Frontzahnverlust nach Unfall

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Frontzahnverlust nach Unfall
Es ist ein Alptraum für viele Menschen: Der Verlust von Frontzähnen durch einen Unfall. Neben den
medizinischen Folgen bedeutet dies eine erhebliche Beeinträchtigung der Ästhetik. Vor allem für
Kinder und Jugendliche haben unfallbedingte Zahnverluste weitreichende Folgen: Sinnvolle
Zahnersatzbehandlungen wie Implantate oder Brücken sind erst mit Abschluss der Wachstumsphase
möglich.
Es ist ein Alptraum für viele Menschen: Der Verlust von Frontzähnen durch einen Unfall. Neben den
medizinischen Folgen bedeutet dies eine erhebliche Beeinträchtigung der Ästhetik. Vor allem für
Kinder und Jugendliche haben unfallbedingte Zahnverluste weitreichende Folgen: Sinnvolle
Zahnersatzbehandlungen wie Implantate oder Brücken sind erst mit Abschluss der Wachstumsphase
möglich.
Provisorische Prothesen müssen jahrelang getragen werden. Es kommt zu einem dramatischen
Knochen- und Zahnfleischverlust. Die späteren Behandlungen sind dann sehr aufwändig und teuer,
die Gewebsverluste müssen aufwändig ausgeglichen werden. Zudem wird die Ausformung des
Kiefers behindert, Aussehen und Sprache leiden.
Dies muss jedoch nicht sein: Ausgeschlagene Zähne können grundsätzlich wieder zurückgepflanzt
werden. Voraussetzung ist das richtige Verhalten nach einem Zahnunfall. Ist ein Zahn
ausgeschlagen, und wird er nicht richtig gerettet, hat er nur eine begrenzte Überlebenszeit. Nach
dem Unfall müssen der Zahn oder auch Bruchstücke des Zahns möglichst sofort in ein
zellverträgliches Medium eingelegt werden. Ein solches Medium bietet die so genannte
Zahnrettungsbox, die in Apotheken erhältlich ist. Anschließend sofort einen Zahnarzt aufsuchen! Im
Medium der Zahnrettungsbox können die Zellen im Zahnhaltegewebe des Zahns 24 bis 48 Stunden
bei Zimmertemperatur überleben. Sterben diese Zellen ab, ist ein richtiges Einheilen nach
Rückverpflanzung nicht mehr möglich. Dies passiert, wenn der ausgeschlagene Zahn mehr als 20 bis
30 Minuten trocken ist. Ist keine Zahnrettungsbox vorhanden, kann der Zahn auch eine begrenzte
Zeit in Sterilmilch (H-Milch), eingewickelt in Kunststoff-Folie (z.B. Gefrierbeutel) oder in einer
isotonen Kochsalzlösung vom Arzt oder Apotheker gelagert werden. Innerhalb von 30 Minuten sollte
der Zahn jedoch in das Nährmedium der Zahnrettungsbox umgelagert werden.
Bei Erwachsenen sind nach Zahnverlust auch endgültige Zahnersatzbehandlungen wie Implantate
oder Brücken möglich. Dabei bieten Implantate neben ästhetischen vor allem medizinische Vorteile.
Nach einem Zahnverlust setzt an der betroffenen Stelle ein Knochenabbau ein. Implantate
(künstliche Zahnwurzeln) verhindern dies, weil sie wie natürliche Zahnwurzeln Funktionsreize auf
den Knochen übertragen. Um den Knochenabbau zu verhindern, sollten Implantate so früh wie
möglich eingesetzt werden.
Gehen Zähne im Wachstumsalter verloren, ist es in bestimmten Fällen und Altersgruppen möglich,
kleine Backenzähne oder Milcheckzähne an die Stelle eines Schneidezahns zu verpflanzen. Die
unterschiedliche Kronenform lässt sich durch den Aufbau mit zahnärztlichen Kunststoffen relativ
einfach angleichen. Der Vorteil: Bereits im Wachstumsalter kann eine endgültige Behandlung erfolgen. Der Knochen bleibt erhalten, da er durch den verpflanzten Zahn die notwendigen
Funktionsreize erhält. Auf diese Weise entfällt das langjährige Tragen von Prothesen, und die
Behandlung ist vergleichsweise kostengünstig. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht in
bestimmten Situationen darin, die durch Zahnverlust entstandene Lücke kieferorthopädisch zu
schließen.
Nach einem Zahnunfall sind besonders im ersten Jahr regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim
Zahnarzt erforderlich. Denn Schäden oder Komplikationen treten häufig erst verzögert auf.
Auch wenn man einem Zahn äußerlich nichts ansieht, können Schäden am Zahnhartgewebe, an
Blutgefäßen oder am angrenzenden Knochen entstanden sein. Es ist wichtig, diese frühzeitig zu
erkennen und zu behandeln, um einen Zahnverlust zu verhindern. Auch eine sorgfältige Zahn- und
Mundhygiene ist nach einem Zahnunfall von zentraler Bedeutung, vor allem, wenn das Zahnfleisch
vom Zahn getrennt war. Es können leicht Entzündungen am Zahnfleisch entstehen, die schnell in die
Tiefe vordringen und den Erhalt des Zahns bedrohen.
Durch das richtige Verhalten nach einem Unfall kann ein Zahn in den meisten Fällen gerettet werden. Noch besser ist jedoch das Verhindern von Unfällen bzw. Verletzungen. Dies ist beispielswei-se
durch Helme mit Gesichtsschutz oder durch einen vom Zahnarzt speziell angepassten Mund-schutz
möglich, der sich vor allem bei verschiedenen Kontaktsportarten empfiehlt. Auch TrendSportarten
wie Inline-Skating oder Skateboardfahren bergen ein erhöhtes Unfall-Risiko für Frontzahnverletzungen.
Quelle: Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e.V
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