Grundlagen der Künstlichen Intelligenz

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Grundlagen der Künstlichen Intelligenz
6. März 2015 — 5. Klassische Suche: Zustandsräume
Grundlagen der Künstlichen Intelligenz
5.1 Klassische Suchprobleme
5. Klassische Suche: Zustandsräume
5.2 Formalisierung
Malte Helmert
5.3 Zustandsraumsuche
Universität Basel
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5.4 Zusammenfassung
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
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M. Helmert (Universität Basel)
Klassische Suchprobleme
5. Klassische Suche: Zustandsräume
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Klassische Suchprobleme
Klassische Suchprobleme informell
Eine der einfachsten“ und wichtigsten Klassen
”
von KI-Problemen sind (klassische) Suchprobleme.
5.1 Klassische Suchprobleme
Aufgabe des Agenten:
I
von gegebenem Anfangszustand
I
durch Anwendung von Aktionen
I
einen Zielzustand erreichen
Performance-Mass: Aktionskosten minimieren
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
Klassische Suchprobleme
Motivierendes Beispiel: 15-Puzzle
9
5
2
7
3
15
4
12
14
6
13
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Klassische Suchprobleme
Klassische Annahmen
1
5
2
6
3
7
1
11
9
10
11
10
8
13
14
15
Klassische“ Annahmen:
”
I einzelner Agent in Umgebung (ein Agent)
4
8
12
I
kennt immer genauen Weltzustand (vollständig beobachtbar)
I
Zustand ändert sich nur durch den Agenten (statisch)
I
endlich viele mögliche Zustände/Aktionen (insbes. diskret)
I
Aktionen haben deterministischen Einfluss auf Zustand
können alle verallgemeinert werden
(aber nicht in diesem Vorlesungsteil)
Im folgenden lassen wir klassisch“ der Einfachheit halber weg.
”
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
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Klassische Suchprobleme
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Einordnung
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Klassische Suchprobleme
Beispiele für Suchprobleme
Einordnung:
I
Klassische Suchprobleme
Umgebung:
Spielzeugprobleme“ (toy problems): kombinatorische Puzzles
”
(Zauberwürfel, 15-Puzzle, Türme von Hanoi, . . . )
I
Ablaufplanung (scheduling) in Fertigungsanlagen
I
Anfrageoptimierung (query optimization) in Datenbanken
I
NPCs in Computerspielen
I
Code-Optimierung in Compilern
I
Verifikation von Soft- und Hardware
I
Sequenzalignment in der Bioinformatik
I
Routenplanung (z. B. Google Maps)
I
...
I
statisch vs. dynamisch
I
deterministisch vs. nicht-deterministisch vs. stochastisch
I
vollständig vs. partiell vs. nicht beobachtbar
I
I
diskret vs. stetig
ein Agent vs. mehrere Agenten
Lösungsansatz:
I
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problemspezifisch vs. allgemein vs. lernend
Tausende von praktischen Beispielen!
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
Klassische Suchprobleme
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Formalisierung
Klassische Suche: Überblick
Kapitelüberblick klassische Suche:
I 5.–7. Grundlagen
I
I
I
5.2 Formalisierung
5. Zustandsräume
6. Repräsentation von Zustandsräumen
7. Beispiele von Zustandsräumen
I
8.–12. Basisalgorithmen
I
13.–20. heuristische Algorithmen
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
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Formalisierung
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Formalisierung
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Formalisierung
Zustandsräume
Definition (Zustandsraum)
Ein Zustandsraum ist ein 6-Tupel S = hS, A, cost, T , s0 , S? i mit
I
S endliche Menge von Zuständen
Um Suchprobleme sauber algorithmisch fassen zu können,
benötigen wir eine formale Definition.
I
A endliche Menge von Aktionen
I
cost : A → R+
0 Aktionskosten
I
grundlegendes semantisches Konzept: Zustandsräume
I
I
Zustandsräume sind (annotierte) Graphen
T ⊆ S × A × S Transitionsrelation oder Übergangsrelation;
deterministisch in hs, ai (siehe nächste Folie)
I
Pfade zu Zielzuständen entsprechen Lösungen
I
s0 ∈ S Anfangszustand
I
kürzeste Pfade entsprechen optimalen Lösungen
I
S? ⊆ S Menge der Zielzustände
I
auch: Transitionssystem (transition system)
I
englisch: state space, state, action, action costs,
transition relation, initial state, goal states
Vorbemerkungen:
I
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
Formalisierung
Zustandsräume: Transitionen, Determinismus
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Formalisierung
Zustandsraum: Beispiel
Zustandsräume werden oft als gerichtete Graphen dargestellt.
Definition (Transition, deterministisch)
Zielzustände
I Zustände: Graphknoten
Sei S = hS, A, cost, T , s0 , S? i ein Zustandsraum.
I Transitionen: beschriftete Kanten
Die Tripel hs, a, s 0 i ∈ T heissen Transitionen/Zustandsübergänge.
I Zielzustände: markiert
D
(hier: durch Ellipse)
a
Transitionen sind deterministisch in hs, ai: s →
− s1 und s →
− s2 mit
s1 6= s2 ist nicht erlaubt.
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
A
I Aktionen: die Kantenbeschriftungen
I Aktionskosten: separat anzugeben
E
(oder implizit = 1)
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B
I Anfangszustand: eingehender Pfeil
Wir sagen S hat die Transition hs, a, s 0 i, falls hs, a, s 0 i ∈ T und
a
schreiben dafür s →
− s 0 sowie s → s 0 , wenn a nicht interessiert.
a
C
(hier: Färbung statt Beschriftung)
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Formalisierung
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Zustandsräume: Begriffe
F
Anfangszustand
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Zustandsräume: Begriffe
Wir verwenden übliche Begriffe aus der Graphentheorie.
Definition (Vorgänger, Nachfolger, anwendbare Aktionen)
Definition (Pfad)
Sei S = hS, A, cost, T , s0 , S? i ein Zustandsraum.
Sei S = hS, A, cost, T , s0 , S? i ein Zustandsraum.
Seien
∈ S Zustände mit s →
I
s ist Vorgänger von s 0
I
s 0 ist Nachfolger von s
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Formalisierung
Wir verwenden übliche Begriffe aus der Graphentheorie.
s, s 0
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s 0.
Seien s (0) , . . . , s (n) ∈ S Zustände und π1 , . . . , πn ∈ A Aktionen,
π1
πn
so dass s (0) −→
s (1) , . . . , s (n−1) −→
s (n) .
a
Wenn s →
− s 0 gilt, ist die Aktion a anwendbar in s.
I
π = hπ1 , . . . , πn i ist Pfad von s (0) nach s (n)
I
Länge des Pfads: |π| = n
I
Kosten des Pfads: cost(π) =
Pn
i=1 cost(πi )
Anmerkungen:
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I
Pfade der Länge 0 sind erlaubt
I
manchmal nennt man auch die Zustandsfolge hs (0) , . . . , s (n) i
oder die Folge hs (0) , π1 , s (1) , . . . , s (n−1) , πn , s (n) i Pfad
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
Formalisierung
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Zustandsraumsuche
Zustandsräume: Begriffe
Weitere Begriffe:
Definition (erreichbar, Lösung, optimal)
Sei S = hS, A, cost, T , s0 , S? i ein Zustandsraum.
I
Zustand s ist erreichbar, wenn Pfad von s0 zu s existiert.
I
Ein Pfad von einem Zustand s ∈ S zu einem Zustand s? ∈ S?
ist Lösung für/von s.
I
Eine Lösung für s0 ist Lösung für/von S.
I
Optimale Lösungen (für s) haben minimale Kosten
unter allen Lösungen (für s).
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
5.3 Zustandsraumsuche
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Zustandsraumsuche
5. Klassische Suche: Zustandsräume
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Zustandsraumsuche
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Zustandsraumsuche
Lernziele Zustandsraumsuche
Lernziele zum Thema Zustandsraumsuche
I Zustandsraumsuche verstehen:
Worin besteht das Problem und wie formalisieren wir es?
Zustandsraumsuche
Zustandsraumsuche ist das algorithmische Problem,
Lösung in Zustandsräumen zu finden oder zu beweisen,
dass keine Lösung existiert.
Bei der optimalen Zustandsraumsuche wird zusätzlich gefordert,
dass nur optimale Lösungen gefunden werden.
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I
Suchalgorithmen bewerten:
Vollständigkeit, Optimalität, Zeit-/Speicheraufwand
I
Suchalgorithmen kennenlernen:
uninformiert und informiert, Baum- und Graphensuche
I
Heuristiken für Suchalgorithmen bewerten:
Zielerkennung, Sicherheit, Zulässigkeit, Konsistenz
I
effiziente Implementierung von Suchalgorithmen
I
experimentelle Bewertung von Suchalgorithmen
I
Entwurf und Vergleich von Heuristiken für Suchalgorithmen
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5. Klassische Suche: Zustandsräume
Zusammenfassung
5. Klassische Suche: Zustandsräume
Zusammenfassung
Zusammenfassung
5.4 Zusammenfassung
I
klassische Suchprobleme: finde Aktionsfolge
vom Anfangszustand zu einem Zielzustand
I
Performance-Mass: Summe von Aktionskosten
Formalisierung über Zustandsräume:
I
I
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Zustände, Aktionen, Aktionskosten, Transitionen,
Anfangszustand, Zielzustände
I
Begriffe zu Transitionen, Pfaden, Lösungen
I
Definition (optimale) Zustandsraumsuche
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