Willkommen im MAXIM – Bar à vins libres Als eine der ersten Weinbar in Deutschland haben wir uns auf die sogenannten »vins libres« spezialisiert. »Vins libres« werden auch gerne als »vins naturels«, also als Naturweine bezeichnet. Das sind Weine, die gänzlich auf nichtnatürliche Zusatzstoffe und zum großen Teil auch auf die Zugabe von Schwefel verzichten. Unsere angebotenen Weine sind nahezu ausschließlich »vins libres« – vom biodynamisch vinifizierten Chardonnay oder Riesling, der sich im ersten Augenblick vielleicht gar nicht so sehr von vergleichbar sorgfältig hergestellten konventionellen Weinen unterscheidet, über Weine, die geschmacklich deutlich machen, warum die Weinwelt so in Aufruhr geraten ist, bis hin zu Weinen, die auch Weinkenner und Weinliebhaber herausfordern und all diejenigen, die bereit sind, auf eine ganz große Reise mitgenommen zu werden. Im Reich der »vins libres« kann man über vieles diskutieren, noch mehr gibt es allerdings schmeckend zu entdecken. Wir sind Verfechter dieser Weinphilosophie, weil wir Weine lieben, die abseits des industriellen Mainstreams liegen. Uns geht es dabei um neue Geschmackserlebnisse und außergewöhnliche Geschmacksnuancen, weniger um richtig oder falsch bzw. um gut oder schlecht. Wir sind Überzeugungstäter. »Vins libres« zu erzeugen ist ein extrem schwieriges Unterfangen: Die Erträge sind minimal, und die Rückkehr zur einer traditionellen Landwirtschaft im Einklang mit Natur und Umwelt erfordert eine äußerst präzise und physisch ausdauernde Arbeit im Weinberg. Anstatt sich in der Trickkiste der heutigen Chemie zu bedienen, muss der Winzer lernen, die Launen der Natur zu Besserem zu lenken und mit allen möglichen Konsequenzen zu leben. Wenn dann endlich gesunde und reife Trauben geerntet werden, fängt im Keller eine riskante und geduldige Arbeit an. Konventionelle Önologen greifen bei ihrer Arbeit im Weinkeller auf die Entwicklung der letzten zwanzig Jahren zurück, um die Gärung exakt zu bestimmen und zu steuern. Naturwinzer hingegen lassen den Traubensaft langsam zu Wein werden und begleiteten diesen Prozess mit viel Geduld und Liebe wie eine Henne, die ihre Eier ausbrütet. Während konventionelle Gärungen mittlerweile innerhalb von wenigen Wochen abgeschlossen werden, damit die Weine frühzeitig zur Messen und Wettbewerbe vorgestellt werden können, benötigen Naturweine oft Monate bis Jahre (sic!), um den Gärprozess abzuschließen – das Risiko, dass in diesem Prozess etwas schiefgeht ist sehr hoch. Nur langjährige Erfahrung und detailliertes Wissen helfen dem Naturwinzer bei seiner Arbeit. In vielen Fällen suchen junge Winzer die Nähe von erfahrenen, älteren Weinmacher. Deshalb ist die Vernetzung und die Zusammenarbeit mit Winzer-Kollegen aus der Naturszene ungemein wichtig. In den vergangenen jahren enstanden so regionale Naturwein-Netzwerke wie z.B. an der Loire, im Jura oder in der Roussillon in Frankreich oder im Friaul in Italien. Das Ergebnis dieser naturnahen Arbeit im Weinberg und im Weinkeller sind Produkte, die man mit Rohmilch-Käse vergleichen kann – ein lebendiges Ergebnis, das mit der richtigen Zeit das Beste von sich preisgibt. Was von vielen Beobachtern zur Zeit noch als eine Modeerscheinung in den hippen Szenelokalen von Paris, New York, Kopenhagen oder Tokyo eingeordnet wird, ist tatsächlich im Begriff, die Weinwelt nachhaltig zu verändern: Nicht nur die Art, Wein herzustellen wird mit dem Thema Naturwein neu definiert (oder eben wieder traditionell definiert), auch die Rebsortencharakteristika und Regionsspezifitäten werden dadurch in Frage gestellt. Ist beispielsweise der Geschmack eines Sauvignon aus dem Sancerre, wie man ihn in der konventionellen Weinkunde definiert hat, nun das Ergebnis seines außerordentlichen Terroirs oder ein Geschmack, der durch fremde, künstlich isolierte und von der Wein-Industrie hergestellte Reinzuchthefen entsteht? Wir sind der Meinung, die überzeugendsten Argumente hierfür liefern die Weine selbst, und mit Sicherheit stellen die Weine in diesem Fall auch ihrerseits die besten Fragen. Im MAXIM servieren bis zu 20 solcher »vins libres« offen, und das Angebot der offenen Weine wechselt in regelmäßigen Abständen. Weil wir Ihnen als Gast die Möglichkeit bieten wollen, so viele Weine wie möglich probieren zu können, um sich selbst ein Urteil zu bilden, bevor Sie sich dann vielleicht für Ihren ganz persönlichen und favorisierten »vin libre« entscheiden. Sehr gerne stehen wir Ihnen natürlich zur Verfügung, wenn Sie noch mehr zu dem spannenden Thema der »vins libres« erfahren möchten. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie mit unserer Begeisterung für diese außergewöhnlichen Naturprodukte anstecken können. Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren Abend. Maxime Boillat und sein Team