medizin für manager Nürnberg-Fürth

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AUGENHEILKUNDE
Augenlaser – Scharf sehen
ohne Kontaktlinsen oder Brille
Nicht mehr auf die Sehhilfe angewiesen – der Augenlaser macht es möglich, den
Traum vieler Menschen zu erfüllen, ein Leben ohne Brille oder Kontaktlinsen zu führen.
Doch nicht für jeden ist diese Technik geeignet. MfM sprach mit Prof. Dr. med. Albert
J. Augustin, dem Direktor der Augenklinik Karlsruhe, über die neuen Verfahren und
Risiken der Augenoperation.
MfM: Herr Prof. Dr. Augustin, bei wel­
schließend gelasert wird. Wir favorisie­
handlung in ähnlicher Weise wie bei der
chen Augenerkrankungen ist die La­
ren keine bestimmte Methode, sondern
Lasik durchgeführt. Das Epithel wird
ser-Operation eine gute Alternative zur
versuchen sie den Anforderungen des
wieder replatziert. Der Heilungsprozess
gGmbH. Er wird auch auf
Brille?
Patienten anzupassen. Wichtig ist in
dauert im Vergleich zur Lasik deutlich
der „preventiKA – Messe
Prof. Dr. Augustin: Ich würde hier nicht
diesem Zusammenhang, dass die Erfah­
länger. Daher ist die Operation nicht
und Fachkongress für Ge­
von Erkrankungen sprechen, sondern
rungen mit der Lasik wesentlich ausge­
völlig schmerzfrei. Die Operation wird
sundheit und Prävention“,
von Brechkraftfehlern des Auges. Am
dehnter sind. Dennoch gibt es sicherlich
wie die Lasik auch in Tropfenbetäubung
besten eignen sich für Laseroperati­
für die Lasek bzw. Epi-Lasik gewichtige
durchgeführt.
onen nach wie vor die Kurzsichtigkeit
Argumente, wie Kontaktsportarten oder
sowie die Stabsichtigkeit. Obergrenzen
eine zu dünne Hornhaut bei gleichzeitig
MfM: Kann es passieren, dass sich die
bezüglich der Dioptrienzahl haben die
bestehendem Wunsch der Brillenfreiheit
Sehschärfe nach einiger Zeit wieder ver­
entsprechenden Kommissionen evalu­
bzw. Kontaktlinsenunverträglichkeit.
schlechtert, und kann der Patient in die­
Augustin ist Klinikdirek­
tor der Augenklinik des
Klinikums Karlsruhe
die vom 26.-28. September
2008 in Karlsruhe statt­
findet, mit einem Vortrag
vertreten sein.
iert und festgelegt. Selbstverständlich
MfM: Was genau wird bei der Operation
Prof. Dr. Augustin: Es kann tatsächlich
delt werden, jedoch müssen gewisse
gemacht?
passieren, dass sich die Sehschärfe wie­
Einschränkungen bezüglich der behan­
Prof. Dr. Augustin: Die Operation wird
der verschlechtert. Man spricht hier von
delbaren Dioptrienzahl als auch des
grundsätzlich in lokaler Betäubung, das
einer Regression. Empfohlen wird heute
Gesamtergebnisses in Kauf genommen
heißt mit Tropfenbetäubung durchge­
ein konsequenter Lichtschutz in den ers­
werden.
führt. Im Falle der Lasik wird ein Ring
ten drei Monaten nach der Operation.
aufgesetzt, das Auge angesaugt und
In der Regel kann der Patient in einem
der Schnitt durchgeführt. Anschließend
solchen Fall auch wieder Kontaktlinsen
operationen nach wie vor die Kurz-
wird die Hornhaut zurückgeklappt und
tragen. Zahlreiche Zentren bieten in sol­
gelasert. Der gesamte Eingriff erfolgt
chen Fällen als „Kulanz“ eine Nachbe­
sichtigkeit sowie die Stabsichtigkeit.
computergesteuert, unter anderem zur
handlung an.
Am besten eignen sich für Laser-
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sem Fall wieder Kontaktlinsen tragen?
kann auch die Weitsichtigkeit behan­
Kompensation von Augenbewegungen.
MfM: Welche Lasermethoden gibt es
Zum Schluss wird die Hornhaut wieder
MfM: Wie lange falle ich beruflich aus,
und welche empfehlen Sie?
zurückgeklappt und das Auge verbun­
oder kann ich meine Arbeit sofort wieder
Prof. Dr. Augustin: Ohne hier zu sehr ins
den. Die Rehabilitation bezüglich der
aufnehmen?
Detail gehen zu wollen, unterscheiden
Sehschärfe muss als extrem gut und
Prof. Dr. Augustin: Bei einer Lasik fallen
wir zwischen der Lasik und der Lasek
schnell gewertet werden. Häufig seh­
die Patienten häufig überhaupt nicht be­
bzw. Epi-Lasik. Bei Ersteren wird ein
en die Patienten sofort nach der Ope­
ruflich aus und können am nächsten Tag
Schnitt der Hornhaut erforderlich, wäh­
ration sehr gut. Bei der Epi-Lasik bzw.
sofort wieder arbeiten. Bei der Epi-Lasik
rend bei den beiden letzteren Varianten
der Lasek wird mithilfe verschiedener
bzw. der Lasek ist es durchaus möglich,
lediglich das Epithel (oberflächlichste
Methoden die oberste Schicht der
dass man eine Woche nicht arbeitsfähig
Hornhautschicht) abgetragen und an­
Hornhaut abgetragen und die Laserbe­
sein wird.
medizin für manager Nürnberg-Fürth-Erlangen 2008
© Andrejs Pidjass, www.shutterstock.com
Prof. Dr. med. Albert J.
medizin für manager Nürnberg-Fürth-Erlangen 2008
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MfM: Gibt es Merkmale, die eine Lasero­
kungen der Bindehaut und der Hornhaut
Prof. Dr. Augustin: Das Risiko ist nicht
peration ausschließen?
sowie verschiedene Netzhauterkran­
sonderlich hoch. Dennoch sollte jeder
Prof. Dr. Augustin: Es gibt zahlreiche
kungen. Hier gibt es mittlerweile klare
Patient darüber aufgeklärt werden, dass
Ausschlusskriterien, zu denen auch die
Richtlinien.
derartige Phänomene auftreten können.
dünne Hornhaut gehört. Weitere wich­
tige Merkmale, die eine Laseroperation
Bei einer Lasik fallen die Patienten
Grundsätzlich gilt, je mehr Hornhaut ab­
MfM: Gibt es Risiken?
getragen wird, desto höher das Risiko
Prof. Dr. Augustin: Selbstverständlich
der Blendungsempfindlichkeit.
gelten alle Risiken von Operationen
überhaupt. Gleichwohl muss konstatiert
MfM: Worauf sollte man bei der Auswahl
werden, dass unter Berücksichtigung
der Klinik achten?
und können am nächsten Tag sofort
der Ein- und Ausschlusskriterien dieser
Prof. Dr. Augustin: Wir empfehlen die
wieder arbeiten.
Eingriff als extrem sicher gewertet wer­
Auswahl eines Zentrums, das sich mit der
den kann. Dies gilt sowohl bezüglich des
Methode ausführlich wissenschaftlich
Eingriffes selbst, als auch bezüglich des
be­schäftigt. Die Operationszahlen sollten
angestrebten Ergebnisses.
echte Operationszahlen und keine kumu­
häufig überhaupt nicht beruflich aus
unmöglich machen bzw. ausschließen,
sind starke Ausprägungsgrade des tro­
lierten von Dachorganisationen sein.
MfM: Wie hoch ist das Risiko, nach der
Das Interview mit Herrn Prof. Dr. med. Albert J.
form der Hornhaut, bestimmte Erkran­
Operation blendungsempfindlich zu sein?
Augustin führte Angela Regler für MfM.
© mashe, www.shutterstock.com
ckenen Auges, die so genannte Kegel­
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