Bericht der Schweizerischen Paläontologischen

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SOCIETE PALEONTOLOGIQUE SUISSE 1947.
renten. Der zweite Teil der wissenschaftlichen Sitzung vom Sonntagmorgen
wurde von unserem Kollegen, Herrn Prof. Dr. R. Zangerl aus Chicago, präsidiert.
— G. H. R. von* Koenigswald (Utrecht): Ein Hyaenaelurus aus dem
Miocaen Nordafrikas. (Mit 1 4>xtfigur.)
1.
Als einzigen Rest eines Carnivoren aus dem Rurdigalien von Moragha in
Ägypten bildet R. Fourtau1) bei der Beschreibung dieser Fauna einen merk¬
würdigen oberen vorletzten Prämolaren (P3) ab, den er als „Hyaena, sp. indet"
bestimmt (loc. cit. p. 91—92, fig. 62). Das Vorkommen einer echten Hyaena in
Schichten burdigalischen Alters wäre ein unerwartetes (und unwahrscheinliches)
Novum. Es zeigt sich denn auch, dass die Ähnlichkeit des so bestimmten Zahnes
mit dem entsprechenden einer Hyäne nur eine sehr oberflächliche ist, und sich
Fourtau wohl nur durch die Grösse des Zahnes und die plumpkegelförmige Ge¬
stalt des Haupthöckers zu dieser Restimmung hat verleiten lassen, und dass bei
näherer Retrachtung diese Restimmung sich nicht aufrecht erhalten lässt.
Da mir das Original nicht vorliegt, lasse ich hier R. Fourtaus Beschreibung
wörtlich folgen :
Fig. 1. — Hyaenaelurus ¡ourtaui n. spec.
oberer
Praemolar aus dem Burdigalien von Moghara (Aegypten).
Vorletzter
Xat. Grösse, umgezeichnet nach R. Fourtau 1920.
„Les carnivores sont représentés jusqu'à ce jour, dans la faune de Moghara,
par une seule dent appartenant très vraisemblablement à un représentant de la
famille des hyènes.
Cette dent triradiculée est une troisième prémolaire supérieure gauche. Voici
ses
dimensions:
Longueur de la couronne
Largeur de la couronne
Hauteur de la pointe principale
Longueur de la pointe principale
Hauteur du talon
Longueur des racines
Diamètre des racines
mm
26
20
15
15
8
31
12
') Contribution à l'Etude des Vertébrés miocènes de l'Egypte. Ministry of Finance, Survey
Department. Cairo 1920.
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G. H. R. VON KOENIGSWALD: HYAENAELURUS AUS DEM MIOCAEN N.-AFRIKAS.
La pointe principale a la forme d'un cône un peu aplati du côté externe et est
reliée au denticule accessoire antérieur par une crête émoussée. Ce denticule
accessoire est de très petites dimensions et semble n'être qu'un renflement du bour¬
relet basilaire. Une crête un peu plus prononcée et un peu plus aiguè relie égale¬
ment la pointe principale au talon. Ce dernier, légèrement surélevé, est comprimé
latéralement et se termine en arête courbe. Le bourrelet basilaire est assez indécis:
Visible à la partie antéro-externe de la couronne, il est plus distinct à la face
interne où il présente quelques crénelures. En plus de cette ébauche de bourrelet,
la base de la couronne est épaissie et déborde légèrement le collet.
Cette dent indique un animal de grande taille bien que plus petit que Hyaena
Colvini Falconer. Il est à souhaiter que de nouveaux documents nous apportent
bientôt de plus grandes précisions sur les carnivores de Moghara."
Ergänzt sei diese Beschreibung durch eine vereinfachte Kopie von R. Fourtaus
leider wenig deutlicher Abbildung.
Jedenfalls ist deutlich, dass der Umriss des Zahnes ein etwa gleichschenkliges
Dreieck mit einer weniger und zwei stärker eingezogenen Seitenflächen bildet und
der Zahn am labialen Bande konkav ist, dass er einen kräftigen Haupthöcker
besitzt, der mit einer schwächeren, aber doch prononcierten Hinter- und einer
kaum angedeuteten Vorderknospe auf einer Geraden liegt, die etwa parallel der
Aussenwand läuft, und dass der Zahn weiterhin auf der Mitte der lingualen Seite
eine talonartige, deutlich abgeschnürte Ausbuchtung besitzt, die keinen eigentlichen
Höcker trägt und eine eigene Wurzel besitzt. In all diesen Details weicht dieser
Zahn von dem einer Hyaena auf das bestimmteste ab. Dagegen besteht eine so
auffällige Übereinstimmung mit einem von IL Helbing als ,,Hyaenaelurus spec."
bestimmten Prämolaren von Artenay (Sande des Orléanais)2), dass an der generischen Zusammengehörigkeit der beiden Zähne kein Zweifel bestehen kann.
Der Zahn von Artenay (Ioc. cit. fig. 2, Original im Museum zu Rasel, Nr. S.O.
639), besitzt den gleichen eigenartigen Umriss, insbesondere eine völlig gleich¬
artige Ausbildung der lingualen Kronenhälfte wie der Zahn von Moragha. Er ist
nur etwas grösser — grösste Länge 36, grösste Rreite 24 mm; an der Abbildung
gemessen —, auch steht der Haupthöcker nicht so zentral und fällt weniger
gleichmässig nach vorne und hinten ab, vielmehr ist seine Spitze mehr distalwärts verlagert, so dass der Abfall gegen die Hinterknospe etwas steiler ist. Die
Vorderknospe ist am Zahne von Artenay dagegen schwächer, doch kann dies
möglicherweise durch die Abkauung bedingt sein.
Ein entsprechender von oberer vorletzter Prämolar Hyaenaelurus sp. von
Mösskirch (Baden) (Helbing, Fig. 6) besass anscheinend einen sehr ähnlichen
Umriss, ist aber für einen näheren Vergleich zu stark abgekaut und beschädigt.
Er entspricht im Typ ganz dem Zahn von Artenay. Etwas weniger gross ist die
Übereinstimmung mit den entsprechenden Zähnen von Hyaenaelurus sulzeri von
Veitheim (Winterthur) (Helbing, Fig. 8 und Taf. VI) und Hyaenaelurus sp. von
La Grive-St.-Alban (Isère) (loe. cit. Fig. 3). Hier erscheint der linguale Kronenteil
weniger stark abgeschnürt, die Vorderknospe noch mehr unterdrückt.
Für den Hyaenaelurus von Moragha — Helbing gebraucht den Namen
Hyaenaelurus Stehlin 1907, statt des sprachlich unmöglichen Namens Hyainailouros Biedermann 1863 — erlaube ich mir, den Namen Hyaenaelurus fourlaui
n. sp. in Vorschlag zu bringen.
2)
H. Helbing, Das Genus Hyaenaelurus Biedermann, Eclog. Helvetiae,
p. 214—245.
19
(1925),
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SOCIÉTÉ TALÉONTOLOGIQUE SUISSE 1947.
Die Verbreitung der Gattung II gainai loaros Biedermann.
EUROPA
Oberes Miocaen
(Sarmat
und
Vindobon)
Hyaenaelurus sp.
von la Grive
H. sulzeri
von Veitheim
H. sp.
AFRIKA
IX1) I E X
am
1
ia
1
Hyaenaelurus
lahirii
von Mösskirch
Unteres
Miocaen
(Burdigal)
des
Sande
Orléanais
Hyaenaelurus sp.
(mit
Moragha
Gaj
Hyaenaelurus
Hyaenaelurus
bugliensis
Brachyodus onoideus
(mit
Brachyodusafric/inus
Trilophodon
Trilophodon cooperi
angustidens
Dinotherium cuvieri) Dinotherium indicwm)
fourtaui
(mit
j
¦
Brachyodusajricanus
Trilophodon
angustidens)
Die Verbreitung der noch sehr dürftig bekannten Gattung, die vermutlich
zu den Fehden zu stellen ist, ist auf nebenstehender Tabelle angegeben. Zur Kennt¬
nis der Organisation der interessanten Gruppe trägt der neue Fund leider nichts bei,
ist aber trotzdem von hohem stratigraphischem und paläozoologischem Interesse.
Die Gattung tritt sowohl in Europa (Sande des Orléanais) wie in Indien (GajStufe) erstmalig in Schichten mit Mastodon und Brachyodus auf, und die gleichen
bezeichnenden Formen begleiten die neue Art auch in Ägypten, wobei noch selbst
die europäische und die afrikanische Spezies von Mastodon wie auch die afrika¬
nische und die asiatische Spezies von Brachyodus die gleichen sind. Alle drei
Lokalitäten dürfen daher mit Recht als gleichaltrig angesehen werden und sind
ins Burdigalien zu stellen. Sowohl in Europa wie in Asien kommt die Gattung
auch noch im Obermiocaen vor und ist aus jüngeren Schichten unbekannt.
Von allen Arten von Hyaenaelurus ist die afrikanische trotz ihrer an sich
nicht unbeträchtlichen Grösse die kleinste und vermutlich auch die ursprünglichste;
die grossen europäischen und noch mehr die riesigen indischen3) müssen als
Terminalformen betrachtet werden. Da sie in den beiden letztgenannten Gebieten
aus älteren Schichten als burdigalischen unbekannt sind und gleichzeitig mit den
ersten Mastodonten erscheinen, darf, bei dem afrikanischen Ursprung der letzteren,
auch die ursprüngliche Heimat von Hyaenaelurus in Afrika vermutet werden.
- Moshe Avnimelech (Jerusalem, Palestine): A new species of Aspidiscus from the Middle Cretaceous of Sinai and remarks on this genus in
general. With 1 plate (V).
2.
Abstract. Aspidiscus sinailicus n. sp. from the Middle Cretaceous Vraconian
horizon of North Sinai is described. The genus Aspidiscus is devided into subgenus
Aspidiscus s.s. with A. crislatus (Lmk.) as subgenotype, and subgenus HellaSiehe: G. E.
(1932), p. 166.
3)
Pilgrim, The fossil Carnivora of India. Palaeontologia India, X.
S.
Vol.
18
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