160803_Jahresabschluss_2015

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Klinikum Landkreis Erding | Postfach 1416 | 85424 Erding
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Erding, den 03.08.2016
•
Jahresabschluss des Klinikums Landkreis Erding: Defizit weiter verringert
In der Julisitzung des Verwaltungsrats hat das Klinikum Landkreis Erding seinen
Jahresabschluss 2015 vorgelegt. Das erfreuliche Ergebnis: das Defizit konnte im Jahr
2015 weiter verringert werden.
Der vom Vorstand vorgelegte und vom Wirtschaftsprüfer testierte Jahresabschluss wurde
vom Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens einstimmig bestätigt. Erfreulicherweise fiel
das Defizit im Jahr 2015 mit -1,29 Millionen deutlich geringer aus als im Vorjahr, als das
Defizit noch -1,95 Millionen betrug; damit blieb der Jahresfehlbetrag auch deutlich unter dem
im Wirtschaftsplan für 2015 vorgesehenem Wert von -1,796 Millionen.
Landrat und Verwaltungsratschef Martin Bayerstorfer freut sich, dass das Klinikum Landkreis
Erding sein Defizit weiter reduzieren konnte. „Der eingeschlagene Kurs einer Gesundung mit
Augenmaß ist wirksam. Eine kurzfristige Ergebnisverbesserung mittels drastischer
Kostensenkungen wäre der falsche Weg. Wichtig war und ist für mich, dass wir auch in
Zukunft ein leistungsfähiges Klinikum Landkreis Erding haben, das die Bevölkerung auf
hohem Niveau medizinisch versorgen kann.“ Vorstand Sándor Mohácsi freut insbesondere,
dass die stationäre Patientenversorgung, die den Kern des Versorgungsauftrages eines
öffentlichen Krankenhauses darstellt, inzwischen das dritte Jahr in Folge für sich alleine
betrachtet ein positives Ergebnis aufweist. „Die im Sommer 2011 beschlossene
Wachstumsstrategie zur wirtschaftlichen Gesundung trägt weiter Früchte; trotz jährlich
wechselnder gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen bin ich optimistisch, dass eine
weitere wirtschaftliche Gesundung möglich ist. Wir haben die Weichen, unter anderem mit
zahlreichen, nicht geförderten, d.h. aus Eigenmitteln finanzierten, Investitionen richtig
gestellt.“ Dabei sieht er sich noch lange nicht am Ziel: „Natürlich ist ein Krankenhaus, das
primär auch eine Grund- und Regelversorgung der Bevölkerung sicherstellen muss, in
unserem Verständnis kein normales Wirtschaftsunternehmen, das einen Gewinn erzielen
muss. Auf Dauer auf Defizitausgleiche des Trägers angewiesen zu sein ist aber alles andere
als befriedigend. Daher werden wir unsere Organisation und insbesondere die Weise, wie
wir alle im Krankenhaus zusammenarbeiten, weiter verbessern, um die Qualität der
Patientenversorgung und die Wirtschaftlichkeit weiter zu erhöhen.“ Und er fügt an: „Dabei
schließen sich Qualität und Wirtschaftlichkeit keineswegs aus; nein, sie bedingen sich sogar
gegenseitig.“
Das Jahr 2015 in Zahlen:
-
Ergebnis: -1,29 Mio. Euro (Vorjahr: -1,95 Mio. Euro)
-
Patienten stationär: 16.545 (Vorjahr: 16.418)
-
Patienten ambulant (Notaufnahme und ambulanter OP): 16.059 (Vorjahr: 16.222)
-
Case Mix Punkte: 15.682 (Vorjahr: 15.184)
-
Personal Köpfe (inkl. Schüler, zum 31.12.2015): 1.000 (Vorjahr: 968)
-
Personal Vollkräfte (inkl. Schüler, im Jahresschnitt): 636,3 (Vorjahr: 623,0)
Prof. Konrad und Prof. Riepl weiterhin Ärztlicher Direktor und stellvertretender
Ärztlicher Direktor:
Zudem hat der Verwaltungsrat in seiner Julisitzung auf Vorschlag des Vorstandes Prof. Dr.
Gerhard Konrad und Prof. Dr. Rudolf Riepl in ihren Ämtern als Ärztlicher Direktor bzw.
stellvertretender Ärztlicher Direktor für weitere zwei Jahre bestätigt.
Highlights des Jahres 2015:
Neuer Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Landkreis Erding
Mit PD Dr. Thomas Edrich hat ein auch international sehr erfahrener Arzt die Leitung der
Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikum Erding übernommen. Als Deutsch-Amerikaner
hat PD Dr. Edrich eine Ausbildung sowohl in Deutschland als auch den USA absolviert. Er
wuchs in den USA auf und schloss zunächst ein Studium der Elektrotechnik an
der University of Colorado ab bevor er sich doch noch für ein Medizinstudium entschied,
welches er in München an der Ludwigs-Maximilian-Universität absolvierte. Im Anschluss war
er als Assistenzarzt auf der neurologischen Intensivstation in Großhadern tätig, bevor er in
die USA zurückkehrte, wo er in Houston, Texas, und am Brigham and Women’s Hospital an
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der Harvard University tätig war. Dort erhielt er seine Ausbildung zum Anästhesisten, wurde
Oberarzt und schließlich auch Assistant Professor an der Harvard Medical School. Nach 14
Jahren in den USA kehrte PD Dr. Edrich 2014 mit seiner Familie nach Europa zurück und
übernahm zunächst die Position eines Leitenden Oberarztes am Landeskrankenhaus
Salzburg, bevor er nach Erding wechselte. Zahlreiche weitere Qualifikationen zeichnen ihn
als Anästhesisten aus: so verfügt er beispielsweise sowohl über die deutschen als auch die
europäischen Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin und Notfallmedizin, ebenso wie über
die Zusatzausbildungen in Herz- und Thorax-Anästhesie.
Erfolgreiche Re-Zertifizierungen der Zentralen Sterilgutversorgung-Abteilung und des
regionalen Trauma-Zentrums
Im Februar 2015 standen zwei wichtige Überwachungs-Audits im Klinikum Landkreis Erding
an. Dabei wurden sowohl das Traumazentrum in der Unfallchirurgie als auch die Zentrale
Sterilgutversorgungsabteilung
einschließlich
der
Endoskopieabteilungen
des
Hauses
erfolgreich re-zertifiziert. Dieser hohe Qualitätsstandard kommt nicht nur den Patienten der
Klinik zugute, sondern auch niedergelassenen Ärzten des Landkreises und benachbarten
Krankenhäusern. Die ZSVA
verfügt über die Kapazität und die Berechtigung, auch für
externe Einrichtungen Medizinprodukte aufzubereiten. Die im Jahr 2006 durchgeführte
Sanierung erfolgte aufgrund erhöhter Anforderungen im Bereich der Hygiene, die in
spezifischen Gesetzen, Normen und Richtlinien verankert sind. Für die gesamte Maßnahme,
die damals drei Monate dauerte, wurden rund 1 Million Euro investiert.
Die Erstzertifizierung des Traumazentrums, das ein Teil des Traumanetzwerks MünchenOberbayern Nord ist, erfolgte im Jahr 2012. In dem Traumanetzwerk haben sich 20 Kliniken
zusammengeschlossen, um die schnelle Versorgung von Schwerverletzten rund um die Uhr
an 365 Tagen im Jahr sicherzustellen. Alle Kliniken, die am Traumanetzwerk MünchenOberbayern Nord beteiligt sind, werden nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für
Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. Dazu gehört, dass sämtliche beteiligten Ärzte und
Pflegepersonal geschult werden, um eine durchgängige Qualität der Behandlung zu
gewährleisten.
Die
überregionalen
Zentren
des
Netzwerks
garantieren
eine
Patientenaufnahme zu jeder Tages- und Nachtzeit. Darüber hinaus überprüft ein
unabhängiges Institut alle Kliniken, ob sie die personellen und gerätetechnischen
Voraussetzungen erfüllen. Die Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken beinhaltet zudem
regelmäßige Treffen der teilnehmenden Kliniken, bei denen etwa die Verlegungspolitik so
abgestimmt wird, dass Patienten die für ihre Situation optimale Versorgung erhalten.
Zusätzlich
werden
bei
internen
Qualitätssicherungstreffen
Maßnahmen
zur
Fehlervermeidung und kontinuierlichen Verbesserung festgelegt. Untersuchungen aus
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verschiedenen Branchen haben gezeigt, dass die Qualität derartig komplexer Abläufe wie
der schnellen und adäquaten unfallchirurgischen Versorgung von der Organisationsstruktur
abhängt. Je höher der Organisationsgrad und je besser die Vorbereitung der einzelnen
Schritte, desto schneller erhält der Patient die optimale Versorgung. Um sicherzustellen,
dass Schwerstverletzte unabhängig von Ort und Zeit eines Unfalls nach den gleichen hohen
Qualitätsstandards behandelt
werden,
hat
die DGU die Bildung
von regionalen
Traumanetzwerken initiiert. Das Traumanetzwerk München-Oberbayern Nord ist eines von
sieben solchen Netzwerken in Bayern.
Innovation in Lehre und Beruf
Das Projekt Lernstation ist war auch im Jahr 2015 ein voller Erfolg der Berufsfachschule für
Krankenpflege. 2013 erstmalig durchgeführt, war die Resonanz unter den Schülern so gut,
dass das Projekt inzwischen als fester Bestandteil des Lehrplans eingerichtet wurde und
zweimal jährlich durchgeführt wird – im März und im November. Unterstützt von Fachkräften
können die Auszubildenden der Berufsfachschule für Krankenpflege bei diesem Projekt für
wenige Wochen den Ablauf einer Teilstation selbst organisieren.
Die Rückmeldungen waren hervorragend: sowohl die Schüler und Lehrkräfte als auch die
übrigen Mitarbeiter des Klinikums und nicht zuletzt die Patienten waren von dem
Schulprojekt ausnahmslos positiv beeindruckt. Vom 07. bis 22. März 2015 leiten die
Schülerinnen und Schüler in ihrem letzten Ausbildungsjahr an der Berufsfachschule für
Krankenpflege erneut in Eigenregie eine Teilstation. Unterstützt werden sie dabei
insbesondere von zentralen Praxisanleitern des Hauses, aber auch von Mitarbeitern aller
Professionen sowie den Lehrern der hauseigenen Berufsfachschulen. Ein halbes Jahr lang
haben sich die Auszubildenden im Vorfeld intensiv mit dem Projekt „Lernstation“
auseinandergesetzt und die praktische Umsetzung geplant. Unter anderem organisieren sie
die Station im Hinblick auf Stationsablauf, Schichtleitung u.v.m. eigenständig und entwerfen
selbstständig ihren Dienstplan für diesen Zeitraum.
Hinsichtlich der medizinischen und therapeutischen Behandlung unterscheidet sich die
Lernstation
nicht
von
anderen
Stationen.
Die
Auszubildenden
erhalten
jederzeit
Unterstützung von Pflegefachkräften, die rund um die Uhr beratend zur Seite stehen. Zudem
wird für die Lernstation nur ein Teilbereich einer Station im Klinikum Erding genutzt, während
der Ablauf des übrigen Bereichs davon unberührt bleibt; die Teilnahme für Patienten ist
freiwillig. So verbindet sich die optimale Versorgung der teilnehmenden Patienten mit
optimalen
Lernmöglichkeiten
der
Auszubildenden
zu
einem
innovativen
und
zukunftsweisenden Projekt einer modernen Berufsausbildung.
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Etablierung eines Gesundheitszentrums in Taufkirchen (Vils)
Über die künftige Sicherung der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung in der Gemeinde
Taufkirchen macht Bürgermeister Franz Hofstetter sich schon seit Jahren Gedanken. Bereits
im Jahr 2012 hatte er sich mit diesem Anliegen an den Vorstand des Klinikums gewandt.
Allerdings standen damals weder Räumlichkeiten noch rechtliche Möglichkeiten für eine
ärztliche Versorgung durch Krankenhausärzte zur Verfügung. Anfang 2015 konnte ein
entscheidender Durchbruch erzielt werden. Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs
wird in der Ortsmitte von Taufkirchen ein Neubau entstehen. Bauherr ist die Kreis- und
Stadtsparkasse Erding – Dorfen. So entstehen im Rahmen dieses städtebaulichen
Entwicklungsprogramms geeignete Räumlichkeiten in zentraler Lage in Taufkirchen für ein
Gesundheitszentrum mit Praxen niedergelassener Ärzte und einer Portalpraxis des
Klinikums. Der Verwaltungsrat des Klinikums Landkreis Erding hat in seiner Märzsitzung
dem Vorstand den Auftrag erteilt, die Gemeinde Taufkirchen bei der Realisierung dieses
Projekts zu unterstützen. Das geplante Konzept soll in enger Kooperation mit den
niedergelassenen Ärzten in Taufkirchen umgesetzt und vom Kommunalunternehmen
Klinikum Landkreis Erding als Partner aktiv begleitet werden. Dadurch soll ein Stück weit die
fehlende fachärztliche Versorgung in der Gemeinde sichergestellt werden.
Das Klinikum Landkreis Erding ist ein fachlich weit ausdifferenziertes kommunales Krankenhaus der gehobenen
Grund- und Regelversorgung mit 330 stationären Betten sowie 12 ambulanten Plätzen in der Schmerztherapie
und
befindet
sich
in
100%iger
Trägerschaft
des
Landkreis
Erding.
Neben
seinem
Auftrag
zur
Gesundheitsversorgung der Region ist das Klinikum Landkreis Erding auch wirtschaftlich von großer Bedeutung.
Mit seinen attraktiven Beschäftigungsmöglichkeiten für über 1000 Menschen (einschließlich Schüler) ist das
Klinikum der größte kommunale Arbeitgeber im Landkreis. Darüber hinaus ist das Klinikum Akademisches
Lehrkrankenhaus der TU München sowie Standort für zwei eigene Berufsfachschulen für Pflegeberufe: die
Berufsfachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe.
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