Grundlagen der Netzwerktechnik

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Grundlagen der Netzwerktechnik
Grundlagen der Netzwerktechnik
Begriffe und Konzeptionen von Computernetzen
Beruflichen Gymnasiums Technik (BGT)
am
Technisches Bildungszentrum Mitte
verfasst im Leistungskurs Informationstechnik 2, Jahrgang BGT091
Version: Draft 0.6
Stand 04.09.2011
Seite 1
Grundlagen der Netzwerktechnik
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen..................................................................................................................................4
Begriffsbestimmung.............................................................................................................................5
„Information“, „Kommunikation“ und deren Systeme....................................................................5
Was die Norm sagt...........................................................................................................................6
Aufgaben der Systeme.....................................................................................................................6
Begriff „Netzwerk“ und „Computernetzwerk“ ...............................................................................6
Kleine Historie der Computernetzwerke.........................................................................................6
Protokolle.........................................................................................................................................7
Topologie ........................................................................................................................................8
Anforderungen an Computernetze...................................................................................................8
Konzept eines Netzwerkes.................................................................................................................10
Sichten auf ein Netzwerk ..............................................................................................................10
Perspektive des Netzwerkbenutzers..........................................................................................10
Perspektive des Netzwerkbetreibers.........................................................................................10
Netztopologien...............................................................................................................................10
Bustopologie.............................................................................................................................10
Sterntopologie...........................................................................................................................11
Ringtopologie............................................................................................................................11
Das Internet ...................................................................................................................................11
Netzwerkarchitektur.......................................................................................................................11
Verteilung einer Anwendung.........................................................................................................11
Komponenten eines Kommunikationssystems...................................................................................12
Funktioneller Sicht vs. konstruktiver Sicht....................................................................................12
Komponenten der funktionellen Sicht und deren Funktion...........................................................12
Komponenten der konstruktiven Sicht und deren Funktion..........................................................12
Aufbau eines Kommunikationssystems.........................................................................................13
Beispiele von Kommunikationssystemen .....................................................................................14
Organisation der Kommunikation......................................................................................................15
Organisationsbestimmende Aspekte .............................................................................................15
Kommunikationsformen................................................................................................................15
Verkehrsarten.................................................................................................................................15
Betriebsarten der Nachrichtenübertragung....................................................................................16
Verbindungsorientierte und verbindungslose Dienste...................................................................16
Einteilung von Netzwerken................................................................................................................17
Einsatzzweck und Reichweite.......................................................................................................18
PAN (Privat Area Network)......................................................................................................18
LAN (Local Area Network)......................................................................................................18
SAN (Storage Area Network)...................................................................................................18
MAN (Metropolitan Area Network).........................................................................................18
WAN (Wide Area Network).....................................................................................................19
GAN (Global Area Network)....................................................................................................19
Art des Zugangs.............................................................................................................................19
Übertragungskapazität der Netze...................................................................................................20
Literaturnachweis:..............................................................................................................................21
Online-Quellen:.............................................................................................................................21
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Vorbemerkungen
Statements der Kursteilnehmer:
•
Kommunikation ist …
… wenn zwei Teilnehmer Daten austauschen
… ein Gespräch zwischen zwei Teilnehmern
… der Austausch von Information aller Art
•
Ein Netzwerk ist …
… eine Verbindung zwischen verschiedenen PC's / Teilnehmern
… eine Vernetzung von mehreren PC'S
… eine Kommunikationsmöglichkeit
… cool
•
Ein Kommunikationsnetzwerk ist …
… eine Verbindung zweier PC's die untereinander Daten austauschen
… sind die einzelnen Verbindungen der Teilnehmer dieses Netzwerkes
… ein Netzwerk, in dem die Teilnehmer miteinander kommunizieren dürfen
… ein Netzwerk, das den Austausch von Informationen aller Art ermöglicht
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Begriffsbestimmung
„Information“, „Kommunikation“ und deren Systeme
Information: (lat. informare „bilden“, „eine Form, Gestalt, Auskunft geben“) ist im engeren Sinne
eine geordnete Abfolge von Symbolen, deren Bedeutung der Empfänger entschlüsselt. Der Begriff
wird in vielen Lebensbereichen verwendet. Dazu gehören die Naturwissenschaften, die
Geisteswissenschaften, die Technik und der Bereich des menschlichen Handelns. Allen gemeinsam
ist: Information vermittelt einen Unterschied. Die Information verliert, sobald sie informiert hat,
ihre Qualität als Information: „News is what's different.”
Informationssystem: Ein Informationssystem dient der rechnergestützten Erfassung, Speicherung,
Verarbeitung, Pflege, Analyse, Benutzung, Verbreitung, Disposition, Übertragung und Anzeige von
Information bzw. Daten. Es besteht aus Hardware (Rechner oder Rechnerverbund), Datenbank(en),
Software, Daten und all deren Anwendungen.
Kommunikation: Kommunikation wird häufig als „Austausch“ oder „Übertragung“ von
Informationen beschrieben. „Information“ ist in diesem Zusammenhang eine zusammenfassende
Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis oder Erfahrung. Mit „Austausch“ ist ein gegenseitiges Geben
und Nehmen gemeint. „Übertragung“ ist die Beschreibung dafür, dass dabei Distanzen überwunden
werden können, oder es ist eine Vorstellung gemeint, dass Gedanken, Vorstellungen, Meinungen
und anderes ein Individuum ‚verlassen‘ und in ein anderes ‚hinein gelangen‘.
Kommunikationssystem: Ein Kommunikationssystem oder Kommunikationsnetz ist in der
Nachrichtentechnik
eine
Bezeichnung
für
die
zusammengefassten
Merkmale
des
Nachrichtenverkehrs in einem Nachrichtennetz. Im engeren Sinn ist ein Kommunikationssystem
eine
Einrichtung
bzw.
eine
Infrastruktur
für
die
Übermittlung
von
Informationen.
Kommunikationssysteme stellen dazu Nachrichtenverbindungen zwischen mehreren Endstellen her.
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Was die Norm sagt
Wie definiert die DIN 44 300 Daten und Nachrichten?
Daten: Gebilde aus Zeichen oder kontinuierliche Funktionen, die aufgrund bekannter oder
unterstellter Abmachungen Information darstellen, vorrangig zum Zwecke der Verarbeitung und als
deren Ergebnis.
Anmerkung: Verarbeitung umfasst die Durchführung mathematischer, umformender, übertragender
und speichernder Operationen. Der wesentliche Unterschied zwischen Daten und Nachricht liegt in
ihrer Zweckbestimmung.
Nachrichten: Gebilde aus Zeichen oder kontinuierliche Funktionen, die aufgrund bekannter oder
unterstellter Abmachungen Information darstellen und die zum Zwecke der Weitergabe als
zusammengehörig angesehen und deshalb als Einheit betrachtet werden.
Aufgaben der Systeme
Informationssysteme:
Kommunikationssysteme: z.B. Mailsysteme
Begriff „Netzwerk“ und „Computernetzwerk“
Ein Computernetzwerk ist ein Zusammenschluss verschiedener technischer, primär selbstständiger
elektronischer Systeme (insbesondere Computer, aber auch Sensoren, Aktoren, Agenten und
sonstige funktechnische Komponenten usw.), der die Kommunikation der einzelnen Systeme
untereinander ermöglicht.
Kleine Historie der Computernetzwerke
Die Geschichte der Computernetze deckt sich großteils mit der Geschichte des Internets, da dieses
eigentlich das größte Computernetzwerk an sich darstellt. Die wichtigsten Punkte in der Geschichte
der Computernetze sind unter anderem:
•
1969: Gründung des ARPANETS
Das ARPANET wurde vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und dem USStand 04.09.2011
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Verteidigungsministerium entwickelt und stellte das erste Netzwerk mit dezentraler Struktur
sowie Paketvermittelter Datenübertragung dar.
•
1973: Ethernet
Details siehe Abschnitt 5
•
1982/83: Einführung von TCP/IP
Robert E. Kahn und Vinton Cerf entwickelten von 1972 an die TCP/IP Protokollfamilie. Die
in ihr enthaltenen Protokolle werden auch heute noch eingesetzt und unter ihnen befinden
sich einige, der am häufigsten verwendeten Protokolle überhaupt.
•
1984: DNS
Paul Mockapetris entwarf 1983 das Domain Name System (DNS). Es stellt heute eine auf
tausenden Servern verteilte Datenbank dar, welche Domainnamen und die zugehörigen IPAdressen speichert.
•
1993: Einführung von WWW
Tim Berners-Lee entwickelte 1989 am CERN in Genf, Schweiz erstmals ein HypertextSystem um Forschungsergebnisse einfach mit Kollegen auszutauschen und eine Verlinkung
zwischen Dokumenten zu ermöglichen.
Protokolle
Protokolle sind „Regeln“ und „Vorgehensweisen“, welche vereinbart wurden um die
Kommunikation zwischen einzelnen Komponenten einheitlich ermöglichen.
Es gibt im Bereich der Netzwerktechnik einige Protokolle, welche bestimmte Aufgaben erfüllen
und diese auf unterschiedlichen „Ebenen“ realisieren. Hier ein kleiner Auszug, aus den
bekanntesten Protokollen:
•
TCP: Transmission Control Protocol
•
UDP: User Datagram Protocol
•
ICMP: Internet Control Message Protocol
•
IP: Internet Protocol
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Topologie
Die Topologie in einem Computernetz gibt den Aufbau der Verbindungen mehrerer Computer an.
Innerhalb der Netzwerktechnik gibt es unterschiedliche Netzwerk-Topologien, welche alle ihre
Vor- und Nachteile haben.
Als mögliche Topologien sind zu nennen:
•
Stern
•
Ring
•
Reihe
•
Baum
•
Bus
•
vermascht
Abbildung1: Netztopologien
Anforderungen an Computernetze
Die Anforderungen an ein Computernetz hängen sehr stark vom jeweiligen Verwendungszweck ab.
Hier gibt es einige Eigenschaften eines Computernetzes und den Verwendungszweck über den man
sich vorher klar werden sollte. Um diese Kriterien in Anforderungen zusammenzufassen gibt es ein
paar Stichworte:
•
Kapazitätsanforderungen
Rechenleistung, Speicherkapazität, Durchsatz
•
Dienstgüteanforderung
Zuverlässigkeit, evtl. Verzögerungen (Latenz)
•
Qualitätsanforderungen
Sicherheit (Vertraulichkeit, Zustellsicherheit)
Skalierbarkeit (Hinzufügen von Komponenten bei größerer Last)
•
Transparenz
Der Benutzer nutzt einen Dienst. Die techn. Realisierung des Dienstes bleibt dem Benutzer
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verborgen (i.d.R. Will er dies auch nicht wissen, er will den Dienst nutzen!!)
•
Konvergenz
Welchen Weg die Nachrichten im Netz nehmen, bleibt dem Netz überlassen. Wichtig ist,
dass die Nachrichten in der gleichen Reihenfolge beim Empfänger landen.
Bei Ausfall einer Netzstrecke kann das Netz einen anderen Weg nutzen, um die Nachrichten
vom Sender zum Empfänger zu transportieren.
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Konzept eines Netzwerkes
Sichten auf ein Netzwerk
Perspektive des Netzwerkbenutzers
Der Netzwerkbenutzer kann Datenpakete über das Netzwerk von anderen Benutzern erhalten und
selbst Datenpakete verschicken. Über ein
Netzwerk kann ein Benutzer beispielsweise
einem entfernten Drucker den Befehl geben,
ein Dokument auszudrucken, sofern der
Drucker an das Netzwerk angeschlossen ist.
Abbildung2: Perspektive des Netzbenutzers
Perspektive des Netzwerkbetreibers
Der Netzwerkbetreiber erstellt und verwaltet das Netzwerk, erlaubt Benutzern dieses Netzwerk zu
verwenden und achtet auf die permanente
Verfügbarkeit des Netzwerkes. Ferner kann
ein Netzwerkbetreiber in seinem Netzwerk
Dienste wie z.B. einen Drucker anbieten, der
anschließend von den Benutzern verwendet
werden kann.
Abbildung3: Perspektive des Netzbetreibers
Netztopologien
Bustopologie
Bei der Bustopologie werden die am Netzwerk teilnehmenden Benutzer hintereinander geschaltet.
Die einzelnen Stationen sind somit über eine Leitung verbunden, an dessen Ende ein
Abschlusswiderstand befestigt ist. Das Netzwerk geht verloren, wenn das Verbindungskabel an
einer beliebigen Stelle getrennt wird. Gesendeten Daten wird die Adresse des Empfänger und des
Senders angehängt. Teilnehmende Stationen, deren Adresse nicht mit der Empfängeradresse
übereinstimmt, werden ignoriert. Die Empfängerstation sendet nach Erhalt der Daten eine
Empfangsbestätigung. Senden bei einem Bus zwei Stationen gleichzeitig Daten, entsteht ein
Störsignal auf dem Bus und die Datenübertragung wird unterbrochen.
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Sterntopologie
Bei der Sterntopologie befindet sich eine zentrale Station, die zu jedem Teilenehmer eine
Verbindung aufbaut. Die zentrale Station übernimmt die Verteilung der Datenpakete. Da jedes
Datenpaket bei der zentralen Station passieren muss, ist die Datenbelastung der Station relativ hoch.
Fällt die zentrale Station aus, geht das Netzwerk verloren.
Ringtopologie
Bei der Ringtopologie sind die teilnehmenden Stationen in einer Kreisform verbunden. Somit hat
jede
Station
exakt
zwei
Nachbarstationen.
Einem
gesendeten
Datenpaket
wird
die
Empfängeradresse vorgegeben und in die Senderichtung in das Netzwerk gesendet. Jede Station, bei
der das Datenpaket passiert, untersucht das Datenpaket auf die Adresse. Stimmt diese überein, wird
das Datenpaket komplett gelesen. Wird innerhalb des Netzwerkes eine Verbindung getrennt, geht
das Netzwerk verloren.
Das Internet
Das
Internet
ist
ein
zusammengeschaltetes
Netzwerk,
von
Provider-,
Firmen-
und
Universitätsnetzwerken. Jedes dieser einzelnen Netzwerke hat seine eigene Administration. Die
Benutzer von Providernetzwerken werden durch ihren Internetanbieter mit dem Internet verbunden.
Firmen und Universitäten verbinden ihre Computer zu einem Netzwerk, welches wiederum einen
Zugang zum Internet erhält.
Netzwerkarchitektur
Die Netzwerkarchitektur beschreibt den genauen Aufbau eines Netzwerkes. Hierzu gehören
beispielsweise
Anzahl
und
Anordnung
von
Partnern,
Subnetzwerke,
das
eingesetzte
Übertragungsmedium und das gewählte Zugriffsverfahren.
Verteilung einer Anwendung
Unter Anwendungsverteilung versteht man die zur Verfügung gestellten Dienste in einem
Netzwerk, wie z.B. einen Drucker oder Scanner. Diese Geräte werden an das Netzwerk
angeschlossen und können von jedem, im Netzwerk befindlichen Nutzer verwendet werden.
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Komponenten eines Kommunikationssystems
Funktioneller Sicht vs. konstruktiver Sicht
•
Funktionelle Sicht
Bei der Funktionellen Sicht, besteht das Kommunikationssystem aus angeschlossenen
Computern und einem Kommunikationssubsystem (Datentransportsystem).
•
Konstruktive Sicht
Bei der konstruktiven Sicht, besteht das Kommunikationssystem aus einem logischen Teil,
für die Nutzbarmachung der Informationsströme für den Menschen und für Anwendungen,
und einem technischen Teil, für eine realisierte Informationsübertragung.
Komponenten der funktionellen Sicht und deren Funktion
Bei der funktionellen Betrachtungsweise, umfasst das Kommunikationssubsystem das Netzwerk
und den Abschluss des eigentlichen Netzwerkes in Form einer Datenübertragungseinrichtung, oder
kurz DÜE bzw. als eine DCE (Data Communication Equipment) je Teilnehmer Anschluss. Ein
Computer der mit dem Kommunikationssystem in Verbindung steht, nennt man DEE
(Datenendeinrichtung) oder auch DTE (Data Terminating Equipment). Die DÜE sorgt für eine
physische Verbindung mit dem Netzwerk sowie das leiten von Datenverkehr und das Liefern der
Taktsignale für die Synchronisation mit der DEE.
Komponenten der konstruktiven Sicht und deren Funktion
Komponenten der konstruktiven Sicht sind Datenstationen, mit deren Hilfe Daten gesendet
und/oder empfangen werden. Datenstationen werden in Datenendeinrichtung (DEE) und einer
Datenübertragungseinrichtung (DÜE) unterschieden.
Der technische Teil des Kommunikationssystems betrachtet die DÜEs als Netzabschlüsse und die
Netzwerkadapter der betroffenen Computer (DEEs), die zur Datenübertragung erforderlich sind und
natürlich das Netzwerk mit den Übertragungsmedien und Netzknoten.
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Abbildung4: Komponenten der konstruktiven Netzsicht
Netzwerkadapter bzw. NIC (Network Interface Card) verfolgen nur die Aufgabe, Computern die
Möglichkeit zu geben in einer Netzwerk zu agieren. Seine genauen Aufgaben sind hierbei die
Erkennung von Steuerzeichen, die Verbindungsüberwachung, die Codeumwandlung und die
Parallel-Serien-Umwandlung für die Bits der zu übertragenden Zeichen.
Das Logische Kommunikationssystem umfasst die gesamte Kommunikationssoftware, die in der
computergestützten Kommunikation erforderlich ist. Es bietet eine große Variation an Diensten.
Die Kommunikationssoftware zeigt sich dem Benutzer über die Benutzerschnittstelle (-oberfläche)
des jeweiligen Diensts, beispielsweise im Internet-Browser oder in einem FTP-Client. Geregelt
wird die Kommunikationssoftware über eine umfassende Hierarchie von Protokollen, die bei der
Kommunikation das Verhalten der beteiligten Computer regelt. Bekannt ist diese auch als
Protokoll-Stack (Protokollstapel). Hierzu gehört heute zum Beispiel das Protokollpaar TCP/IP
(Transmission Control Protocol / Internet Protocol).
Aufbau eines Kommunikationssystems
Die drei grundsätzlichen Möglichkeiten zum Aufbau eines Kommunikationssystems sind :
•
Shared Medium (gemeinsam nutzbare Verbindung)
insbesondere in Form einer Ring-, Bus- oder Stern Topologie
•
Datendirektverbindung
Zwei Computer sind über eine Punkt-zu-Punkt Verbindung durch ein
Verbindungsmedium verbunden
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Grundlagen der Netzwerktechnik
•
Kommunikationsnetz
Mit speziellen Vermittlungseinrichtungen (Routern und Switches), das meist die
Topologie eines Maschennetzes, eines Sternes oder eines Baumes hat und das
gleichzeitig mehrere parallele Verbindungen realisieren kann.
Beispiele von Kommunikationssystemen
Todo
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Organisation der Kommunikation
Organisationsbestimmende Aspekte
•
Anzahl Teilnehmer
•
Übertragungsweg
•
Übertragungssicherheit
•
Art der Kommunikation
•
Zeitkritisch (z.B. Streamen)
•
Nicht Zeitkritisch (z.B. Dateien)
Kommunikationsformen
•
Mündliche Kommunikation
Gespräch zwischen mindestens 2 Personen z.B. auf einem Meeting
•
Schriftliche Kommunikation
Brieverkehr z.B. zwischen Verbraucher und Dienstleister
•
Kommunikation über Zeichen und Signale
Funksignal z.B. die Kommunikation zwischen Handy und Nachrichtenzentrale
Verkehrsarten
•
Unicast
Ein Sender sendet eine Nachricht an einen Empfänger wie z.B. bei einem Telefongespräch
oder einer persönlichen E-Mail
•
Multicast
Ein Sender sendet eine Nachricht an mehrere Empfänger wie z.B. bei einer
Telefonkonferenz oder einer E-Mail an mehrere Empfänger.
•
Broadcast
Ein Sender sendet eine Nachricht an alle Empfänger eines Netzwerkes wie z.B. beim Radio
und Fernsehen.
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Betriebsarten der Nachrichtenübertragung
•
Simplex-Betrieb
Ein Sender ein Empfänger bspw. Rundfunk und Fernsehen.
•
Halbduplex-Betrieb
Zwei Multigeräte die abwechseln senden und empfangen bspw. Taxifunk.
•
Vollduplex-Betrieb
Gleichzeitiges Senden und Empfangen eines Gerätes möglich bspw. Telefonnetze und
moderne Computernetzwerke.
Verbindungsorientierte und verbindungslose Dienste
Ein verbindungsorientierter Dienst zwischen zwei Computern arbeitet immer in drei Phasen:
1. Verbindungsaufbau
2. Verbindungsrealisierung (Übertragung von Nutzdaten)
3. Verbindungsabbau
Ein Verbindungsorientierte Dienst ist z.B. das Internetprotokoll TCP
Ein verbindungsloser Dienst kommt ohne diese Phasen aus, da eine Nachricht in mehrere Pakete
segmentiert wird. Diese Pakete werden dann unabhängig voneinander übertragen (hierzu enthält
jedes Paket seine Zieladresse).
Ein Verbindungsloser Dienst ist z.B. das Internetprotokoll UDP
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Einteilung von Netzwerken
Da sich die spezifischen Eigenschaften von Netzen vielfältig unterscheiden, kann die Einteilung
von Kommunikationsnetzen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten erfolgen. Die folgende
Abbildung zeigt Möglichkeiten diese Eigenschaften zu gruppieren:
Abbildung5: Gruppierung von Netzeigenschaften
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Grundlagen der Netzwerktechnik
In der Literatur werden Kommunikationsnetze kategorisiert nach Einsatzzweck, ihrer räumliche
Ausdehnung, der Art des Zugangs und der Übertragungsgeschwindigkeit.
Einsatzzweck und Reichweite
PAN (Privat Area Network)
Als Private Area Network gilt ein Funktionsnetz im Arbeitsbereich. Diese meist privaten Netze
haben eine Reichweite von 20-30m. Sie stellen ihren Nutzern einen schnellen Zugriff auf das
Internet, Fernsehen und Peripheriegeräte zur Verfügung. Bei Funknetzen (WLAN) ist die
Reichweite bis über 100m möglich. PAN haben eine Übertragungskapazität von bis zu 100Mbit/s.
LAN (Local Area Network)
Local Arean Networks sind Abteilungs- und Arbeitsgruppennetze im Gebäudebereich. Ihr Ziel ist
die Verbindung von Arbeitsplatzrechnern, Druckern und Servern (meist über Ethernet) kleiner
Unternehmen bzw. Arbeitsgruppen. Ihre Reichweite liegt bei 100m - 500m, bei strukturierter
Verkabelung 3km .. 10km, die Übertragungsgeschwindigkeit bei 10Mbit/s-1Gbit/s. Die ersten
LANs wurde am Standort technischer Universitäten errichtet, die dort als Campus-Netz (CAN)
bezeichnet wurden.
SAN (Storage Area Network)
Als SAN werden Rechenzentren und serverorientierte Speichernetze bezeichnet. Der Einsatzzweck
von SANs ist die Verbindung von Massenspeichern zur Datensicherung großer Datenmengen
(meist über Glasfaser oder Fibre-Channel-Vermittlung). Ähnlich wie LANs haben SANs eine
Reichweite von ca. 10km, jedoch eine sehr viel höhere Übertragungsgeschwindigkeit.
MAN (Metropolitan Area Network)
Private oder öffentliche Hochgeschwindigkeitsnetze für und in Ballungsräumen werden als MAN
bezeichnet. MANs werden häufig als Backbone-Netz eingesetzt, um kleinere, leistungsfähige LANs
untereinander zu verbinden. Dabei wird als Übertragungsmedium Glasfaser eingesetzt. Die
Ausdehnung von MANS kann bis zu bis 100 km betragen. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt
über 34 MBIt/s (Breitbandnetz). Eines der ersten privaten MANs ist NetColgne.
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WAN (Wide Area Network)
Datenkommunikationsnetze öffentlicher Netzbetreiber, die das Gebiet des Landes abdecken werden
als WANs bezeichnet. Neben Kabelnetzen (Glasfaser, Richtfunk, etc.) zählen auch die
Mobilfunknetze (GSM, GPRS, UMTS) dazu. Sie sind Infrastruktur und Kommunikationszugang
vieler Teilnehmer (Bürger) und Backbone-Netz für andere, kleinere Netze. Die Ausdehnung von
MANs kann mehrere 1000km (z.B. in den USA) betragen. WANs sind Breitbandnetze
(Übertragungsgeschwindigkeit > 34MBit/s).
Abbildung6: Backbone-Netze
GAN (Global Area Network)
Globale Netze umspannen die Erde, wie Überseekabel oder Satellitennetze. Ziel dieser ist die
Verbindung verschiedener Länder und Kontinente und damit die Verbindung unterschiedlicher
MANs. Die Ausdehnung ist global, d.h. mehrere 10.000 km, die Übertragungskapazität liegt bei
160 GBit/s.
Art des Zugangs
Aus der Sicht des Nutzers wird unterscheiden zwischen
•
Öffentlichen Netzen
Der Nutzer kann (meist gegen eine Gebühr) grundsätzlich einen Zugang zum
Kommunikationsnetz erhalten.
•
Privaten Netzen
Nutzer sind ausschließlich Mitglied von netz-spezifischen Berechtigungsgruppen.
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Grundlagen der Netzwerktechnik
Übertragungskapazität der Netze
Unterschieden wird zwischen
•
Schmalbandnetze
bis 2,048 MBit/s (Datennetze, ISDN-S0, PMX-Grundband)
•
Weitbandnetze (nicht sehr gebräuchlich)
über 2,048 MBit/s bis 34 Mbit/s
•
Breitbandnetze
über 34 MBit/s (Backbone-Netze, Übertragungsnetze, PDH, SoNET, WDM)
Abbildung7: Reichweite und Übertragungsgeschwindigkeit von Netzen
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Grundlagen der Netzwerktechnik
Literaturnachweis:
Online-Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Information
http://de.wikipedia.org/wiki/Informationssysteme
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikationssystem
http://wwwbayer.in.tum.de/lehre/WS2003/ITS-dierstein/DefDV03.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechnernetz
http://www.blablubb.at/wp-content/uploads/computernetze_referat.pdf
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0503281.htm
htp://www.ai.wu.ac.at/~koch/courses/wuw/archive/inf-sem-ss01/marlovits_g/netzwerktopologien.PDF
http://www.shamrock.de/dfu/dfu1.htm#netzwerk
http://new-matrix.de/html/body_ring-topologie.html
http://www.bullhost.de/n/netzwerkarchitektur.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerkbetriebssystem
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