Füllst Du noch oder restaurierst Du schon?

Werbung
Füllst Du noch oder restaurierst Du schon?
Prof. Dr. Claus-Peter Ernst
Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55128 Mainz +
zahnÄrzte im Gutenberg-Center, Haifa-Allee 1, 55128 Mainz
Das Indikationsspektrum direkter adhäsiver Restaurationen hat sich in den vergangenen Jahren stetig
erweitert: War anfangs sogar noch die Anwendung in kaudruckbelasteten Bereichen in Frage gestellt, stellt
heute die DGZMK die Indikation sogar für den Ersatz einzelner Höcker. Unzweifelhaft sind zudem die
ästhetischen und Zahnhartsubstanz-schonenden Vorteile dieser direkten Restaurationsformen im Front- und
Seitenzahnbereich: Die minimalinvasive Therapie in Kombination mit dauerhafter Funktion gewinnt bei
zahnfarbenen Versorgungen im Front- und Seitenzahnbereich immer mehr an Bedeutung; der Trend zeigt
eindeutig weg von indirekten Restaurationen – selbst mit der neuen GOZ!
Mit dem Indikationsspektrum änderten sich auch in den letzten Jahren die Anforderungen an die
Restaurationsmaterialien: Stand jahrelang die Reduktion der Polymerisationsschrumpfungskraft im Fokus
der Entwicklung, müssen heute bei diesen erweiterten Indikationen zusätzliche materialkundliche Aspekte
wie Biegebruchfestigkeit und Abrasion mehr Berücksichtigung finden. Die Kombination aus
Schrumpfkraft-reduziertem Komposit mit optimierten physikalischen Eigenschaften zur Erhöhung der
Stabilität, einer kavitätenkonformen Schichtung und einer suffizienten Aushärtung kann heute dann auch
bei derartigen Restaurationen eine vergleichbare Performance wie bei der erweiterten Fissurenversiegelung
garantieren – vorausgesetzt die Materialien werden korrekt angewendet und ihrem Indikationsspektrum
entsprechend ausgewählt. Im Endeffekt kommt es nicht auf Nanopartikel oder Megapascal an, sondern
darauf, wie der Zahnarzt die ihm angebotenen Restaurationsmaterialien in der Kavität verarbeitet. Aus
diesem Grunde sind Restaurationsmaterial-unabhängige, Anwendungs-spezifische Probleme wie u.a.
Schichttechnik, Matrizentechnik, Formgestaltung oder die Verwendung unterschiedlicher Opazitäten zur
Erzielung eines anspruchsvollen ästhetischen Erscheinungsbildes genauso bedeutsame Determinanten für
erfolgreiche funktionelle und hochästhetische adhäsive Restaurationen. Aus diesem Grunde finden in dem
Vortrag praktische Umsetzungstipps genauso ihren Platz wie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu
den neuesten und zukünftigen Füllungsmaterialien.
Der Kurs soll zum einen den aktuellen Stand der Kompositentwicklung mit den heutigen Möglichkeiten
direkter adhäsiver Restaurationen aufzeigen und gleichzeitig dem Teilnehmer die Möglichkeit geben die
neuesten Materialien in einer individuellen Schichttechnik für den Frontzahnbereich gleich selbst
auszuprobieren! Der Kurs will somit anspruchsvolle Kollegen dazu anleiten, das Optimum aus Ihrem
Kompositmaterial für langlebige, ästhetische Front- und Seitenzahnrestaurationen herauszuholen. Hierbei
ist weniger die Materialauswahl entscheidend; viel eher die optimale Anwendung des einzelnen Komposites
hinsichtlich Farbe, Form und Opazität.
In dem Kurs wird detailliert eingegangen auf:
"Alles Nano oder was": Auf was es bei einem Komposit wirklich ankommt: Übersicht über den
aktuellen Stand der Kompositmaterialien: Vor- und Nachteile einzelner Zusammensetzungen,
Indikationen versus Kontraindikationen.
Bestimmung von Farbe und Opazität.
Farb- und Materialauswahl.
Schichtungskonzepte: zwei oder drei verschiedene Opazitäten - oder doch nur eine?
Die optimale Abstimmung zwischen Opak- und Transparenzmassen.
Der Einfluss der Präparation.
Von der einfachen Kompositfüllung bis hin zur geschichteten „direkten Kompositteilkrone“.
Tipps zur Formgestaltung von Kompositrestaurationen an Frontzähnen: Matrizen,
Verschalungstechnik oder frei modelliert.
Sinnvolle und effektive Schichtungs- und Matrizentechnik für den Seitenzahnbereich
Erzielung funktioneller Approximalkontakte.
Der Höckerersatz mit Komposit: Die direkte Komposit-Teilkrone
Wann absolute, wann relative Trockenlegung?
Die optimale Abrechnung Ihrer erbrachten Leistungen.
Praktischer Teil:
Jeder Kursteilnehmer schichtet einen Frontzahn: mitzubringen sind lediglich die eigenen
Modellierinstrumente; extrahierte Zähne werden nicht benötigt, da ein Frontzahn komplett aus
Komposit erstellt wird.
Von jedem Teilnehmer mitzubringen sind hierzu:
• Modellierinstrumente
• Komposit-Ausarbeitungs-Instrumente (z.B. Hartmetallfinierer, Finierdiamanten) mit Mandrell
zur Aufnahme eines FG-Instrumentes in ein Handstück
• Komposit-Polierer
• Behandlungshandschuhe
Wer lieber an einem echten Zahn arbeiten möchte, der möge bitte einen extrahierten Zahn im
Approximalkontakt zu zwei weiteren extrahierten Zähnen (oder zwei Frasaco-Zähnen) eingipsen.
Anschließend eine Knetsilikon-Abformung der Palatinalfläche anfertigen und dann erst eine sehr
großzügige Klasse IV-Präparation des extrahierten Zahnes vornehmen. So kann dieser Zahn mit Hilfe
der Silikonschlüssel-Technik anatomisch korrekt restauriert werden.
Die Kollegen, die am extrahierten Zahn arbeiten möchten, benötigen zusätzlich:
•
•
•
Frasaco-Streifen
Holzkeilchen
Zahnseide
… und: Viel Zeit für alle Ihre speziellen Fragen und Problemen zum Thema!
Herunterladen