4.Diabetes mellitus End

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Diabetes mellitus
Einführung
Was ist D.m.
Diabetes mellitus
 „ honigsüßer Durchfluß“
Bekannt schon bei den alten Ägyptern
Was ist D.m.
3 interessante Fragen:
1. Hat jeder Mensch Zucker im Blut?
Ja !!!!
Was ist D.m.
2. Wofür brauchen wir Zucker ( Glucose) ?
• Wichtiger Energiestoff für alle Organe
• Gehirn funktioniert nur mit Glucose
(Andere Organe können auch Fett verbrennen, Gehirn aber nicht )
• Insulin ist notwendig, um diese Glukose in die
Organe zu transportieren
• Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet
Was ist D.m.
3. Was sind normale Zuckerwerte
Nüchtern:
 unter 100 mg% ( 60 – 90 mg% )
Nach dem Essen:
Unter 140 mg%
Was ist D.m.
Man unterscheidet:
• D.m. Typ 1:
früher jugendlicher Diabetes
• D.m. Typ 2:
früher Alterszucker
90 % Typ 2
10 % Typ 1
Klassifikation des Diabetes mellitus
nach ADA (American Diabetes Assosiation)
1997
 Typ1-Diabetes
-Zell-Zerstörung, die üblicherweise zum
absoluten Insulinmangel führt
A: immunologisch vermittelt
B: idiopathisch
 Typ2-Diabetes
kann sich erstrecken von einer
vorwiegenden Insulinresistenz mit
relativem Insulinmangel bis zu einem
vorwiegend sekretorischen Defekt mit
Insulinresistenz
 Andere spezifische Diabetestypen mit bekannter Ursache
 Gestationsdiabetes (GDM)
Definition: Was ist Diabetes?
 Diabetes mellitus – eine chronische Erkrankung mit
Hyperglykämie ( hohem Blutzucker)
 Charakteristisch sind die über den Normalbereich erhöhten
Blutzuckerwerte
 Ursächlich liegen entweder eine gestörte Insulinsekretion
oder/und eine gestörte Insulinwirkung vor
 Ort der gestörten Insulinsekretion ist die ß-Zelle des
Pankreas – Ort der gestörten Insulinwirkung ist die Fett-,
Muskel- und Leberzelle (usw.)
 Es ergibt sich ein absoluter oder relativer Insulinmangel
Epidemiologie: Wie häufig ist der Diabetes?
Häufigkeit des Diabetes mellitus in Europa:
Erwachsene Bevölkerung
2003
2006
2025
7,6 %
8,6 %
10,3 % (geschätzt)
Für die Deutschland bedeutet das:
etwa 6,8 Millionen Typ 2-Diabetiker
etwa 0,7 Millionen Typ 1-Diabetiker
etwa 1 Million unerkannte Diabetiker
Federation of European Nurses in Diabetes. 2008. Diabetes. The policy puzzle: Is Europe making progress?
Verfügbar unter:http://www.fend.org/news.html. Zugriff 22. Sep. 2008
Diabetes mellitus
• Der Diabetes ist eine Volksseuche
• Ca. 20 – 45 % der Heimbewohner leiden an D.m.
– Von diesen werden 27 % mit Insulin behandelt
– 32 % erhalten Tabletten
– Der Rest wird „ diätetisch“ behandelt
• Man vermutet, dass in Heimen bei den
Bewohnern über 75 Jahre, ca. 20 % an einem
Diabetes leiden und es bisher nicht wissen
• Da auch Typ1-Diabetiker heute älter werden ,
werden auch solche Bewohner in Heimen
zunehmend erscheinen
Definition: Was ist Diabetes?
Der Diabetes ist gekennzeichnet durch das Auftreten von
Folgeschäden an:








Auge
70% der Diabetiker sterben an
Nieren
Kardiovaskulären Erkrankungen
Herz
Gehirn, Nerven
Beine / Fuß
Magen-/Darmtrakt
Urogenitaltrakt, z.B. Erektionsstörungen
Leber,Lunge...
Worin liegt die Problematik?
 Menschen mit Diabetes leben im Mittel ca. 4-8 Jahre
weniger
 Folgeerkrankungen verursachen tödliche
Komplikationen, zB Herzinfarkte
nach Schneider, Diab. und Stoff. 1994; 3: 103–104
Diagnosekriterien des Diabetes mellitus
1.
Nachweis typischer Symptome
(Polyurie, Polydipsie, unerklärlicher Gewichtsverlust)
und
Nüchtern-Plasma-Glukose > 126 mg/dl (kapillär > 110 mg/dl)
oder
Nichtnüchtern-Plasma-Glukose > 200 mg/dl (kapillär > 180 mg/dl)
2.
Bei Abwesenheit von typischen Symptomen
Nüchtern-Plasma-Glukose > 126 mg/dl an 2 verschiedenen Tagen
oder
Nichtnüchtern-Plasma-Glukose > 200 mg/dl an 2 verschiedenen Tagen
oder
Nachweis von Plasma-Glukose > 200 mg/dl 2 h nach oraler Glukosebelastung mit 75 g
Glukose
Impaired fasting glucose (IFG):
Impaired glucose tolerance (IGT):
> 100 und < 126 mg/dl
2h-Plasmaglukose > 140 und >200 mg/dl
bei Nüchternwerten < 126 mg/dl
Diagnosekriterien des Diabetes
mellitus
Die Diagnose kann auch über den Hba1c-Wert gestellt
werden !
Was ist der Hba1c-Wert?
 der verzuckerte Anteil des roten Blutfarbstoffes
Hämoglobin
 Gibt es auch beim Nicht-Diabetiker
 Normalerweise liegt der Anteil bei 4,5 – 5,5 %
 Je höher der durchschnittliche Blutzucker ist, desto höher
ist der Anteil des Hba1c
 Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) leben 3 Monate,
so lange ist der Hba1c auch messbar und ist somit ein Maß
für die Höhe des Blutzuckers in den letzten 3 Monaten
Protein
Protein
Was hat sich verändert, wenn Hämoglobin
glykiert wird?
Zucker
Was hat sich verändert, wenn Hämoglobin
glykiert wird?
Zucker
Zucker
Zucker
Protein
Protein
Zucker
Beziehung zwischen Blutglukose und
HBA1c
HbA1c (%)
Mittlere Plasmaglukose (mmol/L)
288 mg/dl
216 mg/dl
180 mg/dl
144 mg/dl
90 mg/dl
mod. nach: Rohlfing et al.: Diabetes Care 2002; 25: 275-278
Deutsche Diabetes-RisikoTest (DRT)
Praxisleitlinie der DDG aktualisierte Version Okt. 2010
Ermittlung des persönlichen Risiko, innerhalb der
nächsten 5 Jahre an einem Diabetes mellitus
Typ 2 zu erkranken
0-29 Punkte
30-39 Punkte
40-49 Punkte
50-59 Punkte
> 59 Punkte
Diabetes-Risiko: niedrig
Diabetes-Risiko: noch niedrig
Diabetes-Risiko: erhöht
Diabetes-Risiko: hoch
Diabetes-Risiko: sehr hoch
Warum ist der Diabetes mellitus eine
wichtige Erkrankung?
a. Akute Probleme:
 Hypoglykämie
 Hyperglykämie
 Ketoazidose
b. Chronische Probleme:
 Folgeschäden:

Typische Schäden:




Augen: Retinopathie
Nerven: Neuropathie mit diab. Fußsyndrom
Niere: Nephropathie bis zum Nierenversagen
Unspezifische Schäden

Gefäßschäden
D.m. Typ 1
 Schulung:
 In der Schulung erfährt der Diabetiker alles über seine
Erkrankung, um im Alltag selbstständig mit der Erkrankung
leben zu können
 Ernährung:
 Ein Typ 1-Diabetiker muß keine Diät einhalten, er muß sich
aber sehr gut mit Ernährung auskennen und mit einem
Blick erfassen , wie viele KH in seiner Mahlzeit enthalten
sind  KE abschätzen
 Insulintherapie:
 Da beim Typ-1-Diabetiker die Bauchspeicheldrüse zerstört
ist, muß er immer und sofort Insulin spritzen, meist ICT
oder Pumpe
D.m. Typ 2
 Schulung
 In der Schulung erfährt der Diabetiker alles über seine Erkrankung, um
im Alltag selbstständig mit der Erkrankung leben zu können
 Ernährung
 Viele Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig. Wenn sie abnehmen, ist oft
keine Medikamentengabe erforderlich
 Bewegung
 Durch Bewegung wird Gewichtabnahme leichter
 Durch Bewegung wird Muskulatur aufgebaut und Muskeln verbrennen
Glucose
 Medikamentöse Therapie
 Zunächst Tablettentherapie
 Im Verlauf der Erkrankung ist durch den fortschreitenden Zerfall der ßZellen oft auch beim Typ-2-Diabetiker Insulin notwendig
D.m. Typ 2
Therapieziel :
 Oberstes Ziel: Lebensqualität
 Wodurch wird die Lebensqualität beeinflußt?
 Durch die Therapie
 Verträgt der Pat. die Therapie
 Ist die Therapie sehr kompliziert
 Muß der Pat. seine Lebensgewohnheiten ändern
 Durch akute Komplikationen
 Hypoglykämie
 Hyperglykämie
 Infektneigung
 Polyurie
 Polydipsie
 Durch chronische Komplikationen
 Folgeschäden
D.m. Typ 2
Therapieziel:
Abhängig vom Patienten
•
Ältere Menschen mit Diabetes und gutem funktionellem
Status (Go-Go) = fit
–
–
•
Ältere Menschen mit Diabetes und eingeschränktem
funktionellem Status (Slow-Go) = gebrechlich
–
–
–
•
Leitliniengerechte Therapie (BZ, HbA1c, RR)
HbA1c-Ziel 6,5 bis 7,0% ohne Hypoglykämien
Lebensqualität und Wunsch des Patienten stehen im Vordergrund
Einfache antihyperglykämische Therapieformen sinnvoll, ggf.
intensivere Therapieformen zurückschrauben
HbA1c-Ziel 7,0 bis 8,0% ohne Hypoglykämien
Ältere Menschen mit Diabetes und extrem
eingeschränktem funktionellem Status (No-Go) = bettlägrig
–
–
–
–
Symptomkontrolle und maximale Lebensqualität
Absolute Vermeidung von Hypoglykämien
Einfache antihyperglykämische Therapieformen sinnvoll
HbA1c sekundär (egal!)
Zusammenfassung
• Der Diabetes wird definiert durch über den Normbereich erhöhte BZWerte
• Der Diabetes gilt wegen seiner Häufigkeit als Volkskrankheit
• Die Diagnosekriterien werden über das HbA1c und BZ-Werte
bestimmt
• Normale BZ-Werte:
nü: unter 100 mg% nach 1 h pp.: unter 140 mg%
• Die klassische Einteilung erfolgt in Typ 1- und Typ 2-Diabetes
• Der Typ 2-Diabetes ist eine phasenhaft ablaufende Erkrankung mit
fortschreitendem Betazell-Funktionsverlust
• Der Beta-Zell-Funktionsverlust führt zu BZ-Erhöhung in typischer
Form
• Trotz geringer Symptome ist der Diabetes eine schwerwiegende
Erkrankung
• Es können akute und chronische Komplikationen auftreten
• Die Therapie sollte an den Allgemeinzustand des Pat. angepaßt sein
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