M. Felsinger / M. Rang Fakultät für Mathematik Sommersemester 2012 Universität Bielefeld Übungsaufgaben zu Mathematik für Biologen und Biotechnologen Blatt X vom 8. Juni 2012 Abgabe bis Freitag, 15.06.12, 12 Uhr im Postfach Ihrer Tutorin/Ihres Tutors (V3-128) Aufgabe X.1 (2+2+3 Punkte) Berechnen Sie die folgenden Integrale durch partielle Integration und/oder Substitution: Z1 a) e−x dx (1 + e−x )2 0 Z2 b) 3x · x dx 1 ln(3) Z (e2x + ex ) · ln(1 + ex ) dx c) ln(2) (Hinweis: Substituieren Sie zunächst u = f (x) = 1 + ex und integrieren Sie anschließend partiell.) Aufgabe X.2 (3+2+3 Punkte) Nach einer Operation erhält ein Patient eine Infusion. Der Verlauf der Dosierung1 werde durch folgende Funktion beschrieben: f (t) = 1 + b · t · ekt . Hierbei bezeichnet t ∈ [0, 24] die Zeit in Stunden. Begonnen wird also mit einer Dosierung von 1 mg/h. a) Berechnen Sie die Werte von b und k, für welche die maximale Dosierung von 5 mg/h bei t = 4 Stunden erreicht wird. Skizzieren Sie den Funktionsgraphen von f und beschriften Sie die Koordinatenachsen geeignet. (Kontrollergebnis: b = e und k = − 41 .) b) Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus a): Zu welchem Zeitpunkt ist die Abnahme der Dosierung am stärksten? c) Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus a): Berechnen Sie die insgesamt verabreichte Menge des Medikamentes, wenn die Infusion 24 Stunden angelegt ist. Aufgabe X.3 (2+2+1 Punkte) a) Sei f : [a, b] → R eine stetige Funktion. Motivieren Sie mit Hilfe der Definition des Integrals als Grenzwert von Untersummen, dass die reelle Zahl 1 f= b−a Zb f (x) dx a als Mittelwert/Durchschnitt von f auf dem Intervall [a, b] angesehen werden kann. 1 Dosierung bedeutet hierbei Zufuhr des Medikamentes pro Zeit in mg/h. Anleitung: Betrachten Sie die Definition des Integrals in drei Schritten aus der Vorlesung: Sei n ∈ N beliebig. Wählen Sie die Teilintervalle [xi−1 , xi ] ⊂ [a, b] und die Zahlen li ∈ [xi−1 , xi ], i ∈ {1, . . . , n}, wie in der Vorlesung gesehen. Berechnen Sie dann das arithmetische Mittel der Daten f (l1 ), f (l2 ), . . . , f (ln ). Dieser Ausdruck stimmt bis auf eine multiplikative Konstante mit der Definition der n-ten Untersumme überein. Schreiben Sie den Ausdruck also als n-te Untersumme geeignet um und berechnen Sie abschließend den Grenzwert n → ∞. b) Alfred Biochef erkrankt einen Tag nach seiner Grillparty an der Krankheit Influenza Mathematicae. Es ist bekannt, dass die schlimmsten Symptome dieser Krankheit nach 7 Tagen abgeklungen sind. Der Verlauf der Körpertemperatur in diesem Zeitraum sei durch die Funktion f : [0, 7] → [35, 42] mit f (t) = − 8 t(t − 7) + 37 49 gegeben. Hierbei bezeichnet t die Zeit in Tagen. Verlauf der Körpertemperatur bei Influenza Mathematicae Berechnen Sie die durchschnittliche Körpertemperatur von Alfred während der Krankheit und zeichnen Sie diese Größe als Gerade mit der Gleichung y = f in die Grafik ein. c) Carla Chemieboss erkrankt gleichzeitig an einer unbekannten Krankheit, welche erst nach 9 Tagen abklingt. Der Verlauf der Körpertemperatur werde durch eine stetige Funktion g : [0, 9] → [35, 42] beschrieben. Ihre durchschnittliche Körper◦ temperatur R 9im Verlauf der Krankheit liege bei 39, 1 C. Berechnen Sie aus diesen Angaben 0 g(t) dt. 2