„Nur“ eine Distorsion des oberen Sprunggelenkes (OSG): Austrittsmangement bei OSG PatientInnen auf der Notfallstation F. S. Gerber & D. Emmenegger Inselspital/Universitätsspital Bern, Universitäres Notfallzentrum Hintergrund: Auf der Notfallstation des Universitären Notfallzentrums (UNZ) des Inselspitals Bern suchen häufig PatientInnen mit einer Verletzung der unteren Extremitäten die Notfallstation auf. Diese Verletzungen sind in der Regel Sportunfälle oder Stürze. Laut Jahresbericht Inselspital UNZ 2012 suchen jährlich 35000 Patientinnen und Patienten die Notfallstation auf. Davon sind 15700 chirurgische PatientInnen, davon wiederum leiden etwa 7800 an Verletzungen der unteren Extremitäten. Das Spektrum der Verletzungen betrifft vor allem Distorsionen, Frakturen und Bandläsionen des oberen Sprunggelenkes (OSG). Problem: Viele PatientInnen mit diesem Verletzungsmuster werden im Notfallzentrum ambulant behandelt. Aufgrund ihres Allgemeinzustandes, da sie jung und gesund sind, werden sie auf der Notfallstation von den Pflegenden als „problemlos“ eingestuft. Es besteht die Tendenz, dass bei grossem Arbeitsaufwand deren Austrittsmanagement zu kurz kommt. In der Regel erhalten diese Personen zur Prävention einer Thrombose bei Immobilisation Therapie mit einem niedermolekularen Heparin wegen der Stockentlastung. Zudem ist vielen nicht bewusst, dass eine nicht Einhaltung der Therapie / Behandlung zu einer bleibenden Instabilität des Sprunggelenkes mit vorzeitiger Arthrose führen kann. Anleitung der Stockentlastung • Information über den Verkauf der Gehstöcke • Korrektes einstellen der Gehstöcke (Handgelenk 1cm unter Handlauf) • Gehversuch unter Anleitung Anleitung Injektion mittels Mikroschulung • Erfahrung mit subkutan Injektionen? • Wer führt Injektion durch? • Anleiten der PatientInnen zur Injektion • Abgabe der schriftlichen Injektionsanleitung (3) Procedere erklären Kompression verhindert übermässiges Anschwellen • • • • • Kühlung / Eis Hochlagern des Beines Kompression Medikamentenbesorgung abklären Fragen klären Kälteanwendung Hochlagerung Vasokonstruktion, reduziert Einblutung In den ersten 48h komplett und danach und Schwellung regelmässig bis zum kompletten Stabilisiert das Gelenk Abschwellen des Fusses nur mässiger Druck, Durchblutung Stoffwechsel wird reduziert, muss gewährleistet sein Verminderung des Gewebeschadens Rückfluss des Blutes und der Schwellflüssigkeit Bei bläulicher Verfärbung, Kompression Analgetische Wirkung sofort lösen Kälteschaden verhindern, nie direkt auf (1;2) die Haut Entlastung Schmerzreduktion und wirkt der Schwellung entgegen Stockentlastung bis selbständiges Gehen wieder möglich ist Wiedergewinn der Beweglichkeit und der Kraft sobald Schwellung und Schmerzen abgeklungen sind Fazit: Das Austrittsmanagement dieser Patientengruppe beinhaltet verschiedene edukative Massnahmen. Einerseits müssen Mikroschulungen der PatientInnen und deren Angehörigen angeboten werden, um sie zu befähigen, sich niedermolekulare Heparine durch subkutane Injektionen selbständig verabreichen zu können. Anderseits muss eine Anleitung der Stockentlastung erfolgen und Procedere, Therapie und Behandlung müssen erklärt werden um Komplikationen und Spätfolgen zu vermeiden. Durch die Sensibilisierung soll das Austrittsmanagement dieser Patientengruppe verbessert werden. Zudem wird eine Vereinheitlichung angestrebt und es werden keine unterschiedlichen Informationen abgegeben. Ebenso muss der Patient wissen, wohin er sich bei Problemen und/oder offenen Fragen wenden kann. Die Ausheilung der Verletzung mit Erhaltung der Stabilität und der Belastbarkeit des Sprunggelenkes steht im Vordergrund. Deshalb ist die optimale Therapie und ein adäquates Austrittsmanagement von zentraler Bedeutung für die PatientInnen, um den Zustand vor der Verletzung wieder zu erhalten. (1) UNZ (2012). Universitären Notfallzentrum Retrived 12.09.2012, from http://.notfallzentrum.insel.ch (2) Dubin, J. C., Comeau, D., McClelland, R. I., Dubin, R. A., & Ferrel, E. (2011). Lateral and syndesmotic ankle sprain injuries: a narrative literature review. J Chiropr Med, 10(3), 204-219. doi: 10.1016/j.jcm.2011.02.001 (3) Wikipedia (2013) Retrived 12.09.2013 from http://de.wikipedia.org/wiki/Supinationstrauma Kontaktadresse: [email protected]