Europäische Languste

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Europäische Languste | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Europäische Languste
Palinurus elephas
Auffälligstes Kennzeichen der Langusten sind die überlangen Fühler:
Sie dienen den Tieren zur Orientierung.
Aussehen
Langusten gehören zu den Krebsen und sind unter anderem mit den Flusskrebsen und den Hummern
verwandt. Sie besitzen einen Kopf, einen Brustkorb sowie mehrere gleichartige Körperabschnitte, an
denen je ein Beinpaar sitzt. Die letzten Körperabschnitte tragen keine Beine und bilden den Schwanz.
In einem unterscheiden sich Langusten aber von Hummern oder
Flusskrebsen: Das erste Beinpaar ist nicht zu mächtigen Scheren
umgebildet.
Ihre vier Laufbein-Paare besitzen lediglich kräftige Klauen, und auf dem
Kopf tragen sie sehr lange Fühler, die länger sind als der gesamte Körper.
Wie alle Gliedertiere, die einen harten Panzer besitzen, müssen sich
Langusten häuten, um wachsen zu können. Dieser Panzer ist bei den Langusten rotbraun gefärbt. Die
Tiere werden maximal 45 Zentimeter lang und können ein Gewicht von bis zu 8 Kilogramm erreichen.
Heimat
Die Europäische Languste lebt im Mittelmeer und im östlichen Atlantik, im Ärmelkanal und in der
Nordsee.
Lebensraum
Langusten sind reine Meerestiere. Sie leben nur an Felsküsten. Dort halten sie sich im tieferen
Wasser unterhalb der Gezeitenzone auf.
Rassen und Arten
Weltweit gibt es etwa 39.000 verschiedene Krebstier-Arten. Nahe Verwandte der Langusten sind die
Bärenkrebse, Hummer und Flusskrebse. Unter den Langusten sind neben der Europäischen
Languste die Amerikanische Languste (Palinurus argus) und die Kap-Languste (Jasus lalandei) aus
Südafrika sehr bekannt.
Lebenserwartung
Langusten werden mindestens zehn bis 15 Jahre alt. Sie können vermutlich aber auch ein viel
höheres Alter erreichen.
Alltag
Langusten sind ziemlich scheue Tiere. Tagsüber leben sie versteckt in
Höhlen und Spalten am Meeresgrund.
Erst wenn es dunkel wird, werden sie aktiv, verlassen ihre Höhlen und
gehen auf Nahrungssuche. Dabei unternehmen sie lange Wanderungen:
Zum Beispiel haben Forscher Langusten im Meer vor Florida mit einem
kleinen Sender markiert und herausgefunden, dass die Tiere in vier
Stunden immerhin 240 Meter zurücklegen können. Manche Langusten-Arten ziehen im Winter, wenn
das Meer kälter wird, sogar in wärmere Gegenden und legen dabei Strecken bis zu 130 Kilometer
zurück.
Diese Wanderzüge sehen ziemlich merkwürdig aus: Oft halten sich mehr als 50 Langusten dabei
jeweils am Hinterleib des "Vordermanns" fest und ziehen so im Gänsemarsch über den Meeresgrund.
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Langusten haben ein Nahrungsrevier, in dem sie mehrere Höhlen
besitzen.
Von ihren nächtlichen Ausflügen kehren sie immer wieder in ihre
Verstecke zurück - das zeigt, dass sie einen guten Orientierungssinn
haben.
Am Tag können Taucher Langusten oft nur entdecken, weil ihre langen
Fühler aus ihren Schlaf-Höhlen ragen.
Langusten haben eine bemerkenswerte Fähigkeit: Verlieren sie eines ihrer Beine - wenn sie zum
Beispiel in Felsspalten hängen bleiben oder beim Angriff eines Feindes - kann es bei der nächsten
Häutung wieder nachwachsen.
Langusten gelten unter Feinschmeckern als Delikatesse. Die Europäischen Langusten, die bei uns im
Fischgeschäft angeboten werden, werden meist vor Norwegen, Schottland und England gefangen.
Verkauft werden Tiere mit einem Gewicht zwischen 800 und 1500 Gramm. Sie gehören nach dem
Hummer zu den teuersten Krustentieren.
Freunde und Feinde
Weil Langusten keine Scheren besitzen, können sie sich nicht so gut
wehren wie etwa Hummer.
Nur ihr harter Panzer gibt ihnen Schutz vor Raubfischen. Mit ihren langen
Antennen schlagen sie jedoch nach Feinden. Und manchmal gelingt es
ihnen sogar, sie so in die Flucht zu treiben.
Der größte Feind der Langusten ist aber der Mensch: Weil sie als
Leckerbissen begehrt sind, werden jährlich 4000 bis 7000 Tonnen Langusten von Fischern mit Ködern
oder Käschern gefangen.
Nachwuchs
Die Begattung findet bei den Langusten statt, nachdem sich das Weibchen gehäutet hat. Eine
Europäische Languste legt etwa 15.000 Eier. Diese kleben am Hinterleib des Weibchens, das dem
Gelege durch das Schlagen mit den Hinterbeinen frisches Wasser zufächelt. Schließlich schlüpfen die
winzig kleinen Larven. Wegen ihrer blattförmigen Gestalt werden sie "Phyllosoma"-Larven genannt
(Phyllos kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Blatt"). Die Larven schwimmen zwei Monate im
freien Wasser.
Sprache
Langusten haben zwar keine Stimme, sie geben jedoch Laute von sich, in dem sie ihre Antennen
aneinander reiben. Das erzeugt ein knarrendes Geräusch, das Feinde abschrecken soll.
Ernährung
Langusten ernähren sich von Schnecken, Muscheln und Aas.
Haltung
Langusten werden oft in Aquarien gehalten: Sie sind nicht besonders
anspruchsvoll. Wichtig ist, dass die Wassertemperatur nicht über 18° C
steigt. In genügend großen Becken kann man auch mehrere Langusten
zusammen halten. Das Becken soll so eingerichtet sein, dass die
Langusten viele Versteckmöglichkeiten haben, damit sie sich wohl fühlen.
Außerdem muss das Wasser sauber sein und darf nicht zu viele
Abfallstoffe enthalten, weil sich die Langusten sonst nicht mehr häuten
können. In Gefangenschaft bekommen sie meist gefrorenes Futter und ab und zu einen Regenwurm
aus dem Garten.
Langusten werden heute auch in speziellen Meeres-Farmen für den Verkauf gezüchtet.
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© Südw estrundfunk 2016
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