Folie 1

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1. Aktuelle Daten und Fakten
2. Empfehlungen
3. Körperliche (In)Aktivität
4. Freizeit und Aktivitätsverhalten in Österreich
5. Gesundheitssport
6. Umsetzung an der VHS Salzburg
Österreichische Gesundheitsbefragung
2006/2007 der Statistik Austria
•
2,3 Mio. ÖsterreicherInnen haben Wirbelsäulenbeschwerden.
•
1,5 Mio. ÖsterreicherInnen hatten in den letzten 12 Monaten zumindest
zeitweise erhebliche Schmerzen in den Bereichen Nacken, Rücken und Kreuz.
•
1,2 Mio. ÖsterreicherInnen haben Bluthochdruck.
•
23% der Frauen regelmäßig in einem Ausmaß körperlich aktiv sind [...].
•
380.000 ÖsterreicherInnen haben Osteoporose.
•
460.000 Österreicherinnen sind adipös (13% der Frauen).
•
400.000 Österreicher sind adipös (12% der Männer).
Zunahme von Adipositas seit 1991
(Statistik Austria)
60
Prozent
50
40
Männer
30
Frauen
20
10
0
1999
2006/2007
1
Entwicklung von Adipositas bei Frauen in Österreich
von 1991 bis 1999 (Statistik Austria)
80%
60%
40%
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Kärnten
Wien
Burgenland
-40%
Salzburg
-20%
Oberösterreich
0%
Niederösterreich
20%
Entwicklung von Adipositas bei Männern in Österreich
von 1991 bis 1999 (Statistik Austria)
80%
60%
40%
Steiermark
Tirol
Burgenland
Vorarlberg
Kärnten
Wien
Oberösterreich
-40%
Salzburg
0%
-20%
Niederösterreich
20%
Zahlen und Fakten
Daten der WHO
•
•
•
•
•
Laut Österreichischem Adipositasbericht stieg die Adipositasprävalenz laut
Daten der WHO) in europäischen Ländern in den letzten 10 Jahren um 10 bis
40 %.
Übergewichtige und Adipöse haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für
verschiedene Krankheiten.
Auch ihr Risiko zu sterben ist erhöht
• vor allem bei gleichzeitiger Anwesenheit weiterer Risikofaktoren wie
Rauchen, Bewegungsmangel, Diabetes mellitus,Hypertonie und
Hyperlipidämie.
Adipositas ist mit einer Reihe von Begleit- und Folgeerkrankungen assoziiert
Setzt sich der beobachtete lineare Anstieg, wie in den letzten Jahren, fort, wird
im Jahr 2040 die Hälfte der Erwachsenen adipös sein und der Median des BMI
bei 30 kg/m2 liegen (Müller et al., 2003).
2
Der Nutzen Körperliche Aktivität
(Auszug aus: Gemeinsame und einheitliche Handlungsfelder und Kriterien der Spitzenverbände der
Krankenkassen zur Umsetzung von §§ 20 und 20a SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 2. Juni 2008)
•
Heute ist unstrittig, dass Bewegungsmangel einerseits einen zentralen Risikofaktor für
die Gesundheit darstellt und körperlich-sportliche Aktivitäten andererseits zu den
zentralen Faktoren der Erhaltung sowie der Wiederherstellung der physischen und der
psychosozialen Gesundheit gehören (29).
•
Allerdings stellt sich Gesundheit bei körperlich-sportlichen Aktivitäten nicht
"automatisch" ein: Gesundheitseffekte sind vielmehr abhängig von den Qualitäten der
Aktivitäten bzw. von den Qualitäten der Interventionen (30).
29: Insbesondere zeigt eine Vielzahl von epidemiologischen Studien eine starke Evidenz für Zusammenhänge zwischen
körperlich-sportlicher Aktivität und positiven Gesundheitswirkungen. Vgl. u.a.Bös, K. & Brehm, W. (1998).
Gesundheitssport - Ein Handbuch. Schorndorf: Hofmann. [...]
30: Vgl. vorliegende Meta-Analysen: Knoll, M. (1997). Sporttreiben und Gesundheit. Schorndorf: Hofmann.[...]
Körperliches Aktivitätsverhalten in Europa
EU - Special Eurobarometer 213 / Wave 62.0
Keine sportliche
Aktivität
EU
Durchschnitt
40%
Portugal
66 %
Österreich
34 %
UK
31 %
Schweden
7%
Finnland
4%
Energieverbrauch durch Bewegung in Österreich
(Bässler, 1999)
--
-
+
++
-
0
Kcal/Woche
Unter 800
Kcal/Woche
800 –1999
Kcal/Woche
2000 – 3000
Kcal/Woche
Über 3000
Kcal/Woche
44,1%
25,9%
14,4%
4,2%
2,9%
18,6%
3
Empfehlungen zur körperlichen Aktivität
WHO
Global Strategy on Diet, Physical Activity and Health (WHO 2004) Resolution (WHA57.17)
•
Förderung von Maßnahmen, welche den negativen Folgen von unzureichender
Bewegung entgegenwirken
•
Empfehlung zur körperlichen Aktivität: 30 Minuten gemäßigte körperlicher Aktivität an
den meisten Tagen.
Empfehlungen zur körperlichen Aktivität
EU
11.7.2007 Weissbuch Sport
•
Kommission bekräftigt, zukünftig „gesundheitsfördernde Bewegung zu einem Eckpfeiler
ihrer Maßnahmen“ zu machen.
•
Alle Mitgliedsstaaten werden dabei aufgefordert, sich an der Erreichung dieses Ziels zu
beteiligen.
•
Als Empfehlung für körperliche Aktivität wird jene der WHO übernommen.
Empfehlungen zur körperlichen Aktivität
Empfehlungen auf nationalen Ebenen in Europa
Österreich:
2-3 mal pro Woche 30-60 Minuten körperliche Aktivität bei einer Herzfrequenz von 5070% der maximalen Herzfrequenz
Quelle: Fonds-Gesundes-Österreich 2009
Schweiz:
7 mal in der Woche, mindestens 30 Minuten körperliche Aktivität bei mittlerer Intensität.
Eine Aufteilung in Einheiten über 10 Minuten ist dabei möglich.
Quelle: HEPA 2009
4
Empfehlungen zur körperlichen Aktivität
American College of Sports Medicine and the American Heart Association
(Haskell, Lee et al. 2007)
¾ Bewegung von moderater Aktivität über mindestens 30 Minuten an fünf Tagen
pro Woche. (wenn hohe Aktivität nur 3 Tage)
¾ Diese Bewegungsformen müssen als zusätzliche Bewegung zu
Alltagstätigkeiten geleistet werden.
¾ (Alltags-) Bewegungen von moderater Aktivität können addiert werden um die
30 Minuten Grenze zu erreichen.
¾ aber nur dann, wenn diese länger als 10 Minuten durchgeführt werden.
¾ Muskeltraining zwei Tagen pro Woche.
¾ Aktivierung der wichtigsten Muskeln; an nicht aufeinanderfolgenden Tagen.
¾ 8-10 Übungen (mit jeweils 12 Wiederholungen).
Körperliche Aktivität
¾ Das Ausmaß Körperliche Aktivität kann über das Metabolische Äquivalent
(MET) bestimmt werden (Samitz & Mensink, 2002):
¾ Das MET gibt das Ausmaß der Aktivität als Vielfaches des
Ruheenergiebedarfs an.
¾ 1MET pro Minute Æ Verbrauch von 17,5cal/kgKG Æ 3,5 ml O2/kgKG
¾ 1MET pro Stunde Æ 1kcal/kg Æ 73,5kcal bei Person mit 70kg
¾ Einteilung der körperlichen Aktivität (Pate et. Al, 1995):
¾ Leichte körperliche Aktivität:
¾ Moderate körperliche Aktivität:
¾ Starke körperliche Aktivität
unter 3 MET
3 bis 6 MET
über 6 MET
Beispiele für Intensität von Tätigkeiten
(Ainsworth, Haskell et al. 2000; *Porcari et al)
Bewegungsform/Sportart
Gymnastik
MET
4
Radfahren (16 - 19km/h)
7
Fußball
10
Skifahren; Jogging
7
Walking
5
Krafttraining
6
Spazieren gehen
Gartenarbeit
3,5
3
Computerarbeit
1,5
Holzhacken (schnell)
17
Nordic Walking*
6
5
Verteilung der Arbeitslast in den USA und England
(modifiziert nach Holler 2002)
16. Jhdt.
(England)
1800
(England)
1978 (USA)
1997 (USA)
Landwirtschaft
(% aller
Beschäftigten)
Fast 100
40
4
2
Dienstleistung
(% aller
Beschäftigten
-
-
66
72
Sport- und Freizeitverhalten in Österreich?
(Weiß und Russo 2005)
Als wichtig bezeichnet:
Sehr häufig/öfter betriebene
Freizeitaktivität:
98% Familie/Partnerschaft
89% Freundeskreis
82% Arbeit/Beruf
81% Freizeit/Urlaub
Sport betreiben mit 39% auf Rang 10.
Weiterbildung mit 20% auf Rang 16.
53% Sport (Rang 7)
Æ Æ Æ Bedeutung für Programmplanung
Beliebteste Sportarten
Rang
1
Österreich
Lifestyle Umfrage
(Bässler 1999)
Schwimmen
VHS Salzburg
Fachbereich
Sprachen
Wandern
2
Radfahren
Radfahren
3
Wandern
Gymnastik
4
Skifahren
Schwimmen
5
Laufen
Skifahren
6
Gymnastik
Nordic Walking
6
Sport- und Freizeitverhalten in Österreich?
(Weiß und Russo 2005)
häufigste Gründe für Inaktivität:
Zeitmangel (39%)
Gesundheitliche Gründe (35%)
Motivationsmangel/Bequemlichkeit (25%)
Æ Æ Æ Bedeutung für Programmplanung
Was wollen die Österreicherinnen:
(Weiß und Russo 2005)
Was würde bei Ihnen auf Interesse stoßen?
Körperregionen
Beine, Oberschenkel (49%),
Rücken, Wirbelsäule (26%),
Bauch, Po (25%),
Kopf, Gehirn (25%)
Ganzer Körper (19%)
wichtige Aspekte des eigenen Körpers
Figur, Abnehmen (54%)
Gesundheit (33%)
Aussehen, Gepflegtheit (25%)
Allgemeines Wohlbefinden (23%)
Beweglichkeit (21%)
Æ Æ Æ Bedeutung für Programmplanung
Was wollen die Österreicherinnen:
(Weiß und Russo 2005)
Förderliche Rahmenbedingungen:
Nähe (47%)
geringe Kosten (40%)
Gemeinsamkeit/Spaß (32%)
flexible Zeiteinteilung (28%)
nicht zu anstrengend (19%)
Æ Æ Æ Bedeutung für Programmplanung
7
Gesundheitssport
„Bezieht sich auf körperlichen Aktivitäten, die hoch strukturiert auf
gesundheitsförderliche Effekte [...] ausgerichtet sind.“ (Opper, Brehm et al. 2002)
Es sind „signifikante Zusammenhänge zwischen einzelnen Merkmalen der
physischen, psychischen und sozialen Gesundheit und den speziellen Bedingungen,
unter denen die sportlichen Aktivitäten durchgeführt werden, deutlich nachweisbar“.
(Bös and Brehm 2006)
„Dies bedeutet, dass den Zielen, Zielgruppen und der Gestaltung der sportlichen
Aktivität sowie der Qualitätssicherung im Gesundheitssport eine besondere
Bedeutung zukommen.“(Bös and Brehm 2006)
Qualitätskriterien
(Bös and Brehm 2006)
•
Zielsetzungen, die sowohl konzeptionell begründet als auch umsetzbar und erreichbar sind.
•
Definierte Zielgruppen, die klar umrissen sind.
•
Ziele und zielgruppenspezifisch strukturierte Interventionen und deren Dokumentation in Form
von Übungsleitermanualen.
•
Maßnahmen zur Sicherung der Qualität, insbesondere auch der Effekt der Programme
(Evidenzbasierung).
•
Qualifizierte Übungsleiter, die in der Lage sind, im Rahmen von Gesundheitsprogrammen
flexibel und situationsbezogen zu arbeiten.
•
Adäquate Implementierung in Settings, mit interner und externer Vernetzung sowie
Kummunikation der Programme.
Umsetzung im Programm:
(Volkshochschule Salzburg)
Kurse im Bereich „Gesundheitssport“ zeichnen sich durch folgende Gegebenheiten aus:
•
Kursinhalte werden von entsprechenden Fachexperten – unter Berücksichtigung des
aktuellen Stands der Wissenschaft- erstellt
•
Pädagogisch speziell qualifizierten und facheinschlägigen Übungsleiter
•
regelmäßige Qualitätssicherung unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Konstitution
sowie Ihrer persönlichen Ziele
•
Dokumentation Ihres Fortschritts
•
Wissensvermittlung befähigt Sie, Ihre Gesundheit im Alttagsleben gezielt zu
unterstützen
•
Entsprechende Unterlagen sind in der Kursgebühr enthalten
8
Umsetzung im Programm:
(Volkshochschule Salzburg)
Kriterien für Aufnahme in den Bereich Gesundheitssport:
•
Beschreibung des Kursziels unter Berücksichtigung der spezifischen Zielgruppe
•
Detaillierte Beschreibung des Kursinhaltes unter Bezugnahme auf aktuelle
fachliche und pädagogische Konzepte (mit Literaturangabe!)
•
Stundenaufbau
•
Beschreibung der Qualitätssicherung
•
Beschreibung der Dokumentation des Lernfortschritts
•
Beschreibung von Elementen zur Wissensvermittlung
•
Vorlage der verwendeten Unterlagen für die TeilnehmerInnen
•
Qualifikationsnachweis
Umsetzung im Programm:
(Volkshochschule Salzburg)
•
•
Rückenschule
Moving Couchpotatoes
•
Aquagymnastik
•
Sturzprophylaxe
•
Osteoporose
Ainsworth, B. E., W. L. Haskell, et al. (2000). "Compendium of physical activities: an update of activity codes and MET
intensities." Med Sci Sports Exerc 32(9 Suppl): S498-504.
Bässler, R. (1999). Life Style. Wien, FESSEL-GfK - Institut für Marktforschung.
Bös, K. and W. Brehm (2006). Handbuch Gesundheitssport. Schorndorf, Hofmann.
Gemeinschaften, K. d. E. (2004). Special Eurobarometer 213 / Wave 62.0 - TNS Opinion & Social.
Gemeinschaften, K. d. E. (2007). Weissbuch Sport. Istanbul.
Haskell, W. L., I. M. Lee, et al. (2007). "Physical activity and public health: updated recommendation for adults from the
American College of Sports Medicine and the American Heart Association
Physical activity and public health in older adults: recommendation from the American College of Sports Medicine and
the American Heart Association." Med Sci Sports Exerc 39(8): 1423-34.
Holler, A. (2002). "Epidemie der Adipositas als Folge der Evolution - eine Geschichte der Ernährung." Journal für
Ernährungsmedizin 2002; 4(2): 16-20.
Müller, M., M. Mast, et al. (2003). Diagnostik und Epidemiologie. Göttingen, Petermann, Pudel.
Klimont, J., J. Kytir, et al. (2007). (2007). Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/2007. Wien,
Statistik Austria.
Opper, E., W. Brehm, et al. (2002). Zielgruppenspezifische Interventionen: Gesundheitssportprogramme. Körperliche
Aktivität in Prävention und Therapie. G. M. Samitz, Gert. B. M. München, Hans Marseille Verlag GmbH.
Pate, R. R., M. Pratt, et al. (1995). "Physical activity and public health. A recommendation from the Centers for Disease
Control and Prevention and the American College of Sports Medicine." Jama 273(5): 402-7.
9
Porcari, J. (1997), The physiological responses to walking with and without Power Poles on treadmill exercise,
Research Quarterly for Exercise and Sport
Rathmanner, T., B. Meidlinger, et al. (2006). Erster Österreichischer Adipositasbericht 2006. Grundlage für
zukünftige Handlungsfelder: Kinder,
Jugendliche, Erwachsene., Institut für Sozialmedizin, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien.
Samitz, G. and G. B. M. Mensink (2002). Aktivität in Prävention und Therapie. München, Hans Marseille Verlag
GmbH.
Statistik Austria. Mikrozensus 1991 und 1991. Wien
Weiß, O. and M. Russo (2005). Mehr Österreicher/innen zum Sport. Eine Aktivierungsstudie zur Förderung des
Sportengagements in Österreich.
WHO (2004). Global Strategy on Diet, Physical Activity and
Health (including the Resolution WHA57.17), World Health Organisation.
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