„Konditionierung und Stabilisierung Pflegender Angehöriger“ Landhaus Fernblick: Ein stationäres Vorsorgeangebot im Sinne § 23 SGB V Andreas Frank, AW Kur und Erholungs GmbH Telefon: 02981 898-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.aw-kur.de Das Landhaus Fernblick in den Medien – Unsere Referenzen DIE ZEIT: Urlaub von der Verantwortung. Titelgeschichte: Die Angst vor Alzheimer. Nr. 20 vom 12.05.2011. Frank, Andreas: Atempause vom Alltag. Erholung für Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen. In: Die BAGSO. Das Magazin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. 21. Jg., Nr.2/2013. S. 25–26. LVR-Zentrum für Medien und Bildung. Spielfilm: „Eines Tages…“ mit Horst Janson und Annekathrin Bürger. Drehort: Landhaus Fernblick, Winterberg. LVR 2009. Schulte, Dorothee: Urlaub ohne schlechtes Gewissen. In: Angehörige pflegen. Zeitschrift für die Pflege zu Hause. 19 Jg., Nr. 2/2011, S. 4–8. WDR 4: In unserem Alter. Radiobeitrag zum Landhaus Fernblick. 5 min. Sendedatum: 16.07.2012. WDR: Hier und Heute. Ankunft im Landhaus Fernblick. Erholung von der Liebe. 29 min. Sendedatum: 10.11.2012. WDR: Hier und Heute. Die Reportage. Wenn die Liebe Urlaub braucht. 15 min. Sendedatum: 05.06.2012 Einleitung und Fragestellung Mit dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz wird ausdrücklich benannt, dass die Belange der pflegenden Angehörigen besonders zu berücksichtigen sind. Pflegende Angehörige sollen bei einer eigenen Vorsorgemaßnahme die Möglichkeit haben, den Pflegebedürftigen mitzunehmen. Insbesondere Menschen, die einen dementen Angehörigen pflegen, fällt es schwer, sich wochenlang von diesem zu trennen, da sie häufig Schuldgefühle entwickeln und einen Kontaktabriss fürchten. Die gesundheitliche Stabilisierung eines pflegenden Angehörigen ermöglicht eine langfristige Betreuung des an einer Demenz Erkrankten im häuslichen Umfeld. So werden Heimaufenthalte des Dementen vermieden. Bleibt der Pflegende gesund, entfallen für ihn auf lange Sicht ambulante und stationäre Behandlungen und damit auch die ansonsten anderweitig nötige Unterbringung des Angehörigen. Beides bedeutet eine deutliche Kostenreduzierung beziehungsweise Entlastung der Kostenträgersysteme. Methodik Dieses Angebot beinhaltet für pflegende Angehörige Maßnahmen zur seelischen Unterstützung und körperlichen Stabilisierung sowie einer zeitweiligen Entlastung von der Pflegesituation. • Zukunftsängste, • Überforderungssituation des pflegenden Angehörigen durch die ständige Versorgung und Betreuung des dementen Partners • Somatisierung • Durchschnittsalter der Partner: 79,2 Jahre Unser neu konzipiertes Vorsorge- und Erholungsangebot für pflegende Angehörige fußt auf der Grundlage eigener evidenzbasierter Erfahrungswerte und wurde bis zur heutigen Reife – vom Erholungsangebot auf dem 2. Gesundheitsmarkt bis zum stationären, Tagessatz finanzierten Vorsorgeangebot auf dem 1. Gesundheitsmarkt kontinuierlich fortgeschrieben. Auszug Wen konnte das bisherige Erholungsangebot Landhaus Fernblick bisher auf dem 2. Gesundheitsmarkt als Erholungsangebot erreichen? • 4.880 weibliche und 763 männliche pflegende Angehörige • Gesamt: 5643 pflegende Angehörige • Verwandtschaftsbeziehungen: Bei 91 % der Gäste handelt es sich beim pflegenden Angehörigen um den Ehepartner, 2 % MutterTochter- Beziehungen • Der durchschnittliche Betreuungszeitraum: 2,8 Jahre • Grad der Demenz: In 80 % der Fälle mittlerer bis schwerer Grad • Durchschnittsalter der pflegenden Angehörigen: 77,3 Jahre Beweggründe der pflegenden Angehörigen für einen Aufenthalt im Landhaus Fernblick Nachfolgende Schaubilder belegen den Erfolg des Gesundheitsangebotes für pflegende Angehörige bereits auf dem 2. Gesundheitsmarkt. Die Konditionierung und Stabilisierung pflegender Angehöriger stand auch in den Entwicklungsjahren 2005 bis 2014 immer im Fokus des Erholungsangebotes. Parallel zur stationären Kur (Vorsorge im Sinne § 23 SGB V) wird es auch in Zukunft die Gelegenheit zur aktiven Erholung (Urlaub) für pflegende Angehörige im Landhaus Fernblick geben. 4,9 % 4,4 % Stabilisation, Kraft schöpfen, Auszeit 0,7 % 1,1 % Auf Empfehlung des Arztes, Pflegeberatung 12,1 % Im „Sandwich“ Risikokonsum Urlaub, Erholung 76,4 % Wir sprechen von einem Therapiekonzept, welches seine Schwerpunkte auch in den Bereichen Beratung und Schulung, physische Konditionierung und psychische Stabilisierung setzt. So werden auf der psychosozialen Ebene u.a. die besonderen Konfliktsituationen und schwierigen Beziehungen zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen besprochen. Es werden entlastende Verhaltensweisen und Strategien für die Selbstfürsorge vermittelt. Dies sind nur zwei Beispiele des neuen Konzeptes, welche verdeutlichen, dass auch die pflegenden Angehörigen unterschiedlichste Erschöpfungsgrade erreichen und wie wichtig es ist, ihnen im Rahmen unserer Angebote hier präventiv zu begegnen. Unsere Vorsorgeleistungen beziehen sich auf folgende Krankheitsbilder bzw. auf folgende Beschwerden pflegender Angehöriger • soziale Ängste, Zwänge, • psychomotorische Unruhe, • depressive Symptomatik, • Schlafstörung, • sozialer Rückzug, • aggressive Impulsdurchbrüche, Keine Relevanz Wichtigste Aussage: 76 % aller pflegenden Angehörigen suchen Stabilisation, 12 % kommen auf Empfehlung des Arztes Konditionieren – „Loslassen lernen“ Unser internes Nachsorgeprogramm: Sechs Monate nach Aufenthalt wird der pflegende Angehörige nach seinem aktuellen Befinden befragt und ggf. weiter beraten. 7% Ich sehe Lebensperspektiven Niemals ohne meinen Partner 62 % Entlastungsangebot der Versorgerkette 30 % 27 % 15 % Besuch einer Selbsthilfegruppe 0% Intervention Quartier komprimiert: Befähigung von pflegenden Angehörigen 38 % 66 % 54 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Sechs Monate nach Intervention Sozialpolitisch gewollt und von gesamtgesellschaftlicher Tragweite • • • • Befähigung, Kompetenzentwicklung Lebensentwürfe, Sicherheit, Perspektiven, „Loslassen“ können Soziale Teilhabe, Erleben von Normalität Selbstwertgefühl, physische und psychische Stabilität • • • Akzeptanz von Unterstützungsleistungen, sich der Angebotsstruktur bedienen Überforderungssituationen, Belastungsgrenzen erkennen Nachfrage findet zum Angebot, der Angehörige zum Dienstleister Pflegender Angehöriger Quartier Finanzierung • • Nachgelagerte Kosten werden durch Intervention vermiede Die Ressource pflegender Angehöriger erhalten Kostenträger Stärkung der „Ressource“ pßegender Angehöriger oder: „Fit für den Pßegealltag - Fit für das eigene Ich Aus unseren Erhebungen geht nachweislich hervor, dass bei 90 % aller bisherigen Gäste, die zuvor kein externes Entlastungsangebot wahrgenommen haben, einen Aufenthalt in einem unserer Häuser als „Türöffner“ zur aktiven Wahrnehmung von Entlastungs- und Betreuungsangeboten der Versorgungskette – auch am Wohnort – wahrgenommen hat. demenzkranken Schlussfolgerung Soziografische Daten Eine Prozesskette, die nur Gewinner sieht Landhaus Fernblick in Winterberg AW Kur und Erholungs GmbH in Trägerschaft der AWO Bezirk Westl. Westfalen e. V. A. Frank -Kur