Einführung in die Soziologie virtualisierter - staff.uni

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Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Vorlesung
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Wintersemester 2010/11
PD Dr. phil. habil. Udo Thiedeke
„Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie“
1) Was interessiert die Soziologie?
2) Virtualisierte Vergesellschaftung
3) Überblick über die Themen der Vorlesung
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
1) Was interessiert die Soziologie?
Klaus Feldmann versucht z.B. 2006 in seinem Buch die Frage, was
moderne Soziologie ist mit einem ,Rundumschlag‘ zu beantworten:
"Die wissenschaftlich kontrollierte Betrachtung und Analyse des
Zusammenlebens vieler Menschen, der Gesellschaft, des sozialen
Handelns, der Interaktion und Kommunikation, der Institutionen und
der eigenartigen Perspektiven, die von Soziologen eingenommen
werden."
(Soziologie kompakt: Eine Einführung, Wiesbaden, S. 10)
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Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
1) Was interessiert die Soziologie?
Hartmut Esser schlägt z.B. 1999 mit Bezug auf Max Weber vor, wie
man sich Soziologie vorzustellen hat:
"Soziologische Analysen beginnen demnach zunächst mit dem
'deutenden Verstehen' des Handelns. Sie gehen von der Rekonstruktion des "subjektiven Sinns" [bei Weber übrigens "subjektiv
gemeinter Sinn", Anm. UTh.] des Handelns aus, der Motive, des
Wissens, der Gründe also, die die Menschen mit ihrem Handeln
verbinden."
(Soziologie allgemeine Grundlagen, 3. Aufl. Frankfurt/M./New York S. 4)
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Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
1) Was interessiert die Soziologie?
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Der 1998 verstorbene Soziologe Niklas Luhmann hat 1981 hingegen
den interessanten Vorschlag gemacht, davon auszugehen,
grundsätzlich nach den Möglichkeiten für das Zustandekommen des
Sozialen zu fragen. Soziologie fragt nach Luhmann deshalb
grundsätzlich nicht zuerst nach Menschen, Intentionen oder
Institutionen, sondern danach: wie soziale Ordnung möglich ist.
(Gesellschaftsstruktur und Semantik. Bd. 2, Frankfurt/M. S. 195)
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
1) Was interessiert die Soziologie?
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Die Soziologie interessiert sich dafür, wie Sozialität möglich ist, wobei
mit „Sozialität“ jede Form des Miteinanderseins, angefangen von der
flüchtigen Interaktion, über die Zweierbeziehung, Familie, Gruppen,
Organisationen, Funktionssysteme bis hin zur Gesellschaft gemeint
ist, in der es um soziale Sinnunterscheidungen geht.
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
2) Virtualisierte Vergesellschaftung
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Mit Bezug auf den ,Gegenstand‘ der virtualisierten Vergesellschaftung
fragen wir soziologisch also danach, wie virtualisierte Vergesellschaftung möglich ist ?
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
2) Virtualisierte Vergesellschaftung
Wenn etwas virtuell ist, dann ist es der Möglichkeit nach vorhanden
und kann potenziell realisiert werden; es befindet sich sozusagen
im ,Wartestand‘ der Realisierung.
Folie 6
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
2) Virtualisierte Vergesellschaftung
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Wir werden den Begriff Vergesellschaftung als Ausdruck für den
fortwährenden Prozess der Produktion und Reproduktion von
Sozialität verstehen.
Egal wie groß oder klein, nah oder fern, sich diese Sozialität darstellt,
sie kann nicht außerhalb der Gesellschaft oder in Opposition zu ihr,
sondern nur in ihr und mit ihr verlaufen.
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
2) Virtualisierte Vergesellschaftung
Folie 8
Virtualisierte Vergesellschaftung meint also alle Prozesse die darauf
beruhen, dass Sozialität in Hinblick auf Orientierungs- und
Handlungspotenziale, also nicht nur auf das, was gegeben ist,
sondern auch auf das, was sein könnte, produziert und reproduziert
wird.
Einführung in die Soziologie virtualisierter Vergesellschaftung
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
3) Überblick über die Themen der Vorlesung
Vorlesungsprogramm WS. 2010/11
28.10.10
Virtualisierte Vergesellschaftung als Gegenstand der Soziologie
04.11.10
Virtualität und Virtualisierung
11.11.10
Bedingungen der Virtualisierung I: Strukturwandel
18.11.10
Bedingungen der Virtualisierung II: Kulturwandel
25.11.10
Bedingungen der Virtualisierung III: Medienwandel
02.12.10
Neue Medienwirklichkeit I: Das Internet als Interaktionsmedium
09.12.10
Neue Medienwirklichkeit II: Cyberspace
16.12.10
Neue Medienwirklichkeit III: Virtuelle Welten und Vermöglichung
13.01.11
Virtualisierte Vergesellschaftung I: Identität
20.01.11
Virtualisierte Vergesellschaftung II: Wissen
27.01.11
Virtualisierte Vergesellschaftung III: Zeit
03.02.11
­ entfällt wegen Vortrag ­
10.02.11
Virtualisierte Vergesellschaftung IV: Raum
17.02.11
Abschlussklausur (nur BA­Studierende)
Folie 9
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