Gegen Aggression und Gewalt – Die Verhaltenstrainings des Bremer Präventionsforums (BPF) Präventionsprogramme: Ausrichtung • Primärprävention - universell (gesamte Kohorte) • Sekundärprävention - selektiv (Hochrisikogruppen) • Tertiärprävention - indiziert (Personen mit klinisch relevanten Störungen) Präventionsprogramme: Fokus • personzentriert: setzt direkt an der Verhaltensmodifikation der Kinder an Beispiele: Training sozialer Fertigkeiten, Problemlösetraining • kontextorientiert: setzt am sozialen Umfeld der Kinder an, um indirekt auf das Verhalten der Kinder einzuwirken Beispiele: Elterntraining, Lehrerfortbildung Verhaltenstraining für Schulanfänger Verhaltenstraining für Schulanfänger Grundlagen Verhaltenstraining für Schulanfänger Struktur des Verhaltenstrainings für Schulanfänger • • • • • primärpräventives Trainingsprogramm Zielgruppe: 1. und 2. Klasse Es wird vom Klassenlehrer durchgeführt. Durchführungsort: Klassenzimmer Dauer 26 Schulstunden mit einer Frequenz von 2 Einheiten pro Woche (13 Wochen innerhalb eines Schulhalbjahres) Verhaltenstraining für Schulanfänger 1. Stufe: Trainingsgrundlagen Verhaltenstraining für Schulanfänger Stufe 1: Trainingsgrundlagen Sitzungen 1 – 3 motorische MotivationsaufErkennen des Ruhe und bau zur Zusammenhangs Entspannung Trainingsmitar- zwischen Verhalten beit und Konsequenzen Ruheritual „Atempause“ Einführung einer altersgemäßen Identifikationsfigur (Handpuppe) altersgemäßer Trainingsrahmen: Schatzsuche Verstärkerplan, eingebunden in die Schatzsuche Aufbau eines Verpflichtungsgefühls Trainingsvertrag Verhaltenstraining für Schulanfänger Didaktisches Element “Ferdi” (Handpuppe) • Identifikationsfigur mit Vorbildcharakter, • lenkt Aufmerksamkeit, • bietet Möglichkeit zum Unterrichtsgespräch, • Tierart: anpassungsfähig, • aufmerksam, leise, langsam Verhaltenstraining für Schulanfänger Didaktischer Rahmen “Schatzsuche” • • • • Klar umschriebene Sequenz altersgerecht weckt Erwartung (Schatz) verbindet Anstrengungs- mit Belohnungsprinzip • Erhaltung des Spannungsbogens, Vorbeugung gegen Sättigungseffekte Verhaltenstraining für Schulanfänger Struktur der Trainingsstunden • • • • Durchführung eines Ruherituals Einleitung der Arbeitseinheit durch Ferdi Durchführung der Arbeitseinheit Kurzreflexion der Arbeitsergebnisse und Tokenvergabe durch Ferdi Verhaltenstraining für Schulanfänger 2. Sitzung: Schatzsuchergeschichte wird eingeführt • Ferdi berichtet von einer Schatzkarte, die ihm und seinen Chamäleonfreunden den Weg gewiesen hat. • Nun nun ist er gekommen, um Hilfe zu holen, da der Schatz nicht gehoben werden kann. Verhaltenstraining für Schulanfänger 2. Sitzung: Schatzsuchergeschichte wird eingeführt • Im Arbeitsheft gibt es viele Möglichkeiten, die Kreativität der Schüler zu fördern und ihre Identifikation mit dem Training zu steigern. Verhaltenstraining für Schulanfänger 3. Sitzung: Schatzsucherregeln, Schatzsuchervertrag und Verstärkerplan werden eingeführt Schatzsucherregeln: • Fair bleiben • Mitmachen und helfen • Fragen, bevor man etwas von einer anderen Person nimmt Schatzsucher-Vertrag wird von allen unterzeichnet Verhaltenstraining für Schulanfänger Trainingsverträge (contract management) • Bewährtes Selbstmanagement-Modul beim sozialen Lernen • erhöht die Mitarbeitsbereitschaft, schreibt Selbstverantwortung zu, Aufwertung der Unterzeichner • konkretisiert erwünschtes Verhalten (Operationalisierung) • Achtung: positive und negative Konsequenzen festlegen! Verhaltenstraining für Schulanfänger 3. Sitzung: Schatzsucherregeln, Schatzsuchervertrag und Verstärkerplan werden eingeführt Mitmachplan: •Das Mitmachen während der Schatzsuche wird mit Punkten (Tokens) verstärkt. •Kriterien für “Mitmachen” sind individuell festzulegen (je nach Fähigkeiten des Schülers). •Die Punkteverteilung erfolgt jeweils am Ende der Stunden. •Am Ende der Schatzsuche werden die Punkte eingelöst (Argument: gerechte Schatzverteilung) Verhaltenstraining für Schulanfänger Tokensysteme - Verstärkerpläne • Bewährtes operantes Verfahren beim sozialen Lernen zum Verhaltensaufbau • Vorteil: systematische, zeitnahe Verstärkung wird durch Eintauschverstärker (Tokens) ermöglicht • die Tokens werden gesammelt und zu einem vereinbarten Zeitpunkt eingelöst Verhaltenstraining für Schulanfänger Trainingshausaufgaben • Wichtig zur Stabilisierung neu gelernten Verhaltens und Vertiefung der Inhalte • im Training allerdings optional angeboten, da Hausaufgaben in der 1. und 2. Klasse oft nicht üblich sind Verhaltenstraining für Schulanfänger 2. Trainingsstufe Steigerung der visuellen und auditiven Wahrnehmung Verhaltenstraining für Schulanfänger Aufmerksamkeit 4 Kernbereiche Wachheit, Aktiviertheit Daueraufmerksamkeit Selektive/fokussierte Aufmerksamkeit Geteilte Aufmerksamkeit Verhaltenstraining für Schulanfänger 2. Stufe Stunde Stunden 4-6 Spezielle Ziele 4. Trainingsstunde • Einführung der Selbstinstruktion zur Aufmerksamkeitsfokussierung • Steigerung visueller Aufmerksamkeit Praktisches Vorgehen Erlernen des Schatzsucherrufs Übung mit multistabilen Bildern 5. Trainingsstunde • Steigerung auditiver Aufmerksamkeit Das Orakel-Spiel 6. Trainingsstunde • Steigerung visueller und auditiver Aufmerksamkeit Übung „Das Missverständnis“ Verhaltenstraining für Schulanfänger 4. Sitzung: Einführung der Selbstinstruktion zur Aufmerksamkeitsfokussierung, sowie Übung zur Steigerung visueller Aufmerksamkeit • Die Schüler erlernen den Schatzsucherruf. • Mit Hilfe von Such- und Kippbildern wird den Schülern die Wichtigkeit des genauen Hinschauens verdeutlicht. Verhaltenstraining für Schulanfänger 3. Trainingsstufe Emotionale Kompetenzen Verhaltenstraining für Schulanfänger Befunde zu emotionalen Kompetenzen bei Vor- und Grundschülern • aggressive Symptomatik korreliert mit mangelnder Fähigkeit, negative Gefühle angemessen zu verbalisieren, empathisch zu reagieren • Vorschüler mit aggressiver Symptomatik haben Defizite im Erkennen von Gefühlen anderer • beim Erkennen von Ursachen für emotionale Zustände haben Schulkinder mit aggressiver Symptomatik Probleme, komplexere Zusammenhänge nachzuvollziehen Verhaltenstraining für Schulanfänger Stufe 3: Selbst- und Fremdwahrnehmung emotionaler Grundkategorien (Ärger, Angst, Trauer, Freude), Aufbau sozial-emotionaler Fertigkeiten, Aufbau von prosozialem Verhalten Sitzungen 7 – 12 Verbindung zur Erlebniswelt der Schüler herstellen Transferübungen Selbst- und Fremdwahrnehmung von Gefühlen strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema „Baltasar ist traurig“ strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema „Mortimer hat Angst“ strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema „Caesar ärgert sich“ strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema „Caesar, Mortimer und Baltasar sind wieder fröhlich“ Übungen zur Stärkung des Einfühlungsvermögens, zum Hilfeverhalten und zur Kooperation Verhaltenstraining für Schulanfänger Im Gespensterschloss • Auf ihrer Schatzsuche gelangen die Kinder in ein Schloss. • Im Schloss leben 3 einsame Gespenster, die nicht voneinander wissen. • Die Gespenster verarbeiten ihre soziale Isolation emotional unterschiedlich. • Damit verkörpert jedes Gespenst ein spezifisches Gefühl. Verhaltenstraining für Schulanfänger Aufbau der Sequenzen • Die Emotionen Trauer, Angst und Ärger werden in je 2 Sitzungen bearbeitet. • 1. Sitzung: Das jeweilige Gespenst meldet sich per Gespensterbrief. Im Brief werden die Merkmale in unterschiedlichen Ausprägungen geschildert. • Die Kinder analysieren die geschilderten Merkmale, die Situation des Gespenstes und vergleichen diese mit eigenen Erlebnissen. • 2. Sitzung: Die Kinder versetzen sich in die Lage des Gespenstes und versuchen ihm “aus der Patsche” zu helfen. Sie nehmen es mit. Dazu wird ein Singspiel durchgeführt. • Das Gespenst bedankt sich jeweils mit einem Brief. Verhaltenstraining für Schulanfänger 4. Trainingsstufe Vermittlung von sozialen Basiskompetenzen in Problemsituationen Verhaltenstraining für Schulanfänger Ziele Vermittlung basaler sozialer Fertigkeiten in alläglichen Problemsituationen Unter Einbindung der Inhalte der vorangehenden Kurstufen Verhaltenstraining für Schulanfänger 4. Stufe Stunden 13-26 Stunde Spezielle Ziele Praktisches Vorgehen 13. Trainingsstunde Motivationsaufbau, Drachengeschichte „Wann-bekomme-ichÄrger-Spiel“ 14. Trainingsstunde Aufbau von Regelverständnis für Rollenspielregeln Ermittlung des Schülerwissens über angemessenes Sozialverhalten und Abschätzen der Konsequenzen strukturierte Rollenspiele 15. Trainingsstunde Übung von Strategien zur Comicgeschichte „Mein angemessenen Selbstbehauptung Platz ist besetzt“ 16. Trainingsstunde Übung von Strategien zur Hörspiel „Die angemessenen Selbstbehauptung Beschimpfung“ 17. Trainingsstunde Übung von Strategien zum Comicgeschichte „Das Missgeschick“ 18. Trainingsstunde Übung von Strategien zum Comicgeschichte „Das Federmäppchen“ angemessenen Umgang mit Misserfolg angemessenen Umgang mit Misserfolg Verhaltenstraining für Schulanfänger 4. Stufe Stunden 13-26 19. Trainingsstunde Übung zur Selbstkontrolle Comicgeschichte „Lust auf Kekse“ 20. Trainingsstunde Übung zur Selbstkontrolle Comicgeschichte „Vordrängeln am Kiosk“ 21. Trainingsstunde Übung von Strategien zum Comicgeschichte „Das Murmelspiel“ 22. Trainingsstunde Übung von Strategien zum Comicgeschichte „Der Klassenkasper“ 23. Trainingsstunde Übung von Strategien zur Comicgeschichte „Die Bewährungsprobe“ 24. Trainingsstunde Überprüfung des Gelernten Die Drachenprüfung 25. Trainingsstunde Einüben von Kooperation und Bau einer Brücke für die Chamäleons, die Bergung des Schatzes 26. Trainingsstunde Regelabsprachen für die Unterrichtsgespräch: Was haben wir gelernt? Was fehlt uns noch? angemessenen Umgang mit Misserfolg angemessenen Umgang mit Misserfolg angemessenen Selbstbehauptung Hilfeverhalten Zukunft Verhaltenstraining für Schulanfänger 14. Sitzung: Einführung in die Rollenspiele • Anhand eines Spiels werden mit den Kindern die Rollenspielregeln der Zuschauer und die der Schauspieler eingeübt. • Ein in der Klasse platzierter Regelbogen dient der Erinnerung. Verhaltenstraining für Schulanfänger 15. Sitzung: Strategien zur angemessenen Selbstbehauptung werden geübt Die Comicgeschichte “Mein Platz ist besetzt” wird präsentiert und gemeinsam analysiert. Die Schüler geben zunächst die Ausgangssituation wieder. Unangemessene Lösungen werden ausschließlich bewertet. Angemessene Lösungsstrategien werden erarbeitet, bewertet und im Rollenspiel trainiert. Verhaltenstraining für Schulanfänger Angemessene Lösungen in Rollenspielen üben und vorspielen • Die Kinder üben die angemessene Lösungsstrategie in Rollenspielen. • Eine Kleingruppe stellt ihre Lösung der Klasse vor während die anderen die Zuschauer spielen. • Wichtig: Die unangemessene Lösung wird nicht gespielt!!! Verhaltenstraining für Schulanfänger Letzte Stunde • … dient der gemeinsamen Reflexion der Schatzsuche im Hinblick auf die Fragen: • Was haben auf der Schatzsuche mit Ferdi gelernt? • Welche „Tricks“ wenden wir in unserer Gruppe auch in Zukunft an? • Schließlich Verabschiedung von Ferdi Verhaltenstraining in der Grundschule Verhaltenstraining in der Grundschule Ein Präventionsprogramm zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen Verhaltenstraining in der Grundschule Das Verhaltenstraining in der Grundschule • ist ein altersgerecht gestaltetes Präventionsprogramm • zur gezielten Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenz sowie der moralischen Entwicklung Verhaltenstraining in der Grundschule Das Verhaltenstraining in der Grundschule • wurde speziell für Kinder im Grundschulalter entwickelt, • umfasst 26 Einheiten und • kann mit Gruppen in der Schule oder anderen pädagogischen Einrichtungen vom Lehrer oder Gruppenleiter durchgeführt werden. Verhaltenstraining in der Grundschule Der Kurs wird von einer Abenteuergeschichte in Form eines Hörspiels begleitet ... ... die Geschichte spielt in einer verlassenen Burg. Verhaltenstraining in der Grundschule Es gibt vier Protagonisten, die Schüler/-innen der 3. Klasse sind. Cedric und Mehmet, Julie und Irina sind Kinder mit unterschiedlichem kulturellen und sozialen Hintergrund. Verhaltenstraining in der Grundschule Das Training umfasst drei inhaltliche Kernbereiche: Förderung moralischer Entwicklung Förderung sozialer Kompetenzen Förderung emotionaler Kompetenzen Verhaltenstraining in der Grundschule Themen des Kernbereiches emotionale Kompetenz: Förderung von Emotionswissen und -verständnis (Selbst- und Fremdwahrnehmung; Auslöser) Empathie Emotionsregulationsstrategien (Selbstkontrolle) Verhaltenstraining in der Grundschule Themen des Kernbereiches soziale Kompetenz: Wahrnehmung/Enkodierung sozialer Situationen Interpretation sozialer Abläufe Erweiterung angemessener Lösungsstrategien in Problemsituationen Reflektion eigenen Handelns Verhaltenstraining in der Grundschule Themen des Kernbereiches moralische Entwicklung: Förderung von Regelbewusstsein, Fairness, Eigenverantwortung und Zivilcourage Verhaltenstraining in der Grundschule Zeitliche Struktur • 26 Trainingseinheiten • Dauer: jeweils zwischen 45 bis 90 Minuten • Frequenz: ein - zwei Trainingseinheiten / Woche • Innerhalb eines Schulhalbjahres abzuschliessen • Empfehlung: Trainingseinheiten in die ersten Schulstunden des Tages legen • Trainingseinheiten sollten nicht direkt aufeinander folgen • eintägige Trainingspause zur Festigung der Trainingsinhalte und zum Üben der erlernten Strategien im Alltag Training mit Jugendlichen Training mit Jugendlichen: Aufbau von Arbeits- und Sozialverhalten Training mit Jugendlichen Gliederung • • • • • • • Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Training mit Jugendlichen Lebensabschnitt „Jugendalter“ Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • Fehlt es Jugendlichen an sozial-emotionalen Kompetenzen? Störungen des Sozialverhaltens: – z. B. in Form von Rückzug und Depression (Symptome bei 20 bis 40% aller Jugendlichen) – z.B. in Form von Aggression und Delinquenz (v.a. Schwarzfahren, Diebstahl, Körperverletzung) – insgesamt: Prävalenz von 4,8% (12-18-Jährige) Training mit Jugendlichen Lebensabschnitt „Jugendalter“ • Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Besonders von Arbeits- und Ausbildungsplatzlosigkeit betroffene Jugendliche Familiäre Einflüsse: – benachteiligte Jugendliche kommen häufiger aus unvollständigen Familien – Eltern sind häufiger ohne abgeschlossene Berufsausbildung (niedriger sozioökonomischer Status) – in der Familie wenig Gespräche über Berufswahl Bildungsbedingte Einflüsse: – unterdurchschnittliche/fehlende Schulabschlüsse – negative Schulerfahrungen (Prüfungsversagen, schlechte Schulleistungen, Klassenwiederholungen) – ungünstige Arbeitshaltungen (passiv, wenig ehrgeizig) und wenig Lernmotivation Training mit Jugendlichen Lebensabschnitt „Jugendalter“ Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • Besonders von Arbeits- und Ausbildungsplatzlosigkeit betroffene Jugendliche Personale Einflüsse: – geringe Leistungsfähigkeit (Schulfähigkeiten) – ungünstiges Selbstbild hinsichtlich (schulischer) Arbeitshaltungen und (schulischer) Leistungsfähigkeit – geringes Selbstwertgefühl – geringe psychische Stabilität. Ethnische Einflüsse: – Ausländer haben mehr Schwierigkeiten Training mit Jugendlichen Konzeption Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • kognitiv-verhaltenstherapeutisches Pro-gramm • modularer Aufbau – Einzeltrainingsmodule – Gruppentrainingsmodule • primär- oder sekundärpräventiver Einsatz – ursprünglich (80er Jahre): sekundärpräventiver Ansatz für verhaltensauffällige Jugendliche • Altersbereich: 13 bis 20 Jahre Training mit Jugendlichen Konzeption Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • Einsatzbereiche: – schulischer Kontext (v.a. Haupt-, Real- und Förderschulen) – pädagogische Einrichtungen (z.B. Jugendhilfeeinrichtungen, Berufsbildungszentren) – Therapeutischer Kontext (z.B. als Selbstbehauptungstraining bei sozial ängstlichen Jugendlichen) Training mit Jugendlichen Ziele Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption • Globales Ziel: alltagsnahe Förderung und Einübung von kompetenten Sozial- und Arbeitsverhaltensweisen Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse – Optimierung des Arbeitsverhaltens von Jugendlichen • Abbau von aggressiv-dissozialen Verhaltensweisen • Abbau von initiativlosem Verhalten • Abbau von sozial unsicheren Verhaltensweisen Training mit Jugendlichen Ziele Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Teilziele: (1) Verbesserte Selbst- und Fremdwahrnehmung (2) Selbstkontrolle und Ausdauer Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse (3) Umgang mit dem eigenen Körper und Gefühlen (4) Selbstsicherheit und stabiles Selbstbild (5) Einfühlungsvermögen (6) Umgang mit Lob, Kritik und Misserfolg Training mit Jugendlichen Aufbau Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Zeitlicher Ablauf des Trainings (vgl. Petermann & Petermann, 2007, S. 70) Training mit Jugendlichen Einzeltraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblöcke: 1. Beruf und Zukunft 2. Freizeit und Familie 3. Lebensschicksale und Eigenverantwortung 4. Schwierige Situationen und widerstehen lernen 5. Offenes Angebot: Eigenständiges Problemlösen Training mit Jugendlichen Einzeltraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblock 1: Beruf und Zukunft – Beispielcartoon A Training mit Jugendlichen Einzeltraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblock 1: Beruf und Zukunft - Tagebuch Training mit Jugendlichen Einzeltraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblock 2: Freizeit und Familie – Beispielcartoon A Training mit Jugendlichen Einzeltraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblock 3: Lebensschicksale und Eigenverantwortung – Beispielcartoon: Aspekt „Träumen“ Training mit Jugendlichen Gruppentraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Themenblöcke: 1. Gruppenregeln 2. Gefühle und Verhalten Ziele 3. Vorstellungsgespräche üben Aufbau 4. Einfühlungsvermögen üben Einzeltraining 5. Selbstsicherheit im Umgang mit Gleichaltrigen Gruppentraining Evaluationsergebnisse 6. Anerkennung aussprechen und loben 7. Akzeptieren von Außenseitern 8. Umgehen mit Kritik im Beruf 9. Umgehen mit Misserfolg 10. Rückmeldungen zum Training Training mit Jugendlichen Gruppentraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben Ziele: • Rückmeldung zur Verhaltensbeobachtung und Verhaltensübung • Einfühlungsvermögen einüben • Verantwortung für andere übernehmen und sich auf einen Partner einstellen und ihm vertrauen • Verhalten und Selbstkontrolle durch individuelle Regeln einüben • Selbstbeobachtung und/oder ein spezifisches Verhalten einüben Training mit Jugendlichen Gruppentraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben Praktisches Vorgehen und Material: Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse „Einfühlungsvermögen einüben“ • Vorgehen: Jeder Jugendliche schätzt neun Gefühlsfotos auf ihren Aussagegehalt ein und begründet, warum er ein bestimmtes Gefühl bei der Person zu erkennen glaubt. • Material: neun Fotos, Schreibmaterial Training mit Jugendlichen Gruppentraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben – Gefühlsfoto „Trauer“ Training mit Jugendlichen Gruppentraining Lebensabschnitt „Jugendalter“ Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben Praktisches Vorgehen und Material: Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse „Verantwortung für andere übernehmen und sich auf einen Partner einstellen und ihm vertrauen“ • Vorgehen: Es werden Paare von Jugendlichen bestimmt, die das Spiel „Führen und Folgen“ zusammen sowie im Rollentausch durchführen. • Material: großer Raum mit Hindernissen Training mit Jugendlichen Evaluationsergebnisse Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • Akzeptanz und Wirksamkeit des Trainings – Einzelfallstudien zeigen: • Jugendliche sind am Training konstant interessiert und motiviert, ihre Initiative nimmt über die Zeit zu • aggressives Verhalten kann wirksam abgebaut werden, sozial kompetentes Verhalten aufgebaut werden Training mit Jugendlichen Evaluationsergebnisse Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • Grenzen des Trainings – Bei Fällen von z. B. Drogenabhängigkeit oder schweren psychischen Störungen reicht das Training nicht aus. – Es kann ergänzend zur Therapie verwendet werden, sollte aber mehr Einzelkontakte beinhalten! Training mit Jugendlichen Evaluationsergebnisse Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • 2002/2003 Wirksamkeitsstudie in NordrheinWestfalen im Rahmen schulischer Berufsvorbereitung – Kontrollgruppendesign – drei Messzeitpunkte – N = 27 – multidimensionale Diagnostik zur Erfassung sozialer Kompetenz • Befragung der Schüler • Schülerbeurteilung durch die Lehrkräfte • videogestützte situationsbezogene Verhaltensbeobachtungen Training mit Jugendlichen Evaluationsergebnisse Lebensabschnitt „Jugendalter“ Konzeption Ziele Aufbau Einzeltraining Gruppentraining Evaluationsergebnisse • 2002/2003 Wirksamkeitsstudie in NordrheinWestfalen im Rahmen schulischer Berufsvorbereitung – Ergebnisse: • aus Schülersicht: qualitativer Nachweis einer guten Akzeptanz des Trainings bei den Jugendlichen • aus Lehrersicht: signifikante Zunahme positiven Sozialverhaltens und signifikante Abnahme negativen Sozialverhaltens (α=0,05) • Verhaltensbeobachtung: über fünf Monate stabile Verbesserung verschiedener sozialer Fertigkeiten (z.B. Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit) Literatur • • • • • • • • Marées, N. v. & Petermann, F. (2009a). Effektivität des Verhaltenstrainings in der Grundschule zur Förderung sozialer Kompetenz und Reduktion von Verhaltensproblemen. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 58 (7). Marées, N. v. & Petermann, F. (2009b). Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen im Grundschulalter. Kindheit und Entwicklung, 18 (4). Natzke, H. & Petermann, F. (2009). Schulbasierte Prävention aggressivoppositionellen und dissozialen Verhaltens: Wirksamkeitsüberprüfung des Verhaltenstrainings für Schulanfänger. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 58, 34-50. Petermann, F., Koglin, U., Natzke, H. & Marées, N. v. (2007). Verhaltenstraining in der Grundschule. Göttingen: Hogrefe. Petermann, F. & Natzke, H. (2008). Preliminary results of a comprehensive approach to prevent antisocial behaviour in preschool and primary school pupils in Luxembourg. School Psychology International, 29, 606-626. Petermann, F., Natzke, H., Gerken, N. & Walter, H. J. (2006). Verhaltenstraining für Schulanfänger. Göttingen: Hogrefe. Petermann, F. & Petermann, U. (2007). Training mit Jugendlichen (8., überarb. Aufl.). Göttingen: Hogrefe. Scheithauer, H. & Petermann, F. (2002). Aggression. In F. Petermann (Hrsg.), Kinderverhaltenstherapie (5., korr. Aufl., S. 187-226). Göttingen: Hogrefe.