Universität Stuttgart Fachbereich Mathematik Apl. Prof. Dr. W. Rump, A. Reiswich, R. Bauer Mathematik I für Informatiker und Softwaretechniker WS 2015/16 Zusatz-Aufgaben Aufgabe 1 [ Mengen ] Zeigen Sie die folgenden Mengengleichungen: i) A ∖ (B ∪ C) = (A ∖ B) ∩ (A ∖ C) A ∖ (B ∩ C) = (A ∖ B) ∪ (A ∖ C) ii) Aufgabe 2 [ Bilder und Urbilder ] Sei f ∶ R → R, f (x) = sin(x). i) Bestimmen Sie die Bilder der folgenden Mengen: a) c) A = [0, π], B = [−π, 0], b) C = [−π/2, π/2], D = R. d) ii) Bestimmen Sie die Urbilder der folgenden Mengen: a) c) A = [0, 1], C = R, b) d) B = [−1, 0], D = R ∖ [−1, 1]. Aufgabe 3 [ Injektivität und Surjektivität ] Untersuchen Sie, ob die folgenden Funktionen injektiv oder surjektiv sind: √ √ i) f ∶ R → R, x ↦ ∣x∣, ii) f ∶ R → [0, ∞), x ↦ ∣x∣, √ √ iv) f ∶ [0, ∞) → [0, ∞), x ↦ x. iii) f ∶ [0, ∞) → R, x ↦ x, Aufgabe 4 [ Vollständige Induktion ] Zeigen Sie die folgenden Aussagen mit vollständiger Induktion (auch wenn es eventuell einen einfacheren Weg gibt): i) Für jedes q ∈ N ∖ {1, 2} und jede natürliche Zahl n ist q n − 1 durch q − 1 teilbar. ii) Für jede natürliche Zahl n ist n2 + n gerade. iii) Für jede natürliche Zahl n ist ∑nk=1 k 2 = n(n+1)(2n+1) . 6 Aufgabe 5 [ komplexe Zahlen ] Sei z = 1 + i. Skizzieren Sie die folgenden komplexen Zahlen, ohne diese zu berechnen: 1 i) z1 = z + 1, ii) z2 = z + i, iii) z3 = i ⋅ z, iv) z4 = (2e 3πi 2 )z. Termin: 0 Aufgabe 6 [ komplexe Zahlen ] Sei wieder z = 1 + i. Berechnen Sie i) iii) z1 = ∣z∣, ii) z3 = eπz , iv) 1 z2 = , z zn = z n , für beliebiges, natürliches n. Aufgabe 7 [ Gruppen, Homomorphismen ] Sei n eine natürliche Zahl. i) Zeigen Sie, dass durch ψ ∶ (C× , ⋅) → (C× , ⋅) mit z ↦ z n ein Gruppenhomomorphismus definiert ist. ii) Bestimmen Sie den Kern dieses Homomorphismus. ii) Begründen Sie, dass für jede natürliche Zahl n die Gesamtheit der komplexen Lösungen der Gleichung zn = 1 eine Untergruppe von (C× , ⋅) bildet. Hinweis: Das kann auch direkt bewiesen werden, aber es reicht ein einfaches Argument aus der Theorie. Aufgabe 8 [ Gruppen, Homomorphismen ] Sei z ∈ C× . i) Zeigen Sie, dass durch φ ∶ (Z, +) → (C× , ⋅) mit n ↦ z n ein Gruppenhomomorphismus definiert ist. ii) Bestimmen und skizzieren Sie das Bild von φ für z = eπi/3 . Aufgabe 9 [ lineare Abhängigkeit ] Gegeben seien die Vektoren ⎛1⎞ ⎛−1⎞ ⎛2⎞ v1 = ⎜2⎟ , v2 = ⎜ 3 ⎟ , v3 = ⎜4⎟ . ⎝3⎠ ⎝2⎠ ⎝6⎠ i) Sind die Vektoren v1 , v2 , v3 linear abhängig? ii) Ist die lineare Abbildung ψ ∶ R3 → R3 mit #» x ↦ (v1 , v2 , v3 ) #» x surjektiv? Ist sie injektiv? iii) Sei #» z ∈ R3 . Ist das Gleichungssystem x1 + 2x2 + 3x3 = z1 − x1 + 3x2 + 2x3 = z2 2x1 + 4x2 + 6x3 = z3 universell lösbar (das heißt, gibt es zu jedem z ∈ R3 ein x ∈ R3 , welches das obige LGS löst)? Sind solche Lösungen eindeutig? iv) Vergleichen Sie Ihre Antworten aus den Aufgabenteilen i), ii) und iii) und versuchen Sie, einen Zusammenhang aufzustellen. 2 Termin: 0 Aufgabe 10 [ Basiswechsel ] Gegeben sei die lineare Abbildung φ ∶ R2 → R2 , welche in der Standardbasis von der Matrix A beschrieben wird. i) Zeigen Sie, dass B = {e1 − 2e2 , e1 + 2e2 } eine Basis des R2 ist. ii) Wie sieht die φ beschreibende Matrix bezüglich B aus? Aufgabe 11 [ Dimensionsformel ] Sei V ein endlichdimensionaler Vektorraum. Beweisen Sie: Eine lineare Abbildung ϕ ∶ V → V ist genau dann injektiv, wenn sie surjektiv ist. Aufgabe 12 [ Invertierbarkeit von Matrizen, lineare Gleichungssysteme ] 1 2 Gegeben sei die Matrix A = ( ). 1 −2 i) Berechnen Sie die Determinante von A. ii) Berechnen Sie die Inverse A−1 von A. 1 iii) Berechnen Sie die Lösung des Gleichungssystems A #» x = ( ) mithilfe der Inversen von A. 2 Aufgabe 13 [ lineare Gleichungssysteme ] Bestimmen Sie die Lösungsmenge des linearen Systems A #» x = #» y mit i) und #» y = (1, 0, 0)T . 0 −1⎞ ⎛1 2 ⎟, A = ⎜−1 0 ⎝ 1 −1 1 ⎠ ii) ⎛ 1 3 2⎞ A = ⎜−1 4 1⎟ . ⎝ 1 2 3⎠ Aufgabe 14 [ Diagonalisierbarkeit ] Betrachten Sie die Matrix 1 α ). Aα = ( 2 1 i) Bestimmen Sie alle α ∈ C, für welche die Matrix Aα komplex diagonalisierbar ist. ii) Bestimmen Sie alle α ∈ R, für welche die Matrix Aα reell diagonalisierbar ist. iii) Geben Sie für die Werte α, für welche Aα nicht komplex diagonalisierbar ist, die Determinante, sowie eine Jordan-Normalform der Matrix Aα an. Aufgabe 15 [ Eigenräume, Eigenvektoren ] Bestimmen Sie alle Eigenwerte und die zugehörigen Eigenräume und geben Sie die algebraischen und geometrischen Vielfachheiten der Eigenwerte für die folgenden Matrizen an: i) 3 ⎛1 5 4⎞ ⎜0 2 0⎟ , ⎝0 3 2⎠ ii) ⎛3 0 0⎞ ⎜1 2 2⎟ . ⎝1 0 4⎠ Termin: 0 Aufgabe 16 [ Jordan’sche Normalform ] Bestimmen Sie die Jordan’sche Normalform für die folgenden Matrizen: i) 0 −1 ) A=( 1 0 ii) iii) 0 1 ) C =( 0 0 iv) 0 1 ) B=( 1 0 ⎛0 1 0⎞ D = ⎜1 0 0⎟ ⎝0 0 1⎠ und ⎛0 −1 0 0 0 0 0 0 0⎞ ⎜1 0 0 0 0 0 0 0 0⎟ ⎜ ⎟ ⎜0 0 0 1 0 0 0 0 0⎟ ⎜ ⎟ ⎜0 0 1 0 0 0 0 0 0⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ A = ⎜0 0 0 0 0 1 0 0 0⎟ ⎜ ⎟ ⎜0 0 0 0 0 0 0 0 0⎟ ⎜ ⎟ ⎜0 0 0 0 0 0 0 1 0⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜0 0 0 0 0 0 1 0 0⎟ ⎝0 0 0 0 0 0 0 0 1⎠ Hinweis: Interpretieren Sie A als eine Blockmatrix. Aufgabe 17 [ Folgen, Reihen, Potenzreihen ] Betrachten Sie die Folge (an )n∈N mit an = (−1)n i) Zeigen Sie, dass (an )n∈N eine Nullfolge ist. n . 1 + n2 ii) Zeigen Sie, dass die Reihe ∑∞ n=1 an konvergiert. n iii) Bestimmen Sie den Konvergenzradius der Potenzreihe x ↦ ∑∞ n=1 an x . iv) Untersuchen Sie das Konvergenzverhalten am Rand. 4 Termin: 0