12 2 | OEM SUPP LIER 20 1 3 | Di en s t l ei s t er Von der Straße in die Luft und umgekehrt Autonomes Fahren und Parken als Antwort auf überfüllte Innenstädte – diese und weitere Innovationsbausteine haben MBtech und AKKA in dem Konzeptfahrzeug Link & Go verbaut. Damit zeigen sie auch, wie Automobil- und Flugzeugbranche voneinander lernen können. den können“, so Hartmut Tresp, als President AKKA Research verantwortlich für Innovationen bei AKKA und MBtech. „Unser Ziel bei der Entwicklung von Link & Go war, Know-how-Transferpotenzial zwischen Technologien und Branchen aufzuzeigen.“ Anders als Zulieferer, die ihren Fokus auf die Weiterentwicklung von Komponenten oder Modellen legen, nutzt die AKKA Group ihre Kenntnisse der verschiedenen Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Schienenverkehr, Das innovative Konzeptfahrzeug Link & Go zeigt Know-how-Transferpotenzial zwischen Technologien und Branchen auf. Automobilindustrie und Energietechnik, um Lösungen mit dem Know-how ganzheitlicher Entwicklungsprozesse zu realisieren. Urbane Mobilität: intelligent und emissionsarm Wie das Konzept für die urbane Mobilität der Zukunft Link & Go: Macht es doch das bequeme Mitfahren als „Passagier“ im eigenen Auto möglich und verkörpert damit ein radikal neues Mobilitätskonzept. Denn das emissionsfreie elektrische Fahrzeug fährt und parkt eigenständig. Das intelligente Fahrzeug der Zukunft setzt seine Passagiere zum Beispiel am Restaurant ab und findet automatisch den nächsten freien Parkplatz. An der dortigen Ladestation wird es geladen und holt später seine Passagiere auf Knopfdruck via SmartphoneApp wieder ab. So verbindet es die Vorteile des öffentlichen Nahverkehrs – keine Parkplatzsuche, Nutzung der Beförderungszeit für andere Aktivitäten, emissionsarm – mit den Annehmlichkeiten der individuellen Mobilität – Fahrzeug stets vor der Haustür, bequeme Sitze, individuelle Komfort- und Unterhaltungsfunktionen. Über soziale Netzwerke lassen sich nach dem Prinzip von Mitfahrzentralen weitere Passagiere mit ähnlichem Fahrziel finden (Car Pooling) oder umgekehrt freie, gemeinsam nutzbare Fahrzeuge finden (Car Sharing). Im Vordergrund steht die benutzerfreundliche Fortbewegung, der Fahrer wird zum Passagier. Das spiegelt sich Bilder: AKKA, MBtech A us Bausteinen etwas Neues zu schaffen ist faszinierend. Wenn statt einfacher Lego-Klötze komplexe Technologie-Bausteine ins Spiel kommen, wird es richtig spannend. Das Ergebnis im Falle AKKA und MBtech: ein innovatives Konzeptfahrzeug namens „Link & Go“. Es besteht aus den vier Technologie-Bausteinen Design & Body, Autonomes Fahren, Antriebskonzept, Kommunikation & Infotainment. Den Rahmen bildet eine ökologische und gesellschaftliche Prozessinnovation – Social & Green Mobility. „Im Prinzip hätten die Bausteine auch ein Flugzeug bilden oder sich in einem ganz anderen Kontext wiederfin- Di en s t l ei s t er und Flugzeugbau gibt es beispielsweise beim Fahrwerk, beim autonomen Fahren oder bei Lean-Methoden im Serienanlauf. auch im Design wieder: Der Fahrersitz lässt sich drehen und das Lenkrad versenken. So verwandelt sich der Innenraum in eine bequeme Lounge. Von jeder Sitzposition aus haben die Passagiere die Möglichkeit, über Gesten die Komfortfunktionen (Multimedia, Vernetzung über Social Media etc.) zu bedienen. Für den autonomen Modus haben die Ingenieure mehrere Technologien kombiniert und entwickelt, die das Fahrzeug in die Lage versetzen, seine Route und Richtung zu planen, zu steuern und (im manuellen Modus) zu lernen. Dazu zählen LIDAR-Sensoren (Light Detection And Ranging) zur Umgebungserkennung, SLAM (Simultaneous Localization Acquisition and Mapping) und GPS für die Lokalisierung sowie Sensoren zur Erfassung von Hindernissen. Um maximale Beweglichkeit speziell beim Rangieren und Einparken in engen Innenstädten zu ermöglichen, haben die Forscher ein innovatives Antriebs- und Fahrwerkskonzept entwickelt. Es besteht aus zwei unabhängig ansteuerbaren auf den Achsen liegenden Elektromotoren mit je 28 Kilowatt Leistung. In Verbindung mit der eigenentwickelten Suspension Direction – einem kombinierten Modul zur Federung, Dämpfung und Lenkung – kann das Fahrzeug so auf der Stelle wenden und seitlich in engste Parklücken rangieren. Die 400-Volt-Lithium-Ionen-Batterie sorgt für eine Reichweite von 200 Kilometern. Wo kommt nun der Know-howTransfer zwischen den Branchen ins Vom Fahrzeug ins Flugzeug und umgekehrt Neben Technologien sind auch Prozesse ein Feld mit Transferpotenzial. Beispielsweise beim frühzeitigen Einsatz von Lean-Methoden im Serienanlauf, wie die MBtech im Rahmen einer Masterthesis untersuchte. Die Analyse zeigte, dass mehr als 50 Prozent der untersuchten Methoden bereits ein „mittleres“ bis „hohes“ Transferpotenzial haben. Dabei war die Transferrichtung nahezu gleichermaßen verteilt, sprich sowohl vom Automobil- zum Flugzeugbau als auch um­gekehrt. Hohes Transferpoten­ zial hatte etwa die systematische Problemlösung mit Integration von Verbesserungsvorschlägen. O EM SUPPL IER 2 0 1 3 | 123 MBtech Group Die MBtech Group ist ein international führender Engineering- und ConsultingDienstleister für die Mobilitätsbranche. Von der Automobilindustrie über den Schienenverkehr bis zur Luft- und Raumfahrt profitieren Unternehmen weltweit von den integrierten Lösungen der MBtech als Mitglied der AKKA Technologies Group. MBtech unterstützt Automobil- und Flugzeughersteller sowie Zulieferer, beginnend bei der Detailspezifikation über die Konstruktion, Berechnung und Erprobung bis hin zur Serienreife – ganz gleich, ob es sich um Komponenten, Systeme oder Module handelt, ob Neuentwicklung, Integration oder Testing gefragt ist. Diese EngineeringKompetenzen kombiniert MBtech mit einer individuellen Beratungsleistung sowie Qualifizierungsmaßnahmen. Darüber hinaus haben Kunden der MBtech den Vorteil, auf die Expertise und Ressourcen des gesamten AKKA-Netzwerks zuzugreifen. AKKA Technologies ist führend im Automotive- and Aeronautics-Sektor in Deutschland sowie Frankreich und beschäftigt knapp 11.000 Ingenieure und Consultants in mehr als 20 Ländern weltweit. Bei der MBtech arbeiten rund 3.300 Mitarbeiter an Standorten in Europa, Nordamerika und Asien. Im Jahr 2012 erwirtschaftete die AKKA Group einen Gesamtumsatz von rund 925 Millionen Euro. „Die grundlegenden Herausforderungen beider Branchen sind dieselben: Sicherheit, Elektrik/Elektronik, Traffic Mana­ gement, Energie und Time to Market“, so Hartmut Tresp. „Innovative Antworten auf diese Fragen kommen von interdisziplinären Teams, die das beste ExpertenKnow-how und unterschiedlichste Branchenerfahrungen zusammenbringen. Für diese Grundidee steht Link & Go.“ W j MBtech Group www.mbtech-group.com Sarah Grünler ist bei der MBtech Group in Sindelfingen verantwortlich für die Pressearbeit. MBtech Group GmbH & Co. KGaA Kolumbusstraße 19+21 D-71063 Sindelfingen Telefon: +49 7031/686-3000 Telefax: +49 7031/686-4500 Web: www.mbtech-group.com E-Mail: [email protected] Facebook: www.facebook.com/ mbtechgroup FIRMENPROFIL Transferpotenzial zwischen Automobil- Spiel? Zum Beispiel im Bereich Elektrik/ Elektronik. In der Automobilindustrie ist die Elektrifizierung in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. 1980 machte die Elektronik noch fünf Prozent der Kosten im Auto aus, 2010 waren es 30 Prozent. Im Flugzeugbau ist noch großes Potenzial für die erweiterte Elektrifizierung vorhanden. Denkbar ist etwa, das Suspension-Direction-System aus Link & Go für ein elektrisches Fahrwerk in Flugzeugen zu nutzen und so Treibstoff zu sparen. Auch die Technologien rund um Assistenzsysteme und autonomes Fahren bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte, etwa für die autonome Fortbewegung auf dem Rollfeld. |