FINANZ-KNOW-HOW FÜR UNTERNEHMEN AUSGABE DEZEMBER 2008 feder brief PERSPEKTIVEN UND DIMENSIONEN IN DER UNTERNEHMENSFINANZIERUNG Zuschüsse und Förderungen Förderung in NRW: Zahlreiche Zuschüsse für Innovation, Energie und Technologie Buchbesprechung Wer Venture Capital will, muss diesen Markt kennen, Schefczyk gibt Auskunft Gespräche mit Investoren Mit diesen Tipps finden Sie kapitalstarke Investoren für die Unternehmensgründung Perspektiven und Dimensionen in der Unternehmensfinanzierung EDITORIAL Editorial: Kai Schimmelfeder Geschäftsführer der feder consulting Liebe Abonnenten des „feder brief“, es scheint kein Stein auf dem anderen stehen zu bleiben. Die Wirtschaft bangt um Aufträge und Kredite, Banken kämpfen um ihre Existenz und Politiker um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Die Bankenkrise hat einige Teile der Wirtschaft bereits erfasst, viele Branchen werden folgen. Eins steht jedoch jetzt schon fest: 2009 wird ein Jahr voller Herausforderungen, vor allem für diejenigen Unternehmen, die es versäumt haben, ihren Eigenkapitalanteil zu erhöhen und somit ihre Finanzierungen krisenfest zu machen. Dennoch ist es noch nicht zu spät, um Projekte nachhaltig zu finanzieren. Auch wenn die Börsenkurse in die Tief stürzen, suchen Investoren nach lukrativen Projekten und Unternehmen, um ihr Kapital gewinnbringend anzulegen. Wenn Sie also ein attraktives Projekt planen und es wissen zu verkaufen, dann haben Sie gute Chancen, um das begehrte Kapital zu bekommen. Wie Sie am besten mit Investoren in Kontakt treten, können Sie in dieser Ausgabe lesen. Hier geben wir Tipps, von der Kontaktaufnahme bis hin zum abschließenden Gespräch. Interessant in dieser Hinsicht wird auch unsere Buchvorstellung sein, Michael Schefczyk hat eine gute Ausarbeitung zum Thema Venture Capital und Private Equity geschrieben. Wer noch nicht weiß, wie dieser Markt umzugehen hat und welche Chancen solche Gesellschaften zu bieten haben, kann sich hier sehr wertvolles Wissen aneignen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihre Chancen auch in bewegenden Zeiten ergreifen können und Krisen auch als Chancen begreifen. Darüber hinaus genießen Sie bitte die Vorweihnachtszeit. In diesem Sinne. Viel Spaß beim Lesen Ihr feder brief | Dezember 2008 | 2 ZUSCHÜSSE UND FÖRDERMITTEL Förderung in NRW: Zahlreiche Zuschüsse für Innovation, Energie und Technologie Das Land Nordrhein-Westphalen ist sehr engagiert im Bereich von Zuschuss-Angeboten und Fördermöglichkeiten für Unternehmen, die Ihren Sitz bevölkerungsreichsten Bundesland bereits haben möchten. Aber auch für Gründer stellt das Bundesland Kapital bereit, die über die NRW.Bank vergeben werden. Besonders, Forschung und Entwicklung sowie Energie wird auf vielerlei Weisen gefördert. In unserem fünften Teil der Serie „Zuschüsse und Fördermittel“ stellen wir vier dieser Programme vor. Mehr erfahren Sie unter www.förderdatenbank.de, www.nrw.wirtschaft.de oder www.nrw.bank.de NRW fördert Unternehmen aus der Energiebranche Bis zu 100 Prozent Förderung für die Forschung Der Förderbereich "Technische Entwicklung" und „Demonstrationsvorhaben aus dem Förderprogramm progres.nrw wendet sich an Unternehmen der Energietechnik, der Energiewirtschaft sowie an gewerbliche und industrielle Energieverbraucher in NRW. Gefördert wird die Entwicklung neuartiger Produkte und Verfahren zur rationellen Energie- und Rohstoffnutzung und für den Einsatz unerschöpflicher Energiequellen, die über den Rahmen eines Einzelunternehmens hinaus Pilotcharakter hat. Auch für die Unterstützung von Projekten zum umweltschonenden Kohleeinsatz in der Kraftwirtschaft sind Mittel vorgesehen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert Vorhaben zur Intensivierung der Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationstätigkeit des Technologiestandortes Nordrhein-Westfalen. Bis zu 100 Prozent des benötigten Kapitals kann das Land zur Verfügung stellen, wenn es sich um Grundlagenforschung handelt. Bei industrieller (80%), experimenteller Forschung(60%) sowie bei Betriebs– und Prozessinnovationen (35%) wird dagegen nur ein Teil des notwendigen Kapitals ausgeschüttet Wichtig: Ohne Gewähr. Diese Information ersetzt keine Beratung.◆ Für mehr Kooperationen mit Niederländern Wer einen Partner, sei es eine Hochschule, Kommune oder ein Unternehmen, in den Niederlanden und seinen Sitz in NRW hat, der kann sich über eine besondere Förderung freuen. Mit dem Programm INTERREG IV A-Programm Deutschland - Nederland 20072013 können Sie ihr Verbundprojekt mit Kapital aus NRW bezuschussen lassen, dessen Geld aus der EUKasse stammt. 50 Prozent beträgt hier der Zuschuss und wird vornehmlich in Umwelt-, Energie– sowie Infrastrukturprojekte vergeben. Auch das Land Niedersachsen hat ein ähnliches Instrument. Wichtig: Ohne Gewähr. Diese Information ersetzt keine Beratung◆ Wichtig: Ohne Gewähr. Diese Information ersetzt keine Beratung◆ Beratungsförderung Textilunternehmen für Wer aus der Textil– und Bkleidungsbranche kommt und darüber nachdenkt, seine Anlagen zu erneuern, der kann sich Beratungsleitungen vom Land NRW bezahlen lassen. Das Land fördert im Rahmen des NRW–EU Ziel2-Programms technologische Beratungsleistungen durch wissenschaftliche Einrichtungen für die Textil- und Bekleidungswirtschaft und deren Technologiepartner aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Ziel des Pilotprojekts ist es, Produktund Prozessinnovationen in KMU aus ausgewählten Branchen durch den neu geschaffenen Technologieberatungsdienst zu fördern. Wichtig: Ohne Gewähr. Diese Information ersetzt keine Beratung◆ feder brief | Dezember 2008 | 3 GRÜNDEN UND WACHSEN Business Angels: Mit viel Erfahrung und Startkapital für das neue Geschäft Gründer haben meist nicht mehr als eine zündende Idee, um in eine erfolgreiche Karriere als Unternehmer zu starten. Wie soll der Gründer jedoch Mangel an Erfahrung und Kapital kompensieren? Es gibt Menschen, die Gründern helfen: Business Angels. Sie kommen zwar nicht in weißen Gewändern und Flügeln daher, haben aber oft die rettenden Ideen, um Gründungsideen zum Erfolg zu führen. Welche Möglichkeiten gibt es mit Business Angels eine Gründungsfinanzierung zu bekommen? dann andere Kapitalgeber wesentlich „höher“ zu verkaufen. Wenn man grundsätzlich bereit ist schon während der Gründung Geschäftsanteile abzugeben, dann ist eine Finanzierung mit Business Angels machbar! Verschiedene Formen der Kapitalüberlassung können durch eine stille Gesellschaft, durch Verkauf von Geschäftsanteilen, durch Aktien etc. durchgeführt werden. Ähnlich wie beim Small Placement Kapital Ansatz steht hier fast ausschließlich die Renditeaussicht bzw. das Renditeziel des Kapitalgebers im Vordergrund! ABER: Business Angel werden für das Kapital Geschäftsanteile „verlangen“ oder manchmal auf haftende Bereitschaften o.ä.. Business Angels helfen auf den ersten Schritten eines Langen Wegs. Hier detaillierte Beispiele aufzuzeigen würde den Rahmen sprengen. Für mehr Info senden Sie uns eine Email. Mit einem erfahrenen Business Angel kann eine zündende Idee zu einem erfolgreichen Unternehmen werden. Drücken Sie auf Start! ENTSCHEIDEND sind also neben der Geschäftsidee und der Rendite, die Bereitschaft einen „handelnden Mitgesellschafter“ zu integrieren! Die Form der Kapitalüberlassung ist in solchen Projekten vielfältig und individuell. In den meisten Fällen ist der Business Angel in der entsprechend dem Gründungsprojekt eingestuften Branche schon lange vernetzt und bringt neben dem Kapital auch noch Geschäftskontakte und mögliche Absatzkanäle mit. Ein Kenner eben, der somit die Chancen und Risiken des Projektes detailliert bewerten kann. Business Angel bleiben oftmals für 3 bis 5 Jahre in dem Projekt engagiert und gehen davon aus, dass das eingesetzte Kapital (wurde ja z.B. in Gesellschaftsanteile investiert) bei einem Weiterverkauf an feder brief | Dezember 2008 | 4 BUCHBESPRECHUNG Wer Venture Capital will, muss diesen Markt kennen: Schefczyk gibt Auskunft Venture Capital (VC) erfreut sich immer stärkerer Beliebtheit bei Existenzgründern und wachstumsorientierten Unternehmen. Zwar ist die erste Anlaufstelle für diese Unternehmen immer noch der öffentliche Sektor, der Fördermittel vergibt, doch Finanzierungen von VC-Gesellschaften schließen die entscheidenden Lücken. Doch Unternehmer, die sich Kapital auf diesem Weg beschaffen, sollten dieses Marktsegment genau kennen. Grundlagenkenntnisse in diesem Bereich vermittelt Michael Schefczyk mit seinem Buch "Finanzieren mit Venture Capital und Private Equity". Venture Capital auf 288 Seiten Auf 288 Seiten stellt Michael Schefczyk detaillreich das Finanzierungsinstrument Venture Capital vor. Von der Definition, Gestaltung, Zielen und Aktivitäten von Venture Capital Gesellschaften über Rahmenbedingungen des deutschen VC-Marktes bis hin zur Geschäftsplanung junger Unternehmen für externe Adressaten. So lernt der Leser - das Buch ist für Unternehmer, Investoren und Wissenschaftler geschrieben - sehr gut strukturiert die Eigenheiten des Ende der Siebziger Jahre aus den USA nach Deutschland importierten Finanzierungsinstruments. Wie Unternehmer zu Venture Capital kommen Mit Venture Capital sind Beteiligungsfinanzierungen bei Unternehmen gemeint, die zumindestens zum Finanzierungszeitpunkts nicht börsenreif sind. Michael Schefczyk gibt in seinem Buch einen tiefen Einblick in den VC-Markt, stellt Teilnehmer vor, vergleicht Charakteristiken von VC-Märkten mit denen in anderen Ländern und gibt Informationen zu gesetzlichen Regelungen. darüber hinaus können Unternehmer nachlesen, wie Sie Ihr Unternhmen ausrichten müssen, um das Beteiligungskapital nutzen zu können. Mehr als nur Theorie Somit bleibt das Buch "Finanzieren mit Venture Capital und Private Equity" nicht allein auf einer theoretischen Ebene, sondern es enthält auch eine praktische Komponente, die Unternehmern wichtige Informationen und Zugangsmöglichkeiten offenbart, um Ihr Unternehmen finanziell optimal aufzustellen. Insgesamt ist dieses Werk eine gute Grundlage, um das Wesen von Venture Capital zu verstehen und sich für Verhandlungen vorzubereiten. Titel: Finanzieren mit Venture Capital und Priovate Equity— Grundlagen für Investoren, Finanzintermediäre, Unternehmer und Wissenschaftler Erschienen/Seiten: 11.05.2006/ 288 S., 28 s/w Abb., 17 Tabellen, Gebunden Autor: Michael Schefczyk. Verlag: Internet: Schäffer Poeschel Verlag Stuttgart http://www.schaeffer-poeschel.de Besonderheiten: Detailierte Analyse von Venture-Capital-Märkten und deren Akteure Preis: 59,90 Euro ISBN-Nummer: 978-3-7910-2507-0 feder brief | Dezember 2008 | 5 GESPRÄCHE MIT INVESTOREN Mit diesen Tipps finden Sie kapitalstarke Investoren für die Unternehmensgründung "Über Geld spricht man nicht", dieses Sprichwort gilt nicht mehr, schon lange nicht, wenn man als Unternehmer Kapital von außen für Projekte beschaffen möchte. Jeder der Ihnen sein Geld gibt, möchte das auch mit Überzeugung. Deshalb müssen Sie Investoren und Banken überzeugen. In unserer zweiteiligen Serie zeigen wir, was man bei Gesprächen mit Geldgebern beachten sollten. Heute lesen Sie, wie die Anforderungen bei Investoren aussehen. Kapitalüberlassung von Investoren: Was ist bei einer Kontaktaufnahme zu beachten? Bevor überhaupt Gespräche mit Investoren stattfinden, müssen Unternehmensgründer in Kontakt mit ihnen kommen. Anders als bei Banken, die in jeder Stadt eine Filiale haben, müssen Investoren erst einmal ausfindig gemacht und ihr Interesse geweckt werden. Grundsätzlich gibt es zwei Wege zur Kontaktaufnahme: 1. Unternehmensgründer gehen als Kapitalsucher auf Investoren aktiv zu oder 2. Investoren melden sich aufgrund einer Anzeige bei den Existenzgründern. Je nachdem, wie der Kontakt zustande gekommen ist, gibt es einige Stolperfallen im Gespräch zu beachten. Bevor man mit Investoren in Kontakt treten kann, muss viel Geschrieben werden, wie Anzeigen oder ein Brief direkt an den potenziellen Geldgeber 1. Fall: Sie gehen als Kapitalsucher auf Beteiligungsgesellschaften aktiv zu! Nach der ersten Filterung von Investoren, die dem Unternehmen Kapital überlassen, (passt die Branche, passt die Kapitalsumme, passt das Beteiligungsmodell, kennt sich der Investor mit dem gewünschten Beteiligungsmodell aus?) ist die persönliche Kontaktaufnahme der zweite Schritt. Diese kann entweder zunächst per Telefon, per E-Mail oder Brief erfolgen und dient dazu, Ihr Unternehmen bzw. Finanzierungsvorhaben sehr kurz und prägnant vorzustellen und zu klären, ob seitens der Beteiligungsgesellschaft grundsätzliches Interesse besteht. Mitentscheidend dabei ist, dass Unternehmensgründer ihre Daten nicht an alle Investoren senden, die es auf der Welt gibt. Es sollten die Investoren kontaktiert werden, die sich für die Branche des Unternehmensgründers und für die Höhe des Investments interessieren. Die meisten Investoren geben an, in welcher Höhe ein Investment interessant ist. Unternehmensdarstellung nach Businessplan Den Ausgangspunkt für das Investmentgespräch bzw. für das Bewerbungsgespräch um Kapital - bildet üblicherweise die Darstellung Ihres Unternehmens anhand des Businessplans. Besteht das Unternehmen bereits drei Jahre oder länger, weil der Unternehmensgründer ein intaktes Unternehmen gekauft hat, so ist eine Analyse der letzten drei Jahresabschlüsse auch Thema des Investmentgesprächs. Neben dieser Analyse decken folgende Themenbereiche den Rahmen des Businessplans sowie des Investmentgesprächs ab: Unternehmensbeschreibung mit zusätzlicher Short Story Unternehmensstrategie (Produktpalette, Marketing, Vertrieb) Marktanalyse und Konkurrenzsituation Hintergrundinformationen zum Management Welche Organisationsstruktur soll das zu gründende Unternehmen haben bzw. hat das Unternehmen betriebswirtschaftliche Eckdaten des Unternehmens Finanzierungsplan, Liquiditätsplan, Kosten und Einnahmen feder brief | Dezember 2008 | 6 GESPRÄCHE MIT INVESTOREN Und das wichtigste: Welches Kapital sucht der Unternehmensgründer in welcher Form und was erwartet er vom Investor!!! Das Gespräch ist erst der Anfang einer Prüfung Je nach dem wie sich das Gespräch entwickelt, werden sich die Gesprächsdetails weiter vertiefen und dann konkretisieren. Die meisten Investoren werden anschließend eine Tiefenprüfung, ggf. unter Einschaltung externer Berater oder Experten beginnen. Ob der Investor dann Kapital zur Verfügung stellt, kann selbst nach „perfekter“ Vorbereitung niemand garantieren! Was sollten Unternehmensgründer vermeiden? Unternehmensgründer sollten nicht an sämtliche Beteiligungsgesellschaften und Investoren standardisierte Rundschreiben versenden, sondern vielmehr anhand der Profile der Beteiligungsgesellschaften (siehe oben) diejenigen exakt auswählen, die von ihrem Investmentfokus für Ihr Unternehmen in Betracht kommen könnten. Kapitalbeteiligungs- bzw. VC-Gesellschaften oder auch Einzelinvestoren wollen nicht als Retter in der Not verstanden werden. Es ist nicht die Aufgabe des Investors den genauen und exakten Kapitalbedarf zu ermitteln um dem Unternehmen zu helfen. Stellen Sie selber deshalb genauste Überlegungen zum Kapitalbedarf Ihres Unternehmens an und verstehen Sie den externen Kapitalgeber nicht als Notanker. Versetzen Sie sich in seine Lage: Warum sollte er in Ihr Unternehmen investieren??? Sie sollten sich nicht um eine Partnerschaft oder Kooperation mit einer Beteiligungsgesellschaft bemühen, wenn Sie darin lediglich ein „notwendiges Übel“ sehen, weil sich sonst keine Lösung mehr für Ihr Unternehmen ergibt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Sinne des Unternehmens ist die klare Bereitschaft, eine echte Partnerschaft einzugehen, zu pflegen und zu erhalten – soweit es wirtschaftlich sinnvoll ist. 2. Fall: Der Unternehmensgründer hat eine Online-Anzeige, Printanzeige oder ein persönliches Gesuch (Kapitalansprechpartner) für seine Kapitalsuche genutzt und es melden sich Investoren oder Beteiligungsgesellschaften bei Ihnen! Ein besonderes Vertrauensverhältnis aufbauen Nach der ersten Freude, dass das Kapitalgesuch Interesse geweckt hat, geht es an die Arbeit. Unternehmensgründer haben genaue Vorstellungen von ihrem Unternehmen – der Investor kennt nur erste Infos. Deshalb ist es notwendig ein besonderes Vertrauensverhältnis vom ersten Moment an aufzubauen! Die richtige Strategie bei Gesprächen mit Investitionen können den Weg auf der Karrieretreppe freimachen Wie ein roter Faden muss sich folgende Frage durch Ihre Gespräche ziehen: „Warum sollte ein Investor in mein Unternehmen investieren (er bekommt wenig echte bis gar keine Sicherheiten). Dies gilt für Kapitalbeteiligungen und nicht für Anteilskäufe! Erst gemeinsames Ziel abklären Im ersten Gespräch sollten sich Unternehmensgründer und Investor absichern, dass sie grundsätzlich die richtigen Partner füreinander sein könnten. Fragen Sie den Investor, was er von dem Unternehmen schon an Informationen hat (Daran können Sie sehen, ob er sie grundsätzlich verstanden hat!). Ermitteln Sie auch, ob die gesuchte Kapitalsumme für den Investor auch interessant ist. Das sollte es zwar sein, denn er hat sich gemeldet, aber um beiden die Parteien die Möglichkeit zu geben sich wirklich zu feder brief | Dezember 2008 | 7 GESPRÄCHE MIT INVESTOREN vergewissern, dass beide von der gleichen Sache sprechen, ist dies sinnvoll. Dann sollten Sie sich vergewissern, ob er Fragen zum Kapitalüberlassungsmodell hat, ob die Informationslage und die Erkenntnisse aus dem bisherigen Gespräch für den Investor akzeptabel sind und ob er andere ähnliche Kapitalüberlassungen schon eingegangen ist. (Beide Seiten sichern sich noch mal ab und wecken gegenseitiges Interesse und verstärken den Willen, sich zu treffen um wirklich über die gewünschte Beteiligung zu sprechen). Jetzt wäre also „geklärt“, dass: Geschäftsinformationen grundsätzlich vorliegen Der Investor das Beteiligungsmodell für sich grundsätzlich verstanden hat (oder er hat Fragen!) Die Beteiligungssumme für den Investor die richtige Höhe hat, oder ob er einen Teil davon bereit stellen möchte. Nicht zu viele Details preisgeben Danach fragen Sie den Investor, ob er weitere Details haben möchte. Bei positiver Antwort senden Sie Ihm zuvor eine Vertraulichkeitserklärung zu. Warten die Rücksendung ab und senden Ihm dann die versprochenen Details. Diese Details sollten aber um wirkliche Sondereffekte gekürzt sein, denn Sie wollen mit ihm persönlich sprechen. Wenn Sie ihm alle Daten komplett senden, können Sie nur noch wenig mit Ihrer Person, Erfahrung und Geschicklichkeit überzeugen (Menschen geben Menschen Geld/ Kapital und nicht Geschäftsideen. Ohne die Führungskraft bzw. der Manager der das Geld sinnvoll investiert, wird kein Kapital fließen!). Niemand gibt Kapital, weil er glaubt etwas zu verstehen. Kapital wird fließen, wenn der Investor wirklich alles verstanden hat und Sie sein Vertrauen gewonnen haben und die Sicherheit vorhanden ist, dass das eingesetzte Kapital und die Zinsen wirklich gezahlt werden können und werden. Wenn die Unternehmensidee im vollen Umfang bekannt ist, werden sicherlich nochmals Fragen im Nachgang Ihres persönlichen Gespräches folgen. Vielleicht gibt es noch Unklarheiten zu Risikopunkten die erst jetzt aufgefallen sind. Zum Beispiel gibt es Fragen zur Struktur der Geschäftsführung, das nicht bedachte Controlling, o.a. Legen Sie Ihr „Kapitalwerkzeug vor Wenn das dann auch positiv aufgearbeitet wurde, brauchen Sie Ihr „Kapitalzugangswerkzeug“, welches zu Ihrem Kapitalüberlassungsmodell gehört. Der Investor erwartet, dass Sie sich in diesem Bereich bereits vorbereitet haben, denn sonst könnten Sie auch keinen kompletten Businessplan erstellt haben. Zu diesem „Werkzeug“ gehört z. B. der Genussrechtsvertrag, Vertrag über Wandelanleihe, nachrangiges Darlehen etc. Der Investor wird seine Anforderungen an die Kapitalüberlassung noch berücksichtigt wissen wollen. Wenn dann eine Einigung positiv erzielt wurde, haben Sie es geschafft. Nach der Kapitalüberlassung berichten Sie den Investoren regelmäßig über den Geschäftsverlauf anhand des Businessplanes, arbeiten weiter am Aufbau des gegenseitigen Vertrauens und geben auch „Meldung“ wenn Ihre Geschäftsentwicklung anders verläuft als geplant. Das persönliche Gespräch suchen Die oben genannten weiteren Details zu Ihrem Unternehmen haben Sie ihm zugesendet. Dann rufen Sie ihn an, ob er diese bekommen hat. Dann Gesprächstermin anbieten, um sich persönlich von Ihnen zu überzeugen! Im persönlichen Gespräch klären Sie noch mal alles von vorne die Rahmenbedingungen ab (Summe, Beteiligungsmodell, Laufzeit, Zinsen, etc.). Warum? Dies bedeutet Sicherheit für alle Beteiligten, dass sie das gleiche meinen. feder brief | Dezember 2008 | 8 BUCHBESPRECHUNG Von Unternehmen und Organisationen, die über den Tellerrand blicken Über Organisationen wurde bereits viel geschrieben. Soziologen, Psychologen, aber auch viele Ökonomen haben sich dem Phenomen angenommen. Warum also haben Arnold Picot, Helmut Dietl und Egon Franck ihr Buch "Organisation Eine öknomische Perspektive" - und in der fünften Auflage herausgegeben? Ganz einfach! Sie schauen aus ihrer Perspektive über den Tellerrand der Organisation (des Unternehmens) hinaus und können so aus unternehmischer Sicht Problemfelder und -Lösungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht besser benennen und Antworten anbieten. Der betriebswirtschaftlichen Perspektive unterworfen Auch wenn auf dem ersten Blick eine klare Fragestellung fehlt und die theoretischen Grundlagen erst nach den Kapiteln "Zur Entstehung des Organisationsproblems" und "Zur Lösung des Organisationsproblems" folgt, zieht sich ein roter Faden durch dieses Werk. Dieses Buch ist ganz und gar der betriebswirtschaftlichen Perspektive unterworfen. Wie sind Unternehmen strukturiert? Nach welchen Markt-Regeln spielen sie. Welche Möglichkeiten haben Sie, um sich erfolgreich zu organisieren, um sich erfolgreich auf dem Markt zu positionieren? Und wie struktiert man sich in der Organisation und wie interagiert man am bestenmit anderen Marktteilnehmern? schied zu anderen Organisationstheorien - ist die Ausweitung und Ausrichtung der Organisation nach außen. Was in der Praxis mit Netzwerken, Outsourcing Kooperationen bereits Realistät ist, findet hier nun in der Theorie auch ihren Platz. Schon deshalb beziehen sich die Autoren nicht auf die altbekannten Theoretiker, sondern ziehen eher jüngere institutionsökonomische Entwicklungen heran. Auffrischung für Fortgeschrittene Wer sich sehr für Organisationstheorien aus ökonomischer Sicht interessiert und bereits Vorerfahrung aus dem betriebswirtschaftlichen Studium besitzt, der wird mit diesem Buch auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht. Praxis findet Einzug in die Theorie Arnold Picot, Helmut Dietl und Egon Franck geben immanent Antworten auf diese Frage. Sie schweifen dabei nicht ab von der unternehmerischen Sichtweise, versuchen dabei die Mikro- und Makroökonomische Ebene in Balance zu halten.Ganz wichtig in diesem Zusammenhang - und das macht den UnterTitel: Organisation — Eine ökonomische Perspektive Erschienen/Seiten: 08.09.2008/ 471 S., 87 s/w Abb., 10 Tabellen, Gebunden Autoren: Arnold Picot/Helmut Dietl/Egon Franck Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart Internet: http://www.schäffer-poeschel.de Besonderheiten: Die Organisation wird nicht nur als Einzelobjekt beschrieben, sondern auch in Interaktion mit anderen Organisationen Preis: 29,95 Euro ISBN-Nummer: 978-3-7910-2764-7 feder brief | Dezember 2008 | 9 TERMINE Kai Schimmelfeder und Andreas Albrecht stellen in der Handelskammer Hamburg Small Placement als moderne Finanzierungsalternative für mittelständische Unternehmen vor Mit Small Placements der Bankenkrise ein Schnippchen schlagen Die Bankenkrise hat bereits Auswirkungen auf die Wirtschaft. Das merken besonders mittelständische Unternehmen, die für ihren Wachstumskurs weiteres Kapital von ihrer Bank benötigen. Wo vor kurzem noch mit Enthusiasmus in chancenreiche Projekte investiert wurde, herrscht jetzt Zurückhaltung. Doch Unternehmer sind nicht allein auf Banken bei der Kapitalsuche angewiesen. Kai Schimmelfeder, Geschäftsführer von feder consulting und Rechtsanwalt Andreas Albrecht von der Kanzlei Brennecke und Partner stellen gemeinsam am 2. Dezember 2008 (Beginn 18.45 Uhr) in der Handelskammer Hamburg (Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg) in ihren Vorträgen zum Thema "Small Placement Kapital für kleine und mittlere Unternehmen" eine vielversprechende Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung vor, die in vielen Projekten bereits zum Erfolg geführt hat. Mittelständische Unternehmen klagen zunehmend über Probleme bei der Kreditvergabe. Dabei haben vor allem Klein- und Kleinstunternehmen Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen. Dies ergab eine Befragung unter 1174 Unternehmen des Bundes der Selbständigen Baden Württemberg im Rahmen seiner halbjährlichen Konjunkturumfrage. Wenn Kapital gesucht wird, können Banken ein Ansprechpartner sein aber oftmals reicht das nicht, um seine Vorstellungen der Unternehmensfinanzierung zu erreichen. Es fehlt oft das Eigenkapital um Projekte wirklich umzusetzen. Eine Lösung kann das Small Placement darstellen. Als Small Placement bezeichnet man das Einwerben von Kapital bei Kapitalgebern bzw. Investoren für Unternehmen. Dabei kann dem Unternehmen das Kapital aus dem freien Kapitalmarkt bzw. von Investoren zufließen. Dieses Kapital aus dem Small Placement wird als Eigenkapital anerkannt und trägt somit zum Erfolg vieler Projekte bei. Durch die weiten vertraglichen Gestaltungsfreiheiten eines Small Placement, ist es möglich, dass die Unternehmen, die Wachstumskapital aus dem Small Placement erzielen wollen, den Vorgang für dieses Finanzierungsmittel selbst in die Hand nehmen können. Bei Banken wird dieser Finanzierungsbereich als ergänzendes Mittel grundsätzlich positiv gesehen, der durch private Investoren, Anleger und auch Banken selber bedient wird,. Denn damit müssen die eigenen klassischen Bankkredite geringer ausgereicht werden, aber trotzdem kann noch mit dem vergebenen Kredit von der Bank bzw. mit dem Zins darauf, „Geld verdient“ werden. Die Bank ist also nicht mehr alleine im geldgebenden Boot, kann aber trotzdem als Kreditgeber Geld verdienen. Kai Schimmelfeder (Wirtschaftsberater und Geschäftsführer, feder consulting, Hamburg und Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft Cross Matching Capital GmbH, Präsident des Bundesverbandes der Ratingberater) wird in seinem Vortrag auf die Trends in der Unternehmensfinanzierung eingehen und dann auf die verschiedenen Seiten des Small Placement überleiten, bevor der Rechtsanwalt Andreas Albrecht (Brennecke & Partner, Hamburg, Master in Legal Theory nach Masterstudium an der European Academy of Legal Theory Brüssel, Ausgebildeter Bankkaufmann, Spezialisierung im Gesellschaftsrecht mit den Schwerpunkten Steuer-, Bank- und Insolvenzrecht) über die rechtlichen Gegebenheiten des Small Placement spricht. Einige Beispiele untermalen das Thema und zeigen wie die erfolgreiche Umsetzung funktioniert. Ein interessanter Vortrag, der sowohl die Theorie, als auch die Praxis dieser Alternative zur Bankfinanzierung beleuchtet. Weitere Informationen sowie Anmeldungsunterlagen zum Vortrag "Small Placement für kleine und mittlere Unternehmen erhalten sie auf der Internetseite www.feder-akademie.de, per E-Mail [email protected] und unter der Telefon-Nr. 040 - 60 53 04 19. feder brief | Dezember 2008 | 10 IMPRESSUM Sie! Ja! Genau Sie! Wir wollen wissen, was Sie denken! Ab sofort präsentieren wir Ihnen im „feder brief“ eine neue Rubrik: das feder brief Stimmungsbarometer. Äußern Sie sich zum Beispiel zu speziellen Themen unserer Ausgaben, zu Themen aus der Welt der Unternehmensfinanzierung, aber auch zum feder brief selbst. Ein Forum nur für Sie! In dieser Rubrik haben Sie die Möglichkeit, Anregungen vorzubringen, zu kommentieren und Meinung zu beziehen. Senden Sie Ihre E-Mail an [email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen. Wichtige Hinweise zur Veröffentlichung: 1.) Wir können nur Leserbriefe berücksichtigen, die uns per E-Mail vorliegen. 2.) Die eingesandten Texte sollten nicht länger als 1000 Zeichen inklusive Leerzeichen sein. Kürzungen behalten wir uns jederzeit vor. Beleidigende und diskriminierende Inhalte werden nicht veröffentlicht. 3.) Anonyme Einsendungen können wir nicht berücksichtigen: Wir benötigen Ihren Namen, Ihre Anschrift sowie Telefonnummer und/oder E-Mailadresse. Die Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt: Veröffentlicht werden lediglich Vor- und Zuname sowie Wohnort. 4.) Wenn Sie sich in Ihrem Leserbrief konkret auf einen Beitrag im feder brief beziehen, nennen Sie uns bitte den Titel und Autor des Beitrags sowie das Datum der Ausgabe. 5.) Die feder brief behält sich das Recht der Veröffentlichung/Nichtveröffentlichung vor. Impressum: Der feder brief erscheint monatlich am letzten Donnerstag im Monat. Herausgeber: feder consulting , Telefon 040 60530419, www.federconsulting.com, Hohe Bleichen 28, [email protected], Geschäftsführer: Herr Kai Schimmelfeder, 20354 Hamburg Gerichtsstand ist Hamburg. Alle Beiträge in dieser Ausgabe sind urheberechtlich geschützt. Die Rechte liegen bei der feder consulting. Ohne ausdrückliche und schriftliche Genehmigung der feder consulting darf kein Teil dieser Ausgabe veröffentlicht werden, auch nicht auszugsweise. Für unverlangte Manuskripte oder Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Inhalte und Informationen in dieser Ausgabe sind nicht 1 zu 1 auf beliebige Projekte anzuwenden oder übertragbar. Jedes Projekt bedarf einer individuellen und auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmte Beratung. Einige Photos entstammen dem Bildarchiv von photocase.com und unterliegen do speziellen Nutzungsbedingungen. Fotografen (u.a.) checka, marqs und complize. feder brief | Dezember 2008 | 11