BMW-Zentrale München

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Für die Zukunft gerüstet
Sanierung der BMW-Zentrale mit Sonnenschutzisolierverglasung von Schollglas
Auch an Gebäuden nagt der Zahn der Zeit
und – früher oder später – muss jede Bausubstanz saniert werden. Bei der legendären BMW-Zentrale in München zeigte sich
nach 33 Jahren diese Notwendigkeit. Sie
wurde von 2004 bis 2006 in einem Zeitraum von nur 28 Monaten aufwendig saniert. Kein einfaches Unterfangen, zumal
das Gebäude seit 1999 unter Denkmalschutz steht und damit strenge Auflagen
verknüpft waren.
Architektonische Wahrzeichen gibt es heute in München gar viele. Anfang der siebziger Jahre jedoch sorgten vor allem zwei
Bauwerke für Furore: die beeindruckende
Zeltdachkonstruktion des Olympiastadions
und die Konzernzentrale der BMW Group,
ein Ensemble aus Hochhaus – auch Vierzylinder genannt –, Sockelgebäude und Museum. Mit seinen 99,5 Metern Höhe blieb
der Vierzylinder nur wenige Jahre höchstes
Gebäude der Stadt, was jedoch bis heute
währt, ist die Faszination hinsichtlich einer
ungewöhnlichen und wagemutigen Konstruktion.
Grundlegender Gedanke des Wiener Architekten Prof. Dr. Karl Schwanzer für das
Entwurfskonzept des Hochhauses war zum
einen die Affinität der Gebäudeform mit
einem Vierzylinder, zum anderen spielte
der Teamgedanke eine tragende Rolle. Der
ungewöhnliche Grundriss von vier Dreiviertelkreisen, die um einen zentralen Schacht
angeordnet sind, ermöglicht zwar die funktionale Zusammenfassung eines ganzen
Geschosses, jeder Dreiviertelkreis bildet
jedoch weiterhin eine geschlossene Einheit
für sich, die weder visuell noch räumlich
aufgelöst wird. Vor allem aus konstruktiver
Sicht sorgte der Vierzylinder in den siebziger Jahren für Aufsehen und sicherte sich
damit den Stellenwert eines symbolträchtigen Bauwerks, schließlich kam die Hängekonstruktion einer ingenieurtechnischen
Meisterleitung gleich. Alle 18 Geschosse
sind an vier Kragarmen – ein Kragarm je
Zylinder – aufgehängt, welche sämtliche
Lasten über einen zentralen Schacht im
Zentrum des Gebäudes in die Erde ableiten. Diese prägnante Konstruktion sollte
technischen Fortschritt und funktionale
Logik signalisieren – denn genau damit
wollte BMW seine Autos in Verbindung
gebracht sehen – und sie verhalf BMW zu
weltweiter Aufmerksamkeit.
Dreiunddreißig Jahre später steht die
BMW-Zentrale erneut im Rampenlicht.
Diesmal sorgt ihre aufwendige Sanierung
für Beachtung, an der insgesamt rund 130
Firmen beteiligt waren. Von Außen lässt
zunächst wenig auf die Sanierungsarbeiten
schließen, da Denkmalschutzauflagen ein
unverändertes Erscheinungsbild vorschrieben. Im Innern des Hochhauses wurde
jedoch ordentlich Hand angelegt. Bei der
kompletten Entkernung blieben lediglich
die Aluminium-Elemente der Außenhaut
sowie die Betonteile und die runden Stützen im Innenraum unangetastet.
Folglich musste für die Fassade eine neue
Lösung ausgearbeitet werden, bei der an
die Verglasung hohe Anforderungen gestellt wurden. Das Ziel war es, bei einem
Maximum an Tageslicht ein Höchstmaß an
Sonnenschutz zu gewährleisten. Aus diesem Grund entschieden sich die Architekten vom ASP Planungsbüro in Hamburg für
den Einsatz einer Sonnenschutzisolierverglasung von Schollglas mit Superneutral
SN 63-Beschichtung von Guardian. Diese
hochwirksame, selektive Metallbeschichtung wird im Magnetronverfahren aufgebracht. Sie führt zu einem äußerst niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad mit einem g-Wert von 35% bei einer Lichtdurchlässigkeit von 63% und einer geringen, angenehm farbneutralen Außenreflexion von
14%. Mit dieser Beschichtung konnten die
Wärmebelastung im Innenraum und die
damit einher gehenden Kühllasten deutlich
reduziert werden. Das innenliegende Jalousiensystem mit hoch reflektierenden Aluminiumlamellen dient dem Sonnen- und
Blendschutz und bewirkt eine homogene
Ausleuchtung des Raumes, indem es das
Tageslicht über ein automatisches JahresVerschattungsprogramm tief in den Raum
lenkt.
Insgesamt wurden rund 2300 mit Argon
gefüllte Isoliergläser – Aufbau ESG 6 mm,
16 mm Scheibenzwischenraum, ESG 6 mm
– im BMW-Komplex verbaut. Der Austausch der Fassade im Hochhaus musste
aufgrund der bestehenden AluminiumAußenhaut von innen her erfolgen. Der
Einbau von 864 Flügelverglasungen in
Form von Parallelausstellfenstern mit
4-seitigen Stufenisoliergläsern erweist sich
als durchdachte Lösung, denn die Mög-
lichkeit der Fensterlüftung macht eine
aufwendige Entrauchungsanlage unnötig.
Neben der absturzsichernden Verglasung
im Hochhaus kamen in den angrenzenden
Flachbauten und im BMW-Museum von
Schollglas UV-undurchlässige Gläser, teilweise mit Alarmspinnen oder auch mit
Siebruck versehen, zum Einsatz.
Gut 100 Millionen Euro ließ sich die BMW
Group das Beseitigen der Altersspuren
kosten, doch schließlich ist der Vierzylinder ein legendäres Wahrzeichen, nicht nur
für München, sondern auch für BMW.
Für die Zukunft gerüstet
Sanierung der BMW-Zentrale mit Sonnenschutzisolierverglasung von Schollglas
Für die Zukunft gerüstet
Sanierung der BMW-Zentrale mit Sonnenschutzisolierverglasung von Schollglas
Objekt
Bauherr
Architekt
Glaslieferant
Metallbau
Fassadentechnik
Beleuchtungsplanung
Modernisierung
BGF
BMW-Hochhaus München
Petuelring 130
D – 80809 München
BMW AG, München
ASP Schweger Assoziierte Gesamtplanung, Hamburg
Schollglas Technik GmbH
Objektzentrum, Heynitz-Lehden
Dobler Metallbau GmbH, Deggendorf
IFFT Institut für Fassadentechnik, Frankfurt / Main
TGA IC Ingenieur Consult Technische Gesamtplanung GmbH,
Frankfurt / Main
Bartenbach Lichtlabor GmbH, Berlin
April 2004 bis August 2006
72.000 m2
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