Displays Inhalte Licht 1. Was ist Licht? 2. Unsere sichtbare Welt: nur ein kleiner Ausschnitt 3. Geballte Energie 4. Reizbare Zapfen und Stäbchen 5. Additive Farbmischung copyright 2007 1. Was ist Licht? Bis heute bleibt Licht ein faszinierendes Phänomen. Zwar ist dieses Wesen aus der Quantenwelt von den Formeln der Physiker ausführlich beschrieben – und doch: Licht ist eine Welle – bloß woraus? Und gleichzeitig ist Licht ein Teilchenstrom, d. h. kleine Photonen genannte Energiepakete. Tatsächlich ist Licht erst als Kombination als Welle und als Teilchen überhaupt zu verstehen (Welle-Teilchen-Dualismus) Es kommt nur auf die Situation an, was erklären werden soll: Zur Beschreibung der Ausbreitung von Licht eignet sich das Wellenmodell sehr gut, das dem Licht einen bestimmten Platz in einem Spektrum elektromagnetischer Strahlung zuweist. Hier gleicht Licht einer Welle, das allerdings kein Medium wie Wasser braucht, um sich zu bewegen. Am besten kommt es im Vakuum voran, denn Lichtwellen bestehen aus elektromagnetischen Feldern, d. h. aus Energie und nicht aus Materie. Wenn es jedoch um die Beschreibung der Wechselwirkung von Licht mit Materie im atomaren Maßstab geht, kommen die Teilcheneigenschaften ins Spiel. Sie sind dazu geeignet, das Licht als Sonde, Detektor, Informationsträger und – bei hinreichender Intensität – auch als Erzeuger höchster mechanischer Kräfte zu beschreiben. Erst die Relativitätstheorie und später die Quantenphysik brachten mehr Licht ins Dunkle und erklärten, warum Licht sich immer mit derselben Geschwindigkeit ausbreitet und nur in diskreten Energieportionen vorkommt. Diese Energieportionen, d. h. Photonen, sind die Vermittler der elektromagnetischen Wechselwirkung, einer der vier fundamentalen Wechselwirkungen des Universums. Neben der Gravitation ist die elektromagnetische Wechselwirkung die unser Leben am meisten bestimmende Kraft. Zusätzlich zu ihren sichtbaren Spuren wie z.B. das Licht sorgt sie auch dafür, dass sich Materie gerne zusammenballt. www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de 2. Unsere sichtbare Welt: nur ein kleiner Ausschnitt Was haben Licht, Radio- und Funkwellen, Infrarot- und Röntgenstrahlung gemeinsam? Sie alle gehören zu dem großen Spektrum elektromagnetischer Wellen, die sich in ihren Wellenlängen voneinander unterscheiden. Licht ist der Teil des elektromagnetischen Spektrums zwischen 380 nm und 780 nm. Rot entspricht langwelliger Strahlung und Blau der kurzen. Die Spannbreite ist dabei riesig: Die längsten sind Funkwellen mit mehr als 10 km Länge, die kleinsten sind die der radioaktiven Gammastrahlung mit Wellenlänge von gerade bis zu 10 pm (Pikometer = ein Billionstel eines Meters). Und nur ein winziger Bereich dieses elektromagnetischen Spektrums ist für uns Menschen sichtbar und wird deshalb Licht genannt. Die Photorezeptoren unserer Netzhaut reagieren nur auf einen Wellenlängenbereich im Bereich einiger Hundert Nanometer (ein Nanometer, nm = Milliardstel eines Meters), genauer: von rund 380 nm (Violett) bis 780 nm (Rot). Das langwellige Infrarot (780 nm bis 1 mm) spüren wir nur als Wärme, während wir Fernseh-, Radio- und Funk-Wellen gar nicht mehr wahrnehmen können. Ebenfalls für uns Menschen unsichtbar sind die kurzwelligen UV-Strahlen (380 nm bis 10 nm), die in die Röntgenstrahlen (10 nm bis 0,01 nm) übergehen. Je kürzer die Wellen, desto energiereicher sind sie –Röntgenstrahlen können daher tief in den menschlichen Körper eindringen. Noch kleinere Wellenlängen haben nur die Gammastrahlen, der elektromagnetische Teil der Radioaktivität. www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de 3. Geballte Energie Licht hat Kraft – besonders, wenn es gebündelt wird, gewissermaßen im Gleichschritt und in eine Richtung marschiert. Eine der revolutionärsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts basiert auf diesem Effekt: der Laser, englische Abkürzung für „light amplification by stimulated emission of radiation“, also Lichtverstärkung durch angeregte Emission von Strahlung. Laserstrahlen sind gebündeltes, kohärentes Licht. „Kohärent“ bedeutet, dass alle Photonen im Gleichschritt marschieren. (Jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH) Um das zu verstehen, müssen wir uns auf Atomebene begeben – und uns Licht als einen Strom von Photonen, d. h. Energiequanten, vorstellen. Photonen können nun so erzeugt werden, indem Elektronen, die in unterschiedlichen Orbitalen um einen Atomkern gebunden sind, Energie zugeführt wird: Sie wechseln dann von einem Orbital niedriger Energie zu einem höherer Energie. Wenn das Elektron dann wieder auf das „alte“ Orbital zurückfällt, wird die Energiedifferenz in Form von Licht freigesetzt (emittiert), genauer gesagt: in kleinen, bestimmten Energiepaketen, den Quanten. Meist aber strahlen die Atome eher spontan und unkoordiniert ihre Energie in Form von Licht ab, doch es geht auch anders. Schubser mit Folgen Während bei herkömmlichen Lichtquellen dieser Übergang spontan erfolgt, gleicht dieser beim Laser einer sich selbst verstärkenden Lawine stimulierter Lichtemission: Aus wenigen Photonen werden mithilfe von Spiegeln unzählige Kopien erstellt. Das so erzeugte Licht hat ein ganz spezielles Merkmal: Laserlicht ist nämlich keine Mischung aus Wellenzügen verschiedener Länge wie etwa das Sonnenlicht, sondern es ist zeitlich und örtlich kohärent. Das heißt, die Lichtwellen schwingen im gleichen Takt und breiten sich in dieselbe Richtung aus. Viele im Gleichschritt laufende Photonen werden zu einem engen Strahl gebündelt. Das Ergebnis: Lichtwellen eines Lasers können noch nach großen Distanzen interferieren, herkömmliches Licht vermag dies nicht. www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de 4. Reizbare Zapfen und Stäbchen Das Sehen verdanken wir zwei Sorten von lichtempfindlichen Empfängern, die in der Netzhaut unseres Auges eingebettet sind: die Zäpfchen und die Stäbchen. Von den Zäpfchen gibt es drei Sorten, die jeweils auf eine bestimmte Wellenlänge des Lichts, also auf kurzwelliges, mittelwelliges und langwelliges Licht –Blau, Grün oder Rot – ansprechen. Mit ihnen können wir somit Farben wahrnehmen. Die Netzhaut unserer Augen ist mit drei unterschiedlichen Sensoren, für die Farben Rot, Grün und Blau überzogen. (Wikipedia) Die Stäbchen hingegen sind für Hell-Dunkel-Sehen zuständig, sie sind empfindlicher als die Zapfen. Dies ist der Grund dafür, dass wir bei Dunkelheit noch etwas sehen, aber eben keine Farben mehr unterscheiden können. Grün ist nicht gleich Grün Farbe ist nicht nur eine reine Eigenschaft der physikalischen Welt, sondern eine Sinneswahrnehmung: Farbe ist von der menschlichen Wahrnehmung von bestimmten Lichtwellenlängen geprägt. Erst unsere Augen und vor allem das Gehirn erzeugen einen Farbeindruck. Ein grünes Blatt erscheint uns „grün“, wenn es von weißem Licht getroffen wird: Der rote Teil dieses Lichts wird von der Oberfläche „verschluckt“ und der Rest wird reflektiert, also wieder abgestrahlt. Dies ist die Grundlage der subtraktiven Farbmischung Sichtbar bleibt schließlich die Farbe, deren Anteil am wenigsten verschluckt, genauer absorbiert, wird. Vom ursprünglich vorhandenen Spektrum des Sonnenlichts, also alle Farben, wird durch jede Teilfarbe ein Stück „subtrahiert". www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de Für unser Blatt heißt es also: Es absorbiert besonders im roten Bereich und sieht deswegen grün aus. Nicht ganz ohne Grund: Sonnenlicht ist im Wesentlichen Gelb-Rot, so dass die Pflanzen die meisten Photonen sammeln können. Betrachten wir unser Blatt allerdings unter einem anderen Umgebungslicht, also z.B. unter einer Leuchtstofflampe oder einer Glühbirne, ändert sich seine Farbe in ein bläuliches oder rötliches Grün. Die wahrgenommene Farbe des Blattes ist also abhängig von der Lichtquelle, mit der wir es betrachten. Weißes Licht lässt sich in seine Farbkomponenten aufspalten, da die Brechung von der Lichtwellenlänge abhängt. Dies nennt man „Dispersion“. Farben hängen nicht nur von unserer individuellen Augenempfindlichkeit ab, sondern natürlich auch von der beleuchtenden Lichtquelle, z. B. Neonlicht oder Tageslicht. Farbig erscheint uns ein Körper immer dann, wenn er Licht verschiedener Wellenlänge unterschiedlich stark ausstrahlt, also bestimmte Farben bevorzugt aussendet (bei selbstleuchtenden Körpern) bzw. bestimmte Farben absorbiert (bei reflektierenden Körpern). Ein Körper, der alle Farben gleichmäßig gut ausstrahlt bzw. reflektiert, erscheint weiß; ein Körper, der alle Farben absorbiert, erscheint uns schwarz. Darüber hinaus werden Farben auch durch Strukturen bestimmt. Milch z. B. ist weiß, weil die kleinen Fetttröpfchen Licht jeder Wellenlänge gleichmäßig gut streuen. Die blauen Flügel mancher Schmetterlinge hingegen werden durch eine Lochstruktur hervorgerufen. www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de 5. Additive Farbmischung Farben lassen sich nicht nur im Farbkasten mischen, sondern auch durch die Kombination von Licht. Obwohl gewöhnliches Licht, wie es etwa von der Sonne oder einer Glühlampe erzeugt wird, in der Regel weiß scheint, sind darin dennoch viele verschiedene (Licht-)Farben enthalten. Das dafür bekannteste Phänomen in der Natur ist der Regenbogen: Er entsteht, wenn das Sonnenlicht von Millionen kleiner Wassertropfen in seine Bestandteile zerlegt wird (Lichtbrechung). Solch eine Zerlegung (Dispersion) ist auch mit einem Glasprisma möglich. Das bunte Zerlegungsbild, Spektrum genannt, zeigt die Spektralfarben des Lichts. Die Wasserwand aus vielen Regentropfen spaltet das weiße Sonnenlicht in seine Farbkomponenten auf (hier zu sehen: Haupt- und Nebenbogen). Solch eine Zerlegung (Dispersion) ist auch mit einem Glasprisma möglich. Das bunte Zerlegungsbild, Spektrum genannt, zeigt die Spektralfarben des Lichts. Weil nun im weißen Licht alle Farben enthalten sind, die alle für das Farbsehen zuständigen Sinnesorgane in unserem Auge, die Zäpfchen, gleichmäßig anregen, entsteht Weiß. Anders ausgedrückt: Die Teilspektren verschiedener Farben addieren sich zu einem Gesamtspektrum, die Grundlage der additiven Farbmischung. www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de Der RGB-Farbraum als Farbwürfel-Modell – betrachtet von vorne und hinten. Jede Farbe entspricht genau einem Punkt dieses Würfels. Auf diesem Prinzip basieren auch die Displays. Hier werden drei kleine Farbflächen (Subpixel) in Rot, Grün und Blau so dicht nebeneinander platziert, dass sie bei ausreichendem Abstand nicht mehr vom Auge separat aufgelöst werden können und scheinbar zu einer Farbe zusammenfließen. Die resultierende Mischfarbe entsteht dadurch, dass die einzelnen Bildpunkte unterschiedlich stark leuchten. www.techtower.de - Eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - www.bmbf.de