t - Institut für Experimentelle Physik

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PHYS3100 Grundkurs IIIb für Physiker
Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universität Ulm
[email protected]
Vorlesung nach
Leisi, Tipler, Gerthsen, Känzig, Alonso-Finn
Skript: http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003
Übungsblätter und Lösungen:
http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre/gk3b-2002-2003/ueb/ue#
30. Januar 2003
Universität Ulm, Experimentelle Physik
http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003
30. Januar 2003
Klausur
• Datum: 13. 2. 2003
Ort: Hörsaal H2
Zeit: 8:00-10:00
• Thema: Die ganze Vorlesung, so wie sie unter http://wwwex.physik.uniulm.de/lehre/gk3b-2002-2003 zu finden ist.
• Als Hilfsmittel zur Bearbeitung der Klausur sind nur Schreibzeug und Taschenrechner und 2 Blätter (vier Seiten) mit eigener Hand in Handschrift
verfasste Notizen zugelassen.
• Jede Aufgabe ergibt 6 Punkte. Es wird 6 Aufgaben geben. Zum Bestehen
werden voraussichtlich 12 Punkte gefordert.
• Nachklausur: Freitag, 2. 5. 2003, 10:00-12:00
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Betatron
Die Idee hinter der Konstruktion des Betatrons ist, dass bei einem
~
~ = −∂ B/∂t
~
zeitabhängigen B-Feld
nach rot E
auch ein zeitabhängiges
~
E-Feld
existiert.
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2
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~ = −∂ B/∂t
~
Nach dem Induktionsgesetz rot E
hat das durch ein in
die z-Richtung zeigende Magnetfeld induzierte elektrische Feld keine z~
Komponente. Nehmen wir an, dass das E-Feld
eine Radialkomponente hätte.
Sie könnte zum Beispiel in die y-Richtung zeigen. Rotieren wir die ganze
~
Anordnung um π um die y-Achse und kehren die Richtung des B-Feldes
um, haben wir wieder die Ausgangsanordnung. Mit der Richtungsumkehr
~ hat aber auch E
~ die Richtung geändert (Induktionsgesetz). Dies ist
von B
aber im Widerspruch zur Ausgangssituation. Deshalb kann es kein radiales
~
~
E-Feld
geben: das E-Feld
ist tangential und beschleunigt die geladenen
Teilchen. Damit die Teilchen auf der Kreisbahn bleiben, muss
v2
m = e · v · B(t)
R
(1)
mv(t) = p(t) = e · B · R
(2)
oder
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Das zweite Newtonsche Axiom in tangentialer Richtung angewandt bedeutet
dp(t)
= eE(t)
dt
(3)
Mit der Integralform des Induktionsgesetzes erhält man mit einer Kreisbahn
S(R) mit dem Radius R
I
d
~
E(t) · d~s = E(t) · 2πR = −
dt
S(R)
ZZ
dB̄(t)
~
B(t) · d~a =
· πR2
dt
(4)
A(R)
~
wobei B̄ das über die Fläche des Kreises gemittelte B-Feld
ist. Durch Kombination der obigen Gleichungen und unter Berücksichtigung der Vorzeichen
erhalten wir
dp(t) e · R dB̄
=
·
(5)
dt
2
dt
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Die Integration mit den Anfangsbedingungen p(0) = 0 und B(0) = 0 liefert
e·R
p(t) =
· B̄(t)
2
(6)
Der Vergleich mit der Bedingung für die Zentripetalkraft liefert die WideroeBedingung
B̄(t) = 2 · B(t)
(7)
Diese Bedingung kann durch eine geeignete Wahl der Form der Polschuhe
erreicht werden.
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Skin-Effekt
Berechnung des Skin-Effektes
Bei Gleichstrom in einem zylindrischen Leiter ist das elektrische Feld konstant über dem Querschnitt. Nach dem Ampèreschen Durchflutungsgesetz
ist das Magnetfeld proportional zum Abstand.
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Für den Fall eines Wechselstroms mit niedriger Frequenz müssen wir das
Induktionsgesetz berücksichtigen. Nach dem Induktionsgesetz gilt für die
Kurve S, die auf einer Ebene, in der auch die Zylinderachse liegt, liegt
I
~ · d~s = − d
E
dt
S
ZZ
~ · d~a
B
(8)
A(S)
Für die eingezeichnete Schlaufe gilt
dB̄
h [E(r − ∆r) − E(r)] =
· h · ∆R
dt
(9)
wobei wieder B̄ das über die Fläche ∆r · h gemittelte Magnetfeld ist.
~
ortsabhängig sein.
Da der Strom zeitabhängig ist, muss auch das E-Feld
Eine homogene Stromverteilung bei Wechselstrom ist bei einem Ohmschen
Leiter nicht vereinbar mit dem Induktionsgesetz. Die Taylorentwicklung
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von Gleichung (8) liefert die betragsmässige Bedingung
∂E(r, t) ∂ B̄(r, t)
=
∂r
∂t
(10)
Das elektrische Feld muss also bei Wechselstrom mit zunehmendem Abstand
vom Radius zunehmen. Da der Gesamtstrom gegeben ist, ist die Stromdichte
an der Oberfläche konzentriert. Dies ist der Skin-Effekt.
Anwendung
• Bei Überlandleitungen wird um ein Stahlseil Kupfer (Luxusausführung)
oder Aluminium (das Übliche) gewickelt. Dies erhöht den Widerstand
kaum, da der Skin-Effekt die Stromleitung bei 50Hz auf etwa 1cm Tiefe
beschränkt.
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Energie im Magnetfeld
Berechnung der Energie im Magnetfeld
Wir betrachten eine mit einer Wechselstromquelle U (t) = U0 sin(ωt)
verbundene reale Spule. Diese Spule wird modelliert durch einen Widerstand
R und eine ideale Spule L. Die Differentialgleichung dieses Kreises lautet
˙ + R · I(t)
U (t) = L · I(t)
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(11)
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Die stationäre Lösung dieser Gleichung hat die Form
IS (t) = I0 cos(ωt − δ)
(12)
Für den Fall, dass R ¿ ωL ist, bekommt man
U0
IS (t) = −
· cos ωt
ωL
(13)
Die momentane Leistung der Spannungsquelle ist
U02
U02 1
PU (t) = U (t) · I(t) = −
· sin ωt · cos ωt = −
· sin(2ωt)
ωL
ωL 2
(14)
~
Die Leistung der Spannungsquelle kann nur die Energie des B-Feldes
ändern, da wir keine dissipativen Elemente haben (R = 0). Wenn man
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die Differentialgleichung für den Fall mit I(t) multipliziert, bekommt man
d
˙
PU = U (t) · I(t) = L · I · I =
dt
µ
L 2
I
2
¶
(15)
Nun ist aber P = dE/dt. Damit ist die Energie des Magnetfeldes
EL =
L 2
I
2
(16)
Um die Energiedichte eines Magnetfeldes zu berechnen betrachten wir eine
Spule
B = µ0nI
(17)
mit der Selbstinduktivität
L = µ0n2A`
(18)
wobei A der Querschnitt der Spule und ` ihre Länge ist. Eingesetzt in die
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Gleichung für die Energie EL bekommt man
1
EL = · µ0n2A` ·
2
µ
B
µ0n
¶2
B2
=
A`
2µ0
(19)
~
Deshalb ist die Energiedichte des B-Feldes
B2
wB =
2µ0
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(20)
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Kugeln im inhomogenen Magnetfeld
Diamagnetische (Bi), paramagnetische (Al) und ferromagnetische (Fe) Materialien im inhomogenen Magnetfeld.
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Materie im Magnetfeld
diamagnetisches Verhalten Die Materie wird aus dem starken magnetischen Feld herausgedrückt.
paramagnetisches Verhalten Die Materie wird in das starke Feld hineingezogen.
ferromagnetisches Verhalten Die Materie wird in das starke Feld hineingezogen, aber sehr viel stärker als bei paramagnetischen Substanzen.
Zudem zeigen diese Substanzen ein remanentes Magnetfeld, auch wenn
das äussere Magnetfeld wieder verschwunden ist.
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Kreisströme als Ursache des Dia- und des Paramagnetismus
Die Materie im inhomogenen Magnetfeld verhält sich wie wenn die
Materie aus einem Kreisstrom bestände. Auf diesen Kreisstrom wirkt, je nach
Umlaufsinn eine Kraft zum hohen oder zum niedrigen Feld. Das magnetische
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~ Beim
Moment der Kreisströme ist beim Diamagnetismus antiparallel zu B.
Paramagnetismus und beim Ferromagnetismus zeigt das magnetische
~ Der Kreisstrom ist induziert, das heisst,
Moment in die Richtung von B.
~ abhängt. Die resultierende Kraft ist
dass seine Richtung von der von B
~ × d~`. Wenn
die Biot-Savart-Kraft. Sie ist proportional zum Produkt B
man die Richtung des Magnetfeldes umkehrt, wird auch d~` umgekehrt. Die
~
Richtung der Kraft ist als unabhängig von der Richtung von B.
Wenn der Kreisstrom (die Materie) sich auf der Symmetrieachse eines
rotationssymmetrischen inhomogenen Magnetfeldes befindet, ist
∂Bz (z, 0)
Fz = mz ·
∂z
(21)
wobei mz das induzierte magnetische Moment des Kreisstromes ist.
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Satz von Larmor
Illustration zum Satz von Larmor
Wir hatten postuliert, dass das Verhalten der Materie in einem GradienUniversität Ulm, Experimentelle Physik
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ten eines Magnetfeldes durch atomare Kreisströme gegeben ist. Wenn wir
ein Modell (nach der Quantenphysik nicht realistisch) eines Atoms betrachten, bei dem ein einzelnes Elektron auf einer Bahn mit dem Radius r sich
um den positiv geladenen Kern bewegt, ist der resultierende Strom
v
I = −e
2πr
(22)
Der Betrag des magnetischen Momentes ist dann
1
|m|
~ = πr2I = e · v · r
2
(23)
Die Wirkung eines äusseren Magnetfeldes wird berechnet, indem man
betrachtet, wie ein einzelnes Atom auf ein von null anwachsendes äusseres
Feld reagiert.
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Langsames Einschalten eines Magnetfeldes für ein Elektron in
einem Atom. Im Linken Schaubild sind die positiven Richtungen
definiert.
Im Ausgangszustand ist die Zentripetalkraft F~0 = −mev 2/r die Coulombanziehung zwischen dem Elektron und dem Kern sowie durch die
gemittelte Coulombabstossung durch die anderen Elektronen gegeben. Das
anwachsende Magnetfeld hat die gleiche Wirkung wie beim Betatron: es
~
entsteht ein tangentiales E-Feld,
das das Elektron beschleunigt. Wir setzen
die z-Achse nach oben an. In einem rechtshändigen System ist dann
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• das Magnetfeld: −B, Betrag: B
• die Geschwindigkeit: −v, Betrag: v
• die Zentripetalkraft: −F0, Betrag: F0
• das induzierte elektrische Feld: E, Betrag: E
Wir setzen diese Grössen ein, um vorzeichenrichtig zu rechnen. Aus dem
Induktionsgesetz folgt
I
∂φB
2 d − B(t)
2 dB(t)
~
(24)
E · d~r = 2π · r · E(t) = −
= −πr ·
= πr ·
∂t
dt
dt
S(r)
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Dabei ist φB = (−B) · A Wir erhalten also
r dB(t)
E(t) = ·
2
dt
(25)
Die Beschleunigung des Elektrons (nicht-relativistisch) ist durch das zweite
Newtonsche Axiom gegeben
me
e · r dB(t)
dv
= −e · E =
·
dt
2
dt
(26)
Hier ist mE die Ruhemasse des Elektrons. Die Geschwindigkeitsänderung
hängt also mit der Magnetfeldänderung wie folgt zusammen
e·r
dv = −
· dB
2me
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(27)
21
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Der gesamte Geschwindigkeitszuwachs des Elektrons ist also
e·r
∆v = −
·B
2me
(28)
wenn B das Feld im Endzustand ist. Der Betrag der Geschwindigkeit hat
~
also zugenommen. Nun bewirkt das äussere B-Feld
die Lorentzkraft
F~L = −e · (−v) · (−B)
(29)
die, nach der rechten Hand-Regel zum Kreiszentrum zeigt. Die Zentripetalkraft ist im Endzustand durch
2
(−v + ∆v)
F = −m
r
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(30)
22
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Da v À ∆v ist, können wir nach Taylor entwickeln
F
≈
=
=
=
¢
me ¡ 2
−
v − 2v · ∆v
r
µ
¶
e·r
me
v 2 + 2v ·
·B
−
r
2me
me
− v2 − e · v · B
r
F0 + FL
(31)
Die Lorentz-Kraft bewirkt also, dass die Elektronenbahnen für kleine Geschwindigkeitsänderungen sich nicht ändern. Die Larmorwinkelgeschwindigkeit ist
∆v e · B
Ω≡
=
(32)
r
2me
und vektoriell geschrieben
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Larmorwinkelgeschwindigkeit
e ~
~
Ω=
B
2me
(33)
~
In einem mit der Winkelgeschwindigkeit Ω
rotierenden System sind die Elektronenbahnen im Atom unverändert.
Der Satz von Larmor gilt allgemein, auch bei beliebiger Orientierung
von Magnetfeld und Bahnebene des Elektrons. Der Satz von Larmor bildet
die Grundlage des Verständnisses des Diamagnetismus
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Berechnung der Larmorfrequenz mit einem Kreisel
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Man kann den Satz von Larmor aus der Kreiseltheorie ableiten. Das
Elektron ist, bei einer Bahn mit konstantem Radius, ein starrer Körper.
Dieser Kreisel hat den Drehimpuls
~` = m · (~r × ~v )
(34)
Das magnetische Moment des Kreisstromes ist nach Gleichung (23)
m
~ =−
e ~
`
2m
(35)
Der Kreisel erfährt ein mechanisches Drehmoment
~ =m
~
M
~ ×B
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(36)
26
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Der Drehimpulssatz bedeutet, dass
d~`
~ = − e ~` × B
~ = e B
~ × ~`
=M
dt
2m
2m
(37)
~
Wir erhalten also eine Präzessionsbewegung des Drehimpuslvektors ~` um B
~
mit der Winkelgeschwindigkeit Ω
d~` ~ ~
=Ω×`
dt
(38)
Wir erhalten die
vektorielle Schreibweise der Larmorfrequenz
e ~
~
B
Ω=
2m
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(39)
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Diamagnetismus
Berechnung des Diamagnetismus
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Im diamagnetischen Atom ist die Summe aller magnetischer Momente
der Elektronen exakt null.
m
~A=
X
m
~j=0
(40)
j
Man kann sich dies vereinfacht so vorstellen, dass jede Elektronenbahn von
zwei gegenläufigen Elektronen besetzt ist. Ein diamagnetisches Atom hat
~
eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung.
deshalb, ohne äusseres B-Feld
Diese entsteht, weil sich die einzelnen Elektronenbewegungen über die Zeit
ausmitteln.
~
Wenn ein B-Feld
eingeschaltet wird, beginnt diese kugelsymmetrische
Ladungsverteilung mit der Larmorfrequenz zu präzedieren. Durch diese
Präzession im Magnetfeld entsteht ein von null verschiedenes magnetisches
Moment m
~ A, das zum Diamagnetismus führt. Zur vereinfachten Berechnung
nimmt man an, dass das Atom eine homogen geladene Kugel ist mit der
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Ladungsdichte
ρel = −
Ze
(4/3)πR3
(41)
wobei Z die Kernladungszahl und R der Radius der Elektronenwolke ist.
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Ein einzelner Kreisstrom
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Diese homogen geladene Kugel rotiert im äusseren Magnetfeld mit
e
Ω=
B
2m
(42)
Durch ein raumfestes Flächenelement fliesst der Strom
δI = ρel · r · dr · dϕ · v(r, ϕ)
(43)
v(r, ϕ) = Ω · r · sin ϕ
(44)
mit
Da die Ladungen negativ sind, ist das magnetische Moment m
~ A entgegen~ und entgegengesetzt zu B,
~ hier also nach unten, gerichtet.
gesetzt zu Ω
Dieses magnetische Moment ist
δmA(r, ϕ) = Fläche · Strom = πr2 sin2 ϕ · δI
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(45)
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oder
δmA(r, ϕ) = πr2 sin2 ϕ · ρel · r · dr · dϕ · v(r, ϕ)
(46)
= πr2 sin2 ϕ · ρel · r · dr · dϕ · Ω · r · sin ϕ
= πr4 sin3 ϕ · ρel · Ω · dr · dϕ
Der Betrag des gesamten magnetischen Momentes erhält man durch Integration über r und ϕ Er ist
ZR Zπ
δmA(r, ϕ)drdϕ
|m
~ A| =
0
(47)
0
Zπ
ZR
0
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sin3 ϕ · dϕ
r4 · dr ·
= π · ρel · Ω ·
0
33
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ZR
4
r · dr ·
3
4
= π · ρel · Ω ·
0
R5 4
= π · ρel · Ω ·
·
5 3
Z ·e
R5 4
= π · 4π 3 · Ω ·
·
5 3
3 R
Z · e eB R5 4
= π · 4π 3 ·
·
·
2me 5 3
3 R
=
Z · e2 · B · R2
10me
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Vektoriell geschrieben erhalten wir für das diamagnetische Moment
Z · e2 · R 2 ~
m
~A=−
B
10me
(48)
Diese diamagnetische Moment ist in allen Atomen vorhanden. Bei
paramagnetischen und ferromagnetischen Substanzen wird es unterdrückt.
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Magnetisierung
Atomare Kreisströme
Die gesamte makroskopische Magnetisierung ist das mittlere magnetiUniversität Ulm, Experimentelle Physik
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sche Moment pro Volumeneinheit
P
~ (R)
~ =
M
m
~ Ai
∆V
∆V
(49)
Dabei ist m
~ A1 das magnetische Moment eines Atoms oder einer Atomgruppe, wobei ∆V ein geeignetes Volumenelement ist. Eine Probe heisst
~ (~r) unabhängig vom Probenort ist.
homogen magnetisiert, wenn M
Das externe Magnetfeld soll senkrecht zur Bildebene des obigen Bildes
sein. Die atomaren Kreisströme müssen dann in der Bildebene liegen. Betrachten wir ein Flächenelement d~a, das senkrecht zur Bildebene liegt, dann
stellen wir fest, dass alle Kreisströme zweimal durch dieses Ebenenelement
gehen, einmal in positiver und einmal in negativer Richtung. Bis auf die
Ströme an den Rändern heben sich alle Ströme auf. Das heisst, dass das
mittlere Stromdichtefeld
~i = 0
(50)
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ist, da dI(a) = ~i · d~a. Nur die Ströme am Rand, die Oberflächenströme mit
der Stromdichte j, können deshalb die Quelle der beobachteten makroskopischen Magnetisierung sein. Für eine Probe der Höhe ∆z ist der gesamte
Strom an der Oberfläche
∆I = ∆z · j
(51)
Diese makroskopischen Oberflächenströme erklären die experimentellen Be~ entgegengesetzt zum
obachtungen. Da für ein diamagnetisches Atom m
Magnetfeld gerichtet ist, und da damit auch die makroskopische Magneti~ entgegengesetzt zum Magnetfeld gerichtet ist, wird diese Probe
sierung M
wie beobachtet vom Magnetfeldgradienten abgestossen.
Das magnetische Feld aller Kreisströme muss identisch mit dem externen
~ sein. Nun ist aber das magnetische Moment eines Kreisstromes in
Feld B
genügender Entfernung nicht von der Fläche dieses Stromes abhängig.
Deshalb muss die Summe aller einzelner atomarer magnetischer Momente
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dem magnetischen Moment des Oberflächenstromes gleich sein.
ma · n · A · ∆z = A · I = A · j · ∆z
(52)
wobei n die Volumendichte der Atome ist. Der Oberflächenstrom
j = ma · n = M
(53)
das heisst, die Oberflächenstromdichte ist gleich der Magnetisierung.
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Elektronenspin
Ne-
Elektronenspin
ben den von der Bahnbewegung herrührenden magnetischen Momenten hat
zum Beispiel das Elektron ein magnetisches Moment, das von seinem DreUniversität Ulm, Experimentelle Physik
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himpuls ~s (Spin) herrührt. Zu diesem Drehimpuls oder Spin gehört ein
entsprechendes magnetisches Moment m
~ s. Aus der Quantenmechanik weiss
man, dass die Projektion des Spins auf eine raumfeste Achse einen festen
Betragswert
1h
1
sz =
= h̄
(54)
2 2π 2
hat, wobei das Plancksche Wirkungsquantum durch
h = 6.63 × 10−34Js
(55)
oder
h̄ ≈ 10−34Js
ist. Nach der Quantenmechanik gilt
e
m
~ s = − ~s
m
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(56)
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Nach der klassischen Mechanik (rotierende homogen geladene Kugel) wäre
e
m
~ s = −(1/2) m
~s. Die Grösse des magnetischen Momentes eines Elektrons
ist
e1
|ms,z | =
(57)
h̄ ≡ 1µB = 0.927 × 10−23A · m2
m2
auch bekannt unter dem Namen Bohrsches Magneton.
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Paramagnetismus
Curie-Gesetz
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Ferromagnetismus
Messung der Hysterese eines Ferromagneten. Rot ist der
Primärkreis, grün der Sekundärkreis.
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Unter Vernachlässigung der Selbstinduktion ist die Differentialgleichung
für den Sekundärkreis
dB(t) Q(t)
−A ·
−
= R · I2(t)
dt
C
(58)
Dabei ist Q(t) die Ladung am Kondensator. Wir schreiben den Strom als
zeitliche Ableitung der Ladung.
A dB(t) Q(t) dQ(t)
− ·
=
+
R
dt
RC
dt
(59)
Die Anregung in dieser Schaltung ist ein Strom I1(t), der die Frequenz ω hat.
Also ist auch Q(t) eine periodische Funktion mit der gleichen Frequenz. Bei
harmonischen Funktionen gilt, dass dQ(t)/dt ≈ ωQ(t) ist. Wenn 1/RC ¿
ω ist, kann der erste Term auf der rechten Seite vernachlässigt werden.
Dann gilt
Q(t) = const · B(t)
(60)
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und damit für die Spannung am Kondensator
UC (t) = Q(t)/C ∝ B(t)
(61)
Der Ausgangsstrom selber erzeugt das anregende Feld.
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Hysteresekurve eines Ferromagneten
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Ferromagnetische Domänen
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Änderung der Domänenstruktur bei stärker werdendem äusserem
Magnetfeld
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Domänen ändern die
Richtung ihrer Magnetisierung nicht, sie ändern
nur ihre Grösse.
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Löschen des remanenten Magnetismus
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