Verhaltenstraining für Schulanfänger

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Gegen Aggression und Gewalt –
Die Verhaltenstrainings des
Bremer Präventionsforums
(BPF)
Präventionsprogramme: Ausrichtung
• Primärprävention - universell
(gesamte Kohorte)
• Sekundärprävention - selektiv
(Hochrisikogruppen)
• Tertiärprävention - indiziert
(Personen mit klinisch relevanten Störungen)
Präventionsprogramme: Fokus
• personzentriert:
setzt direkt an der Verhaltensmodifikation der
Kinder an
Beispiele: Training sozialer Fertigkeiten,
Problemlösetraining
• kontextorientiert:
setzt am sozialen Umfeld der Kinder an, um
indirekt auf das Verhalten der Kinder
einzuwirken
Beispiele: Elterntraining, Lehrerfortbildung
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Verhaltenstraining für
Schulanfänger
Grundlagen
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Struktur des Verhaltenstrainings für
Schulanfänger
•
•
•
•
•
primärpräventives Trainingsprogramm
Zielgruppe: 1. und 2. Klasse
Es wird vom Klassenlehrer durchgeführt.
Durchführungsort: Klassenzimmer
Dauer 26 Schulstunden mit einer Frequenz von 2 Einheiten
pro Woche (13 Wochen innerhalb eines Schulhalbjahres)
Verhaltenstraining für Schulanfänger
1. Stufe: Trainingsgrundlagen
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Stufe 1: Trainingsgrundlagen
Sitzungen 1 – 3
motorische MotivationsaufErkennen des
Ruhe und
bau zur
Zusammenhangs
Entspannung Trainingsmitar- zwischen Verhalten
beit
und Konsequenzen
Ruheritual
„Atempause“
Einführung
einer
altersgemäßen
Identifikationsfigur
(Handpuppe)
altersgemäßer
Trainingsrahmen:
Schatzsuche
Verstärkerplan,
eingebunden in die
Schatzsuche
Aufbau eines
Verpflichtungsgefühls
Trainingsvertrag
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Didaktisches Element “Ferdi”
(Handpuppe)
• Identifikationsfigur mit
Vorbildcharakter,
• lenkt Aufmerksamkeit,
• bietet Möglichkeit zum
Unterrichtsgespräch,
• Tierart:
anpassungsfähig,
• aufmerksam, leise,
langsam
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Didaktischer Rahmen “Schatzsuche”
•
•
•
•
Klar umschriebene Sequenz
altersgerecht
weckt Erwartung (Schatz)
verbindet Anstrengungs- mit
Belohnungsprinzip
• Erhaltung des
Spannungsbogens,
Vorbeugung gegen
Sättigungseffekte
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Struktur der Trainingsstunden
•
•
•
•
Durchführung eines Ruherituals
Einleitung der Arbeitseinheit durch Ferdi
Durchführung der Arbeitseinheit
Kurzreflexion der Arbeitsergebnisse und
Tokenvergabe durch Ferdi
Verhaltenstraining für Schulanfänger
2. Sitzung: Schatzsuchergeschichte wird
eingeführt
• Ferdi berichtet von einer
Schatzkarte, die ihm und
seinen
Chamäleonfreunden den
Weg gewiesen hat.
• Nun nun ist er
gekommen, um Hilfe zu
holen, da der Schatz
nicht gehoben werden
kann.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
2. Sitzung: Schatzsuchergeschichte wird
eingeführt
• Im Arbeitsheft gibt es
viele Möglichkeiten, die
Kreativität der Schüler
zu fördern und ihre
Identifikation mit dem
Training zu steigern.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
3. Sitzung: Schatzsucherregeln,
Schatzsuchervertrag und Verstärkerplan
werden eingeführt
Schatzsucherregeln:
• Fair bleiben
• Mitmachen und helfen
• Fragen, bevor man etwas von
einer anderen Person nimmt
Schatzsucher-Vertrag wird von
allen unterzeichnet
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Trainingsverträge (contract management)
• Bewährtes Selbstmanagement-Modul beim sozialen
Lernen
• erhöht die Mitarbeitsbereitschaft, schreibt
Selbstverantwortung zu, Aufwertung der
Unterzeichner
• konkretisiert erwünschtes Verhalten
(Operationalisierung)
• Achtung: positive und negative Konsequenzen
festlegen!
Verhaltenstraining für Schulanfänger
3. Sitzung: Schatzsucherregeln,
Schatzsuchervertrag und Verstärkerplan
werden eingeführt
Mitmachplan:
•Das Mitmachen während der
Schatzsuche wird mit Punkten
(Tokens) verstärkt.
•Kriterien für “Mitmachen” sind
individuell festzulegen (je nach
Fähigkeiten des Schülers).
•Die Punkteverteilung erfolgt jeweils
am Ende der Stunden.
•Am Ende der Schatzsuche werden
die Punkte eingelöst (Argument:
gerechte Schatzverteilung)
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Tokensysteme - Verstärkerpläne
• Bewährtes operantes Verfahren beim sozialen
Lernen zum Verhaltensaufbau
• Vorteil: systematische, zeitnahe Verstärkung wird
durch Eintauschverstärker (Tokens) ermöglicht
• die Tokens werden gesammelt und zu einem
vereinbarten Zeitpunkt eingelöst
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Trainingshausaufgaben
• Wichtig zur Stabilisierung neu gelernten
Verhaltens und Vertiefung der Inhalte
• im Training allerdings optional angeboten, da
Hausaufgaben in der 1. und 2. Klasse oft nicht
üblich sind
Verhaltenstraining für Schulanfänger
2. Trainingsstufe
Steigerung der visuellen und
auditiven Wahrnehmung
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Aufmerksamkeit
4 Kernbereiche
Wachheit, Aktiviertheit
Daueraufmerksamkeit
Selektive/fokussierte Aufmerksamkeit
Geteilte Aufmerksamkeit
Verhaltenstraining für Schulanfänger
2. Stufe
Stunde
Stunden 4-6
Spezielle Ziele
4. Trainingsstunde • Einführung der
Selbstinstruktion zur
Aufmerksamkeitsfokussierung
• Steigerung visueller
Aufmerksamkeit
Praktisches
Vorgehen
Erlernen des
Schatzsucherrufs
Übung mit
multistabilen
Bildern
5. Trainingsstunde • Steigerung auditiver
Aufmerksamkeit
Das Orakel-Spiel
6. Trainingsstunde • Steigerung visueller und
auditiver Aufmerksamkeit
Übung „Das
Missverständnis“
Verhaltenstraining für Schulanfänger
4. Sitzung: Einführung der Selbstinstruktion zur
Aufmerksamkeitsfokussierung, sowie Übung zur
Steigerung visueller Aufmerksamkeit
• Die Schüler erlernen den
Schatzsucherruf.
• Mit Hilfe von Such- und
Kippbildern wird den
Schülern die Wichtigkeit
des genauen
Hinschauens
verdeutlicht.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
3. Trainingsstufe
Emotionale Kompetenzen
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Befunde zu emotionalen Kompetenzen bei
Vor- und Grundschülern
• aggressive Symptomatik korreliert mit mangelnder Fähigkeit,
negative Gefühle angemessen zu verbalisieren, empathisch zu
reagieren
• Vorschüler mit aggressiver Symptomatik haben Defizite im
Erkennen von Gefühlen anderer
• beim Erkennen von Ursachen für emotionale Zustände haben
Schulkinder mit aggressiver Symptomatik Probleme, komplexere
Zusammenhänge nachzuvollziehen
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Stufe 3: Selbst- und Fremdwahrnehmung emotionaler Grundkategorien
(Ärger, Angst, Trauer, Freude), Aufbau sozial-emotionaler Fertigkeiten,
Aufbau von prosozialem Verhalten
Sitzungen 7 – 12
Verbindung
zur
Erlebniswelt
der Schüler
herstellen
Transferübungen
Selbst- und Fremdwahrnehmung von
Gefühlen
strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema
„Baltasar ist traurig“
strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema
„Mortimer hat Angst“
strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema
„Caesar ärgert sich“
strukturierte Bild- und Textanalyse zum Thema
„Caesar, Mortimer und Baltasar sind wieder
fröhlich“
Übungen zur Stärkung des
Einfühlungsvermögens, zum Hilfeverhalten
und zur Kooperation
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Im Gespensterschloss
• Auf ihrer Schatzsuche
gelangen die Kinder in ein
Schloss.
• Im Schloss leben 3 einsame
Gespenster, die nicht
voneinander wissen.
• Die Gespenster verarbeiten
ihre soziale Isolation
emotional unterschiedlich.
• Damit verkörpert jedes
Gespenst ein spezifisches
Gefühl.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Aufbau der Sequenzen
• Die Emotionen Trauer, Angst und Ärger werden in je 2 Sitzungen
bearbeitet.
• 1. Sitzung: Das jeweilige Gespenst meldet sich per
Gespensterbrief.
Im Brief werden die Merkmale in
unterschiedlichen Ausprägungen geschildert.
• Die Kinder analysieren die geschilderten Merkmale, die Situation
des Gespenstes und vergleichen diese mit eigenen Erlebnissen.
• 2. Sitzung: Die Kinder versetzen sich in die Lage des Gespenstes
und versuchen ihm “aus der Patsche” zu helfen. Sie nehmen es mit.
Dazu wird ein Singspiel durchgeführt.
• Das Gespenst bedankt sich jeweils mit einem Brief.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
4. Trainingsstufe
Vermittlung von sozialen
Basiskompetenzen in
Problemsituationen
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Ziele
Vermittlung basaler sozialer Fertigkeiten in
alläglichen Problemsituationen
Unter Einbindung der Inhalte der
vorangehenden Kurstufen
Verhaltenstraining für Schulanfänger
4. Stufe Stunden 13-26
Stunde
Spezielle Ziele
Praktisches Vorgehen
13. Trainingsstunde Motivationsaufbau,
Drachengeschichte
„Wann-bekomme-ichÄrger-Spiel“
14. Trainingsstunde Aufbau von Regelverständnis für
Rollenspielregeln
Ermittlung des Schülerwissens
über angemessenes
Sozialverhalten und Abschätzen
der Konsequenzen
strukturierte Rollenspiele
15. Trainingsstunde Übung von Strategien zur
Comicgeschichte „Mein
angemessenen Selbstbehauptung
Platz ist besetzt“
16. Trainingsstunde Übung von Strategien zur
Hörspiel „Die
angemessenen Selbstbehauptung
Beschimpfung“
17. Trainingsstunde Übung von Strategien zum
Comicgeschichte „Das
Missgeschick“
18. Trainingsstunde Übung von Strategien zum
Comicgeschichte „Das
Federmäppchen“
angemessenen Umgang mit
Misserfolg
angemessenen Umgang mit
Misserfolg
Verhaltenstraining für Schulanfänger
4. Stufe Stunden 13-26
19. Trainingsstunde Übung zur Selbstkontrolle
Comicgeschichte „Lust auf
Kekse“
20. Trainingsstunde Übung zur Selbstkontrolle
Comicgeschichte „Vordrängeln
am Kiosk“
21. Trainingsstunde Übung von Strategien zum
Comicgeschichte „Das
Murmelspiel“
22. Trainingsstunde Übung von Strategien zum
Comicgeschichte „Der
Klassenkasper“
23. Trainingsstunde Übung von Strategien zur
Comicgeschichte „Die
Bewährungsprobe“
24. Trainingsstunde Überprüfung des Gelernten
Die Drachenprüfung
25. Trainingsstunde Einüben von Kooperation und
Bau einer Brücke für die
Chamäleons, die Bergung des
Schatzes
26. Trainingsstunde Regelabsprachen für die
Unterrichtsgespräch:
Was haben wir gelernt?
Was fehlt uns noch?
angemessenen Umgang mit
Misserfolg
angemessenen Umgang mit
Misserfolg
angemessenen
Selbstbehauptung
Hilfeverhalten
Zukunft
Verhaltenstraining für Schulanfänger
14. Sitzung: Einführung in die Rollenspiele
• Anhand eines Spiels
werden mit den Kindern
die Rollenspielregeln der
Zuschauer und die der
Schauspieler eingeübt.
• Ein in der Klasse
platzierter Regelbogen
dient der Erinnerung.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
15. Sitzung: Strategien zur angemessenen
Selbstbehauptung werden geübt
Die Comicgeschichte “Mein Platz
ist besetzt” wird präsentiert und
gemeinsam analysiert.
Die Schüler geben zunächst die
Ausgangssituation wieder.
Unangemessene Lösungen
werden ausschließlich bewertet.
Angemessene Lösungsstrategien
werden erarbeitet, bewertet und
im Rollenspiel trainiert.
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Angemessene Lösungen in
Rollenspielen üben und vorspielen
• Die Kinder üben die angemessene Lösungsstrategie in
Rollenspielen.
• Eine Kleingruppe stellt ihre Lösung der Klasse vor
während die anderen die Zuschauer spielen.
• Wichtig: Die unangemessene Lösung wird nicht
gespielt!!!
Verhaltenstraining für Schulanfänger
Letzte Stunde
• … dient der gemeinsamen Reflexion der
Schatzsuche im Hinblick auf die Fragen:
• Was haben auf der Schatzsuche mit Ferdi
gelernt?
• Welche „Tricks“ wenden wir in unserer
Gruppe auch in Zukunft an?
• Schließlich Verabschiedung von Ferdi
Verhaltenstraining in der Grundschule
Verhaltenstraining
in der Grundschule
Ein
Präventionsprogramm
zur Förderung
emotionaler und
sozialer Kompetenzen
Verhaltenstraining in der Grundschule
Das Verhaltenstraining in der Grundschule
• ist ein altersgerecht gestaltetes
Präventionsprogramm
• zur gezielten Förderung der emotionalen und
sozialen Kompetenz sowie der moralischen
Entwicklung
Verhaltenstraining in der Grundschule
Das Verhaltenstraining in der Grundschule
• wurde speziell für Kinder im Grundschulalter
entwickelt,
• umfasst 26 Einheiten und
• kann mit Gruppen in der Schule oder anderen
pädagogischen Einrichtungen vom Lehrer oder
Gruppenleiter durchgeführt werden.
Verhaltenstraining in der Grundschule
Der Kurs wird von
einer Abenteuergeschichte in Form
eines Hörspiels
begleitet ...
... die Geschichte
spielt in einer
verlassenen
Burg.
Verhaltenstraining in der Grundschule
Es gibt vier
Protagonisten,
die Schüler/-innen der
3. Klasse sind.
Cedric und Mehmet,
Julie und Irina
sind Kinder mit
unterschiedlichem
kulturellen und sozialen
Hintergrund.
Verhaltenstraining in der Grundschule
Das Training umfasst drei inhaltliche Kernbereiche:
Förderung moralischer
Entwicklung
Förderung sozialer Kompetenzen
Förderung emotionaler Kompetenzen
Verhaltenstraining in der Grundschule
Themen des Kernbereiches emotionale
Kompetenz:
Förderung von
 Emotionswissen und -verständnis
(Selbst- und Fremdwahrnehmung;
Auslöser)
 Empathie
 Emotionsregulationsstrategien
(Selbstkontrolle)
Verhaltenstraining in der Grundschule
Themen des Kernbereiches soziale
Kompetenz:
 Wahrnehmung/Enkodierung sozialer
Situationen
 Interpretation sozialer Abläufe
 Erweiterung angemessener
Lösungsstrategien in Problemsituationen
 Reflektion eigenen Handelns
Verhaltenstraining in der Grundschule
Themen des Kernbereiches moralische
Entwicklung:
Förderung von
 Regelbewusstsein,
 Fairness,
 Eigenverantwortung und
 Zivilcourage
Verhaltenstraining in der Grundschule
Zeitliche Struktur
• 26 Trainingseinheiten
• Dauer: jeweils zwischen 45 bis 90 Minuten
• Frequenz: ein - zwei Trainingseinheiten / Woche
• Innerhalb eines Schulhalbjahres abzuschliessen
• Empfehlung: Trainingseinheiten in die ersten
Schulstunden des Tages legen
• Trainingseinheiten sollten nicht direkt aufeinander
folgen
• eintägige Trainingspause zur Festigung der
Trainingsinhalte und zum Üben der erlernten
Strategien im Alltag
Training mit Jugendlichen
Training mit Jugendlichen:
Aufbau von
Arbeits- und Sozialverhalten
Training mit Jugendlichen
Gliederung
•
•
•
•
•
•
•
Lebensabschnitt „Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Training mit Jugendlichen
Lebensabschnitt „Jugendalter“
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• Fehlt es Jugendlichen an sozial-emotionalen
Kompetenzen?
Störungen des Sozialverhaltens:
– z. B. in Form von Rückzug und Depression
(Symptome bei 20 bis 40% aller Jugendlichen)
– z.B. in Form von Aggression und Delinquenz (v.a.
Schwarzfahren, Diebstahl, Körperverletzung)
– insgesamt: Prävalenz von 4,8% (12-18-Jährige)
Training mit Jugendlichen
Lebensabschnitt „Jugendalter“
•
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Besonders von Arbeits- und Ausbildungsplatzlosigkeit betroffene
Jugendliche
Familiäre Einflüsse:
– benachteiligte Jugendliche kommen häufiger aus
unvollständigen Familien
– Eltern sind häufiger ohne abgeschlossene Berufsausbildung
(niedriger sozioökonomischer Status)
– in der Familie wenig Gespräche über Berufswahl
Bildungsbedingte Einflüsse:
– unterdurchschnittliche/fehlende Schulabschlüsse
– negative Schulerfahrungen (Prüfungsversagen, schlechte
Schulleistungen, Klassenwiederholungen)
– ungünstige Arbeitshaltungen (passiv, wenig ehrgeizig) und
wenig Lernmotivation
Training mit Jugendlichen
Lebensabschnitt „Jugendalter“
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• Besonders von Arbeits- und
Ausbildungsplatzlosigkeit betroffene Jugendliche
Personale Einflüsse:
– geringe Leistungsfähigkeit (Schulfähigkeiten)
– ungünstiges Selbstbild hinsichtlich (schulischer)
Arbeitshaltungen und (schulischer) Leistungsfähigkeit
– geringes Selbstwertgefühl
– geringe psychische Stabilität.
Ethnische Einflüsse:
– Ausländer haben mehr Schwierigkeiten
Training mit Jugendlichen
Konzeption
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• kognitiv-verhaltenstherapeutisches Pro-gramm
• modularer Aufbau
– Einzeltrainingsmodule
– Gruppentrainingsmodule
• primär- oder sekundärpräventiver Einsatz
– ursprünglich (80er Jahre):
sekundärpräventiver Ansatz für
verhaltensauffällige Jugendliche
• Altersbereich: 13 bis 20 Jahre
Training mit Jugendlichen
Konzeption
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• Einsatzbereiche:
– schulischer Kontext (v.a. Haupt-, Real- und
Förderschulen)
– pädagogische Einrichtungen (z.B.
Jugendhilfeeinrichtungen,
Berufsbildungszentren)
– Therapeutischer Kontext (z.B. als
Selbstbehauptungstraining bei sozial
ängstlichen Jugendlichen)
Training mit Jugendlichen
Ziele
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
• Globales Ziel:
alltagsnahe Förderung und Einübung von
kompetenten Sozial- und
Arbeitsverhaltensweisen
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
– Optimierung des Arbeitsverhaltens von
Jugendlichen
• Abbau von aggressiv-dissozialen
Verhaltensweisen
• Abbau von initiativlosem Verhalten
• Abbau von sozial unsicheren Verhaltensweisen
Training mit Jugendlichen
Ziele
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Teilziele:
(1) Verbesserte Selbst- und Fremdwahrnehmung
(2) Selbstkontrolle und Ausdauer
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
(3) Umgang mit dem eigenen Körper und Gefühlen
(4) Selbstsicherheit und stabiles Selbstbild
(5) Einfühlungsvermögen
(6) Umgang mit Lob, Kritik und Misserfolg
Training mit Jugendlichen
Aufbau
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Zeitlicher Ablauf des Trainings (vgl. Petermann
& Petermann, 2007, S. 70)
Training mit Jugendlichen
Einzeltraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblöcke:
1. Beruf und Zukunft
2. Freizeit und Familie
3. Lebensschicksale und
Eigenverantwortung
4. Schwierige Situationen und widerstehen
lernen
5. Offenes Angebot: Eigenständiges
Problemlösen
Training mit Jugendlichen
Einzeltraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblock 1: Beruf und Zukunft – Beispielcartoon A
Training mit Jugendlichen
Einzeltraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblock 1: Beruf und Zukunft - Tagebuch
Training mit Jugendlichen
Einzeltraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblock 2: Freizeit und Familie – Beispielcartoon A
Training mit Jugendlichen
Einzeltraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblock 3: Lebensschicksale und Eigenverantwortung – Beispielcartoon: Aspekt
„Träumen“
Training mit Jugendlichen
Gruppentraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Themenblöcke:
1. Gruppenregeln
2. Gefühle und Verhalten
Ziele
3. Vorstellungsgespräche üben
Aufbau
4. Einfühlungsvermögen üben
Einzeltraining
5. Selbstsicherheit im Umgang mit Gleichaltrigen
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
6. Anerkennung aussprechen und loben
7. Akzeptieren von Außenseitern
8. Umgehen mit Kritik im Beruf
9. Umgehen mit Misserfolg
10. Rückmeldungen zum Training
Training mit Jugendlichen
Gruppentraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben
Ziele:
• Rückmeldung zur Verhaltensbeobachtung und
Verhaltensübung
• Einfühlungsvermögen einüben
• Verantwortung für andere übernehmen und sich
auf einen Partner einstellen und ihm vertrauen
• Verhalten und Selbstkontrolle durch individuelle
Regeln einüben
• Selbstbeobachtung und/oder ein spezifisches
Verhalten einüben
Training mit Jugendlichen
Gruppentraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben
Praktisches Vorgehen und Material:
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
„Einfühlungsvermögen einüben“
• Vorgehen: Jeder Jugendliche schätzt
neun Gefühlsfotos auf ihren
Aussagegehalt ein und begründet,
warum er ein bestimmtes Gefühl bei der
Person zu erkennen glaubt.
• Material: neun Fotos, Schreibmaterial
Training mit Jugendlichen
Gruppentraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben –
Gefühlsfoto „Trauer“
Training mit Jugendlichen
Gruppentraining
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Themenblock 4: Einfühlungsvermögen üben
Praktisches Vorgehen und Material:
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
„Verantwortung für andere
übernehmen und sich auf einen
Partner einstellen und ihm
vertrauen“
• Vorgehen: Es werden Paare von
Jugendlichen bestimmt, die das Spiel
„Führen und Folgen“ zusammen sowie
im Rollentausch durchführen.
• Material: großer Raum mit Hindernissen
Training mit Jugendlichen
Evaluationsergebnisse
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• Akzeptanz und Wirksamkeit des Trainings
– Einzelfallstudien zeigen:
• Jugendliche sind am Training konstant
interessiert und motiviert, ihre Initiative
nimmt über die Zeit zu
• aggressives Verhalten kann wirksam
abgebaut werden, sozial kompetentes
Verhalten aufgebaut werden
Training mit Jugendlichen
Evaluationsergebnisse
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• Grenzen des Trainings
– Bei Fällen von z. B. Drogenabhängigkeit oder
schweren psychischen Störungen reicht das
Training nicht aus.
– Es kann ergänzend zur Therapie verwendet
werden, sollte aber mehr Einzelkontakte
beinhalten!
Training mit Jugendlichen
Evaluationsergebnisse
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• 2002/2003 Wirksamkeitsstudie in NordrheinWestfalen im Rahmen schulischer
Berufsvorbereitung
– Kontrollgruppendesign
– drei Messzeitpunkte
– N = 27
– multidimensionale Diagnostik zur Erfassung
sozialer Kompetenz
• Befragung der Schüler
• Schülerbeurteilung durch die Lehrkräfte
• videogestützte situationsbezogene
Verhaltensbeobachtungen
Training mit Jugendlichen
Evaluationsergebnisse
Lebensabschnitt
„Jugendalter“
Konzeption
Ziele
Aufbau
Einzeltraining
Gruppentraining
Evaluationsergebnisse
• 2002/2003 Wirksamkeitsstudie in NordrheinWestfalen im Rahmen schulischer
Berufsvorbereitung
– Ergebnisse:
• aus Schülersicht: qualitativer Nachweis einer guten
Akzeptanz des Trainings bei den Jugendlichen
• aus Lehrersicht: signifikante Zunahme positiven
Sozialverhaltens und signifikante Abnahme
negativen Sozialverhaltens (α=0,05)
• Verhaltensbeobachtung: über fünf Monate stabile
Verbesserung verschiedener sozialer Fertigkeiten
(z.B. Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit)
Literatur
•
•
•
•
•
•
•
•
Marées, N. v. & Petermann, F. (2009a). Effektivität des Verhaltenstrainings in der
Grundschule zur Förderung sozialer Kompetenz und Reduktion von
Verhaltensproblemen. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 58 (7).
Marées, N. v. & Petermann, F. (2009b). Förderung sozial-emotionaler
Kompetenzen im Grundschulalter. Kindheit und Entwicklung, 18 (4).
Natzke, H. & Petermann, F. (2009). Schulbasierte Prävention aggressivoppositionellen und dissozialen Verhaltens: Wirksamkeitsüberprüfung des
Verhaltenstrainings für Schulanfänger. Praxis der Kinderpsychologie und
Kinderpsychiatrie, 58, 34-50.
Petermann, F., Koglin, U., Natzke, H. & Marées, N. v. (2007). Verhaltenstraining in
der Grundschule. Göttingen: Hogrefe.
Petermann, F. & Natzke, H. (2008). Preliminary results of a comprehensive
approach to prevent antisocial behaviour in preschool and primary school pupils
in Luxembourg. School Psychology International, 29, 606-626.
Petermann, F., Natzke, H., Gerken, N. & Walter, H. J. (2006). Verhaltenstraining für
Schulanfänger. Göttingen: Hogrefe.
Petermann, F. & Petermann, U. (2007). Training mit Jugendlichen (8., überarb.
Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
Scheithauer, H. & Petermann, F. (2002). Aggression. In F. Petermann (Hrsg.),
Kinderverhaltenstherapie (5., korr. Aufl., S. 187-226). Göttingen: Hogrefe.
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