Serafol® AB0 1er Kit 25 °C 0483 IVD 2 °C Art.-Nr. BG 1721 Art.-Nr. 803100 Kit-Inhalt: 1 Bedside-Karte (Gebrauchsfertige Doppelkarte) 2 Rührstäbchen, 2 Abdeckfolien Information zum Gebrauch durch Fachpersonal Konservierungsmittel: 0,1 % NaN3 Reaktionsschema Verwendete Symbole Achtung: Begleitdokumente beachten Anti-A Anti-B Autokontrolle Blutgruppe + - - A - + - B Verwendbar bis JJJJ-MM (MM = Monatsende) + + - AB Temperaturbegrenzung - - - 0 + + + Hersteller: SIFIN GmbH Berlin D-13088 Berlin Test ungültig LOT IVD Chargennummer (Chargenbezeichnung) In-vitro-Diagnostikum Gebrauchsanweisung beachten Vertrieb: Bio-Rad Medical Diagnostics GmbH D-63303 Dreieich Serafol® AB0 Bedside-Karte zur Identitätssicherung vor der Bluttransfusion 1. Verwendungszweck Serafol® AB0 wird zur Identitätssicherung unmittelbar vor einer Bluttransfusion (Bedside-Test) eingesetzt. Der Bedside-Test dient der Bestätigung der zuvor bestimmten AB0-Blutgruppenmerkmale des Empfängers und sichert so die Übereinstimmung der Blutgruppe des Empfängers und der Blutkonserve. Dadurch können möglicherweise vorkommende Verwechslungen erkannt werden. Siehe auch: gültige Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie) 2. Zusammensetzung Testkarten mit angetrockneten spezifischen monoklonalen Testreagenzien einzeln in Folie verpackt. Durch einen speziellen Stabilisatorzusatz können die Karten ohne Aktivitätseinbuße bei Raumtemperatur gelagert werden. Für Empfänger und Spender (Blutkonserve) bzw. für 2 Probanden pro Karte je ein Reaktionsfeld mit Anti-A (Klon A003, ≥200 IE/ml) bzw. Anti-B (Klon B005, ≥200 IE/ml), sowie ein Feld für das zu testende Blut bzw. die Autokontrolle. 3. Untersuchungsmaterial Venen- bzw. Kapillarblut (Nativblut) oder Erythrozytenkonzentrat (Blutkonserve, Segment). 4. Haltbarkeit Serafolkarten in Folie verpackt sind bei der angegebenen Lagerungstemperatur bis zum deklarierten Datum haltbar. Sie sollten erst unmittelbar vor Gebrauch aus der Folie entnommen werden. 5. Zubehör Das folgende Zubehör wird benötigt, aber nicht mitgeliefert: Isotone Kochsalzlösung oder Wasser 6. Testdurchführung Folienbeutel aufreißen – Doppelkarte entnehmen. Falls die Serafolkarte als Einzelkarte eingesetzt wird, sollte die Trennung der Doppelkarte vor der Betropfung erfolgen. 6 a) Methode 1 1. Je einen Tropfen (ca. 50 µl) Empfänger- bzw. Spenderblut (Segment) auf die Reaktionsfelder bringen. Einen etwa gleich großen Tropfen isotone Kochsalzlösung oder Wasser dazugeben. Zügig weiterarbeiten. 2. Jedes Feld ca. 30 Sekunden mit einem Stäbchen rühren, bis das Reagenz vollständig gelöst ist. Für jedes Feld ist das Rührstäbchen zu reinigen oder ein anderes Stäbchenende zu benutzen. 3. Die Karte ca. 30-60 Sekunden leicht schwenken bzw. kippen, so dass die Tropfen in kreisender Bewegung sind, danach ablesen. 4. Zu Dokumentationszwecken die Karte waagerecht legen und eintrocknen lassen. Während des Trocknens die Karte nicht bewegen. Anschließend können die Reaktionsfelder mit einer transparenten Folie abgedeckt werden. Autokontrolle Das Feld „Blut“ jeder Reihe ist als Autokontrolle zu benutzen. Dafür einen Tropfen isotone Kochsalzlösung oder Wasser und einen Tropfen Empfänger- bzw. Spenderblut in das Feld tropfen und wie unter 6 a) 2. - 4. angegeben behandeln. 6 b) Methode 2 1. Je einen Tropfen isotone Kochsalzlösung oder Wasser (ca. 50 µl) in die Felder mit den Testreagenzien geben. 2. Je einen großen Tropfen (>80 µl) Empfänger- bzw. Spenderblut (Segment) in eines der mit „Blut“ bezeichneten Felder der Karte tropfen. 3. Ein Rührstäbchen möglichst flach in das Blut tauchen und drehen, bis sich eine Halbkugel von Blut am Stäbchenende abgesetzt hat. 4. Das Stäbchenende mit dem Blut in den Tropfen Kochsalzlösung bzw. Wasser auf dem Feld mit dem Testreagenz Anti-A tauchen und rühren, bis das Testreagenz gelöst ist. Dabei die Mischung über die Kreisfläche ausbreiten. Den Vorgang mit einem anderen Stäbchen und dem Testreagenz Anti-B wiederholen. 5. siehe 6 a) Methode 1, Punkt 3. - 4. 7. Interpretation der Ergebnisse Agglutination: Positive Reaktion. Keine Agglutination: Negative Reaktion. Stimmen die Reaktionsmuster von Empfänger und Spender (Konserve) überein, kann die Transfusion durchgeführt werden. Sind die Reaktionsmuster von Empfänger und Spender (Konserve) nicht identisch, NICHT TRANSFUNDIEREN, sofort Ursache ermitteln. Die Kompatibilitätsregeln sind zu beachten! Siehe auch 1.: gültige Richtlinien Der Test auf Serafolkarten ist nur bei einwandfreier Autokontrolle bewertbar. Bei einer Agglutination im Feld mit der Autokontrolle ist das Ergebnis nicht verwertbar und muss überprüft werden. 8. Grenzen der Methode und Hinweise Jede Abweichung von den Vorgaben des Herstellers liegt in der Verantwortung des Anwenders. - Durch den Einsatz monoklonaler Reagenzien werden in der Regel auch Erythrozyten mit schwach ausgeprägten A-Merkmalen erfasst: A3-Blute mit normaler bis leicht abgeschwächter Reaktion, Ax-Blute schwach positiv bis negativ. - Der „Bedside-Test“ ersetzt nicht die vollständige Blutgruppenbestimmung oder den serologischen Verträglichkeitstest (Kreuzprobe). - Durch die biotechnologische Herstellung ist das Risiko einer Kontamination der Testreagenzien durch infektiöse Krankheitserreger nahezu ausgeschlossen. Wegen des Gehalts an Materialien tierischen Ursprungs (fötales Kälberserum, Stabilisator) sollten die Testreagenzien jedoch als potentiell infektiös gehandhabt werden. - Wegen des Gehalts an Natriumazid Kontakt mit Haut und Schleimhäuten vermeiden. Falsch positive Ergebnisse - Blutproben können in einzelnen Fällen mit Geldrollenbildung reagieren, die einer schwachen Agglutination gleicht und falsch als positiv interpretiert werden kann. Dies gilt insbesondere für Heparinblute und Patienten, die mit Plasmaexpandern (z.B. Dextran oder Hydroxyethylstärke) behandelt wurden. Wird dies als Ursache falsch-positiver Ergebnisse oder unterschiedlicher Reaktionsmuster von Empfänger und Spender (Konserve) vermutet (Autokontrolle ist nicht einwandfrei), sollte der Test mit der Methode 6 b), bei der dieses Phänomen in der Regel vermieden wird, wiederholt werden. - Kälteautoantikörper (Kälteagglutinine) mit hoher Wärmeamplitude können ebenfalls eine falschpositive Reaktion verursachen. Durch die vorausgegangene Blutgruppenbestimmung im Labor sind solche Antikörper bekannt und können beim Ablesen entsprechend berücksichtigt werden. Falsch negative Ergebnisse - Bluttropfen unter 50 µl oder über 80 µl: Test mit Bluttropfen richtiger Größe wiederholen. - Karte verfallen oder falsch (längere Zeit über 30 °C) gelagert: Test mit neuer Karte wiederholen. - Testansatz mit Erythrozytensuspensionen durchgeführt: Mit Venen-, Kapillar- oder Konservenblut wiederholen. - Blut mit einem Hämatokritwert unter 15 % kann schwache bis falsch negative Ergebnisse hervorrufen. - Bei geringen Erythrozytenkonzentrationen (unter 40 %) im Empfänger- bzw. Spenderbluttropfen können bei Methode 6 b) verzögerte oder abgeschwächte Reaktionen auftreten. Wiederholen mit Methode 6 a). Datum der Fassung: Juli 2010