Das Implantat – der bessere Zahn? (Patientenakademie zum Herbstanfang) Trotz Traumwetter füllte sich der Hörsaal im Zahnärztehaus Dresden am 24. September auf erfreuliche Weise. Die vorbereitenden Mühen des Referenten, Herrn Dr. med. habil. Volker Ulrici, aus Leipzig und der Mitarbeiter der Landeszahnärztekammer Sachsen wurden belohnt durch eine sehr aufmerksame und aktiv beteiligte Zuhörerschaft. Herr Dr. med. habil. Ulrici gestaltete zu diesem aktuell immer mehr interessierenden Thema einen äußert abwechslungsreichen Vormittag. Die Grundlagen seines für Laien sehr gut verständlichen Vortrages bildeten seine fundierten prothetischen Fachkenntnisse und diese ergänzt durch seine umfangreichen Erfahrungen aus dem Gutachterwesen. Und wenn der Referent die Themenfrage „Das Implantat – der bessere Zahn?“ mit einem kategorischen „Nein“ gleich zu Beginn seiner Ausführungen beantwortete, dann war mit Sicherheit ein ausführliches „Aber“ in Folge zu erwarten. Die Wichtung liege in der Zahnmedizin schon grundsätzlich auf dem Erhalt des stabilen, natürlichen Zahnes. Aber: Die vielen klinischen Fälle weisen uns auf die verschiedenen Varianten eines nicht immer zu verhindernden Zahnverlustes von der Kindheit bis zum fortgeschrittenen Alter hin. Welche oralen und psychischen Folgen ein Zahnverlust nach sich ziehen kann, konnte der Referent anschaulich darstellen. Den funktionellen Veränderungen im Kausystem stehen die für den Patienten stark beeinträchtigenden Veränderungen der Physiognomie gegenüber. Aber: Nicht jede Lücke muss zwangsweise mit einer Implantatkonstruktion geschlossen werden. Dem Referenten gelang es, kritisch und anschaulich, die Vor- und Nachteile der klassischen Lückenschlussvarianten von festsitzendem bis herausnehmbarem Zahnersatz aufzuzeigen. Danach folgten praxisnah und allgemein verständlich die Antworten auf die Frage: In welchen klinischen Versorgungssituationen bieten sich Implantatkonstruktionen an? Welche Vorteile haben Implantate gegenüber zahngetragenem Lückenschluss? Immer wieder lenkte Herr Dr. med. habil. Ulrici das Augenmerk auf die wichtigen Voraussetzungen, die bei einer erfolgreichen Implantation erfüllt sein müssen. Das betrifft allgemeinmedizinische und anatomische Gegebenheiten, aber auch die aktive Mitarbeit eines gut informierten Patienten ist von großer Bedeutung. Als Voraussetzung für den Erfolg einer ästhetischen und funktionell gelungenen implantologischen Versorgung betonte der Referent den Wert einer guten Planung sowie der Abstimmung und fachlichen Zusammenarbeit zwischen Hauszahnarzt und Implantologen! Eine Implantation sollte kein Schnellschuss sein! Neben der Fachlichkeit wurde vom Referenten mehrfach auf die Notwendigkeit der begleitenden Kontrolle und den Erhalt einer sehr guten Mundhygienesituation hingewiesen. Nicht zuletzt beantwortete Herr Dr. med. habil. Ulrici die für die Zuhörer wichtigen Fragen der Implantatkosten und wies auf Leistungsanteile der Krankenkassen hin. Mit einem herzlichen Dankeschön an den Referenten und die Organisatoren der LZKS schauen wir voller Erwartung auf die nächste Patientenakademie am 25. März 2017 zum Thema “Probleme mit dem Kiefergelenk – Möglichkeiten und Grenzen einer zahnärztlichen Behandlung“. Dr. med. Gisela Herold