RFITT-Anwendungshinweise Nasenmuschelhyperplasie Hinweise zur Anästhesie und Behandlung nach Dr. med. Fahri Yildiz, PAN-Klinik, Köln Anästhesie und Medikation Die Behandlung der hyperplastischen Nasenmuscheln kann bei erwachsenen Patienten im Behandlungsstuhl in halbliegender Position in lokaler Anästhesie durchgeführt werden. Bei Kindern wird eine Vollnarkose (ITN oder Larynxmaske) empfohlen. krümmten Septum, können auch separate Punktionen in der Mitte oder am hinteren Ende der Muschel erforderlich sein. Nach Positionierung des Applikators wird die Leistungs­ abgabe durch Treten des Fußschalters aktiviert. Vor der Behandlung sollten möglichst keine vasokonstriktiven Substanzen (z. B. Xylometazolin) angewendet werden, da diese eine temporäre Volumenreduktion der Nasenmuschel verursachen. Das Risiko einer Mukosaschädigung wird dadurch erhöht. Die Anästhesie erfolgt oberflächlich, z. B. mit Hilfe eines tetracainhaltigen Sprays. Anschließend werden mit 3%iger Tetracain-Lösung getränkte Wattevliese um die untere Muschel platziert und diese für etwa 3 bis 5 Minuten dort belassen. Dies kann ggf. für die hinteren Muschelabschnitte wiederholt werden. Zur kompletten Schmerzfreiheit werden im Anschluss je 2 - 3 ml Lidocain 2% ohne Adrenalin in die unteren Nasenmuscheln injiziert (Bilder 1 und 2). Bild 1: Injektionspunkt für die Infiltrationsanästhesie Die Injektion vergrößert das Muschelvolumen während der Operation und minimiert dadurch das Risiko einer größeren Mukosaverletzung. Behandlung der Nasenmuschel Die Applikatorspitze wird in den unteren Muschelkopf eingeführt (dabei kann die gleiche Injektionsstelle wie für die Anästhesie verwendet werden) und unterhalb der Schleimhaut möglichst weit nach posterior vorgeschoben. Der Applikator sollte möglichst in der Mitte zwischen Knochen und Mukosa platziert werden. Bei entsprechender Anatomie, beispielsweise einem verBild 2: Infiltrationsanästhesie Über das akustische Signal kann der Status der Koa­ gula­tion kontrolliert werden. Die ansteigende Tonhöhe des Signals zeigt den Fortschritt der Koagulation und die größer werdende Gewebeimpedanz an. Dabei wird die Energieabgabe vom Leistungssteuergerät kontrolliert. Das Ende des Koagulationsprozesses wird durch einen hohen Intervallton signalisiert. Die Energie­ab­gabe wird automatisch reduziert. Hinweise Nach der Behandlung können solehaltige Lösungen und weiche Nasensalben angewendet werden. Da im Normal­ fall keine Blutungen auftreten, kann auf Tamponaden verzichtet werden. Der Patient sollte in den folgenden Tagen zur Befundkontrolle und zur Entfernung von ersten Fibrinbelägen wieder einbestellt werden. Eine Wieder­ holung des Eingriffs ist in der Regel nicht erforderlich. Spezifikationen Bei der Behandlung kleiner Nasen, beispielsweise bei Kindern, kann auch eine höhere Leistungseinstellung bis zu 18 Watt gewählt werden. Je höher die eingestellte Leistung, desto kleiner die Koagulationszone. Eine Verringerung der Leistung ergibt größere Koagulationen! Leistungssteuergerät CelonLab ENT Schneidelektrode CelonProBreath Empfohlene Leistungseinstellung 15 W Bei kleinen Nasenmuscheln, z. B. Kindern 18 W Um eine Koagulation über die gesamte Länge der Nasenmuschel zu erhalten, wird die Nadel jeweils um etwa einen Zentimeter zurückgezogen und das Steuergerät erneut aktiviert. Die Markierungen auf dem Applikatorschaft dienen dabei als Positionierungshilfe. Der Vorgang wird wiederholt, bis die gesamte Länge der Nasenmuschel behandelt ist (Bilder 3 und 4). Bei einem sehr großen Muschelkopf kann der Applikator im Anschluss neu positioniert werden, um einige zusätz­­ liche Koagulationen oberhalb des ersten Koagulations­ kanals zu setzen. Im Falle einer weißlichen Verfärbung der Mukosa ist die Leistungsabgabe sofort abzubrechen und die Nadel neu zu positionieren, um eine Mukosaschädi­ gung zu vermeiden. Bild 3: Koagulation mit dem Applikator CelonProBreath Therapeutischer Effekt Die Koagulation bewirkt eine lokale Denaturierung des behandelten Gewebeareals. Durch Vernarbung und Abbau des koagulierten Gewebes kommt es nach einigen Tagen zu einer Volumenreduktion. In den ersten Tagen nach der Operation ist eine vorübergehende Verschlechterung der Nasenatmung möglich, bevor der therapeutische Effekt eintritt. Bild 4: Rückzugtechnik mit dem Applikator CelonProBreath Ausschlussklausel: Die Empfehlungen ersetzen nicht die Gebrauchsanweisungen der aufgeführten Instrumente und Arzneimittel. Diese sind bindend und unbedingt zu beachten. Die Verantwortung für die aus diesen Informationen abgeleiteten Applikationen liegt beim Anwender. Der Hersteller behält sich Änderungen der technischen Daten, der Ausstattung und des Designs ohne Vorankündigung vor. Wendenstraße 14 – 18 20097 Hamburg, Deutschland Medical Systems Tel.:+49 800 200 444-213 Fax: +49 40 23773-5771 E-Mail: [email protected] www.olympus.de Shuttleworthstraße 25 1210 Wien, Österreich Tel.:+43 1 29101-224 Fax:+43 1 29101-226 E-Mail: [email protected] www.olympus.at Chriesbaumstrasse 6 8604 Volketswil, Schweiz Tel.:+41 44 94766-81 Fax: +41 44 94766-54 E-Mail: [email protected] www.olympus.ch E0491931 · 500 · 06/12 · PR Der Eingriff kann unter dem Operationsmikroskop oder unter endoskopischer Kontrolle durchgeführt werden.