aufgelistet, um einen
sächlich Briketts oder Pellets für eine anschließende
sicheren Umgang mit Gefahrstoffen zu gewährleisten.
rohstoffliche Verwertung hergestellt. Um den steigenden
Anteil von PET-Flaschen und anderen Behältnissen zu
AUFBEREITUNG UND VERWERTUNG
separieren, betreibt RWE Umwelt in einer der moderns-
Für Elektrogroßgeräte betreibt Trienekens eine trocken-
ten Kunststoffaufbereitungs- und -verwertungsanlagen
mechanische Aufbereitungsanlage, die eine Rückgewinnung
Europas seit Anfang 1998 ein vollautomatisches Sortier-
von 98,5 Prozent der Metallbestandteile (Eisen, Kupfer
modul. Das erzeugte Sekundärgranulat wird wieder in
und Aluminium) bei hohem Reinheitsgrad ermöglicht. Das
der Produktion eingesetzt.
Aufbereitungsverfahren ist besonders umweltfreundlich, da
es sich durch einen niedrigen Energieverbrauch auszeichnet
Mit der Erzeugung von Sekundärbrennstoffen sorgt
und dabei weder Abwässer noch Emissionen entstehen. An
RWE Umwelt dafür, dass Abfälle, die sich nicht stofflich
mehreren Standorten der Unternehmensgruppe RWE Um-
verwerten lassen, als Energiequelle genutzt werden. Auf
welt werden jährlich rund 650.000 Kühlgeräte aufbereitet.
Basis von Papier, Kunststoffen und Fasern/ Teppichen
Hier ist RWE Umwelt überdies Technologieführer bei der
entstehen Brennstoffe mit hohem Heizwert, die vor allem
Erfassung der in den Isolierschäumen älterer Kühlgeräte
in der energieintensiven Kalk- und Zementindustrie
enthaltenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
genutzt werden. Ein Beispiel sind die so genannten Spuck-
Bereits seit langem etabliert sind die Verwertungskreis-
stoffe, die als Vielstoffgemisch bei der Verwertung von
läufe für Altglas und Altpapier: Als ein wesentlicher Roh-
Altpapier unvermeidbar anfallen. Nachdem in umfang-
stofflieferant der deutschen Behälterglasindustrie erfasst
reichen Aufbereitungsversuchen der Heizwert verbessert
und sortiert RWE Umwelt jährlich über 700.000 Tonnen
werden konnte, lassen sie sich als Qualitätsbrennstoffe
Altglas, das in vier Aufbereitungsanlagen zu Glasgranulat
einsetzen und tragen so zur Reduzierung der Restmüll-
verarbeitet wird. Für die Papierfabriken ist RWE Umwelt
quote sowie zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei. Eine
mit jährlich etwa einer Million Tonnen an gesammelten und
Qualitätssicherung über alle Stufen des Verwertungswegs
aufbereiteten Papieren, Pappen und Kartonagen ebenfalls
hinweg gewährleistet, dass bei der thermischen Ver-
ein Hauptlieferant.
wertung keine erhöhten Schadstoff-Emissionen entstehen.
Bio-, Grün- und Produktionsabfälle – pro Jahr
Energie gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (> S. 113)
etwa 400.000 Tonnen – werden unter Einhaltung stren-
vergütet. Dies stellt die Haupteinnahmequelle des Bio-
ger Qualitätskriterien in den Kompostwerken der Unter-
und Holzkraftwerks dar.
nehmensgruppe RWE Umwelt zu Kompostprodukten verarbeitet. Unabhängige Institute prüfen die entwickelten
DEPONIEBETRIEB
Produkte, über die Einhaltung der Qualitätskriterien zum
Das Betreiben von Deponien erfordert eine besondere
RAL-Gütezeichen wacht die Bundesgütegemeinschaft
Sorgfalt, da entweichendes Sickerwasser und Deponiega-
Kompost.
se die Umwelt erheblich belasten können. Alle Deponien
verfügen deshalb über ein mehrlagiges Basisabdichtungs-
ALTHOLZ
system, das Boden und Grundwasser vor Verunreinigun-
Die thermische Verwertung von behandeltem Altholz
gen schützt. Das in der Deponie anfallende Sickerwasser
ermöglichte erstmals das Zapfendorfer Biokraftwerk.
wird über weit verzweigte Entwässerungssysteme erfasst
Seit 1998 erfolgt dort die Verbrennung von Hölzern, die
und durch nachgeschaltete Abwasseraufbereitungsanlagen
beispielsweise lackiert oder verleimt sind. Da sie ver-
so weit gereinigt, dass es ohne Bedenken in öffentliche
schiedene Verunreinigungen enthalten, waren besondere
Gewässer eingeleitet werden kann. Deponiegas, das zum
umwelttechnische Maßnahmen notwendig. Dazu gehören
größten Teil aus heizwertreichem Methan besteht, wird
eine anspruchsvolle Rauchgasreinigungsanlage sowie eine
auch zur Erzeugung von Strom und Wärme in Blockheiz-
Messeinrichtung, die kontinuierlich Emissionsdaten
kraftwerken genutzt. Informationen zum Thema Kreis-
liefert. Die Energie, die beim Verbrennen des auf 300
laufwirtschaft in der Praxis sind im Internet zu finden
Millimeter zerkleinerten Holzes entsteht, wird in Dampf
(> www.bde.org).
und Strom umgewandelt. Den Dampf nimmt das benachbarte Parkettwerk ab, der Strom wird ins Netz der Energieversorgung Franken eingespeist und als regenerative
www.bde.org
85
U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N
86
LOGISTIK
Außerdem halten viele Betriebe der RWE Umwelt engen
Vor allem im Bereich der Logistik, insbesondere beim
Kontakt zu den örtlichen Hochschulen. Indem sie zum
LKW-Transport, ergeben sich wesentliche Umweltaus-
Beispiel Diplomarbeiten unterstützen, die sich mit Fragen
wirkungen. Tourenoptimierungsprogramme sollen daher
der Entsorgung und Verwertung beschäftigen, binden sie
die Leerkilometer reduzieren. Wo es möglich ist, werden die
externes Know-how bei der Verbesserung ihrer eigenen
Transporte per Schiene abgewickelt. So fahren beispiels-
Umweltleistung ein. Im vergangenen Jahr wurde im
weise von Baden-Württemberg aus dreimal monatlich Züge
Rahmen einer Zusammenarbeit mit Instituten der Fraun-
mit insgesamt 2.400 Tonnen Abfallholz nach Italien, wo
hofer-Gesellschaft eine Ökobilanz für die Kunststoff-
das Holz in der Spanplattenindustrie verwertet wird.
verwertung erstellt.
KOMMUNIKATION
SOZIALE ASPEKTE
In den Betrieben der Unternehmensgruppe RWE Umwelt
Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Verbindung
informieren Broschüren, Mitarbeiterzeitungen und
von Familie und Arbeit zu erleichtern, bietet RWE Um-
-magazine über aktuelle Umweltthemen. Die interessierte
welt flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitarbeit. Ein jähr-
Öffentlichkeit, Kunden und Lieferanten erhalten einen
licher interner Sozialbericht informiert die Beschäftigten
Einblick in die Umweltaktivitäten durch Tage der offenen
über Maßnahmen zu Aus- und Weiterbildung, Arbeits-
Tür oder so genannte Recyclingtage, die regelmäßig an
sicherheit und sozialen Aktivitäten. Die Beschäftigungs-
den Standorten stattfinden. Weitere Maßnahmen sind
quote für Schwerbehinderte lag 1999 bei 2,2 Prozent.
Betriebsbesichtigungen, Pressekonferenzen oder Gespräche mit Vertretern aus Politik und entsorgungspflichtigen Körperschaften sowie Umweltgruppen. Vertreter von
RWE Umwelt arbeiten in verschiedenen Arbeitskreisen,
beispielsweise in der Arbeitsgemeinschaft für Umweltfragen e. V. (AGU), sowie in Gremien des Bundesverbands
der Deutschen Entsorgungswirtschaft e. V. (BDE) mit.
P RO D U K T L E B E N S Z Y K L U S S E K U N D Ä R RO H S TO F F P E T- G R A N U L AT
Rohstoffbereitstellung
Vorproduktion
Entsorgung
Transport/Vertrieb
Nutzung
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Produktion
mittel
Rohstoffbereitstellung Wesentlicher Umweltaspekt
gering
keine
nicht zutreffend
Produktion Beim Shreddern, Waschen, Aufschmel-
bei der Sammlung von Leichtverpackungen (Gelber
zen und Regranulieren werden Energie und Wasser
Sack) sind die Transportvorgänge.
verbraucht. Durch Prozessoptimierungen wie die
Gegenstromführung des Waschwassers werden diese
Vorproduktion Der Sortiervorgang benötigt
Umweltauswirkungen reduziert.
Energie. Es entstehen Restmüll sowie eventuelle
Geruchsbelästigungen.
Nutzung Bei der Nutzung des Granulats, meist in
Form neuer Behältnisse, werden UmweltauswirkunTransport Alle LKW-Transporte sind mit Emissio-
gen vor allem durch Transport verursacht.
nen und Energieverbrauch verbunden. Durch den Einsatz schadstoff- und geräuschreduzierter LKWs werden die Umweltauswirkungen reduziert.
Entsorgung Idealerweise wird der Kreislauf durch
eine vollständige Wiederverwertung geschlossen.
87
I M B L I C K P U N K T WA S S E R W I R T S C H A F T A L S Z U K UN F T S A U F G A B E
Eine der größten Herausforderungen der Zukunft liegt in der Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser.
So weist das Umweltprogramm der Vereinten Nationen darauf hin, dass die Süßwasserkrise die größte
ökologische Bedrohung neben der Klimaproblematik darstellt. Zum einen wächst die Weltbevölkerung tagtäglich,
zum anderen sinkt der Vorrat an brauchbarem Wasser ständig. Verschärfend kommt hinzu, dass das gewonnene
Trinkwasser durch zum Teil reparaturbedürftige Leitungsnetze vergeudet wird und der öffentlichen Hand häufig
Know-how und Kapital für die notwendige Sanierung fehlen. Privatwirtschaftliche Lösungen tragen dazu bei, eine
effiziente und sichere Trinkwasserversorgung sowie eine qualifizierte Abwasserbehandlung zu gewährleisten –
Aufgaben, die der RWE-Konzern zunehmend zu einer Kernkompetenz ausbaut.
Mit der Gründung der RWE Umwelt Aqua wurden wasserwirtschaftliche Aktivitäten im Konzern gezielt gebündelt. Als Komplettanbieter hat RWE Umwelt Aqua das Wissen und die Erfahrung, um auf jeder Stufe des Wasserkreislaufs für Kommunen und Industrie im In- und Ausland tätig zu werden. So werden von RWE schon heute
allein in Deutschland rund neun Millionen Einwohner direkt oder über Beteiligungsgesellschaften mit sauberem
Trinkwasser versorgt. Ziel ist es, durch eine integrierte Betrachtung der Investitions- und Betriebsphase sowie
durch effizientes Management dazu beizutragen, dass wirtschaftliches Wachstum und Wasserverbrauch im Sinne
einer nachhaltigen Entwicklung entkoppelt werden.
Weltweiter Wasserverbrauch 1900 – 2025
88
nach Regionen in 1.000 m3 pro Jahr
6.000
5.500
Welt
5.000
4.500
4.000
3.500
Asien
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
Nordamerika
Europa
500
Afrika
Sü
0
1900
1940
1950
1960
1970
1980
Quelle:
Umweltbundesamt: http://www.umweltbundesamt.de
1990
1995
2000
2010
Au ral
2025
ika
Ozeanien
FA L L S T U D I E I NN O VAT I V E V E R W E R T UN G S L Ö S UN G E N
Handlungsfeld: Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft
Ziel: Ein Teil der Verpackungsaltkunststoffe aus Sammlungen der Dualen System Deutschland GmbH (DSD)
eignet sich aufgrund der inhomogenen Zusammensetzung nicht für eine werkstoffliche Verwertung, bei der die
Kunststoffqualität weitgehend gewahrt bleibt. Für diese Fraktion soll eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle
Alternative zur energetischen Verwertung angeboten werden.
Auslöser: Mit der Novellierung der Verpackungsverordnung im August 1998 wurde die Verwertungsquote für die
zu erfassenden Kunststoffe auf 60 Prozent erhöht. Davon müssen wiederum 60 Prozent werkstofflich verwertet
werden. Für 40 Prozent kann die Verwertungsart – werkstofflich, rohstofflich oder energetisch – je nach Beschaffenheit gewählt werden. Obgleich sich Kunststoffverpackungen nur teilweise sinnvoll regranulieren lassen, wurde
damit ein hoher und kostenintensiver Anteil für die werkstoffliche Verwertung vorgeschrieben. Da außerdem die
Nachfrage für Produkte aus Mischkunststoffen sehr begrenzt ist, stellen sich die Vorgaben der Verpackungsverordnung als kaum erreichbar dar.
Das Projekt: Mit dem Verfahren des Sekundärrohstoff-Verwertungszentrums Schwarze Pumpe (SVZ) lassen sich
Kunststoffabfälle aus Sammlungen des Dualen Systems – insbesondere die Mischkunststoffe – ökonomisch
und ökologisch sinnvoll verwerten: Sie werden in niedermolekulare Bestandteile aufgebrochen, um daraus den
chemischen Grundstoff Methanol zu synthetisieren. Somit garantiert dieses Verfahren eine breite stoffliche
Verwertung auf hohem Niveau. Das Fraunhofer-Institut, das mit einer Ökobilanz des Verfahrens beauftragt war,
konnte nachweisen, dass es in ökologischer Hinsicht den rein werkstofflichen Verwertungsverfahren nicht
nachsteht.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Da Methanol für die Chemie ein wichtiger und vielfach eingesetzter Grundstoff ist,
lassen sich durch seine Synthetisierung im SVZ-Verfahren Primärrohstoffe schonen. Gleichzeitig wird der Anteil
der zu deponierenden Stoffe auf zehn Prozent reduziert. Die beim Synthetisierungsprozess nicht benötigten Gase
werden genutzt, um Prozesswärme und Strom zu erzeugen. Damit ist das Verfahren energieautark. Der bei der
Rauchgasreinigung entstehende Gips kann weiterverarbeitet werden. Da das SVZ-Verfahren im Vergleich zu den
werkstofflichen Verfahren mit einem geringeren Aufwand verbunden ist, trägt es nicht nur zur Erhöhung der Verwertungsquote für Altkunststoffe, sondern auch zur Wirtschaftlichkeit der Verwertungskette bei.
Verfahren des Sekundärrohstoff-Verwertungszentrums Schwarze Pumpe
Ballenware
Kompaktierung
Vergasung
Rohgas
Methanol
Methanolsynthese
Synthesegas
Gaswäsche
89
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
6/1999
teilweise
KOMMENTAR
Klimaschutz und Schutz der Atmosphäre
Erfassung und Auswertung von Kennzahlen auf Basis der
„Leistungserfassung Fuhrpark” und Erstellung einer Übersicht der Verbräuche und Transportleistungen.
■ Einsatz einheitlicher, hoch entwickelter Betriebssoftware
auch zur weiteren Optimierung der Logistik.
■ Verstärkter Einsatz verbrauchs- und emissionsarmer
Fahrzeuge im Fuhrpark; Verjüngung des LKW-Bestands
(mit Fahrzeugen nach Euronorm III).
■ Erfassung der Treibstoffverbräuche in allen
Niederlassungen.
■ Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur systematischen Prüfung
einer verstärkten Nutzung der Bahn.
■ Abschließende Prüfung der Deponien darauf hin, ob sie
noch mit Gaserfassungssystemen ausgerüstet werden
beziehungsweise ob erfasste Gasmengen wirtschaftlich zur
Strom-/Wärmeerzeugung genutzt werden können.
■
12/2001
kontinuierlich
12/2000
12/2000
12/2000
Natur- und Landschaftsschutz
■
Landschaftsgerechte Rekultivierung verfüllter Deponien.
kontinuierlich
Gewässer- und Bodenschutz
Ausbau des Geschäftsfelds Kompostierung, um die
Einsparung von Kunstdünger sicherzustellen und die
Überdüngung von Boden und Grundwasser zu vermeiden.
■ Abschließende Prüfung, ob im Bereich Deponiesickerwassererfassung/-aufbereitung noch Handlungsbedarf
besteht.
■
90
kontinuierlich
Vor allem durch Intensivierung der Anwendungsberatung.
12/2000
Ressourcenschonung und Abfallvermeidung
Aufbau und Ausbau neuer Verwertungsverfahren wie zusätzliche Anlagen zur Produktion von 50.000 Tonnen Ersatzbrennstoffen jährlich.
■ Ausweitung der Produktion von Sekundärbrennstoffen,
Erschließung neuer Einsatzgebiete zur Substitution von
Primärbrennstoffen und zur Verminderung des CO2-Ausstoßes.
■ Belieferung eines ersten Kraftwerks mit Sekundärbrennstoffen.
■ Verbesserung der Sortiertechniken.
■
12/1999
erreicht
kontinuierlich
6/2000
kontinuierlich
Verbesserung des Umweltmanagements
Richtlinie „Umweltmanagementsystem der RWE Umwelt
AG” abstimmen und in Kraft setzen.
■ Ausbau und Dokumentation der Umweltmanagementsysteme in den Führungsgesellschaften und Niederlassungen
beziehungsweise operativen Gesellschaften.
12/1998
erreicht
6/2000
in Arbeit
Einarbeitung von Auswahlkriterien in die zu erstellenden
Beschaffungs- und Einkaufsrichtlinien.
■ Regelmäßige Information, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu Umweltschutzthemen.
■ Ausbau des Dialogs mit der Öffentlichkeit.
6/1999
erreicht
■
■
kontinuierlich
kontinuierlich
Einführung des Umwelt-, Qualitäts- und
Sicherheitsmanagements
in allen operativen
Einheiten bis 2002.
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z
Einheit
Geschäftsjahr
Kalenderjahr
1995/96
1996/97
1998
1999
MWh
t
1.000 m3
23.290
30.155
130.553
58.775
1.237
129.720
72.000
1.653
Altglas
t
Altholz
t
Baumischabfälle
t
Bauschutt
t
Besonders überwach. Abfälle zur Beseitigung t
Besonders überwach. Abfälle zur Verwertung t
Bioabfall
t
Bodenaushub
t
Elektro-Altgeräte, Elektronik-Schrott
t
Gewerbe-/ Produktionsabfälle
t
Hausmüll
t
Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall
t
Kühlgeräte
t
Kunststoffe zur Aufbereitung
t
Leichtverpackungen
t
Schrott
t
Papier, Pappe, Kartonagen
t
Sperrmüll
t
Sonstige Abfälle zur Beseitigung
t
Sonstige Abfälle zur Verwertung
t
682.701
705.583
8.645
10.479
8.978
52.385
10.438
80.475
725.431
199.823
234.859
966.758
49.949
119.258
442.025
797.294
25.125
216.183
1.271.110
564.706
11.412
107.042
268.252
169.663
1.052.306
48.056
32.616
70.825
711.939
221.106
207.139
784.918
56.251
113.938
449.665
686.171
27.723
291.889
1.242.389
598.650
11.058
114.220
277.829
184.116
1.069.131
48.633
92.610
196.011
291
234
305
174
38.567
45.000
40.919
42.200
583.139
1.021.624
420.700
81.051
45.885
126.227
189.417
29.980
247.668
563.453
1.049.016
419.113
93.065
48.776
163.337
207.102
30.940
254.312
109.100
14
7
70
1
142.300
15
9
80
2
2.246.715
84.413
578.964
29.462
2.348.328
88.402
642.715
26.351
473
417
INPUT
Energie
Strom
Heizöl
Erdgas
Rohstoffe / Einsatzstoffe
Wasser
Eigengewinnung
Fremdbezug
1.000 m3
1.000 m3
0
420
262
42
OUTPUT
Energie
Strom
Fernwärme
MWh
MWh
Sekundärrohstoffe
Altglas (aufbereitet)
Papier, Pappe, Karton (sortiert)
Kompost
Kunststoffe zur Verwertung
Kunststoffe zur Aufbereitung
Altholz
Eisen-Metalle
Nichteisen-Metalle
Mineralische Reststoffe zur Verwertung
t
t
t
t
t
t
t
t
t
617.303
627.593
11.572
29.222
15.894
46.004
t
t
t
t
t
14.673
18.998
Emissionen
CO2
CO
SO2
NOx
Staub
Abfälle
zur Verwertung
davon bes. überwachungsbedürftig
zur Beseitigung
davon bes. überwachungsbedürftig
Abwasser
t
t
t
t
1.000 m3
420
303
Kommentar Die Daten für 1995/96 und 1996/97 umfassen nur ausgewählte Stoffströme der heutigen RWE Umwelt Services Deutschland
GmbH und beziehen sich auf das jeweilige Geschäftsjahr. Sie sind daher nicht mit den Daten von 1998 und 1999 vergleichbar, die
aufgrund einer optimierten Datenerfassung nun die Stoffströme für alle konsolidierten Gesellschaften des Geschäftsbereichs Abfall und
Recycling Deutschland auf das Kalenderjahr bezogen abbilden. Abfall(wert)stoffe, die an Dritte zur Aufbereitung geliefert werden,
erscheinen beim Output unter der Sammelposition „Abfälle zur Verwertung”. Abfälle, die als Input eingehen und in eigenen Anlagen
beseitigt werden, erscheinen nicht mehr als Output. Beispiele dafür sind Hausmüll, der in eigenen Deponien gelagert wird, oder besonders
überwachungsbedürftige Abfälle, die in der eigenen Verbrennungsanlage behandelt werden.
91
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN
Produkte für morgen.
92
Repräsentiert durch die Heidelberger Druckmaschinen AG ist der Maschinenbau im Geschäftsbereich Industriesysteme von besonderer Bedeutung.
Allein in Deutschland beschäftigt das Unter-
tung sowie zu einem geringeren Anteil die Oberflächenbe-
nehmen an seinen Standorten Heidelberg, Wiesloch,
handlung durch Galvanisieren und Lackieren. Daneben ist
Amstetten, Brandenburg, Kiel, Ludwigsburg, Leipzig und
noch die Herstellung elektronischer Baugruppen zu nennen.
Mühlhausen rund 15.000 Mitarbeiter. Produziert werden
Der Verbrauch an Rohstoffen ist beachtlich, wenn auch
hauptsächlich die weltweit bekannten Bogenoffsetdruck-
zur Herstellung von Gussteilen überwiegend hochwertiger
maschinen. Der Betrieb in Kiel stellt Geräte für die
Stahlschrott als Sekundärrohstoff eingesetzt wird. Emis-
Druckvorstufe her, darunter Scanner, Film- und Druck-
sionen entstehen auch aus der Nutzung von Öl und Gas
plattenbelichter. In Ludwigsburg, Leipzig und Mühl-
für die Beheizung von Produktionshallen und Bürogebäu-
hausen entstehen Anlagen zur Druckweiterverarbeitung.
den. Schadstoffhaltige Produktionsabwässer gelangen an
allen Standorten erst nach einer entsprechenden Reini-
Wesentliche umweltrelevante Tätigkeiten sind die
gung in die Kanalisation. Das Unternehmen betreibt
Fertigung von Gussteilen aller Größenordnungen, der
insgesamt fünf Anlagen, die nach Bundes-Immissions-
Einsatz von Kühlschmierstoffen bei der Metallbearbei-
schutzgesetz (BImSchG) genehmigt werden mussten.
93
UMWELTMANAGEMENT
vor. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten für alle
Die Verantwortung für den Umweltschutz nimmt der Vor-
Umweltaufgaben sind im so genannten Organisations-
stand Technologie der Heidelberger Druckmaschinen AG
handbuch festgehalten, das alle Mitarbeiter über das
wahr. Ihm unterstellt ist die Corporate Abteilung Umwelt,
Intranet einsehen können.
die den Umweltschutz unternehmensübergreifend – auch
an den neun ausländischen Standorten – koordiniert. Alle
Der Gießerei-Standort Amstetten beteiligt sich
Standorte haben Umweltmanagementvertreter oder
bereits seit 1996 am EG-Öko-Audit-System. Bis Ende
Beauftragte für den Bereich Abfall bestellt, einige ver-
1999 folgten auch die Standorte Wiesloch und Branden-
fügen zusätzlich über Beauftragte für Immissionsschutz,
burg, in der ersten Hälfte des Jahres 2000 dann Kiel und
Gewässerschutz, Gefahrgut und Strahlenschutz sowie
Heidelberg. Mit dem Ziel, Abfälle möglichst zu vermeiden
Laserschutz. Um eine Gefährdung der Umwelt und der
oder sie als Wertstoffe zu erfassen, haben alle Werke ein
Mitarbeiter bei Betriebsstörungen zu vermeiden, liegen
Abfallwirtschaftskonzept erstellt. Je nach Standort liegt
unternehmensweit Sicherheits- und Katastrophenpläne
der Verwertungsanteil derzeit zwischen 64 und 98 Prozent.
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
94
Ein innerbetriebliches Vorschlagswesen existiert
HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN
den Farbreste. Dank der Farbwerktemperierung, der
an fünf Standorten. Deren Mitarbeiter reichten bei
Reiberfernverstellung und einer neuen Steuerungssoftware
Sonderaktionen zum Umweltschutz 1999 innerhalb von
entsteht deutlich weniger Makulatur, was den Papier-
acht Wochen mehr als 200 Verbesserungsideen ein. Ein
verbrauch in der Druckerei vermindert. Schon seit 1995
Vorschlag führte beispielsweise dazu, dass die CAD-
bietet Heidelberg Druckmaschinen an, die ausschließlich
Geräte nach Arbeitsende nun ausgeschaltet werden und
emissionsarme beziehungsweise -freie Mittel zur Reini-
nicht mehr im Stand-by-Betrieb weiterlaufen. Die Strom-
gung der Walzen und Gummitücher benötigen, was die
einsparung beträgt rund 13.500 Kilowattstunden jährlich.
Luftbelastung und die Gerüche in den Druckereien erheblich reduziert. Parallel dazu hatte Heidelberg zusammen
UMWELTORIENTIERTE PRODUKTENTWICKLUNG
mit anderen Unternehmen, dem Bundesverband Druck
Anfang 1998 initiierte Heidelberg Prepress am Standort
und Medien e.V., der Berufsgenossenschaft Druck und
Kiel das Projekt ESPRESSO (Ecological Design of
Papierverarbeitung sowie dem FOGRA-Institut 1995 die
Prepress Products), um Verbesserungspotenziale für eine
Brancheninitiative „Emissionsarmes Drucken im Offset-
umweltgerechte Gestaltung von Produkten systematisch
druck” ins Leben gerufen. Nicht zuletzt aufgrund dieser
auszuloten (> S. 96 „Fallstudie Produktentwicklung”).
Kooperation ist die Verwendung emissionsarmer Reinigungs-
Nach Umweltgesichtspunkten optimierte Produkte wur-
mittel in der grafischen Industrie mittlerweile selbst-
den im Berichtszeitraum beispielsweise von den Bereichen
verständlich.
Prepress und Direct Imaging entwickelt. Erklärtes Ziel
war der weitgehende Verzicht auf Chemikalien. So kom-
KOMMUNIKATION
men die neuen Geräte ohne Entwickler-, Fixier- und Wäs-
Seit 1993 informiert das Unternehmen seine Mitarbeiter
serungsbäder aus, auch die silberhaltigen Filme entfallen.
und Kunden, die Behörden und die Öffentlichkeit mit
Bei Bogenoffsetmaschinen reduziert ein neues Farbzu-
einem jährlichen Umweltbericht, der im Internet als
führsystem den Anteil der als Sondermüll zu entsorgen-
Download verfügbar ist (> www.heidelberg.com). Die
www.heidelberg.com
Standorte Amstetten, Brandenburg, Kiel, Heidelberg und
SOZIALE ASPEKTE
Wiesloch haben standortbezogene Umwelterklärungen
Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet Heidel-
erstellt (> zu bestellen bei Heidelberger Druckmaschinen
berg flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur
AG). Regelmäßige Artikel in der Mitarbeiterzeitschrift
Teilzeitarbeit. Ein interner Bericht zu den sozialen
„Heidelberg Post” und Aushänge am Schwarzen Brett
Aspekten der Unternehmenstätigkeit erscheint alle zwei
fördern die umweltbezogene Kommunikation mit den
Jahre. Um die Verbreitung des Umweltgedankens zu för-
Mitarbeitern. Seit Oktober 1999 informiert sie auch ein
dern, hat Heidelberg im vergangenen Jahr wieder eine
monatlich erscheinender „Environment Newsletter”.
Reihe umweltbezogener Publikationen kostenlos gedruckt.
Kunden erhalten darüber hinaus weltweit die Schriften-
Dazu gehörten die Umwelterklärung der internationalen
reihe „Druck & Umwelt”, die in mehreren Sprachen
Gesamtschule Heidelberg und Plakate für eine von
erscheint.
Studenten organisierte Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit bei der Expo 2000. Außerdem übernahm das
Das Umweltengagement von Heidelberg wurde
Unternehmen die Kosten einer Broschüre, die vom
bereits mehrfach durch Externe gewürdigt. So zeichnete
Bundesverband Druck und Medien e.V. herausgegeben
die Umweltstiftung WWF Deutschland zusammen mit der
wurde (> „Umweltschutz von A – Z für die Druck-
Zeitschrift „Capital” den ehemaligen Vorstandsvorsitzen-
industrie” kann kostenlos bestellt werden bei Heidel-
den des Unternehmens, Hartmut Mehdorn, 1999 als
berger Druckmaschinen AG).
„Öko-Manager des Jahres” aus. Der Standort Kiel erhielt
ebenfalls im vergangenen Jahr einen Umweltpreis der
schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Vertreter von
Heidelberg arbeiten zudem in zahlreichen externen
Gremien mit. Dazu gehören die Initiative „Umwelt und
Wirtschaft im Rhein-Neckar-Dreieck” und der Arbeitskreis „Umweltpolitik” des Verbands Deutscher Maschinenund Anlagenhersteller (VDMA).
95
FA L L S T U D I E PR O D U K T E N T W I C K L UN G
Handlungsfeld: Ausrichtung der Produktpolitik an ökologischen Gesichtspunkten
Ziel: Umweltschutz soll in die Abläufe der Produktentwicklung integriert werden. Durch Verbesserung der
Informationsbasis, Bereitstellung der erforderlichen Tools sowie Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter
sollen Produkte über alle Lebenswegphasen hinweg ökologisch optimiert werden.
Auslöser: Mit der geplanten Elektronikschrottverordnung gewann das Recycling beziehungsweise die Entsorgung
der eigenen Maschinen – speziell bei den kurzlebigen Produkten der Druckvorstufe – an Bedeutung. Gleichzeitig
lenkte eine strengere Gesetzgebung zum produktbezogenen Umweltschutz den Blick auf Themen wie Produkthaftung, Produktverantwortung und Entsorgung.
Das Projekt: Damit der Umweltschutz bei der Entwicklung im Spannungsfeld von Funktionalität und Kosten nicht
unter den Tisch fällt, wurde das Projekt ESPRESSO innerhalb der Business Unit Prepress in Kiel initiiert. Auf
höchster Managementebene gestartet und im Umweltmanagement angesiedelt, bezog es alle Abteilungen wie
Marketing, Entwicklung, Service etc. ein. Dank dieser Tatsache sowie einer intensiven unternehmensinternen
Kommunikation des Themas gestaltete sich die Durchführung des Projekts so erfolgreich, dass es nun auf den
Gesamtkonzern übertragen werden soll. Als Resultat entstand ein Handbuch, das eine Liste kritischer Stoffe ent96
hält. Daraus ersehen Entwickler und Einkäufer, auf welche Materialien und Zusatzstoffe sie unter Umwelt- oder
Sicherheitsaspekten verzichten sollten. Informationen zur Recyclingfähigkeit etc. sind darin ebenfalls enthalten.
Gleichzeitig wurde in Prozess- und Verfahrensanweisungen festgelegt, wann das Umweltmanagement in die
Produktentwicklung eingebunden werden muss. Schließlich darf kein Produkt mehr auf den Markt kommen, das
nicht vom Umweltmanagement freigegeben wurde.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Durch die Erstellung von Entsorgungs- und Demontagehinweisen haben nun auch
Kunden sowie deren Entsorger die Möglichkeit, die Prepress-Produkte optimal zu recyceln beziehungsweise zu
entsorgen. Dies geht Hand in Hand mit einer demontagefreundlichen Konstruktion der neuen Belichter und
Scanner: Schadstoffe, wie beispielsweise Berylliumfedern, wurden vermieden, Kunststoffe vereinheitlicht und
Schraubverbindungen stark reduziert. Nebenbei gelang es, den Stromverbrauch einiger Neugeräte um bis zu
20 Prozent zu senken, bei anderen Geräten ließ sich der Materialeinsatz durch eine Änderung der Konzeption von
150 auf 90 Kilogramm verringern.
5
4
6 7
Materialbilanz des
Flachbettscanners
1
Aluminium
50 %
2
Stahl
35 %
3
Kunststoff
10 %
4
Glas
2%
5
Kabel
1%
6
Elektronik
1%
7
Diverses
1%
3
Topaz*
1
2
* Das Gerät wird nicht mehr verkauft. Allerdings sind die dargestellten Ergebnisse des Projekts auch in die Entwicklung des neuen High-EndScanners Nexscan eingeflossen.
PRODUKTLEBENSZYKLUS BOGENOFFSETMASCHINE
Rohstoffbereitstellung
Vorproduktion
Entsorgung
Transport/Vertrieb
Nutzung
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Produktion
mittel
Rohstoffbereitstellung Vorrangiger Umweltaspekt
gering
keine
nicht zutreffend
ierlich optimiert. Erfolge sind die Trocken-
ist der Erzabbau zur Metallgewinnung. Der Einsatz
bearbeitung, die ohne Kühlschmierstoffe auskommt,
von Eisenschrott reduziert den Ressourcenverbrauch.
und die Pulverlackierung, bei der keine Lösemittel
mehr freigesetzt werden.
Vorproduktion Die Herstellung von Gussteilen ist
mit Energieverbrauch, Emissionen und Abwasser verbunden.
Nutzung Der Druckvorgang benötigt Energie,
Papier und Farben. Es entstehen unter anderem
Lärm, Farb- und Papierabfälle sowie – bei der
Transport/Vertrieb Beim Transport mittels LKW
werden Luftschadstoffe freigesetzt. Soweit möglich
Reinigung des Druckwerks – Kohlenwasserstoffemissionen.
werden Bahn und Schiff eingesetzt.
Entsorgung Es fallen metallhaltige Abfälle an. Die
Produktion Metallbearbeitung, Oberflächen-
Maschinen haben eine hohe Lebensdauer. Zur Auf-
beschichtung und Elektronikfertigung sind mit einem
arbeitung von Gebrauchtmaschinen existieren welt-
hohen Energieeinsatz, Emissionen und Lärm ver-
weit Zentren. Ausgediente Altmaschinen werden
bunden. Außerdem entstehen Abfälle und belastete
meistens in Billiglohnländern manuell demontiert und
Abwässer. Die Produktionsverfahren werden kontinu-
nahezu vollständig recycelt.
97
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
100 Prozent der alten
Standorte bis Juli 2000.
1999 sind in Deutschland 3 neue Standorte
hinzugekommen.
Umweltmanagement
Umsetzung der EG-Öko-Audit-Verordnung an allen bisherigen bis 2000
deutschen Standorten (Aufbau eines Umweltmanagementsystems, Erfassung der Stoff- und Energieströme, Erarbeitung eines Umweltprogramms, Erstellung einer Umwelterklärung).
■ Einführung eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN
2001
ISO 14001 am Standort Mühlhausen.
■
Optimierung der Produkte in allen Lebensphasen
Einführung eines Systems zur Ermittlung umweltrechtlicher
Anforderungen an Produkte.
■ Ökologische Produktabnahme umweltrelevanter Produkte.
■
3/2001
ab 4/2000
Boden- und Gewässerschutz
Überprüfung der Dichtigkeit des Abwassernetzes durch
Kanalbefahrung an den Standorten Wiesloch und Leipzig.
■ Einführung eines Systems zur Gefahrstoffabfrage im
Einkauf.
■
98
3/2001
3/2001
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z
Einheit
Geschäftsjahr
1995/96
1996/97
1997/98*
1998/99
1999/00**
MWh
MWh
MWh
MWh
MWh
1.000 m3
333.900
110.000
186.600
17.000
20.300
260
338.100
114.000
182.200
24.000
17.900
265
376.500
139.900
211.400
8.700
16.500
312
370.700
131.800
215.100
8.600
15.200
333
389.800
135.900
230.000
9.900
14.000
361
t
37.801
34.250
44.950
46.028
47.963
t
t
t
48.077
48.602
58.760
59.885
58.167
4.757
4.175
t
t
t
t
t
t
t
t
26.397
1,6
3,0
7,1
46,0
34.201
2,0
3,0
6,1
44,0
30.208
3,5
15,5
6,1
26,0
28.470
3,4
13,6
11,6
25,3
28.815
4,4
14,5
12,0
25,3
27.485
5.333
210,4
25.364
4.662
235,1
33.583
4.332
252,1
36.692
2.896
259,3
41.311
2.970
289,2
INPUT
Energie
Erdgas
Strom
Öl
Fernwärme
Wasser
Rohstoffe
Gussrohstoffe/Metalle
OUTPUT
Produkte
Druckmaschinen, Prepress-Produkte
Finishing-Produkte
Manufacturing-Produkte***
Emissionen
CO2
SO2****
NOx****
Staub
Kohlenwasserstoffe*****
Abfälle
zur Verwertung
zur Beseitigung
Abwasser
* ab 1997/98 mit Standort Kiel
1.000 m3
** ab 1999/00 mit Standorten Leipzig, Ludwigsburg, Mühlhausen
**** seit 1997/98 mit berechneten Emissionen aus Gas- und Ölverbrauch
99
*** Verkauf an externe Firmen
***** 1997/98 Umstellung auf lösemittelfreie Lacke
Kommentar Für das Jahr 1999/00 wurde der Konsolidierungskreis um die Standorte Leipzig, Ludwigsburg und Mühlhausen erweitert, die
Finishing-Produkte herstellen. Aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums der Heidelberger Druckmaschinen kam es zu einer Steigerung
bei fast allen In- und Outputwerten.
Verbrauch an Gussrohstoffen
und Metallen
50.000 t
45.000 t
30.000 t
Verwertungsquote
37.801
34.250
44.950
46.028
47.963
1995/96
1996/97
1997/98
1998/99
1999/2000
95 %
90 %
85 %
80 %
Abwasseraufkommen
84
84
89
93
93
1995/96
1996/97
1997/98
1998/99
1999/2000
300 m3
250 m3
200 m3
210,4
235,1
252,1
259,3
289,2
1995/96
1996/97
1997/98
1998/99
1999/2000
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
TESSAG
Umweltbewusst planen, arbeiten und beraten.
In der TESSAG Technische Systeme & Services Aktiengesellschaft sind seit Ende 1999 die
100
Geschäftsfelder der ehemaligen LAHMEYER AG und der NUKEM-Gruppe zusammengefasst.
Als einer der führenden Anbieter integrierter technischer Systeme und Services (Multi Utility
Services) im energienahen Bereich beschäftigt die TESSAG in über 100 Ländern etwa 18.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 14.000 davon in Deutschland. Unternehmenssitz ist
Frankfurt am Main.
Die TESSAG versteht sich als führender Dienst-
Hinsichtlich der Umweltauswirkungen und den
leister für den kompletten Lebenszyklus von Infrastruktur-
daraus resultierenden Anforderungen an das Umwelt-
objekten, Netzen, Industrieanlagen sowie Gebäuden.
management wird zwischen Gesellschaften mit eigener
TESSAG Business Units sind Netztechnik, Hochspannungs-
Fertigung, also Gerätebau (> S. 104), und solchen Gesell-
technik, beratende Ingenieure, Industrieprojekte, Solar-
schaften unterschieden, die im Anlagenbau oder in der
technik, Kommunikationstechnik, Gebäudetechnik, Indus-
Ingenieurberatung tätig sind (> S. 109). Die Gesell-
trie- und Kraftwerksanlagen, nukleare Dienstleistungen,
schaften der NUKEM-Gruppe, welche erst am Ende des
Stromversorgung und Transformatoren. Zur TESSAG ge-
Berichtszeitraums 1998/1999 in die TESSAG einbezogen
hört darüber hinaus als Finanzbeteiligung die Maquet AG,
wurden, sind noch getrennt aufgeführt (> S. 111).
der weltweit führende Anbieter von Medizintechnik (> weitere Informationen im Internet unter www.tessag.com).
www.tessag.com
101
UMWELTMANAGEMENT BEI TESSAG
Als Maßgabe für den Umweltschutz gelten die
Die Verantwortung für den Umweltschutz liegt bei einem
Leitlinien des RWE-Konzerns sowie die Handlungsfelder
Vorstandsmitglied der Führungsgesellschaft TESSAG und
zur Nachhaltigkeit. Darüber hinaus hat die TESSAG im
den Geschäftsleitungen der einzelnen Beteiligungsgesell-
März 2000 aufbauend auf den Umweltleitlinien der ehe-
schaften. Zur übergreifenden Koordination des Umwelt-
maligen LAHMEYER AG eigene, unternehmensspezifische
schutzes wurde ein zentraler Umweltbeauftragter berufen.
Grundsätze aufgestellt und verabschiedet.
Eine Umweltschutzorganisation mit Rahmenvorgaben für
alle Beteiligungsgesellschaften befindet sich im Aufbau.
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
TESSAG
UMWELTLEITLINIEN DER TESSAG
Umweltschutz sichert unsere Lebensgrundlagen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Wir stellen uns dieser globalen Mitverantwortung und richten unser Handeln in allen
Beteiligungsgesellschaften an folgenden Leitlinien aus:
102
1.
Wir ordnen den Umweltschutz den wichtigsten
5.
Durch Einsatz moderner Technik, zielgerichtete
Unternehmenszielen zu und praktizieren ihn als integralen
Mitarbeiterkommunikation und Mitarbeiterqualifizierung
Bestandteil unserer Unternehmenspolitik.
schaffen wir die Voraussetzungen für die Minimierung der
Umweltauswirkungen unseres Handelns.
2.
Wir verstehen Umweltschutz einerseits als Ver-
pflichtung gegenüber den Mitarbeitern und der Öffent-
6.
Schutz des Lebens und Erhaltung der Gesundheit
lichkeit und andererseits als Chance, unsere Ökoeffizienz
unserer Mitarbeiter sind für uns eine fortwährende
stetig zu verbessern.
Verpflichtung und integrale Aufgabe unserer Umweltschutzbemühungen.
3.
Wir erfüllen alle umweltrelevanten Vorschriften und
streben darüber hinaus eine stetige Verbesserung des
Umweltschutzes an, soweit dies ökonomisch vertretbar ist.
7.
Ein offener Dialog mit Mitarbeitern, Geschäfts-
partnern, Behörden und der Öffentlichkeit ist für uns die
Grundlage, um effiziente Lösungen für Umweltfragen im
4.
Zur Schonung der natürlichen Ressourcen setzen wir
Konsens zu entwickeln.
rohstoff- und energiesparende Verfahren und Verfahrenskombinationen ein, wo dies unter den betrieblichen
Rahmenbedingungen möglich ist.
KOMMUNIKATION
Zur Einbeziehung der Beschäftigten berichtet TESSAG in
ihrer Mitarbeiterzeitung und internen Mitteilungen über
Umweltthemen und -maßnahmen. Produktbroschüren
sowie Beratungsgespräche informieren den Kunden individuell. Aktuelle Themen von allgemeinem Interesse werden
über Medieninformationen kommuniziert.
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I T E S S A G
Umweltschutzverantwortlicher
Vorstand
Vorstand
Service Unit Leitung
Operations Services/
Qualitäts Service
Business Unit-Leitung
TESSAG
Umweltbeauftragter
Geschäftsleitung
Business UnitUmweltbeauftragter*
Umweltbeauftragter*
Betriebsbeauftragter*
Unterstellung
*in der Regel in Personalunion
Koordination, Beratung, Information
UMWELTPROGRAMM DER TESSAG
103
Das Umweltprogramm der TESSAG setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem Umweltprogramm für die TESSAG
(Führungsgesellschaft) selbst und den Umweltprogrammen der in den TESSAG Business Units zusammengefassten
verschiedenen Beteiligungsgesellschaften (> S. 116). Dabei tragen die Beteiligungsgesellschaften die volle unternehmerische Verantwortung für ihr operatives Geschäft und die damit verbundenen Verpflichtungen für den
Umweltschutz.
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
Einführung von Maßnahmen zur Risikovorsorge sowie eines Notfallmeldewesens.
Entwicklung und Einführung eines Konzepts zur Durchführung von Umwelt-Due-Diligence-Prüfungen.
■ Regelung umweltrelevanter Abläufe durch Richtlinien in der Ablauforganisation (z.B. Beschaffung).
■ Entwicklung und Einführung eines Informations- und Schulungskonzepts für Mitarbeiter.
■ Entwicklung und Einführung eines internen Auditsystems zur Überprüfung und Dokumentation der Einhaltung
gesetzlicher und interner Regelungen zum Umweltschutz.
■ Ausbau des Umweltberichts- und Informationssystems (UBIS) auf alle Produktionsstandorte (Mehrheitsbeteiligungen).
■ Erfassung und Vergleich von umweltrelevanten Betriebskosten und Einsparpotenzialen.
bis
bis
bis
bis
bis
■
■
6/2000
6/2000
12/2000
12/2000
12/2000
bis 6/2001
bis 12/2001
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
TESSAG
Gerätebau.
104
Der Gerätebau umfasst im Wesentlichen den Bau von
rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den
elektromechanischen Komponenten und Stromversor-
umweltrelevanten Tätigkeiten gehören die Behandlung von
gungssystemen sowie die Medizintechnik. So unterschied-
Oberflächen in Lackier- und Spritzanlagen sowie der
lich die Produkte der TESSAG-Unternehmen Piller
Umgang mit Öl. Ausgemusterte Transformatoren nimmt die
GmbH, Starkstrom-Gerätebau GmbH (SGB) und der
SGB Maschinen-Service GmbH zurück und führt sie einer
Finanzbeteiligung Maquet AG auch sind, so ähnlich
Verwertung zu. Bei PCB-haltigen Alttransformatoren wer-
stellen sich doch ihre Herstellungsverfahren und deren
den die Trafoöle entnommen und als Sonderabfall entsorgt.
Umweltaspekte dar: Haupttätigkeit aller drei
Bis Ende 2000 wird der Austausch von PCB-haltigen
Unternehmen ist die Ver- und Bearbeitung von Metall.
Transformatoren und Kondensatoren abgeschlossen sein.
An zwei Standorten – in Osterode und Mecher-
Maquet mit den Tochterunternehmen MediKomp
nich – fertigt Piller mit insgesamt 1.000 Beschäftigten
GmbH und orto Maquet GmbH & Co. KG produziert an
Stromversorgungsanlagen, Generatoren, elektromech-
den Standorten Rastatt und Peiting mit mehr als 1.000
anische Komponenten und Systeme sowie Transformator-
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Operationstische,
Kompaktstationen. Ihren Lackanstrich erhalten die
Krankenhauseinrichtungen, medizintechnische Komponen-
Metalloberflächen der Komponenten in einer elektrosta-
ten und Chirurgieroboter. Zur Bearbeitung von Ober-
tischen Pulverbeschichtungsanlage. Zur Reduktion von
flächen dienen Entfettungs- und Lackieranlagen sowie
Umweltbelastungen hat das Unternehmen umfangreiche
eine elektrolytische Polieranlage, die mit einer eigenen
Abwasseraufbereitungsanlagen und Kreislaufsysteme zur
Abwasserbehandlung versehen ist. Um Wasser zu sparen,
Wassereinsparung installiert.
wird das Produktionswasser im Kreislauf geführt, lackhaltige Abwässer werden aufbereitet.
Die SGB produziert ölgekühlte Netz-, Verteilsowie luftgekühlte Gießharztransformatoren und bietet
Wesentliche Umweltaspekte des Gerätebaus sind
auch deren Instandsetzung an. An zwei Standorten,
das Abfallaufkommen, Belastungen des Abwassers sowie
Regensburg und Neumark, beschäftigt das Unternehmen
Emissionen aus den Lackierereien und Heizungsanlagen
PRODUKTLEBENSZYKLUS STROMTRANSFORMATOREN
Rohstoffbereitstellung
Vorproduktion
Entsorgung
Transport/Vertrieb
Nutzung
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Produktion
mittel
Rohstoffbereitstellung Relevante Umweltaus-
wirkungen entstehen beim Abbau von Eisen- und
gering
keine
nicht zutreffend
maßnahmen und Kreislaufführung reduzieren
Emissionen und Abwasser.
Kupfererz.
Nutzung In der Nutzungsphase entsteht Abwärme.
Vorproduktion Die Erzeugung und Verarbeitung
von Metall verbraucht Energie und verursacht Emis-
Ohne installierte Ölauffangwanne kann auslaufendes
Trafoöl Boden und Grundwasser gefährden.
sionen.
Entsorgung Im Wesentlichen fallen Epoxidharze
Transport/Vertrieb Beim Transport entstehen Luft-
schadstoffe und Lärm.
und sonstige feste brennbare Stoffe als Sonderabfall
an. Trafoöl wird recycelt bzw. PCB-haltiges verbrannt. Schrott wird als Sekundärrohstoff genutzt.
Produktion Die Herstellung führt zu Emissionen,
Lärm, Energieverbrauch, Abfall und Abwasser.
Anlagenkapselung, Abluftfilteranlagen, Schallschutz-
105
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
106
TESSAG
in die Luft. Auch die mögliche Gefährdung des Grundwas-
derzeit dabei, ein Umweltmanagementsystem nach DIN
sers durch den Umgang mit wassergefährdenden Betriebs-
EN ISO 14001 zu etablieren. In allen Unternehmen ist
stoffen wie Öl oder das von Maquet noch in einer ge-
Umweltschutz Gegenstand des betrieblichen Vorschlags-
schlossenen Entfettungsanlage verwendete Trichlor-
wesens und in die Ausbildung integriert. Maquet hat einen
ethylen ist zu nennen.
Abfallbeauftragten bestellt, bei Piller und SGB sind
Betriebsbeauftragte für die Bereiche Immissionsschutz,
UMWELTMANAGEMENT
Gewässerschutz und Gefahrstoffe zuständig. Für den
Für alle Unternehmen gelten die Umweltleitlinien der
Notfall verfügen alle Unternehmen über Einrichtungen
TESSAG, die die RWE-Umweltleitlinien ergänzen. Zur
zur Vermeidung von Umweltgefährdungen. Dazu gehören
konsequenten Organisation haben die Unternehmen die
Störfallpläne, Löschwasserrückhaltebecken oder eine
Verantwortung für den Umweltschutz im Management
eigene Werkfeuerwehr.
verankert und umweltbezogene Zuständigkeiten, Verfahren und Abläufe festgelegt; einige haben auch schon
ein Organisationshandbuch erstellt.
Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften wird
bei Piller durch Audits und Betriebsbegehungen überprüft.
Am Standort Mechernich finden überdies regelmäßige
Der Piller-Standort Mechernich ist bereits nach
Sicherheitsunterweisungen durch externe Fachleute statt.
der internationalen Umweltmanagementnorm DIN EN
SGB wurde vom TÜV als Fachbetrieb gemäß §19l
ISO 14001 zertifiziert; am Standort Osterode verfügt
Wasserhaushaltsgesetz überprüft und anerkannt.
man seit 1994 über ein Qualitätsmanagement gemäß
DIN EN ISO 9001. SGB hat Mitte 1998 eine Organisa-
EINKAUF UND LOGISTIK
tionsrichtlinie für Arbeitssicherheit, Gesundheit und
Da konsequenter Umweltschutz beim Einkauf beginnt,
Umweltschutz verabschiedet und 1999 entsprechende
berücksichtigen die Unternehmen SGB und Piller bei der
Unternehmensgrundsätze aufgestellt. Bis Juni 2002 ist
Auswahl ihrer Lieferanten ökologische Kriterien. SGB
die Einführung eines integrierten Managementsystems
erprobt zurzeit den Einsatz von Lacken auf Wasserbasis,
nach DIN EN ISO 9001/14001 vorgesehen. Maquet ist
um die Lösemittelemissionen zu reduzieren. Bei Maquet
hat sich dagegen herausgestellt, dass Pulverbeschichtun-
Sowohl bei SGB und Piller als auch bei Maquet
gen für den Krankenhausbereich nicht beständig genug
liegen Abfallwirtschaftskonzepte vor. Hauptsächliche
sind, weshalb weiterhin lösemittelhaltige Lacke verwendet
Abfallmengen sind Farb- und Lackreste, Farb- und Lack-
werden müssen. Um die Verpackungsflut einzudämmen,
schlamm, Stahl- und Metallschrott, Altpapier sowie
setzen die Unternehmen bei Lieferungen im Bundesgebiet
Kühlschmiermittel und Trafoaltöl.
nach Möglichkeit Mehrwegpaletten und -transportgestelle ein.
KOMMUNIKATION
SGB und Piller führen zur umweltbezogenen Information
PRODUKTION UND PRODUKTE
der Mitarbeiter Unterweisungen durch. Um die Kunden
Zur Sicherung einer umweltverträglichen Produktion
über die Umweltauswirkungen der Produkte zu unterrich-
existieren bei allen Unternehmen Anweisungen für
ten, werden entsprechende Prospekte erstellt. Piller infor-
umweltrelevante Arbeitsschritte. Innovative Maßnahmen
miert seine Kunden auch anhand von Seminaren und
dienen ebenfalls dazu, die Umweltauswirkungen so gering
berät sie im Zusammenhang mit der Rücknahme von
wie möglich zu halten. So konnte SGB in einem
Blei- und Stahlakkus zur Wiederverwertung durch das
Fertigungsbereich die beim Lackieren üblichen Verluste,
Unternehmen. Die Öffentlichkeit erhält sowohl bei SGB
Overspray genannt, durch ein elektrostatisches Verfahren
als auch bei Piller Einblick durch Tage der offenen Tür.
wesentlich reduzieren. Zum Schutz der Mitarbeiter vor
Maquet hat mit der Surgical Academy in Rastatt ein
Lärm wurden Schneid- und Stanzanlagen eingekapselt.
internationales Ausstellungs- und Ausbildungszentrum für
Bei Piller lassen sich die Maschinenöle mittels einer fahr-
Ärzte und Pflegepersonal errichtet. Bei allen Unternehmen
baren Filteranlage direkt an den Anlagen aufbereiten.
sind Vertreter in externen Umweltarbeitskreisen aktiv.
Zur Reduktion des Abfallaufkommens hat das Unternehmen von Einwegsilikonkartuschen auf Wechselkartuschen
SOZIALE ASPEKTE
umgestellt. PCB-haltige Materialien kommen seit 1999
Maquet und Piller bieten ihren Beschäftigten flexible
nicht mehr zum Einsatz. Am Standort Osterode wurden
Arbeitszeiten und die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit. Die
Dieselstapler durch Elektrofahrzeuge ersetzt. Aufgrund
Schwerbehindertenquoten lagen 1999 bei 4,6 Prozent
einer Sanierung und besseren Dämmung von Hallen-
(Maquet), 2,3 Prozent (Piller) und 1,7 Prozent (SGB).
dächern ließen sich 1999 fünf Prozent Energie einsparen.
Maquet finanziert Stipendien für chinesische Medizinstudenten, während SGB regelmäßig an die Fachhoch-
Ökologische Gesichtspunkte finden auch bei der
schule Regensburg spendet und jährlich Fertigungsauf-
Produktentwicklung zunehmend Berücksichtigung. So
träge über rund 250.000 DM an Schwerbehindertenwerk-
kann Piller auf halogenfreie Kabel und Trockentrans-
stätten vergibt.
formatoren verweisen. Maquet hat weitgehend auf FCKWfreie Alternativen umgestellt: Die Polster der Operationstische werden nun mit n-Pentan, einem reinen Kohlenwasserstoff, geschäumt; als Dämmmaterial kommt bei
Wandelementen Recyclingpapier statt Polyurethanschaum zum Einsatz.
107
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – T E S S A G G E R Ä T E B A U
Einheit
Geschäftsjahr
1995/96
Kalenderjahr
1996/97
1998
1999
2.655
27.156
1.332
263
3.011
28.302
1.180
87
53
13,7
39,5
67
11,2
55,9
4.098
28.145
968
98
516
68
20,0
48,0
4.055
26.210
772
98
460
48
10,0
38,0
24.383
5.157
5.070
28.097
5.784
4.925
312,4
1,8
75,2
28,0
14,0
28,0
347,4
1,8
76,2
32,0
15,0
29,0
t
47.302
47.342
t
94,4
94,6
7.696
343
593
85
4.942
421
558
65
68,1
48,4
INPUT
Energie
Erdgas
Strom
Öl
Treibstoffe
Wärme
Wasser
Eigengewinnung
Fremdbezug
1.000 m3
MWh
t
1.000 l
MWh
1.000 m3
1.000 m3
1.000 m3
Rohstoffe
Stahl, Eisen
Nichteisen-Metalle
Sonstige
t
t
t
Betriebs- und Hilfsstoffe
Farben, Lacke
Trichlorethylen
Lösemittel
Säuren, Laugen, Salze
Kühlschmierstoffe
Sonstige
t
t
t
t
t
t
3,4
2,0
OUTPUT
Produkte
Maschinen, Anlagen
108
Emissionen
VOC
Abfälle
zur Verwertung
davon bes. überwachungsbedürftig
zur Beseitigung
davon bes. überwachungsbedürftig
Abwasser
t
t
t
t
5.306
5.110
988
877
1.000 m3
67,1
Kommentar Da die im Umweltbericht 1998 angegebenen Daten für 1996/97 hochgerechnet worden waren, mussten sie korrigiert werden.
Aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen wurden die VOC-Emissionen (flüchtige organische Kohlenwasserstoffe) als zusätzliche Kennzahl
in die Datenerfassung aufgenommen. Angaben zu Trichlorethylenemissionen erfolgen nicht mehr, da für die Abschätzung von Werten keine
Grundlage vorliegt. Aufgrund einer neuen Berechnungsbasis für die Daten zu den eingesetzten Farben und Lacken sind die Zahlen für
1996/97 nicht vergleichbar und werden daher nicht aufgeführt. Bei Maquet liegen aufgrund einer EDV-Umstellung für 1999 keine Zahlen
vor, weshalb die Angaben von 1998 übernommen wurden.
Der Stromverbrauch sank 1999 gegenüber 1998 teilweise auch als Folge eines geringen Produktionsrückgangs um sieben Prozent. Die
Abwassermenge reduzierte sich von 1997 bis 1999 durch die verstärkte Kreislaufführung im Produktionsbereich um rund 28 Prozent.
Der zwischenzeitliche Anstieg hängt mit dem zweimonatigen Ausfall eines Kühlgeräts zusammen. Beim Abfall führten im Wesentlichen
die 2.060 Tonnen verunreinigtes Erdreich von SGB als ein einmaliger Vorfall zu der im Jahr 1998 gestiegenen Menge.
Stromverbrauch
29.000 MWh
28.000 MWh
27.000 MWh
26.000 MWh
Verwertungsquote
27.156
28.302
28.145
26.210
1995/96
1996/97
1998
1999
94 %
90 %
86 %
82 %
84,3
85,4
92,9
89,9
1995/96
1996/97
1998
1999
Anlagenbau und Beratung.
Lahmeyer International GmbH, Bad Vilbel, bietet
Die Geschäftsfelder Anlagenbau und Beratung sind
mit vergleichsweise geringen Umweltauswirkungen verbun-
mit rund 650 Beschäftigten ein breites Spektrum an
den, weshalb der vorliegende Bericht auch noch keine
Planungs- und Beratungsleistungen in den Bereichen
Daten hierzu enthält. Von den TESSAG-Unternehmen sind
Energie, Wasser, Bau und Verkehr. Die Beteiligungsgesell-
in diesem Bericht drei beispielhaft dargestellt.
schaft ERM Lahmeyer International GmbH ergänzt
dieses Angebot durch die Bereiche Umweltschutz und
Die ehemalige Starkstrom-Anlagen-Gesellschaft
Umweltmanagement. In internationalen Projekten unter-
mbH (SAG), Frankfurt, umfasst heute die SAG Netztech-
stützt sie Schwellen- und Entwicklungsländer beim
nik GmbH, die TESSAG SAG Hochspannungstechnik, die
Aufbau des Umweltschutzes.
TESSAG Kraftwerks- und Industrieanlagentechnik sowie
Umweltrelevante Aspekte dieser Geschäftsfelder
die SAG Abel-Kommunikationstechnik GmbH & Co. KG.
Insgesamt beschäftigen diese Unternehmen in Deutsch-
sind vor allem die bei Installations- und Wartungs-
land rund 4.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an
arbeiten anfallenden Abfälle wie Kabelreste und elektro-
rund 100 Niederlassungen und führen Dienstleistungen in
nische Komponenten. Außerdem sind Energie-, Wasser-
den Bereichen Elektromontagen, Starkstromleitungen,
und Papierverbrauch an den Unternehmensstandorten zu
Fernmeldeanlagen und Kommunikationstechnik aus.
nennen.
Das Hauptaufgabengebiet der Rheinelektra
Technik GmbH, Mannheim, mit rund 2.000 Beschäftigten
an vier Hauptniederlassungen in Deutschland, umfasst
Planung, Errichtung, Instandhaltung und Betrieb der
kompletten elektrotechnischen Infrastruktur von
Gebäuden sowie das Gebäudemanagement. Indem das
Unternehmen energieoptimierte Anlagen installiert, trägt
es wesentlich zur Senkung des Energieverbrauchs bei.
109
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
110
TESSAG
UMWELTAKTIVITÄTEN
schutz festlegt. Per Intranet sind alle Mitarbeiter
Bei den SAG-Unternehmen, die eigene Umweltleitlinien
darüber informiert. Die Führungskräfte des Unter-
formuliert haben, ist die Verantwortung für den Umwelt-
nehmens wurden in Seminaren zu den Themen Sicherheit,
schutz im Management verankert. Für den Umgang mit
Gesundheit und Umweltschutz geschult. Lahmeyer
Gefahrstoffen liegen Betriebsanweisungen vor. Umwelt-
International hat Umweltaufgaben im Qualitätsmanage-
themen werden regelmäßig im Umweltschutzseminar
menthandbuch per Verfahrensanweisung festgelegt. Dazu
SAG behandelt, zudem sind Beauftragte für Sicherheit,
gehören die Beschaffung umweltgerechter Produkte, der
Strahlenschutz und Gefahrgut benannt. In Teilbereichen
Einsatz von Recyclingpapier sowie die getrennte
der SAG-Unternehmen und bei Rheinelektra Technik wird
Erfassung von Abfällen.
die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch die SCCZertifizierung (Sicherheits Certifikat Contraktoren)
Vertreter von ERM Lahmeyer International be-
gewährleistet, die mit jährlichen Überprüfungen verbun-
teiligen sich am Arbeitskreis Umweltschutz der Industrie-
den ist und alle drei Jahre erneuert werden muss.
und Handelskammer und sind im Rahmen ihrer Bera-
Rheinelektra Technik hat Anfang 2000 ein integriertes
tungsaufgaben im World Business Council for Sustainable
Managementsystem eingeführt, das Verantwortlichkeiten,
Development tätig.
Zuständigkeiten, Abläufe und Aufgaben für den Umwelt-
NUKEM-Gruppe.
Zur NUKEM-Gruppe gehören neben der NUKEM
scheiben (Wafern), das Auftragen von Beschichtungen
GmbH unter anderem die Unternehmen NUKEM Nuklear
sowie das Reinigen von Anlagen. Im Wesentlichen sind
GmbH, TESSAG Ina GmbH und TESSAG Edeleanu GmbH,
damit Belastungen der Abluft und des Abwassers sowie
deren Schwerpunkt die Ingenieurplanung und der Anlagen-
das Entstehen von Abfällen verbunden.
bau in verschiedensten Bereichen ist. Dazu zählen Kerntechnik, Zellstoff und Papier, Chemie, Stahl, Infrastruktur
Tätigkeitsfeld der NUKEM Hanau GmbH mit 18
und Mineralöl. Die NUSYS Telematic GmbH entwickelt
Mitarbeitern ist der Abbau der stillgelegten ehemaligen
verkehrstelematische Systeme. Insgesamt arbeiten in
Brennelementefabrik NUKEM-A. Planung wie Durch-
Deutschland rund 1.000 Beschäftigte für Unternehmen
führung erfolgen unter Beteiligung der Öffentlichkeit in
der NUKEM-Gruppe.
enger Abstimmung mit den Behörden. Im Rahmen eines
atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens und einer
Die TESSAG ASE stellt mit rund 245 Mitarbei-
Umweltverträglichkeitsprüfung wurden die Umwelt-
terinnen und Mitarbeitern an drei deutschen Standorten
auswirkungen untersucht, bewertet und – wo möglich –
Solarzellen, -module und -systeme für terrestrische sowie
reduziert. Mit dem Gebäudeabriss und den Sanierungs-
Raumfahrtanwendungen her und nimmt dabei weltweit
arbeiten kann voraussichtlich im Herbst 2000 begonnen
den siebten Platz ein (> weitere Informationen im Inter-
werden. Bei den bisherigen Aufräumarbeiten fielen rund
net unter www.ase-international.com). Interessant ist die
70 Tonnen schwach radioaktive Abfälle an.
Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung zwar
vor allem in südlichen Breitengraden, doch mit fassaden-
UMWELTMANAGEMENT
oder dachintegrierten Systemen leistet die ASE auch
Aufgaben und Abläufe des Umweltschutzes sind im
hierzulande einen Beitrag zur Schonung von Ressourcen.
Organisationshandbuch der NUKEM-Gruppe festgelegt.
Umweltrelevante Tätigkeiten bei der Herstellung von
Zur Koordination und Steuerung wurden ein zentraler
Solarzellen sind das Ätzen und Reinigen von Reinstsilizium-
Umweltbeauftragter ernannt und ein firmeninternes
www.ase-international.com
111
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME
112
NUKEM
Umweltinformationssystem aufgebaut. Bei ASE, die
Nuklear und NUKEM Hanau sind zusätzlich Gefahr-
derzeit ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001
gutbeauftragte bestellt. Über die Tätigkeiten der NUKEM
etabliert, befasst sich ein eigenes Projektteam mit
Nuklear und der NUKEM Hanau wachen außerdem
Umweltfragen. Alle Unternehmen der Gruppe haben den
mehrere Strahlenschutzbeauftragte. Zum Brandschutz
Umweltschutz in das betriebliche Vorschlagswesen
verfügen alle Betriebe über Brandmeldeanlagen und
integriert. Vorschläge der Mitarbeiter führten beispiels-
Löscheinrichtungen. Der organisatorische Ablauf ist für
weise bei ASE dazu, den Verbrauch technischer Gase zu
den Ernstfall durch Alarmpläne geregelt. Neue gesetz-
reduzieren, was eine Einsparung von 26.000 DM pro
liche Regelungen werden durch den Umweltbeauftragten
Jahr erbrachte.
der Gruppe erfasst, bewertet und nach Erfordernis durch
die verantwortliche Geschäftsführung umgesetzt.
Verschiedene Bestimmungen wie die Richtlinien
zur Reststoff- und Abfallentsorgung gewährleisten den
organisierten Ablauf umweltrelevanter Tätigkeiten.
NUKEM GmbH und alle Tochterfirmen haben einen
Sicherheitsingenieur eingesetzt. Bei ASE, NUKEM
I M B L I C K P U N K T G E S E T Z Z UR F Ö R D E R UN G E R N E U E R B A R E R E N E R G I E N
Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das am 1. April 2000 in Kraft getreten ist, erhält die ASE GmbH
als Deutschlands größter Solarzellenhersteller Rückenwind und Planungssicherheit zugleich. Das von der Bundesregierung erlassene Gesetz zielt darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in Deutschland bis zum Jahr 2010 zu verdoppeln. Geregelt wird die Abnahme und Vergütung von Strom aus regenerativen
Quellen durch die Elektrizitätsversorgungsunternehmen. So bekommen die Betreiber von Fotovoltaikanlagen über
einen Zeitraum von 20 Jahren für jede erzeugte Kilowattstunde Strom 99 Pfennig. Geht die Anlage erst im Jahr
2002 in Betrieb, wird die Kilowattstunde noch mit 94 Pfennig vergütet. Die Förderung ist so lange vorgesehen,
bis in Deutschland eine installierte Leistung von 350 Megawatt (MW) – das Siebenfache von 1999 – erreicht ist.
Im Rahmen des 100.000-Dächer-Programms wurden im ersten Quartal 2000 schon mehr Solaranlagen
genehmigt als im gesamten Jahr 1999 (> www.100000daecher.de). Mit Deutschlands erster großindustrieller
Fertigungslinie für Solarzellen, die im Spätsommer 1998 in Alzenau in Betrieb ging, ist ASE auf eine wachsende
Nachfrage bestens vorbereitet. Eine zweite Fertigungslinie wurde bereits in Angriff genommen, so dass das Unternehmen jährlich Solarzellen mit einer Leistung von 13 MW produzieren kann.
www.100000daecher.de
UMWELTAKTIVITÄTEN
SOZIALE ASPEKTE
Beim zentralen Einkauf der Gruppe liegt ein Lieferan-
Die Unternehmen der NUKEM-Gruppe bieten ihren Mit-
teninformationssystem vor, das Firmen enthält, die auf
arbeitern flexible Arbeitszeiten. Bei ASE lag die Schwer-
ihre Qualität hin überprüft worden sind. Größere Mengen
behindertenquote mit 9,9 Prozent im Jahr 1999 erheb-
an Abfall entstehen lediglich bei ASE als einzigem
lich über dem bundesweiten Unternehmensdurchschnitt.
Produktionsunternehmen im NUKEM-Verbund. Das
Auch im Sponsoring ist ASE aktiv und beteiligt sich
Unternehmen hat deshalb ein Abfallwirtschaftskonzept
maßgeblich an der Aktion „Solarstadt Alzenau”. Außer-
mit konkreten Maßnahmen zur Reduzierung erstellt und
dem unterstützt die NUKEM-Gruppe Schulen an den
setzt bevorzugt Mehrwegverpackungen ein. Um die
Standorten durch Geldspenden.
Mitarbeiter der ASE in die aktive Umsetzung des
Umweltschutzes einzubeziehen, existieren für umweltrelevante Produktionsprozesse entsprechende Anweisungen,
in denen die zu beachtenden Umweltaspekte beschrieben
sind. Durch die Einrichtung eines Wasserkreislaufs im
vergangenen Jahr lassen sich 90 Prozent des Spülwassers
bei ASE wieder verwenden. Da der Wasserbedarf, das
Abwasseraufkommen und der Chemikalienverbrauch dabei sinkt, führt das Verfahren zu einer jährlichen Einsparung von rund 127.000 DM. Bei der Weiterentwicklung seiner Produkte und Herstellungsverfahren arbeitet
ASE eng mit dem Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme, Freiburg, zusammen.
113
FA L L S T U D I E S O L A R Z E L L E N F E R T I G UN G
Handlungsfeld: Weiterentwicklung der Energiewirtschaft
Ziel: Die neue 13-MW-Solarzellenfertigungslinie der ASE in Alzenau soll zum einen die Vorreiterrolle des Unter-
nehmens im Bereich dieser Technologie stärken und zum anderen zu einer Kostenreduktion für terrestrische
Solaranwendungen führen. Der Solarparcours der Stadt Alzenau will einen Querschnitt beispielhafter Anwendungen der Fotovoltaik zeigen und damit Bauherren und Architekten zur Nachahmung anregen.
Kristalline Solarzelle im Querschnitt
Auslöser: Die Bundesregierung setzt verstärkt auf
Metall-Gitter zur
Stromsammlung
regenerative Energieträger und hat die Öffentlich-
Sonnenlicht
keit mit dem 100.000-Dächer-Programm und dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (> S. 113) für das
Thema Solarstrom sensibilisiert. Innerhalb des
n-Gebiet
RWE-Konzerns sind der Bereich Solarenergie und
ca. 0,3 mm
p-dotierter Wafer
das Tätigkeitsspektrum der ASE allerdings wenig
bekannt.
metallisierte Rückseite
Das Projekt: Die Stadt Alzenau initiierte in Zusammenarbeit mit ASE das 2,4 Millionen DM teure Projekt
114
„Solarstadt Alzenau”, das vom Bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie mit 50 Prozent
der Summe unterstützt wurde. Größtes Einzelobjekt ist die Gemeinschaftsanlage auf dem Dach des Bauhofs, die
vom Solarverein Alzenau betreut und über Spenden von Bürgern und Firmen finanziert wurde. Weitere Unternehmen vor Ort errichteten Fotovoltaikanlagen in Form von Markisen und Beschattungsvordächern und betreiben
diese als Vertragspartner des kommunalen Energieversorgungsunternehmens. An Kindergärten und Schulen
wurden unter anderem Solarzellen in Fassaden integriert; mit dem erzeugten Solarstrom lassen sich Beleuchtungen an Bushaltestellen und Straßenlampen betreiben. Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts Fotovoltaikanlagen mit 100 Kilowatt Nennleistung installiert.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Der neue Solarparcours mit 1.000 Quadratmetern Solarzellenfläche deckt den
jährlichen Strombedarf von 100 Personen und reduziert damit den CO2-Ausstoß um rund 80 Tonnen pro Jahr. Die
Förderung der zukunftsträchtigen Technologie durch die Stadt Alzenau hat bereits zur Schaffung von 60 neuen
Arbeitsplätzen bei ASE beigetragen. Außerdem entstehen zusätzliche Arbeitsplätze bei Zulieferfirmen in der Region.
PRODUKTLEBENSZYKLUS SOLARZELLENMODUL
Rohstoffbereitstellung
Vorproduktion
Entsorgung
Transport/Vertrieb
Nutzung
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Produktion
mittel
Rohstoffbereitstellung Vorrangiger Umweltaspekt
ist der Rohstoffabbau für die Aluminiumgewinnung.
gering
keine
nicht zutreffend
Produktion Beim Reinigen, Dotieren und Ätzbaden
der Siliziumzellen sowie beim Einbrennen der
Kontakte kommen Gefahrstoffe und Energie zum
Vorproduktion Die Herstellung von Reinsilizium,
Einsatz.
Aluminium und Glas ist äußerst energieintensiv und
verursacht Luftemissionen.
Nutzung Durch Solarzellen wird Energie auf
umweltverträgliche Weise gewonnen.
Transport/Vertrieb Beim Transport mittels LKW
und Schiff entstehen Luftschadstoffe und Lärm.
Entsorgung Die Materialien sind weitgehend inert
und können problemlos deponiert und recycelt werden.
115
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
Einführung eines integrierten Managements nach DIN
EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 (ERM Lahmeyer
International).
■ Erarbeitung ökologischer Kriterien für die Beschaffung
(NUKEM-Gruppe).
■ Integration des Themas Umweltschutz in die Weiterbildung
der Mitarbeiter (NUKEM-Gruppe).
■ Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach
DIN EN ISO 14001 (ASE).
■ Einbeziehung der Vertragspartner in das
Umweltmanagement (ASE).
■ Zertifizierung aller inländischen Standorte nach DIN EN
ISO 14001 (ASE).
■ Formulierung von Umweltleitlinien und Ableitung
entsprechender Ziele (Maquet).
bis 12/1998
erreicht
Zertifizierung 12/1998
bis 1999
erreicht
Übertragung in TESSAG
bis 1999
erreicht
Übertragung in TESSAG
bis 12/1999
8/2000
in Arbeit
bis 12/1999
12/2001
ab 08/2000
bis 1999
6/2001
Verzögerung durch
Aufbau eines integrierten
Managementsystems.
Aufbau einer Umweltschutzorganisation (Maquet).
Erarbeitung von umweltorientierten Beschaffungsrichtlinien
(Maquet).
■ Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 (Maquet).
■ Einführung eines integrierten Managementsystems nach
DIN EN ISO 9001/14001 (SGB).
■ Einbeziehung aller TESSAG-Beteiligungsgesellschaften
in das Umweltmanagement und das Umweltinformationssystem (UBIS) von RWE.
bis 1999
bis 1999
6/2001
6/2001
TESSAG Beteiligungsgesellschaften
Verbesserung des Umweltmanagements
■
■
■
116
12/2001
6/2001
6/2002
12/2000
Reduktion des Energieverbrauchs
■
■
Optimierung der Härtung (SGB).
Reduzierung des Heizenergiebedarfs (Piller und Maquet).
Vermeidung von Leistungsspitzen im Stromverbrauch
(Piller und Maquet).
■ Reduzierung des Stromverbrauchs um 5 bis 10 Prozent
(ASE, Alzenau).
■
kontinuierlich
kontinuierlich
erreicht
teilweise erreicht
kontinuierlich
kontinuierlich
Rund 5 Prozent weniger
Heizenergieverbrauch bei
Piller, Osterode, durch
Sanierung der Hallendächer.
12/2001
Reduktion der Emissionen
Ausweitung der Anwendung von Wasserlacken (SGB).
Vermeidung von FCKW-Emissionen durch weitere Substitution der PUR-Dämmstoffe (Maquet).
■ Reduzierung gasförmiger Emissionen durch katalytische
Nachverbrennung (Piller, Osterode).
■
■
kontinuierlich
kontinuierlich
Erprobung
erreicht
12/2000
erreicht
kontinuierlich
erreicht
kontinuierlich
erreicht
kontinuierlich
erreicht
Keine FCKW-Verwendung
mehr.
Ersatz der thermischen
Nachverbrennung.
Reduktion des Wasserverbrauchs
■
Einführung von Wasser sparenden Kreislaufverfahren
(Maquet).
Einsparung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
Verringerung des Harz-Härterbedarfs durch optimierte
Spulenauslegung (SGB).
■ Vermeidung von Beizmitteln durch Einsatz der Pyrolyse mit
Abgasreinigung (SGB).
■ Einsparung von Verpackungsmaterialien durch Umstellung
auf Mehrwegverpackung.
■
kontinuierlich
Reduktion des Abfalls
■
Erarbeitung eines Abfallwirtschaftskonzepts (Maquet).
12/1998
erreicht
Wassereinsparung von
rund 30 Prozent.
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – T E S S A G N U K E M / A S E
Einheit
Geschäftsjahr
Kalenderjahr
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
1.000 m3
MWh
t
1.000 l
1.000 m3
924
11.551
252
813
11.745
252
798
11.805
252
54,8
56,7
60,8
934
12.215
250
21
71,0
924
13.557
250
19
69,0
t
t
t
40,3
44,3
47,3
67,0
90,0
5,0
64,0
120,0
5,0
MW
2,3
2,3
2,6
2,7
4,4
103
42
122
44
102
47
49,8
3,6
51,9
3,4
54,6
4,2
94
62
3
63,2
4,0
105
64
3
60,2
0,0
INPUT
Energie
Erdgas
Strom
Öl
Treibstoffe
Wasser
Rohstoffe
Säure
Glas, Silizium
Kunststoffe
OUTPUT
Produkte
Solarzellen
Abfälle
zur Verwertung*
t
zur Beseitigung
t
davon bes. überwachungsbedürftig
t
Abwasser
1.000 m3
Kühlwasser
1.000 m3
* keine besonders überwachungsbedürftigen Abfälle
Kommentar Die Daten gelten für die NUKEM-Gruppe ohne NUKEM Hanau GmbH. 1998/99 wurden die NUKEM Alzenau und INADuisburg neu in die Datenerfassung aufgenommen und die Daten bis 1998 entsprechend angepasst. Im Spätsommer 1998 erfolgte die
Inbetriebnahme der neuen Fertigungslinie der TESSAG ASE.
Stromverbrauch
14.000 MWh
13.000 MWh
12.000 MWh
11.000 MWh
11.551
11.745
11.805
12.215
13.557
1994/95
1995/96
1996/97
1998
1999
117
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU
Das natürliche Gleichgewicht bewahren.
Kernkompetenz von HOCHTIEF ist Entwickeln, Bauen und Betreiben. Weltweit realisieren
118
rund 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 14.000 in Deutschland, Hoch- und
Tiefbauprojekte.
Dies umfasst Wohnungsbau, Gesellschaftsbau1,
Industriebau, Tunnel- und Brückenbau, Kraftwerks- und
HOCHTIEF AirPort erwirbt Flughafenkonzessionen und
-beteiligungen.
Kernkraftwerksbau, Straßenbau und Airportbau.
HOCHTIEF übernimmt dabei gegebenenfalls Planung,
Das Unternehmen ist in markt- und produktorien-
Finanzierung und Betrieb der Bauten. Zu den Projekten
tierten Einheiten organisiert: Rückgrat des operativen
gehören auch umweltrelevante Anlagen wie Tankstellen,
Geschäfts sind die Unternehmensbereiche HOCHTIEF
Kläranlagen, Deponien, Kanäle, Kraftwerke, Talsperren
AirPort, HOCHTIEF Building2, HOCHTIEF Civil3,
und andere genehmigungsbedürftige Einrichtungen. Mit
HOCHTIEF Development4, HOCHTIEF North America,
der Ausweitung der Dienstleistungen rund um das Bauen
die Zwischenholding HOCHTIEF International und der
wird der Unternehmensbereich Airport weiter ausgebaut.
Dienstleistungsbereich HOCHTIEF Services5.
1) Verwaltungs-, Geschäftsgebäude, Einkaufszentren, Messebauten, Bahnhöfe etc.
4)
unter anderem Projektentwicklung, Facilitiy Management,
5)
Streif Baulogistik, Software, Verbau
2) unter
3)Tief-
anderem Fertigteilbau
und Ingenieurbau-Niederlassungen, Verkehrswegebau, Umwelt
Corporate Real Estate Management
119
Spezialisiertes Wissen ist in überregionalen Kompetenz-
Umleitung von Gewässern. Weitere Umweltaspekte der
zentren wie HOCHTIEF Umwelt gebündelt, die unter
Tätigkeiten sind der Verbrauch von Energie, Wasser und
anderem Altlasten saniert, Flächen recycelt oder
Rohstoffen sowie das Entstehen von Lärm, Erschütterun-
Industrieanlagen abbricht. Weitere Informationen über
gen, Emissionen, Abwasser und Abfall. Bei allen Aufgaben,
die Geschäftstätigkeiten sind im Internet verfügbar
die HOCHTIEF wahrnimmt, werden solche Auswirkungen
(> www.hochtief.de).
auf das Unvermeidliche reduziert (> zum Thema Bauen
und Umwelt hat das Umweltbundesamt eine Studie
Jedes Bauvorhaben ist mit Eingriffen in den Na-
herausgegeben: „Bauen und Wohnen – Bedürfnisse und
turhaushalt verbunden. Dazu gehören Flächenverbrauch,
Stoffströme”. Zu bestellen ist sie im Internet unter
Bodenaushub sowie in manchen Fällen Eingriffe in den
www.umweltbundesamt.de).
Wasserhaushalt durch Grundwasserabsenkungen oder die
www.hochtief.de
www.umweltbundesamt.de
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU
120
Für den Umweltschutz von besonderer Bedeutung
UMWELTMANAGEMENT
sind bei HOCHTIEF die Arbeiten in kontaminierten Ge-
Grundlegende Ziele wie der Schutz der Ressourcen sind
bieten, Wasserschutzgebieten sowie im Grundwasser- und
bei HOCHTIEF auf höchster Managementebene fest-
Strahlenschutzbereich, der Einsatz mechanischer Aufrau-
gelegt, daneben gilt das Umweltleitbild der RWE AG.
verfahren im Straßenbau sowie die Sanierung von Müll-
Seit 1999 ergänzt eine Erklärung im Kapitel „Vision
und Sondermülldeponien. Daneben betreibt HOCHTIEF
und Leitlinien” des Managementbuchs die im Kapitel
selbst eine Reihe umweltrelevanter Einrichtungen wie
„Umweltschutz” festgelegten Grundsätze. Konkrete
Reinigungs- und Lackieranlagen, zwei mikrobiologische
Umweltziele, die für die einzelnen Unternehmensbereiche
und eine thermische Bodenreinigungsanlage – alle drei
aufgestellt worden sind, sollen den Umweltschutz bei
nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geneh-
HOCHTIEF kontinuierlich verbessern.
migt –, Fertigteilwerke sowie Anlagen, mit denen Holz für
den Eigenbedarf an Energie thermisch verwertet wird.
5
Leistung von HOCHTIEF
nach Regionen
4
3
1
Europa
41,8 %
2
Nord- und
Südamerika
35,4 %
3
Australien
15,9 %
4
Asien
4,6 %
5
Afrika
2,3 %
1
2
Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz
liegt beim Vorstand, der ein umweltverantwortliches Vor-
HOCHTIEF Umwelt ist außerdem als Entsorgungsfachbetrieb anerkannt.
standsmitglied benannt hat. Die Verantwortlichkeiten,
Zuständigkeiten und Kompetenzen sind im Management-
Die Umweltbeauftragte des Unternehmens ist
buch für alle Umweltaufgaben schriftlich definiert und
unmittelbar dem umweltverantwortlichen Vorstand unter-
von den Mitarbeitern auch über das Intranet abrufbar.
stellt. In den Unternehmenseinheiten sind eigene Umwelt-
Um zu gewährleisten, dass die gesetzlichen Verpflichtun-
und Gefahrgutbeauftragte bestellt. Zusätzlich wurden
gen eingehalten werden, haben die Unternehmensein-
bei HOCHTIEF Umwelt ein Abfall- und ein Immissions-
heiten je nach individuellem Bedarf Arbeitsanweisungen
schutzbeauftragter berufen. Zu den wesentlichen Auf-
zu folgenden Themen erarbeitet:
gaben der Umweltbeauftragten gehört neben der Bera-
■
Umweltschutz,
tung der Bauprojektteams auch die Einhaltung der
■
Organisation Umweltschutz,
gesetzlichen Berichtspflichten wie das Erstellen von
■
Umgang mit Gefahrstoffen,
Abfallwirtschaftskonzepten. Außerdem schulen sie die
■
Gefahrguttransport,
Mitarbeiter, darunter Poliere und Bauleiter, die umwelt-
■
Arbeit in kontaminierten Bereichen,
relevante Aufgaben wahrnehmen. Um möglichst viele
■
Abfallentsorgung.
Mitarbeiter aktiv in den Umweltschutz einzubeziehen,
ist dieser in das betriebliche Vorschlagswesen integriert
Das bei HOCHTIEF etablierte Management-
und Bestandteil der betrieblichen Ausbildung. Die
system für Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutz
Umweltbeauftragten der Unternehmenszentrale und der
kann seit 1999 gemäß der SCC-Checkliste (Sicherheits
Unternehmensbereiche treffen sich vierteljährlich, um
Certifikat Contraktoren) zertifiziert werden. Bereits um-
Erfahrungen auszutauschen.
gesetzt haben dies die Unternehmenseinheiten HOCHTIEF
Verkehrswegebau (Helmus Straßenbaugesellschaft mbH),
RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT
Niederlassung Tief- und Ingenieurbau Rhein-Ruhr,
Zur Verhütung umweltschädigender Betriebsstörungen
HOCHTIEF Umwelt und die Niederlassung Halle-Leipzig.
existieren Anweisungen für den Umgang mit Gefahr-
121
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU
122
stoffen, Geräten und Einrichtungen sowie für die Arbeit
Bei der Bewertung von Immobilieninvestments
in Anlagen, die nach BImSchG genehmigt sind. Bei Bau-
werden mit Altlasten verbundene Umweltrisiken erfasst
projekten werden für den Umgang mit wassergefährden-
und vertraglich geregelt. Für eigene Liegenschaften wer-
den Stoffen Vorkehrungen zum Schutz von Boden und
den im Rahmen des Corporate Real Estate Managements
Grundwasser getroffen. Dazu gehören unter anderem
(CREM) Gefährdungspotenziale identifiziert und die zu-
Ölabscheider, Ölwannen und Ölcontainer. In jeder Unter-
ständigen Behörden frühzeitig in Planung und Sanierung
nehmenseinheit ist außerdem eine Leitende Fachkraft
einbezogen.
für Arbeitssicherheit tätig, die die entsprechenden
Maßnahmen überwacht und Schulungen veranstaltet.
UMWELTSCHUTZ BEI PROJEKTEN
Bei Bauprojekten achtet HOCHTIEF auf eine möglichst
Mittels Audits wird überprüft, ob die Anforderun-
umweltschonende Bauweise und eine umweltverträgliche
gen des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit einge-
Gebäudetechnik. Beispiel dafür ist ein in München von
halten werden. Abweichungen, insbesondere von den
HOCHTIEF erstelltes Verwaltungsgebäude: Statt einer
gesetzlichen Vorschriften, werden dokumentiert und er-
Klimaanlage wurde ein Röhrensystem als Kühldecke einge-
forderliche Maßnahmen in Abstimmung mit dem Projekt-
baut, das bei hohen Außentemperaturen – umgekehrt zum
team festgelegt. Die Erfassung von Unfällen erfolgt
Prinzip eines Kachelofens – Kälte abgibt. Für den Bau der
gemäß Arbeitsschutzgesetz. Falls Umweltschäden auf-
RWE-Zentrale in Essen erhielt HOCHTIEF 1998 sogar
treten, meldet das Projektteam dies sofort dem Umwelt-
den Immobilien-Award, mit der Begründung, der Büroturm
beauftragten, der Leitung der zuständigen Unternehmens-
verbinde auf besondere Weise architektonische, innovative,
einheit sowie der Umweltbeauftragten des Unternehmens.
ökonomische und ökologische Gesichtspunkte. So steuert
Kommt es zur Gefährdung Dritter, zur Vorlage einer
und optimiert eine aufwändige Gebäudetechnik Kühlung,
Strafanzeige, zu einem Versicherungsschaden oder be-
Heizung und Lüftung. Werden beispielsweise die Fenster
steht die Gefahr eines Imageverlusts, wird der Vorfall
geöffnet, schaltet die Kühlung automatisch ab.
dem umweltverantwortlichen Vorstandsmitglied gemeldet.
O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I H O C H T I E F
Umweltschutzverantwortlicher Vorstand
Vorstand
Zentralabteilung
Recht
Umweltbeauftragter
Geschäftsleitung der
Unternehmenseinheiten
Management
Dienstleistungsebene
(Unternehmenszentrale)
Unternehmenseinheiten
Umweltbeauftragte der
Unternehmenseinheiten
Unterstützung gemäß Umweltrecht beziehungsweise betrieblicher Regelungen
Beratung, Koordination und Information
Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungs-
Entsorgungskonzepte erstellt, teilweise auch für einzelne
projekts „Niedrigenergiesporthalle” will HOCHTIEF nun
Projekte. Die Niederlassung Berlin erhielt für ihr Pilot-
ein Gesamtkonzept mit Mehrzwecknutzung in System-
projekt zu Abfallwirtschaftskonzepten 1998 den Umwelt-
bauweise erarbeiten, das Planung, Finanzierung, Bau und
preis des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).
Betrieb berücksichtigt. Durch eine Niedrigenergielösung,
Beim Ausbau des Flughafens Düsseldorf International
gegebenenfalls gekoppelt mit dem Einsatz regenerativer
wurde durch die Flughafen Düsseldorf GmbH, an der
Energieträger, sollen der Stromverbrauch und die damit
HOCHTIEF AirPort beteiligt ist, ein Verfahren zum
verbundenen Emissionen deutlich gesenkt werden. Beim
Bodenmanagement entwickelt, das mittels Stoffkreislauf-
Projekt „Passivhaus” geht es um die Weiterentwicklung
führung zur Ressourcenschonung beitragen soll: Durch
des Niedrigenergiehauses, das künftig in der Branche als
genaue Vorerkundungen werden belastete Bereiche auf
Standard gelten wird. Eine konventionelle Heizung und
dem Flughafengelände ermittelt. Die während der Bau-
die entsprechende Versorgung mit Gas oder Fernwärme
maßnahmen ausgehobenen Bodenmassen werden durch
wären dann nicht mehr erforderlich. Anfang 2000 wurde
einen unabhängigen Gutachter gemäß vorgegebener
ein Projekt zum Thema „Umweltverträglichkeit von Bau-
Richtwerte eingestuft. Soweit möglich kommt der an-
stoffen” als Fortführung der Vorhaben „Umweltgerechte
fallende, als unbedenklich eingestufte Bodenaushub auf
Baustoffe im schlüsselfertigen Bürobau” und „Gesund-
dem Gelände für neue Baumaßnahmen zum Einsatz.
heitsfreundliche Baustoffe im Hochbau” beschlossen. Ziel
Aufgrund der durch die Flughafen Düsseldorf GmbH
ist der systematische Aufbau einer kontinuierlich abruf-
detailliert geführten Dokumentation wird eine Verschlep-
baren Beratungsleistung über die Umwelt- und Gesund-
pung von Schadstoffen in das Grundwasser vermieden.
heitsverträglichkeit von Baustoffen für alle ausführenden
Einheiten von HOCHTIEF.
KOMMUNIKATION
Bei HOCHTIEF fördern Schulungen und Arbeitskreise
Um Rohstoffe einzusparen, verwendet HOCHTIEF
den Erfahrungsaustausch über die Grenzen der Organi-
aufbereitete Altbaustoffe, die beim Abbruch von Bauwer-
sationseinheiten hinweg. Kunden erhalten bei Verhandlun-
ken anfallen. Verschiedene Unternehmenseinheiten haben
gen und Gesprächen Einblick in die Umweltaktivitäten.
123
UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU
124
Die Nachunternehmer, die an HOCHTIEF-Projekten
in zwei Versuchen ausgelotet und positiv bewertet. Die
beteiligt sind, werden konsequent in die projektbezogenen
Schwerbehindertenquote liegt bei HOCHTIEF branchen-
Umweltkonzepte eingebunden.
typisch niedrig. 1999 betrug sie 1,3 Prozent.
Um den Umweltschutz weiterzuentwickeln,
Kulturelle Projekte rund um das „Bauhaus”, die
arbeitet HOCHTIEF Umwelt mit dem Bundesministerium
von Weimar ausgehende Kunst- und Architekturbewegung
für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie in
der zwanziger Jahre, unterstützt HOCHTIEF anlässlich des
einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum
125-jährigen Firmenjubiläums. Für die originalgetreue
Baustoffkreislauf und zum Massivbau zusammen
Wiederherstellung des Doppelhauses, in dem die Künstler
(> www.b-i-m.de/Struktur/ueberbim.htm). Auch die Teil-
Wassily Kandinsky und Paul Klee in Dessau wohnten,
nahme von HOCHTIEF-Mitarbeitern in unternehmens-
spendete das Unternehmen eine Million DM und über-
übergreifenden Arbeitskreisen und Initiativen der Bau-
nahm den Umbau als Generalunternehmer (> www.
branche dient dazu, das Umweltfachwissen zu vertiefen
meisterhaeuser.de). Außerdem war HOCHTIEF einer der
und gemeinschaftliche Lösungen zu finden. Die Umwelt-
Sponsoren der Konferenz „URBAN 21”, die im Juli 2000
beauftragte der HOCHTIEF Umwelt engagiert sich über-
in Berlin stattfand. Die Veranstaltung sollte die inter-
dies als Vorsitzende des Überwachungsausschusses der
nationale Verständigung über eine nachhaltige Ent-
Entsorgergemeinschaft Bauen und Umwelt e.V.
wicklung der Städte vertiefen, die mit der Rio-Konferenz
1992 und der Weltsiedlungskonferenz HABITAT II eingeleitet worden ist.
SOZIALE ASPEKTE
Bei HOCHTIEF ist Altersteilzeitarbeit möglich, manche
Unternehmenseinheiten bieten zusätzlich flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeitarbeitsplätze an. Auch die
Chancen der Telearbeit für junge Mütter wurden bereits
www.b-i-m.de/Struktur/ueberbim.htm
www.meisterhaeuser.de
I M B L I C K P U N K T W E LT W E I T G Ü LT I G E S O Z I A L STA N D A R D S
Am 16. März 2000 hat sich HOCHTIEF vertraglich verpflichtet, bei seinen Bauvorhaben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten. Auch die Nachunternehmer von HOCHTIEF
werden durch diese Vereinbarung in die Pflicht genommen. Sie beschäftigen noch einmal ein Vielfaches der weltweit 37.000 HOCHTIEF-Mitarbeiter. Vertragspartner des Vorstands und des Gesamtbetriebsrats von HOCHTIEF
sind die Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt (IG Bau) und der Internationale Bund der Bau- und Holzarbeiter (IBBH). HOCHTIEF ist der erste internationale Baukonzern, der ein derartiges Abkommen mit der
Gewerkschaftsinternationale unterschreibt. Künftig gilt bei HOCHTIEF und seinen Vertragspartnern eine so
genannte Sozialcharta. Diese sieht als Mindestbedingungen vor, dass
– die Arbeit frei gewählt ist,
– es keine Diskriminierung bei der Beschäftigung gibt,
– Kinderarbeit ausgeschlossen wird,
– die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen respektiert sowie
– lebenserhaltende Löhne und Gehälter gezahlt werden,
– die Arbeitszeiten nicht übermäßig,
– die Arbeitsbedingungen annehmbar und
– die Beschäftigungsbedingungen festgelegt sind.
125
FA L L S T U D I E N E U E S G E S C H Ä F T S F E L D
Handlungsfeld: Sicherung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung durch langfristige Planung
Ziel: Mit dem Geschäftsfeld Airportmanagement will HOCHTIEF neben der Kernkompetenz Bauen ein zweites
Standbein aufbauen, um langfristig am Markt zu bestehen und eine kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens zu gewährleisten.
Auslöser: Während das projektorientierte Bauen starken Umsatz- und Ergebnisschwankungen ausgesetzt ist,
erzielen Flughäfen stabile Renditen auf höherem Niveau. Gleichzeitig wächst das Passagieraufkommen konstant
um jährlich rund fünf Prozent. Da der öffentlichen Hand die Finanzmittel fehlen, spielen Privatinvestoren eine
immer größere Rolle. So werden etwa 150 der 530 bedeutendsten Airports weltweit in den nächsten Jahren auf
privates Engagement angewiesen sein.
Das Projekt: Bereits seit 40 Jahren plant und baut HOCHTIEF weltweit Flughäfen. Einen Wendepunkt markierte
1990 der Flughafen Warschau, den HOCHTIEF schlüsselfertig errichtete und dabei erstmals die komplette
Finanzierung strukturierte und begleitete. Den letzten Anstoß für die Hinwendung zum Airportmanagement gab
die Beteiligung am Flughafen Athen. 1997 gegründet, erwirbt HOCHTIEF AirPort weltweit Flughafenbeteiligungen und bietet alle Dienstleistungen rund um das Planen, Finanzieren und Managen von Flughafenprojekten an.
126
Derzeit ist HOCHTIEF AirPort an zwei Flughafengesellschaften beteiligt: An der Flughafen Düsseldorf GmbH
und der Athens International Airport S.A. Als Airportmanager koordiniert das Unternehmen die Leistungen aller,
die an Entwicklung und Betrieb beteiligt sind: Flughafenbetreiber, Fluggesellschaften, Passagiere und Besucher,
Mitarbeiter, Flugsicherungsdienste, Konzessionäre, Bau- und Immobilienentwickler, Reiseveranstalter, Frachtunternehmen, Einzelhandel und Catering. Weitere Beteiligungsakquisitionen sind geplant.
Nutzen für die Nachhaltigkeit: Mit seinen vielfältigen Dienstleistungen steigert HOCHTIEF AirPort kontinuierlich
den Wert der Beteiligungsgesellschaften. Die Flughafenstandorte und damit auch die Arbeitsplätze werden langfristig gesichert; gleichzeitig schafft das neue Geschäftsfeld im Unternehmen selbst zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten.
PRODUKTLEBENSZYKLUS PLANEN, BAUEN UND BETREIBEN VON BAUTEN DES HOCH- UND TIEFBAUS
Rohstoffbereitstellung
Vorproduktion
Entsorgung
Transport/Vertrieb
Nutzung
Umweltrelevanz:
sehr hoch
hoch
Produktion
mittel
Rohstoffbereitstellung Der Abbau von Kies, Sand,
gering
keine
nicht zutreffend
Produktion Bauverfahren und Baustoffver-
Kalk etc. beeinträchtigt den Naturraum und benötigt
arbeitung setzen beim Bauen Lärmemissionen und
Energie. Renaturierungen nach Ende des Abbaus
Luftschadstoffe frei. Weitere Umweltauswirkungen
gleichen Eingriffe in die Landschaft aus.
sind Abfälle und Flächenverbrauch.
Nutzung Die Gebäudenutzung erfordert einen
Vorproduktion Die Herstellung von Baustoffen
hohen Energieeinsatz für Heizung, Kühlung und
verbraucht Energie und verursacht Emissionen und
Beleuchtung.
Abfälle.
Entsorgung Beim Abriss fallen große Mengen
Transport/Vertrieb Beim Transport per LKW ent-
stehen Luftschadstoffe und Lärm.
Bauschutt an. Außerdem entstehen Lärm und Staub.
Durch Bauschuttrecycling lassen sich die Abfallmengen reduzieren.
127
U M W E LT P R O G R A M M
FRIST
UMSETZUNG
KOMMENTAR
12/1998
erreicht
12/1998
erreicht
12/2000
erreicht
12/2000
kontinuierlich
Im Januar 2000 wurde ein
Folgeprojekt bewilligt.
12/2000
Die Projekte „Energieeinsatz in Gebäuden durch
Wärmerückgewinnung”
sowie „Energiegewinnung
und Energiespeicherung”
befinden sich in der technischen Vorbereitungsphase.
Das Projekt „Belüftung
und Energieeinsparung
bei Industrie- und Produktionshallen” ergab,
dass das System zu einer
erheblichen Energieeinsparung und zu einer
Verbesserung der arbeitsmedizinischen Werte
führt.
Verbesserung des Umweltmanagements
Bestandsaufnahme in den Unternehmenseinheiten und
Auswertung.
■ Entwicklung einer strukturierten
Umweltschutzorganisation.
■
■
Erfassung umweltrelevanter Daten im Finanz- und
Rechnungswesen.
Ergebnisse wurden in der
kontinuierlichen Überarbeitung des Managementbuchs berücksichtigt.
Neue Kostenarten
wurden eingerichtet.
Beschaffung und Einsatz von umweltverträglichen Baustoffen
Umsetzung der Erkenntnisse aus dem 1997
abgeschlossenen Forschungs- und Entwicklungsprojekt
„Umweltgerechte Produkte im schlüsselfertigen Bürobau”.
■ Durchführung des Forschungs- und Entwicklungsprojekts
„Umweltverträgliche Baustoffe”.
■
12/2001
Energieeinsparung und Reduktion der CO2-Emissionen
■
Umsetzung der Erkenntnisse aus den Forschungs- und
Entwicklungsprojekten:
– Belüftung und Energieeinsparung bei Industrie- und
Produktionshallen,
– Energieeinsatz in Gebäuden durch
Wärmerückgewinnung,
– Energiegewinnung und Energiespeicherung.
128
Einsparung von Rohstoffen
■
Durchführung eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts
zur Optimierung der Abläufe bei Abbruchmaßnahmen (Baustoffkreislauf im Massivbau):
– Umweltverträglichkeitsuntersuchungen zu Abbruchverfahren,
– Datenerfassung und -auswertung zur Ermittlung von
Kennzahlen.
12/2000
Leitfaden zur Erfassung
und Bewertung der Materialien wurde erstellt.
Anhand der in einer
Datenbank zusammengestellten Kennzahlen
können in der Abbruchplanung genaue Baustoffmengen ermittelt und der
Recyclinganteil der Baustoffe optimiert werden.
■
Durchführung eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts
zu Spannbetonhohldecken als kontinuierlicher
Verbesserungsprozess.
12/2000
Versuchsplatten wurden
hergestellt und an der
Universität Kassel
getestet.
Die Versuchsergebnisse
waren positiv.
12/1998
12/2000
erreicht
erreicht
bis 2000
kontinuierlich
Reduzierung des Abfallaufkommens
■
■
Erstellung der Abfallbilanz mittels einheitlicher Software.
Integration des Abfallentsorgungssystems in den
betrieblichen Bauablauf durch Übertragung der
Erfahrungen aus Pilotprojekten auf neue Projekte.
In Berlin wird das Konzept bei allen Projekten
über 30 Millionen DM
Auftragswert angewendet.
Vermeidung von Lärmemissionen
■
Einsatz von geräuscharmer Rütteltechnik zum Verdichten
des Betons (HOCHTIEF-Fertigteilbau).
Alle fünf Fertigteilwerke
werden in den Folgejahren die alten Kipptische durch lärmarme
Kipptische austauschen.
I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z
Einheit
Kalenderjahr
1997*
1998
1999
MWh
t
1.000 Nm3
t
1.000 l
1.000 m3
60.650
1.511
116.900
5.696
7.115
93.895
22.801
1.002
126.968
6.117
7.517
88.785
21.872
1.089
m3
t
t
m3
81.479
118.126
8.357
1.521.567
35.273
91.364
5.866
1.596.552
32.597
90.160
7.083
1.844.020
t
t
t
t
t
t
t
t
t
t
t
t
82.769
52.095
8.969
2.869
5.941
12.895
29.379
25.675
586
2.106
1.012
75.566
52.045
6.773
3.448
1.885
11.415
34.114
30.094
418
1.292
0
2.310
88.720
51.720
11.500
2.500
9.500
13.500
87.120
62.600
19.350
900
770
3.500
INPUT
Energie
Strom
Heizöl
Erdgas
Abfälle zur Verwertung
Treibstoffe
Wasser
Rohstoffe
Holz, Schalholz
Betonstahl
Profilstahl
Beton, Sand, Kies
OUTPUT
Abfälle
Abfälle zur Verwertung
Bauschutt
Straßenaufbruch
Eisenschrott
Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall
Bau- und Abbruchholz
Abfälle zur Beseitigung
Baustellenabfälle
Verunreinigtes Erdreich
Schlämme aus Betonherstellung
Asbestzement
Sonstige Abfälle zur Beseitigung
* Im Berichtszeitraum keine genauere Aufschlüsselung möglich
Kommentar Die Inputdaten wurden über Kostenarten anhand von Durchschnittspreisen ermittelt. Zum 1. Januar 1999 wurden für die
Energiebezüge getrennte Kostenarten eingerichtet (Strom, Wasser, Heizöl, Diesel und Erdgas). Aus Umstellungsgründen konnten 1999
die Daten nur teilweise getrennt erfasst werden. Deshalb wurden die Mengen für die Jahre 1998 und 1999 anhand der prozentualen Aufteilung dieser getrennt erfassten Daten errechnet.
Im Güterverkehr wurden 1998 und 1999 ungefähr 300.000 Kilometer zurückgelegt und dabei rund 45.000 Liter Diesel verbraucht. Die
genaue Transportmenge in Tonnenkilometer kann bislang noch nicht erhoben werden.
129
RWE IM DIALOG
Berichten, diskutieren und fördern.
130
Mit dem vorliegenden zweiten Umweltbericht wollen wir den Dialog mit unseren Zielgruppen
intensivieren. Dazu spornt uns auch die positive Resonanz auf unseren ersten Bericht an.
Eine Umfrage unter Multiplikatoren aus Umweltverbänden, Politik, Presse und
Wissenschaft ergab, dass der RWE-Umweltbericht 1998 für zwei Drittel der Befragten
glaubwürdig war und der Informationsumfang ihren Anforderungen entsprach. Darauf angesprochen, welche Themen sie vermissten, gaben 50 Prozent Konzepte zur Energieversorgung
der Zukunft an. Hinsichtlich der Angaben zu den Umweltauswirkungen wünschte ein Drittel
der Befragten einen stärkeren Produktbezug sowie die Bildung von Kennzahlen. Bei der
Erstellung des vorliegenden Berichts haben wir diese Punkte berücksichtigt.
Dass wir bei der Umweltberichterstattung auf dem richtigen Weg sind, bestätigt uns
auch das Ranking deutscher Umweltberichte, das von future e.V. – Verein für umweltorientierte
Unternehmen zusammen mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und der
Zeitschrift „Capital” alle zwei Jahre durchgeführt wird. Anhand verschiedener Einzelkriterien
ermittelt das Ranking die inhaltliche und die kommunikative Qualität der betrieblichen Umweltberichterstattung. Bei der jüngsten Bewertung der Umweltberichte der 150 größten deutschen
Unternehmen erreichte der 1998 veröffentlichte RWE Bericht den 16. Platz und erhielt damit
die beste Wertung unter den Mischkonzernen (> www.ranking-umweltberichte.de).
Natürlich ist der Umweltbericht nicht der einzige Weg, auf dem wir den Dialog mit
unseren Zielgruppen pflegen. Auch durch regelmäßige Pressemeldungen, den jährlichen
Geschäftsbericht, den Personalbericht sowie das Unternehmensmagazin „agenda” informieren
www.ranking-umweltberichte.de
wir über unsere wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Aktivitäten. Im
Internet berichten wir kontinuierlich über neue Entwicklungen, außerdem steht auch dort
der Umweltbericht zur Verfügung. Die Studie zu Chancen und Risiken der zukünftigen Weltenergieversorgung, die vom Energiewirtschaftlichen Arbeitskreis des RWE-Konzerns erstellt
wurde, ist als Download erhältlich (> www.rwe.de).
Zum übergreifenden Erfahrungsaustausch sowie zur Weiterentwicklung des Umweltschutzes arbeiten die Unternehmen der Geschäftsbereiche in verschiedenen Gremien mit. Die
RWE AG selbst ist Mitglied im Deutschen Nationalen Komitee des Weltenergierats (DNK),
dessen Veröffentlichungen zu Fragen der Energiepolitik wir maßgeblich unterstützen, und in
der E7-Initiative. Darüber hinaus arbeitet RWE im „Forum Nachhaltige Entwicklung” mit,
das der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) im Frühjahr 2000 initiiert hat.
GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG
Regional sind wir vor allem im Initiativkreis Ruhrgebiet vertreten, der sich die Unterstützung des Strukturwandels in Nordrhein-Westfalen zum Ziel gesetzt hat. Mit der Veranstaltungsreihe „RWE-Sommerakademie” fördern wir den Dialog von Jugendlichen mit
Referenten aus Politik, Wissenschaft und unserem Unternehmen. Für die Auszubildenden in
unserem Konzern bietet die „Dream-Team-Aktion” alle zwei Jahre die Möglichkeit, Fragestellungen aus Beruf und Gesellschaft eigenständig aufzugreifen und kreative Lösungen im
Team mit anderen Auszubildenden umzusetzen. 1999 haben sich rund 740 Jugendliche in
77 Projekten mit den Themen Umweltschutz, Soziales, Ausbildung, Kundenorientierung und
Innovation beschäftigt. Die besten Arbeiten wurden prämiert.
Um das Engagement für eine zukunftsfähige Entwicklung zu vertiefen, hat RWE
anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums 1999 die RWE-Jugendstiftung gegründet. Sie
fördert Projekte, die dazu beitragen, eine lebenswerte Zukunft für Kinder und Jugendliche
zu schaffen. Beispiele dafür sind ein pädagogisches Zentrum für Natur und Umwelt, die
integrative Begegnungsstätte „Regenbogenhaus” des Behindertenreferats in Essen oder
interkulturelle Schülerclubs im Land Brandenburg (> www.rwe-jugendstiftung.de).
www.rwe.de
www.rwe-jugendstiftung.de
131
A N S PR E C H PA R T N E R I M K O N Z E R N
Offen für Ihre Fragen.
132
RWE AG
Unternehmensbereich Bergbau und Rohstoffe
Dr. Henning Rentz / Dr. Hans-Peter Meurer
Dr. Wolfgang Rönnebeck
RWE Aktiengesellschaft
Rheinbraun Aktiengesellschaft
Opernplatz 1
Stüttgenweg 2
45128 Essen
50935 Köln
Tel.: 0201/12-15593 / 0201/12-15251
Tel.: 0221/480-1338
Fax: 0201/12-15492
Fax: 0221/480-1356
email: [email protected] / [email protected]
email: [email protected]
Internet: www.rwe.de
Internet: www.rheinbraun.de
Unternehmensbereich Energie
Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie
Walter Hoffmann
Bodo Schultz
RWE Energie Aktiengesellschaft
RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und Chemie
Kruppstr. 5
Überseering 40
45128 Essen
22297 Hamburg
Tel: 0201/12-22095
Tel.: 040/6375-3880
Fax: 0201/12-22184
Fax: 040/6375-3520
email: [email protected]
email: [email protected]
Internet: www.rwe-energie.de
Internet: www.rwe-dea.de
Unternehmensbereich Umweltdienstleistungen
Dr. Herbert Brunner
Hans Ulrich Schaffrath
TESSAG Technische Systeme & Services
RWE Umwelt Aktiengesellschaft
Aktiengesellschaft
Opernplatz 1
(einschl. NUKEM-Gruppe)
45128 Essen
Guiollettstr. 44-48
Tel.: 0201/12-16398
60325 Frankfurt
Fax: 0201/12-16145
Tel.: 069/7135-1151
email: [email protected]
Fax: 069/7135-1204
Internet: www.rwe-umwelt.de
email: [email protected]
Internet: www.tessag.com
Unternehmensbereich Industriesysteme
Dr. Jürgen Kern
Unternehmensbereich Bau
Heidelberger Druckmaschinen AG
Dipl.-Ing. Volker Misch
Kurfürsten-Anlage 52-60
Dipl.-Ing. Daniela Paffrath
69115 Heidelberg
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Tel.: 06221/92-3925
Opernplatz 2
Fax: 06221/92-3329
45128 Essen
email: [email protected]
Tel.: 0201/824-2070
Internet: www.heidelberg.com
Fax: 0201/824-2107
email: [email protected]
Internet: www.hochtief.de
133
EINBEZOGENE GESELLSCHAFTEN
RWE Aktiengesellschaft.
134
RWE AG
Mineralöl und Chemie
■ RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und
Energie
Chemie, Hamburg
■ RWE Energie Aktiengesellschaft, Essen
■ CONDEA Chemie GmbH, Hamburg
■ envia Energie Sachsen Brandenburg
■ DEA Mineraloel Aktiengesellschaft, Hamburg
Aktiengesellschaft, Markkleeberg
■ Lech-Elektrizitätswerke Aktiengesellschaft, Augsburg
Umweltdienstleistungen
■ Main-Kraftwerke Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main
■ RWE Umwelt Aktiengesellschaft, Essen
■ RWE Umwelt Services Deutschland GmbH, Essen
Bergbau und Rohstoffe
■ Trienekens Aktiengesellschaft, Viersen
■ Rheinbraun Aktiengesellschaft, Köln
■ RWE Umwelt Aqua GmbH, Berlin
■ Rheinische Baustoffwerke GmbH (RBS), Bergheim
■ Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft (LAUBAG),
Senftenberg
Industriesysteme
■ Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft,
Heidelberg
■ TESSAG Technische Systeme & Services Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main
■ Angewandte Solarenergie – ASE GmbH, Alzenau
■ Lahmeyer International GmbH, Bad Vilbel
■ ERM Lahmeyer International GmbH, Neu-Isenburg
■ MAQUET Aktiengesellschaft, Rastatt
■ MAQUET MediKomp GmbH & Co. KG, Rastatt
■ orto MAQUET GmbH & Co. KG, Rastatt
■ NUKEM GmbH, Alzenau
■ NUKEM Nuklear GmbH, Alzenau
■ NUKEM Hanau GmbH, Hanau
Bau
■ NUSYS Telematic Systemhaus GmbH, Alzenau
■ HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen
■ NUBEG Beteiligungsgesellschaft mbH, Alzenau
■ HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen
■ Piller GmbH, Osterode am Harz
■ HOCHTIEF Verkehrswegebau GmbH, Vechta
■ Piller Komponenten GmbH, Mechernich
■ HOCHTIEF Fertigteilbau GmbH, Frankfurt/Main
■ Rheinelektra Technik GmbH, Mannheim
■ HOCHTIEF Umwelt GmbH, Essen
■ SAG Netztechnik GmbH, Frankfurt/Main
■ HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen
■ SAG Starkstrom-Anlagen-Gesellschaft mbH,
■ HOCHTIEF Facility Management GmbH,
Frankfurt/Main
■ SAG Abel Kommunikationstechnik GmbH & Co. KG,
Engelsberg
Frankfurt/Main
■ Streif Aktiengesellschaft, Weinsheim
■ Prüm-Türenwerk GmbH, Weinsheim
■ SGB Starkstrom-Gerätebau GmbH, Regensburg
■ Streif Baulogistik GmbH, Vettelschoß
■ SGB Maschinen Service GmbH, Regensburg
■ Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH,
■ Sächs. Bayr. Starkstrom Gerätebau GmbH, Neumark
■ TESSAG-Edeleanu GmbH, Alzenau
■ TESSAG-Ina GmbH, Duisburg
Frankfurt/Main
135
Eine Verbesserung der systematischen Analyse gegenüber dem Vorgängerbericht bedeutet
der Konzern von seinen wichtigsten Beteiligungen im Telekommunikationsbereich getrennt.
auch die Darstellung von Umweltkennzahlen.
Parallel dazu wurde die Fusion mit der VEW AG eingeleitet und anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlungen im Juni 2000 von den Aktionären gebilligt.
Der Braunkohlenblock mit optimierter Anlagentechnik (BoA), den RWE Energie derzeit in
Seite 36
Niederaußem baut, erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent.
Konzernleitlinien
Gemäß den sieben Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit, die RWE bereits im Umweltbericht
Seite 14
1998 als entscheidend definiert hat, erfolgte nun eine Anpassung der Leitlinien. Sie sind für
Im Oktober 1998 erhielt Rheinbraun die wasserrechtliche Erlaubnis für Garzweiler II.
Seite 52
alle Konzernbereiche als Orientierungsrahmen verbindlich und werden durch unternehmensspezifische Leitlinien ergänzt.
Herausgeber:
RWE-DEA hat den Umweltschutz in das bestehende Managementsystem integriert und
Seite 64
RWE Aktiengesellschaft
eine nachhaltige
1999 ein Transferseminar statt. Teilgenommen haben nicht nur die Umweltschutzbeauf-
Entwicklung
tragten aller Konzernbereiche, sondern auch Mitarbeiter aus Marketing, Forschung,
Bei Heidelberger Druckmaschinen wurden sämtliche bisherigen inländischen Standorte nach
Seite 22
Entwicklung und Personalwesen. Die Bedeutung des Themas für den RWE-Konzern wurde
EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert.
Inhaltliche Konzeption und Text:
Seite 92
Akzente Kommunikationsberatung, München,
unter Mitarbeit von AkkU Umweltberatung, München
anhand einzelner Fallstudien zu den sieben Handlungsfeldern diskutiert.
Seit Ende 1999 sind mit Ausnahme der Heidelberger Druckmaschinen AG die Geschäfts-
Umweltmanagement
Zum Oktober 1999 wurde mit Jan Zilius, Vorstand für Personal und Recht der RWE AG, ein
felder der ehemaligen Lahmeyer AG sowie der NUKEM-Gruppe in der TESSAG Technische
im Konzern
neuer Umweltkoordinator im Vorstand benannt. Zur übergreifenden Datenerfassung und
Systeme & Services Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengefasst.
Seite 26
Informationsvermittlung führte RWE 1999 ein konzernweites Umweltberichtswesen (UBIS)
Ein zentraler Umweltschutzbeauftragter koordiniert die umweltbezogenen Aktivitäten aller
ein. Die Umsetzung der Richtlinie zum Umweltmanagement wurde durch Rahmenvorgaben
Beteiligungsgesellschaften.
Seite 100
Gestaltung:
LANDOR Associates GmbH, Hamburg
Produktionsleitung:
NETWØRK GmbH, Hamburg
konkretisiert.
Fotos:
HOCHTIEF hat sich als erster internationaler Baukonzern verpflichtet, bei seinen Bauvor-
Seite 32
größten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen umfasst.
RWE AG, Bernd Bodtländer
haben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten.
Lithografie:
Beim Ranking der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen in der Zeit-
RWE im Dialog
schrift „Capital” nimmt der RWE Umweltbericht 1998 den 16. Platz ein. Mit 348 von
Seite 130
w&co MediaServices GmbH & Co KG, Hamburg
Druck:
500 Punkten erreichte er den ersten Rang unter den Mischkonzernen.
Druckerei Grütter GmbH & Co KG, Ronnenberg
Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster
Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff
An
RWE wurde 1998 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, der die 200 weltweit
Seite 118
ABSENDER:
45128 Essen
Name
norm DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen.
Um den Erfahrungsaustausch zum Thema Nachhaltigkeit zu intensivieren, fand im November
Straße, Hausnummer
Opernplatz 1
Postleitzahl, Ort, Land
bereits alle Standorte des Chemiebereichs nach der internationalen Umweltmanagement-
Aktivitäten für
Status und Ausblick
ABSENDER:
Aufgaben konsequent gebündelt. Durch den Verkauf der Anteile an o.tel.o und e-plus hat sich
Name
Konzernbereichen
An
Produkte eine Betrachtung der Umweltaspekte für den gesamten Lebensweg angestellt.
RWE Aktiengesellschaft
betriebs beschlossen. Energieerzeugung, Netz und Vertrieb wurden getrennt, übergeordnete
RWE Aktiengesellschaft
Seite 6
Postfach 10 30 61
Aus den
Postfach 10 30 61
Erstmals wurde in diesem Umweltbericht von den Konzernbereichen für ausgewählte
45030 Essen
Im Herbst 1999 hat RWE eine umfassende Neuorganisation und -ausrichtung des Geschäfts-
45030 Essen
Konzernportrait
Straße, Hausnummer
Postleitzahl, Ort, Land
D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E
RWE Umweltbericht 2000
zu
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Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir nicht,
weil
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zukünftigen Weltenergieversorgung”
die Studie „Chancen und Risiken der
den aktuellen Personalbericht der RWE AG
den aktuellen Geschäftsbericht der RWE AG
weil
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RÜCKANTWORTKARTE
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Umweltbericht 2000
Eine Verbesserung der systematischen Analyse gegenüber dem Vorgängerbericht bedeutet
der Konzern von seinen wichtigsten Beteiligungen im Telekommunikationsbereich getrennt.
auch die Darstellung von Umweltkennzahlen.
Parallel dazu wurde die Fusion mit der VEW AG eingeleitet und anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlungen im Juni 2000 von den Aktionären gebilligt.
Der Braunkohlenblock mit optimierter Anlagentechnik (BoA), den RWE Energie derzeit in
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Niederaußem baut, erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent.
Konzernleitlinien
Gemäß den sieben Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit, die RWE bereits im Umweltbericht
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1998 als entscheidend definiert hat, erfolgte nun eine Anpassung der Leitlinien. Sie sind für
Im Oktober 1998 erhielt Rheinbraun die wasserrechtliche Erlaubnis für Garzweiler II.
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alle Konzernbereiche als Orientierungsrahmen verbindlich und werden durch unternehmensspezifische Leitlinien ergänzt.
Herausgeber:
RWE-DEA hat den Umweltschutz in das bestehende Managementsystem integriert und
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RWE Aktiengesellschaft
eine nachhaltige
1999 ein Transferseminar statt. Teilgenommen haben nicht nur die Umweltschutzbeauf-
Entwicklung
tragten aller Konzernbereiche, sondern auch Mitarbeiter aus Marketing, Forschung,
Bei Heidelberger Druckmaschinen wurden sämtliche bisherigen inländischen Standorte nach
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Entwicklung und Personalwesen. Die Bedeutung des Themas für den RWE-Konzern wurde
EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert.
Inhaltliche Konzeption und Text:
Seite 92
Akzente Kommunikationsberatung, München,
unter Mitarbeit von AkkU Umweltberatung, München
anhand einzelner Fallstudien zu den sieben Handlungsfeldern diskutiert.
Seit Ende 1999 sind mit Ausnahme der Heidelberger Druckmaschinen AG die Geschäfts-
Umweltmanagement
Zum Oktober 1999 wurde mit Jan Zilius, Vorstand für Personal und Recht der RWE AG, ein
felder der ehemaligen Lahmeyer AG sowie der NUKEM-Gruppe in der TESSAG Technische
im Konzern
neuer Umweltkoordinator im Vorstand benannt. Zur übergreifenden Datenerfassung und
Systeme & Services Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengefasst.
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Informationsvermittlung führte RWE 1999 ein konzernweites Umweltberichtswesen (UBIS)
Ein zentraler Umweltschutzbeauftragter koordiniert die umweltbezogenen Aktivitäten aller
ein. Die Umsetzung der Richtlinie zum Umweltmanagement wurde durch Rahmenvorgaben
Beteiligungsgesellschaften.
Seite 100
Gestaltung:
LANDOR Associates GmbH, Hamburg
Produktionsleitung:
NETWØRK GmbH, Hamburg
konkretisiert.
Fotos:
HOCHTIEF hat sich als erster internationaler Baukonzern verpflichtet, bei seinen Bauvor-
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größten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen umfasst.
RWE AG, Bernd Bodtländer
haben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten.
Lithografie:
Beim Ranking der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen in der Zeit-
RWE im Dialog
schrift „Capital” nimmt der RWE Umweltbericht 1998 den 16. Platz ein. Mit 348 von
Seite 130
w&co MediaServices GmbH & Co KG, Hamburg
Druck:
500 Punkten erreichte er den ersten Rang unter den Mischkonzernen.
Druckerei Grütter GmbH & Co KG, Ronnenberg
Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster
Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff
An
RWE wurde 1998 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, der die 200 weltweit
Seite 118
ABSENDER:
45128 Essen
Name
norm DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen.
Um den Erfahrungsaustausch zum Thema Nachhaltigkeit zu intensivieren, fand im November
Straße, Hausnummer
Opernplatz 1
Postleitzahl, Ort, Land
bereits alle Standorte des Chemiebereichs nach der internationalen Umweltmanagement-
Aktivitäten für
Status und Ausblick
ABSENDER:
Aufgaben konsequent gebündelt. Durch den Verkauf der Anteile an o.tel.o und e-plus hat sich
Name
Konzernbereichen
An
Produkte eine Betrachtung der Umweltaspekte für den gesamten Lebensweg angestellt.
RWE Aktiengesellschaft
betriebs beschlossen. Energieerzeugung, Netz und Vertrieb wurden getrennt, übergeordnete
RWE Aktiengesellschaft
Seite 6
Postfach 10 30 61
Aus den
Postfach 10 30 61
Erstmals wurde in diesem Umweltbericht von den Konzernbereichen für ausgewählte
45030 Essen
Im Herbst 1999 hat RWE eine umfassende Neuorganisation und -ausrichtung des Geschäfts-
45030 Essen
Konzernportrait
Straße, Hausnummer
Postleitzahl, Ort, Land
D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E
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