gesamtenergie bewegt

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Thermodynamik
Kapitel 9
Nicolas Thomas
Nicolas Thomas
Wärmestrahlung
Wir wissen, dass heisse Objekte Energie abstrahlen.
Jedes Objekt mit einer Temperatur > 0 K strahlt Energie ab.
Die Intensität und Frequenzverteilung (oder Wellenlänge)
dieser Emission ist temperaturabhängig.
Aus Erfahrung wissen wir außerdem, dass Objekte Energie
(Photonen) absorbieren können (denken Sie daran, was
passiert, wenn Sie ein Stück schwarzes Papier in die
Sommersonne legen).
Das Gleichgewicht zwischen absorbierter und emittierter Energie
durch Photonen (Strahlungs-)Prozesse ist ein weiteres wichtiges
Konzept in der Physik.
Nicolas Thomas
Absorption und Reflektion
Wir definieren Absorption als A(ν,T) = Aν (T), wobei ν die
Frequenz ist.
Wir benutzen die Frequenz, weil sie unabhängig vom Medium
ist, durch die das Photon sich bewegt. Im freien Raum und für
viele Anwendungen kann dies mithilfe einfacher Relationen in
Wellenlänge umgerechnet werden

c

hc
E '
' hν
λ
c
d  2 d

Wir definieren Reflektion Rν (T) auf dieselbe Art.
Nicolas Thomas
1
Rν(T) = 1 -Aν(T)
Aν(T)
Der absorbierte Teil ist Eins minus dem reflektierten Anteil.
Aν(T) ist dimensionslos und stellt die Fähigkeit dar, Energie
zu absorbieren.
Nicolas Thomas
Strahlungsdichte
dΩ
Abgestrahlte Energie
n
dσ
dUν ' Eν(T)cosφ dν dΩ dσ dt
Frequenzintervall
Eν ist die Strahlungsintensität [W m -2 sr-1 Hz-1]
(Auch als Spektrale Strahlungsdichte bezeichnet
oder spektrale spezifische Ausstrahlung).
Dies definiert den Energiefluß durch ein Oberflächenelement pro
Raumwinkeleinheit, zwischen ν und ν + dν, pro Zeiteinheit.
dσ cos n ist die Projektion des Oberflächenelements auf die
senkrecht zum Lichtstrahl stehende Ebene.
Nicolas Thomas
Der Raumwinkel -Steradian
Der Winkel, den vom Zentrum einer Kugel aus gesehen ein
gegebenes Flächenstück der Kugel umfasst. Der numerische Wert des
Raumwinkels ist gleich der Grösse des Flächenstücks im Verhältnis
zum Quadrat des Radius der Kugel.
Max steradian = 4 π
Nicolas Thomas
Schwarzkörperstrahlung
Der Begriff „Schwarzer Körper“ wurde 1860 von Gustav
Kirchhoff geprägt.
Wenn Aν(T) = 1, haben wir einen sogenannten Schwarzkörper.
Ein Schwarzkörper absorbiert alles Licht, bei allen Wellenlängen
und aus allen Richtungen. Er ist ein idealer, perfekter Absorber.
Solche Oberflächen existieren in der Wirklichkeit natürlich nicht (Lampenruss kommt dem nahe) und Objekte,
die bei einer Wellenlänge schwarz erscheinen, können bei einer anderen Wellenlänge hochgradig reflektiv sein.
Eine Näherung an einen Schwarzkörper kann mithilfe eines Gehäuses erreicht werden.
Nicolas Thomas
Schwarzkörper in der Praxis
System in einem
geschlossenen, isolierten
Kasten mit stark absorbierenden
Oberflächen.
Eindringende Strahlung wird
teilweise absorbiert und
teilweise reflektiert.
Das Loch ist so klein, dass nur
eine vernachläsigbar kleine
Menge an Strahlung hinaus
gelangen kann.
Nicolas Thomas
Die Wände werden bei
gleichmässiger Temperatur
gehalten.
Die Strahlungsenergie die durch das Flächenelement
dσ strömt ist gegeben durch
dUν ' Kν(T)cosφ dν dΩ dσ dt
Wir sind im Gleichgewicht.
Kν
Eν
Kν (1-Aν)
Absorptionskoeffizient
Kν(T) ' Eν(T) % Kν(T) (1 & Aν(T))
Nicolas Thomas
Kirchhoff’sches Gesetz
Kν(T) '
Eν(T)
Aν(T)
Aν(T)Kν(T) ' Eν(T)
Gute Absorber sind gute Emitter
Nicolas Thomas
Video Time
Nicolas Thomas
Die Strahlungsfeld-Energiedichte
Die von einem Oberflächenelement emittierte Energie
bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit und daher füllt sie
ein Volumen, das gegeben wird durch
dV ' cosφ c dσ dt
c dt
n
dσ
dUν ' Kν(T)cosφ dν dΩ dσ dt
Nicolas Thomas
Die Strahlungsfeld-Energiedichte
Die von einem Oberflächenelement emittierte Energie
bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit und daher füllt sie
ein Volumen, das gegeben wird durch
dV ' cosφ c dσ dt
c dt
n
Die Strahlungsfeld-Energiedichte
innerhalb des Hohlraumes kann man
dσ
schreiben als Energie pro Volumeneinheit,
so dass
dUν
Kν
duν(T) '
'
dΩ
dUν ' Kν(T)cosφ dν dΩ dσ dt
dν dV
c
Die Strahlung kommt aus allen Richtungen mit derselben
Intensität und kann über alle Raumwinkel integriert werden
1
uν(T) '
Kν dΩ
m
c
Nicolas Thomas
uν(T) '
1
Kν dΩ
cm
Hier ist Kν unabhängig vom Winkel, so dass wir zu
folgendem Endergebnis kommen
4π
Kν(T)
uν(T) '
c
Nicolas Thomas
-1
[J m Hz ]
Dies ist als die Energiedichte eines isotropen
Strahlungsfeldes bekannt und stellte einen wichtigen
Ausgangspunkt für die Quantenmechanik dar.
Wir werden uns jetzt zwei Ansätze ansehen: den
klassischen Ansatz und den quantenmechanischen
Ansatz, um die Energiedichte zu berechnen.
-3
Klassischer Ansatz
nx
Der klassische Ansatz beginnt damit, dass man
Licht als Reihe von Wellen betrachtet und die
Anzahl an stehenden Wellen, die in einem Volumen
mit perfekt reflektierenden Wänden existieren kann,
berechnet.
In einer Dimension, von
einer Seite des Kastens
und zurück = 2a
=2
2a
2aν
nx '
'
λ
c
nx = 1
a
nx = 0,1,2,3,4,...
x
Nicolas Thomas
Für jede Ausrichtung müssen wir die
Richtungskosinus der Wellenrichtung definieren
und die ganze Zahl entsprechend setzen.
n ' cosα ex % cosβ ey % cosγ ez
y
ex, ey, ez sind Einheitsvektoren
α
z
x
Nicolas Thomas
n@n ' cos2α % cos2β % cos2γ ' 1
Da jede Welle, egal welcher Richtung, eine
stehende Welle sein muss, muss n xyz in jeder
Richtung eine ganze Zahl sein.
nx '
2aν cosα
c
2aν cosβ
ny '
c
2aν cosγ
nz '
c
Wir quadrieren und addieren und erhalten
n x2 % n y2
2 2
4a
ν
%nz2'
c2
Diese Gleichung sieht aus wie die Gleichung für eine
Kugel
2
2
2
x % y %z ' r 2
Prinzipiell gilt, wenn wir die n’s als Kartesische Koordinaten
ansehen, dann beschreiben die Orte aller Punkte im nRaum, die einem Frequenzbetrag entsprechen, die
Oberfläche einer Kugel.
Nicolas Thomas
“n-space”
y
α
z
x
n in alle Richtungen muss eine positive
ganze Zahl sein, so dass nur 1/8 der Kugel
mit physikalisch realistischen Lösungen
gefüllt ist.
Die Anzahl kompletter Wellen mit
Frequenz ν ist dann
2νa 3
4π(
)
3
1
4π
a
c
Z(ν) '
'
ν3
3
8
3 c3
Sie können differenzieren, um die Anzahl der Wellen innerhalb dν zu
bekommen.
3
4πa
dZ(ν) '
ν2 dν
c3
Nicolas Thomas
3
4πa
dZ(ν) '
ν2 dν
c3
Wir können jetzt diese Gleichung nehmen und in
die Gesamtenergie umwandeln, indem wir mit der
zur Frequenz korrespondierenden Energie
multiplizieren.
εν dν ' 2 dZ(ν) Eν
Die 2 erscheint, weil Licht zwei Polarisierungen hat
und daher für jede Welle zwei unabhängige
Freiheitsgrade existieren, die die Energie
1
E
'
2
kT ' kT
aufteilen.
ν
2
Nicolas Thomas
Jetzt teilen wir durch das Volumen des
Kastens um die Energiedichte zu
bekommen.
3
4πa
dZ(ν) '
ν2 dν
c3
3
4πa
εν ' 2
ν2 kT
c3
εν dν ' 2 dZ(ν) Eν
εν
3
8πa
'
ν2 kT
V
c3
a3
εν
Volumen des Kastens
8π
uν(T) '
'
kT ν2
V
c3
Dies ist das sogenannte Rayleigh-Jeans Gesetz.
Nicolas Thomas
Dies ist das sogenannte Rayleigh-Jeans Gesetz.
uν(T) '
εν
V
'
8π kT ν2
c3
-3
[J m Hz ]
Wir sollten über alle Frequenzen integrieren, um die
Gesamtenergiedichte für alle Frequenzen in unserem
Hohlraum zu bekommen.
Aber wenn wir das tun...
4
u tot '
m
0
4
u(ν,T) dν '
8π kT
ν2 dν 6 4
c 3 m0
Oops!
Nicolas Thomas
-1
Quantenmechanischer Ansatz
Lassen Sie uns annehmen, dass die Energie von Photonen
gequantelt ist.
Lassen Sie uns weiter annehmen, dass die Quantelung durch
einen Oszillator repräsentiert werden kann.
Der Oszillator besitzt nur positiv, ganzzahlige Vielfache von hν (h
= Plancksche Konstante = 6,63 10-34 J s).
P(E) ' α e &E/kT
Die Anzahl Oszillatoren in jedem Zustand.
N1 ' N0 e &hν/kT
N1 ' N0 x
Nicolas Thomas
N2 ' N0 e &2hν/kT
N2 ' N0 x 2
N3 ' N0 e &3hν/kT
N3 ' N0 x 3
N2 ' N0 x 2
N1 ' N0 x
E0 ' 0
E1 ' N0 hν x
E2 ' N0 2 hν x 2
N3 ' N0 x 3
E3 ' N0 3 hν x 3
Etot ' N0 hν (0 % 1x % 2x 2 % 3x 3 .........)
Ntot ' N0 (1 % x % x 2 % x 3 .........)
E(ν) '
Nicolas Thomas
Etot
Ntot
0
% 1x % 2x 2 % 3x 3 .........
' hν
1 % 1x % x 2 % x 3 .........
E(ν) '
Etot
Ntot
' hν
0 % 1x % 2x 2 % 3x 3 .........
1 % 1x % x 2 % x 3 .........
E(ν) '
hν
e hν/kT & 1
Rayleigh-Jeans
uν(T) '
εν
' 8π kT ν2
V
c3
Dieser Faktor schneidet die Verteilung bei zunehmender
Frequenz ab und verhindert, dass die Energiedichte
unendlich wird. Das führt zu folgendem Ergebnis
3
8πhν
1
uν(T) '
c 3 e hν/kT & 1
Planck’sches Strahlungsgesetz
Nicolas Thomas
3
8πhν
1
uν(T) '
c 3 e hν/kT & 1
uν(T) '
4π
Kν(T)
c
Aus der Beziehung zwischen Energiedichte und spektraler
Intensität erhalten wir ...
3
2hν
1
Kν(T) ' Bν(T) '
c 2 e hν/kT & 1
[W m-2 sr-1 Hz-1]
Oder ...
2
2hc
1
Bλ(T) '
λ5 e hc/λkT & 1
Nicolas Thomas
[W m-2 sr-1 m-1]
Nicolas Thomas
3000 K
2500 K
2000 K
1500 K
1000 K
Nicolas Thomas
Die Sonne als Schwarzkoerper
Nicolas Thomas
Planck’sche Funktion (und das
Wien’sche Verschiebungsgesetz)
3000 K
2500 K
2000 K
1500 K
1000 K
Nicolas Thomas
Normalisierte Planck’sche Funktion
3000 K
2500 K
2000 K
Nicolas Thomas
Intensitätsmaximum
Um das Maximum der Funktion zu finden,
müssen wir differenzieren und schauen, wo
dBν
dν
' 0
Wenn wir das tun und in Wellenlänge
umrechnen, erhalten wir
λmaxT ' 0.29 cmK
Wien’sches Verschiebungsgesetz
Nicolas Thomas
Der Strahlungsstrom und die Leuchtkraft
Wenn wir eine Messung an einem nicht
auflösbaren Objekt vornehmen, drücken
wir die von unserem Detektor pro
Zeiteinheit empfangene Energie aus.
Zu diesem Zweck benutzen wir den
Strahlungsstrom (Bestrahlungsstärke).
Dies ist ein Fluss mit der Dimension
[W m -2] oder der spektrale
Strahlungsstrom mit der Dimension [W
m-2 nm-1] oder [W m -2 Hz-1].
Beispiel: Hier haben wir den
Sonnenfluss von der Sonne in der
Erdumlaufbahn.
Nicolas Thomas
Sonnenfluss bei
1 astronomischen
Einheit (AE)
Die Energie, die bei der Frequenz in der Zeit auf das
Flächenelement aus dem Raumwinkel dΩ unter dem Winkel, n,
zur Flächennormale aus dem Raum empfangen wird, ist
1
dUν ' Kν(T)cosφ dΩ
dFν(T) '
dσ dν dt
Wenn das Stahlungsfeld isotrop ist, dann ist die
Gesamtenergie, die die Oberfläche überquert
Fν ' Kν cosφ dΩ
m
S
Nicolas Thomas
Lassen Sie uns nun annehmen, wir haben einen
Schwarzkörper im Gleichgewicht mit dem
Strahlungsfeld
Fν ' Bν cosφ dΩ
m
S
Nicolas Thomas
Bν
Bν
Bν
Lassen Sie uns nun annehmen, wir haben einen
Schwarzkörper im Gleichgewicht mit dem
Strahlungsfeld
Bν
Bν
Fν ' Bν cosφ dΩ
m
Bν
S
π/2 2π
Fν ' Bν
m m
cosφ sinφ dφ dΦ
φ'0Φ'0
2π
Fν ' Bν
m
Φ'0
Nicolas Thomas
π/2
dΦ
1
d(sin2φ)
m2
φ'0
dΩ ' sinφ dφ dΦ
Unter Verwendung der Standarttabellen
erhalten wir
Fν(T) ' πBν(T)
Nicolas Thomas
Integrieren Sie über die Frequenz,
um die Gesamtenergie, die das
Oberflächenelement überquert, zu
erhalten
4
4
F(T) ' F(ν,T) dν ' π B(ν,T) dν
m
m
0
0
4
2hν3
1
F(T) ' π
dν
m c 2 e hν/kT & 1
0
Nicolas Thomas
Integrieren Sie über die Frequenz,
um die Gesamtenergie, die das
Oberflächenelement überquert, zu
erhalten
4
4
F(T) ' F(ν,T) dν ' π B(ν,T) dν
m
m
0
0
4
2hν3
1
F(T) ' π
dν
m c 2 e hν/kT & 1
0
4
4
2π k 4
x3
dx
F(T) '
T
c 2 h 3 m0 e x & 1
Nicolas Thomas
x '
dx '
hν
kT
h
dν
kT
Ergebnis:
2π5 k 4 4
F(T) '
T
15 c 2 h 3
[W m-2]
Definition:
5
4
2π
k
σ '
15 c 2 h 3
Stefan-Boltzmann-Konstante
Nicolas Thomas
σ = 5.67 10
-8
Wm
F(T) ' σT
Nicolas Thomas
4
-2
K
-4
[W m-2]
Leuchtkraft
Diese Kalkulationen werden vorwiegend zur Berechnung der
Schwarzkörperstrahlung von Sternen eingesetzt. Sterne sind
natürlich sphärisch.
Die Oberfläche wird durch 4πr2 beschrieben.
Wir kombinieren das mit der Schwarzkörperemission pro
Flächeneinheit und erhalten die Leuchtkraft.
L ' 4πr 2F ' 4πr 2 σT 4
Der Fluss in einer bestimmten Entfernung om Objekt wird dann
bestimmt, indem man die Leuchtkraft [Einheit = W] mit der isotropen
Emission benutzt, so dass sich für die Sonne folgendes ergibt
FÀ '
Nicolas Thomas
LÀ
4πd 2
FÀ = 1383 W m -2 bei 1 AE
LÀ = 3.8 1026 W
Der Strahlungsstrom und die Leuchtkarft
Wenn wir eine Messung an einem nicht
auflösbaren Objekt vornehmen, drücken
wir die von unserem Detektor pro
Zeiteinheit empfangene Energie aus.
Zu diesem Zweck benutzen wir den
Strahlungsstrom (Bestrahlungsstärke).
Dies ist ein Fluss mit der Diemension
[W m -2] oder der spektrale
Strahlungsstrom mit der Dimension [W
m-2 nm-1] oder [W m -2 Hz-1].
Die Sonne lässt sich annähernd als
Schwarzkörper mit einer Temperatur
von 5770 K ansehen.
Nicolas Thomas
Sonnenfluss bei
1 astronomischen
Einheit (AE)
Bestrahlungsstärke
Der ankommende Fluss
F oder Fu
[W m -2 nm-1]
Oft ist es am besten, den Sonnenfluss an der Erdumlaufbahn (1 AE
von der Sonne entfernt) zu nehmen und wie folgt zu definieren...
F
 2
Rh
wobei Rh der Abstand von der Sonne in [AE] ist.
S = Sonnenfluss über alle Wellenlängen integriert, d.h.
S  Fd
Nicolas Thomas
[W m -2]= 1383 W m -2 bei 1 AE.
Beispiel ......
Nicolas Thomas
Beispiel:
Titan
Saturnmond
10 AE zur Sonne
Durchmesser
= 4500 km
Sonne
Gleichgewichtstemperatur von
Titan ist?
FÀ '
Nicolas Thomas
LÀ
4πd 2
Nicolas Thomas
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