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TITELTHEMA
DividendenStars mit vier Prozent
1. Teil der Dividenden-Serie – von Michael Arpe
Dividenden sind jedem Aktionär als Teil der Aktienrendite ein Begriff. Und
trotzdem glauben wir, dass den meisten Anlegern die wahre „Macht der Dividenden“ verborgen geblieben ist. Daher wollen wir das Thema in dieser Serie
näher beleuchten.
Denken Anleger an Aktien, schauen
sie meist ausschließlich auf die Kurs­
entwicklung von Einzelwerten oder
Indizes. Wenn die Kurse steigen, ist
alles in Ordnung, fallen sie dagegen,
ist Frustration und Enttäuschung
angesagt. Beides führt zu emotiona­
lem und darum oft zu falschem Han­
deln und verhindert in vielen Fällen
den Anlageerfolg. Dabei vergessen die
meisten Anleger die Dividenden. Oft
sind es aber gerade diese Gewinn­
ausschüttungen, die für den wirkli­
chen Renditekick im Depot sorgen
und letztendlich eine Anlage wirklich
erfolgreich machen.
Starke Marken sind ein Grund, warum
Konzerne zu DividendenStars werden.
Wie Sie unten in der Grafik sehen
können, stand der DAX zum Jahres­
ende 2013 gerade mal bei rund 4.800
Punkten und damit etwa 22 Prozent
unter seinem Höchstkurs aus dem
Jahre 2000. „Was?“, werden Sie den­
ken: „Was redet der denn da? Der DAX
steht doch bei 9.000 Punkten.“ Ja und
nein. Ja, weil der uns bekannte DAX
tatsächlich bei rund 9.000 Punkten
steht (in der Grafik die grüne Linie).
Nein, weil der DAX der einzige unter
den wichtigen Aktienindizes ist, der
die Dividenden mit einrechnet. Würde
man den DAX wie die anderen Indizes
(zum Beispiel Dow Jones, EuroStoxx
usw.) berechnen, dann stünde er tat­
sächlich nur bei 4.800 Punkten (in der
Grafik die blaue Linie).
Diese Besonderheit des DAX zeigt
gleichzeitig zwei Dinge:
1.Die deutschen Aktien haben noch
nicht wieder ihre alten Höchst­
stände erreicht, wenn man den
Index ohne Dividenden betrachtet
(ein Grund, warum viele Fachleute
weiter steigende Kurse für möglich
halten).
2. Die „Macht der Dividenden“! Etwa
40 Prozent der Gesamtrendite
macht auf lange Sicht der Anteil
der Dividenden aus. Allerdings nur,
wenn der Anleger die Dividende
sofort wieder in die Aktien des
ausschüttenden Unternehmens
anlegt. Es ist aber natürlich auch
legitim, die Dividende angesichts
der niedrigen Zinsen von Staatsan­
leihen, Fest- und Tagesgeldern zum
Lebensunterhalt zu verwenden.
Wir wollen zunächst einmal beleuch­
ten, warum Sie das Denken in „Divi­
denden“ statt in „Kursentwicklungen“
völlig unabhängig von zukünftigen
Kurseinbrüchen oder Börsencrashs
macht!
„Wir erklären Ihnen
die Zauberformel der
DividendenStars.“
Dazu folgen Sie uns bitte auf ein kur­
zes Gedankenexperiment: Stellen Sie
sich bitte vor, Sie wären der Besit­
zer einer Immobilie mit, sagen wir,
acht Wohnungen. Alle Wohnungen
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DER BÖRSIANER 1/2014
WISSEN & LERNEN
fester Ausschüttung
sind gut vermietet, die Mieter zahlen
pünktlich und problemlos ihre Miete
an Sie und wenn mal eine Wohnung
frei wird, können Sie diese aufgrund
der guten Lage Ihrer Immobilie immer
wieder schnell und gut vermieten.
Auch regelmäßige Mietsteigerungen
werden von den Mietern akzeptiert.
Der Einnahmestrom Ihrer Kapitalan­
lage ist stetig und auf mittlere Sicht
sogar leicht steigend. Sie plagt keine
Not und Sie wollen die Immobilie
deshalb auch nicht verkaufen. Hört
sich das nicht nach einem guten Ver­
mögensschutz an? Ja, für die meisten
Anleger ist das wohl so. Aber was hat
das mit Aktien zu tun?
Immobilien schwanken – und
keinen stört es!
Immobilien haben in den vergange­
nen Jahrzehnten in Deutschland teil­
weise mehr als zwanzig Prozent an
Wert verloren! Warum nimmt aber
niemand die finanziellen Risiken der
Immobilie wahr? Warum assoziieren
wir sie uneingeschränkt mit Bezeich­
nungen wie „sicher“ und „solide“?
»» Ein Grund liegt in der Unsicht­
barkeit dieser (Kurs-) Verluste: Die
Wertverluste sind nur Experten
bewusst oder Immobilienbesitzern,
die aus der Not heraus verkaufen
müssen. Weil wir die Wertschwan­
kungen nicht in der Tageszeitung,
in der Berichterstattung vor der
Tagesschau oder im Internet verfol­
gen können, schlussfolgern Anleger
gern, diese Anlageform sei risi­
koarm.
»» Darüber hinaus sind dem Immobi­
lienanleger die zwischenzeitlichen
Wertschwankungen egal, wenn
er nicht verkaufen will oder muss,
solange die Mieteinnahmen regel­
mäßig auf dem Konto eingehen. Die
Mieterträge sind das, wovon er lebt
und an denen er interessiert ist. So
kann er beruhigt auf eine Erholung
der Immobilienmärkte warten.
Und hier beginnt die „Zauberformel“
der DividendenStars: Wenn es also bei
Immobilien unwichtig ist, ob die Kapi­
talanlage zwischenzeitlich an Wert
verliert, weil die Mieteinnahmen pro­
blemlos fließen, dann müsste das doch
auch für alle Anlageformen gelten,
oder? Wenn Sie diesen Gedanken auf
die Aktienanlage übertragen, haben
Sie den magischen Punkt unserer „Zau­
berformel“ verstanden! Schließlich
gibt es auch bei Aktien „Mieterträge“.
Und auch bei Aktien kann es einem
Anleger deshalb egal sein, wenn der
Wert seines Aktiendepots zwischen­
zeitlich schwankt, solange die „Miet­
erträge“ regelmäßig eingehen. Diese
„Mieterträge“ sind die Dividenden,
also der Anteil am Unternehmensge­
winn, den gute Unternehmen regel­
mäßig an ihre Aktionäre ausschütten.
Es gibt tatsächlich Unternehmen, die
seit über Hundert Jahren Dividenden
ausschütten und das noch in keinem
Jahr haben ausfallen lassen! Andere
Top-Firmen erhöhen seit Jahrzehnten
die Dividende in jedem einzelnen Jahr!
Dividenden verdienen die wahre
Aufmerksamkeit
In Deutschland kennen viele Anle­
ger die Macht der Dividenden nicht,
denn sie schauen nur auf die starken
Schwankungen der Aktienkurse, die sie
in den Jahren 2000 bis 2003 und dann
noch einmal 2008 so stark erschüttert
haben. Niemand hat ihnen erklärt,
dass die zeitweiligen Schwankungen
der Kurse weniger wichtig sind und
die Dividenden die wahre Aufmerk­
samkeit verdienen. Und sie wissen
deshalb auch nicht, dass es Unterneh­
men gibt, die schon seit Jahrzehnten
regelmäßig nicht nur eine Dividende
zahlen, sondern sie zusätzlich auch
noch regelmäßig erhöhen – und zwar
stärker als in jedem Immobilienmarkt!
<<
PS:
Teil 2 unserer Serie
über die DividendenStars folgt im
Februar-„Börsianer“.
Und das lesen Sie dort:
»» Reduzieren Dividendenwerte das
Kursrückschlagrisiko?
»» Welche Dividendenstrategien gibt
es und welche funktionieren?
»» Wie verhalten sich diese Aktien bei
Inflation oder Deflation?
»» Welche Aktien sind die besten Divi­
dendenStars?
»» Wie kann man vier Prozent feste
Ausschüttungen pro Jahr mit Divi­
dendenStars erzielen?
Hinweis: Alle Informationen stellen
eine Orientierung und keine Bera­
tung dar. Bitte konsultieren Sie ent­
sprechend ausgebildete Rechts-,
Steuer- und sonstige Berater!
DER BÖRSIANER 1/2014
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