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Symposium 2005 Klinische Dokumentation im Krankenhaus
Typische Kodierprobleme,
Lösungswege und Änderungen 2005
aus Sicht der Endokrinologie und Rheumatologie
Nadine Fraek
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Universitätsklinikum Gießen
Inhalte des Vortrags
• Dokumentationsworkflow in der Medizinischen Klinik III
• Änderungen in der Kodierung des Diabetes mellitus 2005
• Fallbeispiele
• Häufige Kodierfehler
• DKR Diabetes mellitus
• Diabetes Diagramm zur Festlegung des Diabetes Typs
• Rheumatologische Komplexbehandlung
Dokumentationsworkflow
Entlassung
Arztbrief
nein
Ärztl.
Primärdokumentation
Stationsarzt
ja
Diagnosen- und
Prozedurenkodierung
MD
Diagnosenprüfung und
Prozedurenprüfung
und ggf. Änderung
MD
Fallabschluss
MD
Medizincontrolling
prüft noch mal nach
Freigabe und
Datenübermittlung
MD
Änderungen 2005 in der Kodierung
des Diabetes mellitus
• In der ICD-GM Version 2005 sind folgende DiabetesKodes geändert:
Die Zustände“.0- mit Koma und .1- mit Ketoazidose sind dann
grundsätzlich als entgleist zu kodieren. An fünfter Stelle steht
die 1
• Beispiel: E10.11 Primär insulinabhängiger Diabetes
mellitus [Diabetes Typ I] mit Ketoazidose
Änderungen im DRG System 2005
• Endokrinologie: In der MDC 10 ist die Anzahl der DRG‘s durch
Zusammenlegungen von 29 auf 27 reduziert worden.
• Dies betrifft auch die K62. Splitts A und B è K62Z
• K01: Operative Eingriffe bei Diabetes mellitus. Kriterium des
Gefäßeingriffs wurde hinzugefügt
• Neu: K13Z Verschiedene Eingriffe bei Diabetes mellitus.
• Rheumatologie: Zur Abbildung rheumatologischer Leistungen
Einführung von Zusatzentgelten
Fallbeispiel 1
• Patient 79jährig, männlich kommt mit folgenden Beschwerden in die
Klinik:
– Abklärung zunehmender Abgeschlagenheit und Schwäche begleitet
von Übelkeit und Erbrechen.
– Folgende Untersuchungen wurden durchgeführt:
Labor, Hämoccult, Hämolysediagnostik, HLO Atemtest, Thoraxaufnahme, Oberbauchsonographie, Nierendopplersonographie,
Echokardiographie, Neurologisches Konsil, Proximale Intestinoskopie
Befunde
• keine eindeutige Ursache für die zunehmende Schwäche und das
Erbrechen. Laborchemisch zeigt sich das Bild einer megaloblastischen
Anämie. Einleitung einer Therapie mit Folsäure und Vitamin B12
• Bekannte Myasthenia gravis: kein neuer Schub
• Gastroskopie: entzündliche Pseudopolypen, die jedoch aufgrund hoher
Blutungsgefahr bei Marcumartherapie, nicht abgetragen wurden.
• Nierendopplersonographie: Nierenarterienstenose
Diagnosen und OPS Fallbeispiel 1
• Hauptdiagnose:
– D53.1 : Sonstige megaloblastäre Anämien
• Nebendiagnosen:
– K29.4: Chronische atrophische Gastritis
– N18.83: chronische Niereninsuffizienz Stadium III
– K31.7: Polyp des Magens und Duodenums
– E11.90: Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus
[Typ II Diabetes]
– E71.3: Störungen des Fettsäurestoffwechsels
– G70.0: Myasthenia gravis
– E01.0: Jodmangelbedingte diffuse Struma
– I48.19: Arrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern
• OPS:
– 1-632
Proximale Intestinoskopie
Fallbeispiel 2
• Pat. 83jährig, weiblich, kommt zur stationären Aufnahme wegen:
– Wundheilungsstörungen bei diabetischem Fußsyndrom bds.,
bekannter pAVK und diabetischer Nephropathie
– Untersuchungen: Routinelabor, diab. Laboruntersuchungen,
Fettstoffwechselparameter, Thyreologie, EKG,
Lungenfunktionsuntersuchung, PTA, Angiologie
Diagnosen Fallbeispiel 2
• Hauptdiagnose
– E11.71 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus mit
multiplen Komplikationen,entgleist
• Nebendiagnosen:
– I70.23 Atherosklerose der Extremitätenarterien mit
Ulcerationen
– B99
Superinfektion
– I13.91 hypertensive Herz- und Nierenkrankheit, mit Angabe
einer hypertensiven Krise
– I79.2*
periphere diabetische Angiopathie
– G63.2* diabetische Neuropathie
– I77.1
Arterienstriktur Arteria femoralis
– M86.97 Osteomyelitis: Knöchel und Fuß
– L02.4
Hautabszeß, Furunkel, Karbunkel an Extremitäten
– A49.0
Staphylokokkeninfektion
– D64.9
Anämie
OPS Fallbeispiel 2
• 5-865.7 Amputation und Exartikulation Fuß:
Zehenamputation
• 5-893.0g Chirurgische Wundtoilette und Entfernung von
erkranktem Gewebe: Fuß
• 5-894.1g Lokale Exzision von erkranktem Gewebe an
Haut und Unterhaut: lokal mit primärem
Wundverschluss: Fuß
• 8-800.2 Transfusion: Erythrozytenkonzentrat 1-5TE
• 8-191.5 Verband bei großflächigen und schwerwiegenden
Hauterkrankungen: Hydrokolloidverband
• 8-836.0b Perkutan transluminale Gefäßintervention
Angioplastie(Ballon): Gefäße Oberschenkel
• 3-607
Arteriographie der Gefäße der unteren Extremitäten
• 3-605
Arteriographie der Gefäße des Beckens
Häufige Kodierfehler
• Falsche Hauptdiagnose ausgewählt (Upcoding!)
• Falscher Diabetes Code
• Symptome kodiert, deren Grundkrankheit aber bekannt ist
• Keine OPS verschlüsselt
• Nebendiagnosen werden kodiert, die jedoch keinen
Ressourcenverbrauch haben
• Ändern des Codes für Schlaganfall in „Folgen eines
Schlaganfalls“, falls Ressourcen verbraucht wurden
Kodierrichtlinien
Diabetes mellitus
• Aufnahme wegen Diabetes mellitus oder einer Komplikation
• Grunderkrankung D.m. wird behandelt + 1 bestehende
Komplikation
E1x.6x
• Beispiel
Aufnahme wegen entgleistem Diabetes mellitus Typ II und
anamnestisch bestehender diabet. Nephropathie, die jedoch
keinen Behandlungsaufwand hat.
Hauptdiagnose:
E11.61
Nebendiagnose:
keine
Kodierrichtlinien
Diabetes mellitus
• hat der Diabetes oder eine Komplikation hauptsächlich die
stationäre Aufnahme veranlasst, so wird folgendermaßen kodiert:
• Grunderkrankung D.m. wird behandelt + multiple Komplikationen
E1x.7x
• Beispiel
Pat. mit D.m. Typ II mit multiplen Komplikationen wird wegen
Stoffwechselentgleisung aufgenommen.
Die Komplikationen werden mitbehandelt.
Hauptdiagnose:
E11.71
mit Nebendiagnosen:
G63.2* diab. Polyneuropathie
I79.2* Periphere Angiopathie
H36.0* diabetische Retinopathie
Kodierrichtlinien
Diabetes mellitus
• Verschlüsselung spezifischer Diabetes Komplikationen
• Beispiel:
Pat. mit Diabetes Typ I kommt zur Behandlung seiner diabetischen
Retinopathie
Hauptdiagnose:
E10.30
H36.0*
Nebendiagnose:
Nierenkomplikation
E1x.2x
N08.3*Glomeruläre Krankheit bei DM
Neurologische Komplikation E1x.4x
G59.0* Diab. Mononeuropathie
G63.2* Diab. Polyneuropathie
E1x.5x
Periphere vaskuläre Komplikation
I79.2* Periphere Angiopathie
Der Kode für die Manifestation ist nur anzugeben, sofern er
der Nebendiagnosendefinition entspricht
Diabetes Diagramm 1
Schwangerschaftsoder
Gestationsdiabetes
nein
Start
Typ 1
Sekundärer DM
(juveniler DM)
E13.__
ja
Typ 2
(Altersdiabetes)
E11.__
E10.__
nein
DM nach med.
Maßnahmen
Diagramm 2
Vierte
Stelle vgl.
ICD
O24.
-
ja
Zusätzlich
E89.1
Diabetes Diagramm 2
Festlegung der 5. Stelle
Start
Fünfte
Stelle 0
nein
entgleist
ja
Fünfte
Stelle 1
Rheumatologische
Komplexbehandlung
• OPS 8-974.Mindestanforderungen:
– Fachärztliches Behandlungsteam (FA für Rheumatologie)
– Abdeckung von 3 Therapiebereichen:
Physiotherapie/physikalische Therapie, Ergotherapie, Schmerztherapie, Gesprächspsychotherapie in patientenbezogenen
unterschiedlichen Kombinationen mit einer Therapiefrequenz von
mindestens 11 Wochenstunden, kognitive Verhaltenstherapie
– Einsatz folgender diagnosebezogener Instrumente: Disease
activity score 28(DAS 28), Funktionsfragebogen Hannover, Bath
Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index (BASDAI) oder Bath
Ankylosing Spondylitis Functional Index (BASFI)
– Die numerische Rating-Skala/Visuelle Analog Skala (NRS/VAS)
ist als Schmerzscore zur Beurteilung der Schmerzintensität zu
verwenden
– Prozessorientiertes Behandlungsmanagement: standardisierte
Befunderhebung, Bestimmung der Krankheitsaktivität, der
Funktionseinschränkung und des Schmerzausmaßes zu Beginn
und Ende des stationären Aufenthaltes
Vielen Dank für‘s Zuhören
Bestehen noch Fragen?
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