SPITZE IN DER MEDIZIN. MENSCHLICH IN DER BEGEGNUNG. Stabsabteilung Unternehmenskommunikation Leitung: Dr. Isolde Schäfer Pressemitteilung T: 0941 944-4200 F: 0941 944-4488 [email protected] Regensburg, 16.11.2016 Regensburger Molekularmedizinerin erhält Helga-ReifertPreis Sabine Hoja aus der Abteilung für Neuropathologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) wurde für ihre molekularmedizinische Forschungsarbeit zu einem neuen Therapieansatz bei Hirntumoren mit dem Helga-Reifert-Preis ausgezeichnet. Jedes Jahr erkranken etwa 6.800 Menschen in Deutschland an einem Hirntumor. Die häufigste und zugleich aggressivste Form eines Hirntumors stellt das Glioblastom dar. Trotz der zur Verfügung stehenden Therapien wie der operativen Entfernung des Tumorgewebes, Strahlen- und Chemotherapie führt die Erkrankung in der Regel innerhalb kurzer Zeit zum Tod. Sabine Hoja, naturwissenschaftliche Doktorandin in der Abteilung für Neuropathologie des UKR, ging in ihrer Dissertation einem neuen Therapieansatz zur Behandlung von Glioblastomen nach. Für ihre weitreichenden wissenschaftlichen Ergebnisse wurde Sabine Hoja am 16. November 2016 im Rahmen eines offiziellen Festakts im UKR mit dem Helga-Reifert-Preis ausgezeichnet. „Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit leisten einen wichtigen Beitrag zur molekularen Hirntumorforschung und dienen als Grundlage für die Klinik zur Entwicklung verbesserter Therapieansätze “, so Professor Dr. Markus J. Riemenschneider, Leiter der Abteilung für Neuropathologie des UKR und Doktorvater von Sabine Hoja. Die molekularen Mechanismen von Glioblastomen werden in der Abteilung für Neuropathologie intensiv erforscht. Für die Valproinsäure (VPA), einem Medikament, das zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird, wurde in früheren Versuchen eine Wirksamkeit gegen den Tumor nachgewiesen. Glioblastom-Patienten zeigten bei Behandlung mit einem Chemotherapeutikum in Kombination mit dem Antiepileptikum Valproinsäure eine längere Überlebenszeit. Universitätsklinikum Regensburg (AöR) Vorstand: Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Oliver Kölbl (Vorsitzender) Kaufmännischer Direktor: Dipl.-Kfm. Klaus Fischer Pflegedirektor: Dipl.-Kfm. (FH) Alfred Stockinger Dekan der Fakultät für Medizin: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg T: 0941 944-0 F: 0941 944-4488 [email protected] Diesem neuen Therapieansatz ging Sabine Hoja in ihrer Dissertation nach. Sie beschäftigte sich mit den molekularen Effekten einer VPA-Behandlung, um damit zur Klärung der Frage beizutragen, ob das Antiepileptikum eventuell standardmäßig in die Behandlung von Glioblastom-Patienten einfließen sollte. In ihren Untersuchungen konnte Hoja einerseits nachweisen, dass unter Gabe von VPA vermehrt Transporter-Proteine gebildet werden, die zu einer verstärkten Aufnahme des Chemotherapeutikums in die Zelle beitragen können. Dies führt in der Folge zu einer Wirkverstärkung des Chemotherapeutikums. Andererseits verbessert VPA auch unabhängig von der Chemotherapie die biologischen Eigenschaften der Tumoren, so dass die Tumoren unter der Behandlung mit VPA weniger rasant wachsen. „Bislang wurden nur retrospektive Daten zur Valproinsäure-Medikation bei Gliom-Patienten analysiert, doch belegen meine Daten nun, dass auch prospektive Studien hinsichtlich des Einsatzes von VPA in Betracht gezogen werden sollten. Für mich ist der Preis eine schöne Bestätigung meiner Forschungsarbeit und Motivation, auch weiterhin eine wissenschaftliche Laufbahn zu verfolgen“, freut sich Sabine Hoja bei der Preisverleihung. Über den Helga-Reifert-Preis Der Helga-Reifert-Preis wird in diesem Jahr zum 13. Mal von der Helga-Reifert-Stiftung vergeben. Er ist mit 2.000 Euro dotiert und ehrt besondere Verdienste aus der experimentellen Krebsforschung. Die Gründerin und Preisstifterin Helga Reifert stammt aus Leipzig und lebt seit 1960 in Regensburg. Die Stiftung vergibt den Preis daher jedes Jahr alternierend an die Universitäten Regensburg und Leipzig. Gefördert werden in erster Linie Forschungsvorhaben und Studien auf dem Gebiet neuer Krebstherapien. Zur Preisträgerin Sabine Hoja studierte vor ihrer Promotion Molekulare Medizin an der Universität Erlangen. Nach Abschluss ihres Dissertationsverfahrens wird sie ab Januar 2017 eine Forschungsstelle am Institut für Sportwissenschaft an der Universität Regensburg antreten. Sie untersucht dort die physiologischen Mechanismen des Zusammenspiels von Motorik, Kognition und Emotion. Die Abteilung für Neuropathologie des UKR Die Abteilung für Neuropathologie des UKR wurde 2010 gegründet und deckt das gesamte Spektrum der modernen Neuropathologie ab. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der molekularen Hirntumorforschung. Seite 2 von 4 PM Helga-Reifert-Preis 2016 ca 4.200 Zeichen (inkl. Leer) Spitze in der Medizin. Menschlich in der Begegnung. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) versorgt als jüngstes Universitätsklinikum Deutschlands jährlich etwa 33.000 Patienten stationär sowie ca. 137.000 ambulant. Hierfür hält das UKR 833 Betten und 52 tagesklinische Behandlungsplätze bereit (von insgesamt 1.087 universitär betriebenen Betten der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg). In 28 human- und zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen beschäftigt das Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.300 Mitarbeiter. Das UKR bietet Spitzenmedizin und ist dafür in allen Bereichen personell wie technisch ausgestattet. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR an der Spitze der deutschen Universitätsklinika und behandelt damit die schwersten Krankheitsbilder bundesweit. Neben der Patientenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von rund 1.900 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich. Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschätzendes Miteinander im Team. Kontakt Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Anita Fürst Unternehmenskommunikation T: 0941 944-4200 F: 0941 944-4488 [email protected] www.ukr.de Sabine Hoja Diplom-Molekularmedizinerin Abteilung für Neuropathologie T: 0941 944-5160 [email protected] www.ukr.de Bild UKR_Helga-Reifert-Preis-2016.jpg: Sabine Hoja wurde für ihre Verdienste in der Krebsforschung mit dem Helga-Reifert-Preis ausgezeichnet (v.l.n.r.): Prof. Dr. Markus Riemenschneider (Leiter der Abteilung für Neuropathologie), Prof. Dr. Dr. André Gessner (Forschungsdekan der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg), Preisträgerin Sabine Hoja, Dr. Ingrid Wanninger (Forschungskoordinatorin der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg), Helga Reifert, Dr. Bernward Gall (Vorsitzender der Helga-Reifert-Stiftung), Roland Kötterl (Geschäftsführung der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg). © UKR Das Bildmaterial steht unter www.ukr.de/pressefotos zum Download zur Verfügung. Seite 3 von 4 PM Helga-Reifert-Preis 2016 ca 4.200 Zeichen (inkl. Leer) Bildnachweis: Universitätsklinikum Regensburg – Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung. Seite 4 von 4 PM Helga-Reifert-Preis 2016 ca 4.200 Zeichen (inkl. Leer)