Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen Prioritätenliste zur

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Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen
Prioritätenliste zur Reform des Arbeitsmarktes
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Jugend im Mittelpunkt, weg von der Reservebank!
Das italienische Arbeiterstatut geht auf das Jahr 1970 zurück. Seit damals hat sich die Welt, auch jene der Arbeit,
verändert. Es braucht deshalb neue Regeln, die den Vorgaben der heutigen Zeit entsprechen und es ermöglichen, jene
Situation zu überwinden, in der die Jugendlichen sich befinden: eine Jugendarbeitslosigkeit von über 40% und von
jenen Jugendlichen, die einer geregelten Arbeit nachgehen, kann nur die Hälfte ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
vorweisen. Das World Economic Forum hat in seinem jüngsten „Global Competitiveness Report“ festgestellt, dass sich
Italien – was die Effizienz des Arbeitsmarktes betrifft – im globalen Vergleich nur an 136. Stelle von insgesamt 144
gereihten Ländern befindet. Gerade um jungen Menschen gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen, braucht
es zeitgemäße Regeln. Ansonsten besteht die Gefahr einer Form von Apartheid von Jugendlichen, die heute ohne Arbeit
und morgen ohne Pension sind.
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Vertrauen schafft Begeisterung!
Junge talentierte Menschen sollen sich bestmöglich entfalten können. Jede Neuanstellung eines Jugendlichen ist eine
Investition in die Zukunft. Kein Unternehmer stellt einen Mitarbeiter ein, um ihn wieder zu entlassen. Doch in extremen
Ausnahmefällen ist es notwendig, den Arbeitsvertrag auch auflösen zu können, so wie es in anderen europäischen
Ländern - etwa in Deutschland - gehandhabt wird. Die starren Arbeitsmarktgesetze sind ein wesentlicher Grund für
ausbleibende Investitionen in Italien. Wir müssen deshalb Sorge dafür tragen, dass das gegenseitige Vertrauen gestärkt
wird. Dies bedeutet auch, die aktuell bestehenden Normen mit ihren zahlreichen Hindernissen zu vereinfachen: vor
allem bürokratische Hürden müssen abgebaut werden.
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Doppelte Ausbildung: in der Schule und in den Unternehmen!
Die Lehrlingsausbildung soll zum Modellbeispiel für die Eingliederung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt werden. Die
duale Lehrlingsausbildung, wie sie in Südtirol gehandhabt wird, ist mittlerweile zu einem best- pratice-Modell für ganz
Italien geworden. Eine viermal niedrigere Rate an arbeitslosen Jugendlichen belegt die Güte dieses Modells, das in
allen Wirtschaftssektoren angewandt werden kann. Wesentlicher Erfolgsfaktor der dualen Lehrlingsausbildung ist die
Einbindung all jener, die an der Ausbildung beteiligt sind (Unternehmen, Gewerkschaften, Schulen, öffentliche
Verwaltung).
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Mehr Netto vom Brutto!
Italienische Unternehmen haben im europäischen Vergleich die höchsten Lohnkosten zu entrichten. Gleichzeitig liegen
die Nettolöhne weit hinter jenen zurück, die etwa in Deutschland bezahlt werden. Für jede 100 Euro, die ein Mitarbeiter
netto verdient, müssen weitere 120 Euro an Steuern und Abgaben an den Staat ausbezahlt werden. Eine dermaßen hohe
Belastung ist weder für die Unternehmen selbst, noch für die Arbeitnehmer tragbar. Dieses Verhältnis muss umgekehrt
werden: durch eine schlankere und effizientere öffentliche Verwaltung ist dies möglich.
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Leistung belohnen!
Wir brauchen vereinfachte und dezentralisierte Arbeitsverträge um jene Mitarbeiter belohnen zu können, die fleißig und
gut arbeiten - was nicht zuletzt zu einer Steigerung der Produktivität führt. Dasselbe gilt auch für die steuerliche
Entlastung der vertraglichen Prämienzahlungen: Mitarbeitern, die ein besonderes Engagement zeigen, soll damit die
Auszahlung eines höheren Nettolohnes garantiert werden.
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Schnelle Wiedereingliederung besser als Unterstützung!
Arbeitslose sollen aktiv unterstützt werden, etwa durch Maßnahmen im Rahmen der europäischen „Jugendgarantie“
oder durch geeignete Weiterbildungsmöglichkeiten. Oberste Priorität muss dabei die rasche Wiedereingliederung der
Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt sein.
Bozen, im September 2014
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