Die deutschen Kreise der Euroregion Neisse

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Die deutschen Kreise der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa
Görlitz
Mitten im Herzen Europas, am 15. Längengrad, im östlichsten Teil Deutschlands, liegt die Kreisfreie
niederschlesische Stadt Görlitz. Im Ergebnis des zweiten Weltkrieges wurde Görlitz geteilt. Der Fluss Neiße bildet
seit dieser Zeit die natürliche Grenze zwischen dem polnischen und dem deutschen Teil der Stadt. Der östlich der
Neiße gelegene polnische Teil ist seit 1945 die Stadt Zgorzelec.
Bauwerke der Spätgotik, Renaissance, des Barocks, der Gründerzeit und des Jugendstils prägen das Stadtbild und
die Silhouette ebenso wie die zahlreichen Türme und Reste von Wehranlagen, Zeugnisse einer reichen Tuchmacherund Handelsstadt. Rund 3 500 Gebäude stehen unter Denkmalschutz, an ihrer Sanierung wird gearbeitet.
In Görlitz existieren mehrere Gewerbe- und Industriegebiete. Görlitz verfügt über einen Arbeitsmarkt, der traditionell
durch erfahrene Fachleute des Maschinen- und Fahrzeugbaus, der Textil- und optischen Industrie, der Elektrotechnik
sowie der Metallindustrie gekennzeichnet ist. Filialen aller deutschen Großbanken und Versicherungen sind vor Ort,
mehr als die Hälfte der Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungsbereich.
Mit der Gründung der Hochschule Zittau/Görlitz (FH) am 13. Juli 1992 wurde Görlitz Hochschulstandort.
Hoyerswerda
Die Kreisfreie Stadt Hoyerswerda ist die siebtgrößte Stadt Sachsens. Hoyerswerda liegt an der nordöstlichen Grenze
des Freistaates Sachsen mitten im Herzen der Lausitz; in einer zweisprachigen, bikulturellen Region, in der seit
Jahrhunderten Deutsche und Sorben gemeinsam leben und in der das sorbische Brauchtum gepflegt wird.
Die Stadt hat mehrere Sehenswürdigkeiten und touristische Erlebnisse zu bieten. Anziehungspunkte in der Altstadt
sind das Schloss mit dem Stadtmuseum, der Marktplatz mit dem Rathaus, der Postmeilensäule und dem
Sorbenbrunnen, die Lange Straße (eine mittelalterliche und unter Denkmalschutz stehende Handwerkergasse) sowie
der Zoo mit 900 Tieren aus 200 Arten.
Die Unternehmen der Kohle- und Energiewirtschaft sowie der Bergbausanierung gehören nach wie vor zu den
größten Arbeitgebern in der Region. Wenige Kilometer von Hoyerswerda entfernt, am Standort Schwarze Pumpe,
wurde das größte und modernste Kraftwerk Europas gebaut.
Hoyerswerda verfügt über günstig gelegene und erschlossene Gewerbegebiete. Strukturbestimmende Branchen in
Industrie, Handwerk und Gewerbe sind Baugewerbe, Baustoffindustrie, Elektrotechnik/Elektronik/Feinmechanik,
Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Metall verarbeitende und Metall bearbeitende Unternehmen, Handel- und
Dienstleistungsgewerbe sowie Recycling-Unternehmen.
Landkreis Bautzen
Der Landkreis Bautzen grenzt im Westen an die Landkreise Kamenz und Sächsische Schweiz, im Osten an den
Niederschlesischen Oberlausitzkreis und den Landkreis Löbau-Zittau sowie im Süden an die Tschechische Republik.
Kreissitz ist die Stadt Bautzen.
Die höchste Erhebung des Landkreises ist der Valtenberg bei Neukirch mit 589 m über NN. Der Landkreis erstreckt
sich vom Oberlausitzer Bergland und seiner Hügelkette bis zur Heide- und Teichlandschaft. Daraus resultieren eine
Vielzahl der verschiedensten natürlichen touristischen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten.
Besonders hervorzuheben sind die Schlösser in Neschwitz und Rammenau oder das Pfefferkuchenmuseum in
Weißenberg. Darüber hinaus bietet die Große Kreisstadt Bautzen zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten wie die
Domschatzkammer, den Dom, die Ortenburg mit dem Sorbischen Museum oder den Reichenturm.
Im Landkreis Bautzen existieren mehr als 30 erschlossene und geplante Gewerbegebiete und Gewerbeparks. Unweit
von Bautzen wird gegenwärtig das Industriegebiet „Salzenforst“ erschlossen und in Bischofswerda ein
Gewerbegebiet in der ehemaligen Kaserne. Das Profil der Industrie zeigt sich u. a. durch die Branchen Waggon- und
Fahrzeugbau, Bekleidungsindustrie, Lebensmittelherstellung und Kfz-Zulieferindustrie. Überregional bekannt ist der
Bautzner Senf.
© Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Statistisches Jahrbuch der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa 2003
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Landkreis Kamenz
Der Landkreis Kamenz grenzt im Südwesten an die Landeshauptstadt Dresden und erstreckt sich nach Norden hin
bis an die Grenze zum Bundesland Brandenburg. Er zählt zu den territorial größten Landkreisen im Freistaat
Sachsen.
Die Naturräume des Landkreises umfassen die großflächige Königsbrücker und Laußnitzer Heide im Westen, die
urwüchsigen Landschaften des Berg- und Hügellandes im Süden, die Heide-Teichlandschaft im Osten und das
derzeit im Entstehen befindliche „Lausitzer Seenland“ im Norden des Landkreises.
Kulturelle Anziehungspunkte sind die Kunst- und Kulturstadt Dresden, die 1 000-jährige Stadt Bautzen sowie die
Stadt Kamenz selbst. Die Kreisstadt am Hutberg liegt inmitten der westlichen Oberlausitz. Kamenz, (sorbisch
Kamjenc – „kleiner Ort am Stein“) ist bekannt als Geburtsstadt des Dichters Gotthold Ephraim Lessing. 1225 wurde
sie erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen erwähnt. Weithin sichtbar prägt der Turm der spätgotischen
Hallenkirche St. Marien das Antlitz der Stadt.
Durch seine günstige geografische Lage, vor den Toren der Landeshauptstadt Dresden, bietet der Landkreis
Kamenz insbesondere für die industrielle und gewerbliche Wirtschaft sowie unternehmensnahe Dienstleistungen hervorragende Voraussetzungen. Infolge der wirtschaftlichen Umgestaltung hat sich ein breitgefächerter Branchenmix
entwickelt, in welchem die Branchen Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung, Elektrotechnik/Elektronik und Biotechnologie einen Schwerpunkt bilden. Zahlreiche Unternehmensgründungen und Neuansiedelungen auf sanierten
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Industriearealen und 20 neu erschlossenen Gewerbegebieten mit 7 580 000 m Fläche sind in den letzten Jahren zu
verzeichnen.
Landkreis Löbau-Zittau
Der Landkeis Löbau-Zittau liegt im Dreiländereck zur Tschechischen Republik und zur Republik Polen. Der Kreis hat
eine 60 km lange Staatsgrenze zur Tschechischen Republik und eine 25 km lange Staatsgrenze zur Republik Polen.
Zu den Nachbarkreisen im Norden des Landkreises Löbau-Zittau gehören der Landkreis Bautzen, der
Niederschlesische Oberlausitzkreis und die Kreisfreie Stadt Görlitz. Kreissitz ist die Stadt Zittau.
Die Landschaft des Landkreises ist außerordentlich abwechslungsreich und vielfältig. Sie umfasst das Ostlausitzer
Hügelland, Teile des Lausitzer Berglandes, das Neißegebiet Zittauer Becken, das Großschönau-Varnsdorfer Becken
und das Zittauer Gebirge mit der Lausche als der höchsten Erhebung (793 m über NN). Im Landkreis befinden sich
mehrere Landschafts- und Naturschutzgebiete und das Quellgebiet der Spree. Weitere bedeutende Flüsse sind die
Neiße, die Mandau und das Löbauer Wasser.
Beliebte Ausflugsziele sind vor allem der historische Stadtkern der über 750 Jahre alten Stadt Zittau, der gusseiserne
150 Jahre alte Löbauer Turm sowie die Klosteranlage St. Marienthal in Ostritz.
Der Landkreis ist ein Industrie-Agrar-Kreis mit weit zurückverfolgbaren Traditionen. Überwiegend hat sich eine
mittelständische Struktur herausgebildet. Das breitgefächerte Branchenspektrum repräsentiert u. a. solche Bereiche
wie
Maschinenbau,
Elektrotechnik,
Baugewerbe,
Metallverarbeitung,
Holzverarbeitung,
Musikinstrumentenherstellung sowie Textil- und Bekleidungsindustrie.
In der Stadt Zittau befindet sich die Hochschule Zittau/Görlitz (FH), die den wissenschaftlichen, technischen und
kaufmännischen Nachwuchs ausbildet. Eine weitere universitäre Einrichtung ist das Internationale Hochschulinstitut,
das hauptsächlich deutsche, polnische und tschechische Studenten ausbildet.
Niederschlesischer Oberlausitzkreis
Der Niederschlesische Oberlausitzkreis liegt im nordöstlichen Teil des Freistaates Sachsen. Die östliche
Landkreisgrenze wird durch die Lausitzer Neiße gebildet und ist gleichzeitig Staatsgrenze zur Republik Polen. Im
Norden grenzt der Kreis an den im Land Brandenburg liegenden Landkreis Spree-Neiße. Die westliche und südliche
Begrenzung bilden die Landkreise Kamenz und Bautzen sowie der Landkreis Löbau-Zittau. Kreissitz ist die Stadt
Niesky.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Landkreises gehören der denkmalgeschützte Zinzendorfplatz in Niesky mit seinem
schlichten böhmisch-barocken Baustil. In unmittelbarer Nähe von Niesky befindet sich die Talsperre Quitzdorf. Mit
717 ha hat sie die größte Wasserfläche Sachsens. Der See bietet ideale Bedingungen für Angler, Bade- und
Campingfreunde, Segler und Surfer. Die Park-, Kur- und Grenzstadt Bad Muskau ist bekannt durch den Fürst Pückler
Park mit der Schlossruine aus dem 17. Jahrhundert.
Der Niederschlesische Oberlausitzkreis ist in seiner Grundstruktur ein Industrie-Agrarkreis. Rohstoffe wie
Braunkohle, Kies, Sand, Moor und Torf sind die Grundlage traditioneller wirtschaftlicher Entwicklung. Das Profil der
© Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Statistisches Jahrbuch der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa 2003
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Industrie zeigt sich durch die Branchen Waggonbau, Stahlbau, Glas- und Bauindustrie. Daneben hat der Handel, das
Dienstleistungsgewerbe und das traditionelle Handwerk eine große Bedeutung. Die Landwirtschaft hat aufgrund der
guten Bodenqualität besonders im Süden des Kreises Bedeutung.
Im Landkreis befindet sich das einzige Biosphärenreservat Sachsens. Es erstreckt sich über eine Gesamtfläche von
30 000 ha und umfasst eine der größten und ökologisch reichhaltigsten Teichlandschaften Mitteleuropas. Fast die
Hälfte der Gesamtfläche erstreckt sich über den Niederschlesischen Oberlausitzkreis.
© Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Statistisches Jahrbuch der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa 2003
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