Lösungen 5 5.1 Ein PKW A (1,5 to) fährt mit Tempo 30 km/h auf einen ruhenden PKW B (0,75 to) auf. Wie schnell sind PKW A bzw. B unmittelbar nach dem Aufprall wenn man einen idealen elastischen Stoß annimmt? Impulserhaltung! Mit Impulsen und Geschwindigkeiten p, v vor dem Stoß und p’ , v’ nach dem Stoß sowie A→ 1 und B→ 2: 2 ⋅ m1 Aus m1 = 2 ⋅ m2 folgt v' 2 = ⋅ v1 und m1 + m2 v' 2 = 4 ⋅ m2 km km 4 ⋅ v1 = ⋅ 30 = 40 h h 3 ⋅ m2 3 v'1 = m1 − m2 1 ⋅ m2 km km 1 ⋅ v1 = ⋅ 30 = 10 für PKW A. ⋅ v1 = h h m1 + m2 3 ⋅ m2 3 für PKW B, und Da der Aufprall sicherlich nicht vollkommen elastisch stattfindet, d.h. Energie z.B. durch Verformung der Karosserien ‚verloren geht’, sind beide (?) Geschwindigkeiten sicherlich geringer als berechnet. (?→ Da die Impulserhaltung unabhängig von einem Energieverlust gilt, ist wegen Ekin = ½ mv2 eher die Geschwindigkeit von B kleiner, die von A eher größer um den Impuls zu erhalten. Grenzfall ist der voll vollkommen elastische Stoß ...) 5.2 Ein PKW A (1,5 to) fährt mit Tempo 130 km/h auf einen PKW B (0,75 to) auf, welcher mit Tempo 100 km/h in die gleiche Richtung fährt. Wie schnell sind PKW A bzw. B unmittelbar nach dem Aufprall wenn man einen idealen elastischen Stoß annimmt? (Hinweis: Man wähle ein geeignetes nicht unbedingt ruhendes Koordinatensystem) Wähle ein Koordinatensystem, welches in Fahrzeug B ruht, also mit 100 km/h bzgl. der Straße bewegt ist. Mit den Geschwindigkeiten v1* = 100 km km − 100 =0 h h und v1* = 130 km km km − 100 = 30 h h h im bewegten System folgt die gleiche Rechnung wie in Aufgabe 5.1 und daher v 2* ' = 40 km h bzw. v 2 ' = 40 km km km + 100 = 140 h h h und v1* ' = 10 km h bzw. v1 ' = 10 km km km + 100 = 110 h h h . Wi1_Ph_Loesungen_5.DOC Hoeppe 1/3 5.3 Im Luftleeren Raum (Weltraum) oder schon in sehr großen Höhen funktioniert ein Propellerantrieb nicht mehr. Warum funktioniert dann ein Raketentriebwerk („obwohl ja nichts da ist, wo man sich abstoßen könnte“) ? Wegen des Massenausstoßes durch das Triebwerk und der Impulserhaltung. 5.4 Der Astronaut aus Aufgabe 3.6 schleudert aus Wut seine defekten Steuerdüsen mit einer Geschwindigkeit von 0,5 m/s von sich weg in den Weltraum (vom Raumschiff weg!). Die Masse des Astronauten (ohne Steuerdüsen) betrage 130 kg, die der Steuerdüsen 10 kg. Durch den Rückstoß bewegt er sich auf das Raumschiff zu. Nach welcher Zeit erreicht er das Raumschiff in einer Entfernung von 10 m? Hinweise: - Die Energie für die Bewegung leistet der Astronaut mit seiner Muskelkraft. - Die Relativgeschwindigkeit zwischen Düse und Astronaut beträgt 0,5 m/s. - Für die Anwendung der Impulserhaltung lege man den Ursprung des Koordinatensystems in die vorherige Ruhelage des Astronauten (Schwerpunkt). - Die vorherige Ruhelage des Astronauten ist auch gegenüber dem Raumschiff in Ruhe. - Das Ergebnis belegt, das jetzt die Gravitationskraft vernachlässigt werden kann. Aus der Impulserhaltung folgt dass die Summe der Impulse vorher wie nachher = 0 ist, d.h. r r ∑ p = ∑ p '= 0 i i bzw. hier r r p1 ' + p 2 ' = 0 . Eindimensional mit Geschwindigkeiten und Impulsen nach rechts positiv: p1 '+ p 2 ' = m1 ⋅ v1 '+ m2 ⋅ v 2 ' = 0 Relativgeschwindigkeit: → → m → v2 ' = v + v1 ' s und nach v1’ auflösen → v2 '−v1 ' = v = 0,5 m2 ⋅ (v + v1 ' ) = −m1 ⋅ v1 ' Wi1_Ph_Loesungen_5.DOC Hoeppe m2 ⋅ v 2 ' = −m1 ⋅ v1 ' oben einsetzen 2/3 v1 ' = − m2 10kg m 1 m v=− ⋅ 0,5 = − m1 + m2 130kg + 10kg s 28 s v1’ ist die Geschwindigkeit mit der sich Astronaut auf das Raumschiff (nach links) zubewegt. Er benötigt für die rettenden ∆x = 10 m die Zeit ∆t: v1 ' = ∆x ∆t → ∆t = 10 m ∆x = = 280 s = 4 Minuten 40 Sekunden 1 m v1 ' − 28 s Die knapp 5 Minuten sind deutlich weniger als die gut 10 Stunden aus Aufgabe 3.6 was bestätigt, dass der Einfluss der Gravitation in diesem Fall vernachlässigt werden kann. Wi1_Ph_Loesungen_5.DOC Hoeppe 3/3